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Liebe Weihnachtsbastler und Adventskranzzündler,
wenn euch die mit Chriskindln behängte Decke mal wieder auf dem Kopf fällt, euch der Schädel vom billigen Glühwein brummt und im bunten Teller nur noch eklige Krokantpralinen vor sich schimmeln, haben wir zwei Vorschläge für euch: Bizarre Cinema präsentiert Filme von Zbynek Brynych und Michael Reeves.
12. bis 17.12. im Metropolis: Filme von Zbynek Brynych
„Als ich 16 Jahre alt war, wollte ich selbstverständlich ein Gynäkologe werden. Das ist natürlich; jeder 16-Jährige will das. Als ich 19 war, wollte ich ein Kommissar sein. Jetzt bin ich Filmregisseur, das ist so etwas dazwischen.“ (Zbynek Brynych) Irgendwo dazwischen, das ist vielleicht der beste Ort zum Filmemachen. 1968, kurz nachdem sowjetische Truppen in sein Land einmarschiert waren, traf der tschechische Regisseur Zbynek Brynych in München Herbert Reinecker und Helmut Ringelmann. Ein Jahr später drehte Brynych die erste von vier „Kommissar“-Folgen für das erfolgreiche Autoren/Produzenten-Duo, 1970/71 folgten drei weitere Episoden und vier Filme, die zum Besten, Aufregendsten, Wahnsinnigsten gehören, was jemals in Deutschland inszeniert worden ist. Brynych ließ Erik Ode tanzen, Fritz Wepper von minderjährigen Mädchen träumen, Nadja Tiller enthemmt vögeln und blutjunge Schauspielerinnen wie Susanne Uhlen, Helga Anders, Christiane Schröder und Eva Mattes schamlos mit der Kamera flirten. Weitere Infos und vollständiges Programm unter:
http://wayward-cloud.blogspot.de/2012/1 ... lumen.html
22.12. Filme von Michael Reeves im B-Movie
20 Uhr: THE SORCERERS
GB 1967, 82 Min., 35mm, OF, mit Boris Karloff, Catherine Lacey, Ian Ogilvy
London 1967: Beatschuppen, Miniröcke, Drogen. Dr. Monserrat und seine Frau Estelle bringen mit Hypnose den Dandy Roscoe unter ihre telepathische Kontrolle und lassen ihn stehlen, prügeln, morden. Wie in Antonionis „Blow Up“ erscheinen die Swinging Sixties im zweiten Film von Michael Reeves als ein Totentanz ferngelenkter Fleischpuppen. Das lebendige Herz dieser ach so wilden Zeit schlägt in der Bruchbude, in der Boris Karloff und Catherine Lacey sich einen blutigen Kampf um die Vorherrschaft in Roscoes Hirn liefern.
22.30 Uhr: WITCHFINDER GENERAL
GB 1968, 82 Min., 35mm, mit Vincent Price, Ian Ogilvy, Hilary Dwyer
Vincent Price schuf in seiner Darstellung des sadistischen Hexenjägers Matthew Hopkins eine der eindringlichsten Figuren uneingeschränkter Machtbefugnis, die je auf der Leinwand zu sehen waren, Michael Reeves dreht die von den Hammer Productions begonnene Spirale naturalistischer Gewaltdarstellung konsequent um ein paar Umdrehungen weiter. Die lyrischen Bilder von Kameramann John Coquillon weisen schon auf seine spätere Arbeiten für Sam Peckinpah („Straw Dogs“, „Pat Garrett jagt Billy the Kid“) voraus.