Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Do 27. Jun 2024, 00:09
Bevor es wieder so viel auf einmal wird:
Furiosa: A Mad Max Saga - Auf den letzten Metern es noch ins Kino geschafft. Und genau dort sollte man den Film auch schauen. Das Ganze kommt schon recht episch herüber. Hat mir gefallen. Habe zwar auch einige Kritikpunkte, aber die beziehen sich auf einige technische Auffälligkeiten, die mich echt gestört haben (Stichwort CGI - da die völlig unrealistischen Bewegungen der computergenerierten "Menschen". eilweise hatte man das Gefühl, alte in falscher Geschwindigkeit abgespielte Stummfilme zu schauen. Wobei mir diese unnatürlichen Bewegungen (eben als ob plötzlich einige Bilder zu schnell abgespielt würden) auch bei den echten Schauspielern, also da wo definitiv kein CGI im Spiel war, aufgefallen sind. War vielleicht auch ein Stilmittel). Ansonsten große Unterhaltung, trotz 2,5 Stunden keine Längen und die Zeit vergingen auch im Fluge. Sehr cooles "Worldbuilding" mit wunderbaren Details und teilweise unglaubliche, wie gesagt epische Bilder. Bin froh, dass ich den noch im Kino erwischt habe. Und Anya könnte ich auch drei Stunden beim Telefonbuch vorlesen zusehen.
The Lobster - Tatsächlich mein erster Lanthimos! Ein sehr merkwürdiger, ruhiger Film, der mich aber so sehr in den Bann zog, dass auch ganz seltsame Träume folgten, da ich ihn scheinbar direkt ins Unterbewusstsein gesaugt habe. Colin Farrell beweist, dass er ein sehr wandlungsfähiger Schauspieler ist. Oliva Coleman ( ) singt und mit Rachel Weisz, Léa Seydoux, Ben Wishaw und vor allen Dingen John C. Reilly, den ich einmal mehr zu schätzen gelernt habe, sind noch weitere tolle Schauspieler dabei. Ohne, dass das ein Starvehikel wird. Alle fügen sich gut in die eigenartige Geschichte ein. Die reizt mal zum Lachen, mal läuft es einem eiskalt den Rücken runter, dann gibt es Hoffnung und Wärme, dann wieder eiskalte Gefühllosigkeit. Einige Szene fand ich so drastisch, dass es mich da wirklich gegruselt hat (Stichwörter: Toaster und Gefühllose). Klar ist der Film eine Allegorie auf Partnerschaft, bzw. die Erwartungen der Gesellschaft - aber auch unmenschliche Dogmen, gerade bei denen, die sich gegen das eine unmenschliche System auflehnen und dabei ein anderes Schaffen. Doch, hat mich nachhaltig beeindruckt. Aber an "Killing of a Sacred Deer", der hier auch noch liegt, traue ich mich jetzt erst recht noch nicht ran.
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug - Mit den Kindern geschaut. Die haben neulich mit der Frau Mama als Papa nicht Zuhause war den ersten Teil geschaut. Den zweiten haben wir übersprungen (gucken wir, wenn die mindestens zwei Jahre älter sind) und sind dann gleich auf den Kreuzzug gegangen. Mehrere Dinge sind mir aufgefallen: Einmal, wie schlecht und zahlreich auch hier schon die Special Effekts waren. Aber das hatte trotzdem mehr Charme als die CGI-Orgien heute. Dann wie lustig der Film ist. Fast jede Szene endet auf einer Pointe. Die Chemie zwischen den Darstellern stimmt, nur der Bösewicht ist irgendwie sehr blass. Und am Ende gibt es einige Plot-Holes. Aber was soll's. Eine schöne Achterbahnfahrt ins Abenteuer. Macht immer noch Spaß und danach summt man noch tagelang das "Raiders"-Theme.
Mosquito State - Sehr seltsamer polnischer Film, der zwar zum größten Teil in Warschau gedreht wurde (alle Innenaufnahmen), aber auf Englisch und mit amerikanischen und spanischen Schauspielern. Spielt auch in New York kurz vor dem Börsencrash. Ein genialer, aber extrem verschrobener, menschenscheuer und linkischer IT-Experte hat ein Programm zur Vorhersage von Aktienkursen entwickelt, welches plötzlich verrückt spielt. Er verdächtigt seinen schleimigen Kollegen da etwas zu manipulieren und warnt seinen Chef vor einer Katastrophe. Aber keiner nimmt ihn ernst. Profit geht vor. Gleichzeitig brütet in seinem kargen Luxusapartment hoch über New York eine Mücke ihre Nachkommen aus, die sich rasend schnell vermehren und unseren "Helden" als Nahrungsquelle nutzen. Bald schon ist sein Körper und sein Gesicht mit fiesen Beulen und Auswucherungen übersäht. Der Film ist toll fotografiert, die Kulissen wunderbar brutale Architektur. Alles erinnert in seiner Distanziertheit an Cronenberg, vor allem natürlich die körperliche Veränderung. Das dauernde Summend er Mücken kann einen wahnsinnig machen, zwischendrin gibt es schönen Düster-Wave. Die Handlung ist eigentlich auch eine interessante Allegorie auf Kapitalismus und wie er Existenzen zerstört. Trotzdem hat er mich nicht ganz erreicht. Was an der Hauptfigur liegt, die schon vor ihrer äußeren Veränderung zu merkwürdig wirkt. Mit seiner gekrümmten Haltung, den Ticks und dem Humpeln. Ich musste dauernd an Opale aus "Das Testament des Dr. Cordelier" denken. Dass es da dann eine Liebesgeschichte gibt und seine seltsames Äußeres später irgendwie kein Thema ist, fand ich unpassend und lenkte mich ab, weil ich immer dachte, dass das doch gar nicht passt. Wenn er wenigstens einen guten Charakter gehabt hätte. Aber auch damit war es jetzt nicht soweit her. So kam ich nicht ganz rein. Das Ende habe ich dann auch eher als Antiklimax verstanden. Im Netz gibt es bei den von mir gefunden Reviews nur zwei Meinungen: Flop oder Meisterwerk. ICh setzte mich da mal auf den Stuhl in der Mitte.
Furiosa: A Mad Max Saga - Auf den letzten Metern es noch ins Kino geschafft. Und genau dort sollte man den Film auch schauen. Das Ganze kommt schon recht episch herüber. Hat mir gefallen. Habe zwar auch einige Kritikpunkte, aber die beziehen sich auf einige technische Auffälligkeiten, die mich echt gestört haben (Stichwort CGI - da die völlig unrealistischen Bewegungen der computergenerierten "Menschen". eilweise hatte man das Gefühl, alte in falscher Geschwindigkeit abgespielte Stummfilme zu schauen. Wobei mir diese unnatürlichen Bewegungen (eben als ob plötzlich einige Bilder zu schnell abgespielt würden) auch bei den echten Schauspielern, also da wo definitiv kein CGI im Spiel war, aufgefallen sind. War vielleicht auch ein Stilmittel). Ansonsten große Unterhaltung, trotz 2,5 Stunden keine Längen und die Zeit vergingen auch im Fluge. Sehr cooles "Worldbuilding" mit wunderbaren Details und teilweise unglaubliche, wie gesagt epische Bilder. Bin froh, dass ich den noch im Kino erwischt habe. Und Anya könnte ich auch drei Stunden beim Telefonbuch vorlesen zusehen.
The Lobster - Tatsächlich mein erster Lanthimos! Ein sehr merkwürdiger, ruhiger Film, der mich aber so sehr in den Bann zog, dass auch ganz seltsame Träume folgten, da ich ihn scheinbar direkt ins Unterbewusstsein gesaugt habe. Colin Farrell beweist, dass er ein sehr wandlungsfähiger Schauspieler ist. Oliva Coleman ( ) singt und mit Rachel Weisz, Léa Seydoux, Ben Wishaw und vor allen Dingen John C. Reilly, den ich einmal mehr zu schätzen gelernt habe, sind noch weitere tolle Schauspieler dabei. Ohne, dass das ein Starvehikel wird. Alle fügen sich gut in die eigenartige Geschichte ein. Die reizt mal zum Lachen, mal läuft es einem eiskalt den Rücken runter, dann gibt es Hoffnung und Wärme, dann wieder eiskalte Gefühllosigkeit. Einige Szene fand ich so drastisch, dass es mich da wirklich gegruselt hat (Stichwörter: Toaster und Gefühllose). Klar ist der Film eine Allegorie auf Partnerschaft, bzw. die Erwartungen der Gesellschaft - aber auch unmenschliche Dogmen, gerade bei denen, die sich gegen das eine unmenschliche System auflehnen und dabei ein anderes Schaffen. Doch, hat mich nachhaltig beeindruckt. Aber an "Killing of a Sacred Deer", der hier auch noch liegt, traue ich mich jetzt erst recht noch nicht ran.
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug - Mit den Kindern geschaut. Die haben neulich mit der Frau Mama als Papa nicht Zuhause war den ersten Teil geschaut. Den zweiten haben wir übersprungen (gucken wir, wenn die mindestens zwei Jahre älter sind) und sind dann gleich auf den Kreuzzug gegangen. Mehrere Dinge sind mir aufgefallen: Einmal, wie schlecht und zahlreich auch hier schon die Special Effekts waren. Aber das hatte trotzdem mehr Charme als die CGI-Orgien heute. Dann wie lustig der Film ist. Fast jede Szene endet auf einer Pointe. Die Chemie zwischen den Darstellern stimmt, nur der Bösewicht ist irgendwie sehr blass. Und am Ende gibt es einige Plot-Holes. Aber was soll's. Eine schöne Achterbahnfahrt ins Abenteuer. Macht immer noch Spaß und danach summt man noch tagelang das "Raiders"-Theme.
Mosquito State - Sehr seltsamer polnischer Film, der zwar zum größten Teil in Warschau gedreht wurde (alle Innenaufnahmen), aber auf Englisch und mit amerikanischen und spanischen Schauspielern. Spielt auch in New York kurz vor dem Börsencrash. Ein genialer, aber extrem verschrobener, menschenscheuer und linkischer IT-Experte hat ein Programm zur Vorhersage von Aktienkursen entwickelt, welches plötzlich verrückt spielt. Er verdächtigt seinen schleimigen Kollegen da etwas zu manipulieren und warnt seinen Chef vor einer Katastrophe. Aber keiner nimmt ihn ernst. Profit geht vor. Gleichzeitig brütet in seinem kargen Luxusapartment hoch über New York eine Mücke ihre Nachkommen aus, die sich rasend schnell vermehren und unseren "Helden" als Nahrungsquelle nutzen. Bald schon ist sein Körper und sein Gesicht mit fiesen Beulen und Auswucherungen übersäht. Der Film ist toll fotografiert, die Kulissen wunderbar brutale Architektur. Alles erinnert in seiner Distanziertheit an Cronenberg, vor allem natürlich die körperliche Veränderung. Das dauernde Summend er Mücken kann einen wahnsinnig machen, zwischendrin gibt es schönen Düster-Wave. Die Handlung ist eigentlich auch eine interessante Allegorie auf Kapitalismus und wie er Existenzen zerstört. Trotzdem hat er mich nicht ganz erreicht. Was an der Hauptfigur liegt, die schon vor ihrer äußeren Veränderung zu merkwürdig wirkt. Mit seiner gekrümmten Haltung, den Ticks und dem Humpeln. Ich musste dauernd an Opale aus "Das Testament des Dr. Cordelier" denken. Dass es da dann eine Liebesgeschichte gibt und seine seltsames Äußeres später irgendwie kein Thema ist, fand ich unpassend und lenkte mich ab, weil ich immer dachte, dass das doch gar nicht passt. Wenn er wenigstens einen guten Charakter gehabt hätte. Aber auch damit war es jetzt nicht soweit her. So kam ich nicht ganz rein. Das Ende habe ich dann auch eher als Antiklimax verstanden. Im Netz gibt es bei den von mir gefunden Reviews nur zwei Meinungen: Flop oder Meisterwerk. ICh setzte mich da mal auf den Stuhl in der Mitte.