Große Nachreiche aka Altlasten entsorgen
November
Ghostbusters - Klassiker, erstmals mit den Kindern geschaut. Einige Sachen die Bill Murray hier abzieht sind heutzutage schon grenzwertig/übergriffig. Habe das mal als "Zeitkolorit" erklärt. Ansonsten immer noch eine tolle Sause, die unheimlich Spaß macht.
Halloween Ends - Würdiger Abschluss der neuen Trilogie. Ich mochte auch, dass sich der Film auf jemanden ganz anderen als Michael Meyers konzentriert. Jetzt mag man sich fragen - hätte das dann nicht auch ein ganz anderer Film als ausgerechnet ein Halloween werden können? Ich meine Nein, denn es geht hier um Traumata, wie die Gesellschaft auf Außenseiter regiert und genau in diesen Dingen spiegelt sich die Familie Strode. Zudem erzählt ja auch der ursprüngliche "Halloween III" eine ganz andere Geschichte als aus den ersten beiden Teilen gewohnt. Das passt schon. Und Michael hat ja auch seine großen Auftritte.
Nevada Pass - Mystery-Western mit Charlie Bronson. Sehr schöne Grusel-Stimmung, die nur durch zahlreiche wirklich unlogische Drehbuchwendungen gestört wird. Da sollte man nicht lange drüber nachdenken, denn dann ist schon die ganze Prämisse ziemlicher Quatsch. Genauso wie der Nevada Pass der eigentlich der Breakheart Pass ist. Kopf aus und durch ist da die Devise, dann funktioniert das.
A Quiet Place - Wenn der Ehemann mit der Ehefrau einen Film dreht - dann kommt was tolles raus, wenn er John und sie Emily (
) heißt. Bin ja Emily-Blunt-Fanboy (Filme mit ihr muss man aber immer im Original schauen). "A Quiet Place" fand ich in der Tat über weite Strecken sauspannend, die Handvoll Figuren nachvollziehbar und bei allen Schwächen auch sympathisch. Freue mich auf die Fortsetzung.
Wilczyca - Sehr, sehr ruhiger polnischer Werwolf-Film. Mit einigen gruseligen Szenen, wobei sich das Meiste nur im Kopf des Zuschauers abspielt. Muss man die Geduld für haben. Mir gefiel der.
Gandahar - Sehr besonderer und ebenfalls sehr ruhiger SF-Animationsfilm von "Der wilde Planet"-Schöpfer René Laloux. Teilweise etwas sperrig, aber immer interessant und mit tollen, typischen 70er-Jahre Animationen. Auch hier, muss man sich drauf einlassen und kein Action-Feuerwerk erwarten. Im Rahmen von Weird Xperience gezeigt und da hatte ich eigentlich erwartet, dass wir da wie im Monat zuvor quasi eine Privatvorstellung haben. Dem war aber nicht so, was mich ausgesprochen gefreut hat.
Lokis. Rekopis profesora Wittembacha – Polnischer Gruselfilm, der irgendwie an Borowczyks „La Bete“ und Lovecrafts „Fall des Charles Dexter Ward“ erinnert. Aber nochmal mit gedrosselter Geschwindigkeit. Wer explizite Szenen oder echten Horror erwartet ist hier falsch. Ich mochte den aber.
Deadpool & Wolverine – War leider eine Enttäuschung. Vielleicht lag es an den hohen Erwartungen nach dem Trailer-Bombardement. Irgendwie hatte ich mir das als bekennender MCU-Fan auch anders vorgestellt. Mit mehr Handlung und Auswirkungen auf das MCU. Sozusagen als Startpunkt von etwas ganz Neuem, dass lose Fäden zusammengezogen werden und einmal ordentlich aufgeräumt wird. Soviel kann ich verraten: Das ist nicht der Fall. Ob es den Film gibt oder nicht – auf das große Ganze hat das NULL Auswirkungen. Das fand ich schade. Zudem war mir beim Fäkal- und Gorebauernhumor einiges etwas drüber. Klar, Spaß macht das. Aber eben wie ein McDonalds-Cheeseburger – nicht wie einer bei einem wirklich guten Burgerladen oder vom eigenen Grill.
Ghostbusters: Frozen Empire – War nett. Nichts großes oder positiv überraschendes wie der erste Teil des Reboots. Aber konnte man wie ich fand gut gucken. Viele Verbindungen zum allerersten Teil inklusive Gastauftritte. Und Murray, Akryod und Hudson haben größere Rolle. Wodurch die „Neuen“ etwas vernachlässigt werden. Lässt einiges liegen, kann man aber trotzdem gut schauen.
Slumming – Ich muss mich sehr viel mehr mit dem leider viel zu früh verstorbenen Michael Glawogger beschäftigen. Was ich von ihm kenne (und das ist nicht viel) ist alles obere Spitzenklasse. So auch dieser sehr böse, aber auch sehr menschliche und ebenso tragische, wie lustige Filme. Wobei einem das lachen eigentlich immer im Hals stecken bleibt. Alle Figuren haben mehr als eine Seite, sind dreidimensional und dadurch interessant gezeichnet. Auch August Diehl als Oberarschloch ist im Grunde genommen der ärmste Tropf von allen.
Clearcut – Sehr mysteriöser Thriller/Horrorfilm (?) in dem es eigentlich um den Kampf eines weißen Anwalts gegen die Rodung eines Gebietes geht, welches Native Americans gehört. Und dann nimmt das alles eine andere Wendung hin zu einem teilweise recht unangenehmen Revenge-Films. Wobei nie so ganz klar wird, wer eigentlich die Figur ist, die hier Rache nimmt und den Anwalt da hineinzieht. Und ob das alles so richtig real ist. Neben tollen Landschaftsaufnahmen begeistert hier tatsächlich der Plot, der vielfältig interpretierbar ist, aber auch eben als harter Revenge-Thriller funktioniert.
Neun im Fadenkreuz – Spannender, typisch französischer 70er-Jahre-Thriller. Voller Wendungen und teilweise merkwürdigen Figuren. Und wenn der Held von Jean-Louis Trintignant gespielt wird, ist der auch immer doppelbödig, hintergründig. Die Auflösung ist zwar wenig überraschend und für manches muss man auch mal ein Logik-Auge zudrücken, aber trotzdem ein guter Film mit tollem Morricone-Soundtrack, der lange im Ohr bleibt.
Muppets Weihnachtsgeschichte – Immer wieder eine große Freude und einer der, wenn nicht der beste Muppetsfilm. Und Michael Caine als Scrooge ist umwerfend.
Ufos zerstören die Erde – Das mit den Ufos ist schon mal ganz großer Blödsinn der deutschen Titelschmiede. Vielmehr ist ein gewaltiger Planet namens Gorath, der hier auf die Erde zu stürzen droht und gewaltige Naturkatastrophen hervorruft. Dass der Film auch in Kaiju-Gefilden wildert passt nicht wirklich, wird aber gerne mitgenommen. An viel mehr erinnere ich mich auch gar nicht. Aber gut unterhalten habe ich mich trotzdem.
Brutale Stadt – Toller Film mit Charles Bronson vom großen Sergio Sollima mit einem genialen Morricone-Soundtrack. Der Film watet überraschend tief im Film Noir mit Bronson als dem typischen Loser, der sich von einer Femme Fatale in den Untergang schicken lässt. Trotz aller Coolness, besonders clever ist er hier nicht. Also eine archetypische Noir-Story, die in einem Großstadtsetting (trotz des Titels ist das hier kein besonders urbaner Film) und schwarz-weiß in den 40ern ebensogut funktioniert hätte.