Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt

Moderator: jogiwan

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supervillain
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Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt

Beitrag von supervillain »

Seth_LCF hat geschrieben::hirn: Ich bin verwirrt.
Bei Veröffentlichung bis ungefähr 1995 mag der CD/Vinyl Vergleich ja korrekt sein.
Aber ist es nicht die Musikaufnahme (analoges / digitales Aufnahmeverfahren) die entscheidend ist?
Wird digital aufgenommen ist das Klangerlebnis unabhängig vom Datenträger.
Heutzutage gibt es doch kaum noch analoge Tonstudios. Somit ist Vinyl mehr ein Collectors Item als eine audiophile Angelegenheit geworden.
Da mag ich dir nicht gänzlich widersprechen, du kannst sogar wesentlich früher ansetzen, nichtsdestotrotz gibt es Labels die separat für Vinyl mastern lassen (wenn auch digital). Auch komplett mit analogen Equipment realisierte Platten gibt es noch. Auf mich persönlich bezogen möchte ich anmerken, dass der größere Teil meiner Sammlung, vor allem aus dem Jazz, Funk und Score Bereich, vor (sagen wir mal) 1982 datiert ist.

Ich will mich auch gar nicht in eine High End "Vinyl vs. CD" Diskussion verstricken. Wenn mir eine aktuelle Platte klanglich gefällt, hinterfrage ich das nicht weiter. Außerdem fehlen mir oft die Vergleichsmöglichkeiten, ich kaufe ja nicht doppelt. Ich bezog mich auf alte Jazzklassiker die ich vergleichen konnte und da gefiel mir die Variante auf der oben beschriebenen Konfiguration einfach besser. Mehr nicht.
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Seth_LCF
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Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt

Beitrag von Seth_LCF »

supervillain hat geschrieben:
Seth_LCF hat geschrieben::hirn: Ich bin verwirrt.
Bei Veröffentlichung bis ungefähr 1995 mag der CD/Vinyl Vergleich ja korrekt sein.
Aber ist es nicht die Musikaufnahme (analoges / digitales Aufnahmeverfahren) die entscheidend ist?
Wird digital aufgenommen ist das Klangerlebnis unabhängig vom Datenträger.
Heutzutage gibt es doch kaum noch analoge Tonstudios. Somit ist Vinyl mehr ein Collectors Item als eine audiophile Angelegenheit geworden.
Da mag ich dir nicht gänzlich widersprechen, du kannst sogar wesentlich früher ansetzen, nichtsdestotrotz gibt es Labels die separat für Vinyl mastern lassen (wenn auch digital). Auch komplett mit analogen Equipment realisierte Platten gibt es noch. Auf mich persönlich bezogen möchte ich anmerken, dass der größere Teil meiner Sammlung, vor allem aus dem Jazz, Funk und Score Bereich, vor (sagen wir mal) 1982 datiert ist.

Ich will mich auch gar nicht in eine High End "Vinyl vs. CD" Diskussion verstricken. Wenn mir eine aktuelle Platte klanglich gefällt, hinterfrage ich das nicht weiter. Außerdem fehlen mir oft die Vergleichsmöglichkeiten, ich kaufe ja nicht doppelt. Ich bezog mich auf alte Jazzklassiker die ich vergleichen konnte und da gefiel mir die Variante auf der oben beschriebenen Konfiguration einfach besser. Mehr nicht.
Danke für Deine Erörterung!
Die letzte Platte (Metal) von der ich weiß das sie komplett analog aufgenommen und gemastert wurde ist die Black Masses von Electric Wizard aus dem Jahre 2010.
Da haben wir dann ja ein gemeinsames Empfinden, denn auch mir gefällt grundsätzlich der "wärmere" Vinylklang von analoger Aufnahmequellen um einiges mehr.
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supervillain
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Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt

Beitrag von supervillain »

Einmal will ich noch einhaken:

Ein ausschließliches Collectors Item ist die Platte für mich auf keinen Fall (dickes Ausrufezeichen)! Ich denke in anderen Themen habe ich das bereits mehr als deutlich gemacht, daher auch meine Abneigung gegen Labels die diesen Eindruck vermitteln. Vielleicht wenn ich mir zum dritten Mal "Suspiria" kaufe, doch das ist eine spezielle Spinnerei, die nur auf diesen Film bezogen ist. Ansonsten ist auch jenes, was für die Mehrzahl ein Contra darstellt, für mich ein Pro. Es geht um die "umständliche" Handhabung. Ich fass die Vinylplatte gerne an, leg sie gerne auf und bewundere dieses Wunderwerk der Technik, gelegentlich auch mit Schellackplatten auf dem Grammophon* (um den highfidelen Ausgangspunkt endgültig zu verlassen - ohne Strom - dafür 100% authentisch). :mrgreen: Desweiteren mag ich die Unterteilung auf zwei Seiten und leg mich gerne mit einem großen Cover in der Hand auf die Couch, um mich an Zeiten zu erinnern, in der vermehrt noch Alben** (keine Hit-Compilations mit Füllmaterial) erschienen sind. Da war noch jedes Stück an der richtigen Stelle und das Gesamtwerk konnte einen Spannungsbogen aufweisen. Man musste (aufgrund der begrenzten Spielzeit) einfach sorgfältiger auswählen welcher Song es wert ist publiziert zu werden. Natürlich hat das nichts mit dieser Diskussion zu tun, sondern spiegelt nur meine eigene nostalgische Romantik wieder. Ich wehre mich aber entschieden gegen den Vorwurf Platten nur als Sammlerstück ins Regal zu stellen (wie auch wenn ich zu 80% nur Vinyls höre).

Als DJ hätte ich noch ganz andere Argumente, den das was ich auf zwei 1210er und einem Battle-Mixer veranstalte, könnte ich auf einem digitalen Equipment nicht, selbst wenn es mittlerweile längst möglich ist.
Ich will jetzt nicht einknicken und alles auf persönliche Randerscheinungen niederbrechen, den wie gesagt, mich hat noch keiner (jetzt wieder den Klang betreffend) mit seiner digitalen Ausstattung neidisch gemacht.

Bei Filmen bin ich auf der Höhe der Zeit, eine VHS stellt einfach nicht das Ursprungsmaterial adäquat dar, mit der Blu Ray rückt man zumindest näher ans Kino und die Unterschiede sind deutlich. Wenn es nicht um die Sicherung oder Widerentdeckung vergessener Perlen geht, ist das dann ausschließlich nostalgisches Sammeln, was ich respektiere, (bis auf Ausnahmen) aber nicht betreibe.

* für Interessierte: Auf keinen Fall auf Ebay einkaufen, alles billigster Chinakram. Selbst wenn auf originaler Basis mal etwas auftaucht, wurden eigentlich immer filigrane Teile durch Reproduktionen ersetzt. Hier muss man sich schlau machen und unter einem vierstelligen Betrag wird man kaum fündig werden.

** natürlich gibt es so etwas auch heute noch und hat im Kern nichts mit Vinyl oder CD zu tun. Hier gebe ich eher den mp3s die Schuld, weil die Hörgewohnheiten vieler Menschen dadurch zu wahllosen Playlists tentiert.
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supervillain
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Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt

Beitrag von supervillain »

Seth_LCF hat geschrieben:[Da haben wir dann ja ein gemeinsames Empfinden, denn auch mir gefällt grundsätzlich der "wärmere" Vinylklang von analoger Aufnahmequellen um einiges mehr.
Schön, dann bin ich doch noch nicht ganz allein unter den (zugegebenermaßen) immer häufiger werdenden Menschen, die eine Platte nur als Prestigeobjekt missbrauchen. :)
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Reinifilm
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Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt

Beitrag von Reinifilm »

Ich habe jetzt die ersten Vinyl-Maxies bei T€di gesehen... :?
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supervillain
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Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt

Beitrag von supervillain »

Reinifilm hat geschrieben:Ich habe jetzt die ersten Vinyl-Maxies bei T€di gesehen... :?
Wenn ich die Bezeichnung Maxies höre denke erstmal an uralte überproduzierte Restposten. :lol: Sagt man das heute noch, also ich schon. :kicher:
Oder gibt's da auch relativ aktuelle Sachen, das wäre ja echt verwunderlich.
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Reinifilm
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Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt

Beitrag von Reinifilm »

supervillain hat geschrieben:
Reinifilm hat geschrieben:Ich habe jetzt die ersten Vinyl-Maxies bei T€di gesehen... :?
Wenn ich die Bezeichnung Maxies höre denke erstmal an uralte überproduzierte Restposten. :lol: Sagt man das heute noch, also ich schon. :kicher:
Oder gibt's da auch relativ aktuelle Sachen, das wäre ja echt verwunderlich.
Nee, das wohl vor allem obskure Eurodance-Sachen gewesen... :D
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supervillain
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Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt

Beitrag von supervillain »

Hab es mir fast gedacht. :angst: Von Eurodance bekomme ich Gänsehaut. Also bei dem Gedanken, beim Hören eher Panik! :D
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Onkel Joe
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Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt

Beitrag von Onkel Joe »

Die ersten offiziellen Vinyl-Top-20:

http://www.radiohamburg.de/Musik/Allgem ... nyl-Top-20
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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Adalmar
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Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt

Beitrag von Adalmar »

Interessante Anmerkungen von Ian Anderson (Jethro Tull) zur Vinyl-LP als Medium.
Steve Wilson, who remixed the album, is known for being very loyal to the original sound of the albums he has remixed. Is that one reason you have worked with him a lot over the past few years?

Ian Anderson: It was obvious from the first time, when he worked and did a couple of mixes for me of songs from the ‘Aqualung’ album. It was clear to me that he had an approach which was to keep the dynamics and the elements of the mix in terms of its layout in the stereo field, that the relative balance of different tracks, when he came to mix it from the 24 track masters. He kept pretty close to the original mixes and gave them a bit more clarity and punch, and did what we couldn’t do back them when we were making records for vinyl reproduction primarily, which is to have introduce a lot of controls on the audio sound in order to get it safely onto vinyl. You had to use peak limiters, you had to use compression, you had to EQ to avoid issues with too much low bass or too much excessive top, which would be problematic when you tried to cut you master lacquer in the cutting room. So a lot of compromises had to be made when you were making production masters for cutting vinyl, just in the days of cassette you knew there was no way your going to hear 10-12k off a cassette, so you had to boost frequencies around 6k which was the limit of what you could hear off a cassette tape. Similarly you couldn’t hear 100hz or below so you had to boost things around 100-150 to get any semblance of bass. If you used those cassette masters on CD’s you’re going to end up with something really below par. But that’s what happened when the CD revolution came about in the 80′s, they laid their hands on the nearest Jethro Tull master and used that to make the CD. Initially CD’s weren’t often or not from master tapes, they were from production masters, which had been at best for vinyl, or at worst could have been for cassettes master tapes. That’s why it had to be done again periodically to get back to the stereo masters unadulterated as they left the studio when I mixed them. And Steven Wilson going back to the multi tracks and being able to start from scratch to clean things up, to get rid of the extraneous clicks, hums and buzzes, and give more transparency and more punch to the music, through not having to do things like limiting and compression to any great extent. You can get a much more lively, more dynamically appealing end result, without necessarily changing too much where the instruments sit in the stereo field, or indeed the relative balance of instruments. So to some people it might seem pedantic and a little unadventurous, but in Steven’s world and in mine its about being largely faithful to the spirit to the original mixes, but presenting them in a way that has got a lot of sparkle, pazzaz and dynamic range.
http://figure8magazine.co.uk/default/cr ... interview/
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