Addio Onkel Tom - Gualtiero Jacopetti/Franco Prosperi (1971)
Moderator: jogiwan
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Re: Addio Onkel Tom - Gualtiero Jacopetti/Franco Prosperi
Mit 14 Da warst Du doch noch völlig unreif für sowas, um Himmels willen
Ja, die Mom, die Ärmste Und, weiß sie es nun?
Ich hatte meiner Mom ja so einige Filme mal vorgestellt, BAD TASTE z. B., hat sie überlebt, nur die Kotzsuppe war zu hart
Was heißt durchschaubar, Du Teil meiner Seele
Du Reinkarnation von mir Oder ich von Dir
Aber klasse Themenabend, würde gut passen, wahrlich
Ja, die Mom, die Ärmste Und, weiß sie es nun?
Ich hatte meiner Mom ja so einige Filme mal vorgestellt, BAD TASTE z. B., hat sie überlebt, nur die Kotzsuppe war zu hart
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Aber klasse Themenabend, würde gut passen, wahrlich
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Re: Addio Onkel Tom - Gualtiero Jacopetti/Franco Prosperi
120 Tage von Sodom mit 14 Lenzen? Das muss dich ja sexuell vollkommen verdorben haben
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
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- kein Sonnenlicht
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Re: Addio Onkel Tom - Gualtiero Jacopetti/Franco Prosperi
DER lief im TV???untot hat geschrieben:Schei... bin ich so durchschaubar , hatte tatsächlich Lust auf die "120 Tage von Sodom" danach , den hab ich mit 14 zum ersten mal gesehen, heimlich nachts am TV, die Mom hätte mich enterbt und verstossen, wenn die das gewusst hätte damals!
My conscience is clear
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Re: Addio Onkel Tom - Gualtiero Jacopetti/Franco Prosperi
gute ansage frau untot, eine die es mit den richtigen sinnen gesehen hat für aug, ohr und geist wahrlich ein meisterwerk wenn auch ein irrsinnigesuntot hat geschrieben:Ich bin immer noch etwas sprachlos, bin ich fast nie, wo fang ich an??
Also zunächst hatte ich mich auf "Härteres" eingestellt, mental war ich gewappnet für alles was da kommen sollte...
Was kam, war nicht sooo schlimm wie befürchtet, als erstes fand ich ja schon mal den Titelsong klasse!
Hier kriegt mans knüppeldick um die Ohren gehauen, eine wahrlich haarsträubende Weltanschauung, Szenen, die man nie für möglich gehalten hätte, hätte man es nicht gerade mit eigenen Augen gesehen, mit einer Leichtigkeit erzählt, untermalt mit geradezu wahnwitzigen Aussagen, zu einem Score, der auch zu nem Film über nen Jahrmarkt gepasst hätte.
Alles kommt einem so unwirklich und surreal wie ein böses Märchen vor, das die Gebrüder Grimm, auf Crack geschrieben haben müssen!
Kurzum, krank, aber auch wirklich grandios, dieser Film!
9/10
Re: Addio Onkel Tom - Gualtiero Jacopetti/Franco Prosperi
Ja, sogar auf den öffentlich Rechtlichen, wir konnten damals noch keine Privaten empfangen, sowas vergisst man natürlich nie.ugo-piazza hat geschrieben: DER lief im TV???
Es ist ja sogar schon Braindead uncut am TV gelaufen!
Ach was, ich hab mich trotzdem ganz normal entwickelt, glaub ich zumindest!purgatorio hat geschrieben:120 Tage von Sodom mit 14 Lenzen? Das muss dich ja sexuell vollkommen verdorben haben
Aber sagen wirs mal so, mir ist seitdem nix menschliches mehr fremd.
@Nello
Danke, DAS ist eins von den bösen Kindern, die man besonders lieb hat, gelle!
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Re: Addio Onkel Tom - Gualtiero Jacopetti/Franco Prosperi
completto tutto grande amore, sozusagen mein Lieblings Fratz du hast es erfasst!untot hat geschrieben:ugo-piazza hat geschrieben: @Nello
Danke, DAS ist eins von den bösen Kindern, die man besonders lieb hat, gelle!
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Re: Addio Onkel Tom - Gualtiero Jacopetti/Franco Prosperi
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Re: Addio Onkel Tom - Gualtiero Jacopetti/Franco Prosperi
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Re: Addio Onkel Tom - Gualtiero Jacopetti/Franco Prosperi
Addio Onkel Tom ist ein Torpedo von einem Film. Das Intro zündet eine rasante Reise durch knapp 150 Jahre amerikanischer Geschichte bis in die frühen Siebziger. Eine radikale Achterbahnfahrt der Gefühle und Stimmungen begonnen bei Wut und Unverständnis, Humor und Ekel, Abscheu und Faszination. Der gesamte Film ist auf polarisierenden Gegensatzpaaren aufgebaut, die sich ebenso im Inhalt wie in der Gefühlswelt des Betrachters wiederspiegeln. Ständige Zeitsprünge zwischen Freiheitsbewegung, Martin Luther King-Ermordung, Radikalisierungstendenzen und Straßenkämpfen im Kontrast zu Sklavenschiffen, Plantagenarbeit, Menschenhandel und Folter. Derart zugespitzt werden die zeitlichen Grenzen verwischt, was dazu führt, dass eine Touristengruppe wild fotographierend und auf Souvenirjagd durch das Schlafzimmer einer Gutsherrin marschiert oder dass eine Bürgerkriegsschlacht von Sicherheitskräften und Sanitätern umringt wird.
Dieser Film tut weh.
Addio Onkel Tom ist ein kleines, inszenatorisches und höchst aufwendig ausgestattetes, gleichzeitig auch ein zu tiefst verstörendes und absurdes Meisterwerk. Ein kontroverser Kunstgriff.
Wo die teils rassistische Interpretation der Kritiker herkommt, kann ich mir nicht erklären. Zu offensichtlich und plakativ sind die Seitenhiebe. Zu überspitzt sind die Kontraste, gerade auch durch die Zeitsprünge, als das der Rassismus sich als Intention der Regisseure manifestieren ließe. Aber immerhin entstand der Film 1971 (!). Er wird also in Amerika wie auch in Deutschland den Finger in offene Wunden gedrückt haben. Dadurch bekommt er aber auch eine nahezu prophetische Aura, die bei heutiger Sichtung umso mehr zum Vorschein tritt, als dies 1971 der Fall gewesen sein kann.
Allerdings, und hierher rühren die abgezogenen Punkte, ist der Film an einigen Stellen nicht hart genug oder konzeptuell zu wenig durchdacht, was den Gesamteindruck ein wenig unstimmig macht. Zum Beispiel wirken viele der Gegenwartsszenen zu künstlich und konstruiert, als das ein wirkungsvoller Kontrast zum extremen Realismus der Szenen aus der Sklavenzeit entstehen könnte. Das finale Massaker hätte auch gern härter ausfallen können, gerade da es ja im Grunde einen Racheakt symbolisieren sollte. Auf der anderen Seite entsteht eine enorme Länge in der Freudenhaus-Episode, in der man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass Jacopetti sich hier eher an der exotischen Schönheit ergötzt als einen menschenverachtenden Kontrast zu erzeugen. Auch wirkt der invertierte Rassismus der freien Schwarzen im Kontrast zu den recht brav inszenierten Weißen am Strand ein wenig fehl am Platz. Dies ist aber angesichts eines derart polarisierenden Meisterwerks nur meckern auf hohem Niveau. Der Film ist und bleibt ein wirkungsvoller Tritt in die Magengrube.
Sollte man gesehen haben! 8/10
Dieser Film tut weh.
Addio Onkel Tom ist ein kleines, inszenatorisches und höchst aufwendig ausgestattetes, gleichzeitig auch ein zu tiefst verstörendes und absurdes Meisterwerk. Ein kontroverser Kunstgriff.
Wo die teils rassistische Interpretation der Kritiker herkommt, kann ich mir nicht erklären. Zu offensichtlich und plakativ sind die Seitenhiebe. Zu überspitzt sind die Kontraste, gerade auch durch die Zeitsprünge, als das der Rassismus sich als Intention der Regisseure manifestieren ließe. Aber immerhin entstand der Film 1971 (!). Er wird also in Amerika wie auch in Deutschland den Finger in offene Wunden gedrückt haben. Dadurch bekommt er aber auch eine nahezu prophetische Aura, die bei heutiger Sichtung umso mehr zum Vorschein tritt, als dies 1971 der Fall gewesen sein kann.
Allerdings, und hierher rühren die abgezogenen Punkte, ist der Film an einigen Stellen nicht hart genug oder konzeptuell zu wenig durchdacht, was den Gesamteindruck ein wenig unstimmig macht. Zum Beispiel wirken viele der Gegenwartsszenen zu künstlich und konstruiert, als das ein wirkungsvoller Kontrast zum extremen Realismus der Szenen aus der Sklavenzeit entstehen könnte. Das finale Massaker hätte auch gern härter ausfallen können, gerade da es ja im Grunde einen Racheakt symbolisieren sollte. Auf der anderen Seite entsteht eine enorme Länge in der Freudenhaus-Episode, in der man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass Jacopetti sich hier eher an der exotischen Schönheit ergötzt als einen menschenverachtenden Kontrast zu erzeugen. Auch wirkt der invertierte Rassismus der freien Schwarzen im Kontrast zu den recht brav inszenierten Weißen am Strand ein wenig fehl am Platz. Dies ist aber angesichts eines derart polarisierenden Meisterwerks nur meckern auf hohem Niveau. Der Film ist und bleibt ein wirkungsvoller Tritt in die Magengrube.
Sollte man gesehen haben! 8/10
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Re: Addio Onkel Tom - Gualtiero Jacopetti/Franco Prosperi
Sehr gut beschrieben, wobei ich mich der Kritik im letzten Abschnitt nicht anschließe. Habe hier nichts an Härte/Wirkung/Kontrast usw. vermisst.
Von mir bekommt der Film 10/10.
Von mir bekommt der Film 10/10.