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Re: ENDGAME - Das letzte Spiel mit dem Tod
Verfasst: Sa 16. Jun 2012, 14:49
von buxtebrawler
Santini hat geschrieben:Blap hat geschrieben:Warum steht die Mundspülung auf dem Spülkasten der Toilette? Das ist wirklich beängstigend!
Wieso?
Wo putzt denn Du deine Zähne...
Re: ENDGAME - Das letzte Spiel mit dem Tod
Verfasst: Sa 16. Jun 2012, 16:44
von Onkel Joe
jogiwan hat geschrieben:Was soll man wirklich schlechtes über diesen Film sagen. "Endgame" beginnt mit dieser Menschenhatz zwar etwas durchschnittlich, steigert sich aber bis zum Ende zu einem herrlich überdrehten Endzeit-Spektakel, in dem dann wirklich alles Platz hat. Der Cast ist natürlich ein Italo-Allstar-Traum und ich in der Hauptrolle bin natürlich auch super. Ich hätte mir jedenfalls nach den ersten 15 Minuten nicht erwartet, dass D`Amato da noch ein derartiges Füllhorn an kruden Ideen über den Zuschauer ergießt. Da fällt es auch gar nicht auf, dass sich die ganze Sause nur in der Schottergrube oder stillgelegten Fabriken abspielt. Sicherlich einer der besten Vertreter seiner Zunft, der mit erhöhten Härtegrad auch herrlich unterhaltsam ist. Super und ein ausführlicheres Review folgt noch!
Endgame ist ein Traum und in diesem Genre gibt es nicht viele Filme die an Ihm vorbei ziehen.Kein Wunder das er es in unseren 35mm Fundus geschafft hat
.Bei einem unserer nächsten Deliria Treffen läuft der bestimmt auf der großen Leinwand, in diesem Sinne
.
Re: ENDGAME - Das letzte Spiel mit dem Tod
Verfasst: Sa 16. Jun 2012, 16:53
von jogiwan
Das wär natürlich ein Traum... der Film ist echt ein Kracher und ich hab heute schon gehört, dass der auf 35 mm schon in einem Keller gebunkert wurde. Da müsste man sich dann echt überlegen, ob ich nicht die Lederklamotten auspacke!
Re: ENDGAME - Das letzte Spiel mit dem Tod
Verfasst: Sa 16. Jun 2012, 17:00
von Onkel Joe
jogiwan hat geschrieben:... ob ich nicht die Lederklamotten auspacke!
Die Lederklamotten kannste auch ganz wunderbar bei den Riffs auspacken, da passen die bestimmt auch
.
Re: ENDGAME - Das letzte Spiel mit dem Tod
Verfasst: Sa 16. Jun 2012, 23:58
von Blap
Santini hat geschrieben:
Wieso?
Wo putzt denn Du deine Zähne...
Welche Zähne?
Re: ENDGAME - Das letzte Spiel mit dem Tod
Verfasst: Mo 18. Jun 2012, 09:24
von Jeroen
Meinst du das Plakat oder diesen seltsamen, an Schaffell erinnernden Stoffbezug auf dem Klodeckel? Ob der noch vom Vormieter war? Ich weiß es gar nicht mehr
Ich überlege in letzter Zeit, welche Plakate ich in meiner jetztigen Bude aufhänge, allerdings nicht an der Scheißhaustür. Jetzt wo ich es wieder sehe, könnte ich ja mal das Endgame-Plakat wieder rauskramen.
Blap hat geschrieben:Warum steht die Mundspülung auf dem Spülkasten der Toilette? Das ist wirklich beängstigend!
Verdammt, und womit habe ich dann meine Zähne geputzt? War ein gutes Zeug, praktische Flasche mit gebogenem Hals, damit kam ich immer gut hinter die Weisheitszähne. Vorne war 'ne Ente drauf.
Re: ENDGAME - Das letzte Spiel mit dem Tod
Verfasst: Mo 18. Jun 2012, 10:07
von buxtebrawler
Re: ENDGAME - Das letzte Spiel mit dem Tod
Verfasst: Fr 29. Jun 2012, 19:56
von jogiwan
Ende des 20. Jahrhunderts ist es auf der Erde zu einer nuklearen Katastrophe gekommen und die wenigen Überlebenden haben sich in den darauffolgenden Jahrzehnten in zwei Gruppen geteilt. Auf der einen Seite gibt es die Menschheit, die von der herrschenden Clique kontrolliert und mit staatlich organisierter Menschenhatz im Fernsehen von der tristen Situation abgelenkt wird und auf der anderen Seite Mutanten, die im Untergrund leben und die durch die radioaktive Strahlung neue Fähigkeiten entwickelt werden, die sie auch zum Feindbild der militärischen Obrigkeiten macht. In dieser Zeit lebt auch der Kopfgeldjäger Ron Shannon (Al Cliver), der noch nie einen Kampf verloren hat und sich dadurch auch größter Beliebtheit beim TV-Publikum erfreut. Als er eines Tages jedoch wieder als sogenannte Beute mit drei Jägern herumschlagen muss, trifft er im Untergrund auf die hübsche Lilith (Laura Gemser), die ihn mir ihren telepathischen Fähigkeiten vor seinem gewaltbereiten Jugendfreund Karnak (George Eastman) und dem sicheren Tod bewahrt.
Obwohl Menschen und Mutanten aus Furcht voreinander normalerweise keine gemeinsamen Sachen machen, schlägt Lilith dem Kopfgeldjäger ein Geschäft vor, dass dieser nicht ablehnen kann. Für eine große Menge Gold soll der im Kampf routinierte Shannon den mysteriösen Jungen Thomas und eine Handvoll anderer Mutanten aus der überwachten Stadt zu einem bestimmten Ort bringen, wo diese von Sympathisanten bereits erwartet werden. Da Mutanten jedoch von staatlicher Seite verfolgt und gnadenlos eliminiert werden, beschließt Shannon den Job nicht alleine zu erledigen und sammelt eine Handvoll gewaltbereiter Menschen um sich, die sicherstellen sollen, dass an dem Ort außerhalb der Stadt auch alle Mutanten wohlbehalten ankommen.
Dort wollen die überlebenden Mutanten eine neue Gesellschaft gründen, die nichts mehr mit dem gewaltbereiten Verhalten der Menschheit zu tun hat, die alle erst in diese postapokalyptische Lage gebracht hat. Doch der Weg dahin ist sehr gefährlich und während Shannon Gefallen an Lilith und ihren pazifistischen Vorstellungen findet, trifft die bunt zusammengewürfelte Truppe aus friedlichen Mutanten und harten Männern auf allerlei Gefahren wie den staatlichen Sicherheitsdienst und blinden Mönchen, die scheinbar mir übernatürlich Fähigkeiten ausgestattet sind und ebenfalls nichts Gutes im Schilde führen. Als sich jedoch auch noch der gierige Karnak der Gruppe anschließt und die Truppe in eine Falle tappt, eskaliert die Lage vollends und als Lilith von feindlichen Mutanten entführt wird, droht die Mission vollends zu scheitern…
Das italienische Multi-Talent Aristide Massaccesi ist den meisten hier wohl eher unter seinem Regie-Pseudonym Joe D’Amato bekannt und gilt gemeinhin ja eher als Plagiats- und Schmuddelfilmer. Doch dieser Ruf ist eigentlich gar nicht gerecht und unter seinen knapp 200 Filmen, die der werte Mann gedreht hat, tummeln sich neben viel Schund und Fleischfilmen auch so manche Genre-Perle, die aus dem kollektiven Bewusstsein des italophilen Publikums auch gar nicht mehr wegzudenken ist. Während sich das Horror-Publikum ja vor allem an seinem Griechenland-Werbefilmchen „Man-Eater“ oder an dem Liebesdrama „Sado – Stoß das Tor zu Hölle“ erfreut, ist sein Engagement im Endzeit- und Fantasy-Bereich ebenfalls nicht mehr wegzudenken.
Anfang der Achtziger erfreute sich dank George Millers „Mad Max“ das Genre des Endzeit-Filmes generell größter Beliebtheit und im Fahrwasser des Erfolges der australischen Endzeit-Parabel entstanden im Land des Stiefels gleich mehrere Filme, die sich auch heutzutage noch einer großen Fangemeinde erfreuen. Enzo G. Castellaris Motorradgang „The Riffs“ brachten es sogar auf zwei offizielle und eine inoffizielle Fortsetzung, Sergio Martino schickte in „Fireflash“ seine Schauspieler durch ein zerstörtes New York und auch in Joe D’Amatos kurzweiligen Streifen mit toller Besetzung ist die Menschheit durch ihr eigenen Verhalten längst in einer post-apokalyptischen und nuklear-verseuchten Welt angekommen, in der Gewalt und Mord an der Tagesordnung steht.
Mit „Endgame – Bronx lotta Finale“ liefert der Regisseur aber nicht nur ein rasch heruntergekurbeltes Werk ab, das an seinen Beginn schon sehr an den im Jahre 1987 „Running Man“ erinnert, sondern lässt im Verlauf des Filmes ein wahres Füllhorn an kruden Ideen auf den Zuschauer los, sodass dieser aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Die teils sogar originelle und temporeiche Geschichte über böse Menschen und friedliche Mutanten ist dann auch im höheren Härtegrad angesiedelt und bietet mit aufgelassenen Fabriken, Schottergrube und vielen bekannten Gesichtern dann auch wirklich alles und von viel mehr, was man sich von Filmen aus der Endzeit-Kiste so erwartet.
Zugegeben – der Beginn hat mich jetzt nicht unbedingt vom Hocker gerissen und die Geschichte der Menschenhatz hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. Aber das ist ja auch nur der Aufhänger der Geschichte und nach dem ersten Zusammentreffen von Lilith und Shannon geht es ja auch munter in eine ganz andere Richtung und die Sause entwickelt sich als abenteuerliche Reise voller Gefahren, bei der unsere Helden auch auf gar seltsame Wesen treffen, die einem natürlich aus anderen Filmen bekannt vorkommen. Doch so waren die Achtziger halt und wenn eine Idee gut ist, kann sie ja auch durchaus mehrfach verwendet werden. Joe D’Amato setzt ja auch immer noch eines drauf und bietet auch ansonsten genug Wendungen, sodass „Endgame“ auch stets ein kurzweiliges und schundiges Vergnügen bleibt.
Darstellerisch schöpft man ja aus den Vollen und bietet einen traumhaften Cast, der geneigten Fans natürlich die Freudentränen ins Gesicht treibt. Der sympathische und ansonsten ewige Nebendarsteller Al Cliver, der ja in nahezu jeden relevanten Italo-Horror-Streifen dabei ist, darf in der neunzigminütigen Turnstunde endlich einmal als Titelheld agieren und macht seine Sache in schicken Lederklamotten auch ganz gut. Die Frisur sitzt und auch darstellerisch gibt’s nicht viel zu meckern, auch wenn sich sein Text bisweilen etwas in Grenzen hält und er dank Telepathie ja nicht einmal eine Miene verziehen muss, um sich mit dem weiblichen Aufputz des Filmes zu unterhalten. Der ist in Form von Laura Gemser auch vorhanden, die hier jedoch seltsamerweise unter dem Pseudonym Moira Chen agiert und sich auch ungewöhnlich hochgeschlossen gibt. Neben dem Endzeit-unvermeidlichen und immer wieder gern gesehenen George Eastman agieren auch noch Gabriele Tinti und Gordon Mitchell in Nebenrollen und auch über das Wiedersehen mit Nello Pazzafini als Kijawa und Hal Yamanouchi wird sich jeder Genrefreund freuen.
Unterm Strich bleibt ein richtiger Endzeit-Kracher, der sich hinter vergleichbaren Werken auch gar nicht verstecken muss. Wo andere Regisseure ihre Darsteller durch aufgelassene Fabriken hetzen, bietet Joe D’Amato bunte Diskont-Action im oberen Härtegrad, den man dank der DVD auch erstmalig ungekürzt in deutscher Sprache genießen kann. Die Geschichte rockt, die Locations stimmig und der bunte Mutanten-Reigen ist auch stets so liebevoll ausgestattet, sodass man über die ein- oder andere Holprigkeit gerne hinwegsehen kann. Für Italo-Endzeit- und Trash-Fans, zu denen ich mich zweifelsfrei zähle, ist der Streifen ja ein wahres Freudenfest und dank spaßiger Ideen und eindrucksvollem Cast schießt „Endgame“ ja dann auch geradewegs in meine persönliche Top3 der postapokalyptischen Lieblingsfilme! Ein Film, der einem den Kopf verdreht und wo D’Amato und Al Cliver hinlangen, können die „X-Men“ und „Mad-Mäxchen“ sowieso einpacken.
Re: ENDGAME - Das letzte Spiel mit dem Tod
Verfasst: Fr 29. Jun 2012, 20:41
von Onkel Joe
Gordon Mitchell bekommt immer die letzten Mützen auf die Birne gesetzt
und Mad-Mäxchen lieber Jogiwan muss mal gar nix
.Mad Max ist ja der Vorreiter zu dem ganzen Zeugs und steht unbestritten über allem.
Re: ENDGAME - Das letzte Spiel mit dem Tod
Verfasst: Fr 29. Jun 2012, 21:21
von DrDjangoMD
Onkel Joe hat geschrieben:Mad Max ist ja der Vorreiter zu dem ganzen Zeugs und steht unbestritten über allem.
Ich mag "Mad Max" und "Mad Max 2" mag ich sogar um einiges mehr, aber wenn ich die Wahl habe zwischen einem Mel Gibson der irgendwo durch die Wüste Australiens gondelt oder AL CLIVER, GEORGE EASTMAN, GORDON MITCHELL, GABRIELE TINTI, NELLO PAZZAFINI UND LAURA GEMSER die in einer italienischen Kiesgrube interagieren, dann muss ich sagen, dass die Italiener die Australier in Sachen Endzeit doch bei weitem übertreffen.