Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Godzilla II King of the Monsters (2014)
OV
Der amerikanische Monsterbattlemovie mit Hang zum Überpathos.
Macht auch zu Hause Spaß.
OV
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jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- Dick Cockboner
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Der Mann ohne Gesicht - die französische Version
Alles ist nachvollziehbarer erzählt, jedoch ist diese Version der Geschichte sehr viel langsamer/ langweiliger als die deutsche, die ja ein konfuses & ein aneinander getackertes, völlig unstringentes Filmerlebnis darstellt.
Mittelmäßig!
Der Divisionstrottel
Regisseur Mariano Laurenti und Hauptdarsteller Franco Franchi sollten als Warnung eigentlich ausreichen.
Ich mag den Film, der Humor ist unterirdisch, die Inszenierung bestenfalls Mittelklasse und empfehlen darf man diesen Spuk gar niemandem.
Ich mach das aber mal , denn Humor ist wenn man trotzdem lacht...
Für hartgesottene Fans von Italoklamydien, äääh ...Komödien ein Test der Wahrhaftigkeit! Tut es mir gleich und feiert diesen Scheiß!
Crossfire aka Die Chance ist gleich Null
Eurospy! Nicht wirklich gut, nicht wirklich schlecht.
Die Story ist genretypisch wirr erzählt, punktet durch zeitweilige Rasanz und Yoko Tani, überzeugen kann hierbei aber nichts.
Alles ist nachvollziehbarer erzählt, jedoch ist diese Version der Geschichte sehr viel langsamer/ langweiliger als die deutsche, die ja ein konfuses & ein aneinander getackertes, völlig unstringentes Filmerlebnis darstellt.
Mittelmäßig!
Der Divisionstrottel
Regisseur Mariano Laurenti und Hauptdarsteller Franco Franchi sollten als Warnung eigentlich ausreichen.
Ich mag den Film, der Humor ist unterirdisch, die Inszenierung bestenfalls Mittelklasse und empfehlen darf man diesen Spuk gar niemandem.
Ich mach das aber mal , denn Humor ist wenn man trotzdem lacht...
Für hartgesottene Fans von Italoklamydien, äääh ...Komödien ein Test der Wahrhaftigkeit! Tut es mir gleich und feiert diesen Scheiß!
Crossfire aka Die Chance ist gleich Null
Eurospy! Nicht wirklich gut, nicht wirklich schlecht.
Die Story ist genretypisch wirr erzählt, punktet durch zeitweilige Rasanz und Yoko Tani, überzeugen kann hierbei aber nichts.
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Du weißt, dass die Filmrollen der deutschen Version auf der deutschen DVD in der falschen Reihenfolge kopiert wurden? Ich bin so frei und zitiere mich selbst:Dick Cockboner hat geschrieben: ↑Mi 24. Jan 2024, 20:06 Der Mann ohne Gesicht - die französische Version
Alles ist nachvollziehbarer erzählt, jedoch ist diese Version der Geschichte sehr viel langsamer/ langweiliger als die deutsche, die ja ein konfuses & ein aneinander getackertes, völlig unstringentes Filmerlebnis darstellt.
Mittelmäßig!
Und die Edel-DVD scheint inhaltlich gleich zu sein zur Lauenstein-VÖ, also wohl offensichtlich ebenfalls mit vertauschten Rollen ...LittleMole hat geschrieben:Wie schön, dass der Medienvertrieb Lauenstein diese beiden Versionen auf eine DVD gepackt hat. Ich hatte beim Anschauen recht häufig das Gefühl 2 völlig verschiedene Filme zu sehen. Dass die Deppen bei Lauenstein für die deutsche Version allerdings 2 Rollen verwechselt haben (es müssten die zweite und die dritte sein, den deutlich erkennbaren Markierungen auf dem Film nach zu urteilen), das ist nicht entschuldbar. Auch die Kapitelanwahl ist nicht eigens anwählbar, dafür muss immer zuerst der Film gestartet werden. Da zeigt sich, wie manchen Labels ihr eigenes Produkt, mit dem sie immerhin Geld verdienen möchten, doch am Arsch vorbei geht.
Fazit:
Die französische Fassung bekommt eher schundige 3 von 10 Wachssiegel, enthält aber die wunderschöne Dachsequenz in der gesamten Länge.
Die deutsche Fassung bekommt ordentliche 6 von 10 Giftpfeile weil sie einfach für Stimmung sorgt und flott ist.
Die DVD bekommt einen von zehn Zombies weil diese Veröffentlichung einfach nur Scheisse ist.
Tipp zum Anschauen also: Zuerst die französische Fassung für das Grundverständnis der Story an sich, dann die deutsche Fassung für die Stimmung.
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
- Dick Cockboner
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Wtf?
Hier:
The Exotic Ones
Ron Ormond zum dritten.
In den Sümpfen von Louisiana kriecht das "Swamp Thing" durchs Unterholz und meuchelt unbescholtene Backwood-Bumpkins.
Ein Nachtclubbesitzer, der auch knietief im kriminellen Milieu steckt, hält es für eine gute Idee, das Swamp-Thing aufzuspüren um eine neue Attraktion für den Laden zu haben...
Die ersten 45 Minuten des Films, der übrigens mit seinen 92 Minuten eine total absurde Länge erreicht (Ormond streckt und walzt aus wo es nur geht), gibt es eine Einführung in Ormonds New Orleans von 1968. Die Gangster sind hässlich und gemein und tragen Namen wie "Bugeye Barony" oder "Coke Mason"
Es wird getanzt und gestrippt, Ormond nennt das "Probe im Nachtclub", ich sage: Der Typ schindet Zeit!
Bei einigen Szenen kreiert Ormond eine gewisse Stimmung, die es auch z.B. in Helge Schneider-Filmen gibt, da wird direkt in die Kamera gequatscht, man hat das Gefühl, das keiner weiß was zu tun ist, es wirkt improvisiert und ist auf schräge Art total unlustig lustig.
Den Rest der Handlung spare ich mal aus, denn es passiert genau das, was man denkt das passieren könnte...
Hui, das war ein Ritt: Worst Exploitation on the cheapest level!
... & wippende Brüste werden irgendwann auch langweilig.
- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Sinola (1972)
DVD
Joe Kidd, der örtliche Herumtreiber und Pferdezüchter mit Vergangenheit, hilft einem skrupellosem Landspekulant einen politischen Aktivisten aufzuspüren. Je mehr Kidd über die Hintergründe erfährt, um so mehr wechselt seine Loyalität.
Der Film ist stark auf Eastwood in der Hauptrolle zugeschnitten, im original auch Joe Kidd betitelt.
Insgesamt ist die Story aus dem Baukasten. Eastwood nicht nur der harte Hund, obwohl er auch derbe zuschlagen kann, sondern geht gewieft vor und auch mit einem gewissen Witz. Also eher Nobody denn Django. Mit Robert Duvall und John Saxon als Gegenspieler prominent in anderen Rollen besetzt. Auch John Sturges als Regisseur und Drehbuch Elmore Leonard versprachen viel. Das wird so nicht ganz eingehalten. Guter Western, aber nichts besonderes. Dazu passen auch die gern genutzte Landschaft Arizonas, auch hier schön ins Bild gesetzt.
Erwähnenswert ist der hübsche Soundtrack von Lalo Schifrin , der zwar auch Westernstandards nutzt, aber diese flott zusammen setzt.
Und ein gewisser Waffenfetisch ist vorhanden: es werden für das Genre ungewöhnliche Knarren benutzt und prominent ins Bild gestellt, nicht so die Nostalgiedinger, sondern Waffen aus der Zeit kurz nach der Jahrhundertwende. Spielzeit ist wohl auch 1910, also ein Spätwestern. Und der letzte Western mit Eastwood, bei dem er nicht selbst Regie führt.
DVD
Joe Kidd, der örtliche Herumtreiber und Pferdezüchter mit Vergangenheit, hilft einem skrupellosem Landspekulant einen politischen Aktivisten aufzuspüren. Je mehr Kidd über die Hintergründe erfährt, um so mehr wechselt seine Loyalität.
Der Film ist stark auf Eastwood in der Hauptrolle zugeschnitten, im original auch Joe Kidd betitelt.
Insgesamt ist die Story aus dem Baukasten. Eastwood nicht nur der harte Hund, obwohl er auch derbe zuschlagen kann, sondern geht gewieft vor und auch mit einem gewissen Witz. Also eher Nobody denn Django. Mit Robert Duvall und John Saxon als Gegenspieler prominent in anderen Rollen besetzt. Auch John Sturges als Regisseur und Drehbuch Elmore Leonard versprachen viel. Das wird so nicht ganz eingehalten. Guter Western, aber nichts besonderes. Dazu passen auch die gern genutzte Landschaft Arizonas, auch hier schön ins Bild gesetzt.
Erwähnenswert ist der hübsche Soundtrack von Lalo Schifrin , der zwar auch Westernstandards nutzt, aber diese flott zusammen setzt.
Und ein gewisser Waffenfetisch ist vorhanden: es werden für das Genre ungewöhnliche Knarren benutzt und prominent ins Bild gestellt, nicht so die Nostalgiedinger, sondern Waffen aus der Zeit kurz nach der Jahrhundertwende. Spielzeit ist wohl auch 1910, also ein Spätwestern. Und der letzte Western mit Eastwood, bei dem er nicht selbst Regie führt.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Murder Obsession - Fredas Letzter. Ein sehr merkwürdiges Teil. Nicht wirklich gut, aber mit einer besonderen, irrealen und ganz seltsamen Stimmung, die mich an wirre Träume erinnert, die einem nach diesen durchwachten Tagen kommen, kurz nachdem was Schlimmes passiert ist. Hier passt eigentlich nicht viel zusammen und darum auch wieder alles. Kann man schlecht beschrieben. Ich denke, entweder spürt man dieses Krank-Weirde unter der Haut und kann man dem Film etwas anfangen oder eben nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass das so ein individuelles Ding ist. Gehört man zu ersteren (sicherlich bedeutend kleineren) Gruppe, sieht man auch über die grottenschlechten Splattereffekte und die riesige Gummispinne in einer Traum(?)Sequenz hinweg. Geld war offensichtlich nur sehr wenig vorhanden, der Cast und die Schauplätze (ein Schloss, ein Wald) eher übersichtlich. Dafür darf sich Frau Gemser von ihrer besten Seite zeigen und auch Frau Dionisio agiert offenherzig. Das erfreut. Das Highlight ist ein längere Traumsequenz mit besagter Gummispinne, Zombiemönchen und viel okkultem Schnickschnack. Aber auch sonst regiert der Irrsinn, was man auch dran merkt, dass sich Personen völlig irrational verhalten. Seltsam, seltsam. Oder wie Christian Keßler im Videofeature zum Film immer wieder ausruft: "Ein Wahnsinn!".
Früher war mehr Lametta
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
60 Minuten (BRD 2024 Netflix): Nach 20 Minuten ausgemacht, vielleicht wenn ich 13 Jahre alt wäre und sowas wie Haftbefehl hören würde, so weiß Ich nicht wer der Babo ist ? Ein Punkt für die bemühte Kampfchoreografie ! 1/10 Punkten
- fritzcarraldo
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Even Hell has its Heroes
1989 gegründet waren Carlsen und seine damaligen Mitstreiter Mitbegründer des Grunge. Auch schon Jahre vorher ging es in Seattle schon in die Richtung. Carlsen probte nicht nur mit Kurt Cobain, sondern war eng mit ihm befreundet. Er redet eigentlich nicht viel über den Tod Cobains und seine Rolle dabei. Hier gibt er aber kurze und tiefe Einblicke dahingehend. Weiter geht es um die Wandlung von EARTH auf der zweiten Platte EARTH 2 zur Musik, die man mit der vergleichen kann, die sie heute noch machen. Metal, langsam, auch das Schlagzeug, ohne Vocals, auch mit E-Piano und Posaune. Dabei ist das alles nicht wirklich einzuordnen. ProgRock, Metal, Grunge, Jazz, Kunstprojekt mit Morricone Einflüssen? Es ist alles möglich. Waren EARTH Ende der 90er weg vom Fenster, gab es Anfang der 2000er ein Neuformierung.
Im Film kommen zahlreiche Weggefährt*innen und Teilzeitmitglieder zu Wort.
Zu Wort nach dem Film kamen dann in einem Skype Meeting mit dem Bremer Publikum Regisseur Clyde Petersen, Schlagzeugerin Adrienne Davies und Dylan Carlsen himself, die wortreich alle Fragen beantworteten.
Tolle Veranstaltung!
Gehört hatte ich von EARTH. Irgendwie. Damals. Aber wenn ich ehrlich bin ist EARTH doch an mir vorbeigegangen. Was ersteinmal schade ist, denn eigentlich ist die Musik genau auch meins. Ausgangspunkt für mich in dieser fabelhaften Dokumentation ist eine Erklärung von Gitarrist und Gründer Dylan Carlsen, der etwas über brillante Gitarren-Riffs berichtet, die sich bei anderen Bands plötzlich wieder und wieder mit anderen Riffs abwechseln. Und er dabei nur dachte: Warum? Lasst es laufen! Genau. Das ist auch meine Musik.1989 gegründet waren Carlsen und seine damaligen Mitstreiter Mitbegründer des Grunge. Auch schon Jahre vorher ging es in Seattle schon in die Richtung. Carlsen probte nicht nur mit Kurt Cobain, sondern war eng mit ihm befreundet. Er redet eigentlich nicht viel über den Tod Cobains und seine Rolle dabei. Hier gibt er aber kurze und tiefe Einblicke dahingehend. Weiter geht es um die Wandlung von EARTH auf der zweiten Platte EARTH 2 zur Musik, die man mit der vergleichen kann, die sie heute noch machen. Metal, langsam, auch das Schlagzeug, ohne Vocals, auch mit E-Piano und Posaune. Dabei ist das alles nicht wirklich einzuordnen. ProgRock, Metal, Grunge, Jazz, Kunstprojekt mit Morricone Einflüssen? Es ist alles möglich. Waren EARTH Ende der 90er weg vom Fenster, gab es Anfang der 2000er ein Neuformierung.
Im Film kommen zahlreiche Weggefährt*innen und Teilzeitmitglieder zu Wort.
Zu Wort nach dem Film kamen dann in einem Skype Meeting mit dem Bremer Publikum Regisseur Clyde Petersen, Schlagzeugerin Adrienne Davies und Dylan Carlsen himself, die wortreich alle Fragen beantworteten.
Tolle Veranstaltung!
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Dark Glasses - Jetzt endlich auch geguckt. Ich hatte mich davor immer etwas gedrückt. Bin zwiegespalten. Also eine Meisterwerk ist es nicht, das ist schon mal für mich klar. Was mich positiv überrascht hat: Die schauspielerischen Leistungen sind gut bis sehr gut. Gerade von Ilenia Pastorelli, der ich das nicht zugetraut hätte. Und die Chemie zwischen ihr und dem kleinen Chin stimmt. Chin wird auch nicht nervig, sondern passt auch alles. Asia Argento hat eine kleine Rolle, die sie auch gut ausfüllt. Da gibt es nichts zu meckern. Das Problem ist, dass sich Argento diesmal sehr auf seine Figuren und eben deren Beziehungen zueinander konzentriert. Dadurch erreichen sie eine Tiefe, die man von Argento-Filmen so nicht kennt, aber er vernachlässigt dabei völlig die Spannung. Der Killer läuft so als "notwendiges Übel" mit, was ab und an für (teilweise sehr) blutige Szenen sorgt, aber so eine richtige Bedrohung oder Spannung habe ich nie gespürt. Irgendwie wirkten die Thriller-Szenen fast schon wie Fremdkörper aus einem ganz anderen Film. Da fehlt mir auch die Terror-Atmosphäre, das konstante Unbehagen. Beispiel ganz am Anfang: Da geht eine Frau aus dem Hotel und wird urplötzlich aus einem Gebüsch heraus angegriffen. Kein langer Aufbau, kein langes Verfolgen, nicht einmal fühlt die Frau sich unwohl. Zack und fertig. Weitere Schwachpunkte: Das teilweise haarsträubende Drehbuch, in dem sich die Figuren komplett dumm verhalten und von allen möglichen Alternativen die schwachsinnigste wählen. Die Musik entspricht dem ganzen Film: Mal sehr gut und stimmungsvoll eingesetzt, mal klingt sie wie ein preisgünstiges Goblin (oder Carpenter)-Imitat. Verschwendete Lebenszeit war "Dark Glasses" jetzt nicht. Und der Film hatte einige Szenen, die ich sehr gelungen fand (der Anfang mit der Sonnenfinsternis, die Flucht durch Kellergänge, der Unfall und einiges mehr), aber dann auch wieder so viel, wo Potential einfach liegen gelassen wurde und das Finale hat mich auch so gar nicht überzeugt. Wie gesagt: Zwiegespalten.
Früher war mehr Lametta
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- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Im Kino
Poor Things (2023)
Ein narzistischer Mediziner kommt an die Leiche einer jungen, hochschwangeren Frau, setzt das Gehirn des Ungeborenen in den Kopf der Frau und erweckt sie zum Leben. Wir folgen der Frau, wie sie lernt und bald beginnt, die Welt zu entdecken.
Von der Struktur ähnelt der Film einer Mischung aus Bildungsroman und Coming of age. Trotz hochkarätiger Besetzung bleiben wir nahezu die ganze Zeit bei Bella. Ihre spezielle Entwicklung als vorgeblich rationales Experimentes beeinflusst ihre Sprache und ihre Sichtweisen. Alles sehr nachvollziehbar, wenn auch sprunghaft. Dann zieht sie in die Welt, erst an der Seite eines Hallodris, dann auf sich selbst gestellt. Hier gesellt sich zum Bildungsroman der Sexploitator. Denn wie soll sich eine schöne junge Frau denn selbst befreien, wenn nicht durch den stillen ihrer sexuellen Gier? Sie kommt in Situationen mit verschiedenen Partnern und sexuellen Spielarten, teils auch unangenehmer Art und eine lesbische Szene darf auch nicht fehlen, im Prinzip eine moderne Emmanuelle.
Oder eben nicht modern, da es in einer Art fantastischen viktorianischen England angesiedelt ist, hier auch der Frankenstein -Bezug, Dafoe als Mediziner im Stadion der Leichensezierung, hantiert mit Strom zum erwecken. Ist aber auch Monster und Schöpfer zugleich: nicht nur sein mit OP -Narben durchzogenes Gesicht zeugen davon, auch das er eigentlich eine wissenschaftliche Schöpfung seines Vaters ist.
Das viktorianische England kommt mit Fahrzeugen und Maschinen steampunkig daher oder wie bei 50er Jules Verne Verfilmungen, die Farbgebung ist sehr künstlich im Wes Anderson Sinne.
Das sieht spannend aus, es wird nachvollziehbar zwischen s/w und Farbe gewechselt, nur der Wechsel zur Froschkamera hat sich mir nicht erschlossen, da wurde recht zufällig gewechselt, wirkte nach gewollter Verfremdung.
Emma Stone ist toll, wie sie das naive, das rationelle, und alles aufnimmt und die Szenerie beherrscht, groß. Aber auch Dafoe und Ruffalo bekommen ihre Szenen, sind eine Bank. Insgesamt stark besetzt inklusive ein paar schöner Szenen mit Hanna Schygulla.
Stark auch der Soundtrack, eher im Geräusche denn im Track-Bereich.
Insgesamt hatte ich etwas anderes erwartet, eher eine moderne Frankenstein Version, bezogen auf die filmischen Versionen. Hier gibt es die Erweckungsszene, allerdings sehr kurz als Hommage, ansonsten gibt es Anlehnungen an den Roman, bei der Selbstausbildung des Monsters.
Die Entdeckungsreise der Frau und ihrer Bewusstwerdung ihrer selbst und der Gesellschaft, in der sie steckt, inklusive des Wunsches der Verbesserung steht im Mittelpunkt. Und die kommt für Lanthimos recht deutlich und klar interpretierbar, bei der ähnlichen Thematik in seinen anderen Filmen war er viel un- bzw mehrdeutiger, verschwommener aber auch interessanter. Vielleicht deswegen die eine oder andere experimentelle Spielerei für sich selbst, um das zu brechen, was tatsächlich aber nicht wirklich irritiert.
Vor allem das Schlussbild ist ein starkes feministisches, das sie den Weg dorthin als Männerphantasie schaffen muss zumindest diskutabel, die naive, sexuell unersättliche wunderschöne junge Frau.
Ein paar Fragezeichen blieben auch offen, schludrigerweise.
Insgesamt ein guter Film, ich gönne Lanthimos jeden Preis, aber hier der wohl Mainstream - tauglichste Film von ihm, für jeden was dabei.
PS: in einem sehr vollen Arthouse Kino wurde der vornehmlich als Komödie genossen, in jeder Szene, in der annähernd etwas schräges passiert, lauthals gelacht.
Poor Things (2023)
Ein narzistischer Mediziner kommt an die Leiche einer jungen, hochschwangeren Frau, setzt das Gehirn des Ungeborenen in den Kopf der Frau und erweckt sie zum Leben. Wir folgen der Frau, wie sie lernt und bald beginnt, die Welt zu entdecken.
Von der Struktur ähnelt der Film einer Mischung aus Bildungsroman und Coming of age. Trotz hochkarätiger Besetzung bleiben wir nahezu die ganze Zeit bei Bella. Ihre spezielle Entwicklung als vorgeblich rationales Experimentes beeinflusst ihre Sprache und ihre Sichtweisen. Alles sehr nachvollziehbar, wenn auch sprunghaft. Dann zieht sie in die Welt, erst an der Seite eines Hallodris, dann auf sich selbst gestellt. Hier gesellt sich zum Bildungsroman der Sexploitator. Denn wie soll sich eine schöne junge Frau denn selbst befreien, wenn nicht durch den stillen ihrer sexuellen Gier? Sie kommt in Situationen mit verschiedenen Partnern und sexuellen Spielarten, teils auch unangenehmer Art und eine lesbische Szene darf auch nicht fehlen, im Prinzip eine moderne Emmanuelle.
Oder eben nicht modern, da es in einer Art fantastischen viktorianischen England angesiedelt ist, hier auch der Frankenstein -Bezug, Dafoe als Mediziner im Stadion der Leichensezierung, hantiert mit Strom zum erwecken. Ist aber auch Monster und Schöpfer zugleich: nicht nur sein mit OP -Narben durchzogenes Gesicht zeugen davon, auch das er eigentlich eine wissenschaftliche Schöpfung seines Vaters ist.
Das viktorianische England kommt mit Fahrzeugen und Maschinen steampunkig daher oder wie bei 50er Jules Verne Verfilmungen, die Farbgebung ist sehr künstlich im Wes Anderson Sinne.
Das sieht spannend aus, es wird nachvollziehbar zwischen s/w und Farbe gewechselt, nur der Wechsel zur Froschkamera hat sich mir nicht erschlossen, da wurde recht zufällig gewechselt, wirkte nach gewollter Verfremdung.
Emma Stone ist toll, wie sie das naive, das rationelle, und alles aufnimmt und die Szenerie beherrscht, groß. Aber auch Dafoe und Ruffalo bekommen ihre Szenen, sind eine Bank. Insgesamt stark besetzt inklusive ein paar schöner Szenen mit Hanna Schygulla.
Stark auch der Soundtrack, eher im Geräusche denn im Track-Bereich.
Insgesamt hatte ich etwas anderes erwartet, eher eine moderne Frankenstein Version, bezogen auf die filmischen Versionen. Hier gibt es die Erweckungsszene, allerdings sehr kurz als Hommage, ansonsten gibt es Anlehnungen an den Roman, bei der Selbstausbildung des Monsters.
Die Entdeckungsreise der Frau und ihrer Bewusstwerdung ihrer selbst und der Gesellschaft, in der sie steckt, inklusive des Wunsches der Verbesserung steht im Mittelpunkt. Und die kommt für Lanthimos recht deutlich und klar interpretierbar, bei der ähnlichen Thematik in seinen anderen Filmen war er viel un- bzw mehrdeutiger, verschwommener aber auch interessanter. Vielleicht deswegen die eine oder andere experimentelle Spielerei für sich selbst, um das zu brechen, was tatsächlich aber nicht wirklich irritiert.
Vor allem das Schlussbild ist ein starkes feministisches, das sie den Weg dorthin als Männerphantasie schaffen muss zumindest diskutabel, die naive, sexuell unersättliche wunderschöne junge Frau.
Ein paar Fragezeichen blieben auch offen, schludrigerweise.
Insgesamt ein guter Film, ich gönne Lanthimos jeden Preis, aber hier der wohl Mainstream - tauglichste Film von ihm, für jeden was dabei.
PS: in einem sehr vollen Arthouse Kino wurde der vornehmlich als Komödie genossen, in jeder Szene, in der annähernd etwas schräges passiert, lauthals gelacht.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.