Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
Verfasst: Mo 2. Dez 2024, 18:16
315. Villain / Die alles zur Sau machen (Michael Tuchner, 1971)
Vic Dakin (Richard Burton) ist ein Londoner Gangster, mit Kontakten ganz nach oben. Dakin kann seine
Herkunft von der Straße nie verleugnen und hat eine kurze Zündschnur, wenn ihm jemand quer kommt.
Dagegen umsorgt Dakin seine ältliche Mutter fast liebevoll. Und Dakin ist rasend eifersüchtig,
wenn sein Liebhaber Wolfie (Ian McShane) anderen schöne Augen macht.
"Villain" startet mit einer unangenehmen Szene, in der Dakin sein Rasiermesser an einem vermeintlichen
Verräter austestet. Zentral im Film positioniert ist der Überfall auf einen Lohngeldtransporter, den Dakin
nach einem Tipp kurzerhand organisiert. Doch ganz entgegen den damals beliebten Heist-Movies
wird der Coup nicht minutiös durchgeplant und ausgeführt, sondern improvisiert und brachial
per Faustkampf ausgefochten. Das nachfolgende Chaos in der Unterwelt, das Inspektor Matthews (dargestellt
durch den überragenden Nigel Davenport) für sich auszunutzen gedenkt, ist zugleich ein Spiegel des
chaotischen Innenlebens Dakins.
Der sich im Winter seiner Karriere befindliche Burton versucht sich hier auf Gangster-Neuland und
"Villain" im Fahrwasser von "Get Carter" mitzuschwimmen. Beides gelingt nur bedingt.
Dennoch unbedingt sehenswert.
7/10
Vic Dakin (Richard Burton) ist ein Londoner Gangster, mit Kontakten ganz nach oben. Dakin kann seine
Herkunft von der Straße nie verleugnen und hat eine kurze Zündschnur, wenn ihm jemand quer kommt.
Dagegen umsorgt Dakin seine ältliche Mutter fast liebevoll. Und Dakin ist rasend eifersüchtig,
wenn sein Liebhaber Wolfie (Ian McShane) anderen schöne Augen macht.
"Villain" startet mit einer unangenehmen Szene, in der Dakin sein Rasiermesser an einem vermeintlichen
Verräter austestet. Zentral im Film positioniert ist der Überfall auf einen Lohngeldtransporter, den Dakin
nach einem Tipp kurzerhand organisiert. Doch ganz entgegen den damals beliebten Heist-Movies
wird der Coup nicht minutiös durchgeplant und ausgeführt, sondern improvisiert und brachial
per Faustkampf ausgefochten. Das nachfolgende Chaos in der Unterwelt, das Inspektor Matthews (dargestellt
durch den überragenden Nigel Davenport) für sich auszunutzen gedenkt, ist zugleich ein Spiegel des
chaotischen Innenlebens Dakins.
Der sich im Winter seiner Karriere befindliche Burton versucht sich hier auf Gangster-Neuland und
"Villain" im Fahrwasser von "Get Carter" mitzuschwimmen. Beides gelingt nur bedingt.
Dennoch unbedingt sehenswert.
7/10