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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 3. Mär 2011, 16:39
von horror1966
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From Within
(From Within)
mit Elizabeth Rice, Thomas Dekker, Kelly Blatz, Laura Allen, Adam Goldberg, Margo Harshman, Rumer Willis, Brittany Robertson, Steven Culp, Jared Harris, Amanda Babin, Michelle Babin, Candace Scholz, David Ariniello, Jamie Linck O'Brien
Regie: Phedon Papamichael
Drehbuch: Brad Keene
Kamera: Rafael E. Sanchez
Musik: Jason Cooper / Oliver Kraus
FSK 16
USA / 2008

Das romantische Beisammensein zweier Teenager endet tragisch. Mitten im Date bringt Sean sich unerklärlicherweise selbst um. Der Anstoß einer ganzen Serie von brutalen Selbstmorden in der kleinen gottesfürchtigen Stadt Grovetown. Während die Bewohner, geblendet von einem fanatischen Priester, die Morde als Reinigung der Gesellschaft ansehen, beginnt für Lindsay ein Wettlauf gegen die Zeit, denn sie muss einen Weg finden, den Fluch zu stoppen, bevor er auch sie heimsucht.


Ist es ein Fluch oder lediglich religiöser Fanatismus?


Diese Frage kann man sich im Prinzip über die gesamte Laufzeit dieses recht interessanten Genre-Beitrags von Phedon Papamichael stellen, denn eine hundertprozentige Antwort darauf erhält man eigentlich erst mit dem Einsetzen des Abspanns, der dann auch die letzten eventuell noch vorhandenen Zweifel beseitigt. Das soll nun aber nicht heissen, das man vorher nicht seine eigenen Schlüsse ziehen könnte, die vielleicht sogar etwas zu offensichtlich auf der Hand liegen. Doch Papamichael hat es sehr gut verstanden, trotz einer eigentlich beinhalteten Vorhersehbarkeit des Story-Verlaufes dem Zuschauer immer das Gefühl zu geben, das man sich zu keiner Zeit auf eine echte Antwort festlegen kann, wodurch der Film auch bis zum bitteren Ende den vorhandenen Spannungsbogen immer aufrecht erhalten erhält. "From Within" ist mit Sicherheit kein Horrorfilm, der das Genre neu definieren würde, in seinen Grundzügen erinnert er an einen typisch japanischen Geisterfilm, nur das es sich halt um eine amerikanische Produktion handelt. Dennoch hebt sich dieses Werk doch allein schon aufgrund der Thematik (Religions-Fanatiker gegen das Böse) etwas von den asiatischen Vertretern ab und vermittelt dem Betrachter durch die äusserst gelungene Grundstimmung ein äusserst gruseliges und atmosphärisches Filmvergnügen, an dem man als Genre-Fan durchaus seine Freude haben kann. Gekonnt wid dabei eine konstante Spannungskurve aufgebaut, die sich phasenweise auf einem sehr hohen Level ansiedelt.

Dazu trägt vor allem die erste Phase der Geschichte bei, in der man als Zuschauer fast vollkommen über die Zusammenhänge der mysteriösen Selbstmord-Serie im Dunkeln gelassen wird. Erst im weiteren Verlauf klärt sich das unheimliche Geschehen immer mehr auf, wobei aus weiter oben schon genannten Gründen immer ein Restzweifel darüber bleibt, ob man mit seinen Vermutungen richtig liegt oder ob die Geschichte zum Ende hin doch noch eine andere Wendung nimmt. Das sorgt für ein ganzzeitig interessantes Filmerlebnis beim Zuschauer, den in diversen Passagen auch durchaus eine angenehme Gänsehaut überkommen kann, da sich eine herrlich gruselige Atmosphäre während des Szenarios entwickelt, die gleichzeitig eine ziemlich starke Faszination in den Vordergrund rückt, die von den geschehnissen ausgeht. Nur zu gern gibt man sich dem dadurch entstehenden Horror-Feeling hin und genießt die etlichen unheilvollen Momente die einem die Geschichte präsentiert und taucht so auch immer tiefer in ein sehr mysteriöses Szenario ein, bei dem man phasenweise wirklich nicht genau bestimmen kann, ob es sich um eine schreckliche Realität oder lediglich um Fiktion handelt, die aus den Hirngespinsten kranker Gehirne entspringt. Gerade dieser Aspekt verleiht diesem Film eine ganz besondere Note, die ihm insgesamt gesehen sehr gut zu Gesicht steht und für einen äusserst guten Gesamteindruck sorgt, den man hier gewinnt.

Auch das gezeigte Schauspiel kann sich sehen lassen, zwar gibt es keine Schauspieler, die sich besonders in den Vordergrund spielen würden, jedoch sind sämtliche Charaktere gut besetzt. Alles zusammengenommen ergibt sich so ein Gesamteindruck, den man ohne Übertreibung als überdurchschnittlich gut bezeichnen kann und auch wenn echte Kenner dieser Film-Gattung eventuell nicht die ganz großen Überraschungsmomente erleben werden, ist "From Within" gerade für Genre-Neueinsteiger ein absolut sehenswerter Film, den man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man ein gepflegtes Horror-Feeling zu schätzen weiss. Insbesondere die religiöse Thematik verleiht dem Ganzen dabei noch eine zusätzlich interessante Note, da vor allem der religiöse Fanatismus in weiten Teilen der Geschichte äusserst gut zum Ausdruck kommt. Stellvertretend dafür kann man den Sohn des ortsansäßigen Pfarrers nennen, bei dem die Verblendung durch die Kirche schon fast extrem zur Geltung kommt, was sich im Schauspiel von Kelly Blatz besonders niederschlägt, der diesen Charakter verkörpert und dabei ziemlich authentisch und überzeugend agiert.

Phedon Papamichael hat mit seinem Beitrag vielleicht nicht unbedingt das Genre revolutioniert, aber einen sehr atmosphärischen und überraschend guten Film abgeliefert, an dem es recht wenig zu kritisieren gibt. Zumeist sehr solide hat der Film aber auch seine wirklichen Höhepunkte, die sich insbesondere in einigen gut placierten Schockmomenten äussern. Ein Höchstmaß an Innovation sollte man allerdings nicht erwarten, denn wenn man schon mehrere Vertreter dieser Art gesehen hat, sollte man doch recht schnell merken, in welche Richtung der Hase läuft. Dennoch ist es gelungen, den Spannungsbogen sehr konstant hochzuhalten, da die letzten Restzweifel wie schon erwähnt erst mit dem Einsetzen des Abspanns gänzlich beseitigt werden. Eine sehr gelungene und phasenweise sogar düstere Grundstimmung ist die ganz große Stärke eines Filmes, der aber auch in allen anderen Belangen sehenswerte und lohnenswerte Horrorkost anbietet, die man sich jederzeit zu Gemüte führen kann.


Fazit:


Diverse Ähnlichkeiten mit asiatischen Gruselfilmen sind sicherlich unverkennbar und dennoch hebt sich "From Within" durchaus wohlwollend von den immer gleich gestrickten Gruslern ab. Viel Spannung, eine tolle Atmosphäre und gut agierende Schauspieler sind die Hauptbestandteile eines gelungenen Genre-Beitrages, der jederzeit gut zu unterhalten weiss. Auch wenn für mich persönlich nicht die ganz großen Überraschungsmomente vorhanden waren, kann ich eine unbedingte Empfehlung für diesen kleinen aber sehr feinen Film aussprechen, der auch ohne jegliche Härte gute Horrorkost anbietet.


7/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 4. Mär 2011, 16:55
von horror1966
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The Resident
(The Resident)
mit Hillary Swank, Jeffrey Dean Morgan, Lee Pace, Christopher Lee, Aunjanaue Ellis, Sean Rosales, Deborah Martinez, Sheila Ivy Traister, Michael Showers, Nana Visitor, Arron Shiver, Michael Badalucco, Michael Massee, Penny Balfour, Mark Morocco
Regie: Antti Jokinen
Drehbuch: Antti Jokinen / Robert Orr
Kamera: Guillermo Navarro
Musik: John Ottman
FSK 16
Großbritannien / USA / 2010

Dr. Juliet Dermer, Fachärztin in der Unfallchirurgie, kann ihr Glück zunächst kaum fassen, als sie auf der Suche nach einem bezahlbaren Wohnobjekt in der besseren Gegend von New York City auf den sympathischen Kuscheltypen Max und seine traumhafte Mietmansarde stößt. Max will nicht einmal viel Geld dafür, allein hin und wieder für die Dame des Hauses kochen und sie im Badezimmer beobachten möchte er. Als Juliet irgendwann misstrauisch wird und sich eine elektronische Kameraüberwachung zulegt, bestätigen sich schlimmste Befürchtungen.


Mit "The Resident" hat Regisseur Antti Jokinen sein Langfilm-Debut abgeliefert, bei dem es sich um einen durchaus soliden Psycho-Thriller handelt, dessen Thematik allerdings keinerlei Innovation beinhaltet, die ihn von ähnlich gelagerten Vertretern des Genres positiv abheben würde. Die Geschichte eines dem Liebeswahn verfallenen und offensichtlich psychisch gestörten Mannes, der seiner Angebeteten das Leben zur Hölle macht ist nun wirklich nichts Neues und wurde schon oft genug verfilmt, so das die vorliegende Geschichte sicherlich solide Filmkost bietet, die aber ohne jegliche Höhepunkte auskommen muss. Wirklich überzeugend sind lediglich die Schauspielleistungen der beiden Haupt-Charaktere Max (Jeffrey Dean Morgan) und Hillary Swank (Julliet), die ihre Parts absolut authentisch und glaubwürdig darstellen, so das der Zuschauer sich äusserst gut in die gegebene Situation einfühlen kann. Vor allem Morgan spielt den psychisch kranken Vermieter mit Bravour und verleiht der Figur ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit, so das man in diversen Passagen des Filmes schon ein gewisses Unbehagen verspürt, wenn man sich in die Rolle des Opfers hineinversetzt, das hier unter ständiger Beobachtung steht, dies allerdings erst im letzten Drittel der Geschichte erfährt.

Das Problem von "The Resident" ist ganz eindeutig der Aspekt, das sich zu keiner Zeit ein wirklich hoch angesiedelter Spannungsbogen entfalten kann, da die Ereignisse ganz einfach viel zu vorhersehbar sind und man jeden einzelnen Schritt schon weit im Vorraus erahnen kann. Das soll jetzt keinesfalls bedeuten, das überhaupt keine Spannung vorhanden wäre, allerdings dürften erfahrene Thriller-Kenner hier keinen besonderen Thrill verspüren, was für einen Film dieser Art im Prinzip den absoluten Todesstoß darstellt. Es fehlt ganz einfach an Überraschungsmomenten und Wendungen, die das Szenario etwas aufpeppen würden, da hilft es letztendlich auch nicht, das zumindest die vorhandene Grundstimmung als gelungen bezeichnet werden kann. Man sollte allerdings fairerweise anmerken, das es sich im Grunde genommen um eine äusserst routinierte Inszenierung handelt, doch weiss man auch ganz genau, das Routine auf die Dauer Langeweile auslösen kann, da man irgendwann das unbedingte Verlangen nach Abwechslung verspürt. Und genau diese Abwechslung ist es, die vorliegender Geschichte einfach an allen Ecken und Enden fehlt, es gibt ganz einfach nicht die kleinste Passage, in der etwas Überraschendes geschehen würde.

Dennoch handelt es sich immer noch um ein durchaus sehenswertes Filmerlebnis, an das man allerdings nicht mit zu hohen Ansprüchen herangehen sollte. Wer sich einigermaßen mit dieser Film-Gattung auskennt, wird mit einem solide und routiniert abgespultem Sehvergnügen konfrontiiert, in dem das Schauspiel der beiden Hauptfiguren als einziger Höhepunkt angesehen werden kann. Ansonsten versinkt "The Resident" aber leider im absoluten Mittelmaß, was man sicherlich hätte vermeiden können, wenn man an einigen Stellen etwas mehr Pepp in die Geschichte eingefügt hätte und das Geschehen nicht so absolut durchschaubar gestaltet hätte. So hat man der Story viel von ihrer Stärke genommen und auch dem Betrachter die Chance verwehrt, sich an einem spannenden Plot zu erfreuen, der mit stetig ansteigender Spannung und einer extrem dichten Atmosphäre überzeugt hätte. Stattdessen enthält die Geschichte doch einige etwas langatmige Strecken, die auf die Dauer sogar leicht ermüdend erscheinen, was nicht unbedingt ein Qualitätssiegel für einen Psycho-Thriller darstellt.

Letztendlich handelt es sich hier um einen Film, den man sich durchaus einmal anschauen kann, der aber ganz sicher nicht zu den Highlights des Genres zu zählen ist. Geboten wird eine Geschichte, die man so oder in ähnlicher Form schon etliche Male gesehen hat und die durch die Vorhersehbarkeit der Ereignisse nicht gerade mit Hochspannung beladen ist. Zwei gute Hauptdarsteller können durch ihre guten leistungen zwar Einiges herausreissen, den Film in seiner Gesamtheit allerdings auch nicht sonderlich aufwerten, da die enthaltenen Defizite dieses Werkes ganz einfach zu gewichtig sind.


Fazit:


Wer mit Durchschnittsware zufrieden ist und sich auch an einem Thriller erfreuen kann der ohne jegliche Überraschungsmomente auskommen muss, der sollte hier ruhig einmal einen Blick riskieren, wer allerdings etwas höhere Ansprüche stellt und Abwechslung bevorzugt, der dürfte wohl eine kleine Enttäuschung erleben. "The Resident" ist in allen Belangen sehr mittelmäßig gestaltet und reiht sich so in der großen Gruppe jener Filme ein, die keinerlei nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlassen und schnell in Vergessenheit geraten.


6/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 4. Mär 2011, 16:56
von horror1966
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The Loved Ones: Pretty in Blood
(The Loved Ones)
mitt Xavier Samuel, Robin McLeavy, John Brumpton, Richard Wilson, Victoria Thaine, Jessica McNamee, Andrew S. Gilbert, Suzi Dougherty, Victoria Eagger, Anne Scott-Pendlebury, Fred Whitlock, Leo Taylor, Brandon Burns, Stephen Walden, Igor Savin
Regie: Sean Byrne
Drehbuch: Sean Byrne
Kamera: Simon Chapman
Musik: Keine Information
Keine Jugendfreigabe
Australien / 2009

Das schüchterne Mädchen Lola hat ihr Herz dem jungen Brent geschenkt und wünscht sich nichts mehr, als mit ihrem Schwarm zum Abschlussball zu gehen. Doch ihre Einladung wird ausgeschlagen, Brent ist für den Abend bereits vergeben. Die Verehrerin wird ungern zurückgewiesen und so findet sich Brett urplötzlich bei Lola zuhause an einen Stuhl gefesselt wieder und wird auf schockierendste Weise von ihr und ihre Vater gefoltert und gequält. Und das ist erst der Anfang einer grauenvollen Nacht. Denn was Lola will, das kriegt sie auch ...


Der etwas andere Abschlussball



Wenn man den hier stattfindenden Abschlussball in den heimischen vier Wänden der auf den ersten Blick eher schüchternen Lola sieht, dann ist man doch eher heilfroh darüber, das diese e Tradition aus vielen Ländern bei uns keinerlei Stellenwert hat. Mit "The Loved Ones" hat Regisseur Sean Byrne ein wirklich in allen Belangen sehr überzeugendes Spielfilm-Debut abgelegt, das in den ersten Minuten noch nicht einmal ansatzweise auf das sadistische Horror-Szenario hindeutet, das sich im späteren Verlauf entwickeln soll. Vielmehr erlangt man den Eindruck, das es sich um eine handelsübliche Teenager-Romanze handeln könnte, doch dieser Eindruck täuscht ganz gewaltig, wie man dann auch ziemlich schnell feststellen muss. Denn schon nach einer recht kurzen Zeitspanne nimmt der Story-Plot eine ganz erhebliche und fast schon brachiale Wendung, die das Sehverhalten des Zuschauers mit einem Schlag vollkommen verändert. Aus dem zu Beginn eher seichten Handlungsverlauf entwickelt sich eine an Sadismus kaum zu überbietende Folter-Szenerie, die der Mädchenschwarm Brent über sich ergehen lassen muss. Nachdem er nämlich der schüchternen Lola eine Absage für den Abschlussball gegeben hat, greift diese in Zusammenarbeit mit ihrem Vater zu ganz eigenen Mitteln, um ihren ganz eigenen Tanzabend mit ihrem Schwarm zu verbringen.

Das perfide Spiel das sich daraus entwickelt, entfaltet eine schockierende und verstörende Wirkung zugleich, denn ganz offensichtlich läuft Lola's Geisteszustand vollkommen neben der Spur und auch ihr Vater hat ganz sicher nicht alle Latten am Zaun. Irgenwie handelt es sich hier um "Eine schrecklich nette Familie", nur das man über diese nun wirklich nicht lachen kann. Was die beiden hier mit ihrem Opfer abziehen, geht schon wirklich auf keine Kuhhaut mehr und entfaltet dabei einen Härtegrad, der sich wirklich gewaschen hat. Dabei sollte man allerdings anmerken, das sich dieser nicht unbedingt in Form von expliziten Gewaltdarstellungen äussert, sondern sich vielmehr im Kopf des Zuschauers abspielt. Es gibt zwar durchaus einige recht deftige Szenen zu sehen, doch ein Großteil der Aktionen ist lediglich im Ansatz zu erkennen, so das der Fantasie des Betrachters keinerlei Grenzen gesetzt sind, um sich die Schmerzen und Qualen des bedauernswerten Opfers vorzustellen, das eine wahre Odysse an Folter und Pein über sich ergehen lassen muss. Phasenweise kann man dabei fast körperlich mitleiden und ist immer wieder erstaunt darüber, welche Qualen ein Mensch über sich ergehen lassen kann, ohne daran physisch und psychisch zu zerbrechen. Die Ereignisse erreichen hier ein Höchstmaß an Intensität, die auch an einem selbst nicht spurlos vorrübergeht, so zuckt man bei gewissen Szenen regelrecht zusammen und möchte am liebsten die Augen schließen, das das Geschehen so erschreckend authentisch und real erscheint.

Um dem Zuschauer auch einmal einige kleinere Ruhepausen zu gönnen, hat es Sean Byrne exzellent verstanden, immer mal wieder kleinere Nebenschauplätze aufzumachen, in denen man mit Handlungsabschnitten konfrontiert wird, die für die eigentliche Geschichte eher unwichtig erscheinen, aber eine sehr willkommene Abwechslung vom sadistischen treiben sind, das sich im Haus von Lola's Familie abspielt. So bekommt man immer wieder kleine Abschnitte präsentiert die Brent's Freund bei dem Versuch zeigen, wie er seiner Abschlussball-Begleiterin näherkommen will. An diesen Stellen hält dann sogar teil skurrile Situationskomik Einzug in die Story die aber sofort wieder in den Hintergrund gerät, da man sich recht schnell wieder dem eigentlichen Geschehen zuwendet. Gerade dieser Kontrast ist es, der diesen Film so besonders wuchtig erscheinen lässt, auf der einen Seite die fast schon grotesken versuche zweier Teenager sich näher zu kommen und andererseits die brutale und menschenverachtene Folter, der sich Brent unterziehen lassen muss. Das ist extrem harter Tobak und so treffen einen auch gewisse Abschnitte des Filmes mit der Wucht eines Keulenschlages, der einen mitten im Innersten trifft.

Australien hat sich ja ganz besonders in den letzten Jahren zu einem Land gemausert, aus dem immer wieder sehr aussergewöhnliche und beeindruckende Genre-Beiträge zu uns herüberkommen und "The Loved Ones" bildet da keine Ausnahme. In den meisten Fällen ist es immer äusserst beeindruckend, wenn bei uns eher unbekannte Darsteller durch absolut herausragendes Schauspiel auffallen, das den jeweiligen Filmen einen ganz besonderen Stempel aufdrückt. Auch in vorliegender Geschichte konnte man eine Darsteller-Riege verpflichten die durch extrem gutes Schauspiel auffallen kann, wobei man Robin McLeavy in der Rolle der Lola ganz eindeutig hervorheben muss. Ist John Brumpton in der Rolle des durchgeknallten Vaters schon eine wahre Augenweide, so toppt ihn McLeavy ganz eindeutig, verkörpert sie die Rolle der vollkommen durchgeknallten Psychphatin doch so absolut authentisch, das es einem wirklich eiskalt über den Rücken laufen kann. Vor allem ihrer Mimik ist es zu verdanken, das beim Zuschauer der dringende Wunsch entsteht, ihr nie im Leben über den Weg zu laufen, denn dieses Mädchen kann einem echte Angst einjagen. Ihre hier zur Schau gestellten Taten sprechen natürlich auch ihre ganz eigene Sprache, jedoch möchte ich nicht auf die einzelnen Folter-Methoden eingehen, um keinem die Spannung zu nehmen. Eines sei jedoch verraten, man kann sich auf jede Menge Abwechslung und einige richtig derbe Passagen einstellen, die äusserst hart, brutal und blutig in Szene gesetzt wurden.

Und so kann man Sean Byrne zu diesem Langfilm-Debut nur gratulieren, das eigentlich eher harmlos beginnt und dann eine Richtung einschlägt, die Horror in Vollendung bietet. Immer wieder kurz eingefügte nebenschauplätze können durch die enthaltene Situationskomik kurzzeitig für etwas Entspannung sorgen, die allerdings schon im nächsten Moment wieder verflogen ist. "The Loved Ones" ist ein aussergewöhnlicher Genre-Beitrag, der einen äusserst guten Gesamteindruck hinterlässt, der auch durch das genau perfekte Ende stimmig abgerundet wird. Ist der Schlusspunkte doch insbesondere aus menschlicher Sicht vollkommen nachvollziehbar und lässt einen zu der Erkenntnis gelangen, das man in Brent's Situation ganz sicher auch nicht anders gehandelt hätte. Und so ergibt sich ein aussergewöhnlich stimmiges Gesamtpaket, an dem man als Horror-Fan seine helle Freude haben kann, denn die hier gefundene Mixtur kann man schon als nahezu perfekt bezeichnen. Großartig agierende Darsteller und eine alles überragende Robin McLeavy machen diesen Film zu einem wahren Erlebnis und sorgen für eine fast erschreckende Authenzität der Ereignisse, die einem ganz unwillkürlich unter die Haut kriecht und einen sehr nachhaltigen Eindruck im Kopf des Betrachters hinterlässt, der vor allem die kranke Grundstimmung des Filmes nicht so schnell aus den Klamotten schütteln kann.


Fazit:


Was wie eine handelsübliche Teenager-Romanze beginnt, entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zu einem knallharten Horror-Szenario. "The Loved Ones" ist meiner persönlichen Meinung nach einer der besten Genre-Beiträge der letzten Jahre und dem Zuschauer ein Folter-Szenario bietet, das sich nun wirklich gewaschen hat. Eine äusserst hart in Szene gesetzte Geschichte, eine herrlich siffige und dreckige Atmosphäre und hervorragende Schauspieler ergeben ein in allen Belangen überzeugendes Gesamtpaket, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.


9/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 6. Mär 2011, 16:50
von horror1966
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Angriff der Killertomaten
(Attack of the Killer Tomatoes)
mit David Miller, Sharon Taylor, George Wilson, J. Stephen Peace, Jack Riley, Eric Christmas, Paul Abbot, Jerry Anderson, Nigel Barber, Benita Barton, Gregg Berger, Don Birch
Regie: John De Bello
Drehbuch: John De Bello / Costa Dillon
Kamera: John K. Culley
Musik: Gordon Goodwin / Paul Sundfor
FSK 12
USA / 1978

Sie sind bissiger als der weiße Hai, angriffslustiger als Hitchcocks Vögel und gefräßiger als sämtliche Killer-Ameisen zusammen: Tomaten aller Handelsklassen und Größen auf ihrem Rache-Feldzug. Sie verarbeiten zu Ketchup was oder wer sich ihnen in den Weg stellt. Und machen selbst vor harmlosen Hausfrauen, kleinen Kindern und alten Damen nicht halt. Früchte zum Fürchten, rot vor Zorn, gegen die selbst der CIA machtlos ist.


Wenn man über das Genre des Trashfilms spricht, dann kann man unmöglich an diesem Kultfilm von John De Bello vorbeigehen, der mit Sicherheit ein absoluter Klassiker des schlechten Geschmackes ist, an dem man allerdings seine wahre Freude hat. Allein schon der Titel des Filmes drückt dabei sehr eindrucksvoll aus, in welche Richtung das groteske Geschehen tendiert, das sich einem hier offenbart. Amerika wird von unglaublich agressiven Killertomaten heimgesucht, die kein Pardon mit ihren Opfern kennen und diese schonungslos töten. Unweigerlich fragt man sich als Zuschauer, wie man überhaupt auf eine solch absurde Idee kommen kann, ein Gemüse zu Killermaschinen mutieren zu lassen und wie man das Ganze auch noch filmisch umzusetzen vermag. Die Antwort darauf ist eigentlich ziemlich einfach, denn man braucht lediglich ein wenig Fantasie und muss eine ausgeprägte Vorliebe für filmischen Trash haben, um ein solches Szenario zu kreieren. So sollte man dann auch "Angriff der Killertomaten" keinesfalls nach den üblichen Kriterien bewerten, da es sich rein filmisch gesehen eher um den Bodensatz der Kunstform Film handelt.

Hier zählt einzig und allein der reine Unterhaltungswert und selbst dieser wird sich ganz bestimmt nicht jedem Zuschauer eröffnen, da der enthaltene Humor doch für die meisten ziemlich gewöhnungsbedürftig erscheinen dürfte. Wenn man sich allerdings zu den echten Trash-Liebhabern zählt, dann geht einem bei diesem äusserst skurrilen Werk ganz sicher das Herz auf, ist es doch schon aberwitzig, die hier dargestellten Ereignisse mitzuverfolgen die sich im Laufe der Zeit immer absurder gestalten und ihren Höhepunkt in einem Ende der Geschichte finden, das man trashiger kaum hätte gestalten können. Der einzige Anspruch, den man an diesen Film stellen darf ist der, das man wirklich von der ersten bis zur letzten Minute mit völlig überzogenem und groteskem Humor beliefert wird, der sich hauptsächlich in schrägem Wortwitz und äusserst skurriler Situationskomik zu erkennen gibt. Denn was hier für ein hirnverbrannter Unsinn geradet wird, das ist schon nicht mehr feierlich. Ein unsinniger Dialog jagt den anderen, was schon fast zwangsläufig dafür Sorge trägt, das einem ständig die Tränen in die Augen treten, da man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt.

Das absolute Highlight dieses C-Movies sind jedoch die Darsteller und die von ihnen gespielten Charaktere, die schon rein vom Optischen her eine wahre Augenweide sind. Ein japanischer Wissenschaftler mit schwäbischem Dialekt und eine Eingreiftruppe die absurder nicht sein könnte, sind nur zwei Beispiele dafür, das hier geblödelt wird was das Zeug hält. So kommt es immer wieder zu den haarsträubendsten Situationen, die diese Genre-Parodie zu einem echten Leckerbissen machen und dem Zuschauer ein äusserst vergnügliches Filmvergnügen präsentieren. Mit geschätzten 90.000 $ verfügte diese Trash-Granate selbstverständlich über ein ziemlich niedriges Budget, was man dem Werk auch jederzeit anmerkt. Aber gerade dieser Aspekt verleiht dem Ganzen einen zusätzlich extrem ausgeprägetn Charme und verleiht ihm zudem einen unverwechselbaren Widererkennungswert. Die Visuallisierung der riesigen Killertomaten und ihre Attacken auf die Menschen ist dabei mit einem so herrlich naiven Charme erfolgt, das man lediglich die Menschen vermisst, die das Gemüse in Position rollen. Auch die von den Tomaten zu vernehmenden Geräusche sorgen immer wieder für diverse Lachsalven, sind doch die grummelnden Töne viel eher belustigend, als das sie Angst und Schrecken verbreiten würden.

Regisseur John De Bello hat hier wirklich alles richtig gemacht und eine Spaß-Granate geschaffen, die ganz einfach zeitlos ist und die man sich aus dem Genre des Trashfilmes nicht wegdenken kann. Unter normalen Gesichtspunkten würde man dieses Werk nun wirklich als Müll bezeichnen, denn rein filmisch gesehen gibt die Geschichte überhaupt nichts her. Wer aber ein ausgeprägtes Faible für den skurrillen und vollkommen überzogenen Film hat, der kommt ganz einfach nicht an vorliegender Geschichte vorbei, die ganz eindeutig zu den absoluten Trash-Klassikern zu zählen ist und auch nach mittlerweile über 30 Jahren nichts von ihrem Reiz und dem unverkennbaren Charme verloren hat. Selbst nach mehrmaliger Sichtung wird der Film zu keiner Zeit langweilig und bitet immer wieder Kleinigkeiten, die man bisher noch gar nicht richtig wahrgenommen hat. Und so kann man sich diese zeitlose Trash-Granate immer wieder gut anschauen, die jederzeit eine Garantie für vollkommen schräge und aberwitzige Unterhaltung bietet und einen die Tomate einmal mit ganz anderen Augen sehen lässt.


Fazit:


"Angriff der Killertomaten" ist ein Meisterwerk des schlechten Geschmackes, das ganz sicher nur eine bestimmte Zielgruppe ansprechen dürfte. Wenn man sich allerdings zu dieser zählen sollte, dann wird man mit jeder Menge skurrilem Humor belohnt, der einem ganz automatisch die Tränen in die Augen treibt. Als Messlatte darf man keinesfalls die ansonsten üblichen Kriterien für einen Film anlegen, sondern sollte diesen Film lediglich nach dem bewerten was er ist, nämlich absolut herrlicher Trash, an dem man als Fan seine wahre Freude hat.


9/10 Trash Punkte

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 6. Mär 2011, 16:51
von horror1966
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Guerrilla War - Gefangen in der Hölle
(La milagrosa)
mit Carlos Duplat, Montserrat Espadale, Alvaro Garcia, Monica Gomez, Guillermo Ivan, Ana Maria Kamper, Hernan Mendez, Antonio Merlano, Jenifer Nava, German Quintero, Santiago Reyes, Clara Samper
Regie: Rafael Lara
Drehbuch: Rafael Lara / Antonio Merlano
Kamera: Mauricio Vidal
Musik: Daniel Medina
FSK 16
Kolumbien / 2008

Eduardo, Sohn eines einflussreichen Geschäftsmanns, wird gewaltsam auf einer Reise mit seinem Freund von Guerillas entführt. Die ständigen Lagerwechsel im Dschungel Kolumbiens, die kräftezehrende Ungewissheit und nicht zuletzt die Einsamkeit bringen ihn an den Rand des Wahnsinns. Die Gefahr lauert überall, sei es der unbarmherzige Dschungel, feindliche Paramilitärs oder die Guerillas selbst, die nicht mehr auf das Lösegeld warten können und wollen. Während seine Eltern fieberhaft mit den Entführern verhandeln und verzweifelt auch eine gewaltsame Befreiung in Betracht ziehen, kann jeder anbrechende Tag Eduardos letzter sein.


Anscheinend auf einem wirklichen Entführungsfall basierend erzählt das Werk von Rafael Lara eine beeindruckende Geschichte, in der man den seit etlichen Jahren in Kolumbien herrschenden Krieg thematisiert, der dort zwischen Militärs, Guerrillas und feindlichen Paramilitärs stattfindet. Dieser spielt sich dabei auf einer sehr blutigen und unbarmherzigen Ebene ab, was man während der vorliegenden Geschichte mehrmals eindrücklich vor Augen geführt bekommt. Dabei beinhaltet der Film trotz einer 16er Freigabe einige wirklich harte und blutige Passagen, die zugleich einen äusserst authentischen Eindruck beim Zuschauer hinterlassen, der sich so sehr gut in das Geschehen einfühlen kann. Ganz generell hinterlässt das Szenario einen mehr als glaubwürdigen Eindruck und man kann sich gut vorstellen, wie gefährlich und hart ein Leben in Kolumbien sein muss und gerade für Menschen aus einer wohlhabenden Familie immer die gefahr besteht, von den Guerrillas entführt zu werden, damit diese ein hohes Lösegeld fordern können, um damit ihre Aktionen finanzieren zu können.

Eines dieser Entführungsopfer ist Eduardo und seine Gefangenschaft ist dann auch der Hauptbestandteil einer Geschichte, die hart und kompromisslos erscheint, aber im laufe der Zeit auch durchaus genügend Spielraum für zwischenmenschliche Gefühle lässt, was die Authenzität der Ereignisse nur noch zusätzlich unterstreicht. Für uns Europäer ist es gar nicht einmal so leicht, mit den hier gezeigten Zuständen umzugehen, scheinen diese doch aus einer fremden Welt zu kommen die weit von uns entfernt ist. Der Gedanke in einem Land zu leben, in dem Gewalt, Mord und Terroranschläge an der Tagesordnung sind, lässt dabei eine gewisse Befremdlichkeit aufkommen, da man doch selbst vielmehr in verhältnismäßig ruhigen Gebieten lebt, in denen man sich das hier dargestellte Szenario noch nicht einmal ansatzweise vorstellen mag. Gerade deshalb wirkt die ganze Szenerie auch extrem intensiv auf den Betrachter ein und man ist heilfroh darüber, das man selbst ein im Vergleich gesehen ziemlich sicheres Leben führen kann. Dabei steht eigentlich noch nicht einmal das Schicksal von Eduardo im Mittelpunkt, vielmehr versucht man sich in die Guerrillas hineinzuversetzen, die ihr Leben einer Sache gewidmet haben, die doch anscheinend auf einem verlorenen Posten steht.

Und so hinterlässt dann auch deren entbehrungsreiches Leben den größten Eindruck in einem Film, der einem sichtlich unter die Haut geht. Das liegt in erster Linie auch an den absolut überzeugenden Schauspielern und den äusserst realistischen Schauplätzen, denn die kolumbianische Dschungel-Kulisse verleiht dem Ganzen doch auch eine Menge Tristesse, die in jeder einzelnen Einstellung zum Tragen kommt. In etlichen Passagen entsteht so der Eindruck von Schwermut und Hoffnungslosigkeit, der den Zuschauer wie eine zweite Haut einhüllt und dabei schon fast ein deprimierendes Gefühl auslöst. Trotzdem gibt es auch immer wieder Phasen, in denen hier die Menschlichkeit zum Vorschein kommt und sogar Momente in den Vordergrund rücken, die freundschaftliche Züge zwischen den Guerrillas und ihren Gefangenen zum Ausdruck bringen, gewissermaßen entsteht eine fast symphatische Grundstimmung, die allerdings doch recht trügerisch erscheint. Insbesondere zwischen Eduardo und einem der Guerilla-Anführer scheint während eines Fußballspiels mitten im Dschungel jegliche Feindseligkeit vergessen und auch eine angedeutelte Liebelei zwischen dem Entführten und der Schwester des Anführers lässt die eigentlich vorherrschende Situation für einige Augenblicke in den Hintergrund rücken.

Rafael Lara ist es hervorragend gelungen, hier eine sehr bedrückende Geschichte in Szene zu setzen, die den Zuschauer streckenweise in ein wahres Wechselbad der Gefühle versetzt. Die erschreckende Authenzität der Geschehnisse und die erstklassige Grundstimmung des Filmes sorgen dabei für ein äusserst intensives Filmerlebnis, das einem eindrucksvoll vor Augen führt, was für ein prinzipiell sicheres Leben man doch eigentlich in unseren Regionen fürhrt. Ein erstklassiges Darsteller-Ensemble zeichnet dafür verantwortlich, das ziemlich oft der Eindruck entsteht das man es hier viel eher mit einer realistischen Doku als denn mit einem Spielfilm zu tun hat. Gefühlsmäßig ist es dabei mehr als schwer, sich in die vorherrschende Situation hineinzuversetzen und man kann nur ansatzweise erahnen, wie ein Leben in einem Land sein muss, das von Korruption, Gewalt und Mord geprägt ist, so wie es in Kolumbien der Fall ist. Der hier entstehende Eindruck lässt einen jedenfalls streckenweise erschauern und hinterlässt einen äusserst nachhaltigen Eindruck.


Fazit:


"Guerrilla War - Gefangen in der Hölle" ist ein Film, der seinem Titel alle Ehre macht und dem Zuschauer einen Blick in ein Land gewährt, in dem Sicherheit anscheinend ein absolutes Fremdwort ist. Erstklassig ausgewählte Schauplätze, eine triste und schwermütige Grundstimmung und ein hervorragendes Darsteller-Ensemble sind die ganz große Stärke einer Geschichte, die nicht spurlos an einem vorrüberzieht und einen äusserst nachdenklich stimmt. Selbst wenn der Film schon längst zu Ende ist, beschäftigt einen das Gesehene immer noch und man merkt immer mehr, wie klein und nichtig doch zumeist die persönlichen Problemchen sind, mit denen man sich täglich auseinandersetzen muss.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Spanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 105 Minuten

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 6. Mär 2011, 18:53
von horror1966
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Fragile - A Ghost Story
(Fragiles)
mit Calista Flockhart, Richard Roxburgh, Elena Anaya, Gemma Jones, Yasmin Murphy, Colin McFarlane, Michael Pennington, Daniel Ortiz, Susi Trayling, Lloyd F. Booth Shankley, Michael Galward, Scarlet Carey, Cameron Antrobus, Olivia Bjork
Regie: Jaume Balaguero
Drehbuch: Jaume Balaguero / Jordi Galceran
Kamera: Xavi Gimenez
Musik: Roque Banos
FSK 16
Großbritannien / Spanien / 2005

Mercy Falls: ein baufälliges Krankenhaus auf einer einsamen Insel, mit finsteren Gängen und einer knarrenden Fahrstuhlanlage. Längst hätte das morsche Gemäuer geräumt werden sollen. Das verrottete Obergeschoss ist schon seit Jahren geschlossen, nur im Erdgeschoss wartet eine kleine Gruppe von Ärzten, Schwestern und kindlichen Patienten auf die Evakuierung. Neuankömmling Amy, eine Krankenschwester mit traumatischer Vergangenheit, merkt schnell, dass in dem Hospital merkwürdige Dinge vor sich gehen. Aus dem abgesperrten 2. Stock dringen unheimliche Geräusche, und auf der Kinderstation ereignen sich immer wieder nächtliche Unfälle. Die Kinder sind nervös. Haben Angst. Vor etwas Unantastbarem, Unsichtbarem. Etwas, das nicht existieren dürfte, etwas voller Schmerz und Hass. Amy geht dem Grauen auf den Grund und stößt dabei auf ein schreckliches Geheimnis...auf ein Wesen, das weitaus schrecklicher, bösartiger und gefährlicher ist, als Amy je vermutet hat...


Wenn man eine Vorliebe für herrlich atmosphärische Geisterfilme hat, dann bietet das Genre doch eine erstaunliche Vielfalt an guten Beiträgen. Wenn diese dann auch noch unter der Regie von Jaume Balaguero ([REC] 1 & 2, The Nameless) entstanden sind, dann beinhalten diese Filme schon fast eine eingebaute Qualitäts-Garantie. Nicht anders verhält es sich bei vorliegender Geschichte, die den Zuschauer doch von Beginn an für sich einnimmt und dabei eine ungeheuer starke Faszination auf ihn ausübt, die ihn wie ein Sog in das mysteriöse Geschehen hineinzieht, das sich fast im Minutentakt immer mehr verdichtet und dabei eine immer stärker ansteigende Spannungskurve erkennen lässt, die sich bis in die letzten Einstellungen dieses fantastischen Filmes hin auf einem äusserst hohen Level ansiedelt. Balaguero ist es dabei wieder einmal nahezu perfekt gelungen, das sich der subtil erscheinende Horror langsam aber sicher aufbaut und durch die ständige Steigerung wahre Gänsehautanfälle beim Betrachter auslöst, der sich der faszinierenden Aura der Ereignisse beim besten Willen nicht entziehen kann. Wie ein Schwamm saugt man die immer bedrohlicher zu Tage tretende Atmosphäre in sich auf und begibt sich mit Amy (Calista Flockhart) auf die Suche nach einer Antwort für die mysteriösen Geschehnisse, die sich in der fast schon geräumten Kinder-Klinik abspielen.

Apropos Calista Flockhart, ihre Besetzung der Hauptrolle ist wohl der einzige Punkt, den man diesem ansonsten brillanten Geisterfilm als etwas negativ ankreiden kann, was ganz einfach in ihren doch sehr begrenzten schauspielerischen Fähigkeiten zu begründen ist. Man nimmt ihr den von ihr dargestellten Charakter nicht wirklich ab, zu aufgesetzt und streckenweise hölzern erscheint ihr Schauspiel, wohingegen der Rest der Darsteller-Riege durch äusserst überzeugendes Schauspiel aufwarten kann. Nun sollte man allerdings Flockhart's Leistung auch nicht schlechter machen als sie im Endeffekt ist, denn ist doch zumindest ihr Bemühen zu verspüren, ihrem Charakter eine authentische und glaubwürdige Note zu verleihen, was ihr allerdings nur in ganz seltenen Phasen des Filmes gelingt. Zu weinerlich und zerbrechlich erscheint doch die traumatisierte junge Krankenschwester, als das man ihr das im Laufe der Geschichte auftretende Engagement abnehmen würde, das sie an den Tag legt, um vor allem die kleine Maggie vor dem Bösen zu beschützen.

Wenn man einmal von diesem einzigen Kritikpunkt absieht, bekommt man einen ansonsten in allen Belangen herausragenden Film geboten, der in erster Linie durch seinen dramaturgisch erstklassigen Spannungsaufbau und die hervorragende Grusel-Atmosphäre überzeugen kann. Gerade für Letzteres ist die Location des verlassenen Krankenhauses entscheidend mitverantwortlich, denn die scheinbar endlos langen und menschenleeren Korridore lassen hier das genau richtige Gänsehaut-Feeling entstehen, das einen Film dieser Art so besonders sehenswert macht. Ist die Grundstimmung an sich schon als absolut mysteriös und bedrohlich zu bezeichnen, so steigert sich dieses Gefühl noch in ungeahnte Höhen, als man das erste Mal mit dem längst verwaisten und ominösen zweiten Stock des Gebäudes konfrontiert wird. Fast automatisch stellen sich einem hier die Nackenhaare auf, da das Grauen förmlich greifbar erscheint und man jeden Moment mit eingefügten Schockmomenten rechnen muss, die natürlich nicht fehlen dürfen. Als die Bedrohung dann auch noch in Form des "Maschinen-Frau" Charlotte visuelle Gestalt annimmt ist das Grauen absolut perfekt, auch wenn ihre Rolle in dieser Geschichte sich ganz anders herausstellt, als wie es lange Zeit den Anschein hat. So nimmt der Plot dann im letzten Drittel noch eine Wendung, die man zu Beginn nicht vorhersehen kann, was die Klasse der Geschichte noch einmal besonders hervorhebt.

So kommt man nicht umhin Balaguero einmal mehr einen aussergewöhnlich guten Film zu attestieren, der auch völlig ohne irgendwelche Klischees auskommt und ganz einfach nur eine wahnsinnig interessante und fesselnde Geschichte erzählt, die bis auf eine eher mittelmäßige Hauptdarstellerin keinerlei Grund für negative Kritik liefert. Ansonsten greifen hier die Komponenten perfekt ineinander über und sorgen so für einen herrlich gruseligen Filmgenuss, der den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute gefangennimmt und in ein mysteriöses Geschehen hineizieht, das man spannender kaum hätte gestalten können. Mit einer für einen Gruselfilm brillanten Atmosphäre sorgt man dabei fast ganzzeitig für Gänsehaut pur und vermittelt dem Zuschauer das Gefühl, fast selbst ein Teil der Ereignisse zu sein, die sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr verdichten und einem langsam aber sicher immer mehr unter die Haut kriechen, so das man unweigerlich eine stetig ansteigende Unruhe in sich verspürt, die man selbst beim einsetzenden Abspann des Filmes noch nicht sofort aus der Kleidung schütteln kann, da das gesehene ganz einfach zu intensiv auf einen eingewirkt hat.


Fazit:


Es gibt wirklich nicht gerade wenige sehr gute Geisterfilme, doch "Fragile - A Ghost Story" nimmt noch einmal einen ganz besonderen Stellenwert ein. Balaguero hat hier einmal mehr sein unglaubliches Talent in die Waagschale geworfen und einen Film kreiert, der trotz einer leichten Fehlbesetzung in der Hauptrolle zu den besten des Genres zählt. Zu stark überwiegen die positiven Aspekte, als das man dem einzigen Kritikpunkt zuviel Aufmerksamkeit zukommen lassen würde. Wer einen herausragenden Geisterfilm zu schätzen weiss, der kommt an diesem Werk auf keinen Fall vorbei, das in keiner einzigen Passage langweilig oder uninteressant daherkommt, sondern jederzeit beste und niveauvolle Gruselkost anbietet, die man sich auch gern mehrmals anschauen kann und dabei immer wieder die gleiche Faszination verspürt wie bei der ersten Sichtung.


9/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 8. Mär 2011, 15:36
von horror1966
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Mädchen in den Krallen teuflischer Bestien
(L'Ultimo Treno della Notte)
mit Flavio Bucci, Macha Meril, Gianfranco De Grassi, Enrico Maria Salemo, Marina Berti, Franco Fabrizi, Irene Miracle, Laura D'Angelo
Regie: Aldo Lado
Drehbuch: Roberto Infascelli / Renato Izzo
Kamera: Gabor Pogany
Musik: Ennio Morricone
Ungeprüft
Italien / 1975

Lisa und Margret, zwei Studentinnen aus Berlin, verreisen über die Weihnachtsferien mit dem Zug. Als die beiden in Innsbruck umsteigen, landen sie dummerweise im gleichen Abteil wie die Gangster Teppista und Curly und eine reiche Dame, mit der Teppista auf der Bordtoilette Sex gehabt hat. Die drei entpuppen sich als sadistische Unmenschen, die Lisa und Margret permanent belästigen und demütigen. Der Horror kulminiert im blutigen Tod Lisas, deren Leiche daraufhin durch's Fenster entsorgt wird. Margaret stirbt beim Sprung aus dem fahrenden Zug. Am Bahnhof von Verona warten derweil Lisas Eltern auf die Ankunft der Mädchen. Doch sie treffen nur zwei Männer in Begleitung einer Dame an, die Lisas Vater um ärztliche Behandlung bitten...


Schon allein aufgrund der Inhaltsangabe kann man unschwer starke Ähnlichkeiten zu Wes Craven's Rape and Revenge Klassikers "The last House on the Left" feststellen, der gerade einmal ein Jahr vor dieser italienischen Produktion erschienen ist. Und so stellt sich auch im Laufe der Geschichte heraus, das es sich hier praktisch um die italienische Antwort auf Craven's Werk handelt, das lediglich von den Schauplätzen her gesehen etwas anders gestaltet ist. Ansonsten ist die offensichtliche Ähnlichkeit der beiden Filme schon frappierend, so das sich dem Zuschauer auch äusserst gute Vergleichsmöglichkeiten offenbaren. Aldo Lado's Version der Geschichte punktet in erster Linie durch ihre erstklassige Atmosphäre, die sich nach eher beschaulichen ersten 30 Minuten zusehends verdichtet und dabei immer bedrohlichere Züge erkennen lässt. Dabei ist dies in der ersten halben Stunde noch gar nicht so sehr ersichtlich, dient diese Phase des Filmes doch eher dazu, dem Zuschauer die einzelnen Charaktere etwas näher zu bringen, die für den weiteren Verlauf der Ereignisse wichtig sind. Dabei handelt es sich um genau fünf Personen, denn neben Lisa, Margret und den beiden Ganoven Blackie und Curly gesellt sich auch noch die ominöse Lady aus dem Zug hinzu, die noch einen ziemlich großen Stellenwert in der Story einnehmen soll.

Zwar kann man schon in den ersten Minuten erahnen das sich etwas Unheilvolles zusammenbraut, so erlangt man doch erst nach gut 40 Minuten die Gewissheit darüber, das Lisa und Margret nicht unbeschadet aus der gegebenen Situation herausgehen werden, die sich erst so richtig zuspitzt, als die beiden Mädchen den Zug gewechselt haben. Denn auch die Ganoven und die Lady, die übrigens vorher schon mit Blackie Sex auf der Zug-Toilette hatte gesellen sich zu ihnen ins Abteil und nehmen von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand. Sehr schnell geraten die beiden Mädchen dabei in eine bedrohliche Lage, wobei sie immer weiter gedemütigt-und zu sexuellen Handlungen gezwungen werden. Und hier kommt jetzt die Figur der unbekannten Lady ins Spiel, hat man die gute Frau bisher viel eher als optisch reizvolles Beiwerk angesehen, so nimmt sie auf einmal die Position der Anführerin ein. Erfolgen doch sämtliche Aktionen der Ganoven erst auf ihre Anweisungen hin, immer wieder stachelt sie die beiden Männer dazu an, immer heftigere Taten zu begehen, die dann letztendlich auch in einer Katastrophe enden. Die ausgelöste Gewaltspirale gerät vollkommen ausser Kontrolle und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das Lisa bei den extrem sadistischen Spielchen des Trios ihr Leben verliert.

Das Erschreckendste am gesamten Szenario ist hier noch nicht einmal das Verhalten der beiden Männer, denen man von Beginn an anmerkt, das sie sich überhaupt nicht um Gesetze scheren und das ihnen andere Menschen auch ziemlich egal sind. Es ist die Figur der unbekannten Frau, die dem Zuschauer phasenweise kalte Schauer über den Rücken jagt. Nachdem sie zuerst vielmehr wie eine Dame aus reichem Hause wirkt die sich lediglich auf ein kleines Sex-Abenteuer einlässt, so legt sie in der zweiten Filmhälfte eine Eiseskälte an den Tag, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Manipulative Fähigkeiten und ein extremer Hang zum Sadismus treten in den Vordergrund, was man ihr im ersten Moment überhaupt nicht zugetraut hätte. Das Verhalten von einer Frau gegenüber anderen Frauen hat schon eine fast schockierende Wirkung, würde man doch viel eher damit rechnen, das hier eine Art Solidarität entsteht. Die Tatsache, das hier das genaue Gegenteil eintritt verleiht dem Ganzen eine äusserst harte und brutale Note, die ihre Wirkung auf den Zuschauer keinesfalls verfehlt. Ganz generell erscheint die Geschichte äusserst hart, was sich zwar nicht unbedingt durch explizite Gewaltdarstellungen äussert, jedoch entfaltet sich im Kopf des Betrachters in immens hoher Härtegrad, denn die zumeist eher angedeuteten Greueltaten sind vollkommen ausreichend, um die eigene Fantasie anzuregen und sich die weiteren Ereignisse bildhaft und lebendig vorzustellen.

Für mich persönlich zählt "Mädchen in den Krallen teuflischer Bestien" zu den besten und intensivsten Vertretern des Rape and Revenge Filmes, wofür insbesondere die herausragende Atmosphäre der Geschichte verantwortlich zeichnet. Die Ereignisse im Zug lassen durch den Aspekt das sich alles auf engstem Raum abspielt eine ungeheure Intensität entstehen, der man sich auf keinen Fall entziehen kann. Dadurch überkommt einen immer wieder ein extrem beklemmendes Gefühl und ein fast bleierner Mantel der Hilflosigkeit legt sich über die eigenen Schultern, so das man sich einer Ohnmacht nahe fühlt. Aldo Lado hat es vortrefflich verstanden, auch ohne explizite Gewaltdarstellungen eine immense Härte zu erzeugen, die sich aus der Situation an sich ergibt. Hinzu kommen die erstklassigen Darsteller, die durch die authentische Darstellung der einzelnen Figuren ein sehr glaubhaftes Szenario präsentieren, das eine sehr nachhaltige Wirkung beim Zuschauer hinterlässt. Neben den Tätern zeichnet sich hier besonders der Vater der toten Lisa aus, dessen Verhalten zum Ende des Films gerade aus menschlicher Sicht absolut nachvollziehbar erscheint und auch sehr überzeugend in Szene gesetzt wurde, was für einen sehr stimmigen Schlußpunkt in einer Geschichte sorgt, die merklich unter die Haut geht und ihre Spuren hinterlässt.


Fazit:


Für mich persönlich handelt es sich bei "Mädchen in den Krallen teuflischer Bestien" um einen der besten Vertreter des Rape and Revenge Filmes, ob man das Werk von Aldo Lao auf eine Stufe mit Craven's "The last House on the Left" stellen kann, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Eines dürfte allerdings feststehen, im Bezug auf seine intensive Wirkung steht der Film dem Genre-Klassiker in nichts nach, so das man sich auf jeden Fall auf einen äusserst harten und sadistischen Film einstellen kann.


8,5/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 8. Mär 2011, 15:37
von horror1966
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Hypnos
(Hipnos)
mit Cristina Brondo, Demian Bechir, Marisol Membrillo, Julian Villagran, Feodor Atkine, Natalia Sanchez, Carlos Lasarte, Cesar Nebrada, Vicente Gil, Chus Leiva, Marisa Duaso, Beatriz Escalas, Alfonso Bayard
Regie: David Carreras
Drehbuch: David Carreras / Javier Azpeitia
Kamera: Xavi Gimenez
Musik: Oscar Maceda
FSK 16
Spanien / 2004

Als die Polizei in einer stürmischen Nacht an einem Tatort eintrifft, erwartet sie ein grauenvoller Anblick: ein blutverschmierter Frauenkörper, neben dem ein kleines Mädchen hockt. Beatriz, eine Spezialistin im Gebiet der Hypnose, will dem Kinde helfen, das sich seit dem furchtbaren Ereignis in einer Psychiatrie befindet. Doch nach anfänglichen Erfolgen wird das Mädchen plötzlich mit aufgeschnittenen Pulsadern tot aufgefunden. Ein unheimlicher Patient warnt Beatriz: "Es war kein Selbstmord." Je mehr sie sich mit der Lösung befasst, desto mehr verschwimmen für sie die Grenzen zwischen Traum und Realität. Und eines steht fest: Beatriz soll als nächste sterben.


Ob man einen Film wie "Hypnos" als innovativ und überraschend ansieht liegt immer im Auge des Betrachters, denn wenn man noch keinen thematisch ähnlich gelagerten Film gesehen hat, bekommt man durchaus eine sehr innovativ und ineinander verschachtelte Story offeriert, in der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion sehr oft verschwimmen und fast schon ineinander übergehen. Kennt man allerdings vergleichbare Werke wie besipielsweise "Dedales - Würfel um dein Leben", dann hält sich die Überraschung des Zuschauers doch in überschaubaren Grenzen, da man durch diverse Kleinigkeiten und Hinweise recht früh erahnen kann, in welche Richtung vorliegender Plot tendiert. Doch selbst wenn dies der Fall sein sollte, ist die bearbeitete Thematik sehr spannend und interessant in Szene gesetzt worden, so das keinesfalls Langeweile aufkommen kann. Dies liegt in erster Linie an der teils sehr verschachtelten Erzählstruktur die Regisseur David Carreras gewählt hat, denn nehmen die Geschehnisse doch nach einer recht gradlinigen Anfangsphase ziemlich schnell surreale Konturen an, die sich in erster Linie durch traumartige Passagen äussern, die immer wieder die hübsche Beatriz (Cristina Brondo) heimsuchen und auf die man sich im ersten Moment kaum einen Reim machen kann. So gibt es auch etliche Einstellungen, bei denen man wirklich nicht weiss, ob die gezeigten Ereignisse wirklich passieren, oder ob es sich um eine Traumsequenz handelt.

Carreras hat gerade diese Stellen besonders gut in Szene gesetzt und macht es einem nicht gerade leicht, zwischen Wirklichkeit und Fiktion zu unterscheiden, zu fließend gehen die einzelnen passagen ineinander über, als das man das Gesehene ohne zu zögern einer bestimmten Seite zuordnen zu können. Lediglich erfahrene Kenner dieser Filmart dürften keine zu großen Probleme haben, die Ereignisse richtig einzuordnen und so auch den weiteren Verlauf vorhersehen zu können, den diese interessante Geschichte nimmt. Wie dem auch sei, die ganz große Stärke von "Hypnos" ist ganz sicher der visuelle Aspekt, den man ohne Übertreibung als absoluten Leckerbissen bezeichnen kann. Stellvertretend dafür kann man allein schon das Innere der psychtrischen Klinik heranziehen, das durch einen äusserst futuristischen Look sofort ins Auge des Betrachters fällt. Insbesondere die weiße Farbgebung ist dabei besonders prägnant und vermittelt einen fast schon kalten und sehr sterilen Eindruck. Durch die futuristische Gestaltung kommen besonders die surreal erscheinenden Momente des Filmes extrem gut zur Geltung und lassen nicht selten das Gefühl entstehen, das hier eine dezente SCI/FI Note mitschwingt.

Mit der Zeit baut sich auf jeden Fall ein immer weiter ansteigender Spannungsbogen auf, so das die Aufmerksamkeit des Zuschauers immer gewährleistet ist und man voller Interesse das phasenweise ominöse Geschehen verfolgt, auf das man sich nicht zwangsläufig sofort einen Reim machen kann. Unterstützt durch sehr gut agierende Darsteller, von denen Cristina Brondo in der Rolle der Beatriz absolut hervorsticht, entfaltet sich so ein immer undurchsichtigeres Puzzle, das sich erst in den letzten Minuten des Filmes endgültig zusammensetzt und eine lückenlose Erklärung des Ganzen abliefert, so das man letztendlich ohne jegliche offene Fragen aus einer Story entlassen wird, die kurzweilige und für viele Leute sogar innovative Thrillerkost bietet, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte, handelt es sich doch um einen Film, der durchaus auch höheren Ansprüchen genügen kann. Dafür sprechen auch die äusserst interessanten Charaktere wie beispielsweise der geheimnisvolle Patient Miguel oder auch die Ärztin Elena, die im Laufe der Ereignisse noch eine ganz andere Rolle einnehmen sollen, wie es zu Beginn der Fall ist.

Ganz egal, ob man schon ähnlich gelagerte Genre-Vertreter gesehen hat oder nicht, "Hypnos" ist auf jeden Fall ein äusserst sehenswerter Film, der ganz besonders in visueller Hinsicht ganz stark erscheint. Ein gut inszeniertes Verwirrspiel, das den Zuschauer lange Zeit über die wirklichen Zusammenhänge im Dunkeln tappen lässt und so auch für jede Menge Spannung sorgt. Eine faszinierende Grundstimmung, ein futuristischer Look und ein gut agierendes Darsteller-Ensemble sorgen für ein Gesamtpaket, das sich durchaus sehen lassen kann und sehr niveauvolle Thriller-Unterhaltung bietet.


Fazit:


Auch wenn dieser spanische Genre-Vertreter für viele Leute eventuell nicht die ganz große Innovation bietet, so handelt es sich doch immerhin um einen äusserst sehenswerten Film, der kurzweilige und auch spannende Unterhaltung darbietet und sich allemal zu den besseren Thrillern zählen lassen darf, die man sich auch gern mehrmals anschauen kann. Ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann das Werk nur wärmstens empfehlen.


8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 8. Mär 2011, 21:21
von horror1966
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Bodyguards and Assassins
(Shi yue wei cheng)
mit Donnie Yen, Leon Lei, Xuegi Wang, Tony Leung Ka Fai, Nicholas Tse, Jun Hu, Yuchun Li, Eric Tsang, Simon Yam, Binghing Fan, Chung Le, Bo-Chieh Wang, Yun Zhou, Mengke Bateer
Regie: Teddy Chan
Drehbuch: Tim Nam Chun / James Yuen
Kamera: Arthur Wong
Musik: Kwong Wing Chan / Peter Kam
Keine Jugendfreigabe
China / 2009

China 1906: Die Qing-Dynastie steht vor ihrem Ende. Rebellenführer Dr. Sun reist nach Hong Kong um die revolutionären republikanischen Kräfte zu einen. Ein Treffen von höchster politischer Brisanz. Die Machthaber beauftragen Assassins, eine Gruppe eiskalter, kampferprobter Attentäter, Dr. Sun zu ermorden. Der Unternehmer Li Yue-tang will genau das verhindern. Mit einer Gruppe Aktivisten, Rikscha Fahrer A-Si, dem Hünen Chow Tofu, dem Bettler Lau sowie Fang Hong, Tochter des von Qing-Truppen ermordeten General Fang bilden sie die Bodyguards des Rebellenführers. Eine gnadenlose, spannende Jagd beginnt in die sich auch der Glücksspieler einschaltet. Kann er Dr. Sun vor den übermächtigen Feinden retten


Wie hoch der Realitätsgehalt der historischen Hintergrund-Thematik dieses Filmes ist, mag ich nicht zu beantworten. Auf jeden Fall aber präsentiert sich ein erstklassig inszenierter Politthriller, dessen Geschichte äusserst spannend umgesetzt wurde und als gelungenen Zusatz auch noch einige wirklich gelungene Martial Arts Passagen beinhaltet. Aber gerade im Bezug auf die vorhandene Action sollte man die Erwartungen doch eventuell ein wenig im Zaum halten, denn das versprochene Martial Arts-Feuerwerk hält sich doch in recht überschaubaren Grenzen und lässt zudem auch noch ziemlich lange auf sich warten. Wer sich diesen Film insbesondere wegen der Kampfpassagen anschauen will muss eine Menge Geduld mitbringen, halten die zugegebenermaßen sehr guten Kämpfe erst weit in der zweiten Filmhälfte Einzug in die Geschichte, was für Fans der asiatischen Kampfkunst doch eventuell eine kleine Enttäuschung darstellen könnte. Ich könnte mir auch gut vorstellen, das es nicht gerade wenige leute gibt, die aufgrund des Mitwirkens von Donnie Yen (Ip Man) ein äusserst actiongeladenes Werk erwarten weshalb man vielleicht mit völlig falschen Erwartungen an diese chinesische Produktion herangeht.

Vielmehr entwickelt sich von der ersten Minute an ein historischer Politthriller, in dem gut 70 Minuten lang von Action und irgendwelchen sehenswerten Nahkämpfen so gut wie überhaupt keine Spur zu finden ist. Dennoch gestaltet sich die Story keinesfalls langatmig, sondern gewährt einem Einblicke in die damalige politische Situation und zeigt sehr ausführlich die Vorbereitungen, die zum Schutz des Revolutionärs Dr. Sun getroffen werden, der Chinas Hoffnung auf eine politische Wende ist und von Attentätern des Kaisers getötet werden soll. Dabei spielt sich das Geschehen aber keinesfalls in China ab, vielmehr dient Hongkong als Schauplatz der abwechslungsreichen Ereignisse. Im Mittelpunkt stehen dabei die beiden Gruppen der Bodyguards und der Assassins, wobei erstgenannte Gruppe sich aus etlichen chinesischen Bürgern zusammensetzt, die Dr. Sun vor den Attentätern des Kaisers (Assassins) beschützen will. Das dieses Vorhaben keine leichte Aufgabe ist, merkt man allerdings erst so richtig im letzten Drittel des Filmes, denn die Kaisergetreuen sind gut ausgebildete Kämpfer, die zudem auch in der Waffenkunst ganz hervorragend ausgebildet sind.

Und die letzten gut 50 Minuten haben es dann größtenteils auch wirklich in sich, nun endlich bekommt der Zuschauer die langersehnten Kampfszenen zu sehen und auch das Erzähltempo der Geschichte zieht ganz merklich an. Vergessen sind die teilweise ziemlich dialoglastigen Passagen in der ersten Filmhälfte und die eher beschauliche Erzählweise der Ereignisse. Auf einmal ist jede Menge Tempo vorhanden, die Geschichte gestaltet sich nun äusserst rasant und actiongeladen. Es entwickelt sich eine mörderische Hatz durch Hongkong, bei der die beiden Gruppen immer wieder aufeinandertreffen und sich dabei streckenweise atemberaubende Kämpfe liefern. Einige der vorhandenen Kämpfe erscheinen dabei leicht überzogen, bekommt man es doch mit Personen zu tun, die meterweit durch die Luft fliegen und eine Reaktionsschnelle an den Tag legen, die nicht unbedingt extrem realistisch erscheint. Aber wie dem auch sei, das Kampfgeschehen passt absolut perfekt in die Szenerie hinein und trägt zum insgesamt sehr guten Gesamteindruck des Filmes bei.

Damit wir uns auch ganz generell nicht falsch verstehen, mir persönlich hat "Bodyguards and Assassins" äusserst gut gefallen und es hat mich auch nicht weiter gestört, das man eine Menge Geduld aufbringen muss, bis die Kampfszenen Einzug in die spannende Geschichte halten. Für mich wurde der genau richtige Spannungsaufbau gewählt, denn die langsame aber immer stetige Steigerung des Spannungsbogens kann sich im letzten Drittel so richtig entladen. Für einen asiatischen Film ist es natürlich auch ganz normal, das ein gewisser Schuß an Tragik und Melancholie nicht fehlen darf, was hier besonders zum Ende hin stark in den Vordergrund tritt. In manchen Szenen hat man es schon fast zu gut gemeint, so das der Story am Ende sogar ein ganz leichter Hang zum Kitsch anhaftet. Insgesamt gesehen soll das aber den ansonsten gelungenen Gesamteindruck keinesfalls trüben, den man von diesem Werk gewinnt. Dazu zählen auch die gut agierende Darsteller, die allesamt in ihren Rollen überzeugen können und unter denen sich auch einige bekannte Gesichter des asiatischen Filmes befinden. So kann man letztendlich von einem wirklich gelungenem Film sprechen, dessen Sichtung sich allemal lohnt.


Fazit:


"Bodyguards and Assassins" bietet zwar nicht unbedingt das Martial Arts Feuerwerk, das dem Zuschauer versprochen wird, bietet aber dennoch eine gelungene Mixtur aus historischem Politthriller und Kampfsportfilm. Allerdings hätte man die beiden Komponenten eventuell etwas besser miteinander vermischen können, denn gestalten sich die ersten gut 70 Minuten doch sehr dialoglastig und der Rest des Filmes wirkt im Bezug auf die Kampfszenen schon fast etwas überladen. Im Endeffekt ist das aber Meckern auf hohem Niveau, denn das abgelieferte Gesamtpaket kann sich jederzeit sehen lassen und bietet gute und niveauvolle Unterhaltung.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Mandarin DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 133 Minuten
Extras: Making Of, Die Kulissen, Die Kostüme, Make Up & Maske, Music Video, Donnie Yen Special, Fights / Stunts, Ein Strassenzug entsteht

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 9. Mär 2011, 17:25
von horror1966
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Küss mich, Zombie
(Make-Out with Violence)
mit Eric Lehning, Cody DeVos, Leah High, Brett Miller, Tia Shearer, Jordan Lehning, Josh Duensing, Shellie Marie Shartzer, Amanda Bailey, David Carney, Jack Doyle, Kevin Doyle, Patricia Doyle, Zach Duensing, Steve Duensing
Regie: Deagol Brothers
Drehbuch: Cody DeVos / Deagol Brothers
Kamera: David Bousquet / Kevin Doyle / James King
Musik: Jordan Lehning
FSK 16
USA / 2008

Die Brüder Patrick und Carol verlieben sich auf der High School beide in die hübsche Wendy. Als diese eines Tages verschwindet machen sie sich verzweifelt auf die Suche nach ihr. Ihre schlimmsten Befürchtungen werden wahr, als sie die Leiche von Wendy in einem abgelegenen Waldstück finden. Doch Wendy ist nicht ganz tot, sondern erwacht wieder als lebender Leichnam - mit einem großen Hunger nach frischem Fleisch! Schwer geschockt, aber noch schwerer verliebt, verstecken Patrick und Carol ihre große Liebe in einem abgelegenen Haus, in der Hoffnung sie wieder ins Leben zurück zu holen. Aber in einen Zombie verliebt zu sein, hat so seine Tücken...


"Der Festival-Tophit 2009!"



Diese Schlagzeile auf der Rückseite des DVD-Covers kann schon einige Erwartungen und Hoffnungen beim Zuschauer auslösen, zudem sollte ja ein Film der sich selbst als Romantic Zombie-Komödie deklariert für genügend kurzweilige Unterhaltung sorgen. So geht man also voller Vorfreude an dieses Regie-Debut der Deagol Brothers heran und muss schon nach einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne enttäuscht feststellen, das sich die in diese Geschichte gesetzten Erwartungen wohl nicht erfüllen werden. Zuerst einmal sollte man dabei festhalten, das hier von komödiantischen Einlagen weit und breit keine Spur ist, denn das Geschehen offenbart sich doch als erschreckend trocken und ohne jeden Witz, was für eine Komödie ja wohl den absoluten Todesstoß bedeutet. Vielmehr bekommt man einen Film geboten, der thematisch einigermaßen an "Deadgirl" erinnert, der übrigens auch 2008 erschienen ist. Das größte Problem von "Küss mich, Zombie" besteht ganz einfach darin, das die Geschichte sich überhaupt nicht entscheiden kann, in welche Richtung sie eigentlich tendiert. Im Vordergrund der Story stehen ganz eindeutig Beziehungsprobleme einiger Teenager, desweiteren versucht man krampfhaft, eine gewisse Portion Leichtigkeit und Humor dazuzumischen, was allerdings überhaupt nicht gelingt und der enthaltene Horror-Anteil der Geschehnisse bezieht sich einzig und allein auf die Tatsache, das Wendy als Zombie widerkehrt.

Damit hat es sich dann allerdings auch schon, denn wer jetzt der Meinung ist, das man einige für Zombiefilme übliche Passagen geboten bekommt, sieht sich sehr schnell eines Besseren belehrt. Es gibt nämlich rein gar nichts zu sehen, was auch nur annähernd an einen Zombiefilm erinnern würde und selbst die untote Wendy ist verhältnismäßig selten zu sehen. Stattdessen wird man mit alltäglichen Liebesproblemchen einiger teenager konfrontiert, die zudem noch nicht einmal besonders unterhaltsam dargestellt werden, so das man sich streckenweise wirklich die Frage stellen muss, was die Deagol Brothers mit ihrer Geschichte bewirken wollen. Wirkt das Geschehen doch seltsam uninspiriert und vollkommen unausgegoren, ein tieferer Sinn ist den teilweise äusserst langatmigen Ereignissen definitiv nicht zu entnehmen. Und so schleppt sich die Geschichte dann auch eher dröge und langweilig vor sich hin, wobei sie keinerlei Höhepunkte beinhaltet, die das eher unterdurchschnittliche Gesamtbild etwas aufwerten könnten das man von diesem eigenartigen Szenario gewinnt.

Die ähnlichen Ansätze wie bei "Deadgirl" lassen den Zuschauer wenigstens eine gewisse Zeit hoffen, das sich auch hier eine morbide Grundstimmung entfaltet, jedoch ist davon bis zum Ende leider nichts zu spüren. Ganz generell ist es eine eher eigenartige Atmosphäre, die hier die ganze Zeit über mitschwingt und die man gar nicht einmal so richtig beschreiben kann. So will sich beispielsweise überhaupt keine Spannung einstellen und die ganze Story verkommt irgendwie zu einem vollkommen belanglosen Brei aus verschiedenen Genres, wobei sich keines davon richtig durchsetzen kann, was nicht unbedingt für ein kurzweiliges Sehvergnügen sorgen kann. Auch die agierende Darsteller-Riege trägt mit dem dargebotenen Schauspiel nicht gerade zu einem besseren Gesamteindruck bei, erscheinen doch fast alle Charaktere eher hölzern und fast schon lustlos, so das man auch in diesem Punkt nicht viel geboten bekommt. Letztendlich handelt es sich hier um einen Film, der weder witzig ist und schon gar kein Horror-Feeling verbreitet und man muss sich schon die Frage stellen, wieso "Küss mich, Zombie" als Zombie-Komödie gehandelt wird, ist dieses Werk doch von dieser Bezeichnung so weit entfernt wie die Erde vom Mond.

Es ist schon wirklich erstaunlich, was für Filme bei diversen Festivals für Begeisterung sorgen, gibt es doch insbesondere bei vorliegendem Exemplar rein gar nichts, was einen in diesen Zustand versetzen könnte. Die Unentschlossenheit der Deagol Brothers, ihrem Film eine eindeutige Richtung zu verleihen und der fehlende Esprit einer belanglosen und äusserst langweiligen geschichte verhindern einen weitaus besseren Eindruck, der mit etwas mehr Fantasie ganz sicher möglich gewesen wäre. Desweiteren darf es auch nicht als Entschuldigung gelten, das es sich bei einem vorhandenen Budget von ca. 150.000 $ um eine Low Budget Produktion handelt, denn das man sogar mit noch weniger Geld weitaus bessere Filme kreieren kann, ist schon oft genug unter Beweis gestellt worden. Hier fehlt es ganz einfach an Esprit und Fantasie, so das im Endeffekt ein Werk übrigbleibt, das man nicht zwangsläufig gesehen haben muss.


Fazit:


Sicherlich wird auch dieser Film seine Fan-Gemeinde finden, ich persönlich bin jedoch mehr als nur enttäuscht, hatte ich mir doch eine witzige Geschichte erhofft und nicht ein so dermaßen zähes und uninspiriertes Szenario, wie es sich einem hier offenbart. Dabei wäre aufgrund der vorhandenen Thematik sicherlich eine Menge mehr möglich gewesen, denn Potential ist hier durchaus vorhanden. Man sollte sich auf jeden Fall nicht von den anscheinenden Erfolgen auf diversen Festivals beeinflussen lassen, denn dieser Film hält definitiv nicht das, was man sich von ihm verspricht.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:1,85 (16:9)
Laufzeit: 100 Minuten
Extras: Audiokommentar, Behind the Scenes, Deleted Scenes, usw.