bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Moderator: jogiwan
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Alles ist Liebe
„Der Weihnachtsmann ist tot!“
Richard Curtis’ Weihnachtsliebesfilm/-dramödie „Tatsächlich… Liebe“ aus dem Jahre 2003 war nicht nur überaus erfolgreich, sondern beeinflusste auch andere Filmemacher. Die Struktur miteinander verwobener Liebesepisödchen wurde für den niederländischen „Alles is liefde“ aus dem Jahre 2007 übernommen, der 2010 das belgische Remake „Zot van A.“ erfuhr. Die Letztgenannten sind mir unbekannt, denn gesehen habe ich das deutsche Remake „Alles ist Liebe“ von Regisseur Markus Goller („Simpel“), das auf das Jahr 2014 datiert.
„Sag mal, Herr Engel, ist dein Pimmel auch aus Gold?“
Vorweihnachtszeit in Frankfurt am Main: Am Mainufer soll anlässlich des Jubiläums einer großen Kaufhauskette eine großangelegte Weihnachtsrevue stattfinden, die vom lokalen TV-Sender Skyline TV übertragen wird und in deren Rahmen auch Hollywood-Star Jan Silber (Tom Beck, „Ausgerechnet Sex!“) auftreten soll. Dieser war einst mit Kiki (Nora Tschirner, „Tatort“ Weimar) liiert und trifft sie nun nach langer Zeit erstmals wieder, nachdem sie sich gerade in ein ausladendes Geschenkkostüm gezwängt hat. Die anfängliche Antipathie verfliegt bald und man nähert sich wieder einander an…Bei Kerem (Fahri Yardim, „Almanya – Willkommen in Deutschland“) will keine rechte Weihnachtsstimmung aufkommen, denn er hat kürzlich seine Arbeitsstelle verloren und muss dringend an Geld kommen, um seiner schwangeren Frau Simone (Katharina Schüttler, „Zeit der Kannibalen“) und seinen beiden Kindern Weihnachtsgeschenke kaufen zu können – seine Familie weiß noch gar nichts von seiner Arbeitslosigkeit und dem drohenden Verlust der Wohnung… Hannes (Wilke Wotan Möhring, „Hardcover“) hat ganz andere Sorgen, denn seit er seine Frau Clara (Heike Makatsch, „Tatsächlich… Liebe“) mit der Lehrerin des gemeinsamen Sohns Boris betrogen hat, will sie sich scheiden lassen – und wird vom Jüngling David (Jannis Niewöhner, „4 Könige“) becirct… Viktor (Christian Ulmen, „Herr Lehmann“) ist Vollstreckungsbeamter und Kikis Bruder – und plant, seinen Lebensgefährten, den Bestatter Klaus (Friedrich Mücke, „Russendisko“), zu ehelichen, der sich seiner Sache jedoch nicht mehr so sicher ist… Und nachdem ausgerechnet der Weihnachtsmanndarsteller Tom von Loessel (Bernd Herzsprung, „Das fliegende Klassenzimmer“) unvermittelt das Zeitliche gesegnet hat, soll der nach 30 Jahren just an den Main zurückgekehrte Martin (Elmar Wepper, „Zwei Brüder“) für ihn einspringen…
„Vergebungstechnisch ist ja schon so Hauptsaison…“
Joachim Kerzel eröffnet aus dem Off im Stile eines Märchenerzählers diese romantische Weihnachtskomödie, womit er deren Lesart gewissermaßen vorgibt: Nur nicht zu ernstnehmen und bitte nicht auf Authentizität und Plausibilität abklopfen. Goller möchte „Alles ist Liebe“ demnach als eine Art modernes Großstadtmärchen verstanden wissen, womit die unwahrscheinlichen Überschneidungen der Figuren und wie sich die Ereignisse mitunter überschlagen legitimiert wären. Der Film vereint viele gerngesehene deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler in einem Handlungsgerüst, das, verglichen mit dem halbgaren „Tatsächlich… Liebe“, eine sehr eigenständige Variation darstellt. Kleinere und größere Dramen werden komödiantisch aufbereitet und führen zu einem guten Ende.
„Die sind alle Champagner – ich bin mehr so die Fraktion Dosenravioli!“
Die Mainmetropole Frankfurt bietet eine im komödiantischen Rahmen selten eingesetzte und auch deshalb reizvolle Kulisse der Ereignisse, die zwar vor dem Hintergrund von Weihnachtskitsch, Bombast und Konsumrausch – symbolisiert durch die Kaufhauskette und ihr Weihnachtsspektakel – stattfinden, letztlich aber individuelle, persönliche Gefühle zum Inhalt haben. Es scheint, als wolle der Film aussagen, dass demonstrativer Weihnachtswahn und Konsum zwar durchaus geeignet seien, Menschen zusammenzuführen, doch was dann wirklich zähle nicht mehr viel mit derlei Oberflächlichkeiten zu tun habe. Die Aufgekratztheit und Hektik der Protagonistinnen und Protagonisten versinnbildlichen den Vorweihnachtsstress, die intimen Glücksmomente, in die die Episoden am Ende kulminieren, hingegen den liebevollen wahren Geist des Fests.
Der Weg dorthin ist gespickt mit schnippischen Dialogen, die man insbesondere Tschirner in den Mund legte (wenngleich ich nicht mit ihrer Beleidigung der Madonna-Coverversion von „American Pie“ einverstanden bin, immerhin handelt es sich um eine gelungene Modernisierung), mit einem GAU vorm Traualtar und der von Heike Makatsch, die bereits in „Tatsächlich… Liebe“ eine Rolle bekleidete, gespielten Clara, die die Untreue ihres Mannes mittels sexueller Initiation eines 18-Jährigen ausgleicht. Die soziale Komponente ist am stärksten in Kerems Kampf gegen die Zwangsräumung vertreten, während die Episode um Martin für etwas mehr Tiefgang und Nachdenklichkeit steht. Auf selbstverständlich anmutende Weise gelingt es bei der Figurenzeichnung generell, auf bodenständige, aus dem Leben gegriffene Charaktere zu setzen, die tatsächlich einen guten (wenn auch stilisierten) Teil deutscher Lebenswirklichkeit widerspiegeln. Köstlich und charmant ist es, wie sich Kiki und Jan ihre Liebe über Songtitel beschreiben und er sie schließlich eine „gelungene Coverversion“ nennt. Überhaupt ist „Alles ist Liebe“ mit zahlreichen schönen Metaphern versehen und der Tonfall mal augenzwinkernd, auch mal etwas offensiver, aber stets sympathisch. Timing und Tempo stimmen, die Narration ist präzise, kurzweilig und musikalisch angenehm untermalt – Kompositionen Annette Focks‘ treffen auf gut ausgewählte internationale Popmusik.
Dass es pünktlich eine weiße Weihnacht gibt, ist natürlich dem Gebiet der Märchen zuzuordnen, ebenso der Umstand, dass kaum jemand hessischen Dialekt spricht – schade, den höre ich gern. Vielleicht größter Schwachpunkt des Films ist jedoch Christian Ulmens Unterforderung. Von seinem Humor kann er nicht viel einbringen; sein Mitwirken weckt eine gewisse Erwartungshaltung, die kaum erfüllt wird, er wirkt regelrecht verschenkt. Das ist schade, denn wie sehr die Chemie gerade zwischen ihm, Tschirner und Yardim stimmt, ist längst bekannt. Die Extraportion Rührseligkeit des Finales ist bei einem Weihnachtsfilm aus dem romantischen Bereich wohl unumgänglich und saisonal gestattet. Sein volles Potential hat „Alles ist Liebe“ nicht ausgeschöpft, aber ich fühlte mich im erweiterten Familienkreis angenehm unterhalten – nicht zuletzt, da er einen insgesamt wesentlich stimmigeren Eindruck macht als der zu überbewertete „Tatsächlich… Liebe“.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Rocktober Blood – An der Schwelle zum Wahnsinn
„Blut... dein Blut will ich! Muahahahahahaha...“
Das stets zusammen in Erscheinung tretende Regieduo und mutmaßliche Ehepaar Beverly und Ferd (Der Mann, den sie Ferd nannten…) Sebastian bereicherte den US-Markt um einige Low-Budget-Exploitationfilme wie „The Hitchhikers“, „Hetzjagd im Sumpf“ oder „Die Buggy-Bumser“. Im Jahre 1984 griffen sie das gerade in seiner vollen Blüte stehende Heavy-Metal-Musikgenre auf; das Resultat ist der Metalploitater „Rocktober Blood“, der in der deutschen Bearbeitung um den blumigen Titelzusatz „An der Schwelle zum Wahnsinn“ ergänzt wurde.
„Billy Boy ist wieder da!“
Billy „Eye“ Harper (Tray Loren) ist Sänger der Heavy-Metal-Band „Rocktober Blood“ und im Studio gerade mit den Aufnahmen zur neuen Langrille beschäftigt, als er plötzlich den Verstand verliert und ein weibliches Bandmitglied sowie den Produzenten ermordet. Auch auf seine Duettsängerin Lynn (Donna Scoggins) hat er es abgesehen, doch sie überlebt seinen Angriff und bringt ihn mit ihrer Aussage auf den elektrischen Stuhl. Die traumatisierte Lynn hingegen arbeitet weiter an ihrer Musikkarriere und singt mittlerweile Billys Songs als neue Sängerin der Band. Zwei Jahre nach den schrecklichen Ereignissen steht eine Tournee an, doch irgendjemand scheint es wieder auf Lynn abgesehen zu haben. Lebt Billy etwa doch noch oder ist er gar als Geist zurückgekehrt, um sein schreckliches Werk zu vollenden?
Die Heavy-Metal-Musik des Films stammt von der Band Sorcery aus Los Angeles, die bereits im Jahre 1978 Gegenstand des Musikfilms „Stunt Rock“ von Regisseur Brian Trenchard-Smith war. „Rocktober Blood“ beginnt direkt mit Billys schriller Gesangsaufnahme, wobei er leider so gar nicht nach Metal aussieht. Schnell geschieht der erste Mord, vom Killer sieht man nur die schwarzen Stiefel. Ein Whodunit? Nein, denn nach dem zweiten Mord stellt sich gleich heraus, dass der crackrauchende Billy der Täter ist. Diese Szenen entpuppen sich als Prolog, denn nach einem Zeitsprung von zwei Jahren geht es auf einer Promotion-Party zur „Rocktober Blood“-Tour weiter. Jemand stellt Lynn nach und übt Psychoterror aus, belästigt sie sogar beim Fotografieren in der Natur, bevor sie sich zum Aerobic in eine Waldhütte zurückzieht, wo Billy sie sogar anzurufen scheint. Ja, wie die Handlung Heavy Metal, Naturidylle und Aerobic zusammenbringt, gelänge auch heutzutage keinem Retroregisseur besser.
Doch das war lediglich Vorgeplänkel für weitere handfeste Morde: Eine Freundin Lynns wird im Whirlpool ertränkt. Lynn zweifelt an ihrem Verstand, sodass man eigens Billys Sarg ausgräbt, um zu beweisen, dass er leer ist – doch mitnichten, denn ein Skelett mit Stirnband grüßt die Störer(innen) der Totenruhe. Und der tödliche Spuk nimmt kein Ende: Honey, eine weitere Freundin Lynns, wird mit einem Bügeleisen (!) umgebracht, ohne dabei auch nur einen Laut von sich zu geben. Ein anklagendes Bildnis der stummen Akzeptanz so vieler Frauen, von den Männern in die Rolle haushaltender, waschender und bügelnder Muttchen gedrängt zu werden? Das glaube ich nicht, Tim. Die Band tritt natürlich trotzdem live auf, denn the show must go on. Dies ist Anlass für die Sebastians, eine überraschend starke Liveshow mit richtig guter Musik und Horror-Showeinlagen à la Alice Cooper und Schockrock-Konsorten einzubauen, bei der jedoch plötzlich ein Sänger unter einer Monstermaske zugegen ist – und sich die Band überhaupt nicht darüber wundert, derart unvermittelt wieder einen Sänger zu haben.
Das ist schon alles ein bisschen sehr seltsam und legt den Schluss nahe, dass die Filmmacher nicht wirklich Einblick in den Rock’n’Roll- respektive Metal-Zirkus hatten. Dafür wussten sie, wie man das Zielpublikum bei der Stange hält: mit nackten Mädels und einer Hauptdarstellerin, der man ausgiebig beim Ausziehen, Baden und wieder Anziehen zusehen darf. Der gar nicht so üble Song „Rainbow Eyes“ zieht sich durch den Film und wird sogar einmal rückwärts abgespielt (wegen etwaiger okkulter Botschaften, versteht sich), generell wertet die Musik den Film auf. Eine Heizungsraumszene erinnert gar leicht an „A Nightmare on Elm Street“, ansonsten tut man sich aber weder in Sachen Ausstattung noch in Bezug auf die Spezialeffekte sonderlich hervor. Schauspielerisch ist die ganze Chose ebenfalls eher Magerquark, das Ensemble rekrutiert sich aus Laiendarsteller(inne)n. Über die Pointe, also die Enttarnung des Täters, darf hier nichts verraten werden, aber die lasse ich als Slasher-Connaisseur den Sebastians noch durchgehen.
Dennoch handelt es sich unterm Strich um einen unfreiwillig komischen, eher lahmen Vertreter seiner Zunft, in dem der Killer das Opfer in spe „Traumauge“ nennt (evtl. ein Übersetzungsfauxpas?), der Mörder auf böse chargiert, als befände er sich permanent in einer evil Metal-Show, und fast sämtliche Suspense- und Spannungsszenen wie gewollt, aber nicht gekonnt wirken. Damals sicherlich fragwürdig, heute aber ziemlich spaßig anzusehen ist es, wie sich der Film in Metal-Klischees wälzt und das spießbürgerlichste und zugleich abgeschmackteste von allen, nämlich die Vorstellung, die ach so harten Metal-Typen seien tatsächlich wahnsinnige Serienmörder, zum Aufhänger der dünnen Handlung nimmt. Wer in den ‘80ern gelebt und sich für Heavy Metal interessiert hat, wird diesen Film als höchst unperfekte, aber dennoch irgendwie reizvolle Zeitreise empfinden, alle anderen werden ihn möglicherweise gar nicht erst verstehen.
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Better Watch Out
„Durch Angst werden Mädels also feucht?“
Beim Weihnachtshorrorthriller „Better Watch Out“ aus dem Jahre 2016 handelt es sich um die nach „Undocumented“ (2010) zweite Regiearbeit Chris Peckovers. Zusammen mit Ideengeber Zack Kahn verfasste Peckover auch das Drehbuch zu dieser australisch-US-amerikanischen Independent-Produktion, die in den Fox Studios Moore Park in Sydney gedreht wurde.
„Ich mag geschmackloses Zeug!“
Das Haus in einer US-amerikanischen Vorstadt, in dem der zwölfjährige Luke (Levi Miller, „Pan“) mit seinen Eltern Deandra (Virginia Madsen, „Zombie High“) und Robert (Patrick Warburton, „Scream 3“) zusammenlebt, wird an Heiligabend zum Schauplatz blutigen Terrors: Die 17-jährige Babysitterin Ashley (Olivia DeJonge, „The Visit“) soll auf den Jungen aufpassen, der sich bis über beide Ohren in sie verknallt hat und den gemeinsamen Abend nutzen will, um sie für sich zu gewinnen. Ashley ist jedoch bereits mit ihrem Freund Ricky (Aleks Mikic, „Joe Cinque's Consolation“) liiert und würde wohl auch sonst eher wenig Interesse an einem solchen Dreikäsehoch hegen. Plötzlich künden unheimliche Anrufe eines Unbekannten nahendes Unheil an und es dauert nicht lange, bis ein maskierter Eindringling versucht, in das Haus einzudringen. Um Ashley zu beeindrucken greift Luke zur Waffe…
„Was macht deine Familie über die Feiertage?“ – „Streiten und saufen!“
Dass der frühreife Luke keinesfalls nur Händchen halten möchte, wird schnell klargestellt: Babysitterin Ashley soll flachgelegt werden. Man beginnt den gemeinsamen Abend mit dem Schauen eines Horrorfilms, wozu das Motiv des unbekanntes Anrufers derart perfekt passt, dass es wie ein ironischer Meta-Kommentar wirkt. Doch statt nach einer selbstironischen Horrorkomödie riecht es plötzlich ganz gewaltig nach Home Invasion, zumindest bis zur nächsten Wendung. Luke ist nämlich durchaus ein kleines Genie.
Und er ist ein kleines Arschloch; eine Erkenntnis, die nicht lange auf sich warten lässt, wenn aus dem Spiel, das er mit Unterstützung seines Kumpels Garrett (Ed Oxenbould, „The Visit“) spielt, schnell bitterer Ernst wird. Gewalttätigkeiten und kranke Machtspielchen bestimmen fortan das Mit- und Gegeneinander des Trios, zu ffdem bald der nach Ashley sehen wollende Ricky hinzustößt. Wer Gewissensbisse bekommt und mit der Situation hadert, muss einsehen, sich selbst schon viel zu sehr in den ganzen Schlamassel hineingeritten zu haben. Und wenn dem ohnehin schon so ist, kann man ja auch gleich weitermachen.
Als Zuschauerin oder Zuschauer erfährt man von immer weiteren Puzzlestücke eines perfide ausgeklügelten Plans, zu dem auch gehört, mit Ashleys Ex-Freund Jeremy (Dacre Montgomery, „Stranger Things“) ein weiteres Opfer anzulocken. Mit der Entwicklung der Hauptrolle zu einem üblen Folterer und Mörder nimmt „Better Watch Out“ endgültig die Wendung zum Torture-Porn-beeinflussten Zynismus eines verschlagenen Ekelpakets, dem der anfängliche komödiantisch-lockere Ton beinahe komplett gewichen ist. Wann immer von nun an Humor durchscheint, ist er böse und schwarz. Ein Fluchtversuch scheitert, es werden Fallen in „Kevin allein zu Haus“-Manier aufgestellt und es bleibt nicht nur bei einem Toten.
„Better Watch Out“ fährt im ersten Akt Achterbahn mit den Publikumserwartungen und macht dabei – offenbar bewusst – einen zunächst mit seinen False Scares und altbekannten Zutaten ein bisschen abgeschmackten Eindruck. Was sich anschließend abspielt, ist gespickt mit Reminiszenzen an Klassiker wie den o.g. Kinderfilm, aber auch an Genrewerke wie „Halloween – Die Nacht des Grauens“ oder „Black Christmas“. Immer mal wieder wird gekonnt auf subjektive Kameraführung zurückgegriffen und werden Weihnachtslieder (wie „Merry Christmas (I Don’t Want to Fight Tonight)“ von den Ramones) in ironisierend unpassender Weise eingesetzt, während sich das junge Darstellerensemble für weitere Produktionen empfiehlt. Die häufig recht vulgären Dialoge, auch die der Eltern, scheinen authentisch aus dem Leben gegriffen, während der Zynismus des Films mit seinem offenen Ende mich durchaus mehr an den Eiern gepackt hat als mich zu belustigen.
Auch ohne allzu grafische Sauereien überraschend harter Stoff also, dem es bisweilen aber etwas an Plausibilität mangelt, der mit seinem wechselnden Tonfall irritiert und auch aus dem Weihnachtssujet gern noch etwas mehr hätte herausholen dürfen.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Tatort: Klingelingeling
„Wir tun hier nichts Verbotenes!“
Ihren Sendetermin am zweiten Weihnachtstag 2016 nutzte die „Tatort“-Reihe zur Ausstrahlung des 74. Falls der Münchner Hauptkommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl), der bereits im November und Dezember des Vorjahrs gedreht worden war. Das Weihnachtskriminaldrama schrieb Drehbuchautorin Dinah Marte Golch, inszeniert wurde es von Markus Imboden, der damit zum vierten Mal als „Tatort“-Regisseur in Erscheinung trat.
„Das System schützt sich selbst…“
Die Hauptkommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr werden zur Kirche am Alten Südfriedhof gerufen, nachdem dort ein totes Neugeborenes abgelegt wurde. Laut Gerichtsmediziner Dr. Matthias Steinbrecher (Robert Joseph Bartl) starb das Baby einen Erstickungstod. Die Spur führt zur jungen Rumänin Tida Dablika (Mathilde Bundschuh, „Heil“), der Mutter des toten Kinds, und damit zu ihrer Schwester Anuscha (Cosmina Stratan, „Shelley“) sowie zu einer organisierten rumänischen Bettelbande, deren Oberhaupt Radu Stelica (Florin Piersic jr., „End of a Gun“) ein strenges Regiment führt und dabei vom Busfahrer Klaus Bernauer (Florian Karlheim, „Paradies 505. Ein Niederbayernkrimi“) tatkräftig unterstützt wird…
„Weihnachten wird eh überschätzt…“
In der Exposition singt der Bullenchor Weihnachtslieder und nervt (als hier etablierter Running Gag) Leitmayrs Mutter, für die er noch immer kein Geschenk hat, mit ständigen Anrufen. Ferner wird offenbar zum Leidwesen aller mit nutzlosem Plunder gewichtelt und erreicht Batic eine Absage für Heiligabend nach der anderen. Diese Szenen sind komödiantisch konzipiert und auch so umgesetzt, wobei das stoische, auf alles gefasste Wesen des viel Erfahrung ausstrahlenden Ermittlerduos für albernen Klamauk keinerlei Raum bietet. Dass mit „Klingelingeling“ jedoch nicht nur ein Weihnachtsliedtextfragment bzw. die Lautmalerei von Glöckchengeläut gemeint ist, beweisen die kontrastierenden, harten, parallel montierten Szenen der Bettelmafia mit ihren Kleingeldbechern in den frierenden Händen, deren Mitglied Tida unter prekären Umständen und Liquid-Ecstasy-Einfluss stehend ihr Kind zur Welt bringt – jenes Kind, das kurz darauf tot vor dem Kirchenaltar gefunden wird.
Der gewagte Kontrast aus den First World Problems und polizeilichem Weihnachtskitsch der Kommissare auf der einen und den existentiellen Problemen der rumänischen Bettelsklavinnen und -sklaven auf der anderen Seite, die, entweder kauernd auf der Straße oder eingepfercht in einer ehemaligen Fabrikhalle am Stadtrand, regelmäßig in höchst verachtenswertem Maße misshandelt und erpresst werden, gelingt Imboden überraschend gut. Die Untertitelung der in Originalsprache gehaltenen Dialoge sorgt für zusätzliche Authentizität (gemeint ist das Rumänische, nicht Bayrisch). Eher unpassend wirken jedoch die Obdachlosenklischees, die die beiden auf dem kirchlichen Friedhof lebenden Zeugen einbringen und zudem ebenfalls in – hier eher unangebrachtem – komödiantischem Tonfall vorgetragen werden.
Das Publikum dieses Falls verfügt fast permanent über einen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern, die Frage nach dem Kindstod bleibt jedoch lange Zeit offen. Die Ursache ist jedoch leicht zu erahnen, wobei das Whodunit? ohnehin nicht im Mittelpunkt dieses „Tatorts“ steht. Statt eines klassischen Krimis handelt es sich vielmehr um ein Milieudrama, das den Zuschauerinnen und Zuschauern einen Einblick in die grausamen Machenschaften der Bettelmafia gewährt. Daraus resultiert, dass „Klingelingeling“ locker zur Hälfte vorhersehbar ist. Die andere Hälfte jedoch ist gespickt mit ein paar Überraschungen und Verwirrspielchen – so scheint Tida zwischenzeitlich ebenfalls gestorben zu sein, lebt dann aber doch noch –, präsentiert eine weitere Leiche (diesmal auf dem Bahnhofsklo) und baut im letzten Drittel langsam, aber nachhaltig Spannung auf, die sich in einem hochdramatischen Showdown entlädt.
Die Integration einer Hilfsorganisation in die Handlung transportiert eventuell einen Hoffnungsschimmer für in der Realität Betroffene, während im Zuge der Ermittlungen die Möglichkeiten der Mobilrufnachverfolgung vorgestellt werden. Der Epilog um die beiden Silberfüchse ist dann etwas kitschig und unrealistisch ausgefallen, aber, hey: es ist ja Weihnachten, da ist das durchaus mal erlaubt. Tatsächlich hatte der Verfasser dieser Zeilen einen Kloß im Hals, denn der insbesondere von Bundschuh und Stratan intensiv gespielte und von Imboden atmosphärisch abweisend kalt und urban gestaltete Fall geht einem nahe.
Es bleibt zu hoffen, dass der „Tatort: Klingelingeling“ messbar zur Aufklärung beiträgt und es eigentlich gut meinenden Mitbürgerinnen und Mitbürgern die Augen dahingehend geöffnet werden, welche Strukturen sie verfestigen oder gar fördern, wenn sie auf diese Bettelbanden hereinfallen. Bei seriösen Hilfsorganisationen ist das Geld wesentlich besser aufgehoben.
„Wir tun hier nichts Verbotenes!“
Ihren Sendetermin am zweiten Weihnachtstag 2016 nutzte die „Tatort“-Reihe zur Ausstrahlung des 74. Falls der Münchner Hauptkommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl), der bereits im November und Dezember des Vorjahrs gedreht worden war. Das Weihnachtskriminaldrama schrieb Drehbuchautorin Dinah Marte Golch, inszeniert wurde es von Markus Imboden, der damit zum vierten Mal als „Tatort“-Regisseur in Erscheinung trat.
„Das System schützt sich selbst…“
Die Hauptkommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr werden zur Kirche am Alten Südfriedhof gerufen, nachdem dort ein totes Neugeborenes abgelegt wurde. Laut Gerichtsmediziner Dr. Matthias Steinbrecher (Robert Joseph Bartl) starb das Baby einen Erstickungstod. Die Spur führt zur jungen Rumänin Tida Dablika (Mathilde Bundschuh, „Heil“), der Mutter des toten Kinds, und damit zu ihrer Schwester Anuscha (Cosmina Stratan, „Shelley“) sowie zu einer organisierten rumänischen Bettelbande, deren Oberhaupt Radu Stelica (Florin Piersic jr., „End of a Gun“) ein strenges Regiment führt und dabei vom Busfahrer Klaus Bernauer (Florian Karlheim, „Paradies 505. Ein Niederbayernkrimi“) tatkräftig unterstützt wird…
„Weihnachten wird eh überschätzt…“
In der Exposition singt der Bullenchor Weihnachtslieder und nervt (als hier etablierter Running Gag) Leitmayrs Mutter, für die er noch immer kein Geschenk hat, mit ständigen Anrufen. Ferner wird offenbar zum Leidwesen aller mit nutzlosem Plunder gewichtelt und erreicht Batic eine Absage für Heiligabend nach der anderen. Diese Szenen sind komödiantisch konzipiert und auch so umgesetzt, wobei das stoische, auf alles gefasste Wesen des viel Erfahrung ausstrahlenden Ermittlerduos für albernen Klamauk keinerlei Raum bietet. Dass mit „Klingelingeling“ jedoch nicht nur ein Weihnachtsliedtextfragment bzw. die Lautmalerei von Glöckchengeläut gemeint ist, beweisen die kontrastierenden, harten, parallel montierten Szenen der Bettelmafia mit ihren Kleingeldbechern in den frierenden Händen, deren Mitglied Tida unter prekären Umständen und Liquid-Ecstasy-Einfluss stehend ihr Kind zur Welt bringt – jenes Kind, das kurz darauf tot vor dem Kirchenaltar gefunden wird.
Der gewagte Kontrast aus den First World Problems und polizeilichem Weihnachtskitsch der Kommissare auf der einen und den existentiellen Problemen der rumänischen Bettelsklavinnen und -sklaven auf der anderen Seite, die, entweder kauernd auf der Straße oder eingepfercht in einer ehemaligen Fabrikhalle am Stadtrand, regelmäßig in höchst verachtenswertem Maße misshandelt und erpresst werden, gelingt Imboden überraschend gut. Die Untertitelung der in Originalsprache gehaltenen Dialoge sorgt für zusätzliche Authentizität (gemeint ist das Rumänische, nicht Bayrisch). Eher unpassend wirken jedoch die Obdachlosenklischees, die die beiden auf dem kirchlichen Friedhof lebenden Zeugen einbringen und zudem ebenfalls in – hier eher unangebrachtem – komödiantischem Tonfall vorgetragen werden.
Das Publikum dieses Falls verfügt fast permanent über einen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern, die Frage nach dem Kindstod bleibt jedoch lange Zeit offen. Die Ursache ist jedoch leicht zu erahnen, wobei das Whodunit? ohnehin nicht im Mittelpunkt dieses „Tatorts“ steht. Statt eines klassischen Krimis handelt es sich vielmehr um ein Milieudrama, das den Zuschauerinnen und Zuschauern einen Einblick in die grausamen Machenschaften der Bettelmafia gewährt. Daraus resultiert, dass „Klingelingeling“ locker zur Hälfte vorhersehbar ist. Die andere Hälfte jedoch ist gespickt mit ein paar Überraschungen und Verwirrspielchen – so scheint Tida zwischenzeitlich ebenfalls gestorben zu sein, lebt dann aber doch noch –, präsentiert eine weitere Leiche (diesmal auf dem Bahnhofsklo) und baut im letzten Drittel langsam, aber nachhaltig Spannung auf, die sich in einem hochdramatischen Showdown entlädt.
Die Integration einer Hilfsorganisation in die Handlung transportiert eventuell einen Hoffnungsschimmer für in der Realität Betroffene, während im Zuge der Ermittlungen die Möglichkeiten der Mobilrufnachverfolgung vorgestellt werden. Der Epilog um die beiden Silberfüchse ist dann etwas kitschig und unrealistisch ausgefallen, aber, hey: es ist ja Weihnachten, da ist das durchaus mal erlaubt. Tatsächlich hatte der Verfasser dieser Zeilen einen Kloß im Hals, denn der insbesondere von Bundschuh und Stratan intensiv gespielte und von Imboden atmosphärisch abweisend kalt und urban gestaltete Fall geht einem nahe.
Es bleibt zu hoffen, dass der „Tatort: Klingelingeling“ messbar zur Aufklärung beiträgt und es eigentlich gut meinenden Mitbürgerinnen und Mitbürgern die Augen dahingehend geöffnet werden, welche Strukturen sie verfestigen oder gar fördern, wenn sie auf diese Bettelbanden hereinfallen. Bei seriösen Hilfsorganisationen ist das Geld wesentlich besser aufgehoben.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Falco lebt!
„Falco ist Wien!“
Seit dem viel zu frühen Tod des ebenso exzentrischen wie genialen österreichischen Musikers Falco wird, meist anlässlich seiner Geburts- oder Todestage, ihn Zehn-Jahres-Jubiläumsabständen in Form von Dokumentationen oder im Falle von „Falco – Verdammt, wir leben noch!“ gar in Spielfilmform seiner gedacht. Die Musikproduzenten Rudi Dolezal und Hannes Rossacher machten mit ihrem Tribut „Falco - Hoch wie nie“ aus dem Jahre 1998 den Anfang und legten 2007 mit der für den ORF produzierten rund siebzigminütigen Dokumentation „Falco lebt!“ nach. Dolezal und Rossacher waren relativ enge Vertraute Falcos und traten u.a. als Videoclip-Regisseure für ihn in Erscheinung. Der Lebendigkeit ihrer Dokumentationen merkt man ihre Erfahrung im Bereich kreativer Prozesse positiv an. Leider liegt mir dieser Film, den ich mir aus einer Vielzahl kurzer YouTube-Schnipsel selbst zusammenschneiden musste, nicht komplett vor – ein Teilstück wurde von YouTube gesperrt.
„Ich recherchiere Suggestionen.“
Durch „Falco lebt!“ führt ein zurückhaltender, sich eher selten zu Wort meldender Voice-over-Sprecher. Das Wort überlässt er ehemaligen Weggefährten Falcos, anderen Musikern, Zeitgenossen und Falcos Tochter, u.a. äußern sich Hermann Nitsch, David Bowie, Niki Lauda und Arnold Schwarzenegger wohlwollend. Nicht jeder Prominente, der hier etwas zu Falco sagen darf, ist auch hierzulande bekannt (oder verständlich, denn es wird viel Mundart gesprochen), das macht aber nichts. In erster Linie ist dieser Film eine großangelegte Ehrerbietung an den Künstler, dessen Leben und Werk mittels Ausschnitten historischer Interview, Videos und Liveauftritten illustriert wird. Es gibt Ausschnitte aus einem MTV-Special zu sehen und auch auf das legendäre Donauinsel-Konzert und die damals kommende Symphonic-Veröffentlichung wird eingegangen. Ebenso spielt Thomas Roths Biographie-Spielfilm „Falco - Verdammt, wir leben noch!“ eine Rolle.
Das Engagement des hier als Literat und Sprachkünstler bezeichneten Popstars für Schule und Dichtung wird in Erinnerung gerufen, eine Falco-Cybershow erwähnt und die Planungen seiner Tochter für ein Falco-Café aufgegriffen. Am Ende dieser schönen Collage geht’s darum, was von Falco bleibt – und das ist bekanntlich bis heute weit mehr als die Bilder seiner Beisetzung, mit denen der Film inklusive eines schönen Zitats Falcos schließt. So hat beispielsweise erst 2018 das Hip-Hop-Duo Zugezogen Maskulin Falcos „Junge Roemer“ adaptiert. Falco hat tiefe Spuren in der Populärkultur hinterlassen, seine Hits sind Evergreens.
Jedoch vermisse ich mitunter schmerzlich die kosmopolitische Aura, die diesen Mann umgab. Österreichischer Exportschlager ist heutzutage stattdessen ein einfältiger reaktionärer Hinterwäldler wie Andreas Gabalier, bei dem man nichts als Fremdscham verspürt. Hoffnung machen jedoch die Produktionen, die in den eingangs erwähnten Zeitabständen immer wieder Falco, seine Musik und seine Bedeutung zeitgenössisch aufbereitet ins Gedächtnis rufen: 2017 strahlte der deutsche TV-Sender Vox die fast dreieinhalbstündige Dokumentation „Er war Superstar: Falco - Eine Legende wird 60“ aus, aufs selbe Jahre datieren Rudi Delozals „Falco – Die ultimative Doku“, der Falco-Beitrag zur Arte-Reihe „Too young to die“ und die ORF-Produktion „Falco – Forever Young“. Sogar die Dokureihe „ZDF-History“ nahm sich 2018 der „zwei Leben des Falco“ an.
„Falco ist Wien!“
Seit dem viel zu frühen Tod des ebenso exzentrischen wie genialen österreichischen Musikers Falco wird, meist anlässlich seiner Geburts- oder Todestage, ihn Zehn-Jahres-Jubiläumsabständen in Form von Dokumentationen oder im Falle von „Falco – Verdammt, wir leben noch!“ gar in Spielfilmform seiner gedacht. Die Musikproduzenten Rudi Dolezal und Hannes Rossacher machten mit ihrem Tribut „Falco - Hoch wie nie“ aus dem Jahre 1998 den Anfang und legten 2007 mit der für den ORF produzierten rund siebzigminütigen Dokumentation „Falco lebt!“ nach. Dolezal und Rossacher waren relativ enge Vertraute Falcos und traten u.a. als Videoclip-Regisseure für ihn in Erscheinung. Der Lebendigkeit ihrer Dokumentationen merkt man ihre Erfahrung im Bereich kreativer Prozesse positiv an. Leider liegt mir dieser Film, den ich mir aus einer Vielzahl kurzer YouTube-Schnipsel selbst zusammenschneiden musste, nicht komplett vor – ein Teilstück wurde von YouTube gesperrt.
„Ich recherchiere Suggestionen.“
Durch „Falco lebt!“ führt ein zurückhaltender, sich eher selten zu Wort meldender Voice-over-Sprecher. Das Wort überlässt er ehemaligen Weggefährten Falcos, anderen Musikern, Zeitgenossen und Falcos Tochter, u.a. äußern sich Hermann Nitsch, David Bowie, Niki Lauda und Arnold Schwarzenegger wohlwollend. Nicht jeder Prominente, der hier etwas zu Falco sagen darf, ist auch hierzulande bekannt (oder verständlich, denn es wird viel Mundart gesprochen), das macht aber nichts. In erster Linie ist dieser Film eine großangelegte Ehrerbietung an den Künstler, dessen Leben und Werk mittels Ausschnitten historischer Interview, Videos und Liveauftritten illustriert wird. Es gibt Ausschnitte aus einem MTV-Special zu sehen und auch auf das legendäre Donauinsel-Konzert und die damals kommende Symphonic-Veröffentlichung wird eingegangen. Ebenso spielt Thomas Roths Biographie-Spielfilm „Falco - Verdammt, wir leben noch!“ eine Rolle.
Das Engagement des hier als Literat und Sprachkünstler bezeichneten Popstars für Schule und Dichtung wird in Erinnerung gerufen, eine Falco-Cybershow erwähnt und die Planungen seiner Tochter für ein Falco-Café aufgegriffen. Am Ende dieser schönen Collage geht’s darum, was von Falco bleibt – und das ist bekanntlich bis heute weit mehr als die Bilder seiner Beisetzung, mit denen der Film inklusive eines schönen Zitats Falcos schließt. So hat beispielsweise erst 2018 das Hip-Hop-Duo Zugezogen Maskulin Falcos „Junge Roemer“ adaptiert. Falco hat tiefe Spuren in der Populärkultur hinterlassen, seine Hits sind Evergreens.
Jedoch vermisse ich mitunter schmerzlich die kosmopolitische Aura, die diesen Mann umgab. Österreichischer Exportschlager ist heutzutage stattdessen ein einfältiger reaktionärer Hinterwäldler wie Andreas Gabalier, bei dem man nichts als Fremdscham verspürt. Hoffnung machen jedoch die Produktionen, die in den eingangs erwähnten Zeitabständen immer wieder Falco, seine Musik und seine Bedeutung zeitgenössisch aufbereitet ins Gedächtnis rufen: 2017 strahlte der deutsche TV-Sender Vox die fast dreieinhalbstündige Dokumentation „Er war Superstar: Falco - Eine Legende wird 60“ aus, aufs selbe Jahre datieren Rudi Delozals „Falco – Die ultimative Doku“, der Falco-Beitrag zur Arte-Reihe „Too young to die“ und die ORF-Produktion „Falco – Forever Young“. Sogar die Dokureihe „ZDF-History“ nahm sich 2018 der „zwei Leben des Falco“ an.
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Versprochen ist versprochen
„Das bedeutet Krieg!“
Der US-amerikanische Komödienregisseur Brian Levant („The Flintstones“) inszenierte die 1996 veröffentlichte Weihnachts-Action-Komödie „Versprochen ist versprochen“ mit und um Actionkino-Star Arnold Schwarzenegger („Terminator“), der in den 1990ern vermehrt komödiantische Rollen an- und sein Action-Image mal mehr, mal weniger gut gelungen selbstironisch aufs Korn nahm.
Geschäftsmann und Familienvater Howard Langston (Arnold Schwarzenegger) ist ein Workaholic, weshalb sein kleiner Sohn Jamie (Jake Lloyd, „Apollo 11“) leider immer etwas zu kurz kommt. Jamie ist Riesenfan des TV-Serien-Superhelden Turbo-Man und hat seinem Vater das Versprechen abgerungen, zu Weihnachten eine Turbo-Man-Actionfigur geschenkt zu bekommen. Natürlich hatte Howard dies längst vergessen, sodass er unmittelbar vor dem Weihnachtsfest hektisch durch Minneapolis und St. Paul streift, um das Spielzeug zu besorgen. Doch, oh je: Turbo-Man ist überall ausverkauft! Dass Howard mit seinem Leid nicht allein dasteht, verschärft die Situation nur noch, denn Postbote Myron (Sinbad, „Der Hausfreund“), der sich in derselben Situation befindet, wird zum erbitterten Konkurrenten. Bald ist Howard auch noch der eifrige Officer Hummel (Robert Conrad, „Special Terminator C.I.A.“) auf den Fersen, während er auf Spielzeugfälscher trifft und sich sein Nachbar Ted (Phil Hartman, „Greedy“) an seine Ehefrau Liz (Rita Wilson, „Schlaflos in Seattle“) heranmacht. Dabei wollte Howard doch pünktlich zur großen Weihnachtsparade zurück sein!
Levants Film eröffnet mit einer köstlichen Persiflage auf krawallige Superhelden-TV-Serien, denn der kleine Jamie schaut sich gerade eine „Turbo-Man“-Episode an – und eben jener Held wird von niemand Geringerem als Schwarzenegger persönlich gespielt. Arnies eigentliche Rolle ist jedoch wenig heldenhaft schwer im Stress, woraus Schuldgefühle gegenüber seinem Sohn resultieren, der wiederum einfordert, wenigstens an Weihnachten von seinem Vater gebührend beachtet zu werden. Man kennt das: Man steckt bis über beide Ohren in (zum Teil selbstauferlegten) Verpflichtungen und versucht, allem gerecht zu werden, kommt letztlich jedoch überall zu spät und enttäuscht alle. „Versprochen ist versprochen“ greift dieses unschöne Phänomen in Form einer Familienkomödie humoristisch auf, in der Protagonist Howard nun anscheinend für seine Versäumnisse das Jahr über bestraft wird, gewissermaßen „die Rute bekommt“, und in einer Art klassischer Heldenreise über sich selbst herauswachsen muss, damit doch noch alles ein gutes Ende nimmt.
Das geht einher mit fast schon satirischen Seitenhieben auf den vorweihnachtlichen Konsumwahn, aber auch ein bisschen auf die zahlreichen Kinderaktivitäten, bei denen die Eltern dabei sein müssen oder zumindest sollen. Und wenn Howard vom arroganten Verkehrsbullen gepiesackt wird, bekommt auch die Exekutive zumindest ein klein wenig ihr Fett weg. Howards stets ach so hilfsbereiter und netter Nachbarn Ted kommt einem verdächtig bekannt vor, in seiner ekelhaften Scheinperfektion erinnert er stark an Ned Flanders aus den „Simpsons“ – nur dass dieser i.d.R. die Finger von verheirateten Frauen lässt. Der Einkauf im Spielwarenladen wird zum regelrechten Krieg und „Versprochen ist versprochen“ zu einem hysterischen, überkandidelten Film, der nun verstärkt auf Slapstick und Klamauk setzt.
Als Howard zufällig in einer Weihnachtsfälscherwerkstatt landet, bekommt der Film noch seine kleine Crime-Note, doch in erster Linie dominiert der Wettkampf mit Myron, dem Howard immer wieder begegnet. Dass die beiden wie Pro- und Antagonist wirken, wird für den großen Showdown in Superheld-versus-Superschurke-Manier in herrlich überzogener Weise aufgegriffen und zur endgültigen Eskalation gebracht. Schauplatz hierfür ist die Weihnachtsparade, ein bizarrer US-Brauch, der hier mit Weihnachtsmännern in Lackanzügen fast schon verstörend wirkt. Die ganze Sause ist mitunter auch überraschend brutal ausgefallen, die kapitalistische Ellbogengesellschaft versinnbildlichend (was Levant bzw. Autor Randy Kornfield nie zugeben würden, um nicht als Kommunisten zu gelten). Dennoch gibt es auch Raum für den üblichen Festtagskitsch, denn letztlich handelt es sich eben doch um eine weihnachtliche Familienkomödie statt um ein Antiweihnachtspamphlet. Der Humor mutet bisweilen recht stumpf an, aber, ach, im Prinzip ist er doch recht treffend. Die tolle finale Pointe setzt dem Ganzen dann die Krone auf. Hat man sich erst einmal an den chargierenden Schwarzenegger gewöhnt, kann man durchaus seine Freude an diesem kurzweiligen Spektakel haben.
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung!
„Oh Mann... das mit den Frauen ist nicht leicht!“
„Santa Clause – Eine schöne Bescherung“ um den US-Komiker Tim Allen („Hör mal, wer da hämmert“) war im Jahre 1994 eine wirklich gelungene Familienweihnachtskomödie mit erfrischendem Witz und ein entsprechender Kassenerfolg. Dennoch dauerte es satte acht Jahre, bis man mit „Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung!“ eine Fortsetzung produzierte. Man ließ sich nicht lumpen und verdreifachte das Budget, beschäftigte gleich fünf Drehbuchautoren, betraute anstelle John Pasquins jedoch den US-Serienregisseur Michael Lembeck („Verrückt nach Dir“) mit der Inszenierung.
„Um diese Jahreszeit, da bin ich echt gut...“
Seit Scott Calvin (Tim Allen) der neue Weihnachtsmann ist, hat er insbesondere in der Vorweihnachtszeit gut zu tun, wenn er zusammen mit den Elfen die Geschenkeverteilung vorbereitet. Doch dieses Jahr kommt noch eine große Herausforderung hinzu: Oberelf Bernard (David Krumholtz, „Der Eissturm“) setzt ihn über die Vertragszusatzklausel in Kenntnis, gemäß derer er sich eine Frau suchen muss, um sein Amt weiter ausüben zu dürfen. Und als wären das nicht schon Aufgaben genug, sieht Scott sich ferner genötigt, sich wieder verstärkt seines (mittlerweile pubertierenden) Sohns Charlie (Eric Lloyd, „Batman & Robin“) anzunehmen, denn dieser ist auf der Liste unartiger Kinder gelandet. Ein Skandal! Charlie hat neuerdings einen weiblichen Schwarm, mit dem er in die Turnhalle eindringt und Protest-Graffiti gegen den Verzicht auf Weihnachtsdekoration sprüht. Charlies herrische Schulleiterin Carol (Elizabeth Mitchell, „Molly“) bittet Charlies Familie inklusive Scott zum Rapport, und siehe da: Scott und Carol freunden sich langsam miteinander an. Wird es Scott gelingen, sie vom Zauber des Weihnachtsfests zu überzeugen – und vielleicht sogar von seiner Person? Damit die Arbeit am Nordpol derweil nicht brachliegt, hat Experimentierelf Curtis (Spencer Breslin, „Meine Braut, ihr Vater und ich“) einen Santa-Klon erzeugt, der jedoch außer Kontrolle gerät. Und der echte Santa, also Scott, entsantafiziert langsam, aber sicher. Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit…
„Ich hab' Weihnachten auf dem Gewissen!“
Die Fortsetzung behält große Teile der Erfolgsrezeptur des Vorgängers bei: den Kontrast zwischen der magischen Weihnachtswelt am Nordpol und dem normalmenschlichen Treiben in einer US-Kleinstadt, das gern mal augenzwinkernde Spiel mit Weihnachtsklischees und die fantasievolle Ausgestaltung der Weihnachtsmannmythologie – natürlich alles humorvoll mithilfe von Situationskomik und etwas Slapstick komödiantisch aufbereitet. „Santa Clause 2“ setzt jedoch in mehrerlei Hinsicht noch einen drauf und erweitert diese Formel um Romantic-Comedy-Anleihen und eine Persiflage auf diktatorische Machthaber. So ist es spaßig, Scotts erstem missglückendem Rendezvous sowie seinen weiteren Unterfangen, ohne Bart, aber im hässlichen Strickpulli auf Brautschau zu gehen, beizuwohnen. Die Lehrerkollegiumsweihnachtsfeier ist witzigerweise genauso öde, wie man sie sich wohl gemeinhin vorstellt, bis Scott alias Santa dort die Geschenke verteilt, die sich die Pädagoginnen und Pädagogen insgeheim immer gewünscht haben. Getreu der Mythologie wird sich irgendwann unterm Mistelzweig geküsst, doch als Scott der Weihnachtsmannfrau in spe eröffnet, Santa Claus zu sein, fühlt sie sich veralbert und wirft ihn raus – köstlich.
Sein Klon hingegen bleibt bei den Elfen am Nordpol und sieht dank eines gelungenen gestalterischen Effekts ziemlich künstlich aus. Leider ist er auch wesentlich strenger als Scott und avanciert zum fiesen Paragraphenreiter sowie zu einer Art Weihnachtsdiktator, der die Spielzeugproduktion einstellen will und sich eine Soldatenarmee aus Nussknackern herstellt. Mit seiner festen Überzeugung, dass prinzipiell alle Kinder naughty statt nice seien, wird er zur Karikatur zu keinerlei Differenzierung fähiger Ideologen. Höchst unterhaltsam wird auch die Rebellion gegen dessen Umtriebe dargestellt, wenn man Elfen die Soldaten mit Schneebällen wie Autonome gepanzerte Prügelbullen mit Steinen bewerfen lässt oder wenn die Spielzeugsoldaten regelrecht zersplattern. Actionszenen auf Rentierschlitten runden die für Familienweihnachtsfilme eher ungewöhnlichen, aber für viel Schwung sorgenden, aufregenden Szenen ab.
In friedlicheren Zeiten spielte Santa alias Scott noch American Football gegen seine Elfen und trafen sich die Sagengestalten wie der Osterhause, die Zahnfee und Konsorten an einer Art rundem Tisch. Die Zahnfee ist dabei gegen die Erwartungshaltung konzipiert; nur eine vieler origineller und witziger Ideen den Weihnachtsmythos und andere Sagen betreffend. Mittels schöner Make-up-Effekte realisierte man Santas schleichenden Gewichtsverlust im Zuge seines Zeitdrucks, was gut zur allgemein sehr detailreichen, fast schon pompös bunten Ausstattung des Films passt, dessen Trickeffekte sich prima ins Gesamtkonzept einfügen. In Person der gemeinsamen Tochter der Ex-Frau Scotts (Wendy Crewswon, „Schatten der Wahrheit“) und ihres neuen Gatten Neil (Judge Reinhold, „Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone“), der kleinen Lucy, wird eine weitere neue, wirklich süße Nebenrolle eingeführt, Nachwuchsschauspielerin Liliana Mumy („What’s Up, Dad?“) ergänzt in ihrem Kinodebüt das spielfreudige Ensemble. Gegen Ende wird’s dann erwartungsgemäß plombenzieherzuckrig und kitschig auf Grundlage einer viel zu schnell verlaufenden Romanze, die sehr naiv, aber damit vermutlich kindgerecht abstrahiert wird. In eine ähnliche Kerbe schlägt die weiße Weihnacht wie aus dem Bilderbuch, die Scott & Co. genießen dürfen.
Alles in allem ist „Santa Clause 2“ tatsächlich die noch schönere Bescherung, die der deutsche Titelzusatz verspricht: Tolle Familienunterhaltung, die die wichtige Botschaft vom inneren Kind, das es für die Erwachsenen zu bewahren gilt, transportiert. Das habe ich und hatte tatsächlich noch etwas mehr Spaß mit dieser Fortsetzung als mit dem ersten Teil, sodass ich 7,5 von 10 Zuckerstangen springen lasse.
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Wild Christmas
„Nicht in diesem Ton, es ist Weihnachten!“
Mit seinem vorletzten abendfüllenden Spiel- und letzten Kinofilm „Wild Christmas“ aus dem Jahre 2000 beging US-Regisseur John Frankenheimer („Die Prophezeiung“) mit der Verfilmung eines Drehbuchs Ehren Krugers das Weihnachtsfest auf eine sehr spezielle Weise, nämlich in Form eines nicht unbedingt harmlosen, eher grimmigen Action-Thrillers.
„So ist es in vielen Beziehungen, dass es Probleme mit der Familie gibt!“
Der verurteilte Autodieb Rudy Duncan (Ben Affleck, „Chasing Amy“) und sein Mitinsasse, der Totschläger Nick Cassidy (James Frain, „Titus“), sollen in drei Tagen pünktlich zum Weihnachtsfest aus der Haft entlassen werden. Schon länger schwärmt Nick von seiner attraktiven Brieffreundin Ashley Mercer (Charlize Theron, „Im Auftrag des Teufels“) und fiebert auf das erste persönliche Treffen hin. Doch Nick wird sie nie zu Gesicht bekommen: Bei einer körperlichen Auseinandersetzung im Speisesaal segnet er das Zeitliche. Da Ashley nicht weiß, wie Nick aussah, Rudy von ihm aber sehr viel über sie erfahren hat, gibt er sich ihr gegenüber kurzerhand als Nick aus, um sich in ein libidinöses Abenteuer zu stürzen. Dieses fällt jedoch abenteuerlicher aus, als ihm lieb ist, denn noch bevor er ihr die Wahrheit sagen kann, muss er Ashleys schwerkriminellen Bruder Gabriel (Gary Sinise, „Forrest Gump“) kennenlernen, der einen Überfall auf das Casino, in dem Nick vor Haftantritt als Wachmann gearbeitet hat, plant – und dafür Nicks Insiderwissen braucht. Dem falschen Nick bleibt nichts anderes übrig als mitzuspielen, denn Gabriel zwingt ihn mit Waffengewalt dazu…
„Wenn du 'ne Zukunft willst, dann nimm sie dir mit Gewalt!“
Bilder toter Weihnachtsmänner respektive Männer in Weihnachtsmannkostümen eröffnen den Film, bevor er erzählt, wie es zu dieser Szene kam und dafür sechs Tage zuvor ansetzt: Rudy sitzt noch im Knast und führt in seine Rolle kurz per Voice-over ein, bevor der Film seine normale Struktur annimmt. Frankenheimer hat damit neugierig gemacht, das Bild blutüberströmter Santas will so gar nicht zur weihnachtlichen Vorfreude hinter den Gefängnismauern passen. Neben den opulent eingefangenen Bildern verschneiter, einsamer Landschaften ist Frankenheimers beliebtestes Stilelement bzw. erzählerischer Kniff in der Folge das Kaskadieren überraschender Wendungen. In deren Zuge entpuppt sich die auch mal blankziehende Ashley als böse Femme fatale, die es bei ihren Angaben zur Verwandtschaft mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, und als stichfestes Argument gegen blind dates.
Die Folge dieser ungesunden Dreiecksbeziehung, in der jeder dem anderen eine andere Identität vorspiegelt, sind heftige Eruptionen körperlicher Gewalt und Schießereien, waghalsige Stunts sowie ein Coup, der anders verläuft als geplant. Das macht recht lange Spaß mitanzusehen, gerade auch wegen seines zeitweise gedrosselten Erzähltempos zwecks nachhaltigerer Etablierung der unwirtlichen, frösteligen Stimmung, und ist spannend umgesetzt sowie gut geschauspielert. Affleck überzeugt in seiner Rolle als anfänglich ambivalenter Schwindler und später bemitleidenswerter Pechvogel, Theron gibt die verruchte Gangsterbraut eiskalt und sexy zugleich und Sinise dürfte wohl so etwas wie die Idealbesetzung eines Gangsters vom Schlage Gabriels sein. Leider bekommt man gegen Ende eine Wendung zu viel vorgesetzt, die zu schlucken schwerfällt, zu unglaubwürdig ist sie ausgefallen. Als habe Frankenheimer das geahnt, legt er seinen Figuren Fragen hinsichtlich der Unwahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Plandurchführung in die Münder – diese „Diskussion“ verläuft jedoch ergebnislos.
Ansonsten ist der mit einigen Neo-noir-Anleihen gespickte und mit vielen Weihnachtsliedern musikalisch zynisch untermalte „Wild Christmas“ (im Original treffender „Reindeer Games“ betitelt) ein reichlich konsequenter Antiweihnachtsfilm: Liebe ist nur geheuchelt, mittels ihrer werden Menschen manipuliert und missbraucht. Sie dient einzig als Mittel zum Zweck. Dieser lautet: Befriedigung der Habgier. Rohe Gewalt übernimmt bald das Zepter und Weihnachtsmänner bringen letztlich den Tod.
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Geschichten unterm Weihnachtsbaum
Im Oktober 2020 veröffentlichte das Label Pidax eine drei Kurzfilme umfassende Zusammenstellung klassischer deutscher Weihnachtsfernsehspiele aus den Jahren 1963, 1966 und 1970. Alle drei Filme wurden offenbar ewig nicht mehr im TV (und wenn, dann weitestgehend unbemerkt) ausgestrahlt, doch ihre Wiederentdeckung lohnt sich.
„Winterquartier“ ist eine frühe Regiearbeit des deutschen Found-Footage-Pioniers Rainer Erler („Die Delegation“) nach einer Kurzgeschichte O. Henrys, die sich anlässlich des Weihnachtsfests den gesellschaftlich Ausgestoßenen, am unteren Rand der Gesellschaft lebenden Menschen in Person des obdachlosen Tippelbruders Soapy (Alfred Balthoff, „Peter Pan“) widmet. Dieser benötigt dringend ein Winterquartier und hat sich nach Abwägung der wenigen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten dazu entschlossen, eine Zeitlang freiwillig ins Gefängnis zu gehen. Mit Diebstählen und Vandalismus versucht er, die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich zu lenken, doch zu seiner Enttäuschung begegnet man seinen Taten stets mit viel Nachsicht, sodass sein Plan zum Scheitern verurteilt scheint. Erst als er in seiner Verzweiflung eine Kirche aufsucht und um göttlichen Beistand bittet, fällt er ohne, dass er damit gerechnet hätte, gewissermaßen der Strenge und lediglich geheuchelten Nächstenliebe der Kirche zum Opfer und gelangt dadurch an sein Ziel. Erler hat diese Geschichte in Form einer leisen Komödie inszeniert, die den Obdachlosen zur Identifikationsfigur macht , die Deutschen zur Weihnachtszeit als liberales und verständnisvolles Völkchen zeichnet und in ihrer Pointe einen Seitenhieb auf den Klerus bereithält. Ein schöner kleiner Schwarzweißfilm mit viel Herz und einer Hauptrolle, die Balthoff mit gebührendem spitzbübischem Charme verkörpert.
„Der geborgte Weihnachtsbaum“ von Regisseur Dietrich Haugk („Agatha, laß das Morden sein!“) nimmt sein Publikum im Jahre 1966 mit ins Nachkriegsberlin des Jahres 1947, in dem ein Vater (Walter Giller, „Gern hab ich die Frauen gekillt“) seinem Sohn Bruno (Michael Nowka, „Das Fahrrad“) mit viel Improvisationsgeschick und soweit es die Umstände zulassen ein möglichst schönes Weihnachtsfest bieten will. Doch nicht nur Lebensmittel sind knapp, auch an den Kauf eines Weihnachtsbaums ist kaum zu denken. Da beschließt er, eine geeignete Tanne aus dem Park auszugraben, in einer mit Wasser gefüllten Zinkwanne in der Wohnung aufzustellen und anschließend wieder zurückzubringen. Doch all das muss heimlich geschehen – und der örtliche Schutzpolizist (Wolfgang Völz, „Finale in Berlin“) ist ihm auf den Fersen... Gut 20 Jahre nach Kriegsende ruft Dietrich Haugk die Folgen des Zweiten Weltkriegs in seinen Schwarzweißbildern des in Ruinen liegenden bzw. sich langsam wieder aufbauenden Berlins ins Gedächtnis. Politik spielt hier keine Rolle, stattdessen wird anhand eines Einzelschicksals exemplarisch herausgestellt, was es bedeutete, innerhalb dieser Situation zu versuchen, Weihnachten zu feiern. Die ans Herz gehende Geschichte wird um eine Romanze um Frieda (Carla Hagen, „Bis zum Ende aller Tage“), eine Ex-Freundin des Vaters, angereichert und mit viel Berliner Schnauze und Mentalität gespielt. Besonders die Dialoge sind sehr ausgefeilt und verhindern, dass eine melodramatische oder bedrückende Stimmung die Oberhand bekäme. Für die authentisch wirkenden, sympathischen Figuren hat es ein versöhnliches Ende, das jeglichen Kitsch geschickt umschifft. Ein wundervoller Herzwärmer, der daran erinnert, worauf es an Weihnachten wirklich ankommt – und das ist sicher nicht der Baum, der hier lediglich als Symbol dient.
„Der Hirte Manuel“, die einzige in Farbe gedrehte Geschichte dieser Sammlung, stammt von Autor Dieter Heuler und Regisseur Edmund Steinberger, erstausgestrahlt wurde sie im Jahre 1970. Laut OFDb handelt es sich um die einzige Regiearbeit Steinbergers. Sein Film spielt im tiefsten Bayern, was im übrigen Teil Deutschlands zu gewissen Verständnisproblemen führen kann (hier wären eventuell Untertitel ratsam gewesen). In einer verschneiten kleinen Gemeinde werden aus der Krippe in der Dorfkirche die Kleider und die Kronen der Figuren entwendet, der Skandal ist perfekt – zumal auch noch ein Käsebrot und eine Weinflasche in die Krippe gelegt wurden. Zur nächsten Messe bringt jedoch der alte Hirte Manuel (Ludwig Schmid-Wildy, „Onkel Filser – Allerneueste Lausbubengeschichten“) die entwendeten Devotionalien brav zurück – und erklärt dem verdutzten Pfarrer (Georg Hartl, „Der Schusternazi“) und dem autoritären Wachtmeister (Max Grießer, „Witwen“), weshalb diese Gegenstände seines Erachtens nichts in einer Weihnachtskrippe verloren haben... In pittoresken Bildern einer Dorfidylle im meterhohen Schnee skizzieren Heuler und Steinberger eine Dorfdynamik mit Getratsche, durch das der eigentliche Vorfall immer weiter aufgebauscht wird, und legen die Sage um Jesus’ Geburt eher sozialistisch aus, was nicht nur die Dorfoberen fassungslos macht, sondern, sollte dieses Fernsehspiel damals tatsächlich in Bayern ausgestrahlt worden sein, möglicherweise erklärt, weshalb Steinberger danach keine Filme mehr machen durfte...
Alle drei Kurzfilme sind echte Herzwärmer und wussten mich an Heiligabend beim Warten auf die Bescherung wunderbar zu unterhalten, zudem sind sie überraschend gut gealtert und verkünden wenig zeitgebundene, universelle Botschaften. Danke an Pidax für dieses Kleinod! Sollten noch weitere Weihnachtsfernsehspiele dieser Qualität produziert und ausgestrahlt worden sein, bitte ich um eine Fortsetzung.
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Deathcember - 24 Doors to Hell
„Scheiß Kommerz-Bullshit, verfickter Weihnachtsdreck!“
Es war ein ambitioniertes Unterfangen: Ein deutsches, genreaffines Team unabhängiger Produzenten plante eine Anthologie weihnachtlicher Horrorkurzfilme, 24 an der Zahl, als filmischen Adventskalender, der sowohl internationalen Nachwuchsfilmer(inne)n als auch etablierten bis hin zu altgedienten Genre-Regisseuren eine Bühne bieten sollte. Die Produktionskosten wurden u.a. über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert. Auf dem Fantasy Film Fest des Jahres 2019 konnte man sich das inklusive der in den Abspann eingearbeiteten Bonusepisoden satte 26 durchschnittlich fünfminütige Kurzfilmchen umfassende Ergebnis ansehen, seit dem 04.12.2020 – für das Konzept ein paar Tage zu spät – auch im Heimkino. Wer das am Stück tut, benötigt knapp zweieinhalb Stunden Sitzfleisch.
Das Weihnachtssujet ist bekanntlich prima für Horrorfilme geeignet (wie eine stattliche Anzahl gelungener Genrebeiträge beweist) und Episodenfilme gehen eigentlich immer. Zudem sollte man bei Kurzfilmen nicht viel falschmachen können, sollte man meinen. Insofern scheint eine Anthologie wie diese eine verdammt gute Idee zu sein, auch der internationale Ansatz ist eigentlich reizvoll. Das Ergebnis ist jedoch ernüchternd. Computeranimationen verbinden die einzelnen „Türchen“ miteinander, indem sie innerhalb eines Gebäudes jeweils einen Gegenstand ansteuern, der im Zusammenhang mit dem jeweils folgenden Filmchen steht. Episode 1 von Mitproduzent Dominic Saxl ist noch ein ganz netter, trashiger Gag im Stil alter Horrorcomics, doch bereits die zweite Episode von Michael Varrati bietet lediglich Durchschnitt, wenn sie aus dem Weihnachtseinkaufsstress ein Hauen und Stechen im Wortsinn macht, außer bemüht schwarzhumorig inszenierter Gewalt aber nicht mehr zu bieten hat.
Im weiteren Verlauf zeigt sich, dass viele Episoden nur in einzelnen Disziplinen wie Kamera, Maske oder Spezialeffekte gut sind und insbesondere erzählerisch vieles im Argen liegt. Fünf Minuten, die einen belanglosen Witz ausdehnen oder sehr vorsehbar sind, können lang sein, andere Episoden zerstören ihre guten Ansätze mit miesen Pointen oder verzichten gleich gänzlich auf eine Auflösung. In manch Episode gibt es anscheinend auch gar nicht erst etwas zu verstehen und es bleibt ein Rätsel, wie man so etwas ernsthaft durch alle Instanzen für gut genug für diese Zusammenstellung befinden konnte. Auch der Weihnachtsbezug fehlt mitunter oder erscheint erzwungen. Und wieder andere beschränken sich auf ihren Hommagencharakter (auffallendstes Beispiel: Florian Frerichs Tarantino-Ehrerbietung) oder ihren Stil (Bob Pipe steuerte einen Stummfilm bei). Kurzum: Zu vielen Beiträgen mangelt es an Substanz und so sind sie wahnsinnig schnell wieder vergessen.
Es gibt jedoch auch einige Lichtblicke. Hierzu zählen der mexikanische Beitrag Isaac Ezbans („The Similars“), „Villancicos“, der aus der bizarren Grundidee, ein kranker Patient könne nur durch dauerhafte Live-Beschallung eines Sternsingerchors am Leben erhalten werden, auch stilistisch das Maximum herausholt: Keinerlei Dialog, dafür permanenter, bewusst enervierender Gesang und eine einzelne statische Kameraperspektive, was den Eindruck eines Überwachungskamerazusammenschnitts vermittelt, dazu einige Farbspielereien und schwarzer Humor. Sehenswert!
Der Brite John Cook Lynch greift mit „Cracker“ den comichaften Stil noch einmal auf und präsentiert in einem grotesken Ambiente eine bitterböse schwarzhumorige, in sich wunderbar runde Geschichte und stellt damit einen weiteren Höhepunkt dar. Das ist übrigens „Türchen“ 23. Wer von der 24 nun ein großes oder zumindest ebenbürtiges Highlight oder wenigstens etwas Besonderes erwartet, wird von Trent Haagas US-Beitrag jedoch enttäuscht.
Erwähnenswert sind dafür zwei weitere Filmchen, die stark polarisieren: Juergen Klings „Crappy Christmas – Operation Christmas Child“, ein Knetanimationsfilm (!), greift kirchlichen sexuellen Kindesmissbrauch auf, und zwar auf die anscheinend bewusst radikal geschmackloseste Weise, die möglich schien. Was ich – vom technischen Aspekt einmal abgesehen – davon halten soll, habe ich mit mir selbst noch nicht ausgemacht. Beim zweiten handelt es sich um Andreas Marshalls („Masks“) „Pig“, der ebenfalls sexuelle Gewalt zum Inhalt hat – aber noch viel mehr, denn im Revenge-Thriller-Stil liefert er einen wertvollen, intelligenten Beitrag (nicht nur) zur #metoo-Debatte, der nur darauf wartet, missverstanden zu werden – ganz gleich von welcher „Seite“ – und damit so richtig schön aneckt, wie es in der Vergangenheit bei guten Horrorfilmen nicht unüblich war. Zudem brachte Marshall eine „M“-Hommage in seinem Kurzfilm unter. Einziges Manko: Der Weihnachtbezug erscheint alibimäßig aufgesetzt.
Die großen Namen Ruggero Deodato („Cannibal Holocaust“) und Lucky McKee („The Woman“) steuern leider lediglich Durschnitt (Deodato) oder Unfug (McKee) bei. Was die kompilierende Instanz geritten hat, den regelrecht ärgerlichen Volltrash Colangelos und Shildwachters als allerletzte Episode zu installieren und das Publikum somit diesen Müll als finalen Eindruck zuzumuten, ist mir vollkommen unverständlich. Unterm Strich also viel belangloser Durchschnitt mit einigen Ausreißern nach oben und unten, was ein enttäuschendes Gesamtprodukt bedeutet. Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen und es stellen sich zwei Fragen: zum einen, ob schlicht nicht ausreichend qualitativ höherwertiges Material zur Verfügung stand und man letztlich zähneknirschend nehmen musste, was man angeboten bekam, und zum anderen, ob lediglich rund fünf Minuten nicht dann doch in vielen Fällen einfach zu wenig sind, um etwas Vernünftiges abliefern zu können. Nächstes Jahr dann also doch lieber wieder den Tuborg-Adventskalender…
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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