horror's Reise durch die große Welt der Filme

Euer Filmtagebuch, Kommentare zu Filmen, Reviews

Moderator: jogiwan

Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Wenn du krepierst, lebe ich
(Autostop rosso sangue)
mit Franco Nero, David Hess, Corinne Clery, Joshua Sinclair, Carlo Puri, Ignazio Spalla, Leonardo Scavino, Monica Zanchi, Benito Pacifico, Angelo Ragusa, Luigi Birri, Robert Sommer, Ann Ferguson, Fausto Di Bella
Regie: Pasquale Festa Campanile
Drehbuch: Peter Kane / Aldo Crudo
Kamera: Franco Di Giacomo / Giuseppe Ruzzolini
Musik: Ennio Morricone
FSK 18
Italien / 1977

Ahnungslos nehmen der Reporter Walter Mancini und seine Frau Eva einen Anhalter mit, der eine Wagenpanne vortäuscht. In Wahrheit ist er jedoch der psychisch kranke Gewaltverbrecher Adam Konitz, der mit Hilfe der beiden die Beute eines Überfalls über die mexikanische Grenze schmuggeln will. Bald kommt es zu Streitereien und Konitz offenbart seine sadistische Natur...


Ähnlich wie schon in Mario Bava's "Wild Dogs" aus dem Jahre 1974 spielt sich auch in vorliegendem Film ein Großteil der Geschichte lediglich in einem Auto ab, was im ersten Moment eventuell den Eindruck gepflegter langeweile aufkommen lassen könnte. Doch weit gefehlt, denn ein erstklassiges Trio an Hauptdarstellern und eine einzigartige Atmosphäre machen diesen Film zu einem wahren Erlebnis. Filme die sich auf einem so beengten Raum abspielen funktionieren wirklich nur, wenn man sie mit ausdrucksstarken Schauspielern besetzt, die wirklich etwas von ihrem handwerk verstehen und so hat Regisseur Pasquale Festa Campanile mit Franco Nero, David Hess und Corinne Clery ein trio verpflichtet, das diesem Werk ganz eindeutig seinen Stempel aufdrückt. Dabei rückt insbesondere das Zusammenspiel zwischen Nero und Hess in den Vordergrund, der ja schon in Wes Craven's "The last House on the left" mit absoluter Brillanz den psychophatischen Sadisten spielte und dies auch in vorliegender Geschichte wieder einmal sehr eindrucksvoll tut. Diese Rollen scheinen für ihn wie auf den Leib geschneidert, verleiht er dabei den von ihm dargestellten Charakteren doch eine fast schon erschreckende Glaubwürdigkeit, was gleichzeitig beim Zuschauer für so manche Gänsehaut sorgen kann. So liefert er sich hier einen psychischen Schlagabtausch mit Franco Nero, der an Intensität kaum zu überbieten ist und in dem der offensichtliche Wahnsinn von Adam (Hess) ganz vorzüglich zum Ausdruck kommt.

Schon nach kurzer Zeit verdichtet sich die zu Beginn noch recht lockere Stimmung der Geschichte zunehmend, wurde man in den ersten Minuten noch mit einigen sogar unfreiwillig komischen Momenten und ständigen Zankereien der Eheleute konfrontiert, so ändert sich dieser Zustand fast schlagartig, als die beiden den Anhalter mitnehmen, der schon nach wenigen Minuten keinen Hehl mehr aus seiner wahren Natur macht. Nun entfaltet sich immer mehr ein perfides Katz-und Maus Spiel innerhalb des Trios, bei dem immer mehr der offensichtliche Sadismus in Adam's Charakter zum Ausdruck kommt. Auch wenn der Höhepunkt sicherlich im Zusammenspiel zwischen nero und Hess zu suchen ist, so nimmt auch die hübsche Corrine Clery einen nicht unwichtigen Anteil der Story ein, der mit zunehmender laufzeit sogar immer größer wird. Muss sie doch zum Beispiel als Sexobjekt für Adam herhalten, der vor den Augen ihres gefesselten Mannes den Geschlechtsakt mit ihr vollzieht. Trotz der offensichtlichen Spannungen zwischen den Eheleuten kann man sich sehr gut vorstellen, das diese Situation für den Ehemann die absolute psychische Qual darstellen muss. Dieser Zustand erlangt noch eine vollkommen andere Gewichtung, als dieser mitansehen muss, wie aus der anfänglichen Verweigerungshaltung seiner Frau die pure Ekstase wird und sie den geschlechtsverkehr mit dem Psychophaten sichtlich genießt. Doch nicht nur diese Passage hinterlässt beim Zuschauer eine nachhaltige Wirkung, denn das gesamte Geschehen strotzt nur so vor unverhohlenem Sadismus, dem David Hess eine neue Dimension verleiht.

Mit der Zeit eskaliert die Situation immer mehr und die vorherrschende Grundstimmung ist selbst für den Betrachter nur schwer auszuhalten, versucht man doch immer wieder, sich in die Lage der Opfer hineinzuversetzen und dabei herauszubekommen, wie man sich wohl selbst in einer solchen Lage fühlen würde. Die Antwort wird wohl bei jedem etwas anders ausfallen, jedoch herrscht auf jeden Fall ein extrem beklemmendes Gefühl vor, das einem fast die Luft zum Atmen nimmt. Streckenweise gerät man dabei in einen ohnmächtigen Zustand, der einem die offensichtlich zur Schau gestellte Hilflosigkeit der Protagonisten vor Augen führt. Das dabei entstehende Gefühl sorgt ganz eindeutig dafür, das man sich selbst keineswegs wohl in seiner Haut fühlt und auch zu keiner Zeit die vorherrschende Beklemmung der Situation abschütteln kann. Gerade durch den Aspekt, das diese Grundstimmung eigentlich die ganze Geschichte über vorhanden ist, kann man sich wohl äusserst gut vorstellen, das "Wenn du krepierst, lebe ich" ein sehr intensives Filmerlebnis darstellt, das zudem auch noch über einen dramaturgisch exzellenten Spannungsbogen verfügt. Man saugt das Geschehen förmlich wie ein Schwamm in sich auf und gerät dabei immer mehr selbst in den Strudel der Ereignisse, die einen einfach nicht loslassen wollen.

Wer Filme wie beispielsweise "Wild Dogs" zu schätzen weiss, der wird ganz sicher auch dieses Werk lieben, das im Bezug auf den Actiongehalt gar nicht einmal soviel zu bieten hat, sondern seine Spannung und Atmosphäre aus der gegebenen Situation bezieht, in der sich die Akteure befinden. Die daraus hervorgehende Faszination legt sich wie eine zweite haut über den Betrachter, der fast schon selbst zum Spielball der sadistischen Ereignisse wird, die sich während der Story abspielen. Die erstklassige Besetzung dieses Filmes bietet zudem herausragendes Schauspiel, wobei selbstverständlich die drei Hauptdarsteller ganz besonders hervorzuheben sind. Doch auch die kleinen Nebenrollen sind äusserst gut besetzt, so das man in diesem Punkt absolut keinerlei Grund zur negativen Kritik vorfindet. Letztendlich hat Pasquale Festa Campanile hier wirklich alles richtig gemacht und bietet so einen faszinierenden Thriller an, den man wohl getrost zu den absoluten Größen des italienischen Kinos zählen darf. Dazu trägt auch noch das richtig fiese Ende bei, das dem Zuschauer noch einmal einen kleinen Tiefschlag versetzt und die habgierige Natur des Menschen hervorkehrt, der beim Anblick von zuviel Geld sämtlichen Anstand und jede Moral über Bord wirft, wenn er sich denn selbst bereichern kann.


Fazit:


"Wenn du krepierst, lebe ich" ist Cinema Italiano vom Feinsten und selbst nach nunmehr über drei Jahrzehnten immer noch ein unglaublich faszinierender Film. Ohne übertriebenen Aktionismus gerät der Zuschauer dabei in einen Strudel von Gewalt und psychischer Folter, der einem teilweise gehörig zu schaffen macht. Spannend, atmosphärisch und absolut faszinierend wird man dabei Zeuge von unverhohlenem Sadismus, den David Hess auf seine unnachahmliche Art und Weise zum Ausdruck bringt. Als Gesamtwerk kann man diesen Film eigentlich nur auf einem sehr hohen Niveau ansiedeln, denn alles darunter würde diesem fiesen Thriller ganz einfach nicht gerecht werden.


9/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Tote pflastern seinen Weg
(Pronto ad Uccidere)
mit Ray Lovelock, Martin Balsam, Elke Sommer, Heinz Domez, Ettore Manni, Peter Berling, Riccardo Cucciolla, Ernesto Colli, Dante Cleri, Massimo Ciprari, Francesco D'Adda, Philip Dallas, Consalvo Dell'Arti, Franco Galizi
Regie: Franco Prosperi
Drehbuch: Peter Berling / Antonio Cucca
Kamera: Roberto D'Ettorre Piazzoli
Musik: Ubaldo Continiello
Ungeprüft
Italien / 1976

Um an die Hintermänner eines Drogenkartells zu gelangen, verpasst man dem jungen Inspektor Massimo Tonani (Ray Lovelock) die Identität eines Gangsters. Der Glaubwürdigkeit willen überfällt er einen Juwelier und nimmt sogar eine Geisel Die Tat des Neuen macht im Knast schnell die Runde. Das hilft Tonani Kontakte zu Giulianeli (Martin Balsam), dem Kopf der Organisation, zu knüpfen und sein Vertrauen zu gewinnen. Aber er hat auch noch ein ganz persönliches Interesse am Kopf des Gangsterbosses. Seine Erinnerungen werden von den Bildern beherrscht, in denen seine Mutter von zwei flüchtenden Gangstern angeschossen wurde und seit jenem Tag ihr Leben in einem Rollstuhl fristet.


Ganz bestimmt gibt es bessere Vertreter des italienischen Action-Thrillers die vor allem eine besser durchdachte Geschichte präsentieren, als es bei "Tote pflastern seinen Weg" der Fall ist. Zugegebenermaßen beinhaltet der Film einige offensichtliche Mankos, wie beispielsweise diverse Logiklöcher oder auch einige nicht ganz nachvollziehbare Handlungsweisen einiger Protagonisten. Dennoch kann man dem Werk von Franco Prosperi auf keinen Fall seinen äusserst hohen Unterhaltungswert absprechen, bekommt der Zuschauer doch ein Szenario präsentiert, das in keiner Phase auch nur kleinste Längen aufweist. Vielmehr ist hier das Gegenteil der Fall, denn größtenteils geht es sogar ziemlich actionreich zur Sache, wodurch die gut 90 Minuten Spielzeit fast wie im Fluge vergehen. Im Mittelpunkt der Story steht der Polizist Massimo Tonani, der in einem Undercover-Einsatz an die Hintermänner einer Drogen-Organisation herankommen will. Sein eigentliches Ansinnen ist dabei aber ein sehr starkes Rachegefühl, denn Mitglieder der Organistion sind dafür verantwortlich, das seine Mutter ein Leben im Rollstuhl fristen muss. Und so ergibt sich dann insgesamt eine sehr kurzweilige Mixtur aus Polizei-Thriller und Rachefiilm, der zudem mit etlichen Action-Passagen angereichert wurde, die für ein exzellentes Filmvergnügen sorgen.

Insbesonder die Hauptfigur Tonani (Ray Lovelock) weiss in dieser Geschichte absolut zu überzeugen und sammelt ausserdem von Beginn an jede Menge Symphatiepunkte beim Zuschauer, kann man doch seine eigentlichen Beweggründe für den gefährlichen Einsatz vor allem vom menschlichen Standpunkt aus sehr gut nachvollziehen. Das dabei an den tag gelegte Schauspiel von Lovelock wirkt zudem noch äusserst glaubwürdig und bringt insbesondere die Verbissenheit und Intensität äusserst gut zum Vorschein, mit der er seine nicht immer legalen Ermittlungen betreibt. In jeder Phase des Filmes merkt man ihm an, das ihm so ziemlich alle Mittel recht sind, um die Identität der Hintermänner aufzudecken und zuedem auch noch seine Rachegelüste zu stillen. Um glaubhaft zu erscheinen, muss er sich dabei selbstverständlich selbst wie ein Ganove benehmen, so das er auch nicht davor zurückschreckt, einige Menschen zu töten. Denn nur auf diesem Wege kann er sich das Vertrauen der Kriminellen sichern, mit denen er einen fingierten Gefängnisausbruch durchgezogen hat.

Wenn man einmal von einigen kleinen Schwächen absieht, dann bietet "Tote pflastern seinen Weg" durchweg erstklassige Unterhaltung, die auch einige interessante Wendungen zu bieten hat, die vor allem zum Ende der Geschichte besonders in den Vordergrund treten. Das macht die ganze geschichte noch um Einiges interessanter als sie schon von Haus aus ist. Doch der absolute Höhepunkt dieses Filmes ist ganz sicher der vorhandene Action-Anteil, der sich nun wirklich sehen lassen kann. Etliche Schießereien, wilde Verfolgungsjagden und teils halsbrecherische Stunts wurden absolut erstklassig in Szene gesetzt und sorgen mit absoluter Sicherheit dafür, das zu keiner Zeit so etwas wie Langeweile aufkommen kann. Dazu gesellen sich auch noch jede Menge gute Sprüche und streckenweise sogar einige sehr witzige Dialoge, wobei man anmerken sollte, das die Ereignisse niemals albern oder gar kitschig erscheinen. Ganz im Gegenteil, das Geschehen wirkt immer ernst und verfügt ausserdem über einen sehr gelungenen Spannungsaufbau, der sich im Verlauf der Story immer mehr steigert und so auch die Aufmerksamkeit des Betrachters immer gewährleistet.

Das hier versammelte Darsteller-Ensemble trägt durch die durchweg ansehnlichen Leistungen auch zum insgesamt sehr guten Gesamteindruck bei, den man eigentlich von diesem Film gewinnen müsste. Durch den omnipräsenten Ray Lovelock geraten allerdings sämtliche anderen Figuren etwas in den Hintergrund, so das man hier keine tiefergehenden Charakter-Zeichnungen erwarten sollte. Dennoch agieren auch ein Martin Balsam oder eine Elke Sommer sehr routiniert und überzeugend, so das man letztendlich keinerlei Kritik am dargebrachten Schauspiel vornehmen kann. Man sieht also das hier ein absolut sehenswerter Vertreter des italienischen Kinos vorliegt, der sicherlich nicht perfekt ist und einige Schwächen aufweist, insgesamt gesehen aber äusserst kurzweilig und unterhaltsam gestaltet ist. Mir persönlich hat der Film jedenfalls sehr gut gefallen, zudem er auch noch einen tollen Score von Ubaldo Continiello beinhaltet, der absolut passend auf die Ereignisse abgestimmt ist. Wer sich nicht an kleineren mankos stört, sollte diesen tollen Beitrag aus Italien auf jeden Fall einmal sehen, denn beste-und actionreiche Unterhaltung ist garantiert.


Fazit:


Auch wenn Franco Prosperi's Film vielleicht nicht den höchsten Ansprüchen genügen kann, offenbart sich doch eine Geschichte die äusserst spannend-und temporeich in Szene gesetzt wurde. Ein extrem symphatischer Hauptdarsteller und jede Menge Action-Passagen garantieren förmlich ein sehr kurzweiliges Filmerlebnis, das man sich immer wieder gut anschauen kann, ohne das es dabei langweilig wird.


7,5/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




The Outfit
(The Outfit)
mit Lance Henriksen, Martin Kove, Billy Drago, Rick Washburn, Josh Mosby, J. Christian Ingvordsen, Allen Gilmore, Julie Lynch, J. Gregory Smith, Jeff Howard, Marie Healy, John Weiner, Myles Losam, Sally Marrison, Michele Kless
Regie: J. Christian Ingvordsen
Drehbuch: Whitney Ransick / J. Christian Ingvordsen
Kamera: Steven Kaman
Musik: Gary Topper
FSK 18
USA / 1993

Amerika zur Zeit der Prohibition. Die Menschen leiden unter der wirtschaftlichen Rezession, nur die Gangster führen ein Leben in Saus und Braus, ohne von den größtenteils korrupten Cops sonderlich bedrängt zu werden. Lediglich die kleine, verschworene FBI-Spezialeinheit des Agenten Baker leistet Widerstand. Zu ihr gehört auch der toughe Undercover-Cop Max, dem es sogar gelingt, die Gang des allzeit unberechenbaren Dutch Schultz zu unterwandern. Als Max sich in Schultz' Freundin verliebt, eskaliert die Situation.


Wenn man sich einmal die Besetzungsliste dieses B-Movies durchliest, dann stößt man doch auf einige bekannte Namen wie beispielsweise Lance Henriksen, Billy Drago oder auch Martin Kove, was doch einige Hoffnungen aufkeimen lässt , das man es mit einem unterhaltsamen Film zu tun bekommt. Doch leider kann die vorliegende Geschichte diese Hoffnungen nur teilweise erfüllen und kommt doch vielmehr äusserst klischeebehaftet und streckenweise sogar recht langatmig daher. Gerade wenn man an die wirklich großen Vertreter der Mafia-Thematik denkt, dann kann "The Outfit" noch nicht einmal ansatzweise an deren Qualität heranreichen, was man allerdings ehrlich gesagt auch nicht ernsthaft erwarten konnte. Dennoch ist der Film insgesamt gesehen doch eher eine ziemliche Enttäuschung, da das ganze Szenario irgendwie seltsam gestellt erscheint. Das fängt schon bei den Kulissen an, die dem Ganzen nicht die nötige Authenzität verleihen, die man bei einem Film dieser Art ganz einfach braucht, um auch eine gewisse Faszination zu verspüren.

Sicherlich mag dies auch im vorhandenen Budget begründet sein, das ziemlich offensichtlich nicht gerade hoch war, trotzdem hätte man das ganze Geschehen sicherlich besser in Szene setzen können. So aber will ganzzeitig nie das richtige Feeling aufkommen, das man beispielsweise in einem Klassiker wie "Es war einmal in Amerika" verspürt, vielmehr plätschern die Ereignisse seltsam belanglos vor sich her, ohne das dabei so etwas wie echte Spannung aufkommt. Es gibt zwar zwischendurch immer mal wieder einige sehenswerte Momente, doch insgesamt gesehen ist das ganz einfach viel zu wenig, um wirklich kurzweilige Unterhaltung anzubieten. Zu künstlich erscheint das Szenario und auch die Darsteller passen sich mit ihrem Schauspiel dem eher negativen Eindruck an, den man von diesem Werk gewinnt, das doch auf der Rückseite des DVD-Covers als äusserst realistisch angepriesen wird. Davon ist dann allerdings herzlich wenig zu verspüren und so quält man sich doch vielmehr durch die gut 110 Minuten Laufzeit, ohne das man irgendwelche sehenswerte Höhepunkte zu sehen bekommt, die den Gesamteindruck doch etwas nach oben anheben würden.

Doch wenigstens im Bezug auf die vorhandene Action bekommt der Zuschauer einige kurzweilige Passagen präsentiert, so gibt es etliche Schießereien und auch einige Schlägereien zu sehen, die allerdings auch nicht gerade einen sonderlich hohen Qualitätsstandard beinhalten. Denn auch bei diesem Punkt kommt man immer wieder auf die Glaubwürdigkeit des Ganzen zu sprechen, die ganz einfach an allen Ecken und Enden fehlt. Regisseur J. Christian Ingvordsen, der hier übrigens auch in einer der Hauptrollen zu sehen ist, hätte seine Geschichte bestimmt eine ganze Ecke besser gestalten können und so einige zu offensichtliche Defizite vermeiden können. Das Wichtigste dabei wären auf jeden Fall bessere und vor allem glaubhaftere Kulissen gewesen, denn die im Film verwendeten vermitteln nicht gerade einen authentischen Eindruck vom Amerika der 30er Jahre. Größtenteils entsteht viel eher der nachhaltige Eindruck, das man sich direkt in einem Film-Studio befindet, was der Geschichte insgesamt doch ziemlich schadet. Mangelnde Spannung und eine kaum vorhandene Atmosphäre sind jedoch der absolute Todesstoß für diesen Film, der lediglich in einigen Ansätzen überzeugen kann.

Letztendlich handelt es sich bei "The Outfit" nicht unbedingt um einen Film, den man gesehen haben muss. Man sollte sich auch nicht von den recht bekannten Namen einiger B-Darsteller irritieren lassen, denn das dargebotene Schauspiel ist nicht sonderlich überzeugend. Ein mangelnder Spannungsaufbau und etliche vorhandene Längen verhindern hier ein wirklich kurzweiliges Filmerlebnis, das ganz bestimmt auch mit einem verhältnismäßig niedrigen Budget durchaus möglich gewesen wäre. Wenn man nichts anderes zur Hand hat, dann kann man sich dieses Werk ruhig einmal anschauen, doch sollte man die Erwartungen auf ein Minimum beschränken, da "The Outfit" höheren Ansprüchen keinesfalls genügen kann.


Fazit:


J. Christian Ingvordsen war bei der Inszenierung seiner Geschichte zwar sichtlich bemüht, hat es aber zu keiner Zeit verstanden dem Zuschauer einen wirklich gelungenen B-Movie zu präsentieren. Zu offensichtlich sind die Defizite, die immer wieder auftreten und das Sehvergnügen doch äusserst stark einschränken. Ich persönlich schaue mir lieber noch 100 mal "Es war einmal in Amerika" an, bevor diese DVD noch einmal in meinen Player wandert.


3/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




71 into the Fire
(Pohwa Sokeuru)
mit Seung-won Cha, Sang-woo Kwone, Seung Hyun Choi, Seung-woo Kim, Christina Cha, Seung-won Jeong, Dong-beom Kim, David Lee McInnis, Tae-ju Park, Ji-wung Wi
Regie: John H. Lee
Drehbuch: Man-Hee Lee / Dong-Woo Kim
Kamera: Chan-min Choi
Musik: Dong-jun Lee
Keine Jugendfreigabe
Südkorea / 2010

Am 25. Juni 1950 startete das kommunistische Nordkorea einen Überraschungsangriff auf den Süden. Bis auf ein kleines Gebiet südlich des Nakdong River wurde Südkorea innerhalb kürzester Zeit überrannt. Dieser Film beruht auf der wahren Geschichte der Studenten-Soldaten von Pohang. 71 blutjunge Freiwillige ohne militärische Ausbildung und Erfahrung werden von den regulären Truppen zur Bewachung des unbedeutenden Außenpostens zurückgelassen. Man geht davon aus, dass der Hauptangriff der Nordkoreaner viel weiter südlich erfolgen wird. Doch der Feind wendet sich überraschend gegen Pohang. Es wird Stunden dauern, bis Verstärkung eintrifft. Bis dahin müssen die unerfahrenen Teenager alleine die Stellung halten....


Gleich zu Beginn dieses eindrucksvollen Filmes wird man mit harten und kompromisslosen Kampfhandlungen konfrontiert, bei denen man von der ersten Einstellung an die Überlegenheit der Nordkoreanischen Armee zu sehen bekommt. Scheinbar zahlenmäßig vollkommen unterlegen müssen sich die Soldaten aus dem Süden immer weiter zurückziehen, wurden sie doch von dem Angriff auf ihren Landesteil so dermaßen überrascht, das sie kaum zu kontrollierten Verteidigungsmaßnahmen in der Lage sind. Schon diese ersten Passagen hämmern sich gnadenlos in das Gedächtnis des Zuschauers, der von der Wucht dieser Einführung in die Geschichte selbst vollkommen überrumpelt wird und sich so ohne jede Vorwarnung mit der brutalen Intensität des Geschehens auseinandersetzen muss. Man ist sogar dankbar dafür, das nach diesem actiongeladenen Beginn erst einmal eine etwas ruhigere Phase eintritt, um das Gesehene richtig sacken lassen zu können, denn nur recht selten bekommt man doch einen Kriegsfilm geboten, der einen schon am Anfang mit einer Wucht in die Eingeweide trifft, die man fast schon körperlich spüren kann. Die Frage wem hier die Symphatiepunkte gelten, ist durch die ersten Minuten auch recht schnell geklärt, ist man doch gedanklich sofort auf der Seite des Südens, der hier nichts anderes versucht, als sein heimatland vor den brutalen Agressoren aus dem Norden zu verteidigen, deren Härte und Kaltblütigkeit in jeder einzelnen Phase des Kriegsgeschehens spürbar ist. Es sollen erst gar keine gefangenen gemacht werden und so bekommt man einige Tötungen zu sehen, die fast schon wie eine Abschlachtung erscheinen. Dabei ist es auch sehr empfehlenswert, den jeweiligen Soldaten einmal etwas tiefer in die Augen zu schauen, kenn bei den Südkoreanern kann man sehr wohl starke Emotionen erkennen, wobei hingegen die Nordkoreaner wie kampfroboter erscheinen, denen der blinde Fanatismus in den Augen abzulesen ist.

Und so gestaltet sich im Prinzip auch der gesamte Film, un dem die unterschiedlichen Ideeologien ganz hervorragend ausgearbeitet werden, ohne das man der geschichte eine zu große Klischeehaftigkeit nachsagen kann. Dennoch wird insbesondere die Haltung des Nordens immer wieder in den Vordergrund gerückt, wodurch fast selbstverständlich das feindbild der bösen Kommunisten aufgebaut wird. Manch einem mag das schon zuviel Klischee sein, aber Regisseur John H. Lee hat eigentlich nichts anderes gemacht, als die damalige Situation klar und deutlich widerzugeben, was ihm ganz nebenbei auch ganz vortrefflich gelungen ist. Dazu zählt meiner Meinung nach auch vor allem der Aspekt, das die Agressoren als seelenlose Roboter dargestellt werden, die anscheinend einer massiven politischen Gehirnwäsche unterzogen wurden, aber im Kampf mit dem Tod auf einmal sehr menschliche Züge aufweisen, da sie in dieser Situation ebenso nach ihrer Mutter rufen wie jeder andere Mensch auch. Dafür gibt es während der Geschichte vor allem eine ganz besondere Passage, die diesen Punkt erstklassig zum Ausdruck bringt und auch die damit verbundene Überraschung eines Südkoreaners deutlich macht, der nie mit solch menschlichen Reaktionen des Gegners gerechnet hätte.

Und gerade die menschliche Komponente nimmt einen großen Teil der Story ein, wobei wir bei den eigentlichen helden des Filmes sind, nämlich bei den 71 jungen Männern, die ohne jegliche Ausbildung zu einem Himmelfahrtskommando abkommandiert werden. Die Naivität und Unerfahrenheit dieser Männer kommt insbesondere am Anfang ihres Auftrages immer wieder zum Vorschein, Machtkämpfe untereinander und eine fehlerhafte Einschätzung über den Ernst der Situation führen ziemlich schnell zu einer zahlenmäßigen Dezimierung der von Haus aus schon sehr kleinen Truppe. Beim Aufeinandertreffen mit Spähtrupps aus dem Norden kommt die militärische Unerfahrenheit immer wieder stark zum Ausdruck, so das schon zu einem frühen Stadium 16 Männer ihr Leben verlieren. Nun könnte man eigentlich denken, das die Gruppe nun vollkommen auseinanderfällt, doch genau das Gegenteil tritt ein. Die Teenager werden sich ihrer verantwortung bewust und werden auf einmal ein richtig eingeschworener Haufen, in dem jeder einzelne auch Verantwortung für den anderen übernimmt. Als dann auch noch die Übermacht der nordkoreanischen Armee vor dem Außenposten Stellung bezieht, beginnt der eigentlich schier unglaubliche Teil einer Geschichte, die zwar auf einer wahren Begebenheit beruht, für den Zuschauer aber dennoch fast nicht nachvollziehbar erscheint.

Beginnen nun doch Kampfhandlungen, in denen trotz eines tragischen Endes wahre Helden geboren werden, denn die teenager verteidigen ihre Stellung mit einer Hingabe die man wirklich nur an den Tag legen kann, wenn man sein heimatland über alles liebt und zu dessen Verteidigung mit dem ganzen Herzen kämpft. Und so werden fehlende militärische Kenntnisse mit echtem Herzblut ausgeglichen, das augenscheinlich selbst der größten Übermacht trotzen kann und dieser ihre Grenzen aufzeigt. Für viele Leute mag sich das jetzt eventuell nach zuviel Pathos anhören, dabei ist dieser eigentlich nicht im Übermaß vorhanden. Der Gedanke die kleine Gruppe als helden anzusehen, ergibt sich ganz einfach aus der gegebenen Situation und manifestiert sich im Kopf des Betrachters, der schon längst selbst zu einem teil der Geschichte geworden ist. Immer mehr fällt einem dabei auf, wie sehr man sich doch mit der zahlenmäßigen Minderheit identifiziert hat und so fast ganz automatisch auch zu einem Mitglied dieser Gruppe geworden ist. Man fiebert richtiggehend mit, was hauptsächlich durch die authentische und glaubwürdige Inszenierung zustande kommt, die hier realistische Schlachten anbietet, die an Intensität kaum zu überbieten sind. Es gibt keinerlei Beschönigungen, sondern einfach nur harte und kompromisslose Kämpfe, die den Film insgesamt so realistisch erscheinen lassen, das einen nicht selten das Gefühl überkommt, sich mitten im Kampfgeschehen zu befinden.

Zu guter Letzt sollte man auch noch ein Wort über die Darsteller verlieren, die allesamt einen erstklassigen Job abliefern. Man kann dabei noch nicht einmal eine Abstufung in den leistungen vornehmen, denn bis in die kleinste Nebenrolle ist dieses Werk ganz hervorragend besetzt. Letztendlich hat John H. Lee wirklich alles richtig gemacht und mit "71 into the Fire" einen besonders sehenswerten Film abgeliefert, der nicht spurlos am Betrachter vorbeigeht. Ein actiongeladener Kriegsfilm, der allerdings nicht nur Raum für die imposanten Kampfhandlungen, sondern auch für menschliche Emotionen lässt. Als Gesamtpaket kann man für dieses fantastische und sehr beeindruckende Werk nur eine absolute Empfehlung aussprechen, denn qualitativ siedelt sich der Film auf einem äusserst hohen Level an.


Fazit:


Der Vergleich auf der Rückseite des deutschen DVD-Covers ist gar nicht einmal zu weit hergeholt, denn im Bezug auf Intensität und Realismus erinnert dieser Film wirklich an Spielbergs Meisterwerk "Der Soldat James Ryan", auch wenn man beide Filme von der Geschichte her kaum vergleichen kann. Auf jeden Fall wird aber beste und niveauvolle Filmkost geboten, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Koreanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch, Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 116 Minuten
Extras: Character Featurette, On Set, Originaltrailer, Trailershow
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Legend of the Fist
(Jing mo fung wan: Cheng Zhen)
mit Donnie Yen, Qi Shu, Anthony Wong Chau-Sang, Yasuaki Kurata, Shawn Yue, Karl Dominik, Ryu Kohata, Bo Huang, Jiajia Chen, Siyan Huo, Zhou Yang, Alex Ahlstrom, Shi Feng, Yale Varty
Regie: Andrew Lau
Drehbuch: Gordon Chan
Kamera: Andrew Lau / Man Ching Ng
Musik: Kwong Wing Chan
Keine Jugendfreigabe
China / Hongkong / 2010

Shanghai 1925: Die japanischen Besatzer kontrollieren mit brutaler Härte den nördlichen Bezirk der pulsierenden Weltstadt, um heimlich ihre anstehende Invasion vorzubereiten. Dort liegt der glamouröse Nachtclub Casablanca, ein Treffpunkt für die chinesischen Triaden, hochrangige japanische Offiziere und internationale Spione. Mitten im Geschehen: Kung-Fu-Kämpfer Chen Zhen, der inkognito in seine Heimatstadt zurückgekehrt ist. Vor vielen Jahren rächte er den blutigen Mord an seinem Meister und floh danach ins Ausland. Als maskierter Widerstandskämpfer versucht er den Japanern Einhalt zu gebieten. Die Lage spitzt sich zu, als eine Todesliste mit unliebsamen Regimegegnern veröffentlicht wird und Chen Zhen vom unbarmherzigen japanischen Oberst Chikaraishi herausgefordert wird.


Mit "Legend of the Fist" hat die Firma Splendid mal wieder einen erstklassigen aistischen Actioner von Amasia veröffentlicht, in dem insbesondere der Name des Haupt-Charakters (Chen Zhen) den eingefleischten Eastern-Fans bekannt vorkommen dürfte. Und richtig, handelt es sich doch um den Helden aus "Todesgrüße aus Shanghai", der 1972 vom unvergessenen Bruce Lee dargestellt wurde. Nun handelt es sich allerdings keineswegs um eine weitere Neuauflage der damaligen Geschichte, sondern vielmehr um eine Fortsetzung die einige Jahre später angesiedelt ist. Hält man sich jetzt allerdings noch einmal die letzten Einstellungen des legendären Bruce Lee-Klassikers vor Augen, dürfte es im Prinzip gar keine Fortsetzung geben, verstarb der Held doch ziemlich offensichtlich im Kugelhagel der Polizei. Aber gut, wenn man einmal von diesem kleinen Widerspruch absieht, dann bekommt man in vorliegendem Film eine erstklassige und zudem äusserst actiongeladene Geschichte präsentiert, an der man als Fan asiatischer Kampfsportfilme seine helle Freude haben kann. Doch Regisseur Andrew Lau hat dabei nicht ausschließlich auf gelungene Fights und kampfhandlungen gesetzt, sondern seinem Werk auch noch eine wirklich farbenprächtige und sehr ansehnliche Story verpasst, an der es eigentlich kaum Grund zur Kritik gibt.

In der Hauptrolle des Chen Zhen ist der allseits beliebte "Ip Man" - Donnie Yen zu sehen, der wieder einmal diverse Kostproben seiner hervorragenden Kampfkunst in die Waagschale wirft und der Story so einen ziemlich hohen Unterhaltungswert garantiert. Doch es sind längst nicht nur die erstklassigen Fights die für Begeisterung beim Zuschauer sorgen, denn ganz generell handelt es sich um eine mehr als gelungene Inszenierung, die meiner Meinung nach auch durch die sehr interessante Thematik vollkommen überzeugen kann. Wie schon im Original von 1972 dreht sich eigentlich alles um die im eigenen Land unterdrückten Chinesen, die von den japanischen Besatzern gedemütigt werden, wo es nur geht. Eine endgültige Invasion der Agressoren steht kurz bevor und der chinesische Widerstand versucht mit allen Mitteln, diese zu verhindern. Chen Zhen, der jahrelang auf der Flucht war, nachdem er den Tod seines Meisters gerächt hatte und dabei auch im ersten Weltkrieg in Europa mitgewikt hat, kehrt unter falscher Identität nach Shanghai zurück, um sich am Widerstand zu beteiligen. Das es dabei zu etlichen gelungenen Action-Passagen kommt, kann man sich selbst ohne große Fantasie ausmalen und auch, wenn manch einer sich eventuell noch mehr Action gewünscht hätte, sind die vorhandenen Kämpfe absolut erstklassig in Szene gesetzt worden.

Gut über den Film verteilt bekommt der Zuschauer wieder einmal einen guten Einblick über das Können eines Donnie Yen, der zur Hochform aufläuft und den Japanern das Leben äusserst schwer macht. Das Ganze gipfelt in einem unvermeidlichen Showdown zwischen ihm und dem japanischen Oberst Chikaraishi, dessen Vater vor einigen Jahren Chen Zhens Rache zum Opfer gefallen ist. Der finale Endkampf der beiden Gegner ist allerdings nur einer von vielen vorhandenen Höhepunkten eines Filmes, in dem auch die vollkommen gegensätzlichen Charaktere grandios dargestellt werden. Als Zuschauer steht man von der ersten Minute an auf der Seite der unterdrückten Chinesen, wobei aber vor allem Donnie Yen durch seine großartige Ausstrahlung wie immer jede Menge Symphatiepunkte sammeln kann, wohingegen insbesondere Ryu Kohata (Oberst Chikaraishi) ganz hervorragend als böser Gegenpart aufgebaut wird. Ob dies alles in einer politisch korrekten Art geschieht lasse ich einmal dahingestellt, jedoch kommen die Kontraste erstklassig zum Ausdruck. Fiebert man einerseits mit dem symphatischen Helden mit, so bauen sich andererseits Wut und Abneigung gegen den Gegenspieler auf, der aber auch wirklich in höchstem Maße unsymphatisch dargestellt wird. Handelt es sich doch augenscheinlich um einen vollkommen machtbesessenen und absolut gefühlslosen Mann, der auch vor der Ermordung der eigenen Leute nicht zurückschreckt. Dabei scheint es ihm ganz offensichtlich sogar Freude zu machen, andere zu demütigen und sie seine von ihm ausgehende Eiseskälte spüren zu lassen. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das man ihm im finalen Endkampf jeden einzelnen Schlag von Herzen gönnt, den er von Chen Zhen einstecken muss, phasenweise überkommt einen dabei sogar das Gefühl, das man selbst diese Schläge austeilt.

Ob sich die damaligen Verhältnisse zwischen China und japan nun wirklich in ähnlicher Form abgespielt haben mag ich nicht zu beurteilen, wird in vorliegendem Film doch kaum eine Grauzone zwischen Gut und Böse gelassen, doch ist die gewählte Inszenierung von Andrew Lau auf jeden fall darauf ausgerichtet, das man als Zuschauer ganz eindeutig Stellung für eine Seite bezieht. Das mag für viele Leute eher ein Defizit darstellen, doch sollte man dieses Werk nicht unbedingt nach seiner Glaubwürdigkeit, sondern vielmehr nach seinem Unterhaltungswert beurteilen und dieser ist definitiv ziemlich hoch angesiedelt. Tolle Bilder, eine sehr spannende Story, gut agierende Darsteller und jede Menge hochklassiger Action lassen hier einen Gesamteindruck entstehen, den man letztendlich nur als sehr gut bezeichnen kann. Mir persönlich hat der Film äusserst gut gefallen, so das ich nur eine unbedingte Empfehlung aussprechen kann, denn Action-Fans kommen voll auf ihre Kosten.


Fazit:


Mit Donnie Yen hat man ganz eindeutig den richtigen Mann für die Hauptrolle verpflichten können, denn seine kampfkunst ist einfach immer wieder absolut sehenswert. Doch auch ansonsten kann sich die Darsteller-Riege jederzeit sehen lassen und überzeugt durch sehr gutes Schauspiel. Meiner Meinung nach hat Andrew Lau alles richtig gemacht und mit "Fist of the Legend" einen hervorragenden Film kreiert, der jede Menge Action und absolute Kurzweil bietet, die sich kein fan solcher Filme entgehen lassen sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Mandarin DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 103 Minuten
Extras: B-Roll, Featurettes
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Fröhliche Weihnacht
(Don't Open 'Til Christmas)
mit Edmund Purdom, Alan Lake, Belinda Mayne, Mark Jones, Gerry Sundquist, Kelly Baker, Kevin Lloyd, Wendy Danvers, Nicholas Donnelly, Pat Astley, Laurence Harrington, Ken Halliwell, Ray Marioni, Wilfried Corlet, Ricky Kennedy
Regie: Edmund Purdom
Drehbuch: Derek Ford / Al McGoohan
Kamera: Alan Pudney
Musik: Des Dolan
Ungeprüft
Großbritannien / 1984

Eine ganze Stadt in Angst und Schrecken. London zittert. Eine Serie bizarrer Morde erschüttert die Metropole. Bereits fünf Männer wurden von einem Wahnsinnigen Unbekannten auf makabere Weise getötet. Immer wieder schlägt er erbarmungslos zu. Jeder kann der nächste sein. Doch die Opfer des Psychopathen müssen immer ein Weihnachtsmann-Kostüm tragen und an ausgefallenen Orten - im Wachsfigurenkabinett oder in einer Sexshow - arbeiten. Der Mörder hinterläßt keine brauchbaren Spuren. Die Männer um Inspektor Harris vom Scottland Yard tappen völlig im Dunkeln. Immer wieder schlägt der Killer grausam zu. Auch das bildhübsche und unter seinem Nikolausmantel kaum bekleidete Fotomodell Sharon gerät in seine Fänge.


Die Meinungen zu diesem Slasher aus den 80er Jahren sind größtenteils eher negativer Art, Begriffe wie absoluter Mist oder totale Zeitverschwendung sind dabei keine Seltenheit. Und zugegebenermaßen erscheint diese britische Produktion nicht unbedingt logisch und beinhaltet auch ansonsten einige ziemlich offensichtliche Defizite. Dennoch übt das Werk von Edmund Purdom, der auch gleichzeitig in der Hauptrolle zu sehen ist, seine ganz eigene Faszination auf den Zuschauer aus, die nicht unbedingt in logischen Handlungsabläufen zu suchen ist. Streckenweise erscheint das Szenario sogar ein wenig abgehackt und seltsam aneinandergestückelt, so das phasenweise eine nicht gerade flüssige Erzählstruktur in den Vordergrund tritt, was vielleicht auch ein Grund für die zumeist eher schlechten Kritiken sein dürfte. Und trotzdem offenbart sich meiner Meinung nach eine recht interessante und spannende Geschichte, in der die Identität des scheinbar psychophatischen Mörders anscheinend offen auf der Hand liegt, sich aber am Ende doch noch als Trugschluß herausstellen soll. Die wahre Identität des Täters ist dann zwar an den Haaren herbeigezogen und wird auch durch einen eher banlen Erklärungsversuch dargelegt, doch mich hat das im Prinzip gar nicht einmal sonderlich gestört.

Das liegt in erster Linie an den teilweise netten Kills, die der Film beinhaltet und vor allem daran, das man hier noch handgemachte Effekte zu sehen bekommt. Nun verfügt das Geschehen zwar nicht unbedingt über einen immensen Härtegrad, jedoch bekommt man solide Horrorkost geboten, bei der man durchaus auf seine Kosten kommen kann. Einige blutige Einstellungen und diverse Splatter/Gore Effekte sorgen dabei für kurzweilige Unterhaltung und auch in atmosphärischer Hinsicht weiss das Werk von Edmund Purdom durchaus zu überzeugen. Insbesondere in den nächtlichen Passagen entfalten sich dabei auch bedrohliche und unheimliche Züge, die einen über so manch vorhandenes Manko gern hinwegschauen lassen. Logik-Liebhaber und Freunde gekonnten Schauspiels hingegen könnten sich durchaus die Haare raufen, denn gerade im Bezug auf diese beiden Dinge ist "Fröhliche Weihnacht" viel eher ein schwacher Vertreter seiner Art, obwohl Slasher ganz generell bei diesen Dingen nicht gerade oft zu punkten wissen. Und so erscheint vor allem das Darsteller-Ensemble streckenweise etwas ungelenk und hölzern, auch Ausdrucksstärke der Akteure ist keine besondere Stärke dieses Filmes.

Wer allerdings über diese ganzen negativen Sachen hinwegsehen kann, wird immer noch mit einem sehr unterhaltsamen Horrorfilm konfrontiert, den man sich jederzeit gut anschauen kann. Mich selbst hat eigentlich lediglich die Erzählstruktur ein wenig gestört, die wie schon kurz erwähnt in vielen Passagen seltsam abgehackt erscheint, wodurch nur sehr selten so etwas wie ein richtiger Erzählfluss entsteht. Dadurch wird das Sehvergnügen dann doch etwas getrübt, ein etwas besseres Drehbuch wäre in dieser Beziehung sicherlich eine große Hilfe gewesen. Dennoch kann ich die größtenteils schon fast vernichtenden Meinungen nicht so ganz nachvollziehen, gibt es doch gerade im Sub-Genre des Slashers genügend Vertreter, die weitaus schlechter geraten sind und noch nicht einmal auf den reinen Unterhaltungswert bezogen überzeugen können.

Regisseur Edmund Purdom hat sicherlich viele Dinge falsch gemacht, aber insgesamt gesehen handelt es sich bei seinem Film um nicht ganz logische, dafür aber um teilweise sehr spannende und atmosphärische Horrorkost, die zudem noch mit mit etlichen sehenswerten kills garniert ist. Wie eigentlich immer ist es letztendlich reine Geschmackssache und die Geschmäcker sind ja bekanntlicherweise sehr verschieden. Ich fühlte mich jedenfalls ganzzeitig gut unterhalten und kann nur jedem raten, diesem Film mal eine Chance zu geben.


Fazit:


"Fröhliche Weihnacht" ist mit absoluter Sicherheit kein Klassiker des Genres und auch kein Film, der höheren Ansprüchen genügen könnte. Dennoch hat auch dieses Werk berechtigterweise seine ganz eigene Fan-Gruppe, zu der ich mich auch zähle. Und auch wenn die Logik teilweise ziemlich offensichtlich ausser Kraft gesetzt wurde und die Darsteller nicht zu den Besten gehören, entsteht ein unterhaltsamer Gesamteindruck, den man dem Film ganz einfach nicht absprechen kann.


7/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




The King of Fighters
(The King of Fighters)
mit Maggie Q, Sean Faris, Will Yun Lee, Ray Park, David Leitch, Francoise Yip, Hiro Kanagawa, Bernice Liu, Monique Ganderton, Doug Abrahams, Candus Churchill, Robin Nielsen, Scott Patey, Toshi Haraguchi, Sam Hargrave
Regie: Gordon Chan
Drehbuch: Rita Augustine / Chow
Kamera: Arthur Wong
Musik: Tetsuya Takahashi
FSK 16
Deutschland / Großbritannien / Japan / Kanada / Taiwan / USA / 2010

Beim „King of Fighters“-Turnier handelt es sich nicht um einen gewöhnlichen Wettkampf: Transportiert in eine andere Dimension, treten die besten Fighter der Welt in blutigen Kämpfen gegeneinander an. Als der größenwahnsinnige Rugal (Ray Park) drei alte Artefakte stiehlt, steht nicht nur der Wettkampf auf dem Spiel. Sollte es ihm gelingen, mithilfe der Artefakte das sagenumwobene „Orochi“ und dadurch unermessliche Macht zu erlangen, wäre dies das Ende der Welt. Die „King of Fighters“-Teilnehmer müssen sich zusammenschließen, um ihn stoppen zu können. Die Zeit wird knapp, und es scheint niemanden zu geben, der es ernsthaft mit Rugal aufnehmen könnte.


Verfilmungen bekannter Videospiele sind ja immer so eine Sache, einerseits finden sie immer ihre ganz eigene Fan-Base, andererseits gibt es genügend Leute, die diese Verfilmungen zumeist verfluchen. Da ich das vorliegende Spiel zu diesem Film nicht kenne, konnte ich also ganz unbefleckt an die Sichtung dieser Mischung aus Action-und Fantasy herangehen, die sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird. Schon aufgrund der Inhaltsangabe wird ziemlich deutlich, das man keinerlei Anspruch an Realität und Glaubhaftigkeit aufkommen lassen sollte, vielmehr handelt es sich rein inhaltlich um eine an den Haaren herbeigezogene Story, die zudem auch noch äusserst ausgedünnt daherkommt und so keinerlei inhaltliche Substanz anbietet. Das sollte man allerdings bei einem Werk dieser Art auch nicht unbedingt fordern, denn steht doch ganz eindeutig der reine Unterhaltungswert im Vordergrund und dieser ist wenigstens streckenweise vorhanden. Dennoch ist "King of Fighters" nicht in der Lage, ganzzeitig gute Laune beim Zuschauer zu verbreiten, der Film enthält doch so einige Längen, die mit ziemlich sinnbefreiten Dialogen überbrückt werden.

Regisseur Gordon Chan hat seine Geschichte ziemlich offensichtlich auf die jüngere MTV-Generation ausgerichtet, das Geschehen erscheint sehr aufgepoppt und die Helden der Story sind extrem mainstreamtauglich, was wohl auch ein Grund dafür sein mag, das ich persönlich nicht wirklich viel mit dieser stylischen Produktion anfangen konnte. Damit will ich keinesfalls sagen, das dieses Werk schlecht ist, aber man merkt doch recht eindeutig, das die Szenerie hauptsächlich auf eine ganz bestimmte Zielgruppe zugeschnitten ist, die auch ganz sicher Gefallen an diesem bunten Spektakel finden wird. Dazu werden auch die vorhandenen Kämpfe beitragen, die zwar nicht unbedingt durch eine erstklassige Choreografie auffallen, dafür allerdings in hohem Maße vorhanden sind. Qualitätsmäßig sollte man die Kämpfe jedoch nicht mit denen in Filmen wie "Ong Bak" oder "Ip Man" vergleichen, denn hier gibt es doch ganz erhebliche Unterschiede. "King of Fighters" bewegt sich eher im Rahmen von banaler Prügel-Action, was nicht unbedingt negativ gemeint ist, denn auch hierfür wird man seine Zielgruppe ganz bestimmt finden. Wer allerdings auf hohe Qualität aus ist, wird im Bezug auf die Action-Passagen eher nicht auf seine Kosten kommen und eher eine Enttäuschung erleben.

Auch im Bezug auf den Spannungsbogen ist nicht sehr viel zu erwarten, das Geschehen ist absolut vorhersehbar und bietet keinerlei Überraschungsmomente. Die sehr farblosen Charaktere können den maximal durchschnittlichen Eindruck des Filmes auch nicht sonderlich aufwerten und das Schauspiel ist auch ganz generell nicht gerade herausragend, um es einmal diplomatisch auszudrücken. Dafür gibt es phasenweise ein äusserst nettes Effekt-Gewitter, das insbesondere in den Passagen auftritt, die sich in einer anderen Dimension abspielen. Wer stylische Produktionen zu schätzen weiss die allerdings ansonsten nicht viel zu bieten haben, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen, jedoch dürfte "King of Fighters" gerade für etwas ältere Zuschauer nicht unbedingt die richtige Wahl sein. Für seichte Unterhaltung, die man zwischendurch einmal anschaut, ist das Werk aber durchaus geeignet, man sollte halt nur von Beginn an wissen, auf welche Art von Film man sich hier einlässt.

Auch wenn meine Kritik wohl eher negativ ausfällt, spiegelt sie im Endeffekt lediglich meine Meinung wieder, doch mein Fall war dieser Actionfilm für die MTV-Generation nun wirklich nicht. Eine inhaltslose Geschichte, mittelmäßige Darsteller und Kampfszenen, die in der heutigen Zeit keinen mehr umhauen, waren keinesfalls ausreichend, um ein besseres Urteil zu fällen. Dennoch wird der Film seine Fan-Gemeinde ganz bestimmt finden, denn nicht umsonst hat man das Szenario ganz offensichtlich auf eine ganz bestimmte Zielgruppe ausgerichtet.


Fazit:


Vielleicht bin ich einfach zu alt für solche Filme, denn noch vor einigen Jahren hätte mir das bunte Spektakel sicherlich ausgereicht, um mich ganzzeitig zu unterhalten, doch mittlerweile kann ein solch poppiges aber ziemlich inhaltsloses Geschehen bei mir nicht mehr zünden. Trotzdem ist "King of Fighters" keineswegs ein Totalausfall, denn da hat man schon weitaus schlimmere Werke zu Gesicht bekommen. Jüngere Zuschauer können bedenkenlos zugreifen, wer allerdings etwas mehr als banale Prügeleien sehen möchte, der sollte seine Entscheidung sehr wohl überdenken, ob er sich dieses Werk anschauen will.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,40:1 (16:9)
Laufzeit: 88 Minuten
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Nightmare Beach
(Nightmare Beach)
mit Nicolas De Toth, Sarah Buxton, Rawley Valverde, John Saxon, Lance LeGault, Michael Parks, Ben Stotes, Kristy Lachance, Gregg Todd Davis, Yamilet Hidalgo, John Baldwin, Luis Valderrama, Fred Buck, Debra Gallagher, Turk Harley
Regie: Umberto Lenzi
Drehbuch: Umberto Lenzi / Vittorio Rambaldi
Kamera: Antonio Climati
Musik: Claudio Simonetti
Ungeprüft
Italien / 1988

Die Strände Floridas sind an diesem Wochenende gefüllt mit tausenden von Teenagern. Es ist Frühlingsanfang, die Nacht der Nächte. Wie in jedem Jahr wird eine Riesenparty gefeiert. Drei Tage lang das Paradies auf Erden. Für Reverend Bates jedoch bedeutet es Sünde, Laster und Unzucht - Die Hölle. Die wahre Hölle jedoch bricht aus, als eine Mordserie die Teenager in Panik versetzt. Wer ist der geheimnisvolle, maskierte Motorradfahrer, der plötzlich Angst und Schrecken verbreitet? Ist er der brutale Killer? Wohin ist die Leiche des Rockers "Diablo" verschwunden? Er hatte geschworen, nach seinem Tode wiederzukommen und blutige Rache zu nehmen....


Umberto Lenzi (Gates of Hell, Spasmo) hat mit "Nightmare Beach" einen waschechten Slasher abgeliefert, der zwar nicht unbedingt zu den besten Filmen des italienischen Kinos zu zählen ist, aber bei weitem nicht so schlecht ist, wie es manche Kritiken vermuten lassen. Der Zuschauer bekommt eine recht solide Geschichte geboten, in der ein Serienkiller scheinbar vollkommen wahllos Teenager tötet. Anders als gewohnt dient hier allerdings kein Messer als Mordwaffe, denn die jungen Leute werden durch Elektrizität um ihr Leben erleichtert. Nun hätte man bei den vorhandenen Tötungen sicherlich etwas innovativer an die Sache herangehen können, denn Abwechslung gibt es nun wirklich nicht unbedingt zu sehen, dennoch bekommt man einige sehr ansehnliche Kills geboten, die den Unterhaltungswert des Filmes doch durchaus anheben. Den Storyverlauf an sich kann man als solide bezeichnen, er beinhaltet keinerlei absolute Höhepunkte, weist allerdings auch keine negativen Rausreisser auf, die negative Kritik nach sich ziehen würden.

"Nightmare Beach" ist ein typischer Slasher, in dem es vor Klischees eigentlich nur so strotzt, doch gerade das verleiht diesem Werk meiner Meinung nach seinen ganz eigenen Reiz. Man bekommt die handelsüblichen Teenager zu sehen, unter denen man im Prinzip keine hässlichen Menschen ausmachen kann und die einzelnen Charaktere werden einem eher ziemlich oberflächlich nähergebracht. Zudem gibt es auch die typischen und in eigentlich allen Vertretern dieser Art vorhandenen unlogischen handlungsweisen, über die man sich zwar immer wieder aufregt, sie in einem echten Slasher allerdings auch nicht missen möchte, da sie irgendwie dazugehören. Was dem Film eventuell ein wenig fehlt ist ein wirklich straffer Spannungsbogen, denn dieser bewegt sich doch in einem äussert überschaubaren Rahmen. Eingefleischte Horror-Fans dürften so auch keine wirklichen Schwierigkeiten damit haben, ziemlich frühzeitig die Identität des Killers zu erahnen, der in Motorradkleidung seine Opfer tötet. Gibt es doch einige sehr offensichtliche Hinweise, die man lediglich richtig deuten muss, um den Killer frühzeitig zu erkennen.

Doch selbst wenn dies der Fall sein sollte, gestaltet sich das Geschehen immer noch einigermaßen spannend, ohne das es dabei jedoch zu absoluter Hochspannung kommen würde. Dafür wird man aber mit einer gelungenen Atmosphäre entschädigt, die phasenweise sogar bedrohliche Züge erkennen lässt. Nur die zum Springbreak versammelten Jugendlichen fühlen sich in absoluter Sicherheit, was ganz einfach darin zu begründen ist, das der Bürgermeister der Stadt die Morde unter den Teppich kehren lässt, um keine Panik auszulösen. Da wird dann auch schon einmal den falschen Leuten ein Mord untergeschoben, um der Öffentlichkeit einen Sündenbock zu präsentieren, wie es beispielsweise im Fall des Rockers Diablo der Fall war, der zu Beginn des Filmes hingerichtet wird. Die Skruppellosigkeit der Stadtverwaltung kennt dabei scheinbar keine Grenzen, was jedoch zum Ende hin auf sie zurückfallen soll. Auch dieser Hauch Sozialkritik passt meiner Meinung nach sehr gut in das Gesamtgefüge der Geschichte und verleiht ihr dadurch eine durchaus kritische Note.

Letztendlich handelt es sich bei "Nightmare Beach" bestimmt nicht um einen echten Überflieger, jedoch gibt es jede Menge anderer Slasher, die weitaus schlechtere Unterhaltung bieten. Natürlich hätte man einige Dinge etwas besser gestalten können, doch insgesamt gesehen bekommt man solide und ansehnliche Horrorkost geboten, die man sich immer wieder gut anschauen kann. Denn auch im darstellerischen Bereich gibt es solides Schauspiel zu sehen, auch wenn sich keiner der Akteure sonderlich in den Vordergrund spielt. Mir persönlich hat dieser Film sogar sehr gut gefallen, so das ich auch jederzeit eine Empfehlung aussprechen kann.


Fazit:


Es gibt auf jeden Fall spannendere Vertreter dieser Art, aber dennoch bekommt man es mit einem sehenswerten Film zu tun, dem es lediglich ein wenig an Hochspannung und Abwechslung fehlt, was sich hauptsächlich auf die Tötungsarten bezieht. Trotzdem sind die Kills ordentlich in Szene gesetzt worden, so das man durchaus zufrieden sein kann. Wer klischeebehaftete Slasher zu schätzen weiss (und davon gibt es nicht gerade Wenige), der kommt hier voll auf seine Kosten und wird zudem noch mit einer ordentlichen Grundstimmung belohnt.


7/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Der Teufel mit den 7 Gesichtern
(Il Diavolo a sette facce)
mit Carroll Baker, George Hilton, Stephen Boyd, Lucretia Love, Luciano Pigozzi, Daniele Vargas, Franco Ressel, Carla Mancini, Gianni Pulone, Roberto Messina, Maria Ricotti, Ivano Staccioli
Regie: Osvaldo Civirani
Drehbuch: Tito Carpi / Osvaldo Civirani
Kamera: Walter Civirani
Musik: Stelvio Cipriani
Ungeprüft
Italien / 1972

In Amsterdam wird Julie von einem mysteriösen Mann verfolgt. Sie weiß nicht, was vor sich geht, doch schnell stellt sich heraus, dass sie dies ihrer Zwillingsschwester Mary zu verdanken hat, die einem Maharadscha einen Millionen schweren Diamanten abgeluchst hat. Verschiedene Parteien sind hinter diesem Diamanten her, und ihr Weg führt sie alle nach Amsterdam. Ein jeder glaubt, dass Julie den Diamanten hat, doch sie hat keine Ahnung, was ihre Schwester angestellt hat. Hilfe erhält sie von dem zwielichtigen Anwalt Dave Barton und dessen Freund Tony, doch auch sie können nicht verhindern, dass die Spirale der Gewalt immer mehr auf einen blutigen Showdown hinausläuft


Eigentlich wird dieses Werk von Osvaldo Civirani aus dem Jahre 1972 zumeist als Giallo gehandelt, dabei handelt es sich doch im Prinzip vielmehr um einen waschechten Krimi mit einigen Anleihen beim Thriller. So fehlt es der Geschichte beispielsweise an der obligatorischen Mordserie, Tote gibt es erst am Ende zu sehen und der maskierte Killer ist erst gar nicht vorhanden. Alles dreht sich um einen 1 Million Dollar Diamanten, hinter dem etliche Parteien her sind, denen so ziemlich jedes Mittel recht ist, um in den Besitz des kostbaren Juwels zu kommen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht dabei die hübsche Julie, die irrtümlicherweise für ihre Zwillingsschwester Mary gehalten wird, die den Diamanten anscheinend gestohlen hat. Gerade in der Anfangsphase des Filmes entwickelt sich so ein Szenario, bei dem man noch nicht so genau feststellen kann, welche Personen auf welcher Seite stehen.

Im Normalfall verspricht das eigentlich einen ordentlichen Spannungsbogen, doch gerade hier liegt die eigentliche Schwäche der Geschichte, denn so richtig knisterne Spannung will sich eigentlich zu keinem Zeitpunkt entwickeln. Dabei sind durchaus sehr gute Ansätze vorhanden, um die Abläufe spannend und interessant in Szene zu setzen, doch stattdessen enpuppt sich das Geschehen doch als ziemlich vorhersehbar, so das die Ereignisse phasenweise sogar etwas belanglos vor sich hin dümpeln. Damit wir uns nicht falsch verstehen, der Film hat durchaus seine starken Momente, doch immer wenn man der Meinung ist, das etwas Überraschendes passieren könnte, fällt der Spannungsbogen in sich zusammen, was man ganz sicher hätte vermeiden können. So bekommt der Zuschauer einen Story-Plot geboten, den man zwar als recht solide bezeichnen kann, dem es allerdings erheblich an Wendungen und Überraschungen fehlt. Dem Film fehlt es ganz einfach am nötigen Esprit, damit wirklich der Funke überspringen könnte und so muss man sich im Endeffekt mit einem Sehvergnügen abgeben, das keinesfalls über das gesundene Mittelmaß hinauskommt.

Ebenso wie mit der Spannung verhält es sich auch mit der vorhandenen Grundstimmung, die in keiner Phase die Dichte aufweist, die man aus so vielen anderen italienischen Filmen gewöhnt ist. Selbst die wenigen bedrohlichen Passagen können nie die Intensität erzeugen, die man gerade bei dieser Art Film als Grundvorraussetzung ansieht, das Ganze erscheint vielmehr äusserst bieder und schlicht, so das man ganzzeitig das Gefühl nicht los wird, das man es mit einem TV-Krimi zu tun hat, der lediglich streckenweise als gelungen angesehen werden kann. Doch auch wenn sich das jetzt alles ziemlich negativ anhört, ist "Der Teufel mit den 7 Gesichtern" wahrlich kein schlechter Film, aber als Fan des italienischen Kinos ist man halt sehr verwöhnt und hat schon etliche weitaus besser inszenierte Werke zu Gesicht bekommen. Das bezieht sich auch auf die Schauspieler, an deren Leistung es zwar prinzipiell nicht viel zu kritisieren gibt, doch passen sie sich mit ihrem Schauspiel nahtlos dem eher mittelmäßigen Gesamteindruck an, den man letztendlich von diesem Film erlangt.

Zum Ende hin auch einige Worte über die hohe Freigabe dieses Werkes, die man schon fast als Hohn ansehen kann. Es gibt keinerlei Härten oder blutige Passagen, die eine solch hohe Alterseinstufung rechtfertigen würden. Ich persönlich bin der Meinung, das selbst eine 16er Freigabe schon fast zu hoch gegriffen wäre, da selbst so mancher "Tatort" härter gestaltet ist. Man sollte sich also gerade in diesem Punkt nicht in die Irre führen lassen, denn wer einen äusserst harten oder blutigen Film erwartet, wird am Ende doch ziemlich enttäuscht aus der Wäsche schauen. Dennoch sollte man als Fan des Cinema Italiano einen Blick riskieren, man sollte lediglich die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen, da "Der Teufel mit den 7 Gesichtern" ganz sicher keinen höheren Ansprüchen genügen kann. Trotz aller Defizite mag ich dieses Werk dennoch und komme mit der aufgesetzten Fan-Brille wohl zu einem nicht ganz objektiven Gesamtergebnis, das manch einer sicherlich anders sehen wird.


Fazit:


Osvaldo Civirani hat mit seinem Film ganz bestimmt kein Meisterwerk geschaffen, dennoch bekommt man immer noch ziemlich kurzweilige Krimi-Unterhaltung geboten, in der man allerdings keine großen Höhepunkte erwarten sollte. Zu wenig Innovation und zuviel Vorhersehbarkeit der Ereignisse verhindern einen insgesamt besseren Gesamteindruck, als Fan des italienischen Kinos vergebe ich dennoch...


6,5/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Dream Home
(Wai dor lei ah yut ho)
mit Josie Ho, Michelle Ye, Eason Chan, Norman Chu, Lawrence Chou, Hee Ching Paw, Kwok Cheung Tsang, Lap-Man Sin, Juno Mak, Ching Wong, Wai Hung Chan, Chu-chu Zhou, Ying Kwan Lok, Hoi-Pang Lo, Juan Song
Regie: Ho-Cheung Pang
Drehbuch: Ho-Cheung Pang
Kamera: Nelson Yu Lik-wai
Musik: Gabriele Roberto
Keine Jugendfreigabe
Hongkong / 2010

Eigenes Wohneigentum zu haben ist der Traum vieler Menschen. Gerade in einer urbanen Metropole wie Hongkong verspricht eine eigene Wohnung, ein Ort des Friedens und der Ruhe zu sein. Diesen Wunsch hegt auch die umtriebige Cheng Li-sheung, die sich nach langen finanziellen Entbehrungen endlich eine eigene Wohnung kaufen möchte. Eine unbeschwerte Zukunft scheint zum Greifen nahe. Als jedoch der Verkaufsdeal platzt, schwindet der Traum von Cheng Li-sheung und sie sieht nur noch eine Möglichkeit, um sich eine Zukunft in ihrer Traumwohnung zu sichern. Alle potenziellen Hindernisse müssen aus dem Weg geräumt werden und sei es unter Anwendung brutalster Gewalt.


Hart und absolut schockierend


Diesen Eindruck hinterlässt "Dream Home" allein schon in der um fast vier Minuten geschnittenen deutschen DVD, die trotz einiger offensichtlicher Schnitte einen sehr derben und brutalen Eindruck hinterlässt. Dabei erzählt Regisseur Ho-Cheung Pang seine Geschichte in einem größtenteils ruhigen Stil, der von kraftvollen und streckenweise extrem brutalen Bildern begleitet wird, die beim Zuschauer schon eine äusserst intensive und schockierende Wirkung hinterlassen. Angeblich auf einer wahren Begebenheit beruhend handelt es sich um die Story von der jungen Cheng Li-sheung, dessen größter Traum es schon im Kindesalter war, einmal eine eigene Wohnung zu besitzen. Dieser Traum wird einem dabei nicht nur in der Gegenwart präsentiert, es gibt auch immer wieder zeitliche Rückblenden in die Kindheit der jungen Frau, die einem auch die Entstehung dieses Traumes sehr nahe bringen. Hauptsächlich spielt sich das Geschehen allerdings in der Gegenwart ab und ziemlich schnell steht es auch für den Betrachter ausser Frage, das mittlerweile aus einem sehnlichen Wunsch eine Art Besessenheit geworden ist, die mit der Zeit vollkommen ausser Kontrolle gerät und dabei eine nicht für möglich gehaltene Gewaltspirale auslöst, die durch nichts mehr aufzuhalten ist.

Ho Cheung-Pang ist es ganz vortrefflich gelungen, eine extrem intensive Mixtur aus sozialkritischem Drama mit den Elementen des Slashers zu verbinden, was sein Werk auf eine Art und Weise ziemlich einzigartig macht. Die einerseits eher ruhige-und fast schon bedächtige Erzählweise der Geschichte hat in manchen Passagen eine schon fast einlullende Wirkung, die aber immer wieder von äusserst brutalen Momenten unterbrochen wird, die den Zuschauer mit einer ungeheuren Wucht mitten in die Innereien treffen. Cheng Li ist nämlich im wahrsten Sinne des Wortes jedes Mittel recht, um nach etlichen Entbehrungen und Problemen doch noch in den Besitz ihrer heissgeliebten Wohnung zu gelangen. Um dieses Ziel zu verwirklichen geht sie sogar über Leichen und diese stapeln sich zum Ende hin regelrecht, so das man fast schon den Überblick über die Anzahl aus den Augen verlieren kann. Ohne nun zuviel verraten zu wollen kann man aber immerhin behaupten, das die stattfindenden Tötungen äusserst hart und kompromisslos in Szene gesetzt wurden und somit nicht unbedingt für zartbesaitete Menschen geeignet sind. Dabei sollte man nie ausser acht lassen, das es sich hier lediglich um die stark gekürzte Version des Filmes handelt und wenn diese schon so brutal und hart daherkommt, kann man sich ein ungefähres Bild von der ungeschnittenen Version machen.

Am schockierendsten ist für den Zuschauer die absolute Kaltblütigkeit, mit der die junge Frau hier ihre Taten begeht und dabei keinerlei Mitgefühl für ihre Opfer entwickelt, da diese ihrem großen Ziel offensichtlich im Wege stehen. Warum es sich letztendlich gerade um diese menschen handelt, wird erst ganz am Ende der Geschichte aufgeklärt und die Lösung legt dabei eine erschreckende Logik frei, auf die man eigentlich schon viel früher hätte kommen können. Die Ereignisse sind allerdings so verstörend, das man während der Ansicht dieses Werkes kaum dazu in der Lage ist, einen wirklich klaren Gedanken zu fassen, steht man doch fast die gesamte Laufzeit über unter einem gewissen Schockzustand, da sich das eigene Gehirn verzweifelt weigern will, die blutigen Geschehnisse zu realisieren. Es fällt verdammt schwer sich vorzustellen, das ein einigermaßen normaler Mensch den Weg von Cheng Li beschreiten würde, nur um eine Immobilie zu erwerben. Besonders schockierend erscheint dabei der Aspekt, das selbst ein enges Familienmitglied auf der Strecke bleiben muss, damit die gesamte Kaufsumme aufgetrieben werden kann. Aus Sicht der Hauptfigur wird das ganze Szenario so dargestellt, als wenn es sich um das Normalste auf der Welt handeln würde, das ganze Verhalten der jungen Frau weist dabei noch nicht einmal Ansätze von Reue oder einem schlechten Gewissen auf, was insbesondere in den letzten Szenen dieses brutalen Filmes sehr stark zum Ausdruck kommt, in denen man ein Telefongespräch zwischen Cheng Li und einem Makler mitvervolgen kann.

"Dream Home" ist ein wirklich ganz aussergewöhnlicher Film, zu dem einem auch kein vergleichbares Beispiel einfallen würde. Mit erstklassigen Darstellern besetzt ist Regisseur Ho-Cheung Pang hier ein grandioser Genre-Spagat gelungen, den man in vorliegender Form wohl noch nicht gesehen hat. Selbst in der mir vorliegenden gekürzten Fassung entfaltet das geschehen einen immens hohen Härtegrad, den man selbst gesehen haben muss, um die davon ausgehende Wirkung richtig einschätzen zu können. Ich freue mich schon jetzt auf eine hoffentlich erscheinende Uncut-Version dieses beeindruckenden Werkes, vielleicht besteht dabei sogar die Chance, das Splendid den Film ungeschnitten in der Black Edition veröffentlichen kann. Wenn man sich allerdings den Schnittbericht mit den geschnittenen Passagen anschaut, ist wohl eher Skepsis angesagt und man muss auf eine deutschsprachige Veröffentlichung unserer nachbarn aus Österreich oder der Schweiz hoffen, um diese schockierende Geschichte in ihrer vollen Pracht genießen zu können.


Fazit:


Aussergewöhnlich, brutal und schockiernd, das sind wohl die zutreffendsten Begriffe, um diese asiatische Produktion am besten zu beschreiben. Auch wenn man die verstörenden Taten der Hauptfigur keinesfalls verstehen und gutheissen kann, ergeben sie zum Ende der Geschichte eine so kalte und berechnende Logik, das man noch einmal mit einem zusätzlichen Tiefschlag aus dem Szenario entlassen wird. Dabei fällt es einem sichtlich schwer, die dabei anscheinend wohlgeplanten Taten sacken zu lassen, die von der Hauptdarstellerin begangen werden, um ihr Ziel letztendlich zu erreichen. Der nachhaltige Eindruck des Gesehenen beschäftigt den Zuschauer noch eine ganze Weile und man fragt sich dabei immer wieder, was in einem Menschen vorgehen muss, das er für eine Wohnung mehrere Menschenleben auf kaltbütige Art und Weise auslöscht.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Kantonesisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 89 Minuten
Extras: Deleted Scenes, Trailer, Trailershow


8,5/10
Big Brother is watching you
Antworten