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Re: The Neon Demon - Nicolas Winding Refn (2016)

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 08:59
von jogiwan
das klingt ja schon eher neuerlich nach einer gehypter Luftbeutel-Nummer a la "Only God forgives" - Nicolas Winding Refn ist auch sicher nicht der Retter des Kinos, sondern eher ein geschickter Blender, der sich auf seine lautstarken Fanboys verlassen kann. Hauptsache der Film kommt gleich in 5 Varianten... :troest:

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Re: The Neon Demon - Nicolas Winding Refn (2016)

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 09:07
von Arkadin
jogiwan hat geschrieben:das klingt ja schon eher neuerlich nach gehypter Luftbeutel-Nummer a la "Only God forgives" - Nicolas Winding Refn ist auch sicher nicht der Retter des Kinos, sondern eher ein geschickter Blender, der sich auf seine lautstarken Fanboys verlassen kann.
Fettes Veto und daran anschliessend gleich die Frage, wo Du die 4-Scheiben-Variante für 27,99 gesehen hast. Bei Amazon ist die deutlich teuer, bei der OFDb noch nicht gelistet und sicherlich die Variante, die ich nehmen werde, da ich mir den Soundtrack sowieso geholt hätte und das dann mit der Blu-ray zusammen eh auf einen ähnlichen Preis gekommen wäre.

OGF halte ich übrigens nicht für gehypt, da - wie ich das so lese - die Mehrheit mit dem Film so gar nichts anfangen konnte. Ich finde ja, dass das ein unverstandenes Meisterwerk ist, weil er sich bewusst mit Karacho zwischen alle Stühle setzt und dem coolen Revenge-Film einen hässlichen Spiegel vorhält. Aber das gehört woanders hin...

Re: The Neon Demon - Nicolas Winding Refn (2016)

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 09:20
von jogiwan
@ Arkschi: der ist bei DTM zu diesem Preis gelistet.

Re: The Neon Demon - Nicolas Winding Refn (2016)

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 09:54
von karlAbundzu
ich finde den Blender Vorwurf auch nicht besonders treffend, bzw. dann könnte man fats allen Filmemachern, die sehr auf Style achten, den gleichen VOrwurf machen, Lynch, Bava, Noe... EIn Zack Snyder, der nur vorgibt, irgendetwas zu verhandeln, dass dann aber nicht tut, der blendet, was dann zu sehr ärgerlichen Ergebnissen führen kann...
Selbst bei Only God Forgives wird hier nicht geblendet, sondern das Thema verfehlt bzw. mit der Holzhammer-Methode gearbeitet, aber siehe in dem thread dazu.

Re: The Neon Demon - Nicolas Winding Refn (2016)

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 10:03
von Onkel Joe
Arkadin hat geschrieben:OGF halte ich übrigens nicht für gehypt, da - wie ich das so lese - die Mehrheit mit dem Film so gar nichts anfangen konnte. Ich finde ja, dass das ein unverstandenes Meisterwerk ist, weil er sich bewusst mit Karacho zwischen alle Stühle setzt und dem coolen Revenge-Film einen hässlichen Spiegel vorhält. Aber das gehört woanders hin...
Aber dieses zwischen alle Stühle setzen macht er ja mit Absicht und er regt es ja an das Diskutieren, er spielt mit Meinungen und das ganze um gut zu verkaufen. Der hat es schon drauf aber der sollte sich mal um ordentliche Drehbücher kümmern und nicht auf dem Ego Trip alles selber machen wollen.

Re: The Neon Demon - Nicolas Winding Refn (2016)

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 16:52
von Adalmar
Es ist ja ok, wenn einem ein Film nicht gefällt (wobei Jogi den Neon Demon ja anscheinend noch nicht mal gesehen hat??). Deshalb muss man aber noch nicht die, denen es anders geht, als Fanboys bezeichnen, die sich von einem Blender verarschen lassen. Mir ist auch nicht klar, was mit "Blender" in diesem Kontext eigentlich gemeint ist. Heißt das, dass Refn es irgendwie schafft, dass ich mir einbilde, der Film hätte mir gefallen, obwohl ich ihn in Wirklichkeit nicht gut fand? :?

Des Weiteren teile ich die anscheinend auch hier weit verbreitete Einstellung überhaupt nicht, dass ein Film in erster Linie an seinem Drehbuch (auch als "Story" bezeichnet) gemessen werden müsste und alles Audiovisuelle nur nettes, irrelevantes Beiwerk sei.

Re: The Neon Demon - Nicolas Winding Refn (2016)

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 19:06
von Il Grande Silenzio
Auch wenn es ein bisschen Offtopic ist, aber Refn wurde ja eigentlich nur durch DRIVE "gehypt", davor hagelte es ja mehrheitlich Verrisse ("Walhalla Rising") und danach ja auch wieder ("OGF"). Wenn man dann noch berücksichtigt, dass er selbst unter Cinephilen wie hier, oder in anderen Foren, höchst umstritten ist, fehlt die Basis, um von Hype zu sprechen - eher im Gegenteil.
Adalmar hat geschrieben: Mir ist auch nicht klar, was mit "Blender" in diesem Kontext eigentlich gemeint ist. Heißt das, dass Refn es irgendwie schafft, dass ich mir einbilde, der Film hätte mir gefallen, obwohl ich ihn in Wirklichkeit nicht gut fand? :?

Des Weiteren teile ich die anscheinend auch hier weit verbreitete Einstellung überhaupt nicht, dass ein Film in erster Linie an seinem Drehbuch (auch als "Story" bezeichnet) gemessen werden müsste und alles Audiovisuelle nur nettes, irrelevantes Beiwerk sei.
Sehr gut auf den Punkt gebracht, dem schließe ich mich an. Man spricht ja nicht umsonst von "Bildersprache", Refn nutzt die Bilder eben als wichtiges narratives Element, mit dem man sich intensiv auseinandersetzen muss.

Meines Erachtens sollten wir froh sein, dass es einen solch wandlungsfähigen Filmemacher gibt, der abseits des Mainstreams eigene Wege geht und sich nicht dem Markt unterwirft.

Re: The Neon Demon - Nicolas Winding Refn (2016)

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 19:44
von supervillain
jogiwan hat geschrieben:das klingt ja schon eher neuerlich nach einer gehypter Luftbeutel-Nummer a la "Only God forgives" - Nicolas Winding Refn ist auch sicher nicht der Retter des Kinos, sondern eher ein geschickter Blender, der sich auf seine lautstarken Fanboys verlassen kann. Hauptsache der Film kommt gleich in 5 Varianten... :troest:

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(Edit: Die freundlicheren Gegenstimmen von Adalmar & Theoretiker hast du schon gelesen, da ich meinen verärgerten Kommentar bereits zuvor in der U-Bahn ins Handy tippte, will ich das jetzt nicht mehr entschärfen, ich war auch echt muffig :rambo: ).

Eigentlich alles wie bei "The Raid", "Hateful Eight" oder bei so ziemlich allen Themen zu denen dir der Zugang fehlt. Sobald diese auf große Resonanz stoßen, wirst du nicht müde all deine Vorurteile auszubreiten. Egal ob du den Film gesehen hast oder nicht (und bei den von mir aufgeführten Beispielen eben nicht).

Deine Mutmaßungen (die von einer "gehypten Luftbeutel-Nummer" sprechen) seien dir unbenommen, wo sich allerdings diese von NWR (in seiner Funktion als "geschickter Blender") gezüchteten "lautstarken Fanboys" tummeln, welche ihren Meister ständig als den "Retter des Kinos" preisen, könntest du mir mal erklären. In der verneinenden Form hab ich das von dir schon mal gelesen, sonst eigentlich nicht.

Die ersten zwei (der Harmonie nicht gerade zuträglichen) Absätze hätte ich mir sparen können, das hatten wir glaub ich schon einmal in ähnlicher Form, was mich jetzt aber echt auf die Palme brachte, ist dein letzter Satz.

Ständig das Mediabook Mimimi und selbst wenn mich die Endlosschleife meistens nervt, ist der Unmut doch nachvollziehbar, zumindest wenn nicht zeitnah eine Alternative zur Verfügung gestellt wird. Hier gibt's gleich die Amaray zur Auswahl und schon wird dieser Umstand ins Lächerliche gezogen. Die pure Lust am Hassen!

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Wegen der Story Problematik habe ich mit Onkel Joe ja schon auf Facebook diskutiert. Als emotionale Reaktion "Bullshit" schreien, wieso nicht. Doch die ernsthafte Empörung wegen der nicht vorhandenen Einflussnahme, kann ich nicht nachvollziehen bzw. habe ich da eine andere Philosophie.

Und überhaupt (ganz allgemein), darf es denn keine Filme mehr geben der eher sinnlich oder meditativ aufgesogen werden wollen. Auf so viele Filme muss man nicht verzichten, wenn man das nicht abkann.

Re: The Neon Demon - Nicolas Winding Refn (2016)

Verfasst: Sa 20. Aug 2016, 14:58
von Onkel Joe
Ich will jetzt nicht weiter in dem Thema rumstochern aber wenn wir von der "Bildersprache" sprechen, dann ist jeder Film von Michael Mann ein Meisterwerk! Er erzählt aber zudem noch Geschichten und diese sind sogar schlüssig. Da fehlt Refn doch noch einiges um dieses Niveau zu erreichen, einiges.

Re: The Neon Demon - Nicolas Winding Refn (2016)

Verfasst: Sa 20. Aug 2016, 23:45
von Adalmar
Ich kenne von Mann nur "Heat". Und wenn ich den mit "The Neon Demon" vergleiche (wobei man sowieso schon mal Äpfel mit Birnen vergleicht) dann sehe ich in Heat einen Film, der Publikums- und Kritik-Erwartungen möglichst perfekt zu bedienen versucht (Starke Typen, von Hollywood-Stars gespielt, liefern sich ein perfekt inszeniertes Duell in "kühler Großstadtatmosphäre" - d. h. es wird so viel wie möglich durch einen Blaufilter gefilmt), aber dem in diesem kommerziellen Perfektionismus aus meiner Sicht das Persönliche fehlt und der mich deshalb ziemlich kaltlässt. Refn dagegen lässt seine persönliche Besessenheit relativ ungefiltert aufs Publikum los und nimmt von vornherein in Kauf, dass viele damit nichts anfangen können. Ich glaube auch nicht, dass Refn eigentlich versucht, solche Filme wie Mann zu drehen, und nur daran scheitert, solche Drehbücher wie dieser zu schreiben. Es ist ein ganz anderer Ansatz und daher ergibt dieser Vergleich auch aus meiner Sicht nicht viel Sinn.