Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento (1970)
Moderator: jogiwan
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento
Oh, besten Dank, Herr Plakatfachmann. ich gedenke, mir mal eins zu holen. Ich liebe das Motiv.
Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento
Und hier das "Missing Link"dr. freudstein hat geschrieben:THX, eins fehlt noch, aber das kriegen wir auch noch raus, gelle?
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http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento
na klasse, jetzt wirklich komplett.
die muss ich mir natürlich noch holen.
thx.
die muss ich mir natürlich noch holen.
thx.
Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento
Hier mal ein paar Screenshots zu diesem Meisterwerk das mit Bildern spricht und diese voller Energie stecken.
Im Giallo bereich gibts vielleicht noch 2-3 Filme die durch Ihre Kamera dieses ebenso können.Für mich ist Geheimnis der Schwarzen Handschuhe einer der besten Filme aus Italien und mit seinen Regiedebüt hat Argento auch seinen besten Film abgeliefert.10/10
Im Giallo bereich gibts vielleicht noch 2-3 Filme die durch Ihre Kamera dieses ebenso können.Für mich ist Geheimnis der Schwarzen Handschuhe einer der besten Filme aus Italien und mit seinen Regiedebüt hat Argento auch seinen besten Film abgeliefert.10/10
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- funeralthirst
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento
Argentos Baby
Der in Rom lebende US- Auto Dalmas wird eines Abends Zeuge eines schrecklichen Verbrechens: Im grellen Neonlicht einer Kunstgalerie versucht eine mysteriöse, maskierte Gestalt mit schwarzen Handschuhen die Besitzerin Monica vor seinen Augen zu erstechen. Dalmas will dem Opfer helfen und gerät danach selbst unter Verdacht. Gezwungenermaßen muss er in Rom bleiben und als weitere Morde passieren, kooperiert er mit der Polizei, denn auch er wird mittlerweile von geheimen Mächten bedroht. Seine Spur führt durch einen Mord an einer anderen Frau zu einem Kunstmaler, der ein merkwürdiges Bild entwarf und dem Täter verkaufte. Ohne jedes Motiv tappt Dalmas und die Polizei im Dunkeln, sie wissen lediglich nur, dass der Täter Zigarre raucht und ein Hang zu expressionistischen Kleidungsstil hat. Dalmas und seine Freundin bieten sich als Lockvögel an. Eine nicht ganz ungefährliche Aufgabe...
Dario Argento, ein Regisseur, der für das italenische Kino und allgemein dem Thrillergenre so wichtig war, wie kein anderer, fertigte mit Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe seine erste Regiearbeit und inszeniert somit auch noch eine bekannte Bryan Edgar Wallace Geschichte. Der Regisseur, der Jahre später den modernen Grundstein und die Inspirationsquelle für viele weitere Gialli mit Deep Red (1975) lieferte und als der italienische Regisseur schlechtin galt und noch immer gilt, legt ein verhältnismäßig solides Debut ab, sofern man denn in der Kenntnis seiner meisterhaften Werke wie Suspiria (1977) oder Phenomena (1985) ist, auch ein eher untypisches wie auch eher ernüchterndes Filmerlebnis, dass mit den typischen Problemen des Genres zu kämpfen hat.
Nicht dass Argentos Erstlingswerk handwerklich und filmtechnisch miserabel wäre, aber die typische Handschrift Argentos aus späteren eben erwähnten Filmen sitzt noch sehr in den Kinderschuhen. Das Storytelling ist zugegebenermaßen träge, die ein oder anderen Längen in der "Who done it" Geschichte sind ebenfalls zu verzeichnen, so wie die oftmals bemerkbare Unlogik in der Aufklärung.
Dem Film gelingt es trotzalledem zu verwirren, als Zuschauer weiss man allgemein so wenig wie das ungewollte Opfer und auch Held der Geschichte, auch wenn einem der Mann des ersten Frauensopfers in der Kunstgalerie sehr suspekt vorkommt. Ohne jegliches Motiv oder ohne jede Idee trabt die Polizei, wie in so gut wie jedem Gialli dieser Zeit auf der Stelle, der vermeintliche Held und Protagonist versucht auf eigene Faust den Dingen auf die Schliche zu kommen, wobei sein Gedächtnis eine Erinnerung bereithält, die die Tat direkt lösen könnten.
Diese Erinnerung des Mannes, die den Film auch am Ende logisch erscheinen lässt, weil sie eben den Täter entlarvt, gibt auch dem Zuschauer ein unmittelbares Zeichen wer der Täter ist, sofern man denn im Laufe der Mordanschlagshektik diverse Handlungsablaufe und Faktoren beachtet. Daher liegt man mit dem Verdacht auf den Mann der rothaarigen Kunstgalerie gar nicht so verkehrt, aber was wäre ein richtiger Giallo, wenn er schon zu Beginn und so simpel die Lösung parat halten würde.
Dazwischen führen nämlich noch gekonnt anderen Faktoren auf diverse andere Täter, eigentlich in logischer Erscheinung bloss noch auf einen, aber Zigarrenrauchende Männer gibt es Rom gewiss genug, sofern diese Person ohnehin später im weiteren Aufklärungsverlauf hilft. Aber das sind dann eben jene Faktoren, die in die Inszenierung Spannung einbauen und den Film vorantreiben, denn aus rein charakteristischer Sicht kann den Film kaum einer tragen.
Der Hauptcharakter ist zwar in Ansätzen recht charmant und fast schon arrogant gezeichnet aber allgemeinen Tiefgang darf man bei den Charakteren sicher nicht erwarten. Einziges Highlight bietet da der etwas sprachtalentierte Zuhälter, der mit seinem hübschen Sprachfehler für gewisse komödiantische Einlagen sorgt. Das mag für viele ein störender Faktor in einem ernsten Thriller dieser Art sein, aber eine solche abgedrehte Note hatte auch schon in New York Ripper (1982 - Lucio Fulci) mit dem Entenmörder und dem ironischen Journalist in Todesrächer von Soho nicht gestört.
Im Gegenteil, es lockert die Stimmung indes auf, so auch der etwas schräge und zurückgezogene Bildmaler, der dem Schriftsteller Dalmas erstmal Katzenragoue auftischt. Da kann man dann schon gewisse tiefe Charakterzüge erkennen, Argento zeichnet ein Abbild von obskurer Existenzen, einer unerklärlichen Gesellschaft und ohnehin ist dessen Bild ein wirklicher Knackpunkt und Indiz für den Täter oder zumindest für eine tief verwurzelte psychologische Erklärung, wie sie im Gialli fast schon gang und gäbe ist, man erinnere sich bloss an den hervorragenden Blutige Seide von Altmeister Mario Bava.
Argentos Kamera arbeitet geschickt, wenn auch solide oder wenig experimentell. Optik, Spannung, Kamera und auch andere filmtechnische Finessen steigern sich zwar selbst im Laufe des Filmes, aber typische Argentomerkmale sind da nicht zu verzeichnen. Der Film ist grundsolide recht düster, bietet ab und an recht bemerkenswerte und atmosphärisch ausdrucksstarke Bilder, aber meisterlich ist das lange noch nicht.
Bemerkenswert aber, wie Argento schon hier ein Faible und Affinität für künstlerisch bezogene Locations, bildende Kunst und Täterhintergründe beweist, denn all seine Figuren bewegen sich in solchen Milieus. Kunstgalerie, Antiquitätenhändler oder eben Bildmaler...Für Argentos Karriere war dieser Film sicher ein erfolgreicher Grundstein, für das Giallogenre sicher auch eine der besten Beiträge, aber in Argentos Gesamtwerk sicher eher hinten einzuordnen, denn mit Deep Red / Profondo Rosso lieferte er eigentlich die insofern fast identische Geschichte in traumhaft schicker und farblich stimmiger Inszenierung ab, die einen atmosphärisch und jeglicher Umsetzung nur von den Socken haut.
Trotzdem bleibt Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe ein unterhaltsamer, typischer Giallo ohne Höhen und Tiefen von einem Regisseur, der Jahre später ein Werk aufbaute, dass sich sehen lassen kann.
Fazit:
Typischer Giallo von Italomaster Argento. Sein Erstlingswerk, zwar weit entfernt von seinen extrem schrillen und atmosphärisch beklemmenden und filmtechnisch wie auch optischen späteren Leckerbissen entfernt, aber insgesamt sicher eine gute, gelungene Geschichte, mit solidem Cast, solidem Erzähltempo und tollem wendungsreichen wie auch erwarteten oder unerwarteten Ende.
81%
Der in Rom lebende US- Auto Dalmas wird eines Abends Zeuge eines schrecklichen Verbrechens: Im grellen Neonlicht einer Kunstgalerie versucht eine mysteriöse, maskierte Gestalt mit schwarzen Handschuhen die Besitzerin Monica vor seinen Augen zu erstechen. Dalmas will dem Opfer helfen und gerät danach selbst unter Verdacht. Gezwungenermaßen muss er in Rom bleiben und als weitere Morde passieren, kooperiert er mit der Polizei, denn auch er wird mittlerweile von geheimen Mächten bedroht. Seine Spur führt durch einen Mord an einer anderen Frau zu einem Kunstmaler, der ein merkwürdiges Bild entwarf und dem Täter verkaufte. Ohne jedes Motiv tappt Dalmas und die Polizei im Dunkeln, sie wissen lediglich nur, dass der Täter Zigarre raucht und ein Hang zu expressionistischen Kleidungsstil hat. Dalmas und seine Freundin bieten sich als Lockvögel an. Eine nicht ganz ungefährliche Aufgabe...
Dario Argento, ein Regisseur, der für das italenische Kino und allgemein dem Thrillergenre so wichtig war, wie kein anderer, fertigte mit Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe seine erste Regiearbeit und inszeniert somit auch noch eine bekannte Bryan Edgar Wallace Geschichte. Der Regisseur, der Jahre später den modernen Grundstein und die Inspirationsquelle für viele weitere Gialli mit Deep Red (1975) lieferte und als der italienische Regisseur schlechtin galt und noch immer gilt, legt ein verhältnismäßig solides Debut ab, sofern man denn in der Kenntnis seiner meisterhaften Werke wie Suspiria (1977) oder Phenomena (1985) ist, auch ein eher untypisches wie auch eher ernüchterndes Filmerlebnis, dass mit den typischen Problemen des Genres zu kämpfen hat.
Nicht dass Argentos Erstlingswerk handwerklich und filmtechnisch miserabel wäre, aber die typische Handschrift Argentos aus späteren eben erwähnten Filmen sitzt noch sehr in den Kinderschuhen. Das Storytelling ist zugegebenermaßen träge, die ein oder anderen Längen in der "Who done it" Geschichte sind ebenfalls zu verzeichnen, so wie die oftmals bemerkbare Unlogik in der Aufklärung.
Dem Film gelingt es trotzalledem zu verwirren, als Zuschauer weiss man allgemein so wenig wie das ungewollte Opfer und auch Held der Geschichte, auch wenn einem der Mann des ersten Frauensopfers in der Kunstgalerie sehr suspekt vorkommt. Ohne jegliches Motiv oder ohne jede Idee trabt die Polizei, wie in so gut wie jedem Gialli dieser Zeit auf der Stelle, der vermeintliche Held und Protagonist versucht auf eigene Faust den Dingen auf die Schliche zu kommen, wobei sein Gedächtnis eine Erinnerung bereithält, die die Tat direkt lösen könnten.
Diese Erinnerung des Mannes, die den Film auch am Ende logisch erscheinen lässt, weil sie eben den Täter entlarvt, gibt auch dem Zuschauer ein unmittelbares Zeichen wer der Täter ist, sofern man denn im Laufe der Mordanschlagshektik diverse Handlungsablaufe und Faktoren beachtet. Daher liegt man mit dem Verdacht auf den Mann der rothaarigen Kunstgalerie gar nicht so verkehrt, aber was wäre ein richtiger Giallo, wenn er schon zu Beginn und so simpel die Lösung parat halten würde.
Dazwischen führen nämlich noch gekonnt anderen Faktoren auf diverse andere Täter, eigentlich in logischer Erscheinung bloss noch auf einen, aber Zigarrenrauchende Männer gibt es Rom gewiss genug, sofern diese Person ohnehin später im weiteren Aufklärungsverlauf hilft. Aber das sind dann eben jene Faktoren, die in die Inszenierung Spannung einbauen und den Film vorantreiben, denn aus rein charakteristischer Sicht kann den Film kaum einer tragen.
Der Hauptcharakter ist zwar in Ansätzen recht charmant und fast schon arrogant gezeichnet aber allgemeinen Tiefgang darf man bei den Charakteren sicher nicht erwarten. Einziges Highlight bietet da der etwas sprachtalentierte Zuhälter, der mit seinem hübschen Sprachfehler für gewisse komödiantische Einlagen sorgt. Das mag für viele ein störender Faktor in einem ernsten Thriller dieser Art sein, aber eine solche abgedrehte Note hatte auch schon in New York Ripper (1982 - Lucio Fulci) mit dem Entenmörder und dem ironischen Journalist in Todesrächer von Soho nicht gestört.
Im Gegenteil, es lockert die Stimmung indes auf, so auch der etwas schräge und zurückgezogene Bildmaler, der dem Schriftsteller Dalmas erstmal Katzenragoue auftischt. Da kann man dann schon gewisse tiefe Charakterzüge erkennen, Argento zeichnet ein Abbild von obskurer Existenzen, einer unerklärlichen Gesellschaft und ohnehin ist dessen Bild ein wirklicher Knackpunkt und Indiz für den Täter oder zumindest für eine tief verwurzelte psychologische Erklärung, wie sie im Gialli fast schon gang und gäbe ist, man erinnere sich bloss an den hervorragenden Blutige Seide von Altmeister Mario Bava.
Argentos Kamera arbeitet geschickt, wenn auch solide oder wenig experimentell. Optik, Spannung, Kamera und auch andere filmtechnische Finessen steigern sich zwar selbst im Laufe des Filmes, aber typische Argentomerkmale sind da nicht zu verzeichnen. Der Film ist grundsolide recht düster, bietet ab und an recht bemerkenswerte und atmosphärisch ausdrucksstarke Bilder, aber meisterlich ist das lange noch nicht.
Bemerkenswert aber, wie Argento schon hier ein Faible und Affinität für künstlerisch bezogene Locations, bildende Kunst und Täterhintergründe beweist, denn all seine Figuren bewegen sich in solchen Milieus. Kunstgalerie, Antiquitätenhändler oder eben Bildmaler...Für Argentos Karriere war dieser Film sicher ein erfolgreicher Grundstein, für das Giallogenre sicher auch eine der besten Beiträge, aber in Argentos Gesamtwerk sicher eher hinten einzuordnen, denn mit Deep Red / Profondo Rosso lieferte er eigentlich die insofern fast identische Geschichte in traumhaft schicker und farblich stimmiger Inszenierung ab, die einen atmosphärisch und jeglicher Umsetzung nur von den Socken haut.
Trotzdem bleibt Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe ein unterhaltsamer, typischer Giallo ohne Höhen und Tiefen von einem Regisseur, der Jahre später ein Werk aufbaute, dass sich sehen lassen kann.
Fazit:
Typischer Giallo von Italomaster Argento. Sein Erstlingswerk, zwar weit entfernt von seinen extrem schrillen und atmosphärisch beklemmenden und filmtechnisch wie auch optischen späteren Leckerbissen entfernt, aber insgesamt sicher eine gute, gelungene Geschichte, mit solidem Cast, solidem Erzähltempo und tollem wendungsreichen wie auch erwarteten oder unerwarteten Ende.
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento
sehr hübscher satz, ist das erste ein AHF oder ein poster?
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento
Das erste ist auch ein AHF