Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

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Arkadin
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE

Beitrag von Arkadin »

McBrewer hat geschrieben: Im Morgengrauen - Unheimliche Geschichten
den ich wirklich noch nicht hatte. Ältere Kurzgeschichtensammlung von Stephen King
Die Originalausgabe war "Skeleton Crew", die wurde hier auf drei Bücher aufgeteilt: "Im Morgengrauen", "Der Gesang der Toten" und "Der Fronit". Die brauchst Du also auch noch - wenn Du sie nicht schon hast. Sind auch gesammelt unter dem Titel "Blut" erschienen.
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McBrewer
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE

Beitrag von McBrewer »

Arkadin hat geschrieben:
McBrewer hat geschrieben: Im Morgengrauen - Unheimliche Geschichten
den ich wirklich noch nicht hatte. Ältere Kurzgeschichtensammlung von Stephen King
Die Originalausgabe war "Skeleton Crew", die wurde hier auf drei Bücher aufgeteilt: "Im Morgengrauen", "Der Gesang der Toten" und "Der Fronit". Die brauchst Du also auch noch - wenn Du sie nicht schon hast. Sind auch gesammelt unter dem Titel "Blut" erschienen.
"Der Gesang der Toten" befand sich auch noch im Nachlass & wird demnächst vor die Augen kommen, "Der Fornit" habe ich schon seit Anbeginn der Kingschen Leseleidenschaft, kann mich aber kaum mehr an die Geschichten darin erinnern. Irgendwo auf dem Dachboden steht (zwecks Platzmangel im Wohnraum) noch eine ganze Bücherkiste mit einem großen Teil seiner Werke, die ich immer mal wieder gerne zur Hand nehme :geek:
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Arkadin
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE

Beitrag von Arkadin »

McBrewer hat geschrieben: "Der Gesang der Toten" befand sich auch noch im Nachlass & wird demnächst vor die Augen kommen, "Der Fornit" habe ich schon seit Anbeginn der Kingschen Leseleidenschaft, kann mich aber kaum mehr an die Geschichten darin erinnern. Irgendwo auf dem Dachboden steht (zwecks Platzmangel im Wohnraum) noch eine ganze Bücherkiste mit einem großen Teil seiner Werke, die ich immer mal wieder gerne zur Hand nehme :geek:
Habe King eine ganze Zeit lang links liegen gelassen, nachdem ich ihn in den 80ern und frühen 90ern exzessiv gelesen habe. Was mich aber nicht gehindert hat, auf diversen Grabbeltischen immer wieder Bücher von ihm mitzunehmen, die nun ungelesen Zuhause herumstehen. Aber demnächst will ich mich mal wieder näher mit dem Meister beschäftigen. "Joyland" hat mich wieder angefixt. Immerhin habe ich die ersten drei Geschichten aus "Sunset" schon gelesen, habe das Buch aber wegen anderer Projekte erstmal wieder weggelegt.
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McBrewer
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE

Beitrag von McBrewer »

Arkadin hat geschrieben:
McBrewer hat geschrieben: "Der Gesang der Toten" befand sich auch noch im Nachlass & wird demnächst vor die Augen kommen, "Der Fornit" habe ich schon seit Anbeginn der Kingschen Leseleidenschaft, kann mich aber kaum mehr an die Geschichten darin erinnern. Irgendwo auf dem Dachboden steht (zwecks Platzmangel im Wohnraum) noch eine ganze Bücherkiste mit einem großen Teil seiner Werke, die ich immer mal wieder gerne zur Hand nehme :geek:
Habe King eine ganze Zeit lang links liegen gelassen, nachdem ich ihn in den 80ern und frühen 90ern exzessiv gelesen habe. Was mich aber nicht gehindert hat, auf diversen Grabbeltischen immer wieder Bücher von ihm mitzunehmen, die nun ungelesen Zuhause herumstehen. Aber demnächst will ich mich mal wieder näher mit dem Meister beschäftigen. "Joyland" hat mich wieder angefixt. Immerhin habe ich die ersten drei Geschichten aus "Sunset" schon gelesen, habe das Buch aber wegen anderer Projekte erstmal wieder weggelegt.
Die letzten Veröffentlichungen vom "Meister des Horror" hatten mir gut bis sehr gut gefallen "Puls" "Die Arena", "Der Anschlag" "Joyland" & "Doc Sleep" wobei mir die allerletzten Sachen (z.B. "Mr. Mercedes" oder "Revival" aber noch fehlen) Aber zur jährlichen Tradition gehört es, das ein King Lektüre immer unterm Weihnachtsbaum liegt. und bis dahin ist es ja nicht mehr weit ;)
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McBrewer
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE

Beitrag von McBrewer »

Für zwischendurch:

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Helge Schneider - Globus Dei: Vom Nordpol bis Patagonien. Ein Expeditionsroman

Netter (fiktionaler?) Reisebericht der Herrentorte. Geht gut detailliert los, aber je weiter er sich über die Kontinente arbeitet, desto schneller wird der Erzählstil. Zum Schluss sind die Sprünge doch zu groß, Amerika - Portugal - Afrika - Belgien. Aber beachtlich, was der gute Herr Schneider alles im Handgepäck mit sich führt. Und auch was man mit einem lieb gewonnenen Vierbeiner macht, den man nicht mehr mitnehmen kann, ist schnell geklärt (Thema: Wandfell!) Hauptsache kein Sex vor der Ehe :opa:
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Kampfgigant
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE

Beitrag von Kampfgigant »

John Sinclair Band 1994: "Ich der Exorzist"
War sehr kurzweilig und wie immer angenehm trashig.
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buxtebrawler
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE

Beitrag von buxtebrawler »

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Franz Kafka – Die Verwandlung

Die Erzählung „Die Verwandlung“ des deutschsprachigen Schriftstellers Franz Kafka ist mit ihrem Umfang von rund 70 Seiten (im vorliegenden Band: 77 Seiten) die längste seiner in sich abgeschlossenen und noch zu seinen Lebzeiten veröffentlichten. Erstveröffentlicht 1915, gilt sie heute als einer der großen literarischen Klassiker jener Epoche. Sie handelt vom Handelsreisenden Gregor Samsa, der eines Morgens aufwacht und feststellen muss, sich in ein schabenartiges Insekt verwandelt zu haben, woraufhin er seinen Dienst nicht mehr antreten kann und von seiner Familie in seinem Zimmer vor der Öffentlichkeit versteckt gehalten wird. In der Erzählung wird Samsas Existenz vornehmlich aus seiner subjektiven Sicht geschildert, ohne ihn jedoch als Erzähler einzusetzen.

Nachdem ich Mitte 2016 ein wenig mit Kafka angefixt wurde, ist „Die Verwandlung“ nach ein, zwei Prosastücken die erste Erzählung, die ich tatsächlich gelesen habe, wenngleich mir der Inhalt oder vielmehr die Ausgangssituation natürlich bekannt war. Und ich bin überrascht, wie viel sich doch auf der kurzen Distanz von 77 Seiten findet: Angefangen bei einer Beschreibung des Leistungsdrucks, der aus der wirtschaftlichen Abhängigkeit von einem wenig erfüllenden Arbeitsverhältnis resultiert, das jedoch die eigene Existenz und die der Familie sichert, über ambivalente innerfamiliäre Verhältnisse bis hin zu psychologischen Phänomenen wie Entbehrung, selbstgewählter Isolation und schließlich Selbstaufgabe. Diese Kombination bietet seither reichlich Futter für verschiedene Interpretationen; als Beispiele seien die Annahme, bei Gregor und seiner Schwester Grete handele es sich um dieselbe Person sowie die These, Gregors Metamorphose sei lediglich eingebildet, genannt.

Ohne mich an derartigen Spekulationen beteiligen zu wollen, erlaubt „Die Verwandlung“, die sich zügig in einem Rutsch durchlesen lässt und keinerlei sprachliche Fallstricke bereithält, meines Erachtens zunächst einmal zwei oberflächliche Lesarten: Gerade für Zartbesaitetere die einer horrorähnlichen Schauermär, die an verbreiteten Ekel vor Insekten und „Ungeziefer“ appelliert und immer dann erneut mit anatomischen Details aufwartet, wenn der Leser möglicherweise gerade wieder ein menschlicheres Bild Samsas zurückgewonnen hat, was insbesondere für eine Generation, die mit grafisch extremen Filmen wie der „Die Fliege“-Neuverfilmung u.ä. aufgewachsen sind, starke, unschöne Bilder im Kopf entstehen lassen kann. Intendiert und von mir eher empfunden dürfte jedoch eine tragikomische, absurde Groteske sein, die durch zahlreiche satirisch angehauchte Darstellungen damaliger gesellschaftlicher Verhältnisse und ihrer Konsequenzen für den einzelnen, einfachen Arbeiter ihre inhaltliche Substanz erhält. So oder so: „Die Verwandlung“ ist ein überaus unterhaltsamer Klassiker, der Lust mehr Kafka macht und somit vermutlich eine ideale Einstiegsdroge.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE

Beitrag von Arkadin »

buxtebrawler hat geschrieben:Intendiert und von mir eher empfunden dürfte jedoch eine tragikomische, absurde Groteske sein, die durch zahlreiche satirisch angehauchte Darstellungen damaliger gesellschaftlicher Verhältnisse und ihrer Konsequenzen für den einzelnen, einfachen Arbeiter ihre inhaltliche Substanz erhält.
Das sehe ich ganz genauso. In "Der Prozess" gibt es zahlreiche herrlich absurd-komische Situationen. In "Amerika" genauso. Und beim "Schloss" ist ja genauso. Ich finde ja, Monty Python sind Kafka sehr viel näher, als so amncher der "kafka-esque" genannt wird.

buxtebrawler hat geschrieben: So oder so: „Die Verwandlung“ ist ein überaus unterhaltsamer Klassiker, der Lust mehr Kafka macht und somit vermutlich eine ideale Einstiegsdroge.
Das freut mich sehr. Probier mal "In der Strafkolonie".
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buxtebrawler
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE

Beitrag von buxtebrawler »

Arkadin hat geschrieben:Das freut mich sehr. Probier mal "In der Strafkolonie".
Danke für die Tipps. "In der Strafkolonie" würde sich als nächstes anbieten?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Salvatore Baccaro
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE

Beitrag von Salvatore Baccaro »

buxtebrawler hat geschrieben:"In der Strafkolonie" würde sich als nächstes anbieten?
"In der Strafkolonie" wird Dir bestimmt gefallen... ;-)
Trotzdem noch ein "Geheimtipp" meinerseits: "Der Bau", einer der letzten Erzähltext Kafkas, den er auch, wie "Das Schloss", "Der Process" und "Der Verschollene" nicht vollendet hat - auch dieser bricht mitten im Satz ab -, doch das ändert kein bisschen etwas daran, dass ich wohl selten ein solch paranoides, irres Stück Literatur gelesen habe, bei dem jeder noch so sachte Spoiler eine Sünde wäre...
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