Ja, de alte hat dann auch konsequent zum Western geschaltet. So wie Jogi es tun würdepurgatorio hat geschrieben:zu 50% mein TraumprogrammkarlAbundzu hat geschrieben:Das TV-Programm, das sich ein Alter ansieht: Es gibt wohl nur zwei Programme Western und Porno, manchmal von Nachrichten unterbrochen, das wäre was! Und endlich mal J&B!
Karl or Karla goes to Cinema
Moderator: jogiwan
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
5.2.2017, 13 Uhr, Blackbox Düsseldorf
DIE WÜRGER VON BOMBAY (1960)
R: Terence Fisher, D: Guy Rolfe, Jan Holden, Andrew Cruickshank, George Pastell, Marne Maitland, Paul Stassino, Allan Cuthbertson, Michael Nightingale, John Harvey, David Spenser, M: James Bernard
Eine selten gesehener Hammerfilm, hier nicht aus der allseits beliebten Horrorsparte, sondern ein Abenteuerfilm.
Die Engländer halten Indien besetzt und versuchen sich auf verschiedene Wege mit den Einwohnern zu arrangieren, die Besatzerinteressen stossen hier auf die Interessen der Kaufleute und natürlich der Inder. Einige von ihnen schließen sich zu dem Kult von Kali zusammen, um das Leben der Engländer dort unmöglich zu machen bzw. zu beenden. Einzig ein Offizier der Engländer ist an dem Verschwinden tausender Menschen interessiert und versucht dieses aufzuklären…
Lose basierend auf der Geschichte der Geheimgesellschaften um den Thugs, die wirklich von der britischen Besatzungsmacht zerschlagen wurde (und die auch bei einem gewissen Indianer Jones eine Rolle spielt, hat der junge Herr Spielberg den Film gesehen? Vorstellbar wäre es.) gibt es hier ein Intrigen- und Abenteurspiel vor exotischem historischem Hintergrund.
Das wird schön erzählt, vielleicht ein wenig zu dialoglastig, aber immer mit schönen Bildern und mancher fieser Spitze. Die Schauspieler sind nicht aus der A-Garde von Hammer, aber Guy Rolfe (der später in den 90ern ab Teil 3 der Puppet Master Serie den Bösen gibt) verkörpert den zweifelnden, aufrechten Engländer sehr gut. Regisseur Fisher, der uns ja einiges großartiges brachte, hier solide mit guten Einfällen. Der gute Score stammt von James Bernard, interessanterweise in Indien geborener Sohn eines Offiziers, der einige Hammerfilme vertonte und sogar einmal ein Drehbuch schrieb und gleich einen Oscar gewann.
Viel gibt es eigentlich nicht zu sagen, ein herrlicher Sonntagnachmittag – Film, ein guter Start zum Abschlusstag.
DIE WÜRGER VON BOMBAY (1960)
R: Terence Fisher, D: Guy Rolfe, Jan Holden, Andrew Cruickshank, George Pastell, Marne Maitland, Paul Stassino, Allan Cuthbertson, Michael Nightingale, John Harvey, David Spenser, M: James Bernard
Eine selten gesehener Hammerfilm, hier nicht aus der allseits beliebten Horrorsparte, sondern ein Abenteuerfilm.
Die Engländer halten Indien besetzt und versuchen sich auf verschiedene Wege mit den Einwohnern zu arrangieren, die Besatzerinteressen stossen hier auf die Interessen der Kaufleute und natürlich der Inder. Einige von ihnen schließen sich zu dem Kult von Kali zusammen, um das Leben der Engländer dort unmöglich zu machen bzw. zu beenden. Einzig ein Offizier der Engländer ist an dem Verschwinden tausender Menschen interessiert und versucht dieses aufzuklären…
Lose basierend auf der Geschichte der Geheimgesellschaften um den Thugs, die wirklich von der britischen Besatzungsmacht zerschlagen wurde (und die auch bei einem gewissen Indianer Jones eine Rolle spielt, hat der junge Herr Spielberg den Film gesehen? Vorstellbar wäre es.) gibt es hier ein Intrigen- und Abenteurspiel vor exotischem historischem Hintergrund.
Das wird schön erzählt, vielleicht ein wenig zu dialoglastig, aber immer mit schönen Bildern und mancher fieser Spitze. Die Schauspieler sind nicht aus der A-Garde von Hammer, aber Guy Rolfe (der später in den 90ern ab Teil 3 der Puppet Master Serie den Bösen gibt) verkörpert den zweifelnden, aufrechten Engländer sehr gut. Regisseur Fisher, der uns ja einiges großartiges brachte, hier solide mit guten Einfällen. Der gute Score stammt von James Bernard, interessanterweise in Indien geborener Sohn eines Offiziers, der einige Hammerfilme vertonte und sogar einmal ein Drehbuch schrieb und gleich einen Oscar gewann.
Viel gibt es eigentlich nicht zu sagen, ein herrlicher Sonntagnachmittag – Film, ein guter Start zum Abschlusstag.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Karl or Karla goes to Cinema
karlAbundzu hat geschrieben:Indianer Jones
Früher war mehr Lametta
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
5.2.2017, 15:30 Uhr, Blackbox Düsseldorf
JÄGER DER APOCALYPSE (1980)
R: Anthony M. Dawson, D: David Warbeck, Tisa Farrow, Tony King, Bobby Rhodes, Margit Evelyn Newton, John Steiner, Massimo Vanni, Luciano Pigozzi, M: Franco Micalizzi
Ach ja, Marghereti, der mir viele Stunden nachmittags im Kino als Jugendlicher Spaß macht, wo ich meinen guilty pleasure, den Söldnerfilm, frönte. Sehr viel später fiel mir dann die Jäger der Apocalypse in die Hand und ich war begeistert. Nun, dank Mondo B endlich auf großer Leinwand. 35mm.
Die Geschichte um einen Kriegshelden wieder willen, der eigentlich seine persönliche Odyssee durch Vietnam zieht, um sich mit einer ehemaligen Freundin zu konfrontieren, eine Story um eine Dreiecksbeziehung, die sich in den Wirren des Vietnamkrieges und des Protestes dagegen neu definierte. Und ein Film über das „Im Krieg sein“. Und. Das alles exploitativ natürlich! Oder explodierend!
Klar, hier wurde bei Apocalyspe Now genau hingeschaut, den einen oder anderen Charakter angelehnt, einzelne Szenen kopiert, die allgemeinen Klischees bedient. Verrückte Offiziere, kiffende triebhafte Rekruten, lebensmüde Journalistin. Und das alles ziemlich rund und ohne Moral.
Famos besetzt: David Warbeck als Man on a Mission, die nur in einem enden kann. Tisa Farrow als ambitionierte aber lebensmüde Journalistin, hier stellvertretend für die gesamte US-Presse der Zeit. Und die beiden Mitreisenden und zeitlang Überlebenden einer kleinen „10 kleiner Negerlein“-Nebenstory Tony King und Bobby Rhodes sind für die coolen Sprüche und echtes Soldatenfeeling zuständig. Als durchgeknallter Offizier haben wir hier John Steiner, der macht das sehr gut, sein Wahnsinn gepaart mit einer hohen Moral. Luciano Pigozzi und Massimo Vanni haben auch ihre guten Momente!
Toller Film, auf großer Leinwand noch toller, guter Score (beim Micalizzi bediente sich Tarantino ja auch des öfteren), großer Cast, prima Synchro: Das volle Wohlfühlprogramm!!!!
PS: Hier noch mal Dank an das DÜ-Team, auch für die tollen Trailer, die immer hübsch thematisch passten und weitere Anregungen gaben, und die Werbung, auch wenn sie, wie auch dieser Film, ordentlich Schmacht machten….
JÄGER DER APOCALYPSE (1980)
R: Anthony M. Dawson, D: David Warbeck, Tisa Farrow, Tony King, Bobby Rhodes, Margit Evelyn Newton, John Steiner, Massimo Vanni, Luciano Pigozzi, M: Franco Micalizzi
Ach ja, Marghereti, der mir viele Stunden nachmittags im Kino als Jugendlicher Spaß macht, wo ich meinen guilty pleasure, den Söldnerfilm, frönte. Sehr viel später fiel mir dann die Jäger der Apocalypse in die Hand und ich war begeistert. Nun, dank Mondo B endlich auf großer Leinwand. 35mm.
Die Geschichte um einen Kriegshelden wieder willen, der eigentlich seine persönliche Odyssee durch Vietnam zieht, um sich mit einer ehemaligen Freundin zu konfrontieren, eine Story um eine Dreiecksbeziehung, die sich in den Wirren des Vietnamkrieges und des Protestes dagegen neu definierte. Und ein Film über das „Im Krieg sein“. Und. Das alles exploitativ natürlich! Oder explodierend!
Klar, hier wurde bei Apocalyspe Now genau hingeschaut, den einen oder anderen Charakter angelehnt, einzelne Szenen kopiert, die allgemeinen Klischees bedient. Verrückte Offiziere, kiffende triebhafte Rekruten, lebensmüde Journalistin. Und das alles ziemlich rund und ohne Moral.
Famos besetzt: David Warbeck als Man on a Mission, die nur in einem enden kann. Tisa Farrow als ambitionierte aber lebensmüde Journalistin, hier stellvertretend für die gesamte US-Presse der Zeit. Und die beiden Mitreisenden und zeitlang Überlebenden einer kleinen „10 kleiner Negerlein“-Nebenstory Tony King und Bobby Rhodes sind für die coolen Sprüche und echtes Soldatenfeeling zuständig. Als durchgeknallter Offizier haben wir hier John Steiner, der macht das sehr gut, sein Wahnsinn gepaart mit einer hohen Moral. Luciano Pigozzi und Massimo Vanni haben auch ihre guten Momente!
Toller Film, auf großer Leinwand noch toller, guter Score (beim Micalizzi bediente sich Tarantino ja auch des öfteren), großer Cast, prima Synchro: Das volle Wohlfühlprogramm!!!!
PS: Hier noch mal Dank an das DÜ-Team, auch für die tollen Trailer, die immer hübsch thematisch passten und weitere Anregungen gaben, und die Werbung, auch wenn sie, wie auch dieser Film, ordentlich Schmacht machten….
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
Indien verwirrt mich.Arkadin hat geschrieben:karlAbundzu hat geschrieben:Indianer Jones
Oder der hier
http://kamelopedia.net/wiki/Indianer_Jones
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
Am 23.2.2017 im Gastfeld Bremen, in der Reihe DNTB
WHO KILLED CAPTAIN ALEX? (2010)
R: Nabwana Isaac Godfrey Geoffrey, D: Kakule William, Kakule Wilson, Sserunya Ernest, G. Puffs, Kavubu Muhammed, Kasumba Isma, Faizat Muhammed, Bisaso Dauda, Nakyambadde Prossy, Ssenkugu Swalb, Kizito Africa, Kaggwa Bonny, M: Kizito Vicent
Captain Alex und sein Kommando wollen den Drogenring der Tiger Mafia hochnehmen und fangen dabei den Bruder des Gangsterchefs. Die lassen das nicht auf sich sitzen und greifen an. Irgendwie stirbt dabei Captain Alex, keiner weiß, wer der Killer ist. Alex Bruder, der ugandische Bruce Lee (BRUCE U) sinnt auf Rache, irgendwer fliegt mit einem Hubschrauber herum, um Gebäude zu zerstören, es wird geballert und gemartialartst. Doch bis zum Ende stellt sich die Frage: Wer tötete Captain Alex?
Ein ugandischer Action-Kracher aus Wakaliwood. Von einem 80er Action- und Kung-Fu-Film-Fan. Mit viel Liebe und Spaß gedreht. Sozusagen das dortige Operation Dance Sensation. Denn: Es macht sehr viel Spaß, man spürt den Enthusiasmus, die Freude. Yeah.
Und für den internationalen Verleih gibt es auf der Tonspur einen VJ. Kleiner Exkurs: In Uganda ist es wohl üblich Filme in sogenannten Video Halls zu sehen, dort schaut man zusammen Hollywood Blockbuster auf DVD. Auf englisch, was nicht so viele verstehen. Um der Handlung ein wenig zu folgen, gibt es einen Live kommentierenden VJ. Und hier hat man einen englisch sprechenden VJ, da der Film auf Swaheli (und ein wenig englisch) ist. Nur translantiert er nicht die Dialoge, sondern gebärt sich wie ein HipHop DJ, gepaart mit einem Achterbahnansager: SUPER KICKA, SUPA FIGHTER. BEST UGANDIAN ACTION! Mein liebster Spruch: Tiger Mafia: They walk slow, because they think slow! (Bei einer typischen „coole Gangster“-Slo Mo Szene. Wenn dem VJ langweilig ist, macht er sich über trauernde Söldner lustig, oder furzt und kommentiert den Geruch. Herrlich. Trashgranate mit Liebe.
Und wenn ich mir so die kurztrailer anseh, haben die noch einiges vor....
WHO KILLED CAPTAIN ALEX? (2010)
R: Nabwana Isaac Godfrey Geoffrey, D: Kakule William, Kakule Wilson, Sserunya Ernest, G. Puffs, Kavubu Muhammed, Kasumba Isma, Faizat Muhammed, Bisaso Dauda, Nakyambadde Prossy, Ssenkugu Swalb, Kizito Africa, Kaggwa Bonny, M: Kizito Vicent
Captain Alex und sein Kommando wollen den Drogenring der Tiger Mafia hochnehmen und fangen dabei den Bruder des Gangsterchefs. Die lassen das nicht auf sich sitzen und greifen an. Irgendwie stirbt dabei Captain Alex, keiner weiß, wer der Killer ist. Alex Bruder, der ugandische Bruce Lee (BRUCE U) sinnt auf Rache, irgendwer fliegt mit einem Hubschrauber herum, um Gebäude zu zerstören, es wird geballert und gemartialartst. Doch bis zum Ende stellt sich die Frage: Wer tötete Captain Alex?
Ein ugandischer Action-Kracher aus Wakaliwood. Von einem 80er Action- und Kung-Fu-Film-Fan. Mit viel Liebe und Spaß gedreht. Sozusagen das dortige Operation Dance Sensation. Denn: Es macht sehr viel Spaß, man spürt den Enthusiasmus, die Freude. Yeah.
Und für den internationalen Verleih gibt es auf der Tonspur einen VJ. Kleiner Exkurs: In Uganda ist es wohl üblich Filme in sogenannten Video Halls zu sehen, dort schaut man zusammen Hollywood Blockbuster auf DVD. Auf englisch, was nicht so viele verstehen. Um der Handlung ein wenig zu folgen, gibt es einen Live kommentierenden VJ. Und hier hat man einen englisch sprechenden VJ, da der Film auf Swaheli (und ein wenig englisch) ist. Nur translantiert er nicht die Dialoge, sondern gebärt sich wie ein HipHop DJ, gepaart mit einem Achterbahnansager: SUPER KICKA, SUPA FIGHTER. BEST UGANDIAN ACTION! Mein liebster Spruch: Tiger Mafia: They walk slow, because they think slow! (Bei einer typischen „coole Gangster“-Slo Mo Szene. Wenn dem VJ langweilig ist, macht er sich über trauernde Söldner lustig, oder furzt und kommentiert den Geruch. Herrlich. Trashgranate mit Liebe.
Und wenn ich mir so die kurztrailer anseh, haben die noch einiges vor....
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
28.2.2017 29:15, Capitol Walsrode Saal 4
A CURE FOR WELLNESS (2017)
R: Gore Verbinski, D: Dane deHaan, Mia Goth, Jason Isaacs, Carl Lumbly, Lisa Banes, Judith Hirsch, Michael Mendl, Harry Groener, Magnus Krepper, M: Benjamin Wallfisch
Die eiskalte Managerwelt schickt einen ihrer jungen skrupellosen Vertreter in ein Schweizer Sanatorium, um einen wichtigen alten zurückzuholen. Doch dort gehen merkwürdige Sachen vor sich und eh er es sich versieht, ist er schon Patient. Er macht sich auf die Suche, die Geheimnisse des Hauses zu ergründen.
Ein Mystery-Thriller, ein Horrorfilm. Mit Gothic-Anleihen, Steam Punk, Mad Scientist, ein Dorf voller Hinterwäldler und Punkgothteens, rätselhaftes Angedeutetes, deutlich Ekliges.
Das ist alles wunderbar ausgestattet und prima gefilmt. Sehr stylish und wenn es fies sein soll dann richtig fies, mysteriös. Die Musik sehr passend zwischen Giallo, Hitchcock und Neuer deutscher Härte. Und ein Cast, der richtig drin ist und gefällt, allen voran die drei Hauptpersonen. Dane deHaan als schmieriger Überflieger mit trauriger Vergangenheit, Jason Isaacs als Mischung aus Frankenstein und esoterischer Guru, Mia Goth als unschuldige Lolita mit Macht.
Das passt alles.
Aber: Das Script ist leider leicht vorhersehbar, bzw. deutet immer große Enthüllungen an, nur ist es dann so, wie an es sich vorstellt. Dazu Hobbyfreud-mäßig aufgeladen mit Holzhammerbilder. Und auch alles ein wenig zu krude gemixt: Wall Street, Carrie, Frankenstein, wasweißich. Und eben nicht spannend erzählt und das bei 148 Minuten.
Also manchmal berauscht man sich an den Bildern und einzelnen Szenen, als ganzes trägt der Film leider nicht und ist öde. Schade!
A CURE FOR WELLNESS (2017)
R: Gore Verbinski, D: Dane deHaan, Mia Goth, Jason Isaacs, Carl Lumbly, Lisa Banes, Judith Hirsch, Michael Mendl, Harry Groener, Magnus Krepper, M: Benjamin Wallfisch
Die eiskalte Managerwelt schickt einen ihrer jungen skrupellosen Vertreter in ein Schweizer Sanatorium, um einen wichtigen alten zurückzuholen. Doch dort gehen merkwürdige Sachen vor sich und eh er es sich versieht, ist er schon Patient. Er macht sich auf die Suche, die Geheimnisse des Hauses zu ergründen.
Ein Mystery-Thriller, ein Horrorfilm. Mit Gothic-Anleihen, Steam Punk, Mad Scientist, ein Dorf voller Hinterwäldler und Punkgothteens, rätselhaftes Angedeutetes, deutlich Ekliges.
Das ist alles wunderbar ausgestattet und prima gefilmt. Sehr stylish und wenn es fies sein soll dann richtig fies, mysteriös. Die Musik sehr passend zwischen Giallo, Hitchcock und Neuer deutscher Härte. Und ein Cast, der richtig drin ist und gefällt, allen voran die drei Hauptpersonen. Dane deHaan als schmieriger Überflieger mit trauriger Vergangenheit, Jason Isaacs als Mischung aus Frankenstein und esoterischer Guru, Mia Goth als unschuldige Lolita mit Macht.
Das passt alles.
Aber: Das Script ist leider leicht vorhersehbar, bzw. deutet immer große Enthüllungen an, nur ist es dann so, wie an es sich vorstellt. Dazu Hobbyfreud-mäßig aufgeladen mit Holzhammerbilder. Und auch alles ein wenig zu krude gemixt: Wall Street, Carrie, Frankenstein, wasweißich. Und eben nicht spannend erzählt und das bei 148 Minuten.
Also manchmal berauscht man sich an den Bildern und einzelnen Szenen, als ganzes trägt der Film leider nicht und ist öde. Schade!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
10.3.17, 22:45, Cinestar Kino 3
TANZ DER TEUFEL (1981)
R: Sam Raimi, D: Bruce Campbell, Ellen Sandweiss, Richard DeManincor, Betsy Baker, Theresa Tilly, Philip A. Gillis, Dorothy Tapert, Cheryl Guttridge, Barbara Carey, M: Joseph DoLuca
Fünf junge Leute fahren in eine einsame heruntergekommene Hütte mitten in einen Wald. Im Keller finden sie neben einem HILLS HAVE EYES Plakat ein seltsames Buch und ein Tonbandgerät. Dieses abzuspielen entpuppt sich als Schnapsidee, den so werden Dämonen geweckt, die die jungen Leute einen nach dem anderen übernehmen…
Klassiker! Unheimlich! Was die jungen Leute hier geschaffen haben ist großes Kino.
Die heute bekannten Sam Raimi, Bruce Campbell und ihre Freunde machten eigentlich einen reduzierten Amateurfilm, der aber in allem brillant ist:
Script: Hier extrem reduziert, von den handelnden Personen bekommt man keine Hintergrundgeschichten persönlicher Art, keine alten Traumata oder Geschichten, die irgendwie mit dem Geschehen in Verbindung gebracht werden. Auch haben sie keine ausschweifende Drogen- oder Sexparty vor, für die sie bestraft werden. Sie sitzen zusammen, malen und unterhalten sich. Also wird hier keine Bestrafung- oder Überwindungs- oder Überwindungsstory erzählt. Reduced to the max.
Dafür bekommen die Dämonen einen kurzen Background und sogar unterscheidbare Handlungsweisen.
Schauspieler: Allen voran Bruce Campbell, dem hier schon sein Können vor allem im Timing und Mimik zeigt. Eigentlich ein Komödiant, aber auch hier prima. Und, nebenbei, auch wenn es hier durchaus komische Anteile gibt, ist das doch kreuzunheimlich und brutal.
Kamera und Musik: Apropos kreuzunheimlich: Die Kamera und die Tonspur, also Geräusche und Musik, zaubern hier von Anfang an eine bedrohliche Stimmung. Und wie die das machen, ist ja, jedenfalls bei der Kamera, ein oft geklautes/zitiertes Vorgehen. Komisch das aus dem Kameramann keine große Hollywoodgröße wurde. Der Komponist hat ja noch das eine oder andere gemacht, versteht sich wohl auch eher als Jazzgitarrist.
Kleiner Nachteil: Es gab die alte Synchro. Gut, immer noch charmanter als eine neue zu machen, aber mies war die trotzdem.
Die Qualität bei diesem Kino-Event (an einem Tag eine Vorstellung in 80(?) Kinos) ist hübsch, der Film behielt seine alte Körnigkeit, aber hatte keine Gebrauchsspuren, Risse, Rotstiche usw.
Also: Ein toller Kinoabend eines vorher beschissenen Tages. Empfehlung! (Aber kennt ihr ja eh alle, für mich war es auch die zweite Sichtung auf großem Bild)
TANZ DER TEUFEL (1981)
R: Sam Raimi, D: Bruce Campbell, Ellen Sandweiss, Richard DeManincor, Betsy Baker, Theresa Tilly, Philip A. Gillis, Dorothy Tapert, Cheryl Guttridge, Barbara Carey, M: Joseph DoLuca
Fünf junge Leute fahren in eine einsame heruntergekommene Hütte mitten in einen Wald. Im Keller finden sie neben einem HILLS HAVE EYES Plakat ein seltsames Buch und ein Tonbandgerät. Dieses abzuspielen entpuppt sich als Schnapsidee, den so werden Dämonen geweckt, die die jungen Leute einen nach dem anderen übernehmen…
Klassiker! Unheimlich! Was die jungen Leute hier geschaffen haben ist großes Kino.
Die heute bekannten Sam Raimi, Bruce Campbell und ihre Freunde machten eigentlich einen reduzierten Amateurfilm, der aber in allem brillant ist:
Script: Hier extrem reduziert, von den handelnden Personen bekommt man keine Hintergrundgeschichten persönlicher Art, keine alten Traumata oder Geschichten, die irgendwie mit dem Geschehen in Verbindung gebracht werden. Auch haben sie keine ausschweifende Drogen- oder Sexparty vor, für die sie bestraft werden. Sie sitzen zusammen, malen und unterhalten sich. Also wird hier keine Bestrafung- oder Überwindungs- oder Überwindungsstory erzählt. Reduced to the max.
Dafür bekommen die Dämonen einen kurzen Background und sogar unterscheidbare Handlungsweisen.
Schauspieler: Allen voran Bruce Campbell, dem hier schon sein Können vor allem im Timing und Mimik zeigt. Eigentlich ein Komödiant, aber auch hier prima. Und, nebenbei, auch wenn es hier durchaus komische Anteile gibt, ist das doch kreuzunheimlich und brutal.
Kamera und Musik: Apropos kreuzunheimlich: Die Kamera und die Tonspur, also Geräusche und Musik, zaubern hier von Anfang an eine bedrohliche Stimmung. Und wie die das machen, ist ja, jedenfalls bei der Kamera, ein oft geklautes/zitiertes Vorgehen. Komisch das aus dem Kameramann keine große Hollywoodgröße wurde. Der Komponist hat ja noch das eine oder andere gemacht, versteht sich wohl auch eher als Jazzgitarrist.
Kleiner Nachteil: Es gab die alte Synchro. Gut, immer noch charmanter als eine neue zu machen, aber mies war die trotzdem.
Die Qualität bei diesem Kino-Event (an einem Tag eine Vorstellung in 80(?) Kinos) ist hübsch, der Film behielt seine alte Körnigkeit, aber hatte keine Gebrauchsspuren, Risse, Rotstiche usw.
Also: Ein toller Kinoabend eines vorher beschissenen Tages. Empfehlung! (Aber kennt ihr ja eh alle, für mich war es auch die zweite Sichtung auf großem Bild)
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
12.3.17, 19:45, Cinemaxx Kino7
LOGAN – THE WOLVERINE (2017)
R: James Mangold, D: Hugh Jackman, Dafne Keen, Patrick Stewart, Boyd Holbrook, Richard E. Grant, Stephen Merchant, M: Marco Beltrami
2029, es gibt kaum noch Mutanten und diese werden von einer ominösen Regierungsbehörde gejagt (die selbst kontrolliert Mutanten hervorbringt, so ein Supersoldatenprogramm). Wolverine hat sich mit einem erkrankten und dadurch gefährlichen Professor X nach Mexiko zurückgezogen.
Aus den Fängen der Behörde konnten einige Kinder fliehen, unter anderen ein Wolverine-Klon in Form eines kleinen Mädchens.
Hugh Jackman gibt seine Abschiedsvorstellung als Wolverine. Und wie! Der härteste und brutalste Logan in den Filmen, und damit sehr nah an den OLD MAN LOGAN (was auch ein viel passender Titel gewesen wäre) Comics. Hier ist alles bitter, brutal, die Welt ist nicht schön. Auch hier zum deutlichsten in den ganzen X-Men und Umgebung – Filmen konkrete Politik- und Sozialkritik. Es geht um Grenzen, und zwar südlich und nördlich von den USA.
Und in den drei Hauptrollen toll gespielt: Der resignierende Logan, getrieben von Verzweiflung, Loyalität, zwischen Todessehnsucht und Mordlust. Dafne Keen als junges Killermädchen auf der Suche nach ein bisschen Freiheit und Glück. Und Patrick Stewart mal irre, dement, dann klar, stark und wieder mal berechnend für die gute Sache. In den Nebenrollen hat mir Stephen Merchant als Caliban gefallen, einst ein Mutant fragwürdiger Moral, hier als Kompagnon und Opfer, und trotz der starken Maske Ausdrucksstark. Und der Oberböse vom Charaktergesicht Richard E. Grant = nur böse.
Und was hier gemetzelt wird, vor allem von Wolvi und X-23 (dem kleinen Mädchen) und später noch einem erwachsenen Wolvi-Klon, Logan gegen Logan sozusagen. Da werden Arme, Beine, Köpfe im Vorübergehen und oft sinnlos abgehackt, es spritzt und metzelt und auf der Tonspur gibt es überlaute Matschgeräusche. (Nebenbemerkung: Tanz der Teufel 1984 verboten, Logan 2017 ab 16, so ändern sich die Zeiten) Und die brutale Gewalt geht von den beiden sympathischen Hauptfiguren aus; gut, meist um sich gegen Waffengewalt zu verteidigen, aber so im Vorbeilaufen den einen oder anderen halben Kopf abzurasieren…
Aber irgendwie passt es auch zu der verzweifelten, fast aussichtslosen Grundstimmung. Und von Anfang an ist klar, dass es für die beiden alten Mutanten hoffnungslos ist. Und so sehr man hofft, dass es eine Nachabspannszene gibt, die vielleicht drei Admantiumkrallen aus dem Boden kommen sieht,…
Mir hat es gefallen, bester Wolverine Solo Film. Vielleicht bester X-Men.
LOGAN – THE WOLVERINE (2017)
R: James Mangold, D: Hugh Jackman, Dafne Keen, Patrick Stewart, Boyd Holbrook, Richard E. Grant, Stephen Merchant, M: Marco Beltrami
2029, es gibt kaum noch Mutanten und diese werden von einer ominösen Regierungsbehörde gejagt (die selbst kontrolliert Mutanten hervorbringt, so ein Supersoldatenprogramm). Wolverine hat sich mit einem erkrankten und dadurch gefährlichen Professor X nach Mexiko zurückgezogen.
Aus den Fängen der Behörde konnten einige Kinder fliehen, unter anderen ein Wolverine-Klon in Form eines kleinen Mädchens.
Hugh Jackman gibt seine Abschiedsvorstellung als Wolverine. Und wie! Der härteste und brutalste Logan in den Filmen, und damit sehr nah an den OLD MAN LOGAN (was auch ein viel passender Titel gewesen wäre) Comics. Hier ist alles bitter, brutal, die Welt ist nicht schön. Auch hier zum deutlichsten in den ganzen X-Men und Umgebung – Filmen konkrete Politik- und Sozialkritik. Es geht um Grenzen, und zwar südlich und nördlich von den USA.
Und in den drei Hauptrollen toll gespielt: Der resignierende Logan, getrieben von Verzweiflung, Loyalität, zwischen Todessehnsucht und Mordlust. Dafne Keen als junges Killermädchen auf der Suche nach ein bisschen Freiheit und Glück. Und Patrick Stewart mal irre, dement, dann klar, stark und wieder mal berechnend für die gute Sache. In den Nebenrollen hat mir Stephen Merchant als Caliban gefallen, einst ein Mutant fragwürdiger Moral, hier als Kompagnon und Opfer, und trotz der starken Maske Ausdrucksstark. Und der Oberböse vom Charaktergesicht Richard E. Grant = nur böse.
Und was hier gemetzelt wird, vor allem von Wolvi und X-23 (dem kleinen Mädchen) und später noch einem erwachsenen Wolvi-Klon, Logan gegen Logan sozusagen. Da werden Arme, Beine, Köpfe im Vorübergehen und oft sinnlos abgehackt, es spritzt und metzelt und auf der Tonspur gibt es überlaute Matschgeräusche. (Nebenbemerkung: Tanz der Teufel 1984 verboten, Logan 2017 ab 16, so ändern sich die Zeiten) Und die brutale Gewalt geht von den beiden sympathischen Hauptfiguren aus; gut, meist um sich gegen Waffengewalt zu verteidigen, aber so im Vorbeilaufen den einen oder anderen halben Kopf abzurasieren…
Aber irgendwie passt es auch zu der verzweifelten, fast aussichtslosen Grundstimmung. Und von Anfang an ist klar, dass es für die beiden alten Mutanten hoffnungslos ist. Und so sehr man hofft, dass es eine Nachabspannszene gibt, die vielleicht drei Admantiumkrallen aus dem Boden kommen sieht,…
Mir hat es gefallen, bester Wolverine Solo Film. Vielleicht bester X-Men.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
19.3.2017, 20:15, Cinemaxx Bremen, Kino1
KONG: SKULL ISLAND 3D (2017)
R: Jordan Vogt-Roberts, D: Tom Hiddleston, Samuel L Jackson, John Goodman, Brie Larson, Jing Tian, Toby Kebbell, John Ortiz, Corey Hawkins, Jason Mitchell, Shea Whigham, Thomas Mann, Terry Notary, John C. Reilly, M: Henry Jackman
Story: Wissenschaftler, Soldaten, ein Fährtensucher und eine Journalistin fliegen auf eine bisher unbekannte Insel, um sie vor den Russen zu untersuchen und auszubeuten. Dabei hat jeder so seine eigenen Motive. Nun, neben allerlei monströser Tierchen ist hier auch Kong beheimatet, der sein Reich zu beschützen versucht und die Eindringlinge, die per Hubschrauber kommen und gleich losballern, gleich mal zeigt, wer hier das Alphatierchen ist. Die Truppe verteilt sich so ungewollt über die Insel und wollen zum Treffpunkt des Abholens. Die Zivilisten treffen hier auf den 1944 abgestürzten Soldaten und den hiesigen menschlichen Bewohnern.
So wird auch klar, dass Kong eigentlich ein Beschützer ist, vor den aus Löchern im Boden kommenden fiesen Echsenwesen, die so ziemlich alles platt machen. Der andere Trupp um den Kommandanten hingegen versucht eher, Waffen zu besorgen, um Kong endgültig platt zu machen.
Hach, schön:
Das Wichtigste: Tolles Monstergebashe: Kongs Kämpfe gegen die Menschen aber mehr noch gegen die anderen Monster sind hinreißend und gut inszeniert/animiert (Das 3D ist allerdings wieder verzichtbar). Auch die anderen Monster und Tiere, die so auftauchen, zeichnen sich durch Fantasie der Macher aus. Dachte ich jedenfalls immer, dass Kong Vegetarier ist, ist er Kalamaris doch nicht abgeneigt.
Auffallend: Sehr prominent besetzter Cast, der, obwohl er nicht viel zu tun hat, seine Sache gut macht. Aber, klar, hier gibt es nur Klischees, keine wirklichen Rollen. Hiddleston der strahlende Held. Jackson als Obersoldat und Cpt. Ahab, die Journalistin kennen wir spätestens aus Jäger der Apocalypse. Gefreut hab ich mich hier über John C Reilly, der ja oft Nebencharakter spielt, hier eine doch wichtige Rolle, die richtig Spaß macht.
Von den Bildern her befinden wir uns in einem Vietnam-Film, die Perspektiven, die Shots usw. sind aus den Kriegsfilmen inspiriert und das zeigt auch den Weg: Wir befinden uns in einer Art Vintage-Kriegsfilm mit klarer pazifistischer Aussage: Nicht nur Kriege sind doof, sondern: Wenn Soldaten irgendwo hingeschickt werden, gibt es Stunk alleroberster Kajüte. Da das aber nur mit Vergangenheitshinweisen begleitet wird, ist das wohl keine Aussage, die der Film übers Jetzt treffen will.
Gut fand ich auch die Darstellung der menschlichen Inselbewohner, da gerade die nicht ein übliches Klischee entsprechen: sie singen und tanzen nicht mit zweisilbigen Lauten oder sind dümmlich und unterzivilisiert, sondern haben sich zu einer besitz- und herrschaftslosen Gemeinschaft entwickelt, auch dies galt zumindest in den 70ern ja noch als erstrebenswert.
Das führte bei mir insgesamt zu einem Wohlbefinden, klar, leicht rückwärtsgewante Romantik, aber wenn das Monster, Militarismus- und Kapitalismuskritik beinhaltet, hat es meinen Daumen oben.
Noch was zum Militär: Das hat mich dann doch an japanisches Monsterfilme erinnert, da ist das Militär ja auch immer hübsch wirkungslos, was hier noch mehr auf die Spitze getrieben wird: Schon bei der Grundprämisse, den aufgegebenen Vietnamkrieg, wo das amerikanische Militär keine positiven Wirkungen erzeugte, wird vor allem in einer Szene die Unsinnigkeit und Gefährlichkeit des Soldatentums klar.
Apropos Japan: Unbedingt bis nach dem Abspann bleiben.
PS: Der Score viel nicht besonders auf, aber die Songauswahl, was die Soldaten so hören, u. a. STOOGES, DAVID BOWIE und BLACK SABBATH. Ich möchte glauben, das Soldaten, die das hören, nicht besonders gut im Krieg führen sind.
KONG: SKULL ISLAND 3D (2017)
R: Jordan Vogt-Roberts, D: Tom Hiddleston, Samuel L Jackson, John Goodman, Brie Larson, Jing Tian, Toby Kebbell, John Ortiz, Corey Hawkins, Jason Mitchell, Shea Whigham, Thomas Mann, Terry Notary, John C. Reilly, M: Henry Jackman
Story: Wissenschaftler, Soldaten, ein Fährtensucher und eine Journalistin fliegen auf eine bisher unbekannte Insel, um sie vor den Russen zu untersuchen und auszubeuten. Dabei hat jeder so seine eigenen Motive. Nun, neben allerlei monströser Tierchen ist hier auch Kong beheimatet, der sein Reich zu beschützen versucht und die Eindringlinge, die per Hubschrauber kommen und gleich losballern, gleich mal zeigt, wer hier das Alphatierchen ist. Die Truppe verteilt sich so ungewollt über die Insel und wollen zum Treffpunkt des Abholens. Die Zivilisten treffen hier auf den 1944 abgestürzten Soldaten und den hiesigen menschlichen Bewohnern.
So wird auch klar, dass Kong eigentlich ein Beschützer ist, vor den aus Löchern im Boden kommenden fiesen Echsenwesen, die so ziemlich alles platt machen. Der andere Trupp um den Kommandanten hingegen versucht eher, Waffen zu besorgen, um Kong endgültig platt zu machen.
Hach, schön:
Das Wichtigste: Tolles Monstergebashe: Kongs Kämpfe gegen die Menschen aber mehr noch gegen die anderen Monster sind hinreißend und gut inszeniert/animiert (Das 3D ist allerdings wieder verzichtbar). Auch die anderen Monster und Tiere, die so auftauchen, zeichnen sich durch Fantasie der Macher aus. Dachte ich jedenfalls immer, dass Kong Vegetarier ist, ist er Kalamaris doch nicht abgeneigt.
Auffallend: Sehr prominent besetzter Cast, der, obwohl er nicht viel zu tun hat, seine Sache gut macht. Aber, klar, hier gibt es nur Klischees, keine wirklichen Rollen. Hiddleston der strahlende Held. Jackson als Obersoldat und Cpt. Ahab, die Journalistin kennen wir spätestens aus Jäger der Apocalypse. Gefreut hab ich mich hier über John C Reilly, der ja oft Nebencharakter spielt, hier eine doch wichtige Rolle, die richtig Spaß macht.
Von den Bildern her befinden wir uns in einem Vietnam-Film, die Perspektiven, die Shots usw. sind aus den Kriegsfilmen inspiriert und das zeigt auch den Weg: Wir befinden uns in einer Art Vintage-Kriegsfilm mit klarer pazifistischer Aussage: Nicht nur Kriege sind doof, sondern: Wenn Soldaten irgendwo hingeschickt werden, gibt es Stunk alleroberster Kajüte. Da das aber nur mit Vergangenheitshinweisen begleitet wird, ist das wohl keine Aussage, die der Film übers Jetzt treffen will.
Gut fand ich auch die Darstellung der menschlichen Inselbewohner, da gerade die nicht ein übliches Klischee entsprechen: sie singen und tanzen nicht mit zweisilbigen Lauten oder sind dümmlich und unterzivilisiert, sondern haben sich zu einer besitz- und herrschaftslosen Gemeinschaft entwickelt, auch dies galt zumindest in den 70ern ja noch als erstrebenswert.
Das führte bei mir insgesamt zu einem Wohlbefinden, klar, leicht rückwärtsgewante Romantik, aber wenn das Monster, Militarismus- und Kapitalismuskritik beinhaltet, hat es meinen Daumen oben.
Noch was zum Militär: Das hat mich dann doch an japanisches Monsterfilme erinnert, da ist das Militär ja auch immer hübsch wirkungslos, was hier noch mehr auf die Spitze getrieben wird: Schon bei der Grundprämisse, den aufgegebenen Vietnamkrieg, wo das amerikanische Militär keine positiven Wirkungen erzeugte, wird vor allem in einer Szene die Unsinnigkeit und Gefährlichkeit des Soldatentums klar.
Apropos Japan: Unbedingt bis nach dem Abspann bleiben.
PS: Der Score viel nicht besonders auf, aber die Songauswahl, was die Soldaten so hören, u. a. STOOGES, DAVID BOWIE und BLACK SABBATH. Ich möchte glauben, das Soldaten, die das hören, nicht besonders gut im Krieg führen sind.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.