Habe mir nun die VerSchleFaZung von "Sunshine Reggae auf Ibiza" angesehen. Mit diesem Film haben sich Kalkofe und Rütten natürlich einen einfachen Gegner ausgesucht. So werden der stumpfsinnige, platte Humor sowie der Sexismus natürlich trefflich und vollkommen zurecht aufs Korn genommen und zur Zielscheibe von Spott und Häme. Dass man die ironische Distanz, mit der Karl Dall seine Rolle zu spielen scheint, nicht erkannte, finde ich aber eigenartig und ein Stück weit bedenklich, immerhin sind die ja Kollegen. Für die mitunter ja doch recht gefällige Musik hatte man überhaupt kein Ohr und bügelte mit der Alles-Scheiße-Keule drüber, fragte sich, wo der versprochene Reggae bliebe und offenbarte damit Lücken bei der Vorbereitung, die diese Frage hätten klären und dem Zuschauer einen Mehrwert an Informationen hätten bieten können. Der Blick fürs eine oder andere trashige, absurde Detail wird wie üblich geschärft, das macht schon Spaß. Großartig auch, wie es Rütten und Kalkofe Dall gleichtun und einen Herr-Ober-Witz nach dem anderen raushauen. Was als Flachwitzarsenal gedacht war, brachte mich simples Gemüt tatsächlich zum Lachen Fürs Trinkspiel wurden diesmal zwei Teams gebildet: Eines für verbale sexuelle Anzüglichkeiten und eines für musikalische Beiträge. Zumindest die erste Gruppe dürfte bei stengem Befolgen der Regeln einen schweren Leberschaden erlitten haben. Am Ende jedoch erlitt Kalkofe einen Nervenzusammenbrach und weinte so bitterlich, dass er getröstet werden musste...
P.S.: Zum Drehzeitpunkt lebte Chris Roberts noch, während der Ausstrahlung bereits nicht mehr. Als man sich mit gewohnt scharfer Zunge seiner Rolle und seinem Schauspiel widmete, wurde ein entsprechender Hinweis eingeblendet, in dem ihm ferner vollkommen ironiefrei für seine Schlager gehuldigt wurde.
Die Schlefazisierung von René Wellers "Macho Man" ist eine ziemlich vergnügliche Angelegenheit, der Film aber auch ein sehr dankbares Opfer. Kalkofe und Rütten analysieren den Film detailliert und verdammt lustig, liefern sich sogar einen Boxkampf gegeneinander! Ferner gehen sie auf die Crowdfunding-Kampagne für den zweiten Teil ein. Lediglich das Nürnberg- und Breakdance-Bashing nerven.
Für Christian Anders' "Die Brut des Bösen" lieferte man nicht nur ein Schlager-Gesangs-, sondern auch eine Tanzeinlage sowie eine deutsche Übersetzung des Titellieds! Letztlich allerdings hat man - allen spaßigen Kommentaren und Analysen zum Trotz - den Film nicht verstanden: Ja ,für Fränk ist am Schluss alles Mist, aber eben gerade weil er sich in seiner Wut nicht an die eigenen Regeln gehalten hat.
Habe mir nun auch mal die SchleFaZ-Fassung von "Plan 9 From Outer Space" gedrückt. Die beginnt recht launig mit einer Criswell-Prolog-Parodie Kalkofes. Zu Beginn wird ferner einiges über Ed Wood und die Produktionsbedingungen erzählt sowie auf den Unterschied zwischen kalkuliertem Trash à la Asylum und solch herzigen Angelegenheiten wie eben "Plan 9..." & Co. hingewiesen - Kalki bringt's auf die Formel Zyniker vs. Romantiker. In der Folge schlüpfen Rütten und Kalkofe dann wie gewohnt in ihre Sarkast-versus-Romantiker-Rollen und nehmen den Film natürlich haarklein auseinander. Das liefert für unsereins nicht viel neues zu Tage, ist aber mit viel Inbrunst umgesetzt worden. Allerdings tun mir diejenigen, die Ed Wood nun erst auf diese Weise entdecken, auch ein bisschen leid - viel schöner ist es doch, zunächst einmal selbst den Film und seine Bizarrerien für sich zu entdecken, anstatt alles vorgekaut zu bekommen und mit der Nase auf jede Abstrusität gestoßen zu werden... Für mich als Fan war's trotzdem lustig.