Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Fr 24. Mär 2017, 19:17
Velvet Goldmine
„Velvet Goldmine“ ist eine cineastische Liebeserklärung an die turbulenten Zeiten des Glam-Rocks in den Siebzigern, in der Geschlechtergrenzen verschwommen und die Liebe zum Hedonismus voll ausgekostet wurde. Doch jede Party hat einmal ein Ende und auch der Aufstieg der fiktiven Rockfigur Brian Slade wird durch ein inszeniertes Bühnenattentat vom Schöpfer gleich zu Beginn des Streifens selbst in einer fragwürdigen PR-Aktion ein- für allemal gestoppt. Das alles in Kombination mit viel Musik und der „Coming-of-Age“-Geschichte eines jungen Reporters, der diese Zeit als Groupie auch hautnah mitbekommen hat und zehn Jahre danach später aus Recherche-Zwecken wieder in diese Welt eintaucht, ist der Aufhänger von Todd Haynes wunderbar schrägen Musikfilm über skurrile Figuren und viel Musik, dass sich reale Figuren zum Vorbild genommen hat. Brian Slade ist unschwer als David Bowie zu erkennen, während wohl Iggy Pop als reales Vorbild für dessen Lover Curt Wild diente und wer Ewan McGregor zappeln sieht, wundert sich eigentlich, dass der gute Mann statt Schaupieler nicht einfach Rockstar geworden ist. Der Aufstieg, Höhenflug und Fall des musikalischen Paradiesvogels wird in Haynes Werk aber nicht linear nachgezeichnet, sondern ebenso extravagant erzählt und in zahlreichen Rückblenden offenbart, die munter in der Zeit hin- und herspringen, teils märchenhaften Charakter haben und so auch erst zum Schluss ein Gesamtbild ergeben. „Velvet Goldmine“ ist aber dennoch ein wunderbarer Trip in die Welt von bunten Klamotten, hohen Plateau-Schuhen und Glitzer-Makeup, dass vor allem durch seine Ausstattung und dem gelungenen Soundtrack aus alten und neuen Titeln begeistern kann. Ein musikalischer Kosmos, der wohl auch nur in den Siebzigern möglich war und unschön in den Achtzigern wieder von der sozialen Realität eingeholt wurde. Mit diesem Film hat man Glam-Rock aber ein würdiges Denkmal verpasst, das nicht nur gut aussieht sondern sich auch verdammt gut anhört.
„Velvet Goldmine“ ist eine cineastische Liebeserklärung an die turbulenten Zeiten des Glam-Rocks in den Siebzigern, in der Geschlechtergrenzen verschwommen und die Liebe zum Hedonismus voll ausgekostet wurde. Doch jede Party hat einmal ein Ende und auch der Aufstieg der fiktiven Rockfigur Brian Slade wird durch ein inszeniertes Bühnenattentat vom Schöpfer gleich zu Beginn des Streifens selbst in einer fragwürdigen PR-Aktion ein- für allemal gestoppt. Das alles in Kombination mit viel Musik und der „Coming-of-Age“-Geschichte eines jungen Reporters, der diese Zeit als Groupie auch hautnah mitbekommen hat und zehn Jahre danach später aus Recherche-Zwecken wieder in diese Welt eintaucht, ist der Aufhänger von Todd Haynes wunderbar schrägen Musikfilm über skurrile Figuren und viel Musik, dass sich reale Figuren zum Vorbild genommen hat. Brian Slade ist unschwer als David Bowie zu erkennen, während wohl Iggy Pop als reales Vorbild für dessen Lover Curt Wild diente und wer Ewan McGregor zappeln sieht, wundert sich eigentlich, dass der gute Mann statt Schaupieler nicht einfach Rockstar geworden ist. Der Aufstieg, Höhenflug und Fall des musikalischen Paradiesvogels wird in Haynes Werk aber nicht linear nachgezeichnet, sondern ebenso extravagant erzählt und in zahlreichen Rückblenden offenbart, die munter in der Zeit hin- und herspringen, teils märchenhaften Charakter haben und so auch erst zum Schluss ein Gesamtbild ergeben. „Velvet Goldmine“ ist aber dennoch ein wunderbarer Trip in die Welt von bunten Klamotten, hohen Plateau-Schuhen und Glitzer-Makeup, dass vor allem durch seine Ausstattung und dem gelungenen Soundtrack aus alten und neuen Titeln begeistern kann. Ein musikalischer Kosmos, der wohl auch nur in den Siebzigern möglich war und unschön in den Achtzigern wieder von der sozialen Realität eingeholt wurde. Mit diesem Film hat man Glam-Rock aber ein würdiges Denkmal verpasst, das nicht nur gut aussieht sondern sich auch verdammt gut anhört.