Das Schweigen der Lämmer - Jonathan Demme (1991)

[buxtebrawler]

@purgschi: Sehr schön!

So'n Totenkopffalter wäre eigentlich auch ein geiles Tattoo-Motiv...

[purgatorio]

WOW, sehr interessant und spannend. Gut erkannt (...)

Ich muss natürlich klarstellen, dass nicht jede dieser Beobachtungen von mir stammt. Den Dali habe ich natürlich schon vor langer Zeit erkannt, entsprechend auch den Bogen zum Hundefilm. Auf den Hireling Shepherd hingegen wurde ich gestern von meinem Doktorvater hingewiesen. Aber spannend ist das schon, gerade auf dem Poster. Ein Totenkopf aus nackten Frauenleibern. Tote, nackte Frauen - darum geht es ja auch im Film.

So'n Totenkopffalter wäre eigentlich auch ein geiles Tattoo-Motiv...

in der Tat

[purgatorio]

DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER (THE SILENCE OF THE LAMBS, USA 1991, Regie: Jonathan Demme)

Ich habe den Film schon sehr oft, bis gestern aber auch schon sehr lange nicht mehr gesehen. Und was soll ich sagen: Der Film ist so unfassbar gut! Hier stimmt einfach alles! 10/10

[purgatorio]

Ich muss den kürzlichen Anmerkungen zum Poster (vgl. weiter oben) noch... öhm... etwas anmerken

William Holman Hunts The Hireling Shepherd (1851)

Lecter hat im Film Clarice ebenfalls als Hirtin respektive als Magd mit Lamm gezeichnet:

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	Entfernt, da beim Bildhoster directupload.net leider nicht mehr verfügbar.

Seine Zeichnung lässt natürlich auch religiöse Deutungen zu (über das Lamm- und Hirtenmotiv hinaus, die an sich ja schon theologisch belastet sind). Denn im Hintergrund sind deutlich die 3 Kreuze zu erkennen, die auf den Berg Golgatha verweisen. Dort wurde ja bekanntlich Jesus (der Hirte! Und in der Johannesoffenbarung das inthronisierte Lamm!) ans Kreuz geschlagen. Im Zuge seiner Passion erfuhr er als eine der fünf Stigmata auch einen Lanzenstoß in die Brust.

Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus. – Joh 19,33–34

Als ein Beispiel der Verbildlichung sei nur kurz Caravaggios Der ungläubige Thomas (ca. 1603) angeführt:



Thomas, der ewige Zweifler, kann die Wiederkunft seines Herrn nicht fassen und legt zur Vergewisserung den Finger in die Wunde.

Diesen Bezug (also den auf die Wunde, nicht den auf Thomas) legt auch bereits der Film nahe, denn Buffalo Bill trägt das Stigmata des Lanzenstiches als Tattoo:

!	Nachricht von: buxtebrawler
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Bis zur Wiederauferstehung will dieser Mann aber offenbar nicht mehr warten. Immerhin: Ziel seiner Handlung ist die Transformation, in Anlehnung an die Natur des Schmetterlings: Die Metamorphose!
Und wie kann man das jetzt deuten?

[buxtebrawler]

Sehr interessante weitere Details, purgschi!

[purgatorio]

Sehr interessante weitere Details, purgschi!

[Salvatore Baccaro]

Es ist zwar nun wirklich mein halbes Leben her, dass ich diesen Film gesehen habe, aber Hut ab! vor Deiner sehr fundierten Interpretation des Filmposters und des Knüpfens der vielen intertexuellen Bezüge zu Filmhistorie, Kunstgeschichte etc.!
Mehr davon!

[buxtebrawler]

Erscheint voraussichtlich am 21.03.2016 bei '84 Entertainment noch einmal auf Blu-ray im Metalpak:

[jogiwan]

All die Jahre haben diesem Streifen im Gegensatz zu seinem entbehrlichen Nachfolger nichts anhaben können. Der unterkühlte, nüchterne Look, die ausgiebig gezeichneten Figuren und auch die Geschichte über seelische Abgründe ist ausnehmend gelungen. Vor allem die sensibel und gleichzeitig stark erscheinende Figur der FBI-Ermittlerin im Kontrast zum wirklich gruselig erscheinenden Hannibal ist sehr ansprechend und auch von gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Ein Verhältnis zweier Figuren, die zwar konstruiert, aber doch nachvollziehbar bleibt. Auch die Gewaltausbrüche sind wohlkalkuliert eingesetzt und das Finale spannend. Wenn es einen Psychothriller gibt, der nahe an der Perfektion ist und zeitgleich die Neunziger in zwei Stunden zusammenfasst - dann ist es wohl dieser hier. Und der Romero-Schorsch ist mir mittlerweile auch aufgefallen. Toller Film!

[buxtebrawler]

Wenn es einen Psychothriller gibt, der nahe an der Perfektion ist und zeitgleich die Neunziger in zwei Stunden zusammenfasst - dann ist es wohl dieser hier.

Meinst du damit die Filmästhetik der '90er?