Hated: GG Allin and The Murder Junkies
Im Rahmen eines Mottoabends zum Thema „Tod“ im sympathischen Hamburger Hinterhofkino „B-Movie“ bekam ich die Möglichkeit, die originale, aber leider nur ca. einstündige 16-mm-Fassung des Dokumentarfilms über Scum-Punk und Exzentriker GG Allin zu sehen, der mit verschiedenen Begleitbands besonders für seine Auftritte berüchtigt war, in denen er entblößt und aggressiv sich mit seinem Publikum prügelte, sich mit seinen Exkrementen einrieb, das Publikum damit bewarf, sich selbst Verletzungen zufügte und eigentlich so ziemlich all das machte, was „man“ normalerweise eben nicht tun sollte, schon gar nicht auf einer Bühne. Er wollte die „Gefahr zurück in den Rock’n’Roll bringen“, außerdem kündigte er seinen eigenen Selbstmord auf der Bühne an, wozu es aber nicht mehr kam, da er zuvor an einer Überdosis Heroin starb. Der Film wurde noch zu Lebzeiten GG’s gedreht und zu Wort kommen neben GG selbst sein Bruder und Murder-Junkie-Mitglied Merle, der „Naked Drummer“ Dino, ehemalige Weggefährten, Kritiker, Fans usw. Dabei kommt es bedingt durch den unaufgeregten Umgang der Filmemacher mit dem eigentlich (zumindest aus Mainstream-Sicht) so Absurden zu vielen humoristischen Momenten, während die Höhepunkte natürlich die zahlreichen Ausschnitte aus GG Allins Shows darstellen. Aufgrund fehlender Untertitel habe ich nicht alles verstanden, kann mir über die tatsächlichen Inhalte der geführten Interviews insofern nur schwer ein Urteil erlauben. Wer sich für Scumpunk im Allgemeinen bzw. GG Allin im Speziellen interessiert, einmal mal eine etwas andere Definition von Punk bzw. Rock’n’Roll kennenlernen möchte oder einfach nur Bock auf eine zünftige Freakshow mit genügend Sicherheitsabstand hat, sollte ruhig mal Ausschau nach der (längeren) DVD-Version von Todd Phillips’ Doku halten.Documentary about notorious Murder Junkies lead singer GG Allin.