Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Mo 11. Sep 2017, 19:00
White of the Eye
Eine grauenvolle Mordserie an wohlhabenden Hausfrauen erschüttert Arizona und als einziger Anhaltspunkt auf die Identität des Mörders werden Reifenspuren gefunden, die auch zu dem Hi-Fi-Techniker und Opern-Fan Paul führen. Doch der führt ein nach außen hin beschauliches Leben mit seiner Frau Joan und Tochter Danielle, sodass die örtliche Gemeinschaft, wie auch die Polizei nicht so recht an einen Tatverdacht glauben mag. Doch bald geschieht ein weiterer Mord und auch Joan entdeckt Seiten an ihren eigentlich liebevollen und fürsorglichen Mann, die sie nicht für möglich gehalten hätte und gerät selbst zur Zielscheibe einer menschlichen Bestie, für die die Jagd etwas Besonderes bedeutet…
Anscheinend habe ich momentan ein Händchen für seltsame und dennoch sehr interessante Filme englischer Produktion und nach „The Shout“ steht mit „The White of the Eye“ das nächste Werk an, der sich zwischen alle Stühle setzt. Der Streifen des Regisseurs Donald Cammell beginnt dabei wie ein Serienkiller-Film mit einem Giallo-esk inszenierten Mord und einem Paukenschlag – doch während die Suche nach dem Täter eher schleppend beginnt, erzählt „Das Auge des Killers“ auch mehr aus dem Leben eines jungen Paares und der Zuschauer erfährt in Rückblenden das Kennenlernen und mehr aus dem Leben in einer amerikanischen Kleinstandt. Als der Mörder dann nach gut zwei Drittel des Filmes enttarnt wird, nimmt der Film abermals eine Wendung und fällt dann mit seinem weiteren Verlauf fast schon gänzlich aus dem Raster eines herkömmlichen Thrillers. Dabei ist der arthousig-erscheinende Genre-Streifen teils sehr gut, brutal und spannend gemacht und dann wieder etwas langatmig bzw. umständlich und verwirrend erzählt, ehe alles in die Psycho-Ecke abdriftet und mit einem Knall beendet wird. Leicht macht es Cammell den Zuschauer ja trotz der schönen Bilder der Wüstenlandschaft in Arizona ja nicht unbedingt und mischt grandiose Thriller-Momente und schöne Bilder mit banal erscheinenden Beziehungsproblemen und auch die Figuren und Beweggründe lassen eher mehr Fragen zurück, als der Film schlussendlich beantworten mag. Unterm Strich bleiben ein weithin unterschätzter Thriller, der wohl keiner sein möchte und ein eher seltsam anmutendes Psycho-Drama aus der Cannon-Schmiede, das sich weder auf das eine, noch das andere, noch auf sonst etwas so richtig festlegen lässt.
Eine grauenvolle Mordserie an wohlhabenden Hausfrauen erschüttert Arizona und als einziger Anhaltspunkt auf die Identität des Mörders werden Reifenspuren gefunden, die auch zu dem Hi-Fi-Techniker und Opern-Fan Paul führen. Doch der führt ein nach außen hin beschauliches Leben mit seiner Frau Joan und Tochter Danielle, sodass die örtliche Gemeinschaft, wie auch die Polizei nicht so recht an einen Tatverdacht glauben mag. Doch bald geschieht ein weiterer Mord und auch Joan entdeckt Seiten an ihren eigentlich liebevollen und fürsorglichen Mann, die sie nicht für möglich gehalten hätte und gerät selbst zur Zielscheibe einer menschlichen Bestie, für die die Jagd etwas Besonderes bedeutet…
Anscheinend habe ich momentan ein Händchen für seltsame und dennoch sehr interessante Filme englischer Produktion und nach „The Shout“ steht mit „The White of the Eye“ das nächste Werk an, der sich zwischen alle Stühle setzt. Der Streifen des Regisseurs Donald Cammell beginnt dabei wie ein Serienkiller-Film mit einem Giallo-esk inszenierten Mord und einem Paukenschlag – doch während die Suche nach dem Täter eher schleppend beginnt, erzählt „Das Auge des Killers“ auch mehr aus dem Leben eines jungen Paares und der Zuschauer erfährt in Rückblenden das Kennenlernen und mehr aus dem Leben in einer amerikanischen Kleinstandt. Als der Mörder dann nach gut zwei Drittel des Filmes enttarnt wird, nimmt der Film abermals eine Wendung und fällt dann mit seinem weiteren Verlauf fast schon gänzlich aus dem Raster eines herkömmlichen Thrillers. Dabei ist der arthousig-erscheinende Genre-Streifen teils sehr gut, brutal und spannend gemacht und dann wieder etwas langatmig bzw. umständlich und verwirrend erzählt, ehe alles in die Psycho-Ecke abdriftet und mit einem Knall beendet wird. Leicht macht es Cammell den Zuschauer ja trotz der schönen Bilder der Wüstenlandschaft in Arizona ja nicht unbedingt und mischt grandiose Thriller-Momente und schöne Bilder mit banal erscheinenden Beziehungsproblemen und auch die Figuren und Beweggründe lassen eher mehr Fragen zurück, als der Film schlussendlich beantworten mag. Unterm Strich bleiben ein weithin unterschätzter Thriller, der wohl keiner sein möchte und ein eher seltsam anmutendes Psycho-Drama aus der Cannon-Schmiede, das sich weder auf das eine, noch das andere, noch auf sonst etwas so richtig festlegen lässt.