Die Wiege des Teufels - Ugo Liberatore (1977)
Moderator: jogiwan
Re: Die Wiege des Teufels - Ugo Liberatore
Den Film fand ich richtig gut (Wertung 9 von 10). Abgesehen von der klasse Besetzung mit z. B. Rena Niehaus, Renato Cestiè, José Quaglio und Fabio Gamma, die alle sehr charakteristisch eingesetzt sind und überzeugend agieren, haben mir sowohl diverse Einstellungen wie z. B. Mädchen mit Dobermann im Nebel am Kanal oder eine Mehrfachspiegelung als auch einige recht kreativ gestaltete Mordaktionen gefallen, aber auch die Filmmusik (Donaggio) hat sehr gut gepasst und der Handlungsverlauf ist angenehm schonungslos. Die deutsche DVD ist zwar nicht gerade hervorragend geworden, aber immerhin tendiert zumindest das Bild in Richtung Originalformat, lässt sich ganz gut gucken.
Mit Rosemary's Baby kann man den Film m. E. nicht so recht vergleichen, ich mag aber beide sehr gern.
Mit Rosemary's Baby kann man den Film m. E. nicht so recht vergleichen, ich mag aber beide sehr gern.
- sid.vicious
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Re: Die Wiege des Teufels - Ugo Liberatore
Obwohl die deutsche Titelvergabe mit dem Zaunpfahl auf „Die Wiege des Bösen“ und „Die Wiege des Satans“ verwies, so hat „Die Wiege des Teufels“ wirklich gar nichts mit den beiden US Filmen zu tun. „Die Wiege des Teufels“ bewegt sich weit weg vom amerikanischen Stil, der „It´s alive Filme“ und geht gänzlich eigene Wege. Dieses tut dem Film auch sehr gut, da es sich hier um einen gelungenen Beitrag des Genres handelt.
„Die Wiege des Teufels“ ist ein ruhig angelegter Film, der auf Sensationslust verzichtet und sich viel mehr auf Stimmigkeit und leicht depressive Außenaufnahmen konzentriert. Die Story und deren Begründung hat wesentlich mehr Stil und Niveau als mancher Möchtegern-Exorzismus-Schocker aus Amiland.
Fazit:
Guter und eigenständiger Film von Ugo Liberatore, der sich mit dem Schein und der Realität auseinandersetzt, dieses miteinander mischt und letztendlich einen fragenden Zuschauer zurücklässt.
7,5/10
„Die Wiege des Teufels“ ist ein ruhig angelegter Film, der auf Sensationslust verzichtet und sich viel mehr auf Stimmigkeit und leicht depressive Außenaufnahmen konzentriert. Die Story und deren Begründung hat wesentlich mehr Stil und Niveau als mancher Möchtegern-Exorzismus-Schocker aus Amiland.
Fazit:
Guter und eigenständiger Film von Ugo Liberatore, der sich mit dem Schein und der Realität auseinandersetzt, dieses miteinander mischt und letztendlich einen fragenden Zuschauer zurücklässt.
7,5/10
Re: Die Wiege des Teufels - Ugo Liberatore
Das lustige daran ist ja, dass auch "Die Wiege des Bösen" (It's Alive) und "Die Wiege des Satans" (It Lives Again) neu erfundene und keine übersetzten Titel sind.
Re: Die Wiege des Teufels - Ugo Liberatore
Der original 35mm Kinotrailer zum Film gehört jetzt auch mir.
Irgendwann, bei Zeiten, wird dieser dann mal bei einem unserer Forentreffen zu sehen sein.
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Re: Die Wiege des Teufels - Ugo Liberatore
VerrückterSantini hat geschrieben:Der original 35mm Kinotrailer zum Film gehört jetzt auch mir.
Irgendwann, bei Zeiten, wird dieser dann mal bei einem unserer Forentreffen zu sehen sein.
Super-Santini
bei Gelegenheit auch noch meinen 16mm US Trailer von schwarze Handschuhe
- DrDjangoMD
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Re: Die Wiege des Teufels - Ugo Liberatore
Glaubs oder nicht, ich hab überlegt wie ich das am besten miteinfließen lassen könnte Aber der Trailer gibt ja den Ton des Filmes nicht wirklich wieder auch wenn er, und das kann ich nicht leugnen, äußerst unterhaltsam war Er kommt in meinem Herzen direkt nach "Hüten Sie sich vor Zombies, besonders vor jenem, welches am Glockenseil hin "Santini hat geschrieben:Nicht zu vergessen, dass Du inzwischen in den Genuß des 35mm Trailers auf großer Leinwand gekommen bist.
- DrDjangoMD
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Re: Die Wiege des Teufels - Ugo Liberatore
Hier einige Bilder vom letzten Screenshot-Quiz:
Re: Die Wiege des Teufels - Ugo Liberatore (1977)
Mit „Wiege des Teufels“ ist Ugo Liberatore schon ein hübsches Filmchen gelungen, dass sich angenehm im venezianischen Fahrwasser von Filmen die „Das Omen“ oder „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ und ähnlichem bewegt. Ein bisschen Mystery, ein bisschen unheilvolle Visionen, stimmige Locations, ein Antichrist ist der Warteschleife und eine sehr sprunghafte Erzählweise machen „Nero Veneziano“ zu einer sehr kurzweiligen und etwas haarsträubenden Sache, in der auch die Symbolik nie zu kurz kommt. Der Film ist ja offensichtlich als Schöpfungs- und Passionsgeschichte der etwas anderen Art gedacht und wenn man sich damit auskennt, wird man vermutlich noch viel mehr Verweise erkennen, als es mir bei meiner Sichtung eigentlich vergönnt war. Aber auch so macht der Streifen dank vieler Ideen und einer bisweilen etwas derben deutschen Synchro großen Spaß und die Sache mit der Skulptur hat mich ja schon beim ersten Mal von den Socken gehauen. „Wiege des Teufels“ ist dann vielleicht nicht immer wirklich rund oder stimmig, aber doch ungemein sympathisch mit vielen erinnerungswürdigen Momenten und repräsentiert in der vorliegenden Form einfach vieles, was ich am italienischen Kino dieser Zeit so schätze.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- karlAbundzu
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Re: Die Wiege des Teufels - Ugo Liberatore (1977)
Ein blinder Junge mit Visionen. Seine eiskalte Schwester. Das Versprechen der Großmutter am Sterbebett. Das heruntergekommene Hotel in Venedig, Venedig überhaupt. Der Fremde als schwängernder Teufel. Und eben der süße Antichrist, im Schnelldurchlauf wiedergeboren.
Alles voller Unglaublichkeiten und "Was zur Hölle" (!!!) - Momenten. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. VIel Schönes, viel absolut grottiges, alles zusammen ergibt kaum einen Film, aber eine tolle Erfahrung.
Herauszuheben ist die Musik von Pino Donaggio.
Danke, das ich daran teilhaben durfte.
Alles voller Unglaublichkeiten und "Was zur Hölle" (!!!) - Momenten. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. VIel Schönes, viel absolut grottiges, alles zusammen ergibt kaum einen Film, aber eine tolle Erfahrung.
Herauszuheben ist die Musik von Pino Donaggio.
Danke, das ich daran teilhaben durfte.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- FarfallaInsanguinata
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Re: Die Wiege des Teufels - Ugo Liberatore (1977)
Der Film macht tatsächlich einen etwas uneinheitlichen, zusammengeschusterten Eindruck, ist für einen Kenner und Liebhaber des italienischen Genre-Kinos der Siebziger aber ein großes Vergnügen, da stimme ich ganz mit meinen Vorrednern überein.
Wer hier jedoch bisher eindeutig zu kurz kam, ist die tolle Hauptdarstellerin Rena Niehaus. Schaut euch bei der Gelegenheit auch mal "La Orca" und "Wilde Früchte" an.
Rena, die ja aus Oldenburg stammt, ist nach meinen Informationen nach dem Ende ihrer Filmkarriere auch wieder dort gelandet. Ich hatte in den Neunzigern mal ihre damals aktuelle Adresse bekommen, habe mich aber nie getraut, sie zu kontaktieren.
Wer hier jedoch bisher eindeutig zu kurz kam, ist die tolle Hauptdarstellerin Rena Niehaus. Schaut euch bei der Gelegenheit auch mal "La Orca" und "Wilde Früchte" an.
Rena, die ja aus Oldenburg stammt, ist nach meinen Informationen nach dem Ende ihrer Filmkarriere auch wieder dort gelandet. Ich hatte in den Neunzigern mal ihre damals aktuelle Adresse bekommen, habe mich aber nie getraut, sie zu kontaktieren.
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.