Re: Was vom Tage übrigblieb ...
Verfasst: Sa 2. Apr 2022, 06:07
Eine Nacht bei McCool’s (Harald Zwart, 2001) 6/10
Der Looser Randy rettet eines Abends die schöne Jewel vor einer Vergewaltigung, woraufhin sie erstmal dankbar mit zu ihm kommt. Man trinkt gemeinsam Wasser („Also eigentlich ist Wasser trinken das Zweitliebste was ich im Leben mache.“ „Und was machst du am liebsten?“ „Ficken.“), man landet in der Kiste, und hinterher eröffnet Jewel dem armen Randy, dass sie sich mit ihrem vermeintlichen Vergewaltiger darauf spezialisiert hat, bei den Typen daheim zu landen und diese dann auszurauben. Plop, steht Utah im Raum, mit der Knarre an Randys Kopf. Doch dieses Mal ist es anders, denn Jewel hat sich tatsächlich in Randy verguckt, weshalb sie Utah umlegt und zu Randy zieht. Aus seiner abgeranzten Al Bundy-Absteige wird dann nach und nach eine immer hübschere (?) Wohnung, so richtig mit Sofa und Gardinen und allem Drum und Dran. Allerdings hat sich der wegen Utahs Tod ermittelnde Polizist Dehling ebenfalls in Jewel verguckt, und weil er Polizist ist, und Jewel für einen wahren Engel hält, für ein Juwel gewissermaßen, schafft er es, Randy aus dem Weg zu räumen. Förmlich gesprochen. Jewel allerdings hat neben einer Beziehung mit Dehling auch was mit Randys Cousin Carl am Laufen, einem erfolgreichen Anwalt, und irgendwann stehen alle Beteiligten in Randys Wohnung und zielen mit großkalibrigen Waffen aufeinander. Während draußen der Killer wartet, den Randy angeheuert hat um Jewel umlegen zu lassen …
Hab ich da schon zu viel verraten? Nein, ich glaube nicht. Und außerdem ist hier der Weg das Ziel! Wir beobachten Randy, wie er dem Killer während einer Runde Bingo seinen Leidensweg schildert. Wir beobachten Carl, wie er einer Psychiaterin seinen Liebes- und Leidensweg schildert. Und wir beobachten Dehling, wie er einem Priester das Leiden mit der Liebe schildert. Das alles parallel, und mit mehrfach erzählten, identischen Szenen, die aber jedes Mal ein wenig anders aussehen. So wie bei JACKIE BROWN, nur erheblich witziger.
Das Problem dabei ist, dass Regisseur Harald Zwart Längen an Stellen eingebaut hat, wo sie eigentlich gar nicht hingehören. Und dass er manchmal Peinlichkeiten inszeniert, die bestimmt lustig wirken sollen, aber einfach nur … peinlich sind. Nicht witzig. Zum Fremdschämen. Nein , ganz so schlimm ist es nicht, aber der Film steht sich des Öfteren selber mal im Weg, und hat einen gewissen Hang zur Bürgerlichkeit, wo er stattdessen eigentlich fröhlich-anarchisch auf die Pauke hauen und Chaos verbreiten müsste. Mehr so Sachen wie die dem Schlussbild vorhergehende Szene, die so herrlich idiotisch und abgedreht ist, dass die Kinnlade zum Schluss so richtig offen stehen bleibt.
Aber von solchen Szenen hat es einfach zu wenig. Liv Tyler ist fast durchgehend im kleinen Etwas zu sehen, wird dabei herrlich selbstironisch als Traumfrau präsentiert, wobei der Zuschauer doch längst weiß dass sie in Wirklichkeit eine abgebrühte Schlampe ist, aber da fehlt mir einfach ab und an der Biss. Das richtig Böse, dass dem armen Matt Dillon nun endgültig den Gar aus macht. Da kann auch die hübsche Hommage an TRUE ROMANCE nur noch bedingt punkten, insgesamt fehlt halt was. Und das ist schade, denn tatsächlich ist McCOOL’S erheblich lustiger als man eigentlich denkt, und er ist um einiges verrückter als man annehmen könnte. Aber irgendwie hat der Regisseur … Ja ja, ich wiederhole mich. Deswegen an der Stelle mal was Neues: Der Film lohnt trotz solcher Fehler! Wenn auch Platz bleibt zum Bier holen. Oder Wasser …
Der Looser Randy rettet eines Abends die schöne Jewel vor einer Vergewaltigung, woraufhin sie erstmal dankbar mit zu ihm kommt. Man trinkt gemeinsam Wasser („Also eigentlich ist Wasser trinken das Zweitliebste was ich im Leben mache.“ „Und was machst du am liebsten?“ „Ficken.“), man landet in der Kiste, und hinterher eröffnet Jewel dem armen Randy, dass sie sich mit ihrem vermeintlichen Vergewaltiger darauf spezialisiert hat, bei den Typen daheim zu landen und diese dann auszurauben. Plop, steht Utah im Raum, mit der Knarre an Randys Kopf. Doch dieses Mal ist es anders, denn Jewel hat sich tatsächlich in Randy verguckt, weshalb sie Utah umlegt und zu Randy zieht. Aus seiner abgeranzten Al Bundy-Absteige wird dann nach und nach eine immer hübschere (?) Wohnung, so richtig mit Sofa und Gardinen und allem Drum und Dran. Allerdings hat sich der wegen Utahs Tod ermittelnde Polizist Dehling ebenfalls in Jewel verguckt, und weil er Polizist ist, und Jewel für einen wahren Engel hält, für ein Juwel gewissermaßen, schafft er es, Randy aus dem Weg zu räumen. Förmlich gesprochen. Jewel allerdings hat neben einer Beziehung mit Dehling auch was mit Randys Cousin Carl am Laufen, einem erfolgreichen Anwalt, und irgendwann stehen alle Beteiligten in Randys Wohnung und zielen mit großkalibrigen Waffen aufeinander. Während draußen der Killer wartet, den Randy angeheuert hat um Jewel umlegen zu lassen …
Hab ich da schon zu viel verraten? Nein, ich glaube nicht. Und außerdem ist hier der Weg das Ziel! Wir beobachten Randy, wie er dem Killer während einer Runde Bingo seinen Leidensweg schildert. Wir beobachten Carl, wie er einer Psychiaterin seinen Liebes- und Leidensweg schildert. Und wir beobachten Dehling, wie er einem Priester das Leiden mit der Liebe schildert. Das alles parallel, und mit mehrfach erzählten, identischen Szenen, die aber jedes Mal ein wenig anders aussehen. So wie bei JACKIE BROWN, nur erheblich witziger.
Das Problem dabei ist, dass Regisseur Harald Zwart Längen an Stellen eingebaut hat, wo sie eigentlich gar nicht hingehören. Und dass er manchmal Peinlichkeiten inszeniert, die bestimmt lustig wirken sollen, aber einfach nur … peinlich sind. Nicht witzig. Zum Fremdschämen. Nein , ganz so schlimm ist es nicht, aber der Film steht sich des Öfteren selber mal im Weg, und hat einen gewissen Hang zur Bürgerlichkeit, wo er stattdessen eigentlich fröhlich-anarchisch auf die Pauke hauen und Chaos verbreiten müsste. Mehr so Sachen wie die dem Schlussbild vorhergehende Szene, die so herrlich idiotisch und abgedreht ist, dass die Kinnlade zum Schluss so richtig offen stehen bleibt.
Aber von solchen Szenen hat es einfach zu wenig. Liv Tyler ist fast durchgehend im kleinen Etwas zu sehen, wird dabei herrlich selbstironisch als Traumfrau präsentiert, wobei der Zuschauer doch längst weiß dass sie in Wirklichkeit eine abgebrühte Schlampe ist, aber da fehlt mir einfach ab und an der Biss. Das richtig Böse, dass dem armen Matt Dillon nun endgültig den Gar aus macht. Da kann auch die hübsche Hommage an TRUE ROMANCE nur noch bedingt punkten, insgesamt fehlt halt was. Und das ist schade, denn tatsächlich ist McCOOL’S erheblich lustiger als man eigentlich denkt, und er ist um einiges verrückter als man annehmen könnte. Aber irgendwie hat der Regisseur … Ja ja, ich wiederhole mich. Deswegen an der Stelle mal was Neues: Der Film lohnt trotz solcher Fehler! Wenn auch Platz bleibt zum Bier holen. Oder Wasser …