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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 9. Feb 2011, 15:30
von horror1966
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Gangster's Paradise
(Jerusalema)
mit Daniel Buckland, Robert Hobbs, Kevon Kane, Eugene Khumbanyiwa, Motlatsi Mahloko, Jafta Mamabolo, Shelley Meskin, Kenneth Nkosi, Ronnie Nyakale, Louise Saint-Claire, Rapulana Seiphemo, Jeffrey Zekele
Regie: Ralph Ziman
Drehbuch: Ralph Ziman
Kamera: Nic Hofmeyer
Musik: Alan Ari Lazar
FSK 16
Südafrika / 2008

Lucky Kunene betrachtet sich als moderner Robin Hood von Johannesburg. In den Elendsvierteln der gefährlichsten Stadt der Welt "erlöst" er weiße Immobilienbesitzer von der Last ihrer verwahrlosten Mietskasernen, vertreibt das ansässige menschliche Ungeziefer und halbiert die Mieten. Die beträchtlichen Einnahmen machen ihn bald zum großen "Slumlord". Aber Lucky Kunene hat sich mit seinen Geschäftspraktiken Feinde geschaffen. Ein nigerianischer Drogen-Boss fühlt sich in seinen Unternehmungen empfindlich gestört, und auch Detective Swart, als weißer Cop von seinem Machtverlust nach dem Ende der Apartheid frustriert, hat etwas gegen den kriminellen Einfallsreichtum von Lucky ...


Ohne größere Erwartungen bin ich an dieses Werk von Ralph Ziman herabgegangen und musste doch ziemlich schnell feststellen, das mit dieser durch wahre Ereignisse inspirierten Geschichte weitaus mehr als nur ein kurzweilig unterhaltender Film vorliegt. Vielmehr hat Regisseur Ziman hier eine actiongeladene und äusserst authentische Millieu-Studie gezeichnet, die dem Zuschauer nicht nur den Werdegang des kriminellen Lucky Kunene aufzeigt, sondern gleichzeitig auch ein realistisches Bild über die Zustände in Südafrika kurz nach Ende der Apartheid widergibt. So löst die erzählte Geschichte auch von Beginn an eine gewisse Beklemmung beim Betrachter aus, fühlt man sich doch praktisch in eine vollkommen andere Welt versetzt, die mit dem Leben bei uns in Europa doch ziemlich wenig zu tun hat. Es wirkt schockierend und gleichzeitig auch deprimierend, wenn man die ärmlichen Verhältnisse sieht, in denen hier die schwarze Bevölkerung leben muss die trotz der Aufhebung der Rassentrennung in fast unzumutbaren Lebensumständen hausen müssen.

In dieser Welt lebt auch der junge Lucky, dessen grösster Wunsch es eigentlich ist, eine Universität zu besuchen um zu studieren. Da er allerdings das Geld für das Studium nicht aufbringen kann, wird mit der Zeit ein Kleinkrimineller aus ihm, der sich durch Beschaffungskriminalität über Wasser hält. So stiehlt er zusammen mit seinem besten Freund Zakes Autos um sie an eine Bande zu verkaufen und beteiligt sich mit der Zeit auch an diversen Raubüberfällen, wodurch er immer tiefer in den Teufelskreis des Verbrechens hineingezogen wird. Insbesondere diese Passagen des Filmes, in denen die Jugendjahre von Lucky bearbeitet werden, hat Ralph Ziman auch mit einer ordentlichen Portion Humor angereichert, die aufgrund der Ereignisse schon eine leicht absurde Note beinhaltet. Wird man doch beispielsweise Zeuge eines Autodiebstahls, bei dem Lucky und Zakes feststellen, das sie ja gar kein Auto fahren können und ihnen der gerade bestohlene Besitzer des Wagens das Fahren beibringen muss. Diese Szenen wirken schon fast skurril, heitern aber das ansonsten sehr ernste Geschehen doch erheblich auf und lassen für einen Moment die Tristesse und Hofnungslosigkeit vergessen, die ansonsten vom Geschehen ausgeht.

Der weitere Verlauf der Geschichte spielt sich dann einige Jahre später ab, nachdem Lucky und Zakes nach Johannesburg gegangen sind, um sich dort ein kleines Taxi-Unternehmen aufzubauen. Nachdem auch dieses Unterfangen durch die Konkurrenz zum Scheitern verurteilt ist, fasst Lucky einen Plan, der ihn in kürzester Zeit zu einer Art Robin Hood von Johannesburg macht. Er gründet eine Firma, die weisse hausbesitzer durch Gesetzeslücken unter Druck setzen kann und kauft billig deren Mietshäuser auf, in denen er die schwarze Bevölkerung zur halben Miete leben lässt. Doch bringt ihm das nicht nur Respekt und sehr viel Geld ein, denn ein nigerianischer Drogen-Dealer und ein weisser Polizist setzen sich auf seine Fersen und machen ihm das Leben schwer. Und so entwickelt sich mit der Zeit ein fast schon gnadenloses Kriegsgeschehen, das auch etliche Tote fordert. Ziman ist es hierbei ganz ausgezeichnet gelungen, dem Zuschauer ein äusserst realistisches und authentisches Bild zu zeichnen, das keinerlei Übertreibungen beinhaltet, sondern gerade in der hier gezeigten Form einen unglaublich glaubwürdigen Eindruck hinterlässt. Dabei entfacht die Story ein sehr hohes Maß an Intensität, ist gespickt mit teilweise gnadenlos harten Passagen und beinhaltet gleichzeitig noch genügend Raum für zwischenmenschliche Gefühle, die aber zu keiner Zeit in irgendeiner Art kitschig wirken. Vielmehr beinhalten die emotionalen Momente eine gewisse Härte, die sich durch die gegebenen Lebensumstände erklären, die prägend für die Beteiligten sind und einfach keine Weichheit zulassen. Dennoch spürt man förmlich, wie hinter der rauhen Fassade der Beteiligten auch jede Menge positive Emotionen vorhanden sind, die diese allerdings durch ihr prägendes leben nicht öffentlich zur Schau stellen können.

Getragen wird dieser absolut faszinierende Film in erster Linie durch seine hervorragenden Darsteller, die den von ihnen dargestellten Figuren eine Seele verleihen und allesamt durch herausragendes Schauspiel sehr positiv in Erinnerung bleiben. Durch die absolut authentischen Darstellungen gewinnt die Story sehr viel an Glaubwürdigkeit und jann ihre ganze Intensität entfalten. Der Film entwickelt seine ganz eigene Dynamik und besticht in erster Linie durch seine sehr flüssige Erzählstruktur, die einen die ganze Zeit über kaum Erholungspausen bietet, viel zu sehr wird man in das Geschehen involviert und verfolgt wie gebannt das interessante und gleichzeitig schockierende Geschehen, das sich einem offenbart. Der extrem hohe Realitätsfaktor, der von den Ereignissen ausgeht, vermittelt dabei nicht selten den Eindruck, das man sich in einer erschreckend glaubwürdigen Dokumentation befindet, die einem eine gekonnte Millieu-Studie aufzeigt, die doch anscheinend in einer vollkommen anderen Welt stattfindet, als wie wir sie kennen. Angereichert mit der genau richtigen Portion Humor wird die Szenerie dabei auch manchmal etwas aufgeheitert und sorgt so für einige herrliche Momente, die man mit einem leichten Augenzwinkern kommentieren kann. Insgesamt gesehen hat Ralph Ziman hier einen Film kreiert, der streckenweise sehr stark unter die haut geht und einem doch eindrucksvoll aufzeigt, wie gut es einem doch selbst geht. Spannung pur, jede Menge actiongeladener Passagen und herausragende Darsteller machen "Gangster's Paradise" zu einem absolut fantastischen Filmerlebnis, das man keinesfalls verpassen sollte.


Fazit:


"Gangster's Paradise" ist ein absolut beeindruckender Film, der einem auf sehr realistische Art und Weise das Leben der schwarzen Bevölkerung in Südafrika vor Augen hält. Dabei ist die Geschichte von Lucky Kunene sicherlich nur eines von unzähligen Beispielen dafür, wie man fast schon zwangsweise in den Sog der Kriminalität gerät, aus der es kein Entrinnen gibt. Ein Leben, das man selbst unter keinen Umständen führen möchte, beinhaltet es doch nicht nur Macht und Reichtum, sondern auch täglich die Gefahr, das es im nächsten Moment zu Ende sein kann. Das Ganze wird in in einer äusserst kurzweilig unterhaltenden Art erzählt, so das man am Ende des Filmes mit einem sehr befriedigendem Gefühl zurückgelassen wird und für dieses Werk nur eine unbedingte Empfehlung aussprechen kann.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 Widescreen
Laufzeit: 113 Minuten
Extras: Making Of, Originaltrailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 10. Feb 2011, 17:31
von horror1966
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Unrest - Schrei nicht, du weckst die Toten
(Unrest)
mit Corri English, Marisa Petroro, Ben Livingston, Abner Genece, Derrick O'Connor, Scot Davis, Joshua Alba, Jay Jablonski, Reb Fleming, Anna Johnson, J.C Cunningham, Terence Goodman, Rhett Willman
Regie: Jason Todd Ipson
Drehbuch: Jason Todd Ipson
Kamera: Michael Fimognan
Musik: Michael Cohen
Keine Jugendfreigabe
USA / 2006

Die Medizinstudentin Alison und ihre Studienkollegen Rick, Carlos und Brian trifft es am ersten Studientag des neuen Semesters knallhart: sie müssen in der Pathologie antreten. Tag für Tag experimentieren sie unter der Anleitung ihres Dozenten Dr. Blackwell an den Toten. Für die einen der reinste Nervenkitzel, für die anderen der blanke Horror. Als die Leiche einer schrecklich entstellten Frau eingeliefert wird, häufen sich zunächst rätselhafte Ereignisse, die sich zu einem nicht enden wollenden Albtraum für Alison und ihre Kommilitonen steigern: Leichen verschwinden, andere erwachen scheinbar zum Leben, Studenten verlieren den Verstand oder auf grausame Art und Weise das Leben - und für alles scheint die Tote verantwortlich zu sein...


Als seinerzeit dieser Film erschien, wirbelte er ja gerade durch den Aufdruck "mit echten Leichen" jede Menge Staub auf. Auch für mich war dies der Grund, dieses Werk erst einmal zu boykottieren, da diese Werbungs-Strategie doch eher ziemlich geschmacklos erschien. Nun bin ich allerdings doch noch in den Genuss dieses Filmes gekommen und bin ehrlich gesagt ganz froh darüber, da er mir persönlich sehr gut gefallen hat, weshalb ich auch die ansonsten eher mittelmäßigen Kritiken nicht so ganz nachvollziehen kann. Sicher, es gibt bestimmt jede Menge Leute, die sich insbesondere im Bezug auf den vorhandenen Härtegrad viel mehr versprochen haben, bewegt sich dieser doch eher in einem recht überschaubaren Rahmen. Jedoch wurde von Regisseur Jason Todd Ipson in seinem Langfilm-Debut genau das richtige Maß an Härte und Blut gefunden, um die Geschichte nicht zu übertrieben und reisserisch darzustellen. Es gibt nämlich durchaus einige ziemlich blutige Passagen, die in ihrer Anzahl vollkommen ausreichend sind.

Vielmehr als Blut und Härte empfand ich dieses Werk in atmosphärischer Hinsicht absolut überzeugend, denn durch den gewählten Schauplatz des Krankenhauses in dem sich der Großteil der Story abspielt entfaltet sich eine herrlich dichte Atmosphäre, die beim Zuschauer ein einerseits sehr beklemmendes aber auch ein bedrohliches Gefühl vermittelt, wodurch in diversen Passagen so manche Gänsehaut aufkommen kann, die einen ganz unwillkürlich überzieht. Die scheinbar endlos langen Gänge auf den einzelnen Stationen vermitteln dabei eine Eiseskälte, so das ein gewisses Unbehagen in einem aufsteigt und man sich streckenweise nicht sehr wohl in der eigenen Jaut fühlt. Zudem erschließt sich mir auch nicht das Argument einiger Leute, das "Unrest" ein äusserst langweiliger Film wäre, verfügt doch die sehr interessante Geschichte über einen straff gezogenen Spannungsbogen, der zwar einige eher kleine Einbrüche zu verzeichnen hat, aber insgesamt gesehen doch mehr als ordentlich geraten ist.

Hauptsächlich ist es aber die Thematik des Filmes an sich, die eine ungeheure Faszination überträgt die ich auf jeden Fall verspürt habe. Dabei sollte man anmerken, das die Story zwar nicht unbedingt extrem innovativ gestaltet ist, man hat das Geschehen schon einmal so oder so ähnlich in ähnlich gelagerten Genre-Vertretern gesehen, doch sind hier altbekannte Zutaten ordentlich und sehr spannend in Szene gesetzt worden und sorgen so eigentlich ganzzeitig für äusserst kurzweilige Gänsehaut-Unterhaltung, die man sich sehr gut anschauen kann. In weiten Teilen entfachen die Ereignisse ein richtig schönes Horror-Feeling, an dem man als Fan des Genres durchaus seine Freude haben kann. Und auch im Bezug auf die hier agierenden Schauspieler gibt es prinzipiell keinerlei Grund zur Beanstandung, man wird zwar nicht unbedingt mit herausragenden Leistungen bedient und auch ein zukünftiger Oscar-Gewinner ist nicht zu erkennen, doch die gezeigten Leistungen können sich jederzeit sehen lassen und sind für diesen Film vollkommen ausreichend.

Letztendlich erfindet "Unrest - Schrei nicht, du weckst die Toten" das Horror-Genre keinesfalls neu und die schon erwähnte Marketing-Strategie muss man nicht zwangsweise gutheißen, aber der Film bietet sehr kurzweilige und interessante Horror-Unterhaltung, die insbesondere in atmosphärischer Hinsicht sehr gut punkten kann. Einige unlogische Verhaltensweisen diverser Personen und kleinere Logiklöcher können einen insgesamt recht guten Gesamteindruck nicht trüben. Ob das Werk von Jason Todd Ipson einen nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt, lasse ich einmal dahingestellt, aber zum einmaligen Anschauen ist er definitiv hervorragend geeignet.


Fazit:


"Unrest" ist ganz bestimmt kein Meisterwerk, aber für ein Langfilm-Debut kann sich dieser Film auf jeden Fall sehen lassen. Jason Todd Ipson hat altbewährte Zutaten zusammengemischt und einen größtenteils spannenden Grusler geschaffen, der Fans des Genres gefallen dürfte. Langweilig ist die Geschichte auf keinen Fall, beinhaltet sie doch einige sehr düstere und unheilvolle Momente, die auch beim Betrachter für ein gewisses Kribbeln sorgen können. Natürlich sind die Geschmäcker verschieden, aber anschauen sollte man sich dieses Werk unbedingt.


7/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 10. Feb 2011, 17:31
von horror1966
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Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert
(Confessione di un commissario di polizia al procuratore della republica)
mit Franco Nero, Martin Balsam, Marilu Tolo, Claudio Gora, Luciano Catenacci, Giancarlo Prete, Arturo Dominici, Michele Gammino, Adolfo Lastretti, Nello Pazzafini, Calisto Calisti, Wanda Vismara, Adele Modica, Dante Cleri, Roy Bosier
Regie: Damiano Damiani
Drehbuch: Damiano Damiani / Fulvio Gicca Palli
Kamera: Claudio Ragona
Musik: Riz Ortolani
FSK 16
Italien / 1971

In einem Irrenhaus trifft hoher Besuch ein: Kommissar Bonavia verlangt die Entlassung eines gewissen Lumonno, der in den Diensten eines "ehrenwerten" Geschäftsmannes stand, der ihn zwangseinweisen ließ. Bonavia weiß ganz genau: Wenn Lumunno freikommt, wird er ihn zu seinem ehemaligen Brötchengeber führen. Das Wiedersehen endet erwartungsgemäß in einem Blutbad, das den jungen, ehrgeizigen Staatsanwalt Treni auf den Plan ruft.


Italienische Filme mit vorliegender Thematik gibt es wie Sand am Meer, aber nur die Wenigsten hinterlassen wohl einen so authentischen und realistischen Eindruck beim Zuschauer wie vorliegendes Werk von Damiano Damiani. Dabei verzichtete der Regisseur doch weitesgehend auf die ansonsten üblichen expliziten Gewaltdarstellungen und die unzähligen Schießereien, die man ansonsten oft geboten bekommt. "Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert" fällt viel eher durch eine eher ruhige und bedächtige Erzählstruktur auf und ist zudem auch noch äusserst dialoglastig geraten, was aber keinesfalls als negative Kritik aufzufassen ist. Vielmehr ist hier das Gegenteil der Fall, denn durch die ruhige und streckenweise schon sehr bedächtige Erzählweise entfacht der Film eine nahezu immense Intensität, die sich ganz unwillkürlich auch auf den Zuschauer überträgt, der von der ersten Minute an der von der Geschichte ausgehenden Faszination erlegen ist. Getragen von 2 herausragenden Hauptdarstellern (Martin Balsam & Franco Nero) erzählt der Film eine Geschichte über Korruption, Mafia-Strukturen und eine Art Staat im Staate, die kaum realistischer hätte ausfallen können.

Action-Junkies werden in vorliegendem Fall wohl nicht unbedingt auf ihre Kosten kommen, dafür dürften Freunde realistischer Polizei-Thriller ihre Begeisterung kaum verbergen können. Denn trotz eher selten vorhandener Action-Passagen versteht es der Film, die volle Aufmerksamkeit des Betrachters für sich einzunehmen, verspricht das Szenario doch ein hochklassiges Filmerlebnis, das einem zudem noch authentisch erscheinende Ereignisse offenbart, so das nicht selten der Eindruck entsteht, das man einen wahren Fall in Spielfilm-Form geboten bekommt. Dieser Eindruck entsteht in erster Linie durch die hervorragenden Darsteller, die durch die Bank mit herausragenden leistungen aufearten können, denn bis in die kleinsten Nebenrollen ist dieses Werk absolut perfekt besetzt. Dennoch kommt man nicht umhin, Martin Balsam und Franco Nero ganz besonders hervorzuheben, die dem Film allein schon durch die unter ihnen stattfindenden Dialoge ein hohes Maß an Klasse verleihen, die das von Haus aus schon exzellente Gesamtbild noch einmal zusätzlich aufwerten.

Doch obwohl sich die beiden Männer in ihrer Funktion als Kommissar und Staatsanwalt prinzipiell auf der Gesetzesseite befinden, herrscht unter ihnen das größtmögliche Misstrauen, da sich immer mehr herauskristallisiert, das die Intrigen und Korruptionen in vorliegendem fall bis in die höchsten Kreise reichen und man wirklich keiner Menschenseele vertrauen kann. Gerade diese Passagen sind es, die der Geschichte eine unglaublich realistische Note verleihen und dem Zuschauer auch einen sehr tiefen Einblick in Machenschaften gewährt, die mafiaähnliche Strukturen tragen und es den ermittelnden Beamten fast unmöglich machen, an die Hintermänner des Ganzen heranzukommen. Obwohl eigentlich jeder weiss, wie sich die Dinge zueinander verhalten und wer das Sagen in der korrupten Organisation hat, gibt es einfach keine Beweise, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Und an diesem Punkt denkt man ganz automatisch an die letzten Minuten der Geschichte, in denen doch noch so etwas wie Gerechtigkeit Einzug hält, auch wenn die gewählte Methode dazu alles andere als Legal ist. Doch genau dieser Punkt verleiht dem gewählten Schlussakkord einen unglaublich authentischen Anstrich, erscheint das Ende doch insbesondere aus menschlicher Sicht absolut nachvollziehbar und gerechtfertigt.

Und auch, wenn die letzten Minuten einen Schuss Tragik enthalten sind die letzten Passagen genau richtig gewählt und unterstreichen noch einmal eindrucksvoll die Skizzierung einer extrem realistischen Geschichte, die auch nachhaltig im Gedächtnis des Zuschauers hängenbleibt. Und so kann man letztendlich Damiano Damiani für diesen Film nur ein überragendes Gesamtzeugnis ausstellen, das in allen Belangen absolut gerechtfertigt ist. Durch den Verzicht übertriebener Action-Elemente erlangt das Werk sogar eine noch intensivere Wirkung auf den Betrachter, der sich der vom Geschehen ausgehenden Faszination einfach nicht entziehen kann. Herausragende Darsteller und hochklassige Dialoge machen diesen Film zu einem wahren Erlebnis, das man sich ganz sicher nicht nur einmal gönnen wird. Auch wenn "Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert" über 40 Jahre auf dem Buckel hat, hat diese Perle des italienischen Filmes nichts von ihrem Reiz und ihrer intensiven Wirkung eingebüsst und bietet sich so immer wieder für eine neuerliche Sichtung an.


Fazit:


Unter den Vertretern die eine ähnlich gelagerte Thematik behandeln, muss man vorliegendem Film sicherlich eine kleine Sonderstellung einräumen, gibt es doch eher wenige Genre-Kollegen, die so authentisch und glaubwürdig daherkommen. Ich persönlich verneige mich ehrfurchtsvoll vor diesem Meisterwerk des italienischen Kinos, das ich mir garantiert nicht das letzte Mal angesehen habe.


10/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 11. Feb 2011, 16:26
von horror1966
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Beautiful
(Beautiful)
mit Michelle Chin, Deborra-Lee Furness, Lynda-Maree Gerritsen, Liam Goodes, Sebastian Gregory, Aaron Jeffery, Asher Keddie, Socratis Otto, Rebekah Rimington, Erik Thomson, Tahyna Tozzi, Peta Wilson
Regie: Dean O'Flaherty
Drehbuch: Dean O'Flaherty
Kamera: Kent Smith
Musik: Paul Mac
Keine Jugendfreigabe
Australien / 2009

Oftmals verbirgt sich hinter der Schönheit das absolute Grauen. Diese Erkenntnis macht auch der 14-jährige Daniel, als er eines Tages die wunderschöne Suzy Thomson kennen lernt. Zusammen mit ihr macht er sich auf eine Entdeckungsreise durch die Nachbarschaft und wirft dabei einen Blick hinter die ach so heile Vorstadt-Fassade hinab in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Dabei sind es vor allem die entführten Mädchen und das geheimnisvolle Haus am Ende der Straße, welche die Aufmerksamkeit von Daniel und Suzy auf sich ziehen.


Auch diese neueste Veröffentlichung aus der Störkanal-Reihe kann sich wieder einmal sehen lassen, dieses Mal wird dem Zuschauer das Regie-Debut von Dean O'Flaherty präsentiert, bei dem es sich um einen wunderschön fotografierten Filme handelt, der eine gelungene Mixtur aus Thriller-und Drama in bester David Lynch Manier offenbart, die sehr stilvoll in Szene gesetzt wurde. Schauplatz der mysteriösen Geschichte ist die beschauliche australische Vorstadt Sunshine Hills, in der es anscheinend sehr ruhig und äusserst beschaulich zugeht. Im weiteren Verlauf des Geschehens wird man allerdings mit einem Blick hinter die beschauliche Fassade konfrontiert, der dem Zuschauer einige Einblicke in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele gestattet. So bekommt man ansatzweise fast hündisch ergebene Sexspiele eines Paares zu sehen, aber auch der Versuch eines Vaters sich an einer seiner Töchter zu vergehen, gehört zum gezeigten Repertoire. Dean O'Flaherty hat dabei sorgsam darauf geachtet, das für diese Dinge wirklich nur die kleinsten Andeutungen zu sehen sind, um den weiteren Vorgang der Geschehnisse im Kopf des Betrachters entstehen zu lassen, um dessen Fantasie anzuregen. Dadurch erlangen diese lediglich angedeuteten Dinge eine ungeheure Intensität, denn als Zuschauer spinnt man die Geschichte in seinem Kopf ganz automatisch weiter.

Und so verhält es sich auch ganz generell mit der erzählten Geschichte, in deren Mittelpunkt der 14-jährige Daniel steht, der ein eher schüchterner und in sich gekehrter Junge ist und von den Reizen der jungen Suzy so dermaßen beeindruckt ist, das er sich im weiteren Verlauf immer mehr von ihr manipulieren lässt, ohne sich dessen richtig bewust zu sein. Macht sich das hübsche Mädchen doch den Umstand zu Nutze, das immer wieder Mädchen aus der Nachbarschaft verschwinden und zudem ein scheinbar mysteriöses Geheimnis auf dem Haus mit der Nummer 46 liegt. Die manipulative Kraft des Mädchens bringt den jungen Daniel fast in Lebensgefahr, bringt sie ihn doch dazu, Nachforschungen anzustellen und vor allem die Bekanntschaft der rätselhaften Frau aus dem besagten Haus zu machen, die den ganzen Tag am Fenster steht und die Umgebung beobachtet. Und so entwickelt sich mit der Zeit ein ominöses Rätselspiel, das phasenweise fast schon surreale Züge erkennen lässt, entstehen doch einige Situationen, in denen man schwerlich zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann, was dem Film eine sehr düstere und unheimliche Nite anheftet.

Hinzu kommt zudem noch das scheinbar getrübte und fast schon gestörte Verhältnis zwischen Daniel und seinem Vater, der ein anscheinend vollkommen gefühlskalter Mensch ist, was auch seine Freundin immer wieder zu spüren bekommt. Daniel kennt seine echte Mutter nicht und weiss noch nicht einmal, warum sie nicht bei ihrer Familie ist, denn sein Vater hat in den ganzen Jahren kein einziges Wort über sie verloren. Selbst auf allen vorhandenen Fotos ist das Gesicht der Mutter immer entfernt worden, lediglich auf einem Bild ist ein bestimmtes Armband an ihrem handgelenk zu erkennen, das am Ende der Geschichte noch einen großen Stellenwert einnehmen soll und zu einem großen Missverständnis führt, das eine tragische Kettenreaktion auslöst, die nicht mehr aufzuhalten ist und dem Geschehen einen ordentlichen Schuß Dramatik hinzufügt. "Beautiful" ist ein aussergewöhnlich guter Film, bei dem man sich streckenweise schon an David Lynch's "Blue Velvet" erinnert fühlt. Im Prinzip passiert eigentlich gar nicht einmal viel, der Film zeichnet sich eher durch sehr ruhige Töne aus und beinhaltet auch nicht gerade eine sehr temporeiche Erzählweise. Doch gerade durch diesen Aspekt erlangen die Ereignisse eine ganz eigene Dynamik und üben eine unglaublich starke Faszination auf den Zuschauer aus, der zudem noch unter dem Eindruck der wunderschön fotografierten Bilder steht, die sich einem hier präsentieren. Dadurch, das die meisten Dinge eher nur angedeutet werden, erhält man genügend Spielraum für eigene Interpretationen und lässt sich kaum merkbar auch stellenweise von den Manipulationen beeinflussen, die dieses Werk beinhaltet.

Gekonnt hat Dean O'Flaherty ein Szenario geschaffen, in dem die Grenzen zwischen Realität und Fiktion manchmal ineinander verschwimmen. Dabei entfachen die Ereignisse eine enorm starke manipulative Wirkung, das man selbst als Zuschauer nicht davon verschont bleibt, hier einige Vermutungen anzustellen, die aber letztendlich in eine vollkommen falsche Richtung führen können. Auch die Auswahl der Schauspieler kann man als absolut perfekt bezeichnen, fällt doch die gesamte Riege durch äusserst gutes und ausdrucksstarkes Schauspiel auf, wobei man die beiden Hauptfiguren Daniel (Sebastian Gregory) und Suzy (Tahyna Tozzi) besonders hervorheben muss, drücken sie dem Film doch ihren ganz eigenen Stempel auf. Gerade der entstehende Kontrast zwischen einem schüchternen Jüngling, der den Reizen einer jungen Femme Fatal erliegt und dadurch sein eigenes Leben aufs Spiel setzt, ist ein absoluter Höhepunkt in diesem beeindruckenden Werk, das jederzeit niveauvolle und hochklassige Unterhaltung bietet, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Durch seine ruhige und teilweise schon beschauliche Erzählweise setzt sich dabei sehr viel Intensität frei, die sich auch auf einen selbst überträgt.


Fazit:


"Beautiful" ist ein insgesamt absolut beeindruckendes Regie-Debut, das vielleicht nicht unbedingt die breite Masse ansprechen wird, aber für Liebhaber stilvoller und hochklassiger Filmkost ein wahrer Genuss sein dürfte. Eine tolle Geschichte, die auch eine manipulative Wirkung auf den Zuschauer ausübt und sehr gute Darsteller machen dieses Werk zu einem echten Erlebnis, das man sich unbedingt anschauen sollte. Ähnlichkeiten zu Werken von David Lynch sind unübersehbar und garantieren einen niveauvollen Sehgenuss der Extraklasse.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 97 Minuten
Extras: Behind the Scenes, Deleted Scenes, Eyklusives Booklet

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 12. Feb 2011, 14:55
von horror1966
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Lärm & Wut
(De bruit et de fureur)
mit Bruno Cremer, Francois Negret, Vincent Gasperitsch, Fabienne Babe, Maria Luisa Garcia, Fejria Deliba, Thierry Helene, Sandrine Arnault, Victoire Buff, Francoise Vatel, Albert Montias, Luzien Plazanet, Antonio Garcia, Antoine Fontaine, Luc Ponette
Regie: Jean-Claude Brisseau
Drehbuch: Jean-Claude Brisseau
Kamera: Romain Winding
Musik: Keine Information
FSK 16
Frankreich / 1988

Der 14-jährige Bruno kommt gerade in sein neues Zuhause: eine Wohnung im 15. Stock eines Betonmonsters, das im Pariser Vorort Seine-Saint-Denis in den kalten Himmel ragt. Seine Mutter, die rund um die Uhr arbeiten muss, sieht er nur in Form von kleinen Notizzetteln. Im zehnten Stock die Aufzüge sind kaputt begegnet er dem jungen Jean-Roger, der gerade die Fußmatte seines Nachbarn anzündet. Am nächsten Tag trifft er ihn wieder: sie gehen in dieselbe Klasse. Nachdem die beiden sich anfreunden, lernt Bruno Jean-Rogers Familie kennen: Aggression und Langeweile bestimmen dort den Alltag, während sich der Frust in brutalen Streichen seinen Weg bahnt.


Auf den ersten Blick erscheint "Lärm & Wut" lediglich ein weiterer Film zu sein, der sich dem Thema Jugendkriminalität widmet und dabei nicht unbedingt neue Aspekte aufwirft, die für ein besonderes Interesse beim Zuschauer sorgen könnten. Doch ziemlich schnell muss man feststellen, das dieser aussergewöhnlich gute Film sich doch ziemlich erheblich von den meisten anderen Vertretern abhebt, die eine ähnlich gelagerte Richtung einschlagen. Nicht umsonst löste das Werk von Jean-Claude Brisseau seinerzeit einen kleinen Skandal aus, indem es vollkommen ungeschönt und kompromisslos die Jugendgewalt in Frankreich darstellte. Bedenkt man das der Film mittlerweile über zwanzig Jahre auf dem Buckel hat, dann ist es umso erschreckender, welch hartes Szenario sich einem doch bietet, das in der heutigen Zeit sicherlich fast täglich an verschiedensten Orten auf der Welt passiert. Die hier in den Vordergrund tretende Härte äussert sich dabei nicht zwangsläufig durch explizite Gewaltdarstellungen, sondern vielmehr durch die Situation an sich und die von ihr ausgehende Selbstverständlichkeit, die den Zuschauer phasenweise wirklich schockiert und sprachlos macht.

Im Focus der Geschichte steht der junge Bruno, der nach dem Tod seiner Großmutter zu seiner Mutter zieht, die er allerdings nie zu Gesicht bekommt, da sie den ganzen Tag über arbeiten muss und ihm lediglich Zettel hinterlässt, auf denen immer wieder steht was er zu tun hat. Gleich zu Beginn bekommt man dabei einen sehr tiefen Einblick über die starke Sensibilität des Jungen, der durch die vorhandene Einsamkeit immer wieder Besuch einer weiblichen Fantasiegestalt erhält, die sich ihm phasenweise auch splitternackt darstellt im Endeffekt aber nichts anderes als seinen Wunsch nach Aufmerksamkeit und Zuneigung ausdrückt, der von seiner nie anwesenden Mutter nicht gestillt werden kann. Durch dieses offensichtliche Defizit ist Bruno dann auch sehr empfänglich für jede Form der Anerkennung, die ihm von dem kriminellen Nachbarn Jean-Roger entgegengebracht wird, der gleichzeitig auch sein Klassenkamerad in der Schule ist. Durch diese Bekanntschaft gerät Bruno dann auch in einen Teufelskreis der Jugendgewalt, die allerdings zu keiner Zeit durch ihn selbst ausgeübt wird, vielmehr stellt er den stillen Beobachter dar, der diese Gewalt mit einer erschreckenden Selbstverständlichkeit hinnimmt, als wenn es die normalste Sache auf der Welt wäre. Was dem Zuschauer dann hier geboten wird, erscheint phasenweise so grotesk und skurril, das man in gewissen Passagen einfach nicht anders kann, als in Gelächter auszubrechen. Dabei bieten die Ereignisse im Prinzip keinerlei Grund dazu, geht von ihnen doch eigentlich ein immenses Maß an Härte aus, das einen mit der Wucht eines Keulenschlages in die Eingeweide trifft und zunehmend sprachloser macht.

Dafür zeichnen in erster Linie die Verhältnisse in Jean-Rogers Familie verantwortlich, denn diese lediglich als Asozial zu bezeichnen, wäre wohl die größte Untertreibung aller Zeiten. Beherrscht von einem gnadenlosen Vater werden die Kinder dazu animiert nichts zu tun und sich das Leben so zu gestalten, wie es ihnen gerade gefällt. Den Lebensunterhalt verdient man sich dabei mit Diebstählen und anderen kriminellen Aktivitäten und ein Begriff wie Respekt gilt hier vielmehr als Fremdwort. Was sich in den vier Wänden dieser Familie abspielt, kann man kaum in Worte fassen, sind die Geschenisse doch teilweise so absurd, das es einem die Sprache verschlägt. Das Erschreckende daran ist insbesondere die absolute Selbstverständlichkeit, mit der beispielsweise Schießübungen mit scharfer Munition durchgeführt werden, bis man letztendlich ein so großes Loch in die Wand geschoßen hat, das man in die Nachbarswohnung schauen kann. Auch wenn solche Szenen im ersten Moment eher belustugend erscheinen, drücken sie doch umso mehr die vorherrschende Langeweile und Tristesse des Alltags aus, der hier anscheinend vorherrscht. Tristesse ist dabei genau das richtige Sprichwort, hält diese doch sofort zu Beginn Einzug in diesen aussergewöhnlichen Film, wenn sich dem Zuschauer die riesige und absolut trostlose Betonlandschaft offenbart, die in einer Vorstadt der französischen Hauptstadt Paris angesiedelt ist. Von der ersten Minute an legt sich ein extrem beklemmendes Gefühl über einen selbst, drückt der äusserst hässliche Wohnkomplex doch die totale Hoffnungslosigkeit aus, so das man erst gar keinen Gedanken an eine bessere Zukunft verschwindet. Es entsteht der Eindruck, das jeder der hier wohnt einsam und verlassen ist und sich zudem mit diesem Schicksal abgefunden hat. Und genau das ist die größte Stärke dieses Werkes, denn Jean-Claude Brisseau hat es nahezu brillant verstanden, dem Zuschauer das Gefühl der absoluten Tristesse und Hoffnungslosigkeit zu vermitteln, wodurch die Geschichte erschreckend authentisch und realistisch erscheint.

Verstärkt wird dieser Eindruck durch die wirklich herausragenden Darsteller, wobei insbesondere die Leistungen der jugendlichen Schauspieler ganz besonders hervorgehoben werden müssen, denn ihren fantastischen leistungen ist es in erster Linie zu verdanken, das dieser Film seine ganze Wirkung entfalten kann, die sich wie ein bleierner Mantel über die Schultern des Betrachters legt und diesen dabei förmlich erdrückt. Die ganze Zeit über vermag man nicht, sich dieses Mantels zu entledigen, zu sehr ist man der grausamen Faszination dieser Geschichte erlegen, die einen sehr nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Fassungslos muss man die Brutalität und Eiseskälte der Jugendlichen miterleben, denen das Leben eines Menschen anscheinend überhaupt nichts wert ist, was man vor allen in den letzten Minuten des Filmes erkennen muss. War die Geschichte bis dahin schon extrem heftig, so wird man noch einmal in eine Dimension geführt, die härter und brutaler nicht hätte ausfallen können. Dabei wird dem ganzen noch eine ordentliche Portion Tragik zugeführt, die einen äusserst schalen Beigeschmack hinterlässt, aber gleichzeitig genau der richtige Abschluss für einen Film ist, den man nicht so schnell vergisst. Insgesamt gesehen hat Jean-Claude Brisseau mit "Lärm & Wut" einen Film geschaffen, der sich ganz erheblich von anderen Vertretern mit ähnlicher Thematik abhebt, denn selten hat man eine solch realistisch erscheinende Story gesehen, die nicht nur rein optisch eine Eiseskälte verströmt. Knallhart und absolut kompromisslos wird hier eine Lebenssituation nachgezeichnet, die nachdenklich stimmt und ihre Spuren hinterlässt. Insbesondere durch das herausragende Schauspiel seiner Darsteller vermittelt der Film einen Eindruck, den man lieber in das Reich der Fantasie abtun würde, der aber leider die grausame und schockierende Realität nachzeichnet, von der man in der heutigen zeit oft selbst betroffen ist.


Fazit:


Mit "Lärm & Wut" hat das Independent Label Bildstörung einmal mehr einen ganz großen Wurf gelandet, denn diesen Film kann man ohne Übertreibung als schockierendes aber gleichzeitig sehr realistisches Meisterwerk bezeichnen. Die perfekte Inszenierung von Tristesse und Hoffnungslosigkeit gepaart mit den fantasievollen Sehnsüchten eines einsamen kleinen Jungen ergeben hier einen Gesamteindruck, der kaum besser hätte ausfallen können. Faszinierend und schockierend zugleich präsentiert sich dem Zuschauer eine Geschichte, die an Realismus und Kälte kaum zu überbieten ist und deren große Stärke die herausragenden Schauspieler sind, die dieses Werk zu einem schockierenden Meisterwerk machen. Wer ein wirklich brillantes Jugend-Drama zu schätzen weiss, der kommt keinesfalls an diesem Film vorbei, der auch nachhaltig im Gedächtnis haften bleibt.


Die DVD:

Vertrieb: Bildstörung
Sprache / Ton: Deutsch / Französisch DD 2.0 Mono
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:1,33 (4:3 Vollbild)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: - DIE FRENBEDIENUNG IN DER HAND – Jean-Claude Brisseau kommentiert die Schlüsselszenen seines Films (ca. 20 Min.)
- BRISSEAU CINÉASTE – Making-of-Dokumentation von Luc Ponette (ca. 45 Min.)
- DER FALL UND DER FLUG – Interview mit Regisseur Jean-Claude Brisseau (ca. 20 Min.)
- ca. 20-seitiges Booklet

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 13. Feb 2011, 15:38
von horror1966
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Blown Apart
(Incendary)
mit Michelle Williams, Ewan McGregor, Matthew Macfadyen, Nicholas Gleaves, Sidney Johnston, Usman Khokhar, Sasha Behar, Edward Hughes, Alibe Parsons, Stewart Wright, Al Ashton, Benjamin Wilkin, Robin Berry
Regie: Sharon Maguire
Drehbuch: Chris Cleave / Sharon Maguire
Kamera: Ben Davis
Musik: Barrington Pheloung / Shigeru Umebayashi[/b
FSK 12
Großbritannien / 2008

Von einer Minute auf die andere zerstört eine Explosion das Leben einer jungen Frau. Selbstmordattentäter haben sich beim Spiel Arsenal gegen Chelsea in die Luft gesprengt und ihr Mann und der kleine Sohn sind tot. Plötzlich steht sie vor den Trümmern ihrer Existenz, beladen mit der Trauer um das über alles geliebte Kind und schweren Schuldgefühlen. Denn in dem Moment, als die Bomben hochgingen, vergnügte sie sich mit dem Nachbarn auf dem Sofa. Verzweifelt sucht die verwaiste Mutter einen Weg aus dem Trauma zurück ins Leben. Ihr Liebhaber, ein erfolgreicher Journalist, recherchiert unterdessen die Hintergründe des Attentats und kommt einer erschreckenden Wahrheit auf die Spur...


Bridget Jones - Regisseurin Sharon Maguire hat mit "Blown Apart" ein intensives und emotionales Drama auf den Weg gebracht, das aufgrund der Inhaltsangabe sehr leicht für einen Polit-Thriller gehalten werden könnte, dabei dient die Terror-Thematik lediglich als Hinergrund und Ursache für den Leidensweg einer jungen Frau, die bei einem Bomben-Attentat ihren Mann und ihren kleinen Sohn verloren hat. Geschickt hat es Maguire verstanden, den Terroranschlag lediglich als Auslöser für den Schuldkomplex der jungen Frau einzubauen, die sich zur Zeit des Attentates mit einem Liebhaber auf dem heimischen Sofa zu vergnügen. So bleibt dann auch die ganze Zeit über der politische Hintergrund der Geschichte vielmehr eine notwendige Randerscheinung, da der Story Plot ganz eindeutig auf die junge und verzweifelte Mutter gerichtet ist, die an ihrem seelischen Schmerz über den Verlust ihres Kindes zu zerbrechen droht. Das Interessante an der Geschichte ist der Aspekt, das der Charakter der jungen Frau (Michelle Williams) im Prinzip eher anonym gehalten wird, bezeichnenderweise erfährt der Zuschauer noch nicht einmal ihren Namen, so das man sie weniger als eigenständiges Individium sieht, sondern sämtliche Ereignisse lediglich aus der Sicht einer Mutter sieht, was dem Geschehen doch eine Menge an Intensität verleiht.

So geraten auch mit zunehmender Laufzeit alle andern in der Geschichte vertretenen Charaktere immer mehr in den Hintergrund und dienen eigentlich nur dazu, die wahren Hintergründe des Attentats ans Licht zu fördern. Diese Erkenntnisse dienen dem Betrachter dabei auch lediglich dazu, den Schmerz der jungen Frau noch besser nachzuvollziehen und sich besser in ihre verzweifelte Lage zu versetzen, die sich im Laufe der Zeit immer dramatischer zuspitzt und auch einen gewissen Realitätsverlust nach sich zieht. Denn es präsentieren sich Passagen, in denen die junge Frau ihren Sohn wieder bei sich sieht, als wenn gar nichts passiert wäre, um einige Minuten später festzustellen, das ihre Sinne ihr nur einen Streich gespielt haben. In diesen Strecken des Filmes kommt der ganze seelische Schmerz und der innerliche Zusammenbruch der Frau besonders gut zum Ausdruck, was auch dem glänzenden Schauspiel von Michelle Williams zu verdanken ist, die hier eine perfekte One Woman Show abliefert, die sich sehen lassen kann.

Gerade ihrem intensiven und sehr ausdrucksstarkem Schauspiel ist es auch zu verdanken, das sich die volle Wirkung des Szenarios entfalten kann, die doch ein äusserst starkes Gefühl der Beklemmung beim Betrachter hinterlässt, der phasenweise richtiggehend den Schmerz nachempfinden kann, der die junge Frau innerlich zu zerreissen droht und sie an den Rand des Selbstmords treibt. Es ist wohl nicht übertrieben zu behaupten, das Michelle Williams ihre Rolle nicht nur sehr gut spielt, sie scheint die Figur der verzweifelten Mutter zu leben, denn anders würde eine solch eindrucksvolle Darstellung sicherlich nicht zustande kommen. Und so erscheinen auch die anderen Darsteller vielmehr als nötige Staffage, die für den Hintergrund der Story nicht unwichtig sind, jedoch keinen größeren Stellenwert einnehmen. Zu omnipräsent ist die Figur der Mutter und auch wenn sich dieser Aspekt erst im Laufe der Zeit so richtig in den Vordergrund schiebt, merkt der Zuschauer schon ziemlich früh, das die Geschichte einzig und allein auf eine Person zugeschnitten ist, die einerseits eher anonym gehalten wird, was die eigene Person angeht und nur aus der Sicht einer Mutter reagiert die alles verloren hat, was ihrem Leben einen Sinn gegeben hat. Nur durch diese Teil-Charakterisierung ist es möglich, das dieses Szenario den Zuschauer in seinem Inneren berührt, der sich die ganze Zeit über äusserst befangen fühlt und den leidenweg einer Frau nachvollziehen kann, die unter den starken Schuldkomplexen am Leben danach zu zerbrechen droht.

Sharon Maguire hat mit "Blown Apart" einen wirklich beeindruckenden Film geschaffen, der auch sehr nachhaltig im Gedächtnis haften bleibt. Trotz des politischen Hintergrundes handelt es sich dabei eher um eine Geschichte der ruhigen, dafür aber umso intensiveren Töne die einen im tiefsten Inneren berührt. Durch die eher bedächtige Erzählstruktur kommen die emotionalen Momente des Geschehens erst so richtig zur Geltung und kriechen dem Zuschauer immer tiefer unter die Haut. Die ganze Laufzeit über verspürt man dabei einen dicken Kloß im Hals, der sich einfach nicht auflösen will und an einigen Stellen der Geschichte können einem sogar einige Tränen in den Augen stehen. Besetzt mit einer omnipräsenten Michelle Williams hat man es mit einem Filmerlebnis zu tun, das man sicher nicht so schnell vergisst, wobei vor allem die darstellerische Glanzleistung der jungen Frau im Gedächtnis heften bleibt.


Fazit:

"Blown Apart" wird sicher nicht alle Geschmäcker treffen, wer jedoch ein einfühlsames Drama mit einer gläntzenden Hauptdarstellerin zu schätzen weiss, der kommt an diesem Film einfach nicht vorbei. Ein politischer Hintergrund und die brillante Skizzierung des seelischen Verfalls einer jungen Mutter sind Grund genug, sich diese aussergewöhnlich gute und emotionale Geschichte anzuschauen, die zum Ende hin sogar ein kleines Happy End beinhaltet.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,40:1 (16:9)
Laufzeit: 96 Minuten
Extras: Originaltrailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 13. Feb 2011, 17:35
von horror1966
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Last Man Standing
(Last Man Standing)
mit Bruce Willis, Bruce Dern, William Sanderson, Christopher Walken, David Patrick Kelly, Karina Lombard, Ned Eisenberg, Alexandra Powers, Michael Imperioli, Ken Jenkins, R.D. Call, Ted Markland
Regie: Walter Hill
Drehbuch: Ryuzo Kikushima / Akira Kurosawa
Kamera: Lloyd Ahem II
Musik: Ry Cooder
FSK 16
USA / 1996

Ein schmutziges Kaff an der mexikanisch-texanischen Grenze. Zwei brutale Gangsterbanden haben hier das Sagen und schicken jeden in die Wüste, der ihren Geschäften im Weg steht. Die restlichen Einwohner verkriechen sich voller Angst in ihren Häusern. Eines Tages kommt ein geheimnisvoller Fremder (Bruce Willis)in den Ort. Um schnell an Geld zu kommen, bietet Smith sich sowohl der einen als auch der anderen Bande als Söldner an und spielt beide Seiten in einem perfekt geplanten Täuschungsmanöver gegeneinander aus. Es kommt zum entscheidenden tödlichen Kampf - und es wird nur einen geben, der ihn überlebt.


Action-Spezialist Walter Hill ( The Warriors, Nur 48 Stunden) nahm sich hier Akira Kurosawas "Yimbo - Der Leibwächter" zum Vorbild, um die Geschichte eines coolen Einzelgängers zu erzählen, dessen Ansinnen es ist, in einem verschlafenen Wüsten-Kaff zwei rivalisierende Banden gegeneinander auszuspielen und somit einen Kleinkrieg heraufzubeschwören, der ihn zum Ende hin fast selbst das Leben kostet. Dabei hat Hill ein extrem actiongeladenens Szenario kreiert, das ganz sicher kein cineastisches Meisterwerk darstellt, allerdings einen extrem hohen Unterhaltungswert beinhaltet, der Action-Liebhaber begeistern dürfte. Mit Bruce Willis in der Hauptrolle hätte man dabei keinen besseren Darsteller verpflichten können, der zwar bestimmt nicht seine beste, aber auf jeden Fall eine seiner coolsten Rollen spielt. Man nimmt ihm jederzeit den extrem kalt wirkenden Desperado ab, dessen einzige Schwäche anscheinend das weibliche Geschlecht darstellt, denn Frauen gegenüber entwickelt sich bei ihm eine Art Beschützerinstinkt, der ihm zum Ende des actiongeladenen Geschehens auch fast zum Verhängnis werden soll.

Auch wenn "Last Man Standing" rein filmisch gesehen sicherlich nicht an Kurasawas Werk aus dem Jahre 1961 heranreichen kann, so ist hier eine Variante der Geschichte entstanden, die an Actiongehalt kaum zu überbieten ist. So wird der geneigte Action-Fan mit einem wahren Feuerwerk an Schießereien und Bandenkämpfen konfrontiert, das zwar nicht unbedingt durch einen hohen Realitätsgehalt auffällt, aber äusserst kurzweilig und sehr unterhaltsam gestaltet wurde. Und so sollte dann auch der Zuschauer sein Hauptaugenmerk auf den hohen Unterhaltungswert dieses Filmes legen und nicht an eventuell vorhandenen inhaltlichen Schwächen festmachen. Allein schon Bruce Willis ist es wert, sich diesen Action-Kracher anzuschauen, lässt sein dargestellter Charakter doch schon fast Chuck Norris-Dimensionen erkennen, wenn er mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit eine zahlenmäßig total überlegene Gruppe von Gangstern mit einer Leichtigkeit ins Jenseits befördert, die jenseits jeglicher Realität angesiedelt ist.

Dabei fällt es besonders stark auf das er anscheinend Pistolen bevorzugt, die scheinbar nie neu aufmunitioniert werden müssen und immer noch eine Kugel im Magazin haben, wenn sich noch irgendwo ein Gegner verstecken sollte. Trotz dieser ziemlich offensichtlichen Übertreibung ist der Held dieser Geschichte doch nicht so unverwundbar, wie es zu Beginn den Anschein hat, wird ihm doch seine Hilfestellung gegenüber den weiblichen Charakteren in dieser Geschichte zum Ende hin noch fast zum Verhängnis, als sein doppeltes Spiel auffliegt und er von einer der beiden Banden fast zu Tode geprügelt wird. Selbstverständlich übersteht er allerdings auch diese durchaus brenzlige Situation und geht am Ende nach einem endgültigen Showdown als Sieger aus dem geschehen hervor. Auch dieser Aspekt ist aufgrund der Schläge die er kurz vorher bezieht, ein äusserst erstaunlicher Umstand, müssen doch etliche Knochen in seinem Körper gebrochen sein, von seinem vollkommen aufgequelltem Gesicht wollen wir erst gar nicht reden. Doch wie durch eine Wunderheilung sind sämtliche Körperfunktionen auch ohne ärztliche Hilfe noch vollkommen intakt, so das er den finalen Showdown unbeschadet übersteht.

Letztendlich ist "Last Man Standing" ganz bestimmt kein Film, der höhern Ansprüchen genügen kann, jedoch bietet dieses Werk von Walter Hill von der ersten bis zur letzten Minute extrem kurzweillige Action-Unterhaltung, die zwar äusserst übertrieben dargestellt wird aber jede Menge Spaß bereitet. Ein glänzend aufgelegter Bruce Willis spielt hier eine seiner mit Abstand coolsten Rollen und drückt diesem Film ganz eindeutig seinen ganz persönlichen Stempel auf. Auch der Rest der Darsteller-Riege weiss jederzeit zu überzeugen, lediglich für den von Christopher Walken dargestellten Gegenspieler von Willis hätte ich mir etwas mehr Raum gewünscht, kommt seine Figur doch lediglich ansatzweise zur Geltung. Insgesamt gesehen wird man allerdings mit stark übertriebener, aber sehr unterhaltsamer Action-Kost bedient, die man einfach nur genießen sollte.


Fazit:


Die Freunde der anspruchsvolleren Filmkost sollten eventuell eher auf das Original von Akira Kurosawa zurückgreifen, um ihre Ansprüche zu befriedigen, wer allerdings seine Freude an einem stark überzogenen Actionkracher hat, der wird mit vorliegendem Film auf jeden Fall bestens bedient. Einfach das Gehirn leerlaufen lassen und sich einem Spektakel hingeben, das man sich immer wieder gut anschauen kann.


8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 14. Feb 2011, 21:08
von horror1966
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In schwarzer Haut
(Skin)
mit Sophie Okonedo, Terri Ann Eckstein, Bongani Masondo, Dan Robbertse, Jeremy Crutchley, Jonathan Taylor, Nomathamsanga Baleka, Valesika Smith, Ella Ramangwane, Alice Krige, Faniswa Yisa, Sam Neill, Hannes Brummer
Regie: Anthony Fabian
Drehbuch: Anthony Fabian / Helen Crawley
Kamera: Dewald Aukema / Nic Hofmeyer / Jonathan Partridge
Musik: Helene Muddiman
FSK 12
Großbritannien / Südafrika / 2008

Sandra ist die Tochter unzweifelhaft weißer Eltern, aber trotzdem ist ihre Haut kaffeebraun, ihre Haar ist schwarz und kraus. Man würde sie mindestens für ein gemischtrassiges Kind halten. Ihr Leben wird deshalb zu einer Odyssee zwischen Schwarz und Weiß. Immer wieder wird sie von den Behörden "umetikettiert". Als sie sich in einen Schwarzen verliebt, entscheidet sich Sandra endgültig für ein Leben als Farbige, was sie für immer ihrer weißen Familie entfremdet.


"In schwarzer Haut" bringt dem Zuschauer das wohl dunkelste Kapitel Südafrikas näher, erzählt der Film doch die wahre Geschichte von Sandra Laing, die durch einen Gen-Defekt als Kind weißer Eltern trotzdem mit schwarzer Haut geboren wurde. In Zeiten der damals noch vorherrschenden Apartheid - Regierung ein Umstand, der logischerweise etliche Probleme aufgeworfen hat die das Leben Sandra's mehr als nur nachhaltig geprägt hat. Regisseur Anthony Fabian hat es dabei perfekt verstanden, der Geschichte eine äusserst einfühlsame Note zu verleihen und dennoch eine Ungläubigkeit beim Zuschauer auszulösen, der fassungslos mitansehen muss, wie Menschen verschiedener Hautfarbe wie Eier nach Klasse sortiert werden. Obwohl man ganz genau weiss wie die damaligen Umstände in Südafrika waren, ist es dennoch schockierend diese Klassifizierung mitanzusehen, die zudem noch von der absoluten Minderheit am kap der guten Hoffnung vorgenommen wurde. Man stellt sich dabei nicht gerade selten die Frage, wer Menschen das Recht gibt andere nur wegen ihrer Hautfarbe zu demütigen und zu entehren, wobei man ihnen noch das Gefühl vermittelt, das sie keine Lebewesen sondern vielmehr eine Ware sind, die eine niedrigere Qualität besitzt wie andere. So passiert es während dieser ergreifenden und tief berührenden Geschichte nicht gerade selten, das sich ein immenses Maß an Wut und Verständnislosigkeit in einem selbst aufbaut und man hilflos mitansehen muss, wie sich eine Regierungsform nahezu willkürlich dazu auserkoren hatte, über die absolute Mehrheit des Volkes zu urteilen und dabei keinerlei Schikanen ausgelassen hat.

Die Geschichte beginnt schon in Sandra's Kindheit, selbst der Schulbesuch gestaltet sich zu einem Spießrutenlauf, wird das junge Mädchen aufgrund ihrer hautfarbe irrtümlicherweise für eine Schwarze gehalten. Trotz Bemühungen ihres Vaters (Sam Neill) können die Komplikationen nicht so leicht aus der Welt geschafft werden, was diesen stellenweise regelrecht auf die Palme bringt. Dieser Zustand wird zusätzlich noch verstärkt, als Sandra später ein Kind von einem Schwarzen erwartet, was die Bande zu ihrer Familie endgültig zertrennt. So muss Sandra von nun an ihr Leben selbst meistern, sind ihr doch selbst Kontakte zu ihrer über alles geliebten Mutter verboten, was die junge Frau extrem belastet. Was hier nur ansatzweise beschrieben ist, entpuppt sich im Film als äusserst brillant umgesetzter Lebensweg einer jungen Frau, der durchzogen ist von Leid und Schikanen, die man sich trotz Kenntnis der damaligen Apartheid - Regierung kaum vorstellen kann. Der hier stattfindende Rassismus wird von der weißen Minderheit im land mit einer solchen Selbstverständlichkeit ausgeübt, das es einem Angst und Bange werden kann und man die gesamte Laufzeit über ein extremes Gefühl der Beklemmung verspürt, das einem fast die Luft zum Atmen nimmt.

Getragen wird diese tief berührende Story in erster Linie durch das hohe Maß an Authenzität, das durch die sehr realistische Wirkung des Geschehens ausgelöst wird, weiterhin sind es die brillanten Schauspieler, die dem Film ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken. Besonders herausheben muss man ganz eindeutig Sophie Okonedo, die in der Rolle der Sandra Laing eine absolute Glanzleistung hinlegt und diese Rolle förmlich mit Leben erfüllt. Die nach Aussen hin eher zerbrechlich erscheinende junge Frau legt in ihrer Darstellung eine Kraft frei, die man nur schwer in Worte fassen kann. Man bekommt dabei nie das Gefühl das sie sich in ihr Schicksal ergeben würde, sie lernt lediglich, mit der gegebenen Situation zu leben und die Umstände zu akzeptieren. Durch das herausragende Schauspiel von Sophie Okonedo wird insbesondere diesen Passagen im Film eine ungeheure Größe verliehen, so das man ganz automatisch auch der echten Sandra Laing seinen unbedingten Respekt zollt. Zwar kann man sich wohl nur ansatzweise in die Haut der jungen Frau hineinversetzen, deren Leben ein einziges Martyrium ist und das sich erst ändern kann, als 1994 die Apartheid abgeschafft wurde, was für Sandra allerdings nach eigener Aussage zu spät kam. Hat sie doch zu diesem Zeitpunkt ihre Eltern und Geschwister schon 20 Jahre nicht mehr gesehen. Erste durch einen Brief ihrer Mutter erfährt sie, das ihr Vater schon 2 Jahre zuvor an Krebs verstorben ist, so das eine eventuell versöhnliche Aussprache zwischen den beiden nicht mehr stattfinden kann.

So macht sich die Mutter von mittlerweile 2 fast schon erwachsenen Kindern auf die Suche nach ihrer Mutter, um wenigstens mit ihr ins Reine zu kommen. Die gefühlvolle aber dennoch jederzeit wuchtige Erzählstruktur des Filmes lässt den Zuschauer immer wieder in ein wahres Wechselbad der Gefühle eintauchen, ist da einerseits das starke Mitgefühl für das beschwerliche Leben einer jungen Frau, die eigentlich nie eine richtige Chance hatte, so herrschen andererseits Wut und streckenweise schon regelrechter Hass vor, der gegen eine arrogante Minderheits-Regierung gerichtet ist, die sich durch ihre eigene Anmaßung in eine gottähnliche Position gebracht hat, in der sie Menschen wie eine Ware klassifiziert hat. Fabiani's Film versteht es sehr gut, die allgemeine politische Situation zu beleuchten und gleichzeitig die bewegende Geschichte einer einzelnen Person nachzuzeichnen, so das sich eine äusserst gute und sehr intensive Mischung ergibt, die gleichzeizit faszinierend aber auch schockierend erscheint. Trotz seiner eher bedächtigen Erzählweise entfacht das Geschehen eine ungeheuer starke Intensität, die sich ganz automatisch auf das eigene Sehverhalten niederschlägt. Zudem enthält die Geschichte überhaupt keine Längen, so das letztendlich für ein absolut ungetrübtes Filmerlebnis gesorgt ist, das sich nachhaltig in das Gedächtnis des Betrachterers festsetzt.


Fazit:


"In schwarzer haut" ist ein bewegender Film, der einem nicht selten die Tränen in die Augen treibt. manchmal geschieht dies aus reiner Wut, andererseits ist man streckenweise auch einfach nur über ein Schicksal gerührt, das grausam und menschenunwürdig erscheint, gleichzeitig aber auch die Stärke einer Frau zum Ausdruck bringt, die man am liebsten in den Arm nehmen und in eine bessere Zukunft geleiten will. Die Darsteller - Riege allgemein und Sophie Okonedo im Besonderem machen dieses Werk zu einem absoluten Erlebnis, das man auf keinen Fall verpassen sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 ( 16:9)
Laufzeit: 102 Minuten
Extras: Originaltrailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 14. Feb 2011, 21:08
von horror1966
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Haunted Hill - Die Rückkehr in das Haus des Schreckens
(Return to House on Haunted Hill)
mit Amanda Righetti, Cerina Vincent, Erik Palladino, Tom Riley, Andrew Lee Potts, Jeffrey Combs, Steven Pacey, Calita Rainford, Gil Kolirin, Andrew Pleavin, Charles Venn, Tatina de Marinis, George Zlatarev, Stilyana Mitkova, Laia Gontalez
Regie. Victor Garcia
Drehbuch: William Massa
Kamera: Lorenzo Senatore
Musik: Frederik Wiedmann
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007

Sarah Wolfe hat das Massaker in der Vanacutt-Villa als Einzige überlebt, aber niemand glaubt ihr, dass Geister die grausigen Morde begangen haben. Als sie unter merkwürdigen Umständen Selbstmord begeht, hat ihre Schwester Ariel keine Wahl: Sie muss herausfinden, wer - oder was - für Sarahs Tod verantwortlich ist. Ariel entdeckt, dass Sarah ihr kurz vor ihrem Tod das Tagebuch des sadistischen Dr. Vanacutt geschickt hat - darin findet sie Hinweise auf das teuflische Böse, das die Villa beherrscht. Doch durch das Tagebuch löst Ariel selbst eine lebensgefährliche Schatzsuche aus, die eine Gruppe ahnungsloser Opfer in die Vanacutt-Villa führt. So nimmt das Grauen im Haus auf dem Hügel unaufhaltsam seinen Lauf - diesmal will das Haus samt der in ihm spukenden Gespenster sichergehen, dass niemand mit dem Leben davonkommt.


Volle 8 Jahre hat es gedauert, bis dem wirklich gelungenem Gruselfilm "House on Haunted Hill" endlich ein Nachfolger spendiert wurde, der zwar im Bezug auf die Geschichte und die vorhandene Atmosphäre nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten kann, dafür aber mit einem sehr ansehnlichen Härtegrad aufwarten kann, der die hohe Alterseinstufung durchaus rechtfertigt. Sicher, das Werk aus dem Jahre 1999, das übrigens ein Remake des Klassikers "Das Haus auf dem Geisterhügel" von 1959 war, bietet ganz sicherlich mehr inhaltliche Substanz als der vorliegende Nachfolger, der über eine etwas dürftige Rahmenhandlung nicht hinauskommt, jedoch versteht es das Werk von Victor Garcia, von der ersten bis zur letzten Minute extrem kurzweilig zu unterhalten. Das ist allerdings bei einer Laufzeit von gerade einmal gut 70 Minuten auch nicht besonders schwer, doch gibt es doch auch eine Menge anderer Filme mit so kurzer Laufzeit, die noch nicht einmal annähernd so gut unterhalten wie dieser.

Das ist ganz bestimmt auch den teilweise recht harten und blutigen Splatter-Gore Effekten zu verdanken, die zudem noch recht zahlreich vorhanden und ausserdem auch wirklich gut gemacht sind. Hier werden also vor allem die Freunde der etwas härteren Gangart bestens bedient und werden deshalb sicherlich zufrieden sein. Leider haben die macher des Filmes es aber verpasst, eine etwas komplexere Geschichte zu präsentieren, denn das was sich dem Zuschauer hier bietet, ist höchstenfalls als dezente Rahmenhandlung zu bezeichnen. Höheren Ansprüchen wird dieser Film also bestimmt nicht genügen können, in dieser Beziehung war der erste Teil doch erheblich besser ausgestattet. Das bezieht sich auch auf die vorherrschende Grundstimmung dieses Werkes, die zwar atmosphärisch keinesfalls als misslungen bezeichnet werden kann, aber in keiner Phase die herrlich dichte und bedrohliche Szenerie erkennen lässt, die noch in Teil 1 für einen solch unerhört guten Grusel-Effekt gesorgt hat. Und so kann sich hier auch kein wirklich straffer Spannungsbogen entwickeln, da das Geschehen auch viel zu vorhersehbar erscheint und man die nächsten Aktionen jederzeit vorrausahnen kann.

Doch auch, wenn sich das jetzt eher negativ anhört, hat mir persönlich auch dieser Nachfolger sehr gut gefallen, man muss nur von beginn an darauf eingestellt sein, das der Focus des Geschehens hier ganz eindeutig auf den Härtegrad gelegt wurde, wodurch die anderen Komponenten der Geschichte nie so richtig zum Vorschein kommen. Zudem sind die Manlos ziemlich offensichtlich ausgefallen, so das das erwartete Grusel-Feeling sich in vorliegendem Fall in überschaubaren Grenzen abspielt. Es fehlt ganz einfach die wirklich faszinierende Gänsehaut-Atmosphäre, die in dieser Geschichte viel zu selten und wenn, dann lediglich in Ansätzen aufkommt, was den echten Grusel-Fan doch ein wenig enttäuschen könnte. Dabei kann dieses Werk im Bezug auf die nötigen Zutaten wie beispielsweise die Ausstattung wie auch die richtige Location total überzeugen, lediglich die prozentuallen Anteile der einzelnen Komponenten sind nicht richtig verteilt worden. Dazu zählen auch die hier agierenden Darsteller, die längst nicht den wichtigen Stellenwert ihrer Kollegen aus Teil 1 einnehmen und allesamt eher blass und austauschbar erscheinen.

Insgesamt gesehen handelt es sich meiner meinung nach aber immer noch um einen durchaus gelungenen Nachfolger, bei dem man allerdings nicht die Maßstäbe des ersten teiles anlegen sollte, denn diese können definitiv nicht erfüllt werden. War "House on Haunted Hill" noch ein ertklassiger Gruselfilm, der von einem sehr straffen Spannungsbogen und seiner herausragenden Atmosphäre gelebt hat, die dem Zuschauer so manch kalten Schauer über den Rücken jagen konnte, so haben wir hier einen höchstens soliden Grusler, dessen größte Stärke dafür der vorhandene Härtegrad ist. Und dieser ist wirklich sehr bemerkenswert ausgefallen, präsentieren sich doch etliche Passagen, die das Herz eines Gorehounds höher schlagen lassen. Letztendlich aber ist "Haunted Hill - Die Rückkehr in das Haus des Schreckens" ein allemal sehenswerter Genre-Beitrag, den sich kein echter Fan entgehen lassen sollte.


Fazit:


Je nachdem, ob man mehr Wert auf eine gute Story und eine gepflegte Grundstimmung legt, oder aber sich an etlichen harten Passagen erfreuen kann, wird die Bewertung dieses Filmes wohl stark auseinandergehen. Ich persönlich empfand das Szenario als äusserst kurzweilig und sehr unterhaltsam, hätte mir allerdings etwas mehr Spannung und eine dichtere grundstimmung gewünscht, die ich doch zu oft vermisst habe. Trotz der offensichtlichen Defizite gegenüber Teil 1 haben wir hier immer noch einen sehenswerten Nachfolger, aus dem man aber bestimmt noch viel mehr hätte herausholen können.


7/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 14. Feb 2011, 21:10
von horror1966
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Undisputed III: Redemption
(Undisputed III: Redemption)
mit Scott Adkins, Mykel Shannon Jenkins, Mark Ivanir, Hristo Shopov, Marko Zaror, Michael Baral, Ilram Choi, Robert Costanzo, Lateef Crowder, Esteban Cueto, Vernon Dobtcheff, Valentin Ganev, Velislav Pavlov
Regie: Isaac Florentine
Drehbuch: David N. White
Kamera: Ross W. Clarkson
Musik. Minos Matsas
Keine Jugendfreigabe
USA / 2010

Uri Boyka hat die Schmach nicht vergessen, die ihm im Ring von seinem Konkurrenten Iceman zugefügt wurde. Noch sind die Knochenbrüche nicht verheilt, noch muss er mit Putzeimer humpelnd durch die Gänge im Knast in Sibirien schlurfen: Hier zählt nur das Gesetz des Stärkeren und Boyka ist das schwächste Glied in der Nahrungskette, umgeben von Killern und Vergewaltigern. Er hält den Ball flach. Bis in einem Turnier der beste Ultimate-Knastfighter der Welt ermittelt werden soll. Dem Sieger winkt die Freiheit. Während die Kampfmaschinen aus aller Herren Länder eingeflogen werden, trainiert Boyka mit übermenschlichem Willen. Nichts und niemand kann sich ihm in den Weg stellen: Seine Stunde ist gekommen. Gebrochene Körper sind garantiert.


"Redemption" ist bisher der mit Abstand härteste Teil der Undisputed-Reihe und erinnert in seiner Machart vielmehr an Filme wie beispielsweise "Bloodsport", nur das sich die Kämpfe hier halt in einem Gefängnis abspielen. Über den Realitätsgehalt der doch recht dünnen Rahmenhandlung braucht man sich gar nicht weiter auslassen und sollte sie ganz einfach nur als notwendig ansehen. Ansonsten ist das Hauptaugenmerk ganz eindeutig auf die Kämpfe gerichtet und von denen bekommt man wirklich einige sehr sehenswerte zu sehen. Doch nicht nur die einzelnen Choreografien wissen hierbei zu überzeugen, denn die Fights der besten Knastfighter der Welt sind äusserst hart und blutig in Szene gesetzt worden, so das jeder Action-Fan voll auf seine Kosten kommen dürfte.

Ob die Story-Line dabei wirklich glaubwürdig erscheint, wage ich einmal dezent zu bezweifeln, das ist allerdings für den Unterhaltungswert dieses Filmes überhaupt nicht wichtig, ausserdem sollte man bei einem Werk dieser Art auch nicht zwangsläufig eine tiefergehende Geschichte erwarten, so das man dieses Manko gern übersehen kann. Regisseur Isaac Florentine hat für seinen Film wirklich Könner ihres Faches engagiert, denn die Kämpfe können sich jederzeit sehen lassen und stellen eindrucksvoll unter Beweis, das die Akteure etwas von der Materie verstehen. Knallhart und absolut kompromisslos geht es hier zur Sache und fast selbstverständlich ist das stattfindende Turnier von Beginn an manipuliert, was den Kämpfern auch ziemlich schnell auffällt. So schlägt der Story-Verlauf dann auch eine in solchen Filmen übliche Richtung ein, in der sich im Endeffekt ein Held herauskristallisiert, der trotz seiner eiskalten Ausstrahlung durchaus Symphatiepunkte beim Zuschauer sammeln kann.

Dargestellt wird dieser Held (Boyka) von Scott Adkins, der seine Sache wirklich gut macht, dabei allerdings keineswegs durch überragendes Schauspiel auffällt, was übrigens für die gesamte Darsteller-Riege zutrifft. Doch auch diesen Aspekt kann man getrost vernachlässigen, denn in den für die Geschichte wichtigen Passagen wissen sämtliche Darsteller absolut zu überzeugen, denn die Kampf-Passagen sind allererste Sahne und lassen auch die knallharte Grundstimmung dieses Werkes äusserst authentisch erscheinen. Da fällt es dann auch nicht sonderlich ins Gewicht, das Boyka trotz eines kaputten Knies selbstverständlich am Ende der glorreiche Sieger ist, nachdem er im finalen Fight eigentlich schon mehr als klar auf der Verlierer-Straße unterwegs war. Es handelt sich halt um einen Stoff, aus dem Helden geboren werden und genau das möchte der Zuschauer hier auch sehen.

Letztendlich bietet "Undisputed III: Redemption" also genau das, was sich ein Action-Fan von einem solchen Film erwartet, nämlich Kämpfer, die wirklich etwas von der Materie verstehen und erstklassig in Szene gesetzte Fights, die das Herz eines jeden Martial Art Fans in die Höhe schnellen lassen. Das diese zudem auch noch äusserst hart und blutig umgesetzt wurden, verleiht dem Ganzen trotz inhaltlicher Unglaubwürdigkeit dennoch ein hohes Maß an Authenzität. Und so ist es dann auch nicht wirklich verwunderlich, das der Betrachter zwar kein filmisches Meisterwerk geboten bekommt, dafür aber mit einem knallharten Knastfighter-Film belohnt wird, der im Bezug auf die vorhandene Action ein echter Kracher ist und ganz sicher seine Fangemeinde finden wird.


Fazit:


Trotz offensichtlicher inhaltlicher Schwächen weiss dieses Werk von Isaac Florentine auf ganzer Linie zu überzeugen. Man sollte nur von Beginn an mit den richtigen Erwartungen an die Geschichte herangehen, die ganz sicher keine inhaltliche Tiefe beinhaltet und auch nicht mit brillanten Schauspielern besetzt ist. Dafür präsentiert sich ein absolut überzeugender Kampfsport-Film, der vom reinen Unterhaltungswert auf einem extrem hohen Level rangiert und durch seine brillanten Kämpfe für jede Menge Kurzweil sorgt und jeden Action-Fan begeistern dürfte.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1.78:1 (16:9)
Laufzeit: 92 Minuten
Extras: Trailer, Making Of, Interviews, Hinter den Kulissen, Ausgewählte Film-Clips