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Re: Zombies, die aus der Tiefen kamen - Ken Wiederhorn (1977)
Verfasst: Mo 23. Mär 2015, 17:57
von sergio petroni
dr. freudstein hat geschrieben:Alter, wer verarscht hier wen
Na gut, dann kommen wir zurück zum eigentlichen Thema
Bei mir gabs heute keine Frikadellen, sondern Rouladen.
Und was gibt's morgen?
Re: Zombies, die aus der Tiefen kamen - Ken Wiederhorn (1977)
Verfasst: Do 29. Okt 2015, 12:59
von buxtebrawler
Schwarzbraun ist der Nazistuss
„Es gibt Geisterschiffe!“
US-Regisseur Ken Wiederhorn machte sich in Genrekreisen vor allem mit der ersten „Return of the Living Dead“-Fortsetzung einen Namen, debütierte jedoch bereits im Jahre 1977 mit dem angeblich bereits 1975 gedrehten Low-Budget-Schlocker „Shock Waves - Die aus der Tiefe kamen“: einem Horrorfilm um untote SS-Soldaten.
Ein Ausflugsdampfer gerät in der Karibik in ein Seebeben und wird nachts von einem anderen, unbeleuchteten Schiff gerammt, woraufhin es auf eine Schlammbank vor einer unbekannten Insel aufläuft. Am nächsten Morgen fehlt vom Kapitän jede Spur, weshalb man die Insel betritt und nach Hilfe sucht. Dort begegnet man einem ehemaligen Nazi-Befehlshaber, der nach dem Krieg eine Einheit künstlich erschaffener Elitesoldaten mitsamt ihrem Schiff versenkt hatte. Doch das Wrack wurde durch das Seebeben an die Oberfläche gespült und die genmanipulierte Killereinheit hat überlebt, nun auf der Suche nach neuen Opfern – unkontrollierbar, womöglich unsterblich…?
Wiederhorns Debüt zeigt zu Beginn ein Schwarzweißfoto einer Nazi-Einheit, aus dem Off wird dazu die absurde Geschichte der unverwundbaren Supersoldaten erzählt, die ohne Waffen, nur mit ihren bloßen Händen gegen die Alliierten kämpften. Ja, Deutschlands Nazischergen sind auch im phantastischen Film immer mal wieder ein dankbares Motiv, der Größenwahn und die unmenschliche Experimentiersucht irrer Forscher der NS-Diktatur in Kombination mit um sie rankenden Mythen lassen sich mit etwas Phantasie schnell weiterspinnen – z.B. in Richtung Nazi-Ufos, Mutationen oder eben auch untote Supersoldaten wie hier geschehen. Ein Qualitätsgarant ist eine solch krude Ausgangssituation jedoch ganz sicher nicht, wie leider auch der müde „Shock Waves“ beweist.
Die Rettung einer Schiffbrüchigen (Brooke Adams, „Manchmal kommen sie wieder“) leitet eine Rückblende ein, die die eigentliche Handlung ausmacht, die zunächst noch aus dem Off kommentiert wird. In einer atmosphärisch durchaus gelungenen Einleitung bekommt man das Seebeben und die sich verfärbende Sonne (unter orangem Farbfilter) zu sehen. Das Schiffswrack und die sich aus ihren feuchten Gräbern erhebenden Soldaten verbreiten eine morbide Stimmung und man beginnt unweigerlich, sich auf einen fiesen Grusler der alten Schule einzustellen. Wenn die Soldaten jedoch auf der Insel umherzustapfen beginnen, ist’s aus damit: Sie sehen aus wie Heino und verbreiten weder so viel Angst und Schrecken wie der teutonische Sängerbarde, noch wie man es nach der Exposition vielleicht erwartet hatte. In erster Linie ziehen sie ihre Opfer ins Wasser und erwürgen sie dort reichlich unspektakulär. Das hat zur Folge, dass man keinerlei blutigen Szenen kredenzt bekommt, von darüber hinausgehenden Spezialeffekten ganz zu schweigen.
Der Zuschauer weiß nun ja von vornherein, wer der gestrandeten Ausflugsgruppe überleben wird, wodurch auch das „Zehn kleine Negerlein“-Prinzip wenn überhaupt nur ansatzweise für Nervenkitzel sorgen kann. Der zusammengewürfelte Haufen verhält sich zudem nicht selten derart dumm, dass man sich wundern darf, wie er bis dahin überhaupt den Alltag bewältigt hat. Der ehrenwerte Peter Cushing („Frankensteins Fluch“) hat ein paar nette Szenen als ehemaliger Kommandeur der Nazitruppe, wird aber in erster Linie fürs Namedropping verheizt, ähnlich verhält es sich mit John Carradine („Hexensabbat“) als Kapitän Ben. Wie die finsteren Gesellen dann doch zu besiegen sind, verrate ich jetzt nicht, denn daraus speist sich das letzte Quäntchen Spannung und man darf froh sein, diese Frage überhaupt beantwortet zu bekommen – was es mit dem unnatürlichen Verhalten der Sonne auf sich hat und in welchem Zusammenhang das mit den Raging Heinos steht, verrät man uns nämlich nicht.
Komponist Richard Einhorns minimalistische, experimentelle (und dadurch schräg und seltsam klingende) Elektro-Untermalung verleiht dem Gezeigten zusätzlich sein bizarres Ambiente, bevor der Epilog die einzig Überlebende im Krankenbett präsentiert, eine Handschrift offenbarend ähnlich meiner bei Anfertigung der Notizen zu diesem Film – was jedoch schlicht an meiner Sauklaue liegt und nicht etwa, weil mich diese Wellen sonderlich schockiert hätten. Das war ein Schuss in den Ofen, Mr. Wiederhorn.
Re: Zombies, die aus der Tiefen kamen - Ken Wiederhorn (1977)
Verfasst: Di 17. Mai 2016, 17:54
von sergio petroni
Der wandert bei mir alle paar Jahre in den Player. Erklären kann ich es mir aber auch
nicht so ganz. Alles in allem wird's an der meines Erachtens doch sehr atmosphärischen
Location liegen, die einen bleibenden Eindruck seit der Erstsichtung hinterließ.
Hinzu kommt ein recht passende Sounduntermalung und fertig ist der
psychedelische Trip in hinterste Gehirnwindungen, die doch ab und zu auch mal an's
Tageslicht geholt werden wollen.
Ähnlich verhält es sich mit "Death Ship", der sich hervorragend als Double Feature
mit "Shock Waves" gucken läßt.
Von mir gibt's 6/10.
Re: Zombies, die aus der Tiefen kamen - Ken Wiederhorn (1977)
Verfasst: Sa 6. Aug 2016, 12:57
von jogiwan
Nicht nur Ende September im Kino (siehe hier:
http://deliria-italiano.org/phpbb/film- ... ck%20waves), sondern davor bereits auf Blaustrahl von X-Rated
schnittberichte.com hat geschrieben:
Shock Waves - Die aus der Tiefe kamen von X-Rated
Deutsche Blu-ray-Premiere im September
Shock Waves - Die aus der Tiefe kamen aka Die Schreckensmacht der Zombies (1977) mit Peter Cushing kam gekürzt in Deutschland auf VHS heraus. Erst auf DVD gab es bei uns die ungeschnittene Fassung. Von 1983 bis 2002 stand er noch auf dem Index, seitdem ist er frei ab 16 Jahren.
Am 5. September 2016 wird X-Rated den Film auch auf Blu-ray in zwei Mediabooks (444 bzw. 666 Stück) als Nr. 25 ihrer Eurocult Collection veröffentlichen. Daneben wird dem Set eine zweite Blu-ray mit einem Bonusfilm geben.
Vielleicht wird bis dahin aus dem "plus" noch ein "inklusive"
quelle: schnittberichte.com
Re: Zombies, die aus der Tiefen kamen - Ken Wiederhorn (1977)
Verfasst: Di 4. Okt 2016, 16:05
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 31.10.2016 bei X-Rated noch einmal auf Doppel-Blu-ray im Mediabook:
Extras:
- Audiokommentar von Regisseur Ken Wiederhorn, Assistent und Setfotograf Fred Olen Ray, Make-up-Effektmacher Alan Ormsby (Englisch mit deutschen Untertiteln)
- Originaltrailer, Deutscher Trailer, TV-Spot, 2 Radio-Spots
- 45 Minuten Making of „Shockwaves“ inklusive Interviews mit Produzent Reuben Trane, Komponist Richard Einhorn und Hauptdarstellerin Brooke Adams, sowie Darsteller Luke Halpin am Set (Englisch mit deutschen Untertitel)
- Als besonderes Extra enthält diese Edition eine zweite kostenlose Blu-ray mit einem weiteren “Nazi-Zombie-Streifen” aus Europa als Bonusfilm!
- Booklet mit 16 Seiten, welche ein umfassendes Resümee zum Thema “Nazi- Zombies” von Autor Christoph N. Kellerbach enthält.
- diverse alternative Vor- und Abspänne
- diverse Bildergalerien (Slideshow, Presse, Zeichnungen u.v.m.)
Bemerkungen:
- Eurocult-Collection #25
- Cover C limitiert und durchnummeriert auf 333 Exemplare
Quelle:
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=75126
Re: Zombies, die aus der Tiefen kamen - Ken Wiederhorn (1977)
Verfasst: Di 4. Okt 2016, 16:21
von Onkel Joe
Gibt auch eine große HB auf 11 limitiert, das ist ein Exemplar für mehr als 500,- Euro auf Filmundo verkauft worden!
Re: Zombies, die aus der Tiefen kamen - Ken Wiederhorn (1977)
Verfasst: Di 4. Okt 2016, 20:31
von CamperVan.Helsing
Re: Zombies, die aus der Tiefen kamen - Ken Wiederhorn (1977)
Verfasst: Di 4. Okt 2016, 23:34
von Reinifilm
"Shock Waves" ist ja für mich so ein bisschen die Lavalampe unter den Zombiefilmen.
Über weite Strecke hat man auch den Eindruck dass Regisseur Ken Wiederhorn erfolgreicher Absolvent der Jess-Franco-University war.
Dennoch gut guckbar, wenn man in der richtigen Stimmung ist, "knuffig" trifft es schon ganz gut. 06/10 (inklusive Trashbonus)
Re: Zombies, die aus der Tiefen kamen - Ken Wiederhorn (1977)
Verfasst: Di 20. Okt 2020, 15:47
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 28.10.2020 bei VZ-Handelsgesellschaft noch einmal auf Blu-ray und DVD:
Re: Zombies, die aus der Tiefen kamen - Ken Wiederhorn (1977)
Verfasst: Mi 4. Okt 2023, 17:28
von karlAbundzu
Schock Waves - Die Schreckensmacht der Zombies (1977)
Abenteuer Horror Film mit Nazi Zombies
Peter Cushing als alter SS -Mann allein auf einer Insel. Bis ein Schiff stranded mit üblichen Rollenaufteilung. Und eben die Nazi Zombies auftauchen. Viele auf der Flucht.
Ich mag den.
Ich kann mir vorstellen, das einige Freunde des Zombiefilms enttäuscht waren, als sie den aus der Videothek mitnahmen. ( So wie ich, als der zweite nach Kaufhaus war eine Kopie mit Nazi Zombies auf Skiern oder so war)
Aber Cushing und Carradine hängen sich rein, und die anderen tun auch ernst, unter ihnen der original Sandy, Flippers Freund. Den hätte er eigentlich rufen können, das wäre aber ein anderer Film.
Richtig gut ist es, wenn die Zombies zu mehreren aus dem Wasser steigen, begleitet von diesem schrägen minimalistischen Soundtrack. Der auch sonst super ist.
Klar, hat Längen, brauch, um in Schwung zu kommen, aber dann kuschelt man sich so ein.
Vorliegend die Marketing DVD, bei der vorher geschnittene Szenen fest untertitelt eingefügt worden. Ansonsten leider keine UT.