Mukuro Trilogie
Apartment Inferno:
Yoshiki ist immer dann zur Stelle, wenn es um die Entsorgung von Leichen geht. Gemeinsam mit seinen Helfern packt er diese ein und nimmt diese zu sich nach Hause, wo bereits eine mysteriöse Frau wartet, die diese dann stückchenweise verschwinden lässt. Eines Tages ist ein Gehilfe dabei, der sich von dieser Frau und ihrem scheinbar so unschuldigen Blick angezogen fühlt und eine Grenze überschreitet…
Sweet Home Inferno:
Die Schülerin Nozomi berichtet ihrer Familie von Nackenschmerzen, die daraufhin den Priester einer Sekte konsultieren, der prompt einen Dämon diagnostiziert. Da sich die rational denkende und vom Leben gelangweilte Nozomi aber nicht an die vorgegebenen Heilungs-Rituale halten möchte, beschließt die Familie zu härteren Methoden zu greifen…
Just like a Mother:
Yuriko erhält eines Tages die Information, dass sich Naomi in Gefahr befindet und macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter, die stets ihr eigenes Leben der Karriere der Tochter geopfert hat. Diese findet sich in den Fängen einer brutalen Jugendgang, die Naomi unter Drogen gesetzt und eingesperrt hat. Als Yuriko das gleiche Schicksal droht, erwacht in Naomi der alte Kampfgeist und auch ihre Tochter ist nicht bereit, sich dem Leben als Sexsklavin so einfach zu beugen…
Drei Kurzfilme um die 25 Minuten des jungen Regisseur Katsumi Sasaki, die als eine Mischung aus der nihilistischen „All Night long“-Reihe und der etwas unrühmlichen „Guinea Pig“ die etwas herbere Fraktion bedienen. Doch die Beiträge der „Mukuro“-Trilgoy sind nicht nur stumpfe Schlachtplatten, sondern durchaus ansprechend gemacht und gespielt, wobei hier auch die passenden Soundtracks und die stimmigen Locations zu erwähnen sind, die alle drei Kurzfilme aus der Masse herausragen lassen. Klar hätte man vielleicht einiges besser oder zurückhaltender machen können und den „Missing Reel“-Gag will man ja eigentlich auch nicht mehr sehen, aber ansonsten gibt es hier für die härtere Japan-Fraktion nicht viel zu bekritteln. Zartbesaitete sollten vielleicht trotzdem eher Abstand halten, da bei allen drei Beiträgen nichts der Fantasie überlassen wird und die Kamera immer noch draufhält, wo andere längst weg- oder abblenden. Unterm Strich bleiben aber drei durchaus interessante Kurzfilme, bei denen sich Katsumi Sasaki nicht nur als Mann fürs Grobe, sondern auch als durchaus spannender Regisseur in Szene setzt und die tiefsten Abgründe menschlicher Seelen beleuchtet.
Schoolgirl Apocalypse
Eines Tages muss die introvertierte und schüchterne Schülerin Sakura überrascht feststellen, dass durch ein seltsames Signal alle Männer Japans zu rasenden Bestien werden und Frauen attackieren. Zuerst ist es der Vater, der Sakura und ihrer Mutter nach dem Leben trachtet, wenig später ist es ihre beste Freundin, die vor ihren Augen attackiert wird. So bleibt der jungen Schülerin auch kein anderer Ausweg als sich zu verstecken und abzuwarten. Doch als sich an der Situation nichts ändert, beschließt Sakura nicht mehr passiv zu sein und erhält schon bald Unterstützung von ungewöhnlicher Seite, die ihr hilft, in dieser postapokalyptischen Welt zu überleben…
„Schoolgirl Apocalypse“ ist wider Erwarten kein weiterer Beitrag aus der gorigen Indie-Schiene mit sexy Schulmädchen und ratternden Kettensägen, sondern ein interessant erzählter „Coming-of-Age“-Streifen aus der Fantasy-Ecke über eine schüchterne Schülerin, die sich unvermittelt in der Apokalypse wiederfindet und in einer unwirtlichen Welt ihren Platz finden muss. Dabei überrascht der Streifen neben seiner nüchternen und ruhigen Erzählweise auch noch mit animierten (!) Sequenzen, die eine traumartige und zweite Erzählebene bilden, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Regisseur, Drehbuchautor und Cutter John Cairns, der seinen Film im fernen Japan realisiert hat, nennt Kiyoshi Kurosawa, insbesondere dessen „Kairo“ als Vorbild und das merkt man als Fan von dessen Werken auch sehr deutlich an der Art und Weise wie Figuren und die Erzählstränge gestaltet sind. Auch die Lovecraft’schen Andeutungen in der Geschichte fand ich sehr ansprechend und auch wenn man dem Film das schmale Budget beim ein- oder anderen visuellen Effekt schon erkennen kann, so fand ich die Geschichte doch sehr originell und die Machart ungewöhnlich. Eine schöne Überraschung, die ich in der Form nicht erwartet hätte.