Okay, das musste ich tatsächlich
dreimal lesen, um alle Details zu erfassen. Klingt nach 'ner ziemlichen Katastrophe. Also erstmal
Ich habe beim Studium gerade überlegt, was meine B&O-Anlage alles kann und will das mal gegenüberstellen. Nicht um dich zu frusten, sondern als simplen Vergleich.
Ich habe damals 3000 DM bezahlt (Listenpreis 4500 DM), was wohl etwa deinen heutigen 2000€ entspricht. Lautsprecher für je 2000 DM gingen allerdings extra, ebenso wie der später gekaufte Plattenspieler. Die Fernbedienung habe ich mir gespart, denn
alle Funktionen lassen sich auch direkt am Gerät bedienen und die hätte 450 DM extra gekostet. Das war mir zu albern! Allerdings wäre das so eine Multifunktionsfernbedienung gewesen, mit der ich auch meinen (theoretischen) B&O-Fernseher, (theoretischen) B&O-Videorecorder, und späteren B&O-Plattenspieler hätte bedienen können; die fanden es nämlich auch schon immer toll, wenn man alle Komponenten bei ihnen kauft.
Ansonsten muss ich noch sagen, dass die Bauteile klangtechnisch in die Oberklasse gehören, jedoch High End-Fanatikern sicherlich nicht genügen würden. B&O hatte immer das typisch dänische Händchen für Stil, gibt ja unzählige Designklassiker aus dem kleinen Land, bei der technischen Umsetzung sind sie durchaus auch Kompromisse zugunsten der Optik eingegangen. So hat das Beocenter z.B. keinen Phonoverstärker, weil dafür offensichtlich kein Platz mehr war, deshalb kann man nur Plattenspieler mit eingebautem Vorverstärker anschließen. Und das CD-Laufwerk stammt als Zulieferung vom Massenproduzenten Philips. Nur, damit du nicht glaubst, ich lobe meinen Besitz ungerechtfertigt über den Klee.
Aber selbstverständlich beherrscht meine Anlage alle Bedienungsstandards und wartet auch mit einigen für damalige Zeiten ungewöhnlichen Gimmicks auf. Natürlich kann ich Balance und Klang (getrennt nach Höhen und Tiefen) manuell regeln, selbstverständlich bleiben alle Funktionen erhalten, wenn ich den Kopfhörer einstöpsle, nur die Lautsprecher schalten ab.
Radioempfang mit diversen Senderspeicherplätzen gab es auch mal, aber das nutze ich nicht mehr, da das analoge Radio über Kabel ja abgeschaltet wurde.
Das Kassettenteil hat übrigens Autoreverse. Der CD-Player eine Random-Funktion, ich kann die Reihenfolge aber auch vorgeben oder bestimmte Titel wiederholen und andere aussparen. Der Plattenspieler besitzt eine Repeat-Funktion, wie bereits erwähnt, und eine bestimmte Stelle kann ich direkt anfahren, wobei mir eine kleine Lampe hilft, die das Vinyl beleuchtet.
Und grad, wo ich all das schreibe, verstehe ich auch wieder, warum ich so auf diese Komponenten abgefahren bin, sie sind einfach geil! Punkt!
Die Uhrzeit weiß das Beocenter allerdings nicht, aber dafür meine Zweitanlage von Yamaha, die im Schlafzimmer steht. Von der erzähle ich dir ein anderes Mal, wenn du noch mit mir redest.
Aber jetzt Spaß beiseite, so wie ich das aus deinen Ausführungen lese, sind in erster Linie die digitalen Komponenten das Problem. Bedienfunktionen über Apps z.B. habe ich nicht, Bluetooth habe ich nicht etc., bei mir ist alles rein analog. Und - das ist gut so! Im Bereich HiFi vertraue ich nur analoger Technik, alles verkabelt und ohne neumodischen Mist. Ich habe beim Beocenter einen DVD-Player über den AUX-Eingang angeschlossen, damit ich auch MP3s über den USB-Stick abspielen kann. Das wars! Ebenso der Kopfhörer, beyerdynamics - klassische, hochwertige Kopfhörermarke, ist selbstverständlich kabelgebunden.
Was wäre denn, wenn dein WLAN ausfiele, würde dann auch deine Musikanlage streiken?
Danke für die Ausführungen über "Block", optisch fand ich die gar nicht übel, aber da bin ich gewarnt und würde mich eher an einen klassischen High End-Hersteller halten. Mit den Einsteigermodellen von denen fährt man wahrscheinlich besser. Übrigens machen mich die aktuellen Komponenten von B&O auch nicht so an. Optisch eher einfallslos und technisch mit viel digitalem Dreck wie Bluetooth, das bräuchte ich eher nicht.
Soweit erstmal. Das Thema Musikgenuss und HiFi ist ein ziemliches Mienenfeld, zehn Personen, zehn verschiedene Aussagen. Aber zwischen dem Transrotor-Plattenspieler für Fetischisten, denen Geld keine Rolle spielt, und der schrottigen Kompaktanlage, die uns unsere Eltern mit 14 schenkten, muss es schließlich auch noch einen Mittelweg geben.