Bram Stoker's Dracula - Francis Ford Coppola (1992)

[Blap]

Im Laufe der Jahre (Jahrzehnte), wuchs mir der Film mehr und mehr ans Herz. Freilich ist die Vermarktung als "erste Verfilmung sehr nahe am Roman" etwas befremdlich, bekanntlich war Jess Franco bereits 1970 auf diesem Pfad unterwegs. Dem Roman noch näher kam lediglich "Count Dracula" (1977), eine britische TV-Verfilmung. Schön, allerdings inklusive des zeitweisen Leerlaufs des Romans.

Coppola hält sich zwar vordergründig an das Werk von Bram Stoker, zumindest soweit ich den Roman in Erinnerung habe, tatsächlich als Jugendlicher erst- und letztmalig gelesen, folglich vor einer Ewigkeit. Allerdings bricht der Film dennoch deutlich mit der ursprünglichen Erzählung, da Coppola den Stoff letztlich zu einem schaurig-schönen Liebesfilm umgemünzt hat. Stört mich nicht, da ich Bücher und Filme nicht vergleichen mag, neue Interpretationen sogar interessanter finde als stumpfe Nachstellung.

Gary Oldman ist ein toller Dracula, eine Art düsterer Superheld.

Referenz bleibt für mich Hammers 1958er Dracula. Alle Längen des Romans wurden entfernt, die Handlung auf elementare Bestandteile reduziert/abgeändert, gekrönt durch den besten Dracula aller Zeiten.