Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Sa 4. Mär 2017, 19:55
Sausage Party
„Sausage Party“ präsentiert das Supermarkt-Regal als Mikrokosmos unserer Welt inklusive Herz-Schmerz-Liebesgeschichte, jeder Menge sexueller Anspielungen, „alternativen“ Fakten, bis hin zu ethnischen Spannungen. Dabei ist der Streifen herrlich versaut und ergeht sich in permanenten Anspielungen auf Sex, Religionsgruppen, Politik und alles was dazugehört und präsentiert die unterschiedlichsten Lebensmittel dabei als naive Wesen, die alles glauben, was ihnen nur oft genug vorgekaut wird und in ihrem beschränkten Kosmos Sinn ergibt, während die tatsächliche Wahrheit weit weniger lieblich ausgefallen ist. Der Inhalt lässt sich natürlich auf allerlei andere Dinge umlegen und es wird dabei auch ziemlich gesplattert, philosophiert, kopuliert und die Grenzen des guten Geschmacks weit hinter sich gelassen. Stichwort: Sauerkraut und Saft. Zwar funzt bei 90 Minuten Laufzeit nicht jeder Gag und ab und an wird es auch arg zotig, aber insgesamt ist der Streifen so herrlich neben der Spur, politisch unkorrekt und krass ausgefallen, dass man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt und nicht auszudenken, wenn dieser Streifen in ahnungslose Kinderhände geraten würde. „Sausage Party“ ist ein großer Spaß mit durchaus ernsten Hintergrund, bei dem einem gleich mehrfach das Lachen im Halse stecken bleiben könnte, wenn er dabei nicht so herrlich over-the-top wäre. Gerne mehr davon!
The Tunnel
„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form einer Reportage über ein Reporterteam, dass im australischen Sidney der Frage nachgeht, warum die Stadtregierung ein Kläranlagen-Projekt in aufgelassenen U-Bahn-Tunnels fallen gelassen und nicht weiter verfolgt hat. Nach ein bisschen Recherche über mögliche Gründe im Vorfeld geht es dann illegaler-weise dann selbst in den Untergrund und die zwei Reporter und die beiden Techniker finden neben dunklen Gängen, Schächten und viel Wasser natürlich auch noch etwas anderes. „The Tunnel“ ist dabei zwar durchaus okay, nimmt sich als „Found-Footage“-Streifen aber viel zu ernst und stellt sich – wie von Serschio und Tomaso erwähnt - erzählerlisch auch ständig selbst ein Bein, in dem spannende Momente permanent mit Interview-Szenen unterbrochen werden und Hinweise auf den weiteren Verlauf geben. Das wirkt einem etwaigen Spannungsaufbau ja komplett entgegen und die gedrückte Stimmung und Verzweiflung der Teilnehmer vor und nach der etwas missglückten Recherche mit nur teils ungewissen Ausgang will sich ja irgendwie nicht so richtig auf den Zuschauer übertragen. Auch das dramaturgische Drumherum über Reporter-Karrieren am absteigenden Ast und persönliche Befindlichkeiten der vier Teilnehmer entpuppen sich ebenfalls als unnötiger Ballast, den man genauso gut hätte weglassen können. Was beim spanischen „Rec“ in Echtzeit und an Überraschungsmomenten alles richtig gemacht wurde, wird hier auf eher herzschonende Weise in Form einer rückblickenden Reportage mit variierter Thematik nochmals durchgekaut und selbst wenn man das Genre sehr mag, ist das Gesamtergebnis hier maximal durchschnittlich ausgefallen.
„Sausage Party“ präsentiert das Supermarkt-Regal als Mikrokosmos unserer Welt inklusive Herz-Schmerz-Liebesgeschichte, jeder Menge sexueller Anspielungen, „alternativen“ Fakten, bis hin zu ethnischen Spannungen. Dabei ist der Streifen herrlich versaut und ergeht sich in permanenten Anspielungen auf Sex, Religionsgruppen, Politik und alles was dazugehört und präsentiert die unterschiedlichsten Lebensmittel dabei als naive Wesen, die alles glauben, was ihnen nur oft genug vorgekaut wird und in ihrem beschränkten Kosmos Sinn ergibt, während die tatsächliche Wahrheit weit weniger lieblich ausgefallen ist. Der Inhalt lässt sich natürlich auf allerlei andere Dinge umlegen und es wird dabei auch ziemlich gesplattert, philosophiert, kopuliert und die Grenzen des guten Geschmacks weit hinter sich gelassen. Stichwort: Sauerkraut und Saft. Zwar funzt bei 90 Minuten Laufzeit nicht jeder Gag und ab und an wird es auch arg zotig, aber insgesamt ist der Streifen so herrlich neben der Spur, politisch unkorrekt und krass ausgefallen, dass man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt und nicht auszudenken, wenn dieser Streifen in ahnungslose Kinderhände geraten würde. „Sausage Party“ ist ein großer Spaß mit durchaus ernsten Hintergrund, bei dem einem gleich mehrfach das Lachen im Halse stecken bleiben könnte, wenn er dabei nicht so herrlich over-the-top wäre. Gerne mehr davon!
The Tunnel
„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form einer Reportage über ein Reporterteam, dass im australischen Sidney der Frage nachgeht, warum die Stadtregierung ein Kläranlagen-Projekt in aufgelassenen U-Bahn-Tunnels fallen gelassen und nicht weiter verfolgt hat. Nach ein bisschen Recherche über mögliche Gründe im Vorfeld geht es dann illegaler-weise dann selbst in den Untergrund und die zwei Reporter und die beiden Techniker finden neben dunklen Gängen, Schächten und viel Wasser natürlich auch noch etwas anderes. „The Tunnel“ ist dabei zwar durchaus okay, nimmt sich als „Found-Footage“-Streifen aber viel zu ernst und stellt sich – wie von Serschio und Tomaso erwähnt - erzählerlisch auch ständig selbst ein Bein, in dem spannende Momente permanent mit Interview-Szenen unterbrochen werden und Hinweise auf den weiteren Verlauf geben. Das wirkt einem etwaigen Spannungsaufbau ja komplett entgegen und die gedrückte Stimmung und Verzweiflung der Teilnehmer vor und nach der etwas missglückten Recherche mit nur teils ungewissen Ausgang will sich ja irgendwie nicht so richtig auf den Zuschauer übertragen. Auch das dramaturgische Drumherum über Reporter-Karrieren am absteigenden Ast und persönliche Befindlichkeiten der vier Teilnehmer entpuppen sich ebenfalls als unnötiger Ballast, den man genauso gut hätte weglassen können. Was beim spanischen „Rec“ in Echtzeit und an Überraschungsmomenten alles richtig gemacht wurde, wird hier auf eher herzschonende Weise in Form einer rückblickenden Reportage mit variierter Thematik nochmals durchgekaut und selbst wenn man das Genre sehr mag, ist das Gesamtergebnis hier maximal durchschnittlich ausgefallen.