Welchen Film habt ihr zuletzt beinahe gesehen?

[sergio petroni]

Fast Company



bäh... warum soll ich mir einen Film über eine vermeintliche Sportart angucken, die mich so überhaupt nicht interessiert? Dragstar ist ja gleich noch eine Ecke doofer als Formel 1 und auch beim Film war trotz aller Liebe zu Cronenbergs sonstigem Output nach 20 Minuten mal Schluss!

Hättest du mal gefragt dann hätte ich dir gesagt das dieser Film mal so gar nicht in dein Spektrum fällt!
Auch mich konnte der Streifen mal so gar nicht begeistern, da steht zwar Cronenberg drauf aber enthalten ist da mal 0 von Ihm.

Ich muß vorweg schicken, daß ich den Film nicht kenne und er mich aufgrund seiner Thematik wohl
auch nicht interessieren wird. Aber ich glaube schon, daß da etwas vom Original-Cronenberg enthalten
ist.
Cronenberg: " Ich fühlte mich schon als Kind angezogen von allem, was rollt. Vom Gefühl der Geschwindigkeit,
der Freiheit. Der Gedanke an einen Unfall löste bei mir morbide Schauer aus. Irgendwann entdeckte
ich dann das Rennauto. Es ist die ultimative Version des Autos, weil es aller sozialen Zeichen entledigt
ist. Im Grunde ist ein Rennwagen antisozial, weil er laut, schnell und gefährlich ist."
Bei Dragster-Rennen ist dieses Prinzip auf die Spitze getrieben. Bereits bei seinem Kurzfilm
"The italian machine" von 1976 ist der heimliche Hauptdarsteller eine Ducati. In "Rabid" (1977) löst ein
Motorradunfall die ganzen folgenden Geschehnisse aus. Auch in "Crash" wird die Beziehung
von Mensch und Fahrzeug (oder allgemein Maschine) thematisiert. Es ist z.B. auch kaum bekannt,
daß Cronenberg ein Drehbuch zur Familiengeschichte von Ferrari geschrieben hat, das aber
nie verfilmt wurde.

[Adalmar]

Der Film ist sicher nicht unter den besten Cronenbergs, aber schlecht ist er ebensowenig. Er ist doch weit davon entfernt, ein stumpfer Werbefilm für einen Motorsport zu sein, wie das ja hier beinahe anklingt. Er ist ein Drama mit recht authentischen, gut greifbaren Figuren und anschaulichen Rennaction-Szenen. Die Darsteller mochte ich auch alle recht gern. Ich finde nicht, dass der Film es verdient hat, nach 20 min ausgemacht zu werden.

[jogiwan]

Ich finde nicht, dass der Film es verdient hat, nach 20 min ausgemacht zu werden.

Du hast recht, ich hätte schon nach 15 Minuten den Bremsschirm ziehen sollen...

[Adalmar]

Kannst du ja gar nicht beurteilen.

[jogiwan]

Scherz beiseite... das Problem bei solchen Filmen ist, dass mich das Umfeld leider so gar nicht interessiert. Das ist auch der Grund warum ich "The Wrestler" noch immer nicht gesehen hab, obwohl mir der unter Umständen wohl sogar gefallen würde. Wenn ich die Faszination am Motorsport so überhaupt nicht teilen kann und die ganze Sache bei mir sogar in eine ablehnende Richtug geht, werde ich vermutlich auch Probleme haben, die Intention der Hauptfigur zu verstehen. Die Faszination an der Formel 1, Dragster und dem Gebrauchsgegenstand Auto, dass zum kultisch verehrten Objekt erhoben wird, kann ich auch nicht im geringsten nachvollziehen. Ich fahre ja auch nicht mehr und ein Streifen wie "Fast Company" ist dann auch einfach nicht für mich gedacht.

[Adalmar]

Wie gesagt, den Einwand könnte ich dann verstehen, wenn ich den Film als Werbung für diesen Sport empfunden hätte. So ist er für mich aber gar nicht rübergekommen. Klar gibt es Filme, die das Umfeld, in dem die Handlung angesiedelt ist, stark beschönigen. Aber das konnte auch einem recht jungen Cronenberg nicht passieren.

Die Faszination an der Formel 1, Dragster und dem Gebrauchsgegenstand Auto, dass zum kultisch verehrten Objekt erhoben wird, kann ich auch nicht im geringsten nachvollziehen.

Geht mir ganz genauso. Aber der Film versucht für mein Empfinden auch gar nicht, diese Faszination dem Zuschauer aufzudrängen. Die Autorennen stehen einfach stellvertretend für einen extremen Reiz, dem sich auszusetzen es den Menschen gelüstet. Aber es geht genauso darum, wie kalt das vom Management ausgenutzt wird.

[karlAbundzu]

@jogiwan hm, ist eh eine etwas durch viele beispiele nicht ganz nachzuvollziehende heransgeweise an die filmauswahl.
Wrestler hast du ja schon genannt, ich schätze mal, da war ja zu 90% Arthouse Publikum, die zum Großteil Wrestling nicht interessiert oder sogar ablehnen. Anderes Beispiel sind die Boxerfilme, zu Zeiten von Rocky oder auch "Wie ein wilder Stier" gab es mehr Zuschauer dieser FIlme als Boxfreunde.
Das ganze noch weiter gedreht: ich finde im realen Leben Kriege äußerst unnötig und sehe gerne diese FIlme, die im Krieg handeln. Auch die meisten Mörder oder Geheimagenten dieser Welt verdienen nicht meine Aufmerksamkeit. Im FiIlm hingegen...
Worauf ich hinauswill: unabhängig von der Szene/dem Millieu, in dem der Film spielt, kann ja ein guter Film herauskommen, oder halt auch nicht. Fußball zB interessiert mich übrigens schon seit langer Zeit, ein richtig guten Film darüber gibt es kaum, bzw. ich guck auch kaum welche, da mich meist eben die beteiligten Personen oder die Vorschau oder die Story nicht interessieren.

[Onkel Joe]

Aber ich glaube schon, daß da etwas vom Original-Cronenberg enthalten
ist. Cronenberg: " Ich fühlte mich schon als Kind angezogen von allem, was rollt. Vom Gefühl der Geschwindigkeit,
der Freiheit. Der Gedanke an einen Unfall löste bei mir morbide Schauer aus. Irgendwann entdeckte
ich dann das Rennauto. Es ist die ultimative Version des Autos, weil es aller sozialen Zeichen entledigt
ist. Im Grunde ist ein Rennwagen antisozial, weil er laut, schnell und gefährlich ist."
Bei Dragster-Rennen ist dieses Prinzip auf die Spitze getrieben. Bereits bei seinem Kurzfilm
"The italian machine" von 1976 ist der heimliche Hauptdarsteller eine Ducati. In "Rabid" (1977) löst ein
Motorradunfall die ganzen folgenden Geschehnisse aus. Auch in "Crash" wird die Beziehung
von Mensch und Fahrzeug (oder allgemein Maschine) thematisiert. Es ist z.B. auch kaum bekannt,
daß Cronenberg ein Drehbuch zur Familiengeschichte von Ferrari geschrieben hat, das aber
nie verfilmt wurde.

Cronenberg liebt Autos und die Geschwindigkeit aber das macht ja keinen Film von Ihm aus, so sehe ich das zumindest. Fast Company fällt schon aus der Reihe bei seinen Werken aber wenn es Menschen gibt die diesen Film mögen bitte schön.

[untot]

Ich hab mich letzte Woche an "Stalker" versucht und muss gestehen ich hab nach über einer Stunde ausgemacht, für viele ist dieser Film ja ein Erlebnis, aber bei mir hat der Film außer Langeweile rein gar nichts ausgelöst, schon die Stunde war die reinste Tortur, vielleicht hat er mich auch nur auf dem falschen Fuß erwischt, aber nochmal wird ich mich daran nicht versuchen glaube ich!

[Vinz Clortho]

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