Spring break: Das heisst Frühling, ficken und Fusel in Florida. Und dorthin machen sich alle auf. Na ja, fast alle. Brit (Ashley Benson), Candy (Vanessa Hudgens), Cotty (Rachel Korine) und Faith (Selena Gomez) fehlt es nämlich an Geld dafür. Also begehen Brit, Candy und Cotty einen Überfall und so können sich die vier auf nach Florida machen, um sich dort an Sex, Suff und Drogen zu erfreuen und ein paar Tage Party zu machen. Lediglich Faith, die aus einer religiösen Familie stammt und an einem Bibelkreis teilnimmt, sieht in Florida mehr als nur einen kurzen Urlaub, sondern die Chance, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen.
Allerdings findet man sich schon bald wegen Drogenbesitzes im Knast wieder, aus dem man wieder entlassen wird, nach dem der White-Trash-Rapper-Gangster Alien (James Franco) Kaution gestellt hat. Alien macht Geld mit allem, womit man Geld machen kann, und dass ist neben Rap insbesondere Drogenhandel. Die Mädchen tauchen immer weiter in Aliens Welt ein und nehmen dabei auch das Zepter bzw. die Waffe in die Hand, bis auf Faith, die angesichts dieser Entwicklung doch lieber das Bus zurück nach Hause nimmt.
Aliens Drogenvertrieb ist allerdings Archie (Gucci Mane), der früher mal sein bester Freund war, ein gewaltiger Dorn im Auge, und da zählt eine frühere Freundschaft nicht viel. Massaker stehen vor der Tür...
Irgendwie scheint man ja marketingmäßig bei diesem Film falsche Spuren legen zu wollen. Bravo lässt den Starschnitt wieder aufleben mit Selena Gomez und Vanessa Hudgens, der Verleih verlost eine Reise mit dem "Spezialisten für Abi-, Sommer- und Springbreak-Reisen" nach "Calella oder Lloret de Mar" und hat anscheinend gar im Film reingepfuscht mit einer relativierenden Texttafel vor dem Abspann.
http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=5294 
(Ich sah den Film allerdings im Kino und dort waren die Texttafeln NICHT enthalten. Danke!)
Denn auch wenn in der ersten Hälfte der Film tatsächlich auf den Spuren von Sex, Suff und Drogen bewegt, wandelt er sich dann doch gewaltig und dürfte partyfreudige Teenager doch gewaltig vor die Fresse hauen. Warum man also unbedingt die Klientel ansprechen will, bleibt unverständlich. Auch als ich den Film vor einigen Tagen sah, blieb der Saal weitgehend leer, etwas Jungvolk war zwar anwesend, stammte aber eher aus der Gruppe, die sehr wohl gezielt in diesen Film gehen (

).
Die große Disney-Aktricen-Skandalisierung sollte man allerdings auch nicht erwarten, denn gerade bezüglich Selena Gomez hätte man mehr rausholen können, imho müssen. Gerade bei einem religiösen Mädchen namens Faith (!) hätte es sich doch angeboten, sie komplett auf die dunkle Seite switchen zu lassen ("Break on through to the other side"), zumal sie ja ihr bisheriges Leben hinter sich lassen möchte, stattdessen gefällt ihr die Entwicklung der anderen Mädels in Aliens Umgebung immer weniger und fährt kurzerhand back home.
Dennoch: Wer ein dämliches Teeniefilmchen erwartet, ist auf falscher Spur. Wer sich Bikinigirls mit Pussy-Riot-Maske vorstellen kann, sollte sich den Film anschauen. Lohnt sich!
"Spring break forever!"