Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Gestern in dieser strangen Disco CHAMELEONS VOX.
Zwei der Gründungsmitglieder der Chameleons sind unter oben genannten Namen auf Tour. Sinniger Name, da der Sänger mit der einprägsamen Stimme dabei ist.
Sie spielten die gesamte großartige LP SCRIPT OF A BRIDGE nach. Und zwar in der LP-Reihenfolge. Ich finde das ja immer ein stranges Konzept, aber was Lou Reed, Sonic Youth und the Cure können, dachten sich die Chameleons, können wir auch.
Ich bin hin, weil ich eit Frühjugendtagen ein großer Fan ihrer ersten zwei PostPunk Alben bin. Meist wurden sie wegen dunklen Untertöne in Gitaarengruftie Bereich verortet, und sie sind auch nicht soooo weit von Cure, Bunnyen und so weg.
Aber sehr eigen, wie die Gitarren die Riffe auseinandernehmen, die Melodien und die Stimme vom Sänger, das abwechslungsreiche Schlagzeug (Nähe mittlere Siouxsie), und die sehr sehr großen Songs.
Als junger Mensch konnte ich sie nicht live sehen, daher holte ich das gesten nach. Da waren halt auch viele ältere Ex-Irgendwas im Grundton schwarz. Die Band war aufgeräumt, gerührt ob des vollen Hauses gut drauf und spielten SA-GEN-HAFT!!!
Vielleicht war eine Erwartungshaltung ja auch niedrig, weil ich nter ähnlichen Rahmenbedingungen auch schon erschröckliches erlebte, aber das war super.
Nach dem Durchspielen der LP (die ja auch nur Hits hat), gab es im zweigeteiten Zugabenblock neues und anderes altes. Und in einem Song Clash, Stranglers undJoy Division zu zitieren macht auch de Verortung klar.
Klingen halt immer so wie früher und das ist gut!
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Zwei der Gründungsmitglieder der Chameleons sind unter oben genannten Namen auf Tour. Sinniger Name, da der Sänger mit der einprägsamen Stimme dabei ist.
Sie spielten die gesamte großartige LP SCRIPT OF A BRIDGE nach. Und zwar in der LP-Reihenfolge. Ich finde das ja immer ein stranges Konzept, aber was Lou Reed, Sonic Youth und the Cure können, dachten sich die Chameleons, können wir auch.
Ich bin hin, weil ich eit Frühjugendtagen ein großer Fan ihrer ersten zwei PostPunk Alben bin. Meist wurden sie wegen dunklen Untertöne in Gitaarengruftie Bereich verortet, und sie sind auch nicht soooo weit von Cure, Bunnyen und so weg.
Aber sehr eigen, wie die Gitarren die Riffe auseinandernehmen, die Melodien und die Stimme vom Sänger, das abwechslungsreiche Schlagzeug (Nähe mittlere Siouxsie), und die sehr sehr großen Songs.
Als junger Mensch konnte ich sie nicht live sehen, daher holte ich das gesten nach. Da waren halt auch viele ältere Ex-Irgendwas im Grundton schwarz. Die Band war aufgeräumt, gerührt ob des vollen Hauses gut drauf und spielten SA-GEN-HAFT!!!
Vielleicht war eine Erwartungshaltung ja auch niedrig, weil ich nter ähnlichen Rahmenbedingungen auch schon erschröckliches erlebte, aber das war super.
Nach dem Durchspielen der LP (die ja auch nur Hits hat), gab es im zweigeteiten Zugabenblock neues und anderes altes. Und in einem Song Clash, Stranglers undJoy Division zu zitieren macht auch de Verortung klar.
Klingen halt immer so wie früher und das ist gut!
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jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- sergio petroni
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Kommenden Mittwoch, den 1. Oktober, gehts zur Kleinkunstbühne hier im Ort.
Auftreten wird Matthias Deutschmann mit seinem Programm "Solo 2014"
Für mich ist es immer wieder eine Freude, diesen Top-Kabarettisten zu sehen.
Toll wie er seinen bösen Pointen mit düsteren Celloklängen einen noch tieferen Nachhall verleiht.
Ich wundere mich allerdings beständig, wieso Herr Deutschmann immer wieder
in unserem Kaff aufschlägt, heißen doch seine weiteren Tourdaten für 2014 unter
anderem Mainz, Bonn, Köln, Hamburg, Berlin, München, Salzburg,...
Auftreten wird Matthias Deutschmann mit seinem Programm "Solo 2014"
Für mich ist es immer wieder eine Freude, diesen Top-Kabarettisten zu sehen.
Toll wie er seinen bösen Pointen mit düsteren Celloklängen einen noch tieferen Nachhall verleiht.
Ich wundere mich allerdings beständig, wieso Herr Deutschmann immer wieder
in unserem Kaff aufschlägt, heißen doch seine weiteren Tourdaten für 2014 unter
anderem Mainz, Bonn, Köln, Hamburg, Berlin, München, Salzburg,...
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
- Beiträge: 8339
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
So, der Matthias-Deutschmann-Abend ist rum. Wie erwartet waren die zwei Stunden
Programm wie im Fluge vorbei. In seinem aktuellen Programm "Solo 2014" teilt er
in vielen Richtungen aus. Ein besonderes Verhältnis scheint Deutschmann mit der
GEMA zu haben, die er mit Zahlen und Vergleichen als eigennützigen Denunziantenverein
hinstellt.
Programm wie im Fluge vorbei. In seinem aktuellen Programm "Solo 2014" teilt er
in vielen Richtungen aus. Ein besonderes Verhältnis scheint Deutschmann mit der
GEMA zu haben, die er mit Zahlen und Vergleichen als eigennützigen Denunziantenverein
hinstellt.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- buxtebrawler
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Aufgrund der Masse ab jetzt mehr im „Telegrammstil“:
05.09.2014, Kraken, Hamburg:
IN VINO VERITAS + DISILLUSONED MOTHERFUCKERS
IVV-Bandkopf Ladde feierte in seinen Geburtstag mit einem Gig hinein und hatte sich uns als zweite Band des Abends gewünscht. Da man bis Mitternacht mit dem Bühnenkrach durch sein muss, begannen wir pünktlich um 22:00 Uhr in – welch Wohltat! – Komplettbesetzung. Der Laden war richtig gut gefüllt und das gemischte Publikum hatte Bock auf uns, ging gut mit. Wir spielten das komplette Set und die Jungs von PROJEKT PULVERTOASTMANN forderten so lautstark „Waffel-Vibe“, dass wir das Ding auch noch zocken mussten und als Zugabe noch mal „Elbdisharmonie“ dranhingen. Möglicherweise hatte ich das berühmte Bierchen zu viel mir einverleibt, denn rekordverdächtige 3x versang ich mich. Ansonsten lief aber alles soweit glatt, einmal abgesehen von den Soundproblemen: Immer, wenn die Instrumente verstummten und ich zu einer Ansage ansetzte, ging ein Fiepen etc. durch den Raum, als würde sich ein Gate öffnen. Und mitten in ’nem Song fiel mein Mikro dann auch noch ganz aus, wurde aber flugs ausgewechselt. IN VINO VERITAS räumten mit ihrem ungehobelten Oi!-Punk ebenfalls gut ab, leider klang hier der Gesamtsound mitunter etwas breiig. Diejenigen, die Bock zu feiern hatten, störte das aber nicht im Geringsten. Mittlerweile hat die Band gar so viele Songs im Programm, dass sie gar nicht ihr ganzes Set unterbringen konnte, denn um 00:15 Uhr wurde kurzerhand der Saft abgedreht. Zuvor bereits konnte Ladde die zahlreichen Glückwünsche zu seinem 30. entgegennehmen, weigerte sich aber, die Kronkorken aufzufegen. Buh! Anmerken muss ich allerdings, dass nicht allen Gästen diese gewagte Mischung aus HC-Punk von uns Oi!-Punk von IVV so ganz zusagte und der eine oder andere tatsächlich vorzeitig die Kneipe verließ. Mir hat’s komplett Spaß gemacht und von mir aus können wir das gern mal wiederholen. Danke an IVV für die Einladung, den Kraken für die Bühne und Michi fürs Equipment-Fahren!
12.09.2014, Kraken, Hamburg:
THE SPECTATORS
SMALL-TOWN-RIOT-Gitarrist Norman lud mit seiner Cover-Combo in den Kraken, was meine Chance war, die Jungs endlich mal live zu Gesicht zu bekommen. Viel Gutes hatte man schon gehört über die Band, mit der Norman seiner Leidenschaft für klassischen Rock’n’Roll und andere Evergreens frönt, und natürlich wurde ich nicht enttäuscht: Die mit Kontrabass und Cajón anstelle eines Schlagzeugs instrumentierte Band coverte sich nicht nur souverän durch manch ’50s-Rock’n’Roll-Standard, sondern streute auch anderes ein wie z.B. JOHNNY CASHs „Folsom Prison Blues“, u.a. mit deutschem GUNTER-GABRIEL-Text gesungen vom Bassisten mit seiner Reibeisenstimme oder „Boys of Summer“ von EAGLE Don Henley, in dieser Version besser als das Original! Nicht nur das unterscheidet die Band von einer x-beliebigen Oldie-Gruppe, die auf Stadtfesten ihr Coverset herunterreißt – THE SPECTATORS sind mit ehrlicher Leidenschaft, punkiger Attitüde und viel musikalischem Geschick dabei, insbesondere der zweite Gitarrist Kim tat sich hervor und zauberte aus Klampfe und Effektgerät manch Überraschendes. Könnte ich mir eigentlich jeden Tag anhören und diejenigen, die die Kneipe ansehnlich füllten, werden ähnlich gedacht haben. Kurzweilig und richtig gut!
19.09.2014, True Rebel Tattoo, Hamburg:
SMALL-TOWN-NORMAN
Nur eine Woche später gab sich Norman erneut die Ehre, diesmal mit seinem Solo-Akustik-Programm zu Ehren des „Reeperbahn Festival Walk-In“ getauften Tags der offenen Tür des True-Rebel-Tattoo-Stores auf St. Pauli, an dem man sich bei immer noch herrlichstem Sommerwetter nicht nur günstiger als sonst tätowieren lassen, sondern sich auch den einen oder anderen Drink oder Cupcake genehmigen konnte, während Norman entspannt einen Evergreen nach dem anderen herausholte, angefangen wieder bei Rock’n’Roll-Standards über SIMON & GARFUNKEL, DIE ÄRZTE und, und, und... Zeitlose Songs, kompetent und leidenschaftlich vorgetragen von einem begnadeten Alleinunterhalter. Ich gehe einfach mal davon aus, dass er auch für diejenigen immer noch gut zu hören war, die vor der Tür rauchten und tranken, statt sich im Inneren des Ladens aufzuhalten – anders könnte ich mir das nicht erklären. Nach einer längeren Pause wurde der Gute während des zweiten Teils seines Sets auch noch Opfer seines SMALL-TOWN-RIOT-Kollegen Timo, der ihn währenddessen fütterte, abfüllte und ihm Salzstangen ins Ohr steckte...
19.09.2014, Kraken, Hamburg:
YACØPSAE + RAZORS
Beide stilistisch so gegensätzlichen Bands, die aber die große Punk-Subkultur vereint, haben eine Live-Split-10“ aufgenommen und feierten an diesem Abend ihre Record-Release-Party im Kraken. Das Besondere: Zunächst traten beide nacheinander auf und spielten lediglich die Songs der neuen Platte, danach betraten erneut die RAZORS die Bühne und spielten ein ausgiebiges Set. Und so geil hatte ich die RAZORS lange nicht mehr gehört! Der Sound war astrein, Dankers im positiven Sinne nöliger Gesang wurde gut in den Gesamtklang eingelassen und ein Oldschool-’77-Punkrock-Kracher nach dem anderen herausgerotzt, die mich zu ausgiebigem klassischem Pogo veranlassten und auch die übrigen Besucher in der vollen und engen Kneipe begeisterten. Die alten Herren haben es so manch Jungspund mal wieder so richtig vorgemacht und bewiesen neben musikalischer Abgeklärtheit eine bewundernswerte Ausdauer. Vermisst habe ich lediglich das doch eigentlich obligatorische BLITZ-Cover. Die Power-Violencer von YACØPSAE fand ich persönlich wie üblich untanzbar, spielten den Laden aber alles andere als leer, im Gegenteil! Ein schweres musikalisches Brachialgewitter erschütterte den Kiez und ich bin ja immer wieder fasziniert, wie die Bandmitglieder die einzelnen Songs so sehr auseinanderhalten können, dass jeder Break, jeder Drumbeat und jedes Riff präzise zu sitzen scheinen. Beeindruckend!
20.09.2014, Alter Schlachthof, Stade:
SMALL TOWN RIOT + PHLEGMATIX + KOTZE IM EINKAUFSWAGEN
Das Jugendzentrum „Alter Schlachthof“ in Stade gibt es wieder, nach diversen Umbaumaßnahmen öffnete es vor relativ kurzer Zeit wieder seine Pforten und stellt dann und wann auch etwas wirklich Interessantes auf die Beine, so z.B. dieses Konzert. Dank STR-Gästelistenplatz gab es nicht viel zu überlegen und nach anfänglicher Orientierungslosigkeit in der Schwingestadt mitsamt am Bahnhof kennengelerntem Anhang fanden wir dann auch die Örtlichkeit. Der Schuppen sieht echt nobel aus, fasst ordentlich Leute und war eigentlich schon überdimensioniert für dieses Punk-Konzert. Lokaler Opener waren KOTZE IM EINKAUFSWAGEN und was sich erst einmal nach herrlichen räudigem „Deutschpunk“ anhört, entpuppte sich als Studentenkunstprojekt von ein paar Typen mit Papiertüten überm Kopf, die unhörbare Musik fabrizierten, zu der der Sänger irgendwelches Zeug stammelte oder auch schon mal aus dem aktuellen Rewe-Prospekt vorlas. Ging gar nicht. Das genaue Gegenteil dann die PHLEGMATIX aus Lübeck, die irgendwo zwischen Street- und Hardcore-Punk anzusiedeln sind und einen richtig geilen Gig ablieferten. Der Sänger kletterte auf allem Bekletterbarem herum und machte Ausflüge ins Publikum, der Bassist sorgte lauthals für Backgroundgesang der dreckigeren Sorte und der Gitarrist ließ sich für ein paar Songs vom Fahrer ablösen, der anscheinend auch mal mitspielen wollte (?!). Zu den englischsprachigen Eigenkompositionen gesellten sich mit „Gotta Go“ ein AGNOSTIC-FRONT-Cover sowie diverse Ansagen und Kommunikationsversuche mit dem Publikum, das zwar in grundsätzlich überschaubarer Anzahl erschienen, aber fast komplett am Durchdrehen war. Sehr gute Show, geb ich mir gern wieder mal! SMALL TOWN RIOT dann hatten ein wenig mit dem Basssound zu kämpfen, aber ansonsten war alles gewohnt gut, Timo klang noch etwas angepisster als sonst und die Songs sind über jeden Zweifel erhaben. Das mittlerweile teils sehr alkoholisierte Publikum fand ebenfalls Gefallen und vor Bierlachen wurde die Tanzfläche immer rutschiger. Dank des Hartalk-Verbots füllte die Band Bier in Kurzen-Becher und gab am Bühnenrand einen aus. Gegen Ende gelang Gitarrist/Sänger Norman noch das unfreiwillige Kunststück, eine Bierbuddel von der Bühne zu kicken, die natürlich in tausend Teile zersprang. War insgesamt ein schöner Abend in mal wieder etwas anderem Ambiente, wozu allerdings auch beitrug, dass die Uhren im eher ländlichen Stade etwas anders ticken: Gleich drei Türsteher gaben auf die Meute Acht bzw. in erster Linie darauf, dass niemand seine Bierflasche mit vor die Tür nahm. .. Auffällig auch die für eine zweistellige Besucheranzahl relativ hohe Frequenz an KRAWALLBRÜDER-Shirts… Nach dem Abbau konnten wir zusammen mit STR beim Veranstalter, der gleich nebenan wohnt, komfortabel nächtigen und mehr oder weniger ausgeruht am nächsten Morgen den Rückzug antreten. Danke dafür! Auf mehr geile Konzis im Alten Schlachthof!
02.10.2014, Lobusch, Hamburg:
MOLOTOV COCKTAIL + DIS DISASTER
Hardcore-Punk-Gig inner Lobusch, der recht spät begann, da sich der Laden nur gemächlich füllte. DIS DISASTER aus Berlin und Tel Aviv (aha!?) sind ‘ne anscheinend noch recht neue Combo, die sich – natürlich – dem D-Beat verschrieben, aber durchaus ihren eigenen Charakter vorzuweisen hat. Dazu tragen sowohl der Kreisch-/Schrei-Gesang bei als auch ausgedehntere Songparts, die eine wohlige, passende Endzeit-Atmosphäre entwickeln. Besonders der Drummer hat extrem Schweißtreibendes geleistet und noch bevor das Ganze irgendwie monoton hätte werden können, waren die Jungs und das Mädel auch schon durch. Nicht schlecht! MOLOTOV COCKTAIL aus den USA und Rumänien mussten das Konzert leider weiter verzögern, weil ein Teil der Anlage anscheinend im Dutt war – offensichtlich der, der auch schon während DIS DISASTER für ein fieses Pfeifen gesorgt hatte. Irgendwann funzte wieder alles und es ging ab mit HC-Punk der klassischen Sorte mit Betonung auf PUNK, möchte ich mal sagen… Die Band hat ‘ne neue Platte am Start und so oft mir der Name bisher schon untergekommen war, so habe ich sie doch bisher nie live sehen können. ‘ne gute Handvoll Leute drehte gut ab und lieferte sich eine relativ harte Tanzrevue, wobei nicht immer sonderlich Rücksicht auf andere genommen wurde. Erst als man anscheinend nicht mehr so recht konnte, fand sich auch für die Mädels Platz zu rhythmischen Bewegungen vor der Bühne. Schon ca. nach der Hälfte des Sets kündigte der Sänger den letzten Song an, doch es folgten locker noch einmal so viel. Das hat mich irgendwann ehrlich gesagt nicht mehr so 100%ig begeistert und nutzte sich mit steigender von sich Eingenommenheit des Frontmanns zunehmend ab, der letzte Kick fehlte für meine Ohren. Trotzdem war’s natürlich ein gelungenes Aufeinandertreffen diverser angenehmer Menschen und für ‘nen Fünfer Eintritt kann man ja gar nicht viel falsch machen.
04.10.2014, Indra-Club, Hamburg:
LAST SEEN LAUGHIN‘ + GRADE 2 + DÖRMPS
Nachdem ich tagelang den Ohrwurm „Shout out loud – Evil Conduct Punk & Proud“ im Kopf mit mir herumschleppte, hielt ich das für ein Zeichen und entschied mich, an einem Abend diverser Hamburger Konzertmöglichkeit nach längerer Zeit mal wieder das Indra auf St. Pauli aufzusuchen, um einem Oldschool-Oi!-Konzert beizuwohnen. Leider mussten EVIL CONDUCT verletzungsbedingt spontan absagen und konnten ihr neues Album somit nicht live präsentieren. Der Eintritt würde fairerweise um 5 Öcken auf 13 Taler gesenkt und zusammen mit Jungs von IN VINO VERITAS und CURB STOMP entschied ich mich, den Abend trotzdem zu unterstützen. Und damit waren wir nicht die einzigen; der Club war zwar nicht ausverkauft, aber doch ansehnlich gefüllt. Den Anfang machten die DÖRMPS aus Dortmund, der Drummer des Trios ist gleichzeitig der Sänger und gibt deutsche Texte zwischen Freizeitgestaltung und Gesellschafskritik von sich. Die Band hat ‘ne sympathische Ausstrahlung und scheint nicht unbedingt von der dummen Sorte zu sein, für meinen persönlichen Geschmack fehlen aber ein bisschen Dreck und hier und da ein einprägsamer Singalong – so zumindest mein erster Eindruck, denn vorher hatte ich höchsten mal ‘nen Sampler-Track gehört. Mal gucken, was da noch so kommt oder wie ich’s das nächste Mal auffasse. Von GRADE 2 hatte ich zuvor schon gehört, Englands jüngste Oi!-Band, sagt man. Und tatsächlich standen da drei Jungspunde auf der Bühne, die es aber bereits faustdick hinter den Löffeln hatten und schnörkellosen, klassischen Oi!-Sound mit heiserem Gesang, kräftigen Refrains und Oldschool-Schrammel-Gitarre mit schnieken eingestreuten Melodien zu bieten hatten. Da konnte einem schon das Herz aufgehen. Gecovert wurde auch, nämlich „One Law For Them“ von den 4-SKINS, wat von RUNNIN‘ RIOT und möglicherweise noch etwas, weiß ich gar nicht mehr genau – egal. Vor der Bühne tummelten sich ein paar wenige, dafür umso tanzwütigere Gestalten, da ging’s rau zur Sache und so richtig leiden konnte man sich auch nicht unbedingt immer… aber dazu später mehr. LAST SEEN LAUGHIN‘ sagte mir erst mal gar nix – da kann man mal sehen, mit welcher Aufmerksamkeit ich die Oi!-Szene die letzten Jahre verfolgt hatte. Schon wieder ein Trio, diesmal ein dänisches, zusammengesetzt aus Leuten von THE OUTFIT, THE HOOLIES und ZERO POINT. Ok, zwei von dreien kenne ich dann doch. Was LSL da ablieferten, war rauer, fieser Oi!-Punk der aggressiveren Sorte, der weniger um Filigranes bemüht ist, sondern eher das Äquivalent zu einem hässlichen Straßenköter, der dich ankläfft, darstellt. Die englischen Songs waren dennoch alles andere als bemüht aggro, sondern klangen wunderbar natürlich und ungekünstelt, hatten ihre Chöre in den Refrains, die für Eingängigkeit sorgten und – wie übrigens alle Bands des Abends – einen druckvollen, satten Sound, in diesem Falle verstärkt durch etwas ‘80er-Hall. Ein Song wurde dann auch noch auf Dänisch vorgetragen und am Ende „Evil“ von den 4-SKINS gecovert. Da hielt es dann auch mich nicht mehr und obwohl ich angesichts des mit Scherben übersäten Bodens eigentlich keine rechte Lust hatte, ließ ich mich mitreißen und schwang doch noch einmal kurz das Tanzbein. Die Scherben kamen zustande, weil der eine oder andere gut Angeschossene nicht nur ausgelassen vor der Bühne feierte, sondern auch mal ein Glas zerklirrte und sonstwie provozieren zu müssen meinte, was bei mind. einem Gast zu gleich drei Rauswürfen führte. Und obwohl das Indra keine Drehtür hat, tauchte er immer wieder auf. Immerhin trug er stark zum Unterhaltungsfaktor bei und wirkte auch nie gefährlich. Eigenartiger fand ich da das Pärchen, das bei LSL wie aus dem Nichts nach vorn geschossen kam, einmal wüst durch die nichttanzende Menge pogte und anscheinend genauso schnell wieder des Feldes verwiesen wurde. Das ging natürlich auch nicht ohne weiteren Glasbruch vonstatten… Sämtliche Gemüter des ansonsten vollkommen friedlichen und angenehmen Abends beruhigten sich spätestens, als DJ EMPEROR nach dem Gig mit Reggae- und Ska-Klängen den Soundtrack zum gemütlichen Absacker im Biergarten oder am Tresen lieferte. Insgesamt ein gelungener Abend, trotz des bedauerlichen Ausfalls des Headliners.
05.09.2014, Kraken, Hamburg:
IN VINO VERITAS + DISILLUSONED MOTHERFUCKERS
IVV-Bandkopf Ladde feierte in seinen Geburtstag mit einem Gig hinein und hatte sich uns als zweite Band des Abends gewünscht. Da man bis Mitternacht mit dem Bühnenkrach durch sein muss, begannen wir pünktlich um 22:00 Uhr in – welch Wohltat! – Komplettbesetzung. Der Laden war richtig gut gefüllt und das gemischte Publikum hatte Bock auf uns, ging gut mit. Wir spielten das komplette Set und die Jungs von PROJEKT PULVERTOASTMANN forderten so lautstark „Waffel-Vibe“, dass wir das Ding auch noch zocken mussten und als Zugabe noch mal „Elbdisharmonie“ dranhingen. Möglicherweise hatte ich das berühmte Bierchen zu viel mir einverleibt, denn rekordverdächtige 3x versang ich mich. Ansonsten lief aber alles soweit glatt, einmal abgesehen von den Soundproblemen: Immer, wenn die Instrumente verstummten und ich zu einer Ansage ansetzte, ging ein Fiepen etc. durch den Raum, als würde sich ein Gate öffnen. Und mitten in ’nem Song fiel mein Mikro dann auch noch ganz aus, wurde aber flugs ausgewechselt. IN VINO VERITAS räumten mit ihrem ungehobelten Oi!-Punk ebenfalls gut ab, leider klang hier der Gesamtsound mitunter etwas breiig. Diejenigen, die Bock zu feiern hatten, störte das aber nicht im Geringsten. Mittlerweile hat die Band gar so viele Songs im Programm, dass sie gar nicht ihr ganzes Set unterbringen konnte, denn um 00:15 Uhr wurde kurzerhand der Saft abgedreht. Zuvor bereits konnte Ladde die zahlreichen Glückwünsche zu seinem 30. entgegennehmen, weigerte sich aber, die Kronkorken aufzufegen. Buh! Anmerken muss ich allerdings, dass nicht allen Gästen diese gewagte Mischung aus HC-Punk von uns Oi!-Punk von IVV so ganz zusagte und der eine oder andere tatsächlich vorzeitig die Kneipe verließ. Mir hat’s komplett Spaß gemacht und von mir aus können wir das gern mal wiederholen. Danke an IVV für die Einladung, den Kraken für die Bühne und Michi fürs Equipment-Fahren!
12.09.2014, Kraken, Hamburg:
THE SPECTATORS
SMALL-TOWN-RIOT-Gitarrist Norman lud mit seiner Cover-Combo in den Kraken, was meine Chance war, die Jungs endlich mal live zu Gesicht zu bekommen. Viel Gutes hatte man schon gehört über die Band, mit der Norman seiner Leidenschaft für klassischen Rock’n’Roll und andere Evergreens frönt, und natürlich wurde ich nicht enttäuscht: Die mit Kontrabass und Cajón anstelle eines Schlagzeugs instrumentierte Band coverte sich nicht nur souverän durch manch ’50s-Rock’n’Roll-Standard, sondern streute auch anderes ein wie z.B. JOHNNY CASHs „Folsom Prison Blues“, u.a. mit deutschem GUNTER-GABRIEL-Text gesungen vom Bassisten mit seiner Reibeisenstimme oder „Boys of Summer“ von EAGLE Don Henley, in dieser Version besser als das Original! Nicht nur das unterscheidet die Band von einer x-beliebigen Oldie-Gruppe, die auf Stadtfesten ihr Coverset herunterreißt – THE SPECTATORS sind mit ehrlicher Leidenschaft, punkiger Attitüde und viel musikalischem Geschick dabei, insbesondere der zweite Gitarrist Kim tat sich hervor und zauberte aus Klampfe und Effektgerät manch Überraschendes. Könnte ich mir eigentlich jeden Tag anhören und diejenigen, die die Kneipe ansehnlich füllten, werden ähnlich gedacht haben. Kurzweilig und richtig gut!
19.09.2014, True Rebel Tattoo, Hamburg:
SMALL-TOWN-NORMAN
Nur eine Woche später gab sich Norman erneut die Ehre, diesmal mit seinem Solo-Akustik-Programm zu Ehren des „Reeperbahn Festival Walk-In“ getauften Tags der offenen Tür des True-Rebel-Tattoo-Stores auf St. Pauli, an dem man sich bei immer noch herrlichstem Sommerwetter nicht nur günstiger als sonst tätowieren lassen, sondern sich auch den einen oder anderen Drink oder Cupcake genehmigen konnte, während Norman entspannt einen Evergreen nach dem anderen herausholte, angefangen wieder bei Rock’n’Roll-Standards über SIMON & GARFUNKEL, DIE ÄRZTE und, und, und... Zeitlose Songs, kompetent und leidenschaftlich vorgetragen von einem begnadeten Alleinunterhalter. Ich gehe einfach mal davon aus, dass er auch für diejenigen immer noch gut zu hören war, die vor der Tür rauchten und tranken, statt sich im Inneren des Ladens aufzuhalten – anders könnte ich mir das nicht erklären. Nach einer längeren Pause wurde der Gute während des zweiten Teils seines Sets auch noch Opfer seines SMALL-TOWN-RIOT-Kollegen Timo, der ihn währenddessen fütterte, abfüllte und ihm Salzstangen ins Ohr steckte...
19.09.2014, Kraken, Hamburg:
YACØPSAE + RAZORS
Beide stilistisch so gegensätzlichen Bands, die aber die große Punk-Subkultur vereint, haben eine Live-Split-10“ aufgenommen und feierten an diesem Abend ihre Record-Release-Party im Kraken. Das Besondere: Zunächst traten beide nacheinander auf und spielten lediglich die Songs der neuen Platte, danach betraten erneut die RAZORS die Bühne und spielten ein ausgiebiges Set. Und so geil hatte ich die RAZORS lange nicht mehr gehört! Der Sound war astrein, Dankers im positiven Sinne nöliger Gesang wurde gut in den Gesamtklang eingelassen und ein Oldschool-’77-Punkrock-Kracher nach dem anderen herausgerotzt, die mich zu ausgiebigem klassischem Pogo veranlassten und auch die übrigen Besucher in der vollen und engen Kneipe begeisterten. Die alten Herren haben es so manch Jungspund mal wieder so richtig vorgemacht und bewiesen neben musikalischer Abgeklärtheit eine bewundernswerte Ausdauer. Vermisst habe ich lediglich das doch eigentlich obligatorische BLITZ-Cover. Die Power-Violencer von YACØPSAE fand ich persönlich wie üblich untanzbar, spielten den Laden aber alles andere als leer, im Gegenteil! Ein schweres musikalisches Brachialgewitter erschütterte den Kiez und ich bin ja immer wieder fasziniert, wie die Bandmitglieder die einzelnen Songs so sehr auseinanderhalten können, dass jeder Break, jeder Drumbeat und jedes Riff präzise zu sitzen scheinen. Beeindruckend!
20.09.2014, Alter Schlachthof, Stade:
SMALL TOWN RIOT + PHLEGMATIX + KOTZE IM EINKAUFSWAGEN
Das Jugendzentrum „Alter Schlachthof“ in Stade gibt es wieder, nach diversen Umbaumaßnahmen öffnete es vor relativ kurzer Zeit wieder seine Pforten und stellt dann und wann auch etwas wirklich Interessantes auf die Beine, so z.B. dieses Konzert. Dank STR-Gästelistenplatz gab es nicht viel zu überlegen und nach anfänglicher Orientierungslosigkeit in der Schwingestadt mitsamt am Bahnhof kennengelerntem Anhang fanden wir dann auch die Örtlichkeit. Der Schuppen sieht echt nobel aus, fasst ordentlich Leute und war eigentlich schon überdimensioniert für dieses Punk-Konzert. Lokaler Opener waren KOTZE IM EINKAUFSWAGEN und was sich erst einmal nach herrlichen räudigem „Deutschpunk“ anhört, entpuppte sich als Studentenkunstprojekt von ein paar Typen mit Papiertüten überm Kopf, die unhörbare Musik fabrizierten, zu der der Sänger irgendwelches Zeug stammelte oder auch schon mal aus dem aktuellen Rewe-Prospekt vorlas. Ging gar nicht. Das genaue Gegenteil dann die PHLEGMATIX aus Lübeck, die irgendwo zwischen Street- und Hardcore-Punk anzusiedeln sind und einen richtig geilen Gig ablieferten. Der Sänger kletterte auf allem Bekletterbarem herum und machte Ausflüge ins Publikum, der Bassist sorgte lauthals für Backgroundgesang der dreckigeren Sorte und der Gitarrist ließ sich für ein paar Songs vom Fahrer ablösen, der anscheinend auch mal mitspielen wollte (?!). Zu den englischsprachigen Eigenkompositionen gesellten sich mit „Gotta Go“ ein AGNOSTIC-FRONT-Cover sowie diverse Ansagen und Kommunikationsversuche mit dem Publikum, das zwar in grundsätzlich überschaubarer Anzahl erschienen, aber fast komplett am Durchdrehen war. Sehr gute Show, geb ich mir gern wieder mal! SMALL TOWN RIOT dann hatten ein wenig mit dem Basssound zu kämpfen, aber ansonsten war alles gewohnt gut, Timo klang noch etwas angepisster als sonst und die Songs sind über jeden Zweifel erhaben. Das mittlerweile teils sehr alkoholisierte Publikum fand ebenfalls Gefallen und vor Bierlachen wurde die Tanzfläche immer rutschiger. Dank des Hartalk-Verbots füllte die Band Bier in Kurzen-Becher und gab am Bühnenrand einen aus. Gegen Ende gelang Gitarrist/Sänger Norman noch das unfreiwillige Kunststück, eine Bierbuddel von der Bühne zu kicken, die natürlich in tausend Teile zersprang. War insgesamt ein schöner Abend in mal wieder etwas anderem Ambiente, wozu allerdings auch beitrug, dass die Uhren im eher ländlichen Stade etwas anders ticken: Gleich drei Türsteher gaben auf die Meute Acht bzw. in erster Linie darauf, dass niemand seine Bierflasche mit vor die Tür nahm. .. Auffällig auch die für eine zweistellige Besucheranzahl relativ hohe Frequenz an KRAWALLBRÜDER-Shirts… Nach dem Abbau konnten wir zusammen mit STR beim Veranstalter, der gleich nebenan wohnt, komfortabel nächtigen und mehr oder weniger ausgeruht am nächsten Morgen den Rückzug antreten. Danke dafür! Auf mehr geile Konzis im Alten Schlachthof!
02.10.2014, Lobusch, Hamburg:
MOLOTOV COCKTAIL + DIS DISASTER
Hardcore-Punk-Gig inner Lobusch, der recht spät begann, da sich der Laden nur gemächlich füllte. DIS DISASTER aus Berlin und Tel Aviv (aha!?) sind ‘ne anscheinend noch recht neue Combo, die sich – natürlich – dem D-Beat verschrieben, aber durchaus ihren eigenen Charakter vorzuweisen hat. Dazu tragen sowohl der Kreisch-/Schrei-Gesang bei als auch ausgedehntere Songparts, die eine wohlige, passende Endzeit-Atmosphäre entwickeln. Besonders der Drummer hat extrem Schweißtreibendes geleistet und noch bevor das Ganze irgendwie monoton hätte werden können, waren die Jungs und das Mädel auch schon durch. Nicht schlecht! MOLOTOV COCKTAIL aus den USA und Rumänien mussten das Konzert leider weiter verzögern, weil ein Teil der Anlage anscheinend im Dutt war – offensichtlich der, der auch schon während DIS DISASTER für ein fieses Pfeifen gesorgt hatte. Irgendwann funzte wieder alles und es ging ab mit HC-Punk der klassischen Sorte mit Betonung auf PUNK, möchte ich mal sagen… Die Band hat ‘ne neue Platte am Start und so oft mir der Name bisher schon untergekommen war, so habe ich sie doch bisher nie live sehen können. ‘ne gute Handvoll Leute drehte gut ab und lieferte sich eine relativ harte Tanzrevue, wobei nicht immer sonderlich Rücksicht auf andere genommen wurde. Erst als man anscheinend nicht mehr so recht konnte, fand sich auch für die Mädels Platz zu rhythmischen Bewegungen vor der Bühne. Schon ca. nach der Hälfte des Sets kündigte der Sänger den letzten Song an, doch es folgten locker noch einmal so viel. Das hat mich irgendwann ehrlich gesagt nicht mehr so 100%ig begeistert und nutzte sich mit steigender von sich Eingenommenheit des Frontmanns zunehmend ab, der letzte Kick fehlte für meine Ohren. Trotzdem war’s natürlich ein gelungenes Aufeinandertreffen diverser angenehmer Menschen und für ‘nen Fünfer Eintritt kann man ja gar nicht viel falsch machen.
04.10.2014, Indra-Club, Hamburg:
LAST SEEN LAUGHIN‘ + GRADE 2 + DÖRMPS
Nachdem ich tagelang den Ohrwurm „Shout out loud – Evil Conduct Punk & Proud“ im Kopf mit mir herumschleppte, hielt ich das für ein Zeichen und entschied mich, an einem Abend diverser Hamburger Konzertmöglichkeit nach längerer Zeit mal wieder das Indra auf St. Pauli aufzusuchen, um einem Oldschool-Oi!-Konzert beizuwohnen. Leider mussten EVIL CONDUCT verletzungsbedingt spontan absagen und konnten ihr neues Album somit nicht live präsentieren. Der Eintritt würde fairerweise um 5 Öcken auf 13 Taler gesenkt und zusammen mit Jungs von IN VINO VERITAS und CURB STOMP entschied ich mich, den Abend trotzdem zu unterstützen. Und damit waren wir nicht die einzigen; der Club war zwar nicht ausverkauft, aber doch ansehnlich gefüllt. Den Anfang machten die DÖRMPS aus Dortmund, der Drummer des Trios ist gleichzeitig der Sänger und gibt deutsche Texte zwischen Freizeitgestaltung und Gesellschafskritik von sich. Die Band hat ‘ne sympathische Ausstrahlung und scheint nicht unbedingt von der dummen Sorte zu sein, für meinen persönlichen Geschmack fehlen aber ein bisschen Dreck und hier und da ein einprägsamer Singalong – so zumindest mein erster Eindruck, denn vorher hatte ich höchsten mal ‘nen Sampler-Track gehört. Mal gucken, was da noch so kommt oder wie ich’s das nächste Mal auffasse. Von GRADE 2 hatte ich zuvor schon gehört, Englands jüngste Oi!-Band, sagt man. Und tatsächlich standen da drei Jungspunde auf der Bühne, die es aber bereits faustdick hinter den Löffeln hatten und schnörkellosen, klassischen Oi!-Sound mit heiserem Gesang, kräftigen Refrains und Oldschool-Schrammel-Gitarre mit schnieken eingestreuten Melodien zu bieten hatten. Da konnte einem schon das Herz aufgehen. Gecovert wurde auch, nämlich „One Law For Them“ von den 4-SKINS, wat von RUNNIN‘ RIOT und möglicherweise noch etwas, weiß ich gar nicht mehr genau – egal. Vor der Bühne tummelten sich ein paar wenige, dafür umso tanzwütigere Gestalten, da ging’s rau zur Sache und so richtig leiden konnte man sich auch nicht unbedingt immer… aber dazu später mehr. LAST SEEN LAUGHIN‘ sagte mir erst mal gar nix – da kann man mal sehen, mit welcher Aufmerksamkeit ich die Oi!-Szene die letzten Jahre verfolgt hatte. Schon wieder ein Trio, diesmal ein dänisches, zusammengesetzt aus Leuten von THE OUTFIT, THE HOOLIES und ZERO POINT. Ok, zwei von dreien kenne ich dann doch. Was LSL da ablieferten, war rauer, fieser Oi!-Punk der aggressiveren Sorte, der weniger um Filigranes bemüht ist, sondern eher das Äquivalent zu einem hässlichen Straßenköter, der dich ankläfft, darstellt. Die englischen Songs waren dennoch alles andere als bemüht aggro, sondern klangen wunderbar natürlich und ungekünstelt, hatten ihre Chöre in den Refrains, die für Eingängigkeit sorgten und – wie übrigens alle Bands des Abends – einen druckvollen, satten Sound, in diesem Falle verstärkt durch etwas ‘80er-Hall. Ein Song wurde dann auch noch auf Dänisch vorgetragen und am Ende „Evil“ von den 4-SKINS gecovert. Da hielt es dann auch mich nicht mehr und obwohl ich angesichts des mit Scherben übersäten Bodens eigentlich keine rechte Lust hatte, ließ ich mich mitreißen und schwang doch noch einmal kurz das Tanzbein. Die Scherben kamen zustande, weil der eine oder andere gut Angeschossene nicht nur ausgelassen vor der Bühne feierte, sondern auch mal ein Glas zerklirrte und sonstwie provozieren zu müssen meinte, was bei mind. einem Gast zu gleich drei Rauswürfen führte. Und obwohl das Indra keine Drehtür hat, tauchte er immer wieder auf. Immerhin trug er stark zum Unterhaltungsfaktor bei und wirkte auch nie gefährlich. Eigenartiger fand ich da das Pärchen, das bei LSL wie aus dem Nichts nach vorn geschossen kam, einmal wüst durch die nichttanzende Menge pogte und anscheinend genauso schnell wieder des Feldes verwiesen wurde. Das ging natürlich auch nicht ohne weiteren Glasbruch vonstatten… Sämtliche Gemüter des ansonsten vollkommen friedlichen und angenehmen Abends beruhigten sich spätestens, als DJ EMPEROR nach dem Gig mit Reggae- und Ska-Klängen den Soundtrack zum gemütlichen Absacker im Biergarten oder am Tresen lieferte. Insgesamt ein gelungener Abend, trotz des bedauerlichen Ausfalls des Headliners.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Live in Halle bei den 11. Halleschen Tangotagen: Das London Tango Orchestra.
Besonders der Sänger der symphatischen Combo konnte mit einem erstaunlichen Stimmumfang punkten.
Hoffen wir mal, dass die Truppe es trotz Bahnstreik am Sonntag noch nach Berlin geschafft hat...
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http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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- CamperVan.Helsing
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
McBrewer hatte mich in Nürnberg noch auf diese Veranstaltung http://www.maxivento.de/Berlin/Termin/P ... 25962.html hingewiesen.
Sorry, aber ich muss da leider passen, wünsche aber viel Vergnügen!
Ich hab am Mittwoch noch einen wichtigen Termin und der Donnerstag wird wohl ganz im Zeichen umfangreichen Papierkrieges stehen.
Sorry, aber ich muss da leider passen, wünsche aber viel Vergnügen!
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My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
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- karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Lass das Papier nicht gewinnen, du weißt ja, Schere schlägt Papier.
Gutes Gelingen!
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jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
ugo-piazza hat geschrieben:McBrewer hatte mich in Nürnberg noch auf diese Veranstaltung http://www.maxivento.de/Berlin/Termin/P ... 25962.html hingewiesen.
Sorry, aber ich muss da leider passen, wünsche aber viel Vergnügen!
Ich hab am Mittwoch noch einen wichtigen Termin und der Donnerstag wird wohl ganz im Zeichen umfangreichen Papierkrieges stehen.
Schade, @Ugo, das Du es nicht nach Berlin schaffen wirst. War auch vielleicht ein wenig kurzfristig das Du davon erfahren hast. Der Onkel hatte vor einigen Monaten an dieser Stelle schon eine ankündigung zu dem Konzert gemacht.
Onkel Joe & ich halten auf jedenfall am Donnerstag in Berlin die Stellung und werden berichten,was die Italiener Musikalisch so auf dem Kasten haben. Meine persönliche Vorfreude auf den Donnerstag hat mehrere Gründe:
1. Berlin ist immer ein Besuch wert.
2. Der "Privatclub" scheint eine sehr angenehme Konzertlocation zu sein
3. Die Band: CALIBRO 35 !
4. mit Onkel Joe um die Häuser ziehen
Am Sonntag bekomme ich ja dann schon den nächsten Musikalischen Leckerbissen auf der Bühne serviert
IN FLAMES in Leipzig/Haus Auensee
..da schlagen jetzt vielleicht einige verzweifelt die Hände vor`s Gesicht, aber gefällt die derzeitige musikalische Ausrichtung der Schweden ausgesprochen gut. Der eingängige Pop/Disco-Sound meets Bratgitarren stößt bei mir auf offenere Ohren als deren älterer RummpelBrüllKrach Ich werde vielleicht einfach auch nur alt...
Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Stimmt natürlich beides.McBrewer hat geschrieben: 1. Berlin ist immer ein Besuch wert.
2. Der "Privatclub" scheint eine sehr angenehme Konzertlocation zu sein
Und mit ein bisschen Glück trifft man im Privatclub sogar den Nekromatik-Jörg.
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- karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
aber auflegen tut er da leider nicht mehr, das war immer nett, mit einem Trailer DJ an seiner seite.Reinifilm hat geschrieben:Stimmt natürlich beides.McBrewer hat geschrieben: 1. Berlin ist immer ein Besuch wert.
2. Der "Privatclub" scheint eine sehr angenehme Konzertlocation zu sein
Und mit ein bisschen Glück trifft man im Privatclub sogar den Nekromatik-Jörg.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.