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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 17. Mai 2011, 17:30
von horror1966
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Die Viper
(Roma a mano armata)
mit Maurizio Merli, Arthur Kennedy, Tomas Milian, Giampiero Albertini, Ivan Rassimov, Biagio Pelligra, Aldo Barberito, Stefano Patrizi, Luciano Pigozzi, Luciano Catenacci, Carlo Alighiero, Carlo Gaddi, Dante Cleri
Regie: Umberto Lenzi
Drehbuch: Umberto Lenzi / Dardano Sacchetti
Kamera: Federico Zanni
Musik: Franco Micalizzi
Ungeprüft
Italien / 1976

Rom. Brutale Raubüberfälle, Entführungen, Vergewaltigungen und Morde sind an der Tagesordnung. Kommissario Ferro (Maurizio Merli), genannt Die Viper, führt einen einsamen Kampf gegen die Kriminalität. Vergebens. Der Staatsanwaltschaft sind durch Gesetzeslücken die Hände gebunden. Kaum hat Ferro einen Täter dingfest gemacht, ist dieser kurze Zeit später wieder frei, kann neue Straftaten begehen. Als die Gewalt eskaliert, die Verbrechen immer brutaler werden, greift Ferro zu härteren Mitteln. Drahtzieher der kriminellen Machenschaften scheint Vincenzo Moretto (Tomas Milian) zu sein. Ein buckliger Psychopath, der skrupellos über Leichen geht. Für Ferro hat die Jagd begonnen. Die Viper setzt an zum tödlichen Biss...


"Die Viper", das ist der Spitzname von Kommissar Ferro (Maurizio Merli), der in diesem fantastischen Action / Thriller fast ohnmächtig mit ansehen muss, wie das Verbrechen in Rom immer weitere Kreise zieht und der Polizei durch vil zu lasche Gesetze die Hände gebunden sind, so das die meisten verbrecher ziemlich schnell wieder auf freiem Fuß sind. Umberto Lenzi (Gates of Hell) hat hier einen wirklich erstklassigen und beeindruckenden Vertreter des Policiesco geschaffen, der sich von Beginn an auf einem äusserst hohen Qualitäts-Level ansiedelt und dieses auch zu keiner Zeit auch nur kurzzeitig verlässt. Obwohl sich die Geschichte nicht ganz so actiongeladen wie in einigen andenren Genre-Vertretern offenbart, bekommt der Zuschauer dennoch etliche gelungene Action-Passagen geboten und vor allem Maurizio Merli legt doch ziemlich oft selbst Hand an, um diversen Verbrechern Respekt beizubringen. Für mich persönlich ist der Action-Anteil der Story vollkommen ausreichend, steht doch ganz eindeutig die Geschichte an sich im Vordergrund und legt dabei den Focus des Geschehens auf die vorherrschende Hilflosigkeit der Polizei, da die gegebenen Gesetzte doch viel eher für die Verbrecher und gegen die Ordnungshüter ausgelegt sind. Und so kann die in Rom stattfindende Verbrechenswelle sich immer weiterentwickeln und stellt Ferro und sein Team vor fast unlösbare Probleme, da man der Drahtzieher einfach nicht habhaft werden kann.

Insbesondere dieser Aspekt wird von Lenzi ganz hervorragend herausgearbeitet und durch die insgesamt hervorragend agierende Darsteller-Riege noch zusätzlich unterstützt. ist der Film doch bis in die kleinsten Nebenrollen absolut perfekt besetzt, wobei man allerdings anmerken sollte, das gerade Maurizio Merli hier ganz besonders herausragt. Seine Interpretation eines verzweifelten Kommissars mit einem äusserst ausgeprägten gerechtigkeitssinn kann man wirklich schon als absolut brillant bezeichnen. Sein Schauspiel ist jederzeit absolut authentisch und glaubwürdig, bringt er doch insbesondere seine Emotionen äusserst gut rüber, so das die in ihm immer stärker werdende Wut sich fast automatisch auch auf einen selbst überträgt. Sein Gegenspieler Moretto (Tomas Milian) steht ihm darstellerisch allerdings kaum in Etwas nach, denn auch wenn er hier eigentlich über eine etwas größere Nebenrolle nicht hinauskommt, erscheint ihm doch wieder einmal die Rolle des Psychophaten wie auf den Leib geschneidert. ganz allgemein kann man sowieso behaupten, das Milians schauspielerische Fähigkeiten in seinen ernsten Rollen viel besser zur Geltung kommen, als wie es beispielsweise in den "Tony Maroni-Filmen der Fall war.

Neben der erstklassigen Geschichte ist es insbesondere die sehr temporeiche Erzählstruktur der Geschehnisse, die ganzzeitig für die Aufmerksamkeit des Betrachters sorgt, etliche Schießereien und wilde Verfolgungsjagden wechseln sich dabei permanent ab, so das Langeweile erst gar keinen Platz in diesem Szenario findet, das zudem einen extrem straff gezogenen Spannungsbogen vorzuweisen hat, der noch nicht einmal den kleinsten Einbruch vorweist und so ganzzeitig für erstklassige Unterhaltung sorgt. Was einem bei den ganzen Ereignissen manchmal eine regelrechte Gänsehaut beschert ist der Aspekt, mit welcher kaltblütigkeit die Verbrecher hier auftreten. So wird man beispielsweise mit etlichen Momenten konfrontiert, wo wild in eine Menschenmenge geschoßen wird und keinerlei Rücksicht auf andere genommen wird. Dies kommt auch zusätzlich noch in etlichen Dialogen zum Ausdruck, die vor allem Milian mit anderen führt und die von einer unglaublichen Kälte geprägt sind. Gerade diese Dinge lassen ein Gesamtbild entstehen, das man kaum realistischer hätte zeichnen können. Und so ist es dann schon fast als selbstverständlich zu bezeichnen, das sich in einem selbst ein gehöriges Maß an Wut aufbaut und das gleiche Gefühl der Ohnmacht aufkommt, das die Ermittlungsbeamten in diesem Film verspüren müssen, die dem Verbrechen anscheinend nicht Herr werden können. Und wenn sie dann schon einmal Erfolge vorzuweisen haben, werden sie auch noch von ihren Vorgesetzten gerügt, da diese Erfolge nur durch einige nicht ganz legale Mittel erzielt worden sind.

Letztendlich handelt es sich bei "Die Viper" um einen absolut erstklassigen Action / Thriller, der nicht durch blinden Aktionismus auffällt, sondern in dem die vorhandene Action genau an den richtigen Stellen zum Vorschein kommt. Dabei wird die Geschichte an sich nie aus den Augen verloren und die vorhandene Thematik absolut erstklassig bearbeitet. das ausgezeichnete Darsteller-Ensemble tut sein Übriges, um dem Zuschauer ein Gesamtpaket zu präsentieren, das qualitativ als erstklassig zu bezeichnen ist. Und so bekommt man einmal mehr eine wahre Perle des italienischen Kinos serviert, die auch im Laufe der jahrzehnte rein gar nichts von ihrem Reiz und ihrer Intensität eingebüßt hat, so das man sich diesen tollen Film auch in der heutigen Zeit immer wieder anschauen kann und dabei ganzzeitig spannend und rasant unterhalten wird.


Fazit:


Es gibt sicherlich Vertreter des Genres, die rein auf den Härtegrad bezogen mehr zu bieten haben als das Werk von Umberto Lenzi, doch in seiner Gesamtheit ist "Die Viper" meiner persönlichen Meinung nach ein absolut herausragender Film, der an vorhandener Qualität schwer zu toppen ist. Jede Menge Spannung, eine äusserst temporeiche Erzählweise und herausragende Darsteller machen diesen Policiesco zu einem wahren Filmerlebnis, das man sich auf keinen Falle entgehen lassen sollte.


9/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 18. Mai 2011, 15:09
von horror1966
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Der letzte Zeuge
(Der letzte Zeuge)
mit Ulrich Mühe, Gesine Cukrowski, Jörg Gudzuhn, Claudia Amm, Hans-Joerg Frey, Daniel Krauss, Volker Ranisch, Gudrun Landgrebe, Rüdiger Vogler, Oliver Boysen, Renate Schroeter, Katja Weizenböck, Lutz Lansemann, uvm.
Regie: Bernhard Stephan / Dieter Schlotterbeck / Michael Zens
Drehbuch: Gregor Edelmann / Sandra Hoerger / Thomas Kirchner / Manja Erceg
Kamera: Anton Peschke / Pascal Mundt / Frank Brühne / Peter Ziesche / Dietmar Koelzer / Jörg Seidl
Musik: Günther Fischer
FSK 12
Deutschland / 2005

Gerichtsmediziner Dr. Robert Kolmaar ist bei ungeklärten Todesfällen immer "der letzte Zeuge". Zusammen mit der schönen Kollegin Judith Sommer und Kommissar Joe Hoffer löst Kolmaar die kniffligsten Fälle: In der siebten Staffel beschäftigt sich das Ermittlerteam unter anderem mit einer 2000 Jahre alten Moorleiche und dem mysteriösen Selbstmord eines indischen Studenten. Der Tod einer Edel-Prostituierten führt sie auf die Fährte des prominenten Sachbuchautors und Moralpredigers Alexander Gramann. Ulla Grünbein ist über beide Ohren verliebt. Zu Ihrem Entsetzen erfährt sie, dass ihr neuer Lebensgefährte bereits verheiratet ist. Als dieser ums Leben kommt, gerät sie unter Mordverdacht. Privat macht sich Kolmaar vor allem Sorgen um seine beiden Frauen. Judith ist nach der öffentlichen Verteidigung ihrer Habilitation spurlos verschwunden und seine Tochter Anna gerät im Laufe einer Ermittlung in Lebensgefahr.

Episoden:

1. Die Sensationsreporterin
2. Lügner leben länger
3. Die Tote aus dem Moor
4. Das Rad des Lebens
5. Die Frau ohne Gewissen


Langsam aber sicher nähert man sich leider schon dem Ende einer der besten TV-Serien, die je in Deutschland produziert worden, hat man mit vorliegender Box doch schon die drittletzte Staffel von "Der letzte Zeuge" vor sich. Im Gegensatz zu den bisherigen Staffeln fällt diese mit lediglich 5 Episoden auch leider etwas schmal aus, was aber nichts an der überragenden Qualität der einzelnen Folgen ändert, bewegt sich diese doch wie gewöhnt auf einem äusserst hohen und konstanten Level. Anscheinend gibt es ja einige leute, die sich etwas darüber aufregen, das dieses Mal nur 5 Fälle behandelt werden, komischerweise hat sich aber niemand beschwert, das Staffel 6 beispielsweise mit sage und schreibe 13 Episoden bestückt war. Aber wie dem auch sei, der Zuschauer bekommt dennoch über 3 Stunden erstklassige-und hochspannende Crime-Unterhaltung geboten, in der sich die Ermittler mit sensationslüsternen Reportern, gewissenlosen Frauen oder falschen Moral-Aposteln herumschlagen müssen. Zudem handelt es sich dieses Mal um einige extrem mysteriöse Morde, die Kolmaar und seinen Freunden vor so manch scheinbar unlösbares Rätsel stellen.

Auch die menschliche Natur öffnet so einige Abgründe, denn bekommt man doch eindrucksvoll vor Augen geführt, zu welchen Dingen manche Leute fähig sind, wenn es darum geht, die eigene Karriere zu fördern. Da geht jeglicher Respekt vor dem Leben anderer verloren und Dinge wie Moral oder Selbstachtung werden einfach über Bord geworfen, wenn es denn dem eigenen Vorteil gilt. das alles wird dabei höchst authentisch und glaubhaft in Szene gesetzt, was ja ganz generell eine der ganz großen Stärken dieser Serie ist, die davon ja nicht gerade wenige beinhaltet. Und so bekommt man die erstklassige Krimi-Unterhaltung geboten, die man mittlerweile so lieb gewonnen hat und schon gar nicht mehr missen möchte. Fast schon selbstverständlich wird man auch hier wieder mit absolut brillantem Schauspiel konfrontiert, das insbesodere die liebenswerten haupt-Charaktere an den Tag legen. Doch sollte man an dieser Stelle auch einmal ein Lob an sämtliche Schauspieler aussprechen, denn diese Serie ist in jeder einzelnen Folge durch die bank hervorragend besetzt, so das es überhaupt keinen Grund zur Beanstandung gibt.

Auch privat gibt es die üblichen Problemchen, denn Robert muss sich diverse Sorgen um seine beiden Frauen Anna und Judith machen. Während Anna in einer Episode sogar in absolute Lebensgefahr gerät und erst im allerletzten Moment gerettet werden kann, hat Judith ganz andere Probleme. Einerseits gibt es Schwierigkeiten mit ihrer Habitilationsarbeit und zudem hat sich ihr Professor auch noch in sie verliebt, was widerum die Eifersucht in Robert aufsteigen lässt. Dennoch ist er einfach nicht dazu in der Lage, offen über seine Gefühle zu sprechen und versucht diese mit lockeren Sprüchen wegzureden. So bleibt also die Beziehung der beiden Gerichtsmediziner weiterhin in einem schwebenden Status und sorgt so ganz bestimmt noch für einige Überraschungen.

Insgesamt gesehen gibt es auch bei dieser Staffel keinerlei Grund für negative Kritik, es ist mittlerweile schon fast als Phänomen anzusehen, das "Der letzte Zeuge" einfach keinerlei Schwächen erkennen lässt. Nicht das ich mich darüber beschweren möchte, man ist es lediglich einfach nicht gewöhnt, das eine langjährige TV-Serie wirklich ausschließlich hochklassige Episoden hervorbringt, von denen man einfach nicht genug bekommen kann. Wer erstklassige Krimi-Unterhaltung mit extrem menschlichen Zügen zu schätzen weiss, der kommt auf keinen Fall drumherum, sich diese Krimis aus Deutschland zuzulegen, die ganz bestimmt nicht nur einmal den Weg in den heimischen DVD-Player finden.


Fazit:


Im Prinzip kann man eigentlich immer das gleiche Fazit ziehen, denn "Der letzte Zeuge" bietet allerbeste Unterhaltung im Serien-Format und siedelt sich dabei auf einem Niveau an, das nur schwerlich zu toppen sein dürfte. Schon längst hat man die überaus symphatischen Haupt-Charaktere in sein herz geschloßen und begleitet sie nur zu gern auf ihrer Suche nach der Wahrheit, damit auch den Toten Gerechtigkeit widerfährt. Wer bis jetzt noch nicht zu dieser genialen Serie gefunden hat, sollte diesen Zustand schnellstens ändern, denn besser und kurzweiliger kann man kaum unterhalten werden.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0 Stereo
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 5 Episoden a 45 Minuten auf 2 DVDS
Extras: Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 18. Mai 2011, 15:10
von horror1966
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This is England "86" 3 & 4
(This is England "86")
mit Andrew Ellis, Andrew Shim, Chanel Cresswell, Danielle Watson, George Newton, Hannah Walters, Joseph Dempsie, Joseph Gilgun, Jo Hartley, Johnny Harris, Michael Socha, Perry Benson, Vicky McClure, Georgia Foote
Regie: Tom Harper / Shane Meadows
Drehbuch: Shane Meadows / Jack Thorne
Kamera: Keine Information
Musik: Keine Information
FSK 16
Großbritannien / 2010

Nicht nur wegen der Fußballweltmeisterschaft liegt etwas Explosives in der Luft. Die Lage in der alten Clique spitzt sich zu. Die schöne Lol hat richtig Stress mit Woody, und seitdem ihr Vater wieder zuhause eingezogen ist, weiß sie auch nicht mehr wohin. Jedenfalls nicht in das Loch, in dem Woody mit ihr leben möchte. Shaun ist von zuhause abgehauen, weil seine Mutter mit seinem Chef schläft. Da kann ihn die schrille Smell nur bedingt trösten. Und Gadget wird immer mehr wie sein eigener Vater, seit ihn die wesentlich ältere Trudy unter ihre Fittiche genommen hat. Schließlich kommt es zu einem Gewaltausbruch, mit dem niemand gerechnet hatte...


Als erstes möchte ich vorrausschicken, das sich meine Hoffnungen nach den ersten beiden Folgen der Mini-Serie absolut erfüllt haben, denn Shane Meadows hat auch diese beiden Episoden erstklassig in Szene gesetzt und eine absolut perfekte Mixtur aus tragödie und Komik gefunden, die dem Betrachter phasenweise richtig unter die Haut geht. Beide Dinge liegen hier wirklich so dicht beieinander, das man in einigen Passagen eigentlich gleichzeitig lachen und weinen möchte. Wie nicht anders zu erwarten werden die in den ersten beiden Folgen angedeuteten Probleme der einzelnen Charaktere hier weiter ausgearbeitet und letztendlich auch für den Zuschauer befriedigend abgeschlossen, wobei allerdings die Schwierigkeiten der hübschen Lol in einer absoluten Tragödie enden, die aber vollkommen logisch und nachvollziehbar erscheint. Ihre Beziehung zu Woody gestaltet sich zu Beginn immer schwieriger, renkt sich am Ende jedoch wieder ein, doch ist dies eigentlich auch nur ein Nebenschauplatz, denn die wirklichen Probleme liegen weiterhin in der Beziehung zu ihrem Vater, der sie auch in ihrer neuen Wohnung besucht und unmissverständliche Drohungen ausspricht. Danach will Lol die Sache im Prinzip auf sich beruhen lassen, ist ihr Erzeuger doch eigentlich für sie gestorben. Als dieser jedoch eine Freundin aus der Clique vergewaltigt, kommt es zu einem nun unvermeidlichen Showdown, der ein äusserst tragisches aber nachvollziehbares Ende nimmt.

Und trotzdem endet die Geschichte letztendlich etwas anders als man es eigentlich vermuten müsste, greift doch mit Combo ein Charakter in das Szenario ein, den man eigentlich schon längst vergessen hatte, obwohl er eine der tragenden Rollen im Kinofilm aus dem Jahre 2003 war. In welcher Art er das Geschehen beeinflusst, soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden um niemandem die Spannung zu nehmen. Neben Lol hat aber auch Shaun weiterhin seine Problemchen und möchte erst gar nicht wieder nach Hause zu seiner Mutter. Erst nachdem ihm seine Freundin Chrissie gut zugeredet hat, macht Shaun sich auf den Weg zu seiner Mutter und die beiden merken, das jeder von ihnen seine Fehler gemacht hat und gehen nun einen Schritt aufeinander zu. Man merkt also, das sich sämtliche Probleme bis zum Ende hin auf die ein oder andere Art auflösen, selbst Gadget schafft es, sich vom für ihn viel zu alten Vollblutweib Trudy zu trennen, wobei gerade die skurrile Beziehung der beiden für eine herrlich komödiantische Note sorgt. Garniert mit herrlichem Wortwitz und erstklassiger Situationskomik bekommt man hierbei eine kurzzeitige Beziehung präsentiert, die man selbst beim besten Willen nicht führen möchte.

War ich zu Beginn der Mini-Serie noch skeptisch, ob Shane Meadows sich mit der Fortsetzung seines tollen Filmes "This is England" selbst einen Gefallen getan hat, indem er die dort begonnene Geschichte nun weitererzählt hat, kann man diese Skepsis getrost beiseite lassen, denn "This is England '86" ist ein absoluter Volltreffer. Auch wenn man sich hier thematisch von der eigentlichen Skinhead-Thematik etwas abgewendet hat, sind die hier behandelten Themen erstklassig umgesetzt worden und zeigen dem Zuschauer weiterhin ein Bild der Tristess, die im Leben der etwas älter gewordenen Charaktere vorherrscht. Denn obwohl zeitlich gesehen mittlerweile 3 Jahre ins Land gegangen sind, haben sich die Zukunftsaussichten keineswegs verbessert. Allein schon die Lebens-und Wohnsituation der Clique kann man als äusserst bescheiden bezeichnen und die beruflichen Perspektiven sind auch nicht gerade rosig. Ausser Woody hat eigentlich keiner Arbeit und ob Woodys Job zu den wirklich erstrebenswerten zählt, steht auch auf einem ganz anderen Blatt.

Und so bleibt den jungen Leuten lediglich der Zusammenhalt der Gruppe, aus dem sie ihre Kraft und Hoffnung schöpfen können, ist es doch für alle wie eine Art Familie, in der man jedem Mitglied seine Probleme anvertrauen kann und wo jeder mit dem Respekt behandelt wird, nach dem man sich so sehr sehnt. Shane Meadows hat hier eine absolut gelungene Fortsetzung geschaffen, die ganz besonders von ihrer Glaubwürdigkeit und ihren starken Darstellern lebt. Hätte man die jeweiligen Rollen mit neuen Schauspielern besetzt, wäre hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Rohrkrepierer entstanden, da dem Betrachter die Identifikation zu den Charakteren gefehlt hätte, so aber kann man nur ein großes Kompliment für eine Mini-Serie aussprechen, die sich keiner entgehen lassen sollte, der schon am Kinofilm "This is England" seine wahre Freude hatte.


Fazit:


Mit anfänglicher Skepsis behaftet kann ich "This is England '86" letztendlich nur als äusserst gelungen bezeichnen, vereinen die 4 Episoden doch köstlichen und teilweise skurrilen Humor, offenbaren aber auch wahre menschliche Tragödien und bieten letztendlich durchgehend qualitativ hochwertige Unterhaltung, wie man es schon seit etlichen Jahren von den Briten gewöhnt ist. Ich persönlich kann jedenfalls nur eine absolute Empfehlung für diese Mini-Serie aussprechen.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 96 Minuten
Extras: Deleted Scenes, Fotogalerie, Trailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 18. Mai 2011, 17:48
von horror1966
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Die Rückkehr der reitenden Leichen
(El Ataque de los muertos sin ojos)
mit Tony Kendall, Fernando Sancho, Esperanza Roy, Frank Brana, Jose Canalejas, Loreta Tovar, Ramon Lillo, Lone Fleming, Maria Nurja, Jose Thelman, Juan Cazalilla, Betsabe Ruiz, Marisol Delgado, Luis Barboo, Francisco Sanz
Regie: Amando de Ossorio
Drehbuch: Amando de Ossorio
Kamera: Miguel Fernandez Mila
Musik: Anton Garcia Abril
Ungeprüft
Portugal / Spanien / 1973

In der Nähe eines kleinen spanischen Dorfes steht eine verfluchte Festung. Nachts entsteigen aus den Gräbern rund um das alte Gemäuer die untoten Tempelritter, die vor vielen Jahrhunderten wegen ihrer grausamen Rituale hingerichtet wurden. Als in dem kleinen Ort ein traditionelles Fest zum Jahrtag der Vernichtung der Templer gefeiert wird, kehren die grausamen Reiter zurück. Gnadenlos erschlägt die Horde der Untoten die Bewohner und die Touristen. Nur wenige können sich in ein Haus retten und müssen dort um ihr Leben fürchten...


Amando de Ossorios Fortsetzung um die Legende der reitenden Leichen beginnt gleich am Anfang mit einer etwas härteren Passage, die zeitlich in der Vergangenheit spielt und dem Zuschauer näherbringt, wie die damaligen Dorfbewohner die Templer geblendet und danach getötet haben. So wird gleich zu Beginn die Hoffnung beim Zuschauer geschürt, das dieser zweite Teil in Sachen Härte eventuell etwas mehr zu bieten hat als sein Vorgänger. Und tatsächlich wartet dieser zweite Teil mit etwas mehr Härte und auch Tempo in der Geschichte auf, die zudem auch noch etwas actiongeladener ist. Nun sollte man hier dennoch kein Splatter/Gore Feuerwerk erwarten, denn dafür sind diese Grusel-Klassiker ganz einfach nicht ausgelegt, so das sich die etwas blutigeren Passagen auch hier in einem überschaubaren Rahmen bewegen. Die Temposteigerung in der Erzählweise und einige nette Action-Sequenzen sind aber eine sehr willkommene Neuerung, waren diese Dinge doch im Vorgänger so gut wie nicht vorhanden.

Und dennoch kommt "Die Rückkehr der reitenden Leichen meiner persönlichen Meinung nach nicht ganz an Teil 1 heran, wobei ich noch nicht einmal genau sagen kann, woran das eigentlich liegt. Vielleicht ist es ganz einfach im vorhandenen Ende dieses Filmes begründet, das doch etwas zu lau und unspektakulär erscheint, so das man im ersten Moment doch eine leichte Enttäuschung verspüren kann. Ansonsten gibt es allerdings auch hier nicht viel zu beanstanden, denn auch im Bezug auf die vorherrschende Atmosphäre wurde wieder ganze Arbeit geleistet, damit der geneigte Grusel-Liebhaber auf seine Kosten kommt. Wer also sein Hauptaugenmerk auf eine äusserst dichte und düstere Grundstimmung legt, kann auch bei diesem Film nicht viel verkehrt machen, denn in dieser Beziehung wird eine Menge geboten. Allein schon die Passagen in denen die untoten Templer aus ihren Gräbern steigen, sind als absolutes Highlight anzusehen und werden von der immer bedrohlicher anschwellenden Musik noch zusätzlich hervorgehoben.

Im Bezug auf die inhaltliche Tiefe der Story braucht man sich nichts vormachen, man bekommt eine eher recht dünne Rahmenhandlung serviert, was aber letztendlich nicht sonderlich ins Gewicht fällt, da der Film in der Hauptsache von seiner fantastischen Atmosphäre lebt. Obwohl ich bisher eher ein gegner dieser Filme war muss ich ganz ehrlich gestehen, das ich ihnen mittlerweile eine Menge abgewinnen kann, auch wenn es genügend Leute gibt, die das wohl vollkommen anders sehen. Doch die legende um die untoten Templer übt wirklich eine ungeheure Faszination aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Für Freunde der harten Gangart eignen sich die Filme allerdings wirklich nicht, denn die vorhandene Härte ist insbesondere nach heutigen Maßstäben nicht unbedingt mit neuen Filmen zu vergleichen, dafür zählt hier allerdings der Charme-Faktor für Liebhaber älterer Gruselfilme, den man keinesfalls vernachlässigen sollte. Auf jeden fall hat Amando de Ossorio auch mit dieser Fortsetzung geschaffen, der ein ausgeprägter Kultstatus anhängt, den man nicht übersehen kann. Und auch im darstellerischen bereich wird man trotz einiger unlogischer Verhaltensweisen einiger Protagonisten mit recht solidem Schauspiel konfrontiert, das man in etlichen anderen Horrorfilmen schon weitaus schlechter gesehen hat.

Letztendlich ist auch "Die Rückkehr der reitenden Leichen" vor allem in atmosphärischer Hinsicht eine echte Granate, zudem ist hier das gesamte Geschehen temporeicher und actionlastiger gestaltet, so das letztendlich nur das ziemlich schwache einen Wermutstropfen in das ansonsten sehr gute Gesamtbild einfließen lässt. Hätte mir noch vor einigen Jahren jemand erzählt, das ich der Legende um die untoten Templer etwas Positives abgewinnen kann, hätte ich ihn für verrückt erklärt, doch mittlerweile zählen längst nicht mehr ausschlieplich die Splatter-und Gore Einlagen in einem Horrorfilm.


Fazit:


Insgesamt gesehen kann auch "Die Rückkehr der reitenden Leichen" ein sehr gutes Gesamtbild abgeben, das einzig und allein durch ein schwächelndes Finale einen etwas schalen Nachgeschmack hinterlässt. Ansonsten macht es wieder sehr viel Spaß, den skelettierten Templern bei ihrem Rachefeldzug beizuwohnen. Atmosphärische Gruselkost mit einigen blutigen Szenen dürfte hier das Herz eines jeden Liebhabers höher schlagen lassen.


7/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 20. Mai 2011, 15:16
von horror1966
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Der letzte Zeuge
(Der letzte Zeuge)
mit Ulrich Mühe, Gesine Cukrowski, Jörg Gudzuhn, Dieter Mann, Norbert Hülm, Heinrich Schmieder, Corrina Kirchhoff, Jutta Fastian, Marie Bäumer, Werner Lustig, Martin Klemrath, Roxanne Borski, uvm.
Regie: Bernhard Stephan / Dieter Schlotterbeck / Michael Zens
Drehbuch: Gregor Edelmann / Sandra Hoerger / Thomas Kirchner / Manja Erceg
Kamera: Anton Peschke / Pascal Mundt / Frank Brühne / Peter Ziesche / Dietmar Koelzer / Jörg Seidl
Musik: Günther Fischer
FSK 16
Deutschland / 2006

Gerichtsmediziner Dr. Robert Kolmaar ist bei ungeklärten Todesfällen immer "der letzte Zeuge". Zusammen mit der schönen Kollegin Judith Sommer und Kommissar Joe Hoffer löst Kolmaar die kniffligsten Fälle: Der Tod einer Staatsanwältin und der anschließende Freispruch eines brutalen Mörders halten das Ermittlerteam in Staffel 8 auf Trab. Für Anna wird ein Traum wahr, als sie für eine Sprecherrolle in einem Revuetheater engagiert wird. Sie verliebt sich in den Startänzer des Ensembles, der bald unter Verdacht steht, einen verhassten Kollegen ermordet zu haben. Brenzlig wird es für Kolmaar, als er Benzin- und Sprengstoffspuren an einer Leiche entdeckt. Steht der Hauptstadt etwa ein schwerer Sprengstoffanschlag bevor? Auch privat ist Robert Kolmaar stark gefordert: Der gemeinsame Umzug mit seiner Tochter Anna lässt mal wieder die emotionalen Wogen hochschlagen. Außerdem muss Kolmaar sich um seine Kollegin Judith Sommer kümmern, die mit ihrer Habilitation in eine große Krise geraten ist.

Episoden:

1. Kinder des Zorns
2. Türen in der Nacht
3. Späte Liebe
4. Tod eines Tänzers
5. Die Richterin
6. Gambit Star
7. Im gläsernen Sarg
8. Das rosa Lächeln
9. Ich sterbe, du lebst
10. Der Mörder meines Sohnes


Mit großen Schritten nähern wir uns dem Ende einer der besten TV-Serien, die je in Deutschland produziert worden sind. In der mittlerweile achten Staffel bekommt man wieder 10 hochspannende Episoden präsentiert, in denen etliche mysteriöse Todesfälle auf der Tagesordnung stehen, die Kolmaar und sein Team vor so manches Rätsel stellen, das nur sehr schwer zu lösen ist. Versicherungsbetrug, erpressbare Richter und diverse menschliche Dramen bieten dabei einmal mehr erstklassige Krimi-Unterhaltung der Extraklasse, die dem Zuschauer teilweise wirklich unter die Haut geht und ihn keinesfalls unberührt lässt. Aber das ist ja generell eine der unbedingten Stärken von "Der letzte Zeuge", handelt es sich in den einzelnen Folgen doch nicht nur um Krimis, sondern vielmehr um Geschichten, die durch den Einfluss der menschlichen Komponente so extrem authentisch und glaubwürdig erscheinen. Immer wieder treten dabei auch Fälle in den Vordergrund, die einem eine echte Gänsehaut bescheren, in vorliegender Staffel dürften das insbesondere die Folgen "Ich sterbe, du lebst" und "Der Mörder meines Sohnes" sein, denn diese Fälle offenbaren echte menschliche Tragödien.

Aber auch Kolmaars Freund Joe Hoffer erlebt hier seine ganz eigene kleine Tragödie, erlebt er doch in einer Episode seine "Späte Liebe", die ihn vollkommen aus der Bahn wirft und auch sein Verhalten beeinflusst. So offenbart der symphatische Kommissar Wesenszüge die man ihm gar nicht zugetraut hätte, denn ein Hoffer auf Freiersfüßen ist schon irgendwie ein ungewohntes Bild, macht den Charakter aber letztendlich nur noch liebenswerter als er bisher schon nachgezeichnet wurde. Im privaten Bereich ist sowieso wieder einiges los, mit dem sich die Haupt-Charaktere der Serie herumschlagen müssen. Judith gerät beispielsweise aufgrund ihrer Habilitationsarbeit in eine waschechte Krise und überlegt sogar die Brocken hinzuschmeißen. Erst als Robert sich als ihr Betreuer zur Verfügung stellt schöpft sie wieder neuen Mut und bringt die Sache letztendlich doch noch zu einem guten Abschluß, was letztendlich aber auch sofort wieder zu neuen Spannungen zwischen ihr und Robert führt. Gleichzeitig hat Kolmaar auch wieder Probleme mit seiner Tochter Anna, die sich zuerst auf eine Liaison mit einem weitaus älteren mann einlässt und ihrem Vater am Ende dieser Staffel offenbart, das sie für 2 Jahre in die USA gehen will, was Kolmaar einen weiteren emotionalen Schlag versetzt, den er in seiner altbewährten Art zu überspielen versucht.

Und so ist dann auch in dieser achten DVD-Box für jede Menge abwechslungsreiche und sehr interessante Unterhaltung gesorgt, zudem bietet die Box nach der etwas abgespeckten siebenten Staffel 10 erstklassige Geschichten, die einmal mehr durch ihre brillanten Drehbücher zu überzeugen wissen. Die einfach liebenswerte Mixtur aus Crime, menschlichen Alltagsproblemen und erstklassigem Humor bietet dabei einmal mehr alles, was den Fans dieser TV-Serie so sehr ans Herz gewachsen ist. Doch so langsam macht sich auch ein wenig Wehmut breit, weiss man doch ganz genau, das mit der neunten Staffel das Ende kommen wird und das lässt einem schon ein bisschen das Herz bluten. Denn wäre Ulrich mühe nicht viel zu früh verstorben, hätte es sicherlich noch viel mehr spannende Fälle gegeben, an denen man sich hätte erfreuen können. So aber muss man sich leider mit dem Gadanken anfreunden, das auch die schönste Sache irgandwann einmal vorbei ist und man dann sein Auge auf andere Dinge richten muss.

Letztendlich braucht man im Prinzip nicht mehr viel zu sagen, denn auch Staffel 8 einer der beliebtesten deutschen TV-Serien führt das hochklassige Niveau fort und lässt keinerlei Schwächen erkennen, die man in irgendeiner Form kritisieren könnte. Ein fantastisches Erlebnis, denn nichts anderes ist "Der letzte Zeuge", nähert sich langsam aber leider unvermeidlich dem Ende, das man als Zuschauer gern noch weiter hinauszögern möchte. Ist es doch mittlerweile fast unvorstellbar, das man keine weiteren Abenteuer des charismatischen Ermittler-Teams erleben wird, das einem so viele unbeschwerte und spannende Stunden beschert hat. Neben den sehr interessanten Fällen wird man insbesondere den köstlichen Humor und den Umgang der Charaktere untereinander vermissen, der einem doch so manchen Schmunzler ins Gesicht gezaubert hat. Doch noch darf man sich ja an einer letzten Staffel erfreuen, die hoffentlich auch ein Ende parat hält, das den Zuschauer mit einem befriedigendem Gefühl zurücklassen wird.


Fazit:


Hochwertige Qualität und beste Unterhaltung auf einem extrem hohen Niveau, das beschreibt wohl ziemlich zutreffend den Stellenwert dieser deutschen Krimi-Serie, die immer wieder neue Überraschungen und jede Menge emotionale Momente offenbart, an denen man sich erfreuen kann. Ich persönlich kann jetzt schon sagen, das ich weitere Episoden vermissen werde, haben die Fälle des symphatischen Gerichtsmediziners doch schon längst einen Weg in mein Herz gefunden. Aber da sich die gesamte Serie in meinem Besitz befindet, kann ich mir immer wieder die Episoden anschauen, was ich auch ganz sicher tun werde. Denn Kolmaar und sein Team machen ganz einfach süchtig und diese Sucht muss letztendlich befriedigt werden.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0 Stereo
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 10 Episoden a 45 Minuten
Extras: Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 21. Mai 2011, 14:51
von horror1966
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Clean, Shaver
(Clean, Shaver)
mit Peter Greene, Alice Levitt, Megan Owen, Jennifer MacDonald, Molly Castelloe, Jill Chamberlain, Agathe Leclerc, Robert Albert, Roget Joly, Rene Beaudin, J. Dixon Byrne, Eliot Rocket, Angela Vibert, Karen MacDonald, Lee Kayman
Regie: Lodge Kerrigan
Drehbuch: Lodge Kerrigan
Kamera: Teodoro Maniaci
Musik: Hahn Rowe
FSK 16
USA / 1993

Ein Mann steigt in ein Auto, nachdem er die Tür aufgebrochen hat. Dann holt er seinen Zündschlüssel aus der Hosentasche und fährt weg. Er versucht, das Radio einzustellen. Rauschen, verzerrte Stimmen, undeutliche Musik... Stromleitungen surren. Er schlägt die Scheibe seines Autos ein, verklebt das Fenster mit Zeitungspapier, den Rückspiegel mit Klebeband... In einem Restaurant unerträglicher Lärm von überall. Ein vermisstes Kind auf einer Milchtüte. Er kippt sich Zucker in den Kaffee... und endlich: alles ist totenstill. Seine Tochter. Er will sie wiedersehen... Währenddessen untersucht ein Detective den hiesigen Mord an einem kleinen Mädchen.


Mit diesem Regie-Debut von Lodge Kerrigan aus dem Jahre 1993 hat das Independent-Label Bildstörung einem sehr aussergewöhnlichem Film eine würdige DVD-Veröffentlichung spendiert. Vollkommen abseits von jeglichem Mainstream gewährt der Film dem Zuschauer einen eindrucksvollen Einblick in das Leben eines kranken und verwirrten Mannes, der unbedingt seine leibliche Tochter wiedersehen will, die nach dem Tod seiner Frau zur Adoption freigegeben wurde. Obwohl das spätere Wiedersehen der beiden äusserst eindrucksvoll in Szene gesetzt wurde, legt "Clean, Shaven" sein Hauptaugenmerk auf den Geisteszustand des Mannes, wofür allein schon stellvertretend die ersten 10 Minuten der Geschichte einen extrem prägenden Eindruck hinterlassen. Offenbart doch diese Einführungsphase in das Geschehen keinerlei Dialoge, sondern präsentiert dem Zuschauer ausschließlich eine absolut verwirrende Geräuschkulisse, die lediglich von einigen abgehackten und ebenso verwirrenden Radiodurchsagen begleitet wird. Dadurch ist dann auch die eindeutige Richtung dieses beeindruckenden Dramas vorgegeben, denn diese verwirrenden Geräusche und Radiomeldungen führen einen direkt in den Kopf des Haupt-Charakters Peter Winter (Peter Greene) und sind der Ausdruck des Geisteszustandes eines Menschen, der eben diesen Geist nicht unter Kontrolle hat und ständig von der auf ihn einwirkenden Geräuschkulisse gequält wird. Dabei ist es für den Zuschauer auch vollkommen irrelevant, aus welcher Sichtweise man dieses Werk betrachten will, sieht man es doch ganz automatisch aus der Sicht von Peter Winter, da man mit einer unglaublichen Sogwirkung förmlich in den kranken Geist des Mannes hineingezogen wird und keine Chance hat, das nicht zuzulassen.

So kann man dann auch die Qualen des Mannes fast schon körperlich nachvollziehen und verspürt dabei einen enormen Druck, der sich wie ein bleierner Mantel über die eigenen Schultern legt und einen erdrücken will. Das dieser Aspekt zudem auch ein äusserst verstörendes Gefühl mit sich bringt, versteht sich dabei schon fast von selbst und die sich freisetzende Intensität des Geschehens tut dabei ihr Übriges, um für ein sehr aussergewöhnliches Filmerlebnis zu sorgen, das einen mehr als nachdrücklichen Eindruck im Gedächtnis des Betrachters hinterlässt und das man nicht so schnell wieder aus der Kleidung schütteln kann. Dies ist insbesondere auch dem brillanten Schauspiel von Peter Greene zu verdanken, der den kranken und geistig verwirrten Mann mit einer erschreckenden Glaubwürdigkeit darstellt, die einem schon so manchen kalten Schauer über den Rücken jagen kann. Wenn man es nicht besser wüsste, dann würde man nie auf die Idee kommen, das ein Schauspieler lediglich eine Rolle spielt, viel zu realistisch und authentisch verkörpert er den von ihm gespielten Charakter und drückt den Ereignissen damit ganz unweigerlich seinen ganz persönlichen Stempel auf. Gerade darin ist es dann auch begründet, das man sich so enorm stark mit dieser Figur identifizieren kann und phasenweise sogar mit ihr verschmelzt.

Die Ausmaße der Geisteskrankheit äussern sich allerdings nicht nur durch die Geräuschwahrnehmung des Mannes, versucht er doch auch durch eine ziemlich abstruse Art der Körperhygiene, diesen so sauber wie möglich zu halten. Dabei werdem dem Zuschauer nun einige Passagen geboten, die für manch einen nicht gerade leicht anzuschauen sein dürften. So schrubbt Peter seinen Körper beim duschen beispielsweise mit Stahlwolle ab, puhlt mit einer Schere in seiner Kopfhaut herum oder entfernt sich mit einem Taschenmesser einen Fingernagel, ohne dabei auch nur den Ansatz einer Gefühlsregung zu zeigen. Bei der Ansicht dieser Szenen fühlt man sich sichtlich unwohl in der eigenen Haut und kann dabei fast selbst körperliche Schmerzen verspüren. Doch nicht nur diese Einstellungen treffen einen mit der ungeheuren Wucht eines Keulenschlags mitten in die Innereien, der gesamte Film ist ein einziger Tiefschlag in die Magengrube. Es ist nicht gerade leicht, die während der Geschichte aufkommenden Emotionen in Worte zu fassen, man muss dieses Werk einfach selbst gesehen haben, um das Wechselbad der Gefühle nachvollziehen zu können, das dieses Werk ganzzeitig in einem auslöst. Wut, Mitleid und sogar Trauer wechseln sich hier ständig ab, wobei sich die beiden letztgenannten Emotionen hauptsächlich auf die Hauptfigur beziehen. Die Wut nährt sich indessen vielmehr aus der Erkenntnis, das geisteskranke Menschen in der Gesellschaft immer mit einem Makel behaftet sind und im Endeffekt keinerlei Chance zum Überleben haben. In gewisser Art und Weise sind sie allein durch die Krankheit für die Gesellschaft gestorben, wobei es vollkommen egal ist, ob sie nett und freundlich sind, oder sich in mordende Bestien verwandeln.

Und so nimmt das Drama auch in vorliegender Geschichte seinen Lauf und gewiss kein gutes Ende für Peter Winter. Denn ein in einer Mordserie an kleinen Mädchen ermittelnder Detective kommt auf seine Spur und stellt ihn am Ende des Filmes in einem unvermeidlichen Showdown, als Peter mit seiner kleinen Tochter am Strand ist. Wie dieser Showdown endet kann man sich nun ohne viel Fantasie ausmalen, denn letztendlich kann es aufgrund der gesamten Story nur zu einem einzigen und äusserst tragischen Ende kommen, das aber immer noch nicht der finale Höhepunkt eines fantastischen Filmes ist, denn dieser liegt ganz eindeutig in der allerletzten Szene des Filmes. in der Peters Tochter versucht, ihren Vater über das Radio zu kontaktieren, da dieser ihr vorher erzählt hat, das man ihm im Krankenhaus eine Art Radiosender in den Kopf eingepflanzt hat. Diese einzelne Szene drückt die ganze Tragik einer Geschichte aus, die einem mit einer Intensität und Wucht unter die Haut fährt, das man danach erst einmal eine gewisse Zeitspanne benötigt, um das gerade Gesehene erst einmal richtig sacken zu lassen, bevor man wieder zur normalen Tagesordnung übergehen kann. "Clean, Shaven" ist ein kleiner, aber extrem wuchtiger Independent-Film, der ganz sicher nicht unbedingt für das breite Mainstream-Publikum geeignet ist, aber Freunde extrem aussergewöhnlicher Dramen nahezu begeistern dürfte. Die einerseits eher ruhige, aber gleichzeitig auch sehr verstörende Erzählweise der Geschichte und vor allem das brillante Schauspiel von Peter Greene sind die absolut herausragenden Höhepunkte in einem Film, der aber auch ansonsten auf der ganzen Linie zu überzeugen weiss.


Fazit:


Und wieder einmal ist es dem Label Bildstörung gelungen, seinen Veröffentlichungen von sehr aussergewöhnlichen Filmen eine weitere Perle hinzuzufügen. "Clean, Shaven" ist das beeindruckende Portrait eines geistig verwirrten Mannes, der von einem glänzenden Peter Greene authentisch und extrem glaubwürdig dargestellt wird. Die Betrachtungsweise des Filmes aus der vorgegebenen Sicht eines Geisteskranken erzielt dabei eine äusserst verstörende Wirkung beim Zuschauer, löst aber gleichzeitig eine unglaubliche Faszination der Ereignisse aus, der man sich ganz einfach nicht entziehen kann. Wer ein wirklich nicht alltägliches Drama zu schätzen weiss, sollte sich dieses eindrucksvolle Werk auf keinen Fall entgehen lassen.


Die DVD:

Vertrieb: Bildstörung
Sprache / Ton: Englisch DD 2.0 Stereo
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,66:1 (16:9)
Laufzeit: 75 Minuten
Extras: Audiokommentar mit Regisseur und Produzent, Booklet mit Texten von Michael Schleeh und US-Filmkritiker Michael Atkinson

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 22. Mai 2011, 16:47
von horror1966
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Der letzte Zeuge
(Der letzte Zeuge)
mit Ulrich Mühe, Gesine Cukrowski, Jörg Gudzuhn, Dieter Mann, Renate Schroeter, Daniel Krauss, Lavinia Wilson, Herbert Knaup, Christoph Waltz, Wolfram Koch, Natalia Wörner, Stefan Jürgens, Petra Berndt, uvm.
Regie: Bernhard Stephan / Dieter Schlotterbeck / Michael Zens
Drehbuch: Gregor Edelmann / Sandra Hoerger / Thomas Kirchner / Manja Erceg
Kamera: Anton Peschke / Pascal Mundt / Frank Brühne / Peter Ziesche / Dietmar Koelzer / Jörg Seidl
Musik: Günther Fischer
FSK 16
Deutschland / 2007

Gerichtsmediziner Dr. Robert Kolmaar ist bei ungeklärten Todesfällen immer "der letzte Zeuge". Zusammen mit der schönen Kollegin Judith Sommer und Kommissar Joe Hoffer löst Kolmaar die kniffligsten Fälle: In der neunten und letzten Staffel muss das Trio herausfinden, warum Sophie Graf während einer Sitzung von Bundestagsmitgliedern tot zusammenbricht. Ob sich Kinderarzt Dr. Carl Kleeve wegen eines Kunstfehler-Prozesses selbst das Leben nahm. Warum eine Leiche Kolmaars Adresse bei sich trägt. Und ob Tennistrainer Eric Fallenstein in den Tod des Nachwuchstalents Ayla Zöller verwickelt ist. Auch privat steht Kolmaar wieder einmal vor großen Herausforderungen. So wird mit der attraktiven Nadja Heron eine Sektionsgehilfin eingestellt, welche Kolmaar nicht nur durch ihr Fachwissen überzeugt, sondern ihm auch den Kopf verdreht.

Episoden:

1. Die Handschrift des Mörders
2. Tödliche Lust
3. Totgeschwiegen
4. Martinspassion
5. Unter Schwestern
6. Den Sieg im Blut
7. Tödliche Schönheit
8. Das Gift des Schweigens
9. Botschaft des Mörders


Das war sie nun also, die neunte und somit letzte Staffel einer der besten und beliebtesten deutschen TV-Serien, die sich mit den Fällen um den charismatischen Gerichtsmediziner Robert Kolmaar beschäftigt hat. Und wie nicht anders zu erwarten bekommt der Zuschauer noch einmal 9 hochinteressante und sehr spannende Episoden serviert, die den Abschied von dieser tollen Serie allerdings umso schwerer machen. Ulrich Mühe und seine Freunde bekommen es dieses Mal mit Lustmördern, einer seltsam anmutenden Schwesterliebe oder ungleichen Zwillingen zu tun und in jedem einzelnen Fall steckt jede Menge Brisanz, die teilweise für absolute Hochspannung sorgt. Die teils äusserst rätselhaften Todesfälle geben einmal mehr so manches Rätsel auf, das keinesfalls auf den ersten Blick zu lösen ist, denn so mancher Mörder hat sich wieder einmal der raffiniertesten Tricks bedient, um dem Team die Ermittlungsarbeit zu erschweren. Wer die Serie allerdings bisher aufmerksam verfolgt hat dürfte wissen, das selbst der komplizierteste Mord im Endeffekt gelöst wird, da Robert immer wieder durch seine exzellente Spürnase und seine Intelligenz die rätselhaftesten Fälle lösen kann.

Dies fällt ihm in dieser letzten Staffel zudem auch etwas leichter, da er mit Dr. Nadja Heron (Lavinia Wilson) nicht nur eine ausgesprochen hübsche, sondern auch äusserst intelligente Assistentin an die Seite gestellt bekommt, die ihm bei einigen Mordfällen eine enorme Hilfe ist. Die neue Kollegin verehrt Kolmaar regelrecht und so ist es nur eine Frage der Zeit, das zwischen den beiden eine knisternde erotische Spannung entsteht, was natürlich der guten Judith ein Dorn im Auge ist. So ist dann also auch in Roberts Privatleben wieder für jede Menge Abwechslung gesorgt und streckenweise geht es da drunter und drüber. An dieser Stelle kommt man dann aber auch zum eventuell einzigen Wermusttropfen der gesamten Serie, denn wer letztendlich die Hoffnung gehegt hat, das sich am Ende das Beziehungs-Chaos zwischen Robert und Judith endlich lösen würde, der wird sich letztendlich getäuscht sehen. Doch im Prinzip kann man das noch nicht einmal als negative Kritik anmerken, ist es doch vielmehr ein Zeichen dafür, das "Der letzte Zeuge" noch weitergeführt werden sollte und dies nur durch den Tod von Ulrich Mühe verhindert wurde. Und sein wir doch einmal ganz ehrlich, dieser Charakter des Robert Kolmaar konnte ganz einfach nicht durch einen anderen Darsteller ersetzt werden, denn wirklich niemand hätte in die übergroßen Fußstapfen treten können, die der brillante Ulrich Mühe hier durch sein grandioses Schauspiel hinterlassen hat.

Ich bin mir sicher, das die Serie ohne den tragischen Tod des Hauptdarstellers noch ewig hätte weiterlaufen können und man noch etliche spannende Episoden zu Gesicht bekommen hätte. So aber heisst es Abschied nehmen von einem Ermittler-Team, das einem 9 Jahre lang richtiggehend begeistern konnte und sich durch seine Menschlichkeit in die Herzen der Zuschauer gespielt hat. Dabei waren es längst nicht nur die kriminallistischen Fähigkeiten, die hier zu begeistern wussten, viel wichtiger war meiner Meinung nach der hohe Symphatiefaktor, den die Haupt-Charaktere hinterlassen haben. Zudem sollte man nicht vergessen, das "Der letzte Zeuge" wohl wie kaum eine andere deutsche TV-Produktion einen Qualitäts-Standard an den Tag gelegt hat, der eigentlich nicht in Worte zu kleiden ist, denn bei letztendlich 73 Folgen war auch nicht eine einzige dabei, die man als langweilig oder uninteressant bezeichnen könnte. Ich persönlich kann mich an keine Serie erinnern, die keinerlei Rausreisser nach unten hatte und irgendwann auch etwas von ihrer Faszination verloren hätte, hier ist das definitiv nicht der Fall. Das liegt natürlich in erster Linie an den wirklich herausragenden Drehbüchern, die es immer wieder verstanden haben, den Krimi mit sehr viel Emotionen und jeder Menge charmantem Humor zu kombinieren, so das im Endeffekt diese nahezu perfekte Kombination entstanden ist.

Man wird Dr. Kolmaar und sein Team vermissen und jede kommende Crime-Serie wird sich an "Der letzte Zeuge" messen lassen müssen, wurde hier doch eine gleichbleibende Qualität an den Tag gelegt, die ihresgleichen sucht und nur schwer zu toppen sein dürfte. Um darauf nicht verzichten zu müssen kann ich wirklich nur jedem empfehlen, sich diese Ausnahme-Serie anzueignen, damit man immer wenn man Lust hat, wieder in das Geschehen einzusteigen und sich die volle Dröhnung Kolmaar zu geben, von der man einfach nicht genug bekommen kann.


Fazit:


9 Jahre beste Crime-Unterhaltung mit extrem viel Menschlichkeit und einer Art Humor, die charmanter nicht sein könnte, das ist "Der letzte Zeuge". Spannende und hochklassige Drehbücher und herausragende Darsteller sind ganz eindeutig der Hauptgrund für den großen Erfolg und die enorme Beliebtheit dieser TV-Serie, die ohne den tragischen Tod von Ulrich Mühe ganz sicher noch einige Staffeln nach sich gezogen hätte. Freunde qualitativer Krimi-Unterhaltung kommen an dieser Serie auf keinen Fall vorbei und sollten auch sämtliche DVD-Boxen im heimischen Regal stehen haben, um sich immer wieder an den herrlichen Fällen erfreuen zu können.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0 Stereo
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 9 Episoden a 45 Minuten
Extras: "Leute Heute Beitrag" über den Tod von Ulrich Mühe, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 22. Mai 2011, 16:49
von horror1966
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Tomorrow, When the War Began
(Tomorrow, When the War Began)
mit Caitlin Stasey, Rachel Hurd-Wood, Lincoln Lewis, Deniz Akdeniz, Phoebe Tonkin, Chris Pang, Ashleigh Cummings, Andrew Ryan, Colin Friels, Don Halbert, Olivia Pigeot, Stephen Bourke, Kelly Butler, Julia Yun, Dane Carson
Regie: Stuart Beattie
Drehbuch: John Marsden / Stuart Beattie
Kamera: Ben Nott
Musik: Reinhold Heil / Johnny Klimek
FSK 16
Australien / USA / 2010

Sieben junge Leute aus Australien wollen ein paar Tage am Busen der Natur verbringen und schlagen ihre Zelte in der Wildnis auf. Eines Nachts beobachten sie dabei ungewöhnliche Flugaktivität am Himmel. Als sie vom Ausflug nach Hause zurück kehren, fehlt von ihren Bekannten und Verwandten jede Spur, Dörfer und Höfe wirken wie ausgestorben. Es stellt sich heraus, dass eine fremde Macht Australien überfallen und die Bewohner in Lagern zusammen getrieben hat. Die jungen Leute beschließen, Widerstand zu leisten.


Stell dir vor es ist Krieg, doch nicht jeder merkt es


So ungefähr stellt sich die Ausgangssituation dieses Filmes dar, der doch in seinen Grundzügen ziemliche Ähnlichkeiten zu "Die rote Flut" aus dem Jahre 1984 aufweist. Es handelt sich hier aber nicht um das geplante Remake des Klassikers, zudem hat man hier lediglich den ersten teil einer Geschichte vor sich, die aller Vorraussicht nach in einer Trilogie enden wird. In den ersten gut 25 Minuten ist von einem Kriegsgeschehen noch weit und breit keine Spur, vielmehr bekommt der Zuschauer es mit einer eher oberflächlichen Vorstellung der jugendlichen Hauptdarsteller zu tun, die zudem auch noch mit etwas trockener Situationskomik garniert ist, so das man zunächst den Eindruck erhält, das man sich in einem 08/15 Teeniefilm befindet. Die 7 Jugendlichen machen sich also auf den Weg, ein unbeschwertes und lockeres Wochenende in der freien Wildnis Australiens zu erleben, wobei sich dem Betrachter einige herrliche Landschaftsbilder präsentieren. Es herrscht eine ausgelassene und fröhliche Stimmung an einem paradiesischen Ort, den die Jugendlichen als "Hölle" bezeichnen, was bei der Ansicht der Location einen extremen Widerspruch darstellt.

So vergehen dann die ersten Minuten des Filmes in einer äusserst unbeschwerten Stimmung, die sich allerdings schlagartig ändert, als die Clique wieder nach Hause kommt, denn die heimischen Straßen sind menschenleer und auch in den jeweiligen Elternhäusern ist kein familienmitglied anzutreffen. Stattdessen müssen die Freunde erkennen, das in ihrer Abwesenheit ein Krieg ausgebrochen ist und Australien von asiatischen Invasoren eingenommen wurde. Es ist insbesondere dieser extreme Stimmungs-Kontrast der Einführungsphase und der darauffolgenden Atmosphäre, der einen auch als Zuschauer nicht unberührt lässt, versucht man doch fast schon zwangsläufig, die vorgegebene Situation auf sein eigenes Leben zu beziehen und verspürt dabei die gleiche Hilflosigkeit, die in diesem Moment bei den Protagonisten vorherrscht. Dies verleiht dem Szenario eine ganz eigene Dynamik, erlebt man doch nun das Geschehen nicht nur aus der Sicht der Betroffenen, sondern sieht sich phasenweise als teil der Gruppe und fragt sich dabei immer wieder, wie man nun selbst vorgehen würde.

Nun kommt es bei einer Geschichte mit vorliegender Thematik fast schon unvermeidlich auch zu gewissen Situationen, die einen eher naiven und ziemlich unlogischen Eindruck hinterlassen, denn wenn man beispielsweise sieht, in welcher Form die Teenies den ausgebildeten Soldaten des Feindes Schaden zufügen, kann man sich über den Realitätsgehalt der Ereignisse schon seine Gedanken machen, was allerdings in keinster Weise etwas am hohen Unterhaltungswert des Filmes ändert. Und sein wir doch einmal ganz ehrlich, die vorgegebene Story ist doch nahezu prädestiniert dafür, das hier aus ahnungslosen und unbeschwerten Jugendlichen Helden geboren werden, die letztendlich alles in ihrer Macht stehende tun, um ihre Stadt aus der Umklammerung des Feindes zu befreien. Und so wachsen sie dann auch über sich hinaus, wobei sie immer wieder versuchen, den Invasoren mit gezielten Aktionen Schaden zuzufügen, was ihnen selbstverständlich auch gelingt. Dabei entfaltet die geschichte einen sehr konstant gezogenen Spannungsbogen und bietet auch diverse Action-Passagen, bei denen es sich in der Hauptsache um Schießereien und Explosionen handelt. Das mag sich im ersten Moment nicht unbedingt extrem abwechslungsreich anhören, passt aber absolut in das überzeugende Gesamtbild, das man von diesem Film erlangt.

Trotz der diversen Ähnlichkeiten zu "Die rote Flut" handelt es sich keinesfalls um einen dumpfen Abklatsch, denn die auf dem Roman von John Marsden basierende Geschichte hat ihre ganz eigenen Stärken, die beispielsweise auch in den vollkommen unterschiedlichen Charakteren der Hauptdarsteller zu finden sind, die mit der Zeit ein wirklich eingeschworener Haufen werden. Auch die Zeichnung der einzelnen Figuren weiss durchaus zu gefallen, kann man doch sehr gut die Veränderungen der einzelnen Persönlichkeiten nachvollziehen. Zudem hinterlassen eigentlich alle einen sehr symphatischen Eindruck beim Zuschauer, auch wenn das bei einigen Figuren erst mit zunehmender Laufzeit geschieht. Letztendlich kann man rückwirkend sagen, das "Tomorrow, When the War Began" insgesamt gesehen einen äusserst guten Gesamteindruck hinterlässt, woran auch die angesprochenen unlogischen Momente rein gar nichts ändern können. Regisseur Stuart Beattie hat eine wirklich spannende und sehr unterhaltsame Story äusserst gut ins Bild gesetzt und eine Darsteller-Riege verpflichtet, die jede Menge Symphatiepunkte beim Betrachter sammeln kann. So entsteht ganz automatisch ein hoher Identifikations-Faktor, der einen ganzzeitig mitfiebern lässt. Selbst das offene Ende des Szenarios erscheint keineswegs störend, weiss man doch das eine Fortsetzung folgen wird, auf die man sich jetzt schon freuen kann und ihr gespannt entgegensieht.


Fazit:


Sicherlich bekommt man es hier mit keinem filmischen meisterwerk zu tun, aber "Tomorrow, When the War Began" ist ein äusserst unterhaltsamer Film mit einer sehr interessanten Thematik. Die Umsetzung der Story kann man trotz einiger Logiklöcher als sehr gelungen bezeichnen, zudem wartet der Film auch noch mit einigen gut inszenierten Action-Passagen auf, die den insgesamt gewonnenen Gesamteindruck noch zusätzlich aufwerten. man kann jetzt schon auf die Weiterführung der Geschichte gespannt sein und inständig hoffen, das sie sich ähnlich interessant gestaltet wie der vorliegende erste Teil.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 100 Minuten
Extras: Making Of, Alternate Ending, Deleted Scenes, Outtakes, Passage Readings by John Marsden

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 22. Mai 2011, 19:24
von horror1966
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Stumme Schreie im See 2
(Return to Cabin by the Lake)
mit Judd Nelson, Brian Krause, Dahlia Salem, Claudette Mink, JR Bourne, Andrew Moxham, Kandyse McClure, Will Sanderson, Aaron Trainor, Natasha Wilson, Emmanuelle Vaugier, Elizabeth Bowen, Darren Moore, Daniella Evangelista, Tamara Taggart
Regie: Po-Chih Leong
Drehbuch: David Stephens / Jeffrey Reddick
Kamera: Stephen M. Katz
Musik: Frankie Blue
FSK 16
USA / 2001

Gegen den Widerstand der Öffentlichkeit wird das Drehbuch des toten Psychopathen Stanley Caldwell verfilmt, der darin seine Morde an jungen Frauen verarbeitet hatte. Ihre Leichen schmückten seinen Unterwassergarten. Drehbuchautorin Alison Gaddis und Regisseur Mike Helton kommen mit den Dreharbeiten gut voran. Alles scheint perfekt, bis der neue Regieassistent eintrifft. Plötzlich häufen sich blutige Ereignisse und tödliche Unfälle...


Regisseur Po-Chih Leong hat nur ein Jahr nach dem Erscheinen des ersten Teils zeitnah einen nachfolger präsentiert, der den Zuschauer doch mit ziemlich zwiespältigen Gefühlen zurücklässt. Dabei muss ich vorrausschicken, das ich den Vorgänger nicht kenne, was allerdings keinerlei Problem darstellt, da man von der ersten Minute an in die Geschichte hineinfindet. Man hat es hier mit einem Thriller zu tun, der durchaus seine starken Momente hat, die insbesondere im guten Schauspiel von Judd Nelson begründet sind, jedoch entbehrt das Szenario eines gut aufgebauten Spannungsbogens, da man von vornherein weiss, um wen es sich bei dem scheinbar psychophatischen Killer handelt. Dennoch gestalten sich die Ereignisse phasenweise recht interessant und unterhaltsam, so das man im Endeffekt die offensichtliche Vorhersehbarkeit der Geschehnisse beiseite schieben kann. Der größte Schwachpunkt dieser Fortsetzung liegt viel eher darin, das es ihr streckenweise an der nötigen Ernsthaftigkeit fehlt, gibt es doch nicht gerade wenige Momente, in denen man mit einem ziemlich unpassenden Humor aufwartet, der vor allem im Overacting diverser Darsteller zum Ausdruck kommt.

Irgendwie passen diese Momente nicht in das Szenario und verleihen dem Ganzen sogar an einigen Stellen eine äusserst alberne Note, ohne die "Stumme Schreie im See 2" meiner Meinung nach einen besseren Eindruck hinterlassen hätte. So weiss man manchmal gar nicht so genau, ob man sich in einem phasenweise recht guten Horror / Thriller oder vielmehr in einer Persiflage auf das Genre befindet. Es entsteht dadurch der Eindruck, das sich die Macher des Filmes nie so richtig entscheiden konnten, in welche Richtung ihr Werk denn nun tendieren soll, wodurch die Story halt diesen zwiespältigen Eindruck beim Betrachter hinterlässt. Trotzdem kann ich einige eher vernichtende Kritiken im Netz nicht so ganz nachvollziehen, entbehrt der Film doch nicht einen gewissen Unterhaltungswert und ist zum einmaligen Anschauen jederzeit geeignet. Man sollte nur von Beginn an mit eher niedrigen Erwartungen an die geschichte herangehen, die sich nicht gerade auf einem sehr hohen Qualitäts-Level einpendelt.

Dafür bekommt man eine ganze Menge Morde präsentiert, wobei man aber keinerlei Härte oder Blut erwarten sollte. Wer also auf die härtere Gangart geeicht ist, wird in diesem fall ganz sicher nicht auf seine Kosten kommen, geht es doch vollkommen unblutig zur Sache. Auch von den agierenden Darstellern sollte man mit Ausnahme von Judd Nelson keine Wunderdinge erwarten, manch ein Akteur kann sogar durch das angesprochene Overacting die eigenen Nerven ganz schön strapazieren. Ansonsten bekommt man den üblichen Durchschnitt geboten, aus dem nur der erwähnte Hauptdarsteller etwas herausragt, denn seine Interpretation des psychphatischen Killers ist streckenweise wirklich sehr schön anzusehen und macht einem sogar phasenweise richtig Spaß. Das war es dann aber auch schon mit wirklichen Highlights in dieser ansonsten maximal mittelmäßigen Umsetzung einer Story, die man mit etwas mehr Hingabe auch weitaus spannender hätte gestalten können.

Letztendlich ist "Stumme Schreie im See 2" ein Werk, das man ohne Bedenken einmal anschauen kann, das aber im Endeffekt nicht unbedingt viel Substanz anbietet und so auch keinen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Zuschauers hinterlässt. Es gibt allerdings auch jede Menge Genre-Vertreter, die im Bezug auf den reinen Unterhaltungswert noch nicht einmal ansatzweise mit diesem Film konkurrieren können.


Fazit:


Wie immer liegt es im Auge des Betrachters, jedoch ist "Stumme Schreie im See 2" keinesfalls so schlecht inszeniert, wie es manche Kritiken eventuell vermuten lassen. Das Problem des Filmes liegt ganz einfach darin, das er sich nur schwer für eine einzige Richtung entscheiden kann. Meisterwerke sehen anders aus, aber für ein größtenteils kurzweiliges Filmvergnügen für zwischendurch ist das Werk durchaus geeignet.


5/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 25. Mai 2011, 17:34
von horror1966
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The Hole
(The Hole)
mit Chriss Massoglia, Haley Bennett, Nathan Gamble, Teri Polo, Bruce Dern, Quinn Lord, John DeSantis, Douglas Chapman, Mark Pawson, Peter Shinkoda, Jonathan Bruce, Merritt Patterson, Ali Cobrin, Chelsea Ricketts, Chord Overstreet
Regie: Joe Dante
Drehbuch: Mark L. Smith
Kamera: Theo van de Sande
Musik: Javier Navarrete
FSK 16
USA / 2009

Niemand sollte diese Falltür finden, niemand sollte sie je wieder öffnen. Doch was sind Vorhängeschlösser und aufgehäuftes altes Zeug gegen die Neugier eines Zehnjährigen.
Lucas und sein älterer Bruder Dane entdecken die seltsame Falltür im Keller ihres neuen Hauses jedenfalls gleich nach dem Einzug. Und öffnen sie natürlich! Ein bodenloser schwarzer Schacht tut sich vor ihnen auf, der sein Geheimnis nicht preisgibt. Dann geschieht etwas Unheimliches. Die schlimmsten Ängste der Jungen materialisieren sich in der Realität und alptraumhafte Gestalten greifen sie an. Dem Abgrund ist etwas wirklich Böses entstiegen...



Manche Türen sollten verschlossen bleiben


Regie-Altmeister Joe Dante (Das Tier) hat mit "The Hole" einen wirklich guten-und überzeugenden Genre-Beitrag abgeliefert, an dem freunde spannender Gruselfilme ihre Freude haben dürften. Dabei bin ich aufgrund etlicher eher mittelmäßigen Kritiken mit eher niedrigen Erwartungen an diesen Film herangegangen, um dann umso überraschter festzustellen, das "The Hole" weitaus schlechter dargestellt wird als der Film im Endeffekt ist. Man sollte sich selbstverständlich darüber im Klaren sein, das hier eine Geschichte erzählt wird, in der es nicht um Härte oder Splatter-Gore Effekte geht, man bekommt einen herrlich atmosphärischen Gruselfilm präsentiert, der im letzten Drittel auch noch mit einigen Fantasy-Elementen angereichert wurde. Doch gerade dieser Aspekt scheint einigen Leuten etwas schwerer im Magen zu liegen, wobei diese Passagen doch absolut perfekt in das sehr gute Gesamtgefüge hineinpassen. Schon nach einer eher recht kurzen Einführungsphase entfaltet das Geschehen eine schön düstere Grundstimmung, die genau an dem Punkt beginnt, als die beiden Brüder Dane und Lucas die im Keller ihres neuen Hauses gefundene Falltür öffnen, aus der ihnen eine unendliche Dunkelheit entgegenschlägt. Zusammen mit Nachbarin Julie versuchen die Jungen, das Geheimnis der Dunkelheit zu ergründen und geraten dabei in ziemlich große Gefakr. Ist dem Zuschauer am Anfang noch nicht ganz klar, um welche Art von Bedrohung es sich eigentlich handelt, so kristalliert sich mit zunehmender Laufzeit doch ziemlich schnell heraus, das die scheinbar unendlichen Tiefen der Dunkelheit die Kids mit ihren ureigensten Ängsten konfrontiert, die sich auf verschiedendste Art und Weise manifestieren.

Dante ist es hier meiner Meinung nach hervorragend gelungen, seiner Geschichte das genau richtige Grusel-Feeling zu verpassen, das zudem von einigen wohlplacierten Schockmomenten noch zusätzlich unterstützt wird. Der dabei entstehende Spannungsbogen kann sich wirklich sehen lassen und obwohl man schon einigermaßen zeitig erkennt worauf die mysteriösen Ereignisse hinauslaufen, nimmt das dem geschehen rein gar nichts von der vorhandenen Spannung, die sich bis zum Ende konstant aufrechterhalten kann. Dazu tragen auch die im letzten Drittel auftretenden Fantasy-Elemente bei, die von nicht wenigen Leuten negativ kritisiert werden und deren Meinung nach "The Hole" zu einem familientauglichen Fantasy-Film mutieren lassen. Nun gut, dann könnte man auch Die Nightmare on Elm Street Filme in diese Kategorie einordnen, denn wenn ich an die Auseinandersetzung zwischen Dane und seinem Vater in der Fantasiewelt denke, tun sich doch erstaunliche Parallelen zu den Traumwelten diverser Nightmare-Teile auf, die ja wohl auch eher in den fantasy-bereich einzuordnen sind. Wie dem aber auch sei, es ist natürlich immer Ansichtssache, aber warum wird ein Gruselfilm ohne Härte und Blut gleich als familientauglicher Fantasyfilm eingestuft, wohingegen solche Elemente in harten Horrorfilmen als sehr gelungen bezeichnet werden?

Eigentlich ist das aber auch vollkommen egal, denn die Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Doch Dantes Film bietet ein wirklich überzeugendes Gesamtpaket, von dem sich auch eine gleichbleibende Faszination auf den Zuschauer überträgt. Die ganz große Stärke des Filmes ist dabei die wirklich herrlich düstere-und teils schaurige Atmosphäre, die einen auch phasenweise mit einer Gänsehaut überziehen kann. Zudem lässt das Geschehen auch in diversen Passagen bedrohliche Züge erkennen, die dem gewonnenen Gesamteindruck einen noch positiveren Anstrich verleihen. Zu diesem tragen auch die überzeugenden Jung-Darsteller bei, die allesamt einen sehr guten Eindruck hinterlassen und denen man die Freude am Schauspiel anmerkt. Doch das Bete am Film ist meiner Meinung nach der Aspekt, das man den aufsteigenden Horror zumeist nicht wirklich greifen kann, da er sich immer wieder auf die verschiedendsten Arten zu erkennen gibt. Dabei ist es vollkommen egal, ob dies in der Form von Geistererscheinungen oder durch angriffslustige Clown-Puppen geschieht, denn die Wirkung auf den Zuschauer ist dabei gleichbleibend. Und so kann man sich insgesamt gesehen über einen gelungenen Gruselfilm freuen, der eine äusserst kurzweilige und dabei immer spannende Geschichte erzählt.

Letztendlich ist dieser Film von Joe Dante ganz sicher kein revolutioniernder Genre-Beutrag, aber "The Hole" bietet angenehme Gruselkost, die sich als absolut sehenswert entpuppt. Wer allerdings auf Härte und Blut eingestellt ist, wird ganz sicher nicht auf seine Kosten kommen, doch dafür ist die Geschichte auch überhaupt nicht ausgelegt. Dafür bekommt man einen sehenswerten Film serviert, der in erster Linie durch eine hervorragende Atmosphäre zu überzeugen weiss und auch durchgehend spannend inszeniert wurde. Gute Darsteller und eingefügte Fantasy-Elemente runden die ganze sache sehr gut ab und präsentieren insgesamt ein Filmerlebnis, das man sich jederzeit gut anschauen kann, ohne dabei seine Zeit zu verschwenden.


Fazit:


Joe Dante hat mit "The Hole" ganz bestimmt kein Meisterwerk des Genres geschaffen, präsentiert aber dem Zuschauer einen Film, der genau das bietet was man von ihm erwarten sollte. Eine gut unterhaltende-und sehr atmosphärische Gruselgeschichte, die mit guten darstellern besetzt ist und über einen sehr gelungenen Spannungsbogen verfügt, der den Zuschauer bis zum Ende in Beschlag nimmt. Ich fühlte mich jedenfalls bestens und sehr kurzweilig unterhalten und kann eine uneingeschränkte Empfehlung für diesen Film aussprechen.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 88 Minuten
Extras: Making Of, Interview mit Cast & Crew, Arbeiten mit 3D am Set, Originaltrailer, Trailershow