Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Mi 11. Okt 2017, 19:08
Ice from the Sun
Vor Jahrhundert schuf der Alchemist Ambalin mit seinem menschlichen Gehilfen Abraham ein eigenes Reich, dass von den Engeln des Himmels und Teufeln der Hölle zum Schutz der übrigen Welten versiegelt wurde. Doch Abraham tötete seinen Lehrer um selbst Herrscher zu werden und schrecklich über sein eigenes Reich zu regieren. Dazu entführt er jeweils Menschen von der Erde um diese in seiner Art Parallel-Universum mit ihren unterbewussten Ängsten zu konfrontieren, zu töten und ihre Seelen zu rauben. Als es wieder einmal so weit ist, wird von Engeln aber auch die junge Allison in das Reich geschickt, die sich gerade die Pulsadern in der Badewanne aufgeschnitten hat. Als letzte Chance für ihr menschliches Leben und für die Menschheit selbst soll sie Abraham wieder an seine menschliche Existenz erinnern um auf diese Weise seine Macht zerstören zu können...
„Ice from the Sun“ ist ja ein Werk, dem auch nicht unbedingt ein guter Ruf voraus eilt und dem Zuschauer sollte im Vorfeld bewusst sein, dass er sich mit dem Werk aus dem Jahr 1999 auch in die nicht immer geschmackssicheren Untiefer amerikanischer Low-Budget-Splatter, Amateur-, und Experimentalfilm-Gefilde begibt. Die Geschichte tönt ja gar nicht mal so schlecht, doch für ein Fantasy-Setting war kein Geld vorhanden, sodass Inhalt mittels Voice-Over-Kommentar nur kurz angerissen wird und der Rest dann auf Wald, Wiese und in heruntergekommenen Häusern gedreht wurde. Dabei realisiert Stanze seinen Film im Stil eines Musikvideoclips für eine Industrial-Band und verfremdet sein wohl auf Super-8 und 16mm gedrehtes Rohmaterial mit allerlei optischen und akustischen Tricks. Mit knapp zwei Stunden Laufzeit ist „Ice from the Sun“ auch eindeutig zu lange geraten und die Macher gingen offensichtlich auch etwas arg überambitioniert zu Werke. Schon die Texteinblendungen zu Beginn verkünden, dass „Ice from the Sun“ auf Krawall gebürstet ist und den Zuschauer natürlich an der Gurgel packen und provozieren möchte. Das ist jedoch nur mäßig gelungen und mangels Figurenzeichnung und tiefergehender Charakterisierung wirkt das Geschehen auch nur bedingt schockierend und stellt sich mit seinen Gore-Einlagen auch selber ein Bein. Wer so wie ich Filmen aus dieser Ecke nicht gänzlich abgeneigt ist, kann durchaus einen Blick riskieren und Zeuge einer der wohl wüstesten Szenen der Filmgeschichte werden – auf Dauer wirkt das Treiben und die optischen Spielereien auf den Zuschauer aber doch auch etwas ermüdend, wenig originell und doch auch etwas arg bemüht. Inhaltliche Kompromisslosigkeit sieht imho anders aus und „Ice from the Sun“ ist dann auch eher fern von Anspruch und Relevanz und eben auch nur ein weiteres und überambitioniertes Werk aus der Amateur-Kiste, dass gerne so viel mehr sein möchte, als Inhalt, Darsteller und Machart hergeben.
Vor Jahrhundert schuf der Alchemist Ambalin mit seinem menschlichen Gehilfen Abraham ein eigenes Reich, dass von den Engeln des Himmels und Teufeln der Hölle zum Schutz der übrigen Welten versiegelt wurde. Doch Abraham tötete seinen Lehrer um selbst Herrscher zu werden und schrecklich über sein eigenes Reich zu regieren. Dazu entführt er jeweils Menschen von der Erde um diese in seiner Art Parallel-Universum mit ihren unterbewussten Ängsten zu konfrontieren, zu töten und ihre Seelen zu rauben. Als es wieder einmal so weit ist, wird von Engeln aber auch die junge Allison in das Reich geschickt, die sich gerade die Pulsadern in der Badewanne aufgeschnitten hat. Als letzte Chance für ihr menschliches Leben und für die Menschheit selbst soll sie Abraham wieder an seine menschliche Existenz erinnern um auf diese Weise seine Macht zerstören zu können...
„Ice from the Sun“ ist ja ein Werk, dem auch nicht unbedingt ein guter Ruf voraus eilt und dem Zuschauer sollte im Vorfeld bewusst sein, dass er sich mit dem Werk aus dem Jahr 1999 auch in die nicht immer geschmackssicheren Untiefer amerikanischer Low-Budget-Splatter, Amateur-, und Experimentalfilm-Gefilde begibt. Die Geschichte tönt ja gar nicht mal so schlecht, doch für ein Fantasy-Setting war kein Geld vorhanden, sodass Inhalt mittels Voice-Over-Kommentar nur kurz angerissen wird und der Rest dann auf Wald, Wiese und in heruntergekommenen Häusern gedreht wurde. Dabei realisiert Stanze seinen Film im Stil eines Musikvideoclips für eine Industrial-Band und verfremdet sein wohl auf Super-8 und 16mm gedrehtes Rohmaterial mit allerlei optischen und akustischen Tricks. Mit knapp zwei Stunden Laufzeit ist „Ice from the Sun“ auch eindeutig zu lange geraten und die Macher gingen offensichtlich auch etwas arg überambitioniert zu Werke. Schon die Texteinblendungen zu Beginn verkünden, dass „Ice from the Sun“ auf Krawall gebürstet ist und den Zuschauer natürlich an der Gurgel packen und provozieren möchte. Das ist jedoch nur mäßig gelungen und mangels Figurenzeichnung und tiefergehender Charakterisierung wirkt das Geschehen auch nur bedingt schockierend und stellt sich mit seinen Gore-Einlagen auch selber ein Bein. Wer so wie ich Filmen aus dieser Ecke nicht gänzlich abgeneigt ist, kann durchaus einen Blick riskieren und Zeuge einer der wohl wüstesten Szenen der Filmgeschichte werden – auf Dauer wirkt das Treiben und die optischen Spielereien auf den Zuschauer aber doch auch etwas ermüdend, wenig originell und doch auch etwas arg bemüht. Inhaltliche Kompromisslosigkeit sieht imho anders aus und „Ice from the Sun“ ist dann auch eher fern von Anspruch und Relevanz und eben auch nur ein weiteres und überambitioniertes Werk aus der Amateur-Kiste, dass gerne so viel mehr sein möchte, als Inhalt, Darsteller und Machart hergeben.