Das Haus der verlorenen Mädchen - Vidal Raski (1973)

Moderator: jogiwan

Benutzeravatar
McBrewer
Beiträge: 3966
Registriert: Do 24. Dez 2009, 20:29
Wohnort: VORHARZHÖLLE
Kontaktdaten:

Re: Das Haus der verlorenen Mädchen - Vidal Raski (1973)

Beitrag von McBrewer »

Ich bin mir ja bekanntlich für nix zu schade & Das Haus der verlorenen Mädchen hatte ich jetzt schon seit längerem in der Candybox Variante auf dem Scheiterhaufen DVD Stapel.
Die Grundstory scheint interessant & der Sinful dwarf ist schon echt unheimlich. Aber das Teil hat auch ziemlich viele drögen Momente, in der die Spannungskurve merklich abbaut. Da retten auch die HardCore inserts nichts bzw. sind diese aus rein ästhetischer Sicht nicht sehr schön an zu sehen. Was ja dann aber wiederum doch zum Film passt, in seiner schmuddeligen-abgefuc*ten Grundstimmung. Ich bin also fair: das Teil ist kein wirklicher Krepierer, aber auch nicht die erhoffte Klabauterbombe..jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Kommt Zeit - kommt Rat - kommt bestimmt mal ein DÄNemark besuch
Bild
Benutzeravatar
Reinifilm
Beiträge: 6189
Registriert: Mo 8. Feb 2010, 10:57
Wohnort: Bembeltown
Kontaktdaten:

Re: Das Haus der verlorenen Mädchen - Vidal Raski (1973)

Beitrag von Reinifilm »

Nicht zu vergessen das Mysterium "Vidal Raski" - bis heute weiß keiner wer das ist. :opa:
_______________________________________________________
http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
Benutzeravatar
sid.vicious
Beiträge: 2314
Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
Wohnort: Bochum

Re: Das Haus der verlorenen Mädchen - Vidal Raski (1973)

Beitrag von sid.vicious »

[rahmen]Alternativtitel: Dvaergen/ The Sinful Dwarf
Produktionsland: Dänemark, USA
Produktion: Nicolas Poole
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Vidal Raski
Drehbuch: Harlan Asquith, William Mayo
Kamera: Lasse Björne
Musik: Ole Ørsted
Länge: ca. 93 Minuten
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Anne Sparrow, Tony Eades, Clara Keller, Werner Hedman, Gerda Madsen, Dale Robinson, Jeanette Marsden, Lisbeth Olsen, Jette Koplev, Richard Wilder, Ben Haley, Ted Neumann
[/rahmen]
354880_f.jpg
354880_f.jpg (23.26 KiB) 232 mal betrachtet
354880_b.jpg
354880_b.jpg (21.85 KiB) 232 mal betrachtet

„Everybody is going crazy, everybody is going mad“

Willkommen im Hause Lash! Willkommen bei Lila und Olaf! Zwei lebensfrohe Unmenschen, denen der Satan ein Einreiseverbot in die Hölle attestierte. Der Absage entsprechend müssen Mutter und Sohn weiter auf Erden schalten wie walten. Aber sie machen halt das Beste daraus, schalten und walten mit viel Herzblut. Besonders der Olaf, der Pensionswirt mit dem besonderen Sinn für Humor. Der Pensionswirt, der junge Mädchen rauschgiftsüchtig macht, um sie als Dachbodenhuren gefügig zu machen und bei Ungehorsam mit dem Stock zu züchtigen.

Olaf ist durch und durch Peiniger, aber auch Geschäftsmann wie Workaholic und ganz nebenher ein begnadeter Pianist. Er haut in den späten Abendstündchen passioniert in die Tasten, und seine Mutter, die dito begnadete und immerzu volltrunkene Sängerin Lila, lässt ihre Stimme zum virtuosen Tastenspiel durch die heimischen Wände vibrieren. Derart euphorische Musikeinlagen übertönen auch locker das Schreien der ungezogenen Gören, die auf dem zum schäbigen Puff umfunktionierten Dachboden auf ekelerregenden Matratzen liegen und leiden und leiden und leiden…

Dieses weniger feine und vornehmlich schmutzige wie gemeine dänische Filmchen hat meines Erachtens eine vorzügliche bundesdeutsche Synchronisation erhalten. Wolfgang Hess ist als Olaf ganz toll, sodass man dem immer zu neuen Schandtaten aufgelegten Musikus einfach liebend gern zuhört. Aber Vorsicht, denn das Dialogbuch ist - je nachdem wie man besaitet ist - Fest oder Leid für die Ohren. Irgendwie zwar humoresk, aber vornehmlich halt menschenverachtend wie volle Lotte asozial…

„Everybody is going crazy, everybody is going mad“ lautet eine der Hymnen die Lila Lash in dem einstigen Nachtclub und der jetzigen Pension mit Dachbodenpuff zum Besten gibt. Immerzu im Beisein einer ebenfalls volltrunkenen älteren Dame, die (mir) so manchen Brüller serviert(e).

Das Haus, in dem die verlorenen Mädchen beherbergt/gefangen sind, ist so dermaßen dreckig und schmierig, dass ich für diesen unappetitlichen Schmier und Schleim einfach nicht die gebührenden Worte finden kann, welche diesem widerlichen Gesamtbild auch nur ansatzweise gerecht werden. Dazu gesellt sich, zumindest in einigen Momenten, eine finstere und äußerst unangenehme Atmosphäre.

Natürlich ist „Das Haus der verlorenen Mädchen“ ein Film, der von Anfang bis Ende absehbar ist, allerdings sind Torben Bille, Clara Keller und der widerlich schmierige Gesamteindruck Grund genug, um sich für 90 extrem unhygienische Minuten in die Pension Lash einzuschreiben. Was Dich erwartet, ist ein Balanceakt zwischen Ekel, Unbehagen und Nonstop Nonsens. Heidewitzka, Herr Kapitän! Was ist das nur für ein Saustück von Film...
Bild
Antworten