Akte X - div. Regisseure (1993-2018) [TV-Serie]

Moderator: jogiwan

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Re: Akte X (TV - Serie)

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Akte X: "Klauen und Zähne (Patience)"
Staffel 8, Folge 3

Die FBI-Agenten Scully und Doggett untersuchen den Mord an einem Leichenbestatter und dessen Frau in Idaho. Der Täter ist kein Mensch, sondern ein humanoides Fledermauswesen, das vor 44 Jahren zuletzt aktiv war. Es sucht sich ein weiteres Opfer und es kommt heraus, dass dessen Tochter in der Woche zuvor mit schlimmen Brandwunden aus dem Fluss gefischt wurde. Die Kreatur scheint nun hinter jedem her zu sein, der Kontakt zur verbrannten Leiche hatte. Das Ermittler-Duo kommt einem 44 Jahre alten Dorfgeheimnis auf die Spur, nach dem drei Jäger das seltsame Wesen einst gejagt hatten... Mit der Einführung des neuen Ermittlers Doggett meinte man es also ernst, tatsächlich ist er der neue Beaufragte für die X-Akten an Scullys Seite, von Agent Mulder keine Spur. Nun gilt es, den ersten gemeinsamen Fall unabhängig von Mulders Verschwinden zu lösen. Schnell fällt auf, dass auch diese Folge den ernsten Tonfall der vorausgegangenen Folgen der Rahmenmythologie beibehält, nachdem in der vorherigen Staffel viele Folgen eher komödiantisch ausgelegt waren. Man widerstand auch der Versuchung, aus Doggett einen Teil einer Verschwörung zu machen, der die Arbeit an den X-Akten torpediert. Nein, er ist ein vollwertiger, integerer Partner an Scullys Seite, jedoch auch kein plumper Mulder-Ersatz, sondern eine eigenständige Persönlichkeit, die nun Scullys Part des Zweiflers übernimt, während Scully zum dominanten Charakter avanciert. Doggett wurde zudem intelligent und sorgfältig ins Buch geschrieben, so dass zwar gewisse Parallelen zwischen der alten, ganz und gar weltlichen Scully und ihm zu erkennen sind, er jedoch wesentlich schneller zu glauben bereit ist. Dass die Zusammenarbeit beider noch nicht derart vertraut wie zwischen Mulder und Scully erfolgen kann, war den Autoren bewusst und so läuft noch längst nicht alles rund und muss man sich erst gegenseitig beschnuppern und vor allem gegenseitiges Misstrauen überwinden. Die düstere und ernste Handlung um unmenschliche Geduld und menschliche Angst befindet sich auf dem Niveau einer guten Stephen-King-Verfilmung, atmet deren Kleinstadt-Geist und wartet mit einem faszinierenden, gruseligen und durch Make-up-Arbeit großartig gestalteten Antagonisten, einer Art Anti-Batman, auf. Während Scully und Doggett den Geheimnissen langsam auf die Spur kommen, geraten sie auch selbst in Gefahr und das spannende Ende wird zum Quantensprung für das Vertrauen Scullys in Doggett. Wer hätte gedacht, dass es auch ohne Mulder so gut geht? Zum jetzigen Zeitpunkt der Staffel entpuppt sich der neue Mann an Scullys Seite als gelungene Variation und durchaus willkommene Abwechslung. 8/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Gesteinigt (Road Runners)"
Staffel 8, Folge 4

FBI-Agentin Scully wird nach Utah gebeten, wo sie einem Gerichtsmediziner bei der Obduktion eines gesteinigten Mordopfers helfen soll, da dieses diverse Anomalien aufweist. In der kargen, ländlichen Gegend wollen die Bewohner Scully jedoch anscheinend nicht ziehen lassen. Zunächst scheint, dass sie sie als Ärztin für einen Mann benötigen, der einen unbekannten Parasiten in sich trägt. Schließlich stellt sich jedoch heraus, dass sie Scully den Parasiten einpflanzen wollen... Hierbei handelt es sich um eine lange Zeit von Scully dominierte Backwood-Terror-Folge, in der sie auf wortkarge Landeier trifft, die Böses im Schilde führen. Sehr gut umgesetzte eklige und blutige Spezialeffekte besorgen den visuellen Pepp, die Lebensgefahr, in die Scully gerät, sorgt für Spannung, doch die religiösen Metaphern - die Hinterwäldler bilden eine Sekte und verehren den Parasiten fanatisch - wollen nicht so recht funktionieren. Am Ende muss Scullys neuer Partner Doggett eingreifen, um sie zu retten, was Scullys Dominanz aushöhlt. Auf ihren wissenschaftlichen Eifer wird dann leider auch gar keine Rücksicht genommen, denn man erfährt überhaupt nichts über den Parasiten, seinen Ursprung, seine genaue Wirkung, seine Zusammensetzung etc. Damit fällt die Folge auf etwas unschöne Weise aus der Reihe und bietet eine einfache, optisch jedoch sehr gelungene Melange aus Backwood- und Kreaturen-Horror ohne Tiefgang. 6/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Billy (Invocation)"
Staffel 8, Folge 5

Der kleine Billy ist wieder da - zehn Jahre, nachdem er entführt worden war. Und er ist noch immer ein kleiner Junge; eine genaue Analyse ergibt gar, dass er keinen Tag gealtert ist! Doch Billy ist verstummt, kein einziges Wort ist aus ihm herauszubekommen. Die FBI-Agenten Scully und Doggett ermitteln in diesem Fall, der sie ins White-Trash-Milieu führt... An diesem Fall äußert Doggett gesteigertes Interesse und der Zuschauer erfährt erstmals etwas mehr über ihn: So scheint sein besonderer Eifer daher zu rühren, dass er selbst schon ein Kind verloren hat. Die neue Rollenverteilung sticht wieder deutlich hervor: Scully glaubt an das Übersinnliche, Doggett bleibt lange Zeit skeptisch. Letztlich behandelt die Folge das sensible Thema von Kindermorden und Billy entpuppt sich - zugegebenermaßen wenig überraschend - als Besucher aus dem Jenseits, um den Mörder endlich dingfest zu machen und an weiteren Taten zu hindern. Er bedient also die Sehnsucht nach so etwas wie postmortaler Gerechtigkeit und ist mit seiner Stummheit und seinem starren Blick sowie mit seinem Verhalten gruselig in Szene gesetzt worden. Eine gute, wenn auch nicht herausragende Folge, die vor allem von ihren schauspielerischen Leistungen und ihrer unheilvollen Atmosphäre lebt. 7/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Rückwärts (Redrum)"
Staffel 8, Folge 6

Staatsanwalt Martin Wells lernt einmal die andere Seite kennen, denn nun sitzt er selbst im Gefängnis - angeklagt des Mords an seiner Frau. Als er verlegt werden soll, wird er von seinem Schwiegervater erschossen. Doch er erwacht wieder in seiner Zelle, und zwar einen Tag vor seiner Verlegung. Die Zeit läuft rückwärts und obwohl man ihm zunächst keinen Glauben schenkt, setzt er alles daran, den Mord an seiner Frau zu verhindern... Die FBI-Agenten Scully und Doggett spielen in dieser Folge nur eine untergeordnete Rolle, während sich dem Zuschauer nach und nach entspinnt, was wirklich passiert ist. Die Handlung wurde mit einigen Details (der Spinne in Wells' Zelle z.B.) anspruchsvoll inszeniert und die Verzweiflung des fälschlicherweise angeklagten Wells wirkt greifbar. Dass er sich mit den Folgen seiner Arbeit als Staatsanwalt auseinandersetzen muss, als er Mithäftlingen begegnet, die durch ihn hinter Gittern gelandet sind, stellt auch seinen eigenen zur Rechtsprechung geleisteten Beitrag zumindest ein Stück weit infrage. Spannende Unterhaltung, die beweist, dass eine "Akte X"-Folge auch funktionieren kann, wenn keiner der Ermittler im Mittelpunkt steht. Lediglich die Schlusspointe hat mir nicht zugesagt. Der englische Originaltitel "Redrum" ist als kleine Hommage an Stephen Kings "Shining" zu verstehen. 7/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Via Negativa (Via Negativa)"
Staffel 8, Folge 7

Die Mitglieder einer Sekte um den verurteilten Mörder Tipet werden allesamt mit Stirnwunden tot aufgefunden, zwei FBI-Agenten kommen in diesem Zusammenhang ebenfalls unter mysteriösen Umständen ums Leben. Von Tipet, der an "Via Negativa", einen "dunklen Weg, um zur Erleuchtung zu kommen", glaubte und dafür Psycho-Drogen konsumierte, fehlt jede Spur. Agent Doggett ist in diesem Fall nahezu auf sich allein gestellt, da Scully wegen Beschwerden in Bezug auf ihre Schwangerschaft im Krankenhaus liegt - und er gerät selbst in Lebensgefahr... Vorsicht: Diese Folge kann zum Wahnsinn führen! Denn meines Erachtens haben wir es hier mit einer der absonderlichsten "Akte X"-Episoden zu tun, die zwischen Trash, psychedelischem Surrealismus und Horror-Schocker im Minutentakt schwankt und mit ihrer Geschichte vom "dritten Auge", das sie dem armen Doggett dann auch noch zeitweise einpflanzt, in anderen Sphären schwebt. Nach einem düsteren Beginn mit blutigen Bildern liegen eine Menge Rätsel vor den Füßen des FBI und dem sich wacker haltenden, aber sichtlich überforderten Agent Doggett ist Assistant Director Skinner keine große Hilfe, als er mit ungewohnter Überzeugung gegenüber dem neuen vorgesetzten Kersh die Theorie aufstellt, Tipets Bewusstsein wäre vor Ort gewesen, nicht aber sein Körper. Fortan tötet Tipet à la Freddy Krueger Menschen im Schlaf und sieht dabei aus wie ein Zombie, die Handlung wird immer abgedrehter, aber auch kreativer und Doggett ist derart verzweifelt, dass er sogar die Hilfe der "einsamen Schützen", Mulders Nerd-Freunden, in Anspruch nimmt. Seine erste Begegnung mit diesem respektlosen Haufen, der sich erst einmal in seinem Büro lümmelt, nimmt er sehr gefasst auf; hier verschenkt die Folge viel komödiantisches Potential. Höhepunkt der sich zuspitzenden Entwicklung ist, als Doggett selbst von Tipet bedroht wird, nicht mehr zwischen Traum und Realität unterscheiden kann und den Verstand zu verlieren droht. Hier kann Robert Patrick einmal zeigen, welches schauspielerische Talent in ihm steckt; zudem hat man Doggett, diesen harten Hund, bisher noch nicht derartige Schwächen zeigen sehen. Davor gab's dritte Augen, Menschen, die sich in Kreissägen stürzen, Axthiebe und Rattenattacken und das Ende ist dann nochmal richtig gruselig, nachdenklich und wie so gern einmal offen. Eine in ihrer Konstellation völlig entfesselte Folge, die dem Wahnsinn Tür und Tor öffnet! Er hat mich befallen, daher gebe ich 8/10.
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Re: Akte X (TV - Serie)

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Akte X: "Fenster der Seele (Surekill)"
Staffel 8, Folge 8

Immobilienmakler Carlton Chase wird im Polizeiarrest erschossen - von einem Unbekannten, offenbar vom Dach aus durch den Lüftungsschacht. Die FBI-Agenten Scully und Doggett finden eine Spur, die zu den Zwillingsbrüdern Dwight und Randall Cooper führt. Diese verdingen sich als Kammerjäger und machen Jagd auf Drogendealer, allerdings alles andere als uneigennützig... Im Prolog spritzt das Blut nur so aus Chases Kopf, doch im weiteren Verlauf setzt die Folge weniger auf explizite Gewaltdarstellung als auf die Porträtierung der ungewöhnlichen Brüder. Während Dwight fast blind ist, kann Randall durch feste Materie hindurchsehen - und erschießt seine Opfer quasi hinter Mauern. Das ist alles leider nicht sonderlich spannend und wirkt auch sehr unglaubwürdig (präzise treffende Schüsse durch Mauern hindurch?). Eine zunächst nicht eindeutige Rolle spielt die verschüchterte und ängstliche Büroangestellte Tammi, die jedoch im Finale an Bedeutung gewinnt und für die entscheidende Wendung sorgt. Diese erscheint mir ebenfalls nicht sonderlich gut konstruiert, zudem fürchte ich, dass es zur Gewohnheit werden könnte, die Ermittler in Rekordgeschwindigkeit auf die eigentlich unwahrscheinlichsten Theorien kommen zu lassen (so durchschaut Scully Randalls besondere Fähigkeit sofort), was den Folgen an Spannung nehmen würde. Interessant finde ich jedoch die "Fenster der Seele"-Metapher für Augen, wenn der brutalere, skrupellosere Bruder fast blind ist und der mit dem anscheinend großen Herzen besser sieht als jeder andere. Dies wird jedoch lediglich angedeutet bzw. ist meine Interpretation. Das Finale geht holterdipolter über die Bühne, obwohl man aus der Thematik viel mehr hätte machen können. Höchstens 4,5/10.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Schlaues Metall (Salvage)"
Staffel 8, Folge 9

Nachdem der Golfkriegsveteran Ray Pearce beerdigt wurde, stribt Pearce' ehemaliger Arbeitskollege bei einem mysteriösen Autounfall: Ein Mann hatte sich vors Auto gestellt, doch statt überfahren zu werden, zerspaltet sich das Auto beim Aufprall in zwei Häflten, als hätte es einen massiven Gegenstand gerammt. Die FBI-Agenten Scully und Dogget stehen vor einem Rätsel. Es war Pearce, der noch unter den lebenden weilt, doch infolge militärischer Experimente mit intelligentem, sich selbst regenierendem Metall zu einer Art Stahlmensch wurde - und seine Metamorphose schreitet unaufhaltsam voran, während er sich auf einem Rachefeldzug gegen die Menschen befindet, die für seinen Zustand verantwortlich sind... Diese schwer düster-atmosphärische Science-Fiction-Horror-Folge konfrontiert den ehemaligen T-1000 aus "Terminator II", Doggett-Darsteller Robert Patrick, mit so etwas Ähnlichem wie einem Terminator; wie unschwer zu erkennen ist, standen James Camerons Filme Pate für diese Episode. Erneut präsentiert die Serie unappetitliche Bilder zu Beginn, bevor sich eine wahnwitzige Handlung voller großartiger Spezialeffekte und Make-up-Arbeiten entrollt, die den Stoff bietet, aus dem beispielsweise Comic-Superschurken gemacht werden. Pearce, der sich mit einer Kneifzange rasieren muss und immer mehr zum Metallmenschen mutiert, ist quasi unzerstörbar und nimmt grausame Rache an denjenigen, die ihn zu dem gemacht haben, was er jetzt ist und die seine Verschrottung verhindert haben. Etwas schimmert auch Kritik an Militärexperimenten durch, doch hauptsächlich lebt die Folge von der Inszenierung der metallwerdenden, ehemals menschlichen Zerstörungsmaschine. Eine aufwändig gemachte, beeindruckende Folge, die nach dem misglückten Start ins neue Jahrtausend mit der vorausgegangenen Folge auf ganzer Linie überzeugt. 8/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Hier und nicht hier (Badlaa)"
Staffel 8, Folge 10

An einem indischen Flughafen trifft der fettleibige Geschäftsmann Hugh Potocki auf einen kleinwüchsigen Bettler auf einem Rollbrett. Dieser überrascht ihn auf der Toilette unr reist schließlich in seinem Körper mit nach Washington, wo Potocki 20 Minuten nach seinem Check-in ins Hotel tot aufgefunden wird. FBI-Agentin Scullys Obduktion ergibt, dass der Mann bereits seit ein bis eineinhalb Tagen tot gewesen sein muss. Als es zu zwei ähnlichen Fällen kommt, verdichtet sich der absonderliche Verdacht, dass jemand in die Körper der Opfer eindringt und sie anschließend wieder verlässt... Die sich mit indischer Mythologie beschäftigende Folge versteht es, den rektalreisenden, stummen Rollbrettfahrer, der sich zudem unsichtbar machen kann, hochgradig gruselig in Szene zu setzen und wartet mit dem einen oder anderen Schockmoment ebenso auf wie mit einem erhöhten Ekelfaktor. Das Geräusch quietschender Rollbrettreifen als Signal für nahende Gefahr sorgt für Gänsehaut, doch leider gelang es den Autoren weder, schlüssige Motive für die Morde des Bettlers zu finden, für die er sogar vor Schulkindern nicht Halt machen möchte, noch zu erörtern, weshalb er ausgerechnet den Weg eines - man möge mir meine Wortwahl verzeichen - "Arschkriechers" dafür beschreitet. Verwunderlich ist auch diesmal, wie schnell Scully auf ihre sich letztlich bewahrheitende These kommt; zudem wird Doggetts Verdacht, dass es sich beim ersten Opfer um einen rektal Drogen schmuggelnden Kurier handelte, mit der unsinigen Begründung hinfortgewischt, dass bei einem Überfall auf ihn zwecks Entwendung der Drogen aus dem Darm er nicht solch schwere Unterleibsverletzungen davongetragen hätte. Inszenatorisch und visuell top, inhaltlich leider durchwachsen.
Einen besonderen Stellenwert genießt diese Folge bei mir übrigens, da sie nach dem Bezug meiner ersten wirklich eigenen Wohnung die erste war, die ich mir - endlich Kabelfernsehanschluss! - ansehen konnte, aber das nur am Rande.
7/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Der Seelenesser (The Gift)"
Staffel 8, Folge 11

Die Ermittlungen im Fall des verschwundenen FBI-Agenten Fox Mulder führen dessen Nachfolger Agent Doggett nach Squamash, Pennsylvania, wo sich Mulder laut seiner Handyrechnungen vor seiner Entführung durch Außerirdische öfter aufhielt. Er ermittelte in dem kleinen Nest zwar in einem Fall, doch das war nicht der einzige Grund für Mulders Besuche: Ein unheimliches Wesen, dem man magische Heilkräfte nachsagt, treibt sich dort herum - und Mulder hat es anscheinend erschossen. Doggetts Ermittlungen stoßen nicht auf Gegenliebe... Diese ohne Agent Scully auskommende Folge greift die jüngsten Entwicklungen der Rahmenmythologie wieder auf und zeigt in kurzen Rückblenden Ausschnitte aus vorausgegangenen Folgen zum Thema, bevor Doggett sein Interesse ggü. Skinner einmal mehr rechtfertigen muss, jedoch verdächtigt wird, vornehmlich an seiner Karriere interessiert zu sein und die Verantwortung für die X-Akten möglichst schnell wieder loswerden zu wollen. In weiteren Rückblenden während Doggetts Ermittlungen bekommt man Mulder in neuen Szenen zu sehen, die seinen Aufenthalt in Squamash zeigen. Die Bewohner des Örtchens hüten ihr Geheimnis gut, so gut, dass auch der Zuschauer längere Zeit im Dunkeln tappt. Dies wirkt sich positiv auf die Spannung der Folge aus und wenn sich schließlich herausstellt, um welch ein Wesen es sich handelt und in welcher Verbindung es zu Agent Mulder stand, darf sich die Spezialeffekt- und Make-up-Abteilung wieder in Kreativität üben und neben einem erschreckenden Äußeren verstörende Szenen kreieren, in denen es seinen Mund aufreißt und sich daran macht, seine "Opfer" zu... heilen. Das ist mir eigentlich etwas zu dick aufgetragen, doch beleuchtet die Handlung erfolgreich die negativen Seiten dieser Fähigkeit und ist auch diese Folge der achten Staffel trotz eines Kurzauftritts der "einsamen Schützen" derart konsequent düster gestaltet worden, dass sie ihre Wirkung kaum verfehlt. Die eigentliche Rahmenmytholige wurde, wie sich zeigt, lediglich als Aufhänger verwendet und findet nur am Rande statt. Agent Doggett kann einem aber langsam wirklich leid tun, angesichts dessen, was er seit seinem Wechsel zu den X-Akten schon alles mitmachen und über sich ergehen lassen musste. Noch immer ist es interessant zu beobachten, wie dieses Musterbeispiel eines harten Ex-Marines und karrieristischen FBI-Bullen an die Grenzen seiner Vorstellungskraft gerät - und trotzdem nie klein beigibt. 7,5/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Underground (Medusa)"
Staffel 8, Folge 12

Eine Bahnwache, die in der Bostoner U-Bahn einen Schwarzfahrer verfolgte, wird verstümmelt und verätzt tot aufgefunden. Bei der U-Bahn-Wache ist man ob der daraufhin erfolgten Streckensperrung nervös und wartet ungeduldig auf das Eintreffen der FBI-Agenten Scully und Dogget. Zusammen mit einer Spezialeinheit inspiziert Doggett das unterirdische Streckennetz, während Scully von der Verkehrsleitzentrale die Aktion per Video überwacht. Das Team findet weitere Leichen und wird selbst von einem fremdartigen Organismus infiziert, der für die schrecklichen Verstümmelungen verantwortlich ist. Die Situation spitzt sich zu und man hat nur wenig Zeit - in wenigen Stunden soll die Strecke wieder für den Berufsverkehr freigegeben werden... Auch diese Folge behält den düsteren Ton der achten Staffel bei und schickt Doggett in ein klaustrophobisches Manöver, in dem der Gute wieder allerlei am eigenen Leibe erleiden muss. Sie bedient sich des Faszinosums einer Art unterirdischen Parallelwelt und der Angst, dass sich dort unten unbemerkt gefährliche Lebensformen entwickeln könnten. Elektrifizierte Spezialeffekte gehen einher mit bösen Make-up-Arbeiten und der aus dem unbekannten Gegner resultierenden Spannung sowie dem Wirken eines außergewöhnlich mutigen und verantwortungsvollen Agent Doggett, was vielleicht schon etwas zuviel Heldenmythos in sich birgt. Das Thema Öko-Horror wird ebenfalls mehr als nur gestreift, doch die schlussendliche Erklärung wirkt etwas unentschlossen und nicht vollends befriedigend. Alles in allem aber eine erneut gelungene Folge, in der ich als vom ÖPNV des Öfteren geplagter Pendler die Ambitionen der U-Bahn-Zentrale, die Strecke schnellstmöglich wieder freizugeben, sogar sehr gut nachvollziehen und im Endeffekt nur begrüßen kann. 7/10
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