Drei Haselnüsse für Aschenbrödel
Eine von der bösen Schwiegermutter zur Dienstmagd degradierte Tochter eines verstorbenen Gutsbesitzers stalkt einen jungen Prinzen, der sich ebenfalls gegen das Establishment auflehnt und gegen sein Elternhaus rebelliert, das den jungen Mann so schnell wie möglich verheiraten möchte. Um den freiheitsliebenden Prinzen zu binden und ihr tristen Existenz zu entkommen behilft sich das bauernschlaue Aschenbrödel auch dunkler Magie in Form von drei verzauberten Haselnüssen, die der jungen Frau neben ihren tierischen Freunden in Krisensituationen mit materiellen Dingen auch über das schlimmste Mobbing hinweghelfen.
„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist ja bekanntermaßen ein tschechischer Märchenklassiker, den offensichtlich sehr viele Menschen untrennbar mit Weihnachten verbinden. Das liegt neben den winterlichen Settings wohl an den inflationären Ausstrahlungs-Terminen rund um das Fest der Liebe und die Abwandlung der Geschichte um Aschenbrödel ist auch eine kindgerecht aufbereitete und auf ein weibliches Zielpublikum hingezimmertes Filmchen für Leute, die darauf vertrauen, dass guten Menschen auch Gutes widerfährt und wahre Liebe zueinander findet. Hier ist es eine selbstbewusst erscheinende junge Frau und ein junger Prinz, die sich trotz aller Widrigkeiten des Lebens finden und mit etwas magischer Hilfe ineinander verlieben. Natürlich könnte man als Freund härterer Kost den harmlosen Streifen nun auch nach Herzenslust auseinandernehmen und aus der Ecke gibt es sicherlich Filme, die den Genre-Freund mehr ansprechen, aber der Streifen ist ja doch eine sympathisch-harmlose Angelegenheit für Träumer, wie geschaffen dafür um die oftmals ohnehin schon aufgeheizte Stimmung zu Weihnachten mit kontroversen Inhalten nicht noch zusätzlich zu befeuern. Und ich bin ja schon zufrieden, wenn ich wieder einmal Schnee sehe…
Robot Holocaust
Nach einem Krieg mit Robotern liegt die Welt in Trümmern und im sogenannten New Terra werden die letzten Überlebenden von den Maschinen als Sklaven gehalten um riesige Generatoren am Laufen zu halten. In dieser Zeit macht sich ein junger Krieger namens Neo auf den Weg um die Menschen zu einer Rebellion zu führen. Der Weg führt nach New Terra, wo ein Wissenschaftler einen Weg gefunden hat, sich den Robotern in den Weg zu stellen. Doch der Wissenschaftler wird mit der Hilfe einer Seherin namens Valaria von Robtern entführt und gemeinsam mit dessen Tochter macht sich Neo auf den Weg in das Kraftwerk des dunklen Despoten und trifft dabei auf Amazonen, Mutanten und sonstige Wesen, die in der postapokalyptischen Welt nichts Gutes im Schilde führen.
Meine Fresse… wer meint, dass mit italienischen Schottergruben-Filmen schon das Ende der Fahnenstange erreicht ist, hat wohl „Robot Holocaust“ noch nicht gesehen. Was sich hier vor dem Auge des überraschten Zusehers abspielt spottet ja jeglicher Beschreibung und neben überraschenden Handlungsort, fantasievoller Ausstattung und einem Cast, der mit „hölzern“ noch wohlwollend umschrieben ist, gibt es hier ein Füllhorn von fragwürdigen Momente, die wohl jeden Filmfan mit Hang zu Blödsinn in einen Zustand der äußersten Verzückung versetzen werden. Hier ging wohl wirklich alles schief und dennoch ist „Robot Holocaust“ mit seiner bemühten Ernsthaftigkeit ein riesiger Spaß für aufgeschlossene Menschen, der von der ersten Sekunde an völlig jenseitig und zugleich liebenswert um die Ecke biegt. Ein Film für den Kategorien wie „guilty pleasure“ wohl erst erfunden wurden und bei dem man gar nicht weiß, was man am liebsten mag. Ist es die dunkle Seherin Valaria, die männerhassende Amazone oder doch der C3PO-Verschnitt für Arme, der telepathisch mit dem Hauptdarsteller Neo kommuniziert, weil man am Set wohl nicht so viele Dialoge aufnehmen wollte oder sich der den Nonsens-Text nicht merken wollte oder konnte. Ich weiß nur so viel - ich habe in der Endzeit-Ecke wohl einen neuen Lieblingsfilm!