Ui, so viel hat sich getan: Hier einige chaotische Updates:
Großartige Darsteller, miserable Co-Produzenten und erste Hupen-Aussichten
Ich habe mir nicht zugetraut, einen Spielfilm im Alleingang zu produzieren. Ich dachte, das ist zu viel für mich. Zu zweit ist es auch noch Wahnsinn, aber immerhin machbar. Also stürzte ich mich mit einem Co-Produzenten/ Co-Regisseur (der übrigens erst die Idee hatte das Skript zu verfilmen) in Arbeit. Will sagen: Ich arbeitete und er machte sich rar. Darsteller hat er keine selbst besorgt und zum Casting konnte er nicht. Und nun ist mein schlimmster Alptraum wahrgeworden: Vor ein paar Tagen ist er zumindest als Regisseur ganz abgesprungen. Damit haben wir alle verloren: Er, weil ich nicht mehr sonderlich viele gute Worte für ihn übrig habe und ich, weil ich nun einen Spielfilm im Alleingang über die Bühne bringen muss.
Dass ich den Film aber mache und nicht aufgebe steht außer Frage und zwar wegen einem einzigen Grund: Die Leute, die wir bis jetzt haben sind einfach ein Traum, den man nicht verschwenden darf! Unsere potentielle Hauptdarstellerin kam zum Casting, war voller Elan und Energie und fesselte mich und meinen Kameramann mit einem Monolog, in dessen Zuge sie dutzendfach die Emotionen änderte. Selbstredend wurde sie augenblicklich von unserer potentiellen Hauptdarstellerin zu unserer tatsächlichen Hauptdarstellerin.
Dann haben wir auch noch zwei Theaterschauspieler an Bord geholt, der eine war gleich total hilfsbereit und ist mit mir das ganze Skript durchgegangen (wenn mir das zu sagen gestattet ist: Er hat es sehr gelobt und sogar behauptet, ich wüsste ganz genau, wie Prostituierte miteinander sprechen
) und der andere kann einfach die sleazigsten Typen spielen, die man sich vorstellen kann, und das ist selbstredend ein gewaltiges Plus.
Für den zweiten Casting-Termin nächsten Dienstag habe ich einen Aufruf in eine Facebook-Gruppe gestellt. Prompt bekundete eine agenturgeschützte Jungdarstellerin aus Deutschland mit einem beeindruckenden Resümee ihr Interesse.
Dass ich begeistert war ist untertrieben.
Eine andere Darstellerin hat übrigens von sich aus gesagt, dass sie im Film blank ziehen will, wenn sie nicht die einzige ist. Heißt: Entweder finde ich eine andere oder muss meinen eigenen Adonis-Körper dafür hergeben – alles für die Kunst.
Apropos Körper hergeben: Mein Cousin hat in Aussicht gestellt uns ein echtes Bordell als Drehort zu vermitteln. Noch nicht fix, aber geil wäre es allemal!
Das einzig Gute daran, dass Mr. Co-Mensch abgesprungen ist: Ich habe immer vergeblich versucht mit ihm einen Termin auszumachen, um das Shooting-Skript zu schreiben. Kaum ist er abgesprungen habe ich mich hingesetzt und in einer zweitägigen Gewaltarbeit die ungefähr 1500 Einstellungen selbst beschrieben.