Jetzt ist also Refn der Fanboy, kann ich mir das in etwa so vorstellen, wie bei einem John Carpenter, der Haward Hawks als wichtigen Einfluss bezeichnet und sich von "Rio Bravo" sichtlich inspirieren ließ?
Wie auch immer, zumindest muss ich mich jetzt nicht mehr persönlich angegriffen fühlen. Vielleicht sollten wir mal den Begriff definieren, um nicht aneinander vorbei zu reden. Wenn mich jemand als hirnlosen Zombie darstellt, der das selbstständige Denken aufgegeben hat und infolgedessen bei seinem Geschrei keinen halbwegs objektiven Gedanken mehr fassen kann, ist bei mir die Toleranzgrenze erreicht, den Fehdehandschuh nehme ich dann auch gerne an (eigentlich ungern aber hilft ja nichts). Es ist ja nicht gerade so, als hätte ich noch nie ein kritisches Wort über Refn verloren, gerade in jüngster Vergangenheit fällt mir dazu etwas ein, wo sich auch Adalmar kritisch dazu geäußert hat.
Dann bringst du wieder die Sache mit dem "Retter des Kinos" ins Spiel (ist das jetzt der neue Maßstab der fortan bei jedem Filmemacher angesetzt werden muss). Nochmal: Habe ich hier etwas überlesen oder legt ihr uns das einfach in den Mund. Eine andere Möglichkeit wäre, ihr haltet (insgeheim) selbst so große Stücke auf den Mann, weshalb euch eine dermaßen hohe Erwartungshaltung gerechtfertigt erscheint. Ich persönlich brauch eigentlich keinen neuen Messias.
Ich möchte hier nochmal festhalten: Solange mich seine Filme begeistern, habe ich keinen Grund mich nicht auf das nächste Projekt zu freuen, deshalb bin ich noch lange kein ferngesteuertes Opfer eines Hypes.
Bitte kommt mir nicht mit Beispielen, wenn ich z.B. im Musikfaden ein Dirty Harry Hauptthema mit der Überschrift "Lalo Schifrin Superstar" versehe. Das soll nur auf simple Weise meine Begeisterung widerspiegeln und ist im Kern nicht so ernst gemeint. Bei einer sachlichen Diskussion verzichte ich auf solche Mittel. Ernsthafter Personenkult ist mir ohnehin fremd. Wenn ich sowas jemanden unterstellen wollen würde, wäre das für mich bei den zahlreichen Autogrammjägern noch eher schlüssig (wenn auch genauso unnötig).
Noch was in eigener Sache: Purgatorio erwähnte vor zwei Jahren in Nürnberg am Frühstückstisch etwas abwertend, dass mir doch ohnehin alles gefällt. Damals hab ich das nicht näher kommentiert, doch in diesem Zusammenhang passt das ganz gut. Dem ist mitnichten so, ich definiere mich nur nicht über einen Verriss und spar mir meine Zeit lieber für Themen die mir liegen. Wem ist geholfen wenn ich stoisch bei jedem Bud Spencer Thema meine Abneigung mitteile. Mir ist bewusst das ich dafür nicht die Zielgruppe bin und mir deshalb eventuelle Qualitäten auf ewig verborgen bleiben werden (über Humor lässt sich bekanntlich schlecht streiten). Wiederholungen bezüglich meiner Abneigung würden weder mir noch Euch helfen. Das hat nichts mit einer kritiklosen Haltung zu tun. Die Liste ließe sich mit Verballhornungen der Marke "Scary Movies", einer bestimmten Sorte von ollen Sexklamotten, Lisa-Film Komödien etc. beliebig erweitern. Actionfilme der Marke "Fast and the Furious" kommen mir auch nicht in den Player. So, jetzt ist zumindest der Punkt geklärt!
Peace ya