Erstaunlich, wie unterschiedlich die Eindrücke sein können.purgatorio hat geschrieben:mal eben fix durchgeschmökert:
Cormac McCarthys "Die Straße"
ein sehr finsteres Buch, bei dessen Lektüre einem unwillkürlich kalt wird, egal wie beheizt der Raum ist. Im Stil vollkommen reduziert, nichteinmal Anführungszeichen gibt es mehr. Keine komplizierten Sätze, punktuell noch ein paar Worte, die eine verblassende Erinnerung ans Bildungsbürgertum mit all ihren Besitztümern aufblitzen lassen, die im Kontext aber ihren Glanz verlieren. Ein Text, so düster und reduziert, wie der stille Untergang der Menschheit, den er beschreibt. Fragmentarisch, zerrissen, unfassbar bedrückend!
Eigentlich ein sehr interessantes und beeindruckendes Buch, aber gerade wegen der stilistischen Reduktion und der eintönigen Düsterkeit der Szenerie war da bei mir mit "mal eben fix durchgeschmöckert" gar nichts zu machen. Ich empfand das Lesen als ausgesprochen anstrengend und musste nach etwa 1/3 ganz aufgeben. Nun wartet "Die Straße" bei mir schon seit mehreren Jahren auf einen zweiten Anlauf.