Von der Schauburg zum Schauburgle
Moderator: jogiwan
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
227. Lipstick - Eine Frau sieht rot (Lamont Johnson, 1976)
Chris (Margaux Hemingway) ist ein beliebtes Model und lebt zusammen mit ihrer jüngeren Schwester
Kathy (Mariel Hemingway). Gordon Stuart (Chris Sarandon) ist Komponist, und von Chris fasziniert.
Da er auf "normalem" Weg bei Chris nicht landen kann, vergewaltigt er Chris auf sadistische Weise
in deren Wohnung. Zufälligerweise wird die jüngere Schwester Zeugin.
Im darauffolgenden Gerichtsprozeß ziehen die Anwälte alle Register; heraus kommt ein
Freispruch mangels Beweisen für Gordon. Dieser wieder auf freiem Fuß denkt gar nicht daran,
sich von den beiden Schwestern fernzuhalten. Im besonderen hat er nun Kathy im Auge
und stellt ihr hinterher. Chris glaubt nun, zum Schutz ihrer Schwester sei jedes Mittel recht.....
Der Vielfilmer Lamont Johnson schwimmt mit "Lipstick" auf der Erfolgswelle der Selbstjustizreißer
im Fahrwasser von "Ein Mann sieht rot". Als besonderen Gag konnte man die beiden
Hemingway-Enkelinnen zu ihrem Filmdebut in diesem Streifen verpflichten.
In der Rolle des Partners von Chris sehen wir Perry King. Chris Sarandon spielt den
Psychopaten schön schmierig überzeugend. So schmierig, daß berechtigt sein Fett wegkriegt.
Da der Gerichtsverhandlung sehr viel Raum gegeben wird, und der eigentliche Rache-Teil
eher kurz ausfällt, ist der Exploitationsanteil hier eher gering.
6/10
Chris (Margaux Hemingway) ist ein beliebtes Model und lebt zusammen mit ihrer jüngeren Schwester
Kathy (Mariel Hemingway). Gordon Stuart (Chris Sarandon) ist Komponist, und von Chris fasziniert.
Da er auf "normalem" Weg bei Chris nicht landen kann, vergewaltigt er Chris auf sadistische Weise
in deren Wohnung. Zufälligerweise wird die jüngere Schwester Zeugin.
Im darauffolgenden Gerichtsprozeß ziehen die Anwälte alle Register; heraus kommt ein
Freispruch mangels Beweisen für Gordon. Dieser wieder auf freiem Fuß denkt gar nicht daran,
sich von den beiden Schwestern fernzuhalten. Im besonderen hat er nun Kathy im Auge
und stellt ihr hinterher. Chris glaubt nun, zum Schutz ihrer Schwester sei jedes Mittel recht.....
Der Vielfilmer Lamont Johnson schwimmt mit "Lipstick" auf der Erfolgswelle der Selbstjustizreißer
im Fahrwasser von "Ein Mann sieht rot". Als besonderen Gag konnte man die beiden
Hemingway-Enkelinnen zu ihrem Filmdebut in diesem Streifen verpflichten.
In der Rolle des Partners von Chris sehen wir Perry King. Chris Sarandon spielt den
Psychopaten schön schmierig überzeugend. So schmierig, daß berechtigt sein Fett wegkriegt.
Da der Gerichtsverhandlung sehr viel Raum gegeben wird, und der eigentliche Rache-Teil
eher kurz ausfällt, ist der Exploitationsanteil hier eher gering.
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
228. The Devil's Men (Kostas Karagiannis, 1976)
In einer abgelegenen Region Griechenlands werden drei junge Briten entführt. Der in Griechenland
lebende Pater Roche (Donald Pleasence) hatte zuletzt Kontakt zu den jungen Leuten und scheint
sich nun als einziger um ihren Verbleib zu sorgen. So holt er sich den befreundeten New Yorker
Privatdetektiv Milo zu Hilfe. Gemeinsam kommen sie einer Sekte auf die Spur, deren Anführer
Baron Corofax (Peter Cushing) gar finstere Pläne hegt.....
Regisseur Karagiannis hatte für diese britisch-griechische Produktion etwas Geld zur Verfügung,
was dann wohl zu der Verpflichtung von Donald Pleasence, Peter Cushing und der attraktiven
Sängerin Luan Peters (Draculas Hexenjagd) führte. Pleasence wurde die Rolle des Barons Corofax
angeboten. Er wollte aber lieber auf Seiten der Guten agieren, und so hat er hier eine ähnlich angelegte
Rolle inne wie in "Halloween" und "Die Fürsten der Finsternis". Die griechische Drehorte machen was
her, die Damen sind attraktiv, etwas gesplattert wird auch noch. Alles in allem einer kleiner,
sympathischer Gruselstreifen; allerdings bei weitem kein Überflieger.
5,5/10
In einer abgelegenen Region Griechenlands werden drei junge Briten entführt. Der in Griechenland
lebende Pater Roche (Donald Pleasence) hatte zuletzt Kontakt zu den jungen Leuten und scheint
sich nun als einziger um ihren Verbleib zu sorgen. So holt er sich den befreundeten New Yorker
Privatdetektiv Milo zu Hilfe. Gemeinsam kommen sie einer Sekte auf die Spur, deren Anführer
Baron Corofax (Peter Cushing) gar finstere Pläne hegt.....
Regisseur Karagiannis hatte für diese britisch-griechische Produktion etwas Geld zur Verfügung,
was dann wohl zu der Verpflichtung von Donald Pleasence, Peter Cushing und der attraktiven
Sängerin Luan Peters (Draculas Hexenjagd) führte. Pleasence wurde die Rolle des Barons Corofax
angeboten. Er wollte aber lieber auf Seiten der Guten agieren, und so hat er hier eine ähnlich angelegte
Rolle inne wie in "Halloween" und "Die Fürsten der Finsternis". Die griechische Drehorte machen was
her, die Damen sind attraktiv, etwas gesplattert wird auch noch. Alles in allem einer kleiner,
sympathischer Gruselstreifen; allerdings bei weitem kein Überflieger.
5,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
229. The Exorcism Of God (Alejandro Hidalgo, 2021)
Den amerikanischen Geistlichen Peter Williams hat es nach Mexiko verschlagen. Dort möchte er sich
unter Anleitung des Vatikans zum Exorzisten ausbilden lassen. Doch noch vor Abschluß dieser "Ausbildung"
wird er zu einer Bessessenen gerufen. Um das Opfer nicht sterben zu lassen, vollzieht Peter gegen
den Rat seines Vorgesetzten das Austreibungsritual. Offenbar mit Erfolg!
Achtzehn Jahre später ist Peter immer noch in Mexiko tätig und wird nahezu als Heiliger verehrt.
Seinem Einsatz ist es zu verdanken, daß Hilfe für die Armen an der richtigen Stelle landet.
Doch dann wird Peter von einer alten Freundin um Hilfe gebeten. Deren Tochter zeigt alle Anzeichen von
teuflischer Bessessenheit. Peter willigt widerwillig ein und begibt sich mit seinem Mentor,
dem Priester Lewis in das Gefängnis, in dem die Bessessene einsitzt. Eine Nacht des Grauens beginnt.
Hidalgos bislang einzige Regiearbeit ("The House At The End Of Time") schätze ich sehr, und so mußte zwangsläufig
sein zweiter Streifen auch her. Hidalgo ist offenbar ein Fan von Friedkins Original aus dem Jahre 1973,
wie er uns in diversen Einstellungen gleich zu Beginn zeigt. Das ist düster und effektvoll in Szene gesetzt.
Als dann in Rückblenden langsam die Wahrheit über jene Nacht vor 18 Jahren an's Licht kommt
und das Geschehen eine entscheidende Wendung nimmt, wird klar, daß Hidalgo etwas eigenständiges,
größeres vorschwebt. Dabei hat er sich leicht verhoben. "The Exorcism Of God" reicht nicht an
Hidalgos Erstling heran.
Der Titel rührt übrigens daher, daß in einer Szene Dämonen versuchen,
Pater Williams von Gott zu exorzieren.
6/10
Den amerikanischen Geistlichen Peter Williams hat es nach Mexiko verschlagen. Dort möchte er sich
unter Anleitung des Vatikans zum Exorzisten ausbilden lassen. Doch noch vor Abschluß dieser "Ausbildung"
wird er zu einer Bessessenen gerufen. Um das Opfer nicht sterben zu lassen, vollzieht Peter gegen
den Rat seines Vorgesetzten das Austreibungsritual. Offenbar mit Erfolg!
Achtzehn Jahre später ist Peter immer noch in Mexiko tätig und wird nahezu als Heiliger verehrt.
Seinem Einsatz ist es zu verdanken, daß Hilfe für die Armen an der richtigen Stelle landet.
Doch dann wird Peter von einer alten Freundin um Hilfe gebeten. Deren Tochter zeigt alle Anzeichen von
teuflischer Bessessenheit. Peter willigt widerwillig ein und begibt sich mit seinem Mentor,
dem Priester Lewis in das Gefängnis, in dem die Bessessene einsitzt. Eine Nacht des Grauens beginnt.
Hidalgos bislang einzige Regiearbeit ("The House At The End Of Time") schätze ich sehr, und so mußte zwangsläufig
sein zweiter Streifen auch her. Hidalgo ist offenbar ein Fan von Friedkins Original aus dem Jahre 1973,
wie er uns in diversen Einstellungen gleich zu Beginn zeigt. Das ist düster und effektvoll in Szene gesetzt.
Als dann in Rückblenden langsam die Wahrheit über jene Nacht vor 18 Jahren an's Licht kommt
und das Geschehen eine entscheidende Wendung nimmt, wird klar, daß Hidalgo etwas eigenständiges,
größeres vorschwebt. Dabei hat er sich leicht verhoben. "The Exorcism Of God" reicht nicht an
Hidalgos Erstling heran.
Der Titel rührt übrigens daher, daß in einer Szene Dämonen versuchen,
Pater Williams von Gott zu exorzieren.
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
230. Fantasy Island (Jeff Wadlow, 2020)
Mr. Roarke (Michael Peña) ist Besitzer und Betreiber eines exklusiven Ferienresorts auf einer Karbikinsel.
Die Anlage ist nur per Kleinflugzeug zu erreichen, und die Gäste treibt eine Gemeinsamkeit um:
Alle möchten sich ihre innigsten Träume erfüllen lassen. Dafür steht Fantasy Island, dafür steht Mr. Roarke.
Auf der Wunschliste der Neuankömmlinge steht sowohl das perfekte Partywochenende inklusive Gelage und Orgien,
aber auch der Wunsch, nach einem neuen Leben. Was für alle Beteiligten wie das beste Abenteuer aller Zeiten beginnt,
entwickelt sich nach und nach zum Horrortrip. Denn wie wir alle wissen: Umsonst ist der Tod!
Als sich die Fantasien der Gäste miteinander verweben und sich herausstellt, daß offenbar auch Mr. Roarke
nur eine Fantasie lebt, geht es bald um Leben und Tod. Und eigentlich ist Fantasy Island
eine Insel, die niemanden wieder wegläßt......
Dieser knallbunte und temporeiche Horrortrip war tatsächlich besser als befürchtet.
Ein etwas überlanger Blödfug, aber bei mehreren Tequila Sunrise durchaus unterhaltend.
Tatsächlich hat das Ganze teilweise etwas von einem Anthologiestreifen,
und ab und zu taucht Michael Rooker als gutherziger Inselnomad auf.
5,5/10
Mr. Roarke (Michael Peña) ist Besitzer und Betreiber eines exklusiven Ferienresorts auf einer Karbikinsel.
Die Anlage ist nur per Kleinflugzeug zu erreichen, und die Gäste treibt eine Gemeinsamkeit um:
Alle möchten sich ihre innigsten Träume erfüllen lassen. Dafür steht Fantasy Island, dafür steht Mr. Roarke.
Auf der Wunschliste der Neuankömmlinge steht sowohl das perfekte Partywochenende inklusive Gelage und Orgien,
aber auch der Wunsch, nach einem neuen Leben. Was für alle Beteiligten wie das beste Abenteuer aller Zeiten beginnt,
entwickelt sich nach und nach zum Horrortrip. Denn wie wir alle wissen: Umsonst ist der Tod!
Als sich die Fantasien der Gäste miteinander verweben und sich herausstellt, daß offenbar auch Mr. Roarke
nur eine Fantasie lebt, geht es bald um Leben und Tod. Und eigentlich ist Fantasy Island
eine Insel, die niemanden wieder wegläßt......
Dieser knallbunte und temporeiche Horrortrip war tatsächlich besser als befürchtet.
Ein etwas überlanger Blödfug, aber bei mehreren Tequila Sunrise durchaus unterhaltend.
Tatsächlich hat das Ganze teilweise etwas von einem Anthologiestreifen,
und ab und zu taucht Michael Rooker als gutherziger Inselnomad auf.
5,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
231. Futureworld (Richard T. Heffron, 1976)
Die Fortsetzung zu "Westworld" spielt wieder im Freizeitpark Delos. Dort wurden alle Fehler im System "ausgemerzt"
und die großen Jungs dürfen nun statt in der Vergangenheit im Land von übermorgen spielen. Schöne,
perfekte Zukunft halt; oder auch nicht. Dem Zeitungsreporter Chuck (Peter Fonda) werden Informationen zugespielt,
daß auch im neuen Delos etwas ganz arg im Argen liegt. Zusammen mit seiner Ex Tracy, passenderweise
einer Fernsehreporterin, fährt Chuck nach Delos, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Tatsächlich scheinen die Roboter dieses Mal das zu tun, was von Ihnen erwartet wird.
Die Gefahr geht nun von ganz anderer Stelle aus.....
Die von Richard T. Heffron inszenierte Fortsetzung läßt in ein paar Rückblenden die Geschehnisse
aus dem Erstling Revue passieren. Dabei kommt vor allem Gunslinger Yul Brynner zum Einsatz,
der auch in einer neu eingespielten Sequenz mitwirken darf. Während beim Vorgänger eher
die menschliche Hybris im Umgang mit KI thematisiert wurde, haben wir es hier mit einem
Verschwörungs- und Paranoiathriller zu tun. Gegen Ende kommen dem filmaffinen Zuschauer dann
unweigerlich Motive aus "Die Körperfresser kommen" und "Tanz der Vampire" in den Sinn,
und tragen eher zur Verunsicherung bei.
Sehr gelungene Fortsetzung!
7,5/10
Die Fortsetzung zu "Westworld" spielt wieder im Freizeitpark Delos. Dort wurden alle Fehler im System "ausgemerzt"
und die großen Jungs dürfen nun statt in der Vergangenheit im Land von übermorgen spielen. Schöne,
perfekte Zukunft halt; oder auch nicht. Dem Zeitungsreporter Chuck (Peter Fonda) werden Informationen zugespielt,
daß auch im neuen Delos etwas ganz arg im Argen liegt. Zusammen mit seiner Ex Tracy, passenderweise
einer Fernsehreporterin, fährt Chuck nach Delos, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Tatsächlich scheinen die Roboter dieses Mal das zu tun, was von Ihnen erwartet wird.
Die Gefahr geht nun von ganz anderer Stelle aus.....
Die von Richard T. Heffron inszenierte Fortsetzung läßt in ein paar Rückblenden die Geschehnisse
aus dem Erstling Revue passieren. Dabei kommt vor allem Gunslinger Yul Brynner zum Einsatz,
der auch in einer neu eingespielten Sequenz mitwirken darf. Während beim Vorgänger eher
die menschliche Hybris im Umgang mit KI thematisiert wurde, haben wir es hier mit einem
Verschwörungs- und Paranoiathriller zu tun. Gegen Ende kommen dem filmaffinen Zuschauer dann
unweigerlich Motive aus "Die Körperfresser kommen" und "Tanz der Vampire" in den Sinn,
und tragen eher zur Verunsicherung bei.
Sehr gelungene Fortsetzung!
7,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
232. Ein Mann wie Dynamit (J. Lee Thompson, 1983)
Leo Kessler (Charles Bronson) ist ein erfahrener Mordermittler in Los Angeles. Zusammen mit seinem Partner
Paul McAnn (Andrew Stevens) ermittelt er bei einem brutalen Frauenmord. Nicht lange, da gerät Warren Stacy
(Gene Davis) in's Visier der Beamten. Doch dieser hat ein sicheres Alibi. Aber Kessler vertraut seinen Instinkten
und stellt Stacy nach. Als er sich der Täterschaft Stacys sicher ist, fälscht Kessler sogar einen entscheidenden
Beweis. Ab diesem Zeitpunkt erhält Kesslers Tochter Morddrohungen.
Der von mir geschätzte J. Lee Thompson drehte hier für Cannon einen Selbstjustizreißer mit einem für
derartige Rollen prädestinierten Charles Bronson. Da es sich hier nicht um einen Whodunit handelt,
und die Täterschaft Stacys von vornherein für den Zuschauer feststeht, ist selbiger ob der sadistischen
Art Stacys möglicherweise geneigt, die Methoden Kesslers gutzuheißen. Erst recht, als es dann Kesslers
Töchterlein (Lisa Eilbacher) an den Kragen geht. In weiteren Rollen sehen wir den allseits beliebten Wilford Brimley
als Vorgesetzten Kesslers und Geoffrey Lewis als schmierigen Anwalt Stacys. Auch hinter der Kamera
stand mit Adam Greenberg (Terminator) ein großer Name. Dennoch packt die ganze Chose kein bißchen.
Zu manipuliert kommt man sich als Zuschauer vor, zu holzschnittartig und einseitig wird hier charakterisiert.
Charles Bronson allerdings (stattliche 61 Jahre alt zum Zeitpunkt des Drehs) macht auch in den
Actionszenen eine gute Figur und ließ sich für diesen Film faceliften.
4,5/10
Leo Kessler (Charles Bronson) ist ein erfahrener Mordermittler in Los Angeles. Zusammen mit seinem Partner
Paul McAnn (Andrew Stevens) ermittelt er bei einem brutalen Frauenmord. Nicht lange, da gerät Warren Stacy
(Gene Davis) in's Visier der Beamten. Doch dieser hat ein sicheres Alibi. Aber Kessler vertraut seinen Instinkten
und stellt Stacy nach. Als er sich der Täterschaft Stacys sicher ist, fälscht Kessler sogar einen entscheidenden
Beweis. Ab diesem Zeitpunkt erhält Kesslers Tochter Morddrohungen.
Der von mir geschätzte J. Lee Thompson drehte hier für Cannon einen Selbstjustizreißer mit einem für
derartige Rollen prädestinierten Charles Bronson. Da es sich hier nicht um einen Whodunit handelt,
und die Täterschaft Stacys von vornherein für den Zuschauer feststeht, ist selbiger ob der sadistischen
Art Stacys möglicherweise geneigt, die Methoden Kesslers gutzuheißen. Erst recht, als es dann Kesslers
Töchterlein (Lisa Eilbacher) an den Kragen geht. In weiteren Rollen sehen wir den allseits beliebten Wilford Brimley
als Vorgesetzten Kesslers und Geoffrey Lewis als schmierigen Anwalt Stacys. Auch hinter der Kamera
stand mit Adam Greenberg (Terminator) ein großer Name. Dennoch packt die ganze Chose kein bißchen.
Zu manipuliert kommt man sich als Zuschauer vor, zu holzschnittartig und einseitig wird hier charakterisiert.
Charles Bronson allerdings (stattliche 61 Jahre alt zum Zeitpunkt des Drehs) macht auch in den
Actionszenen eine gute Figur und ließ sich für diesen Film faceliften.
4,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
233. In einem Sattel mit dem Tod (Burt Kennedy, 1971)
Drei Brüder (Ernest Borgnine, Jack Elam, Strother Martin) ziehen raubend und mordend durch's Land.
Eines Tages gelangen sie zur Caulder-Farm. Nachdem Mr. Caulder erschossen wurde, entdecken die
drei seine Frau Hannie (Raquel Welch). Es folgt, was folgen muß. Jedoch: Hannie überlebt
und somit ist dem Rachewestern Tür und Tor geöffnet. Mit Hilfe des mürrischen Kopfgeldjägers
Price (Robert Culp) und des Waffenschmieds Bailey (Christopher Lee) erlernt Hannie
den Umgang mit Waffen. Danach begibt sie sich auf die Suche nach ihren Peinigern;
an ihrer Seite: ein mysteriöser dunkler Begleiter (Stephen Boyd).....
Dieser von der britischen Firma Tigon produzierte und in Almeria gedrehte Western
weist eine beachtliche Darstellerriege und ein recht ordentliches Produktionsniveau auf.
Das Haus des Waffenschmieds liegt schön gelegen am Strand; somit ist "Hannie Caulder"
einer der wenigen Western, die auch am Meer spielen. Mit Kunstblut wurde nicht gespart,
mit komödiantischen Einlagen allerdings auch nicht. Dabei wirkt gerade den drei
strunzdoof aber brutal dargestellten Gaunern manch Spruch recht aufgezwungen.
Natürlich steht in erster Linie Raquel Welch im Mittelpunkt, und das zurecht.
Dabei gibt sie gar nicht die gnadenlose und zielstrebige Rächerin,
sondern ist eher zweifelnd und vielfach auf fremde Hilfe angewiesen.
Natürlich wir die Schönheit von Miss Welch des öfteren von der Kamera in's rechte Licht gerückt.
So zum Beispiel, als sie eine neue Lederhose bekommt und diese per Einweichen
am Körper auf passend schrumpft.
Sheriff: Miss, ihr Popo ist klatschnaß.
Hannie: Ihr Kinn auch!
6,5/10
Drei Brüder (Ernest Borgnine, Jack Elam, Strother Martin) ziehen raubend und mordend durch's Land.
Eines Tages gelangen sie zur Caulder-Farm. Nachdem Mr. Caulder erschossen wurde, entdecken die
drei seine Frau Hannie (Raquel Welch). Es folgt, was folgen muß. Jedoch: Hannie überlebt
und somit ist dem Rachewestern Tür und Tor geöffnet. Mit Hilfe des mürrischen Kopfgeldjägers
Price (Robert Culp) und des Waffenschmieds Bailey (Christopher Lee) erlernt Hannie
den Umgang mit Waffen. Danach begibt sie sich auf die Suche nach ihren Peinigern;
an ihrer Seite: ein mysteriöser dunkler Begleiter (Stephen Boyd).....
Dieser von der britischen Firma Tigon produzierte und in Almeria gedrehte Western
weist eine beachtliche Darstellerriege und ein recht ordentliches Produktionsniveau auf.
Das Haus des Waffenschmieds liegt schön gelegen am Strand; somit ist "Hannie Caulder"
einer der wenigen Western, die auch am Meer spielen. Mit Kunstblut wurde nicht gespart,
mit komödiantischen Einlagen allerdings auch nicht. Dabei wirkt gerade den drei
strunzdoof aber brutal dargestellten Gaunern manch Spruch recht aufgezwungen.
Natürlich steht in erster Linie Raquel Welch im Mittelpunkt, und das zurecht.
Dabei gibt sie gar nicht die gnadenlose und zielstrebige Rächerin,
sondern ist eher zweifelnd und vielfach auf fremde Hilfe angewiesen.
Natürlich wir die Schönheit von Miss Welch des öfteren von der Kamera in's rechte Licht gerückt.
So zum Beispiel, als sie eine neue Lederhose bekommt und diese per Einweichen
am Körper auf passend schrumpft.
Sheriff: Miss, ihr Popo ist klatschnaß.
Hannie: Ihr Kinn auch!
6,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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- Registriert: Sa 2. Feb 2013, 20:31
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
234. Men (Alex Garland, 2022)
Nach dem Tod ihres Ehemannes will Harper wenigstens zeitweise London verlassen.
Hierzu mietet sich sich ein Häuschen auf dem Lande an. Nachdem die Details mit ihrem
Vermieter Geoffrey (Rory Kinnear) geklärt sind, bleibt Harper alleine auf dem
recht großen Anwesen zurück. Einsamkeit und Ruhe sind auch genau das,
was Harper gesucht hat. So begibt sie sich auf lange Spaziergänge durch die
Umgebung. Dabei stöbert sie verlassene Eisenbahnanlagen auf, abgelegene
Kapellen, einsame Pubs und trifft dabei immer wieder vereinzelt Bewohner,
die zunächst alle einen vernünftigen Eindruck machen. Nach und nach werden
die jeweils geführten Unterhaltungen jedoch immer seltsamer, und vor
allem kommen Harper die Männer immer bekannter vor....
Mit "Men" hat Alex Garland einen astrein spannenden Genrebeitrag abgeliefert.
Dabei kommt der Schrecken zumeist recht subtil um die Ecke (bis gegen Ende)
und die ruhigen Aufnahmen und Bildkompositionen erzeugen bisweilen eine
recht unheimliche Atmosphäre; und das ganz ohne Jumpscares.
Die Geschehnisse um den Tod von Harpers Ehemann werden in Rückblenden
aufgedröselt. Harpers Begegnungen mit den Männern des Dorfes muß man
gesehen haben, echt faszinierend. Man könnte gar den Eindruck gewinnen,
Männer sind alles in allem sowieso überflüssig; oder nicht?!
Frauen bekommen das alles auch alleine gebacken!
8/10
Nach dem Tod ihres Ehemannes will Harper wenigstens zeitweise London verlassen.
Hierzu mietet sich sich ein Häuschen auf dem Lande an. Nachdem die Details mit ihrem
Vermieter Geoffrey (Rory Kinnear) geklärt sind, bleibt Harper alleine auf dem
recht großen Anwesen zurück. Einsamkeit und Ruhe sind auch genau das,
was Harper gesucht hat. So begibt sie sich auf lange Spaziergänge durch die
Umgebung. Dabei stöbert sie verlassene Eisenbahnanlagen auf, abgelegene
Kapellen, einsame Pubs und trifft dabei immer wieder vereinzelt Bewohner,
die zunächst alle einen vernünftigen Eindruck machen. Nach und nach werden
die jeweils geführten Unterhaltungen jedoch immer seltsamer, und vor
allem kommen Harper die Männer immer bekannter vor....
Mit "Men" hat Alex Garland einen astrein spannenden Genrebeitrag abgeliefert.
Dabei kommt der Schrecken zumeist recht subtil um die Ecke (bis gegen Ende)
und die ruhigen Aufnahmen und Bildkompositionen erzeugen bisweilen eine
recht unheimliche Atmosphäre; und das ganz ohne Jumpscares.
Die Geschehnisse um den Tod von Harpers Ehemann werden in Rückblenden
aufgedröselt. Harpers Begegnungen mit den Männern des Dorfes muß man
gesehen haben, echt faszinierend. Man könnte gar den Eindruck gewinnen,
Männer sind alles in allem sowieso überflüssig; oder nicht?!
Frauen bekommen das alles auch alleine gebacken!
8/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
- Beiträge: 8306
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- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
235. The Retrievers - Zum Töten abgerichtet (Elliott Hong, 1982)
CIA-Aussteiger Danny will seine Erfahrungen zu Papier bringen und veröffentlichen. Das gefällt
seinen ehemaligen Vorgesetzten gar nicht. Ein Killerteam wird auf Danny angesetzt.
Zum Team gehört Tom (Max Thayer), den jedoch Gewissensbisse plagen, und der sich
zu allem Überfluß noch in Danny Schwester verliebt. So wechselt auch Tom die Seiten
und hilft den Geschwistern zu überleben. Doch die Zahl der inzwischen auf die drei
angesetzten Killer wird immer größer......
Zumeist recht kurzweiliger Actionthriller von Elliott Hong. Ein paar Kleinigkeiten
heben den Streifen aus der Masse vergleichbarer B-Movies heraus. Die Action ist
kompetent inszeniert. Der Titelsong wird von Katey Sagal ("Eine schrecklich nette Familie") gesungen.
Der Running Gag mit den Äpfeln erinnert etwas an die vielen Eier aus "Giallo A Venezia".
Die Effekte von 3-Finger-Woolman gehen ebenfalls voll in Ordnung, obgleich Woolmans Spitzname
darauf hindeutet, daß nicht immer alles glatt ging.
Natürlich gehören zwischendurch auch Längen und Unlogisches zum Gesamtpaket.
6,5/10
CIA-Aussteiger Danny will seine Erfahrungen zu Papier bringen und veröffentlichen. Das gefällt
seinen ehemaligen Vorgesetzten gar nicht. Ein Killerteam wird auf Danny angesetzt.
Zum Team gehört Tom (Max Thayer), den jedoch Gewissensbisse plagen, und der sich
zu allem Überfluß noch in Danny Schwester verliebt. So wechselt auch Tom die Seiten
und hilft den Geschwistern zu überleben. Doch die Zahl der inzwischen auf die drei
angesetzten Killer wird immer größer......
Zumeist recht kurzweiliger Actionthriller von Elliott Hong. Ein paar Kleinigkeiten
heben den Streifen aus der Masse vergleichbarer B-Movies heraus. Die Action ist
kompetent inszeniert. Der Titelsong wird von Katey Sagal ("Eine schrecklich nette Familie") gesungen.
Der Running Gag mit den Äpfeln erinnert etwas an die vielen Eier aus "Giallo A Venezia".
Die Effekte von 3-Finger-Woolman gehen ebenfalls voll in Ordnung, obgleich Woolmans Spitzname
darauf hindeutet, daß nicht immer alles glatt ging.
Natürlich gehören zwischendurch auch Längen und Unlogisches zum Gesamtpaket.
6,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
236. Friedhof der Zombies (Rubén Galindo Jr., 1985)
Ein bei einem satanischen Ritual wiedererweckter Serienkiller macht Jagd auf ein paar Jugendliche.
Lediglich Doktor Cardan (Hugo Stiglitz) scheint zu wissen, was zu tun ist. Auf einem abgelegenen
Friedhof kommt es zum Showdown.
Mexikanischer Zombiehorror, der italienischen Vorbildern jener Zeit nacheifert. Dabei ist das Teil
sowas von lieblos zusammengeschustert, daß auch die teilweise gelungenen Effekte nichts mehr retten.
3/10
Ein bei einem satanischen Ritual wiedererweckter Serienkiller macht Jagd auf ein paar Jugendliche.
Lediglich Doktor Cardan (Hugo Stiglitz) scheint zu wissen, was zu tun ist. Auf einem abgelegenen
Friedhof kommt es zum Showdown.
Mexikanischer Zombiehorror, der italienischen Vorbildern jener Zeit nacheifert. Dabei ist das Teil
sowas von lieblos zusammengeschustert, daß auch die teilweise gelungenen Effekte nichts mehr retten.
3/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“