Wurmparade auf dem Zombiehof - Christian Keßler
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
- Beiträge: 9473
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Wurmparade auf dem Zombiehof - Christian Keßler
Ein wundeschöner Abend, Christian war zwar leicht angeschlagen, aber gut aufgelegt, technische Pannen wurden schnell behoben und die Pausen durch Geplauder überbrückt. Delirianer, TFCler und andere bekannte Gesichter führten zu einem "heimiligen Videoabend bei Christian" - Gefühl.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Wurmparade auf dem Zombiehof - Christian Keßler
Jup. War ein toller, gemütlicher und im besten Sinne des Wortes "familärer"Abend. Von den leider nur 20 Gästen kannte man die meisten. Allein 5 Delierianer waren ja da, dann noch eine Abordnung vom Bremer Trashfilm Club und ein bekanntes Gesicht aus dem WX-Publikum. Das hatte dann wirklich was von "Christian zeigt in seinem Wohnzimmer Filmausschnitte und erzählt Geschichten". Chrsitain war - trotz gerade überstandener Erkältung - auch wie immer sehr gut drauf und seine Enthusiamsus ist wirklich ansteckend. Ich fand's super und habe mich köstlich amüsiert. Es war auch schön, den Jeroen mal wieder zu sehen, und dass ugo und brainbug angereist waren, war auch klasse. Danach noch ein netter Absacker und die Erkenntnis, dass es soetwas ruhig mal öfter geben könnte.
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10885
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Wurmparade auf dem Zombiehof - Christian Keßler
Du scheinst immer noch nicht nüchtern zu sein.Arkadin hat geschrieben:Jup. War ein toller, gemütlicher und im besten Sinne des Wortes "familärer"Abend. Von den leider nur 20 Gästen kannte man die meisten. Allein 5 Delierianer waren ja da, dann noch eine Abordnung vom Bremer Trashfilm Club und ein bekanntes Gesicht aus dem WX-Publikum. Das hatte dann wirklich was von "Christian zeigt in seinem Wohnzimmer Filmausschnitte und erzählt Geschichten". Chrsitain war - trotz gerade überstandener Erkältung - auch wie immer sehr gut drauf und seine Enthusiamsus ist wirklich ansteckend. Ich fand's super und habe mich köstlich amüsiert. Es war auch schön, den Jeroen mal wieder zu sehen, und dass ugo und brainbug angereist waren, war auch klasse. Danach noch ein netter Absacker und die Erkenntnis, dass es soetwas ruhig mal öfter geben könnte.
The more I see
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
Re: Wurmparade auf dem Zombiehof - Christian Keßler
Ja, der Abend war in der Tat ein ganz besonderer und wirkt immer noch ein wenig nach. Es war eine geradezu familiäre und entspante Atmosphäre, in der viel gelacht und geschmunzelt wurde. Wir konnten Filmauschnitte bewundern, die wirklich ihresgleichen suchen! Diese wurden untermalt von Christians ungemein ansprechenden und fantasievollen Formulierungen. Ich bin immer wieder auf's neue überrascht, was für eine wunderbar bizarre Welt sich da vor einem auftut. Im Anschluß an die gelungene Präsentation habe ich mir noch ein signiertes Exemplar der Wurmparade gegönnt, welches ich die nächsten Tage gar köstlich genießen werde. Die ersten Kapitel sind schon verschlungen und sehr schön zu lesen. Die Lektüre macht Lust auf die nächsten Filmperlen, die es zu entdecken gilt.
Das war wirklich ein ganz toller Abend, und vielen Dank auch an die Bremer Delirianer Arkadin, KarlAbundzu und Jeroen, sowie den ebenfalls angereisten Ugo für die interessanten Gespräche und die herzliche Aufnahme.
Fazit: Für diesen Abend hat sich die Anreise mehr als gelohnt!
P.S.: @Arkadin: Danke für Deine Tipp mit dem "Döner/Kebap"; dieser war verdammt lecker!
Das war wirklich ein ganz toller Abend, und vielen Dank auch an die Bremer Delirianer Arkadin, KarlAbundzu und Jeroen, sowie den ebenfalls angereisten Ugo für die interessanten Gespräche und die herzliche Aufnahme.
Fazit: Für diesen Abend hat sich die Anreise mehr als gelohnt!
P.S.: @Arkadin: Danke für Deine Tipp mit dem "Döner/Kebap"; dieser war verdammt lecker!
Viele Grüße
~Brainbug~
~Brainbug~
-
- Beiträge: 15635
- Registriert: Mo 25. Apr 2011, 19:35
- Wohnort: Dresden
Re: Wurmparade auf dem Zombiehof - Christian Keßler
Der Christian freut sich wie ein kleines Kind - herrlich ansteckend!
[BBvideo][/BBvideo]
[BBvideo][/BBvideo]
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Re: Wurmparade auf dem Zombiehof - Christian Keßler
...und ich gönne ihm jede einzelne Filmsekunde
Re: Wurmparade auf dem Zombiehof - Christian Keßler
Huch, habe ich das hier noch gar nicht gepostet?
Christian Keßler dürfte jedem, der sich für das europäische Exploitation-Kino interessiert, ein Begriff sein. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass er mit seinen enthusiastischen und humorvollen Artikeln in der legendären “Splatting Image” viele Leser erst dazu gebracht hat, sich mit diesem Sujet zu beschäftigen. So hat er geholfen die Saat für die zahlreichen Blogs und Foren zu legen, in denen sich heute lebhaft über den italienischen oder spanischen Genrefilm der 60er und 70er Jahre ausgetauscht wird.
Ich erinnere mich noch sehr genau an meine erste Begegnung mit einem Christian-Keßler-Text. Es war in der “Splatting Image” Nummer 29, und es ging um italienische Polizeifilme. Für jemanden wie mich, der mit Filmbüchern von Georg Seesslen und Joe Hembus aufgewachsen war, ist der lockere Plauderton und die zahlreichen Wortspiele zunächst sehr befremdlich gewesen. Nein, ich konnte damit nichts anfangen und fand es erst einmal albern, so “unernst” über Film zu schreiben. Doch nach einer kurzen Eingewöhnungsphase schlug mich der “Keßler-Slang” immer mehr in seinen Bann. Bald schon waren seine Artikel immer das Erste, was ich aufschlug, wenn mir die nächste “Splatting Image” ins Haus flatterte. Man spürte in seinen Texten nur nicht ein Lächeln und eine tiefe Liebe zu seinen Themen, sondern auch eine ungeheure Lust am Spiel mit der Sprache, welches stark an Max Goldt erinnert. Und an der Verschleierung ernster Themen durch einen nur scheinbar harmlos-lustigen Satz.
Gerade Letzteres kennzeichnet auch sein nun im Martin-Schmitz-Verlag erschienenes Buch “Wurmparade auf dem Zombiehof – Vierzig Gründe, den Trashfilm zu lieben”. Wie viele der nur scheinbar simplen, und auf vordergründiges Spektakel gebürsteten “Trash”-Filme, die er hier vorstellt, schmuggelt Christian Keßler durchaus ernste Themen, die ihm ans Herz legen,mit seinen humorvollen Texten ins Unterbewusstsein seiner Leser. So entpuppt sich manch lockere dahin geworfene Pointe beim näheren Hinsehen, als durchaus manchmal bitterer Kommentar auf die Missstände des Lebens. Aber hier liegt natürlich nicht der Schwerpunkt des Buches. Tatsächlich steht der Spaß und die Freude am sogenannten “Trashfilm” im Vordergrund. Alles andere liest wahrscheinlich nur diejenigen zwischen den Zeilen, die Christian Keßlers pointierten Einträge auf seinem Facebook-Profil kennen, wo auch manchmal unter der Maske des Hofnarren eine unbequeme Wahrheit ausspricht.
Ein Wort zum Begriff „Trashfilm“, den Christian Keßler selber nicht mag, wie er in der Einleitung schreibt. Einen Film als Müll zu bezeichnen, hätte etwas abwertendes, nichtssagendes, was den in seinem Buch vorgestellten Filmen nicht gerecht wird. Man solle doch bitte mit ihnen Lachen und nicht über sie. Mich selber erinnert eben dieses immer an den berühmten Vergleich mit dem Baby, das laufen lernt. Dieser wird zwar in erster Linie immer herangezogen, wenn es um Motivation geht, aber ich finde, er kann auch hier angebracht werden. Wenn ein Baby sich bemüht zu laufen, es dies aber noch nicht kann und darum ständig auf den Hintern plumpst, lacht man es ja auch nicht aus, weil es zu blöde für so eine einfache Sache wie laufen ist, sondern man muntert es auf, lobt die Anstrengungen, und wenn man lacht, dann weil es so niedlich aussieht, wie es immer wieder „bums“ macht. So sollte man es auch mit dem “Trashfilm” halten, auch wenn einige davon – wie “Mosquito, der Schänder” – ganz bestimmt nicht “niedlich” sind.
Christian Keßlers Buch ist in 10 Abschnitte unterteilt. 10 exotische Inseln im Zelluloid-Ozean, zu denen uns ein alter Seebär auf seinem Kahn mitnimmt. So zumindest die anfängliche Idee, die dann am Ende des Buches wieder aufgenommen wird. Zunächst geht es zu den „Eisbrechern“. Jenen Filmen, die Sonnenstrahlen ins verknöcherte Herz der Mainstream-Gucker werfen sollen. Hier begegnen uns Hermann Umgar aus „Die Wurmfresser“, die Ratten von Manhattan aus Bruno Matteis „Riffs 3“, die legendären „Mad Foxes“ und der unfassbare „Türkisch Star Wars“. Wer hier schon abwinkt, der kann die Reise auch gleich abbrechen, denn er ist ein hoffnungsloser Fall.
Weiter geht es mit „Klassiker“, wo man dann auch auf Ed Wood stößt, über „Monsterfilme“, „Männerfilme“ (hauptsächlich Söldnerware, aber auch „Django und die lüsternen Mädchen von Porno Hill“), „Frauenfilme“ u.a. mit Doris Wishman und ihrer Entdeckung Chesty Morgan, „Bauernfilme“ (mit dem titelgebenen „Zombiehof“), „Kirchenfilme“, bei denen selbstverständlich auch Wenzel Storch zugegen ist, „Mutantenfilme“ und hin zu – last but not least – „Penisfilme“. Gerne macht sich Christian Keßler ein Spaß daraus, Filme in den jeweiligen Kategorien vorzustellen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas mit dem jeweiligen Abschnitt zu tun haben. Warum zum Beispiel John Waynes ultra-konservativer „The Green Berets“ unter „Mutantenfilme“ zu finden ist, darüber möge sich jeder selber seine Gedanken machen. Schön auch, wie Keßler hier und da alte Freunde mit einem Text bedenkt und deren Filme den verdienten Kontext gibt. Wie „Operation Dance Sensation“ von Thilo Gosejohann oder „Der Glanz dieser Tage“ von Wenzel Storch. Der Hinweis auf seinen Verlags-Kollegen Jörg Buttgereit und dessen Buch „Die Monsterinsel“ fehlt da natürlich auch nicht.
„Wurmparade auf dem Zombiehof“ ähnelt in vielerlei Hinsicht einem stream of consciousness, als einem lange recherchiertem Werk, an dem der Autor Jahre gesessen hat. Christian Keßler besitzt eine umfangreiches Wissen über die Filme, die er hier beschreibt und so wirken die Texte oftmals wie eine launige Plauderei aus dem Stehgreif, die gerne auch mal hier oder dorthin driften kann. Da wird dann auch schon mal ein Gespräch in einer 80er-Jahre Ruhrpott-Videothek simuliert. Das soll aber nicht den Informationsgehalt des Buches schmähen. Trotz des lockeren Tones und den lustigen Scherzen werden dem Leser auch zahlreiche Anekdoten und Informationen über die Filmemacher mitgegeben. Z.B. was mit dem Huhn aus „Pink Flamingos“ geschah, dem das Buch gewidmet ist.
Wer Christian Keßlers bisherige Arbeiten – vor allem für die Splatting Image“ – kennt, dem wird hier einiges bekannt vorkommen, er wird aber auch viel Neues entdecken können. Denn der Ozean ist weit und niemand kann bereits jede Insel angefahren haben. Und Neuland zu betreten, sei hiermit ausdrücklich jedem alten Skipper, und vor allem den vielen neuen Leichtmatrosen da draußen empfohlen.
Christian Keßler dürfte jedem, der sich für das europäische Exploitation-Kino interessiert, ein Begriff sein. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass er mit seinen enthusiastischen und humorvollen Artikeln in der legendären “Splatting Image” viele Leser erst dazu gebracht hat, sich mit diesem Sujet zu beschäftigen. So hat er geholfen die Saat für die zahlreichen Blogs und Foren zu legen, in denen sich heute lebhaft über den italienischen oder spanischen Genrefilm der 60er und 70er Jahre ausgetauscht wird.
Ich erinnere mich noch sehr genau an meine erste Begegnung mit einem Christian-Keßler-Text. Es war in der “Splatting Image” Nummer 29, und es ging um italienische Polizeifilme. Für jemanden wie mich, der mit Filmbüchern von Georg Seesslen und Joe Hembus aufgewachsen war, ist der lockere Plauderton und die zahlreichen Wortspiele zunächst sehr befremdlich gewesen. Nein, ich konnte damit nichts anfangen und fand es erst einmal albern, so “unernst” über Film zu schreiben. Doch nach einer kurzen Eingewöhnungsphase schlug mich der “Keßler-Slang” immer mehr in seinen Bann. Bald schon waren seine Artikel immer das Erste, was ich aufschlug, wenn mir die nächste “Splatting Image” ins Haus flatterte. Man spürte in seinen Texten nur nicht ein Lächeln und eine tiefe Liebe zu seinen Themen, sondern auch eine ungeheure Lust am Spiel mit der Sprache, welches stark an Max Goldt erinnert. Und an der Verschleierung ernster Themen durch einen nur scheinbar harmlos-lustigen Satz.
Gerade Letzteres kennzeichnet auch sein nun im Martin-Schmitz-Verlag erschienenes Buch “Wurmparade auf dem Zombiehof – Vierzig Gründe, den Trashfilm zu lieben”. Wie viele der nur scheinbar simplen, und auf vordergründiges Spektakel gebürsteten “Trash”-Filme, die er hier vorstellt, schmuggelt Christian Keßler durchaus ernste Themen, die ihm ans Herz legen,mit seinen humorvollen Texten ins Unterbewusstsein seiner Leser. So entpuppt sich manch lockere dahin geworfene Pointe beim näheren Hinsehen, als durchaus manchmal bitterer Kommentar auf die Missstände des Lebens. Aber hier liegt natürlich nicht der Schwerpunkt des Buches. Tatsächlich steht der Spaß und die Freude am sogenannten “Trashfilm” im Vordergrund. Alles andere liest wahrscheinlich nur diejenigen zwischen den Zeilen, die Christian Keßlers pointierten Einträge auf seinem Facebook-Profil kennen, wo auch manchmal unter der Maske des Hofnarren eine unbequeme Wahrheit ausspricht.
Ein Wort zum Begriff „Trashfilm“, den Christian Keßler selber nicht mag, wie er in der Einleitung schreibt. Einen Film als Müll zu bezeichnen, hätte etwas abwertendes, nichtssagendes, was den in seinem Buch vorgestellten Filmen nicht gerecht wird. Man solle doch bitte mit ihnen Lachen und nicht über sie. Mich selber erinnert eben dieses immer an den berühmten Vergleich mit dem Baby, das laufen lernt. Dieser wird zwar in erster Linie immer herangezogen, wenn es um Motivation geht, aber ich finde, er kann auch hier angebracht werden. Wenn ein Baby sich bemüht zu laufen, es dies aber noch nicht kann und darum ständig auf den Hintern plumpst, lacht man es ja auch nicht aus, weil es zu blöde für so eine einfache Sache wie laufen ist, sondern man muntert es auf, lobt die Anstrengungen, und wenn man lacht, dann weil es so niedlich aussieht, wie es immer wieder „bums“ macht. So sollte man es auch mit dem “Trashfilm” halten, auch wenn einige davon – wie “Mosquito, der Schänder” – ganz bestimmt nicht “niedlich” sind.
Christian Keßlers Buch ist in 10 Abschnitte unterteilt. 10 exotische Inseln im Zelluloid-Ozean, zu denen uns ein alter Seebär auf seinem Kahn mitnimmt. So zumindest die anfängliche Idee, die dann am Ende des Buches wieder aufgenommen wird. Zunächst geht es zu den „Eisbrechern“. Jenen Filmen, die Sonnenstrahlen ins verknöcherte Herz der Mainstream-Gucker werfen sollen. Hier begegnen uns Hermann Umgar aus „Die Wurmfresser“, die Ratten von Manhattan aus Bruno Matteis „Riffs 3“, die legendären „Mad Foxes“ und der unfassbare „Türkisch Star Wars“. Wer hier schon abwinkt, der kann die Reise auch gleich abbrechen, denn er ist ein hoffnungsloser Fall.
Weiter geht es mit „Klassiker“, wo man dann auch auf Ed Wood stößt, über „Monsterfilme“, „Männerfilme“ (hauptsächlich Söldnerware, aber auch „Django und die lüsternen Mädchen von Porno Hill“), „Frauenfilme“ u.a. mit Doris Wishman und ihrer Entdeckung Chesty Morgan, „Bauernfilme“ (mit dem titelgebenen „Zombiehof“), „Kirchenfilme“, bei denen selbstverständlich auch Wenzel Storch zugegen ist, „Mutantenfilme“ und hin zu – last but not least – „Penisfilme“. Gerne macht sich Christian Keßler ein Spaß daraus, Filme in den jeweiligen Kategorien vorzustellen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas mit dem jeweiligen Abschnitt zu tun haben. Warum zum Beispiel John Waynes ultra-konservativer „The Green Berets“ unter „Mutantenfilme“ zu finden ist, darüber möge sich jeder selber seine Gedanken machen. Schön auch, wie Keßler hier und da alte Freunde mit einem Text bedenkt und deren Filme den verdienten Kontext gibt. Wie „Operation Dance Sensation“ von Thilo Gosejohann oder „Der Glanz dieser Tage“ von Wenzel Storch. Der Hinweis auf seinen Verlags-Kollegen Jörg Buttgereit und dessen Buch „Die Monsterinsel“ fehlt da natürlich auch nicht.
„Wurmparade auf dem Zombiehof“ ähnelt in vielerlei Hinsicht einem stream of consciousness, als einem lange recherchiertem Werk, an dem der Autor Jahre gesessen hat. Christian Keßler besitzt eine umfangreiches Wissen über die Filme, die er hier beschreibt und so wirken die Texte oftmals wie eine launige Plauderei aus dem Stehgreif, die gerne auch mal hier oder dorthin driften kann. Da wird dann auch schon mal ein Gespräch in einer 80er-Jahre Ruhrpott-Videothek simuliert. Das soll aber nicht den Informationsgehalt des Buches schmähen. Trotz des lockeren Tones und den lustigen Scherzen werden dem Leser auch zahlreiche Anekdoten und Informationen über die Filmemacher mitgegeben. Z.B. was mit dem Huhn aus „Pink Flamingos“ geschah, dem das Buch gewidmet ist.
Wer Christian Keßlers bisherige Arbeiten – vor allem für die Splatting Image“ – kennt, dem wird hier einiges bekannt vorkommen, er wird aber auch viel Neues entdecken können. Denn der Ozean ist weit und niemand kann bereits jede Insel angefahren haben. Und Neuland zu betreten, sei hiermit ausdrücklich jedem alten Skipper, und vor allem den vielen neuen Leichtmatrosen da draußen empfohlen.
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10885
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Wurmparade auf dem Zombiehof - Christian Keßler
Arkadin hat geschrieben:
Ich erinnere mich noch sehr genau an meine erste Begegnung mit einem Christian-Keßler-Text. Es war in der “Splatting Image” Nummer 29, und es ging um italienische Polizeifilme. Für jemanden wie mich, der mit Filmbüchern von Georg Seesslen und Joe Hembus aufgewachsen war, ist der lockere Plauderton und die zahlreichen Wortspiele zunächst sehr befremdlich gewesen. Nein, ich konnte damit nichts anfangen und fand es erst einmal albern, so “unernst” über Film zu schreiben.
The more I see
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10885
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Wurmparade auf dem Zombiehof - Christian Keßler
Der NDR wirbt für Trash-Filme? Das Ende ist nah!purgatorio hat geschrieben:Der Christian freut sich wie ein kleines Kind - herrlich ansteckend!
[BBvideo][/BBvideo]
The more I see
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
Re: Wurmparade auf dem Zombiehof - Christian Keßler
JETZT geht es richtig losugo-piazza hat geschrieben: Der NDR wirbt für Trash-Filme? Das Ende ist nah!