Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 19:03
Faster Pussycat... Kill! Kill!
Die drei Tänzerinnen Varla, Billie und Rosie fahren nach getaner Arbeit in der Go-Go-Bar in die Wüste um mit ihren Sportautos ein paar Runden zu drehen. Als ihnen das junge Pärchen Tommy und Linda begegnet kippt jedoch rasch die Szenerie und nach einem Autorennen und gegenseitigen Provokationen tötet Varla den jungen Mann mit ihren bloßen Händen, setzt Linda unter Drogen und entführt das junge Mädchen. Als die Frauen an einer Tankstelle halten, erfahren sie vom redseligen Tankwart vom Schicksal eines alten und an den Rollstuhl gefesselten Mannes, der mit seinen zwei Söhnen auf einer abgelegenen Farm lebt und eine große Menge Geld von der Versicherung zuhause gebunkert haben soll. Als Varla den Mann sieht, wittert sie leichte Beute und fasst den teuflischen Plan, sich das Vertrauen des Mannes zu erschleichen um ihn anschließend das Geld zu rauben.
„Die Satansweiber von Tittfield“ zählt hierzulande wohl aus vielerlei Gründen zu den bekanntesten Werken des US-amerikanischen Regisseurs Russ Meyer, der weltweit auch popkulturell viele Spuren hinterlassen hat und ein Frauenbild präsentiert, dass seinerzeit wohl viele Zuschauer völlig auf dem falschen Fuß erwischt hat. Mit den drei Tänzerinnen, insbesondere Varla präsentiert Meyer ja durchtriebene, gewaltbereite und moralisch degenerierte Figuren, die ohne mit der künstlichen Wimper zu zucken über Leichen gehen und dabei auch vor nichts zurückschrecken. Das passte wohl wenig in die Zeit, in der Frauen eher als brave Hausmütterchen positioniert waren, die dem Ernährer der Familie abends die Patschen, das Essen richten und den Nacken kraulen, anstatt ihn zu brechen. Doch als feministischer Kommentar ist das Exploitation-Werk „Faster Pussycat! Kill! Kill!“ ja aber nicht geeignet und Meyer überzeichnet seine Figuren auf beiden Seiten und kreiert in der Abgelegenheit der staubigen Wüste mit hübschen Schwarz-Weiß-Bildern und tiefen Ausschnitten einen Mikrokosmos auf verkommenen Figuren, dass letzten Endes fast nur Verlierer kennt. Ebenfalls hübsch zu sehen, wie Meyer hier dem American-Lifestyle mit seine Stereotypen einen vor den Latz knallt und mit vergleichsweise einfachen Mitteln ein so subversives Statement geschaffen hat, dass auch noch knapp 50 Jahre nach Erscheinen wenig eingebüßt hat. So eine ruppige Demontage bestehender Gesellschaftsnormen hat danach imho eigentlich nur noch „Natural Born Killers“ auf ähnliche Weise geschafft.
Die drei Tänzerinnen Varla, Billie und Rosie fahren nach getaner Arbeit in der Go-Go-Bar in die Wüste um mit ihren Sportautos ein paar Runden zu drehen. Als ihnen das junge Pärchen Tommy und Linda begegnet kippt jedoch rasch die Szenerie und nach einem Autorennen und gegenseitigen Provokationen tötet Varla den jungen Mann mit ihren bloßen Händen, setzt Linda unter Drogen und entführt das junge Mädchen. Als die Frauen an einer Tankstelle halten, erfahren sie vom redseligen Tankwart vom Schicksal eines alten und an den Rollstuhl gefesselten Mannes, der mit seinen zwei Söhnen auf einer abgelegenen Farm lebt und eine große Menge Geld von der Versicherung zuhause gebunkert haben soll. Als Varla den Mann sieht, wittert sie leichte Beute und fasst den teuflischen Plan, sich das Vertrauen des Mannes zu erschleichen um ihn anschließend das Geld zu rauben.
„Die Satansweiber von Tittfield“ zählt hierzulande wohl aus vielerlei Gründen zu den bekanntesten Werken des US-amerikanischen Regisseurs Russ Meyer, der weltweit auch popkulturell viele Spuren hinterlassen hat und ein Frauenbild präsentiert, dass seinerzeit wohl viele Zuschauer völlig auf dem falschen Fuß erwischt hat. Mit den drei Tänzerinnen, insbesondere Varla präsentiert Meyer ja durchtriebene, gewaltbereite und moralisch degenerierte Figuren, die ohne mit der künstlichen Wimper zu zucken über Leichen gehen und dabei auch vor nichts zurückschrecken. Das passte wohl wenig in die Zeit, in der Frauen eher als brave Hausmütterchen positioniert waren, die dem Ernährer der Familie abends die Patschen, das Essen richten und den Nacken kraulen, anstatt ihn zu brechen. Doch als feministischer Kommentar ist das Exploitation-Werk „Faster Pussycat! Kill! Kill!“ ja aber nicht geeignet und Meyer überzeichnet seine Figuren auf beiden Seiten und kreiert in der Abgelegenheit der staubigen Wüste mit hübschen Schwarz-Weiß-Bildern und tiefen Ausschnitten einen Mikrokosmos auf verkommenen Figuren, dass letzten Endes fast nur Verlierer kennt. Ebenfalls hübsch zu sehen, wie Meyer hier dem American-Lifestyle mit seine Stereotypen einen vor den Latz knallt und mit vergleichsweise einfachen Mitteln ein so subversives Statement geschaffen hat, dass auch noch knapp 50 Jahre nach Erscheinen wenig eingebüßt hat. So eine ruppige Demontage bestehender Gesellschaftsnormen hat danach imho eigentlich nur noch „Natural Born Killers“ auf ähnliche Weise geschafft.