Für die Einführung in den Film hatte ich mir so einige Gedanken gemacht und zunächst etwas zu Mutationen im Werk Cronenbergs erzählt und wie bei ihm erst innere, später (beginnend mit Videodrome) aber auch äußere Einflüsse den Menschen verändern. Zunächst vor allem auf physischer, dann auch auf psychischer Ebene. Videodrome hatte ich lange nicht mehr gesehen, aber beim drüber nachdenken fiel mir auf, dass der Film ja davon handelt, wie das sich permanent Aussetzen von Signalen/Bildern/Reizen die eigene Realität so beeinflusst, dass man irgendwann nicht mehr zwischen Wahrheit und Trugbild unterscheiden kann und quasi alles eins wird. Ich habe da dann Parallelen zum Thema Social Media gezogen. Wo man ja auch nicht weiß, wo die Bilder eigentlich herkommen, und wer sie warum sendet (möglichweise kommt das ja auch alles aus Pittsburgh). So dass man irgendwann in seiner ganz eigene, von den "Signalen" gesteuerte Wahrheit (Blase) lebt. Als ich Videodrome dann wieder einmal auf der Leinwand gesehen habe, fiel mir aber erst richtig auf, wie gut das passt und wie prophetisch der Film ist. Oder weniger prophetisch als vielmehr mit einem sehr scharfen Augen für die menschliche Gesellschaft. Und wenn Max Renn am Ende anfängt Leute zu erschießen, musste ich doch sehr an den Fall Lübcke denken. Unheimlich.
Meisterwerk. Mit Extra-Sternchen für die Musik von Shore. Mit der Cronenberg/Shore-Kollaboration muss ich mich auch mal eingehend beschäftigen. Der genial "Crash"-Soundtrack steht schon länger im Regal.
Videodrome - David Cronenberg (1983)
Moderator: jogiwan
Re: Videodrome - David Cronenberg (1983)
Früher war mehr Lametta
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