Re: Was vom Tage übrigblieb ...
Verfasst: So 14. Mai 2023, 06:18
Hugo Cabret (Martin Scorsese, 2011) 5/10
Den Roman Hugo Cabret von Brian Selznick habe ich vor deutlich mehr als 10 Jahren gelesen, ein direkter Vergleich zwischen Roman und Film verbietet sich also allein schon wegen der unzuverlässigen Erinnerung. Aber was ich noch im Kopf habe ist diese Magie, die ich beim Lesen verspürt habe. Die Magie eines Kinderbuches, das auch Erwachsene in seinen Bann ziehen kann. Das eine Geschichte spinnt, die Zeiten und Räume genauso mühelos überwinden kann wie Generationen.
Magie. Diejenige Art Magie, die von guten Erzählern verwendet wird, und die sich beim Gießen der Geschichte in einen Film so oft fast restlos verflüchtigt. Kürzlich ist mir das erst mit Tintenherz so gegangen, der als Buch so voller Leben und Liebe, voller Zauber und Schrecken ist, und der als Film zwar ganz toll aufwendig gemacht ist und sich auch nah am Buch hält, der aber seine Seele bei dieser Übertragung verloren hat.
HUGO CABRET geht es genauso wie dem armen TINTENHERZ. Die großartigen Bilder, die im Buch mit wunderbaren Worten gemalt werden, sind nach ihrem Übertrag auf die Leinwand – seelenlos. Mit dem für das moderne Kino mittlerweile üblichen Bombast werden Special Effects aneinander gehängt, kann der Zuschauer über computergenerierte Plansequenzen staunen, und sich an dem erstklassigen Spiel großartiger Schauspieler erfreuen. Aber wo bitte schön ist eigentlich die Seele der Geschichte geblieben?
Die zweite Hälfte des Films hat mich als Filmliebhaber natürlich erfreut. Die Fabel um die Wiederentdeckung des großen Georges Méliès ist herzallerliebst, die Ausschnitte aus Méliès‘ Filmen noch viel mehr, und hier passt einfach alles zusammen: Die eingesetzte Technik, die Schauspieler und die Story ergeben tatsächlich ein klein wenig Magie. Bloß, was möchte der Film denn nun eigentlich sein? Eine Wundertüte für den erwachsenen Filmnerd, oder ein Märchen für kleine und große Kinder? Letzteres würde so ein wenig die erste Hälfte beschreiben, obgleich diese wie gesagt eher mit einem gewissen gelackten Standard abgehandelt wird. Und vor allem passen die beiden Hälften des Films nicht so recht zusammen.
Womit das große Kind in mir sehr wohl noch leben könnte, und was jüngere Kinder dazu sagen würden kann ich mangels Anschauungsobjekt nicht sagen. Aber dem Kind in mir fehlt einfach der Zauber, der dem Buch innewohnt. Im Film wirkt das alles einfach so … perfekt durchgestylt. Auf großartig getrimmt. Seelenlos …
Den Roman Hugo Cabret von Brian Selznick habe ich vor deutlich mehr als 10 Jahren gelesen, ein direkter Vergleich zwischen Roman und Film verbietet sich also allein schon wegen der unzuverlässigen Erinnerung. Aber was ich noch im Kopf habe ist diese Magie, die ich beim Lesen verspürt habe. Die Magie eines Kinderbuches, das auch Erwachsene in seinen Bann ziehen kann. Das eine Geschichte spinnt, die Zeiten und Räume genauso mühelos überwinden kann wie Generationen.
Magie. Diejenige Art Magie, die von guten Erzählern verwendet wird, und die sich beim Gießen der Geschichte in einen Film so oft fast restlos verflüchtigt. Kürzlich ist mir das erst mit Tintenherz so gegangen, der als Buch so voller Leben und Liebe, voller Zauber und Schrecken ist, und der als Film zwar ganz toll aufwendig gemacht ist und sich auch nah am Buch hält, der aber seine Seele bei dieser Übertragung verloren hat.
HUGO CABRET geht es genauso wie dem armen TINTENHERZ. Die großartigen Bilder, die im Buch mit wunderbaren Worten gemalt werden, sind nach ihrem Übertrag auf die Leinwand – seelenlos. Mit dem für das moderne Kino mittlerweile üblichen Bombast werden Special Effects aneinander gehängt, kann der Zuschauer über computergenerierte Plansequenzen staunen, und sich an dem erstklassigen Spiel großartiger Schauspieler erfreuen. Aber wo bitte schön ist eigentlich die Seele der Geschichte geblieben?
Die zweite Hälfte des Films hat mich als Filmliebhaber natürlich erfreut. Die Fabel um die Wiederentdeckung des großen Georges Méliès ist herzallerliebst, die Ausschnitte aus Méliès‘ Filmen noch viel mehr, und hier passt einfach alles zusammen: Die eingesetzte Technik, die Schauspieler und die Story ergeben tatsächlich ein klein wenig Magie. Bloß, was möchte der Film denn nun eigentlich sein? Eine Wundertüte für den erwachsenen Filmnerd, oder ein Märchen für kleine und große Kinder? Letzteres würde so ein wenig die erste Hälfte beschreiben, obgleich diese wie gesagt eher mit einem gewissen gelackten Standard abgehandelt wird. Und vor allem passen die beiden Hälften des Films nicht so recht zusammen.
Womit das große Kind in mir sehr wohl noch leben könnte, und was jüngere Kinder dazu sagen würden kann ich mangels Anschauungsobjekt nicht sagen. Aber dem Kind in mir fehlt einfach der Zauber, der dem Buch innewohnt. Im Film wirkt das alles einfach so … perfekt durchgestylt. Auf großartig getrimmt. Seelenlos …