Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Body

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01.jpg (17.47 KiB) 178 mal betrachtet
Holly, Cali und Mel könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein und dennoch verbringen die drei Freundinnen den Abend von Weihnachten bei Calis Eltern, wo es ihnen jedoch bald zu langweilig wird. Daher beschließt Cali in das luxuriöse Anweisen ihres Onkels zu fahren, wo dem Abend noch eine glamouröse Party-Wendung gegeben werden soll. Dort angekommen ist zuerst auch alles gut, bis sich herausstellt, dass Cali geflunkert hat und ein Mann auf der Bildfläche erscheint, der nach einem Gerangel die Treppe runterfällt und vermeintlich tot am Boden liegt. Rasch offenbaren sich unterschiedlichen Interessen der jungen Frauen und die drei Freundinnen reiten sich immer tiefer in ein Schlamassel, aus dem es keinen Ausweg mehr zu geben scheint.

Junge Menschen in selbstverschuldeten Ausnahmesituationen ist ja ein beliebtes Thema bei Filmemachern und auch „Body“ schlägt in diese Kerbe und lässt die Freundschaft von drei unterschiedlichen Frauen auf dramatische Weise eskalieren. Dabei hat die Geschichte einen kleinen Weihnachtsaufhänger, der jedoch nicht weiter verfolgt wird und ist auch ansonsten frisch vom Reißbrett schlecht ausgeführter Drehbuch-Ideen samt Figuren aus der Klischeekiste, der nie so wirklich überzeugen kann. Zu konstruiert wirkt hier alles, genauso wie die Tatsache, dass sich die drei Frauen völlig unnötigerweise immer tiefer ins Schlamassel treiben lassen, obwohl es nicht unbedingt erforderlich wäre. So wirkt das alles leider ziemlich unglaubwürdig, eher lahm und auch der Weihnachtsbezug wird wie so vieles andere zwar aufgegriffen aber schlussendlich nicht weiter verfolgt. Eher mau.

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 03/10
Scare-Faktor: 03/10
Humor: 2/10
Weihnachts-Feeling: 01/10

Alien Xmas

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02.png (184.55 KiB) 178 mal betrachtet
Die Klepts sind Außerirdische von grauer Gestalt, die nichts anderes kennen als Gier und daher die Galaxien abklappern, um alles Stehlenswerte in ihren Besitz zu bringen. Ein kleiner Klept namens X wird gemeinsam mit einem Roboter namens Gyroton am Nordpol abgesetzt, um in einer durchgeplanten Aktion alle Geschenke der Weihnachtselfenstadt in die Atmosphäre zu schleudern, damit diese eingesackt werden können. Zur gleichen Zeit ist aber der Weihnachtsmann und seine Elfen ebenfalls an einer Erfindung dran, die das Verteilen der Geschenke über den Erdball revolutionieren soll. Als die Tochter des Erfinders dieser Idee zufällig auf X trifft und ihm die Vorzüge des Schenkens näherbringt, ist dieser bald nicht mehr von der Richtigkeit seiner Mission überzeugt und beginnt sein egoistisches Handeln zu hinterfragen, was bald eine Alien-Invasion am Nordpol nach sich zieht…

Der nächste weihnachtliches Stop-Motion-Kurzfilm, der hier mitsamt seiner Alien-Thematik doch auf den ersten Blick eher ungewöhnlich daherkommt. Das Geben seliger ist als Nehmen wird hier anhand einer materialistisch eingestellten Alien-Invasion abgehandelt und nebenher wird trotz turbulenter Ereignisse auch der Geist von Weihnachten beschworen. Als großes Plus empfand ich auch, dass hier eben nicht die erwartbare Geschichte präsentiert wird und sich der Streifen auch durchaus an ein Sci-Fi-affines Genre-Publikum richtet und den Aliens entsprechend viel Screentime eingeräumt wird. Die turbulente Story ist flott erzählt, der Animationstil ansprechend und wer diese Art von Filmen mag, bekommt hier in knapp 40 Minuten auch alles präsentiert, was man erwartet. Natürlich gibt es am Ende ein Happy End und alles sind zufrieden, was man bei so einem Film ja auch haben möchte, sodass nur absolute Weihnachtsmuffel bekritteln werden, dass hier alles auch etwas erwartbar daherkommt.

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 7/10
Scare-Faktor: 3/10
Humor: 7/10
Weihnachtsfeeling: 8/10
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Elves - Blutiges Fest

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01.jpg (30.9 KiB) 161 mal betrachtet
Die junge Kirsten geht mir zwei Freundinnen in den Wald, um dort eine satanische Beschwörung abzuhalten, die dummerweise einen Elfen wieder zum Leben erwecken, der daraufhin die Familie des Mädchens terrorisiert. Diese ist nicht nur ziemlich zerrüttet, sondern hat durch den Großvater auch eine besondere Beziehung zu der Gestalt, wovon Kirsten aber noch nichts ahnt. Später geraten sie und ihre Freunde ins Visier einer satanischen Nazi-Sekte und nur durch das beherzte Eingreifen eines abgehalfterten Sicherheitsbeamten Mike kann Kirsten entfliehen. Mike fühlt sich für das Mädchen verantwortlich, versucht, hinter das Geheimnis des Elfen zu kommen und sticht dabei unwissentlich in ein Wespennest aus Lügen, Verschwörung und Verrat, während sich in dem beschaulichen Ort schon bald die Leichen häufen..

Mit haarsträubend und bizarr ist die Geschichte von „Elves“ ja noch wohlwollend umschrieben, wenn man rückblickend bedenkt, was hier so alles auf den Zuschauer einprasselt. Viel ausgelassen wurde ja nicht von einem seltsamen Elfen, über dysfunktionale Familie, satanische Sekten, einen dauerrauchenden Dan Haggerty und noch vieles mehr gibt es ja doch so einiges zu bestaunen. Schon alles ziemlich neben der Spur und im Grunde wenig weihnachtlich ist „Elves“ auch ein sehr trashiges Vergnügen, das jedoch darunter leidet, dass die deutsche DVD, vermutlich nicht nur ein Bootleg, sondern wieder einmal qualitätstechnisch indiskutabel ist. Ich hoffe, dass hier mal eine gescheite VÖ kommt, in der dieser bizarre Weihnachtsstreifen mit seinen seltsamen Entwicklungen dann sein volles Potential ausspielen kann. Als Einstimmung für das Weihnachtsfest ist „Elves“ wohl eher weniger geeignet, aber ansonsten schon ein großer Spaß, der eindrücklich beweist, dass in den Achtzigern wohl wirklich alles möglich war.

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 2/10
Scare-Faktor: 4/10
Humor: 02/10
WTF-Faktor: 10/10
Weihnachtsfeeling: 1/10

How the Grinch stole Christmas

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02.jpg (22.66 KiB) 161 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Sa 17. Dez 2016, 08:19 „Die gestohlenen Weihnachtsgeschenke“ ist ein fürs TV produzierter und 26minütiger Kurzfilm über den Grinch, der kurzerhand alles klaut, was an Weihnachten erinnert um dann feststellen zu müssen, dass dieses Fest wohl mehr bedeutet als Geschenke und Völlerei. Dabei ist die recht frei übersetzte deutsche Fassung für den Genre-Fan natürlich zu vernachlässigen, da im amerikanischen Original aus dem Jahr 1966 kein Geringerer als Boris Karloff die Geschichte erzählt und dem Grinch auch seine Stimme leiht. Höhepunkt ist dabei natürlich der anscheinend aber nicht von Karloff selbst gesungene „Grinch-Song“ über den griesgrämigen Grinch mit seinen blumig beschriebenen Eigenschaften, der seit 50 Jahren in den Staaten sehr beliebt ist. Die kurze und eigentlich ganz sympathische Geschichte diente ja auch als Vorlage für den missglückten Langfilm mit Jim Carrey, der die Herzlichkeit des animierten Originals vollkommen vermissen lässt und die im Vergleich zu dem oldskooligen Streifen auch ziemlich verliert. Hierzulande kennt die Geschichte und auch den animierten Streifen dazu ja ohnehin niemand und die Kiste mit wohligen Weihnachtserinnerungen und -geschichten ist in unserem Sprachraum ja auch anderweitig besetzt. Weihnachts-affine Genre-Freunde können aber dank dem gewohnt großartigen Boris Karloff ruhig ein Auge- und ein Ohr riskieren um sich die viel zu lange Wartezeit auf Weihnachten zu vertreiben – aber wenn, dann natürlich im englischen Original. Stink, stank, stunk!
Ich kanns nur immmer wieder betonen, wie toll ich den finde

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 8/10
Scare-Faktor: 3/10
Humor: 05/10
Weihnachtsmuffelige Bösewichte: 10/10
Weihnachtsfeeling: 8/10
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Saint

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01.jpg (31.13 KiB) 150 mal betrachtet
Dick Maas hat ja im Laufe seiner Regie-Karriere schon so einiges auf die Stadt Amsterdam losgelassen und nun ist es der Nikolaus mit seinen Schergen, der hier allerdings wenig mit der gönnerhaften Figur zu tun hat, die um diese Jahreszeit brave Kinder belohnen soll. In „Sint“ ist der Nikolaus eine rachsüchtige Figur, die mordend und brandschatzend alle 23 Jahre bei Vollmond durch die Stadt reitet um kleine Kinder zu entführen und den Rest zu ermorden. Wie bei Maas üblich, erfolgt das nicht nur sehr unterhaltsam, sondern vor allem sehr augenzwinkernd, wenn die Bedeutung einer Figur bzw. eines Festes in den Niederlanden kurzerhand ins überzeichnete Gegenteil verkehrt wird. Statt Gedichte und Geschenke, steht hier dann auch Mord und Totschlag am Programm und wer den Unterschied zwischen Nikolaus und Weihnachtsmann bislang schon nicht gerafft hat, wird sich hier nun wohl gar nicht mehr auskennen. Zwar könnte man bemängeln, dass doch einiges an Potential verschenkt wird und das Ende des Streifen doch überhastet und etwas unfertig wirkt, aber im Grunde ist „Saint“ eine sehr spaßige und vor allem schwer unterhaltsame Sache, ideal für den 5. Dezember und Leutchen, die den materiellen Charakter dieses Festes durchaus kritisch gegenüber stehen.

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 4/10
Scare-Faktor: 7/10
Humor: 04/10
Brandschatzende schwarze Peter: 11/10
Nikolausfeeling: 1/10
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Silent Night, Deadly Night

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01.jpg (21.67 KiB) 141 mal betrachtet
Ich fand den ja schon einmal gut und einmal eher schlecht und nun pendelt sich mein Eindruck im unteren Mittelfeld ein. Die Geschichte trägt ja dramaturgisch schon recht dick auf und das Schicksal meint es mit dem jungen Billy wirklich nicht gerade gut, der über die Jahre eine nachvollziehbare Aversion gegen den Weihnachtsmann inklusive der Festivitäten entwickelt. Als er dann in einem Spielzeuggeschäft ausgerechnet Herrn Rauschebart verkörpern soll, tickt er aus und mordet sich eher willkürlich durch eine Kleinstadt. Der Prolog ist eindeutig zu lange, während der Mittelteil eher schwächelt und auch im Finale hätte man durchaus etwas mehr Gas geben können. Leider versucht „Silent Night, Deadly Night“ auch ständig sehr dramatisch zu sein, was dem Streifen meines Erachtens nicht so wirklich gut bekommt und die Ereignisse aus der Vergangenheit stehen auch eher im Widerspruch zu den eher plump erscheinenden Ereignissen der Gegenwart, die Billy als viel zu simpel gestrickten Menschen präsentieren. Trotzdem ist hier natürlich nicht alles schlecht und als Anti-Weihnachtsfilm macht „Silent Night, Deadly Night“ seine Sache auch sehr gut. Dennoch gibt es einfach viel bessere und stimmigere Filme, die man sich zu dieser Zeit in den Player legen kann und die nebenher auch Spaß machen – der hier bietet über weite Strecken neben eindrucksvollen Momenten und seinem verbissenen Charakter auch einfach zu viel Leerlauf, zu wenig Sympathieträger und vor allem zu wenig Humor und Gelassenheit, die man gerade für die Weihnachtszeit so dringend benötigt.

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 4/10
Scare-Faktor: 2/10
Humor: 1/10
zweifelhafte Zimmereinrichtungen: 8/10
Weihnachtsfeeling: 1/10
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Silent Night, Deadly Night 2

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01.jpg (21.67 KiB) 133 mal betrachtet
„Silent Night, Deadly Night 2“ ist ja bekanntilch kein guter Streifen, sondern eher ein Beispiel, wie man ein Sequel nicht machen sollten. Statt eigener Ideen setzt man hier auf Material aus dem Vorgänger und nutzt die Gunst der Stunde um dieses dem Zuschauer noch einmal vor die Linse zu knallen. Die ersten 40 Minuten bestehen eigentlich nur aus Rückblenden, eher die eigenständige Handlung des Sequels überhaupt erst beginnt. Hier darf dann der nicht minder durchgeknallte Ricky die Arbeit des Mörders Billy aus dem Teil weiterführen und beenden, was seinem älteren Bruder versagt geblieben ist. Leider ist aber auch die zweite Hälfte alles andere als prickelnd und glänzt mit skurrilem Over-Acting, blutigen Morden und seltsamen Momenten. Alles mehr schlecht als recht schafft es „Silent Night, Deadly Night 2“ auch nie wirklich so etwas wie Spannung oder Weihnachtsstimmung zu entwickeln oder den Zuschauer abseits weniger Momente nur irgendwie zu begeistern. Herausgekommen ist auch ein Streifen, bei dem man aufgrund seiner Machart dessen Existenzberechtigung durchaus in Frage stellen darf, wenn von den verantwortlichen Machern aus knapp 45 Minuten neuen Materials ein abendfüllenden Slasher gebastelt wird, der anschließend den Genre-Freunden als „neuer“ Film zum Fraß vorgeworfen wird. Meine einzige Lieblingsszene des Streifens mit seinem euphorisch-manischen „Garbage Day“ beschreibt ja auch den Film ganz gut, denn der gehört leider wirklich zum Müll.

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 2/10
Scare-Faktor: 2/10
(unfreiwilliger) Humor: 4/10
längste Rückblende der Welt 10/10
Weihnachtsfeeling: 1/10
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Kazuo Umezu's Horror Theater: The Present

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01.jpg (61.07 KiB) 121 mal betrachtet
Die schüchterne Yuko möchte an Weihnachten endlich ihren Freund zusammenkommen und plant gemeinsam mit ihren Freundinnen ein gemeinsames Wochenende in einem abgelegenen Hotel. Dort angekommen präsentiert sich das Hotel zwar verkitscht weihnachtlich, aber ansonsten kommt vorerst recht wenig Weihnachtsstimmung auf. Der Plan scheint jedoch aufzugehen und Yuko und Ryosuke kommen zusammen, ehe sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf geweckt werden. Santa Claus persönlich hat ihre Studienkollegen ermordet und ihre Körperteile verwurstet und ist nun auch auf der Suche nach den verbleibenden letzten Beiden um sein unweihnachtliches Werk an Heiligabend zu beenden…

Ein herrlich schräges Weihnachtsabenteuer, dass uns hier im Rahmen des Kazuo Umezu's Horror Theater präsentiert wird. Der Weihnachtsmann kommt hier ja kurzerhand mit Wurfstern und macht Jagd auf unartige Jungs und Mädchen und Yuko und ihre Freundinnen waren dabei wohl besonders unartig. Die Geschichte ist ja völlig irr und dabei auch hübsch splattrig und irgendwie kommt man aus dem Staunen ja nicht raus, wenn hier zwar recht kostengünstig, aber durchaus herb ans Werk gegangen wird. Der Weihnachtsmann ist hier auch wirklich nicht zimperlich und auch die sonstigen Überraschungen bleiben nicht aus. In der Kiste der Weihnachtsfilme präsentiert sich „The Present“ jedenfalls als sehr ungewöhnlicher und vor allem sehr unkonventioneller Beitrag, der mit dem eigentlichen Geist von Weihnachten zwar nicht viel zu tun hat, aber wenn stört das schon, wenn Santa kurzerhand Studentenhirne an seine Renntiere verfüttert. Prädikat: besonders weird

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 3/10
Scare-Faktor: 8/10
Humor: 2/10
Santa’s Weihnachtswurfsterne: 10/10
Weihnachtsfeeling: wtf/10
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Silent Night, Deadly Night 3: You better watch out

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01.jpg (52.75 KiB) 108 mal betrachtet

Die blinde Laura nimmt an einem wissenschaftlichen Experiment teil, dass ihre Träume untersuchen kann und auch ihre Verbindung zu Ricky Caldwell, dem berüchtigten Weihnachtsmann-Killer. Dieser liegt sein einigen Jahren im Koma und seine Chancen auf Genesung mehr als gering. Das zweifelhafte weihnachtliche Wunder gelingt und Laura schafft es, Ricky aus dem Koma zu holen, als diese bereits auf dem Weg ist, das Fest der Liebe bei der lieben Omama zu verbringen. Ricky der jedoch auch die Gedanken von Laura vernehmen kann ist ebenfalls auf dem Weg in die entlegene Farm und noch bevor Laura mit ihrem Bruder ankommt, hat Ricky sein Werk als Killer schon längst wieder aufgenommen und mordet sich blutig durch die Lande.

Die „Silent Night, Deadly Night“-Reihe ist ja wahrlich kein großes Slasher-Highlight und mit jedem Teil geht es abwärts, wobei es bei den noch fehlenden zwei Teilen nicht mehr viel schlechter kommen kann. Auch „Better watch out“ ist ein lieblos und schnell heruntergekurbeltes Filmchen mit losem Bezug zum zweiten Teil mit neuen Schauspielern und fragwürdigen Ideen. Hier ist es eine blinde Frau, die telepathisch Kontakt zum komatösen Ricky herstellt, worauf dieser aus dem Koma erwacht. Warum und wieso wird nicht weiter thematisiert, genauso wenig, warum Ricky mit einem Glasbehälter auf dem Kopf herumläuft, das sein Gehirn schützt. Spannung kommt keine auf und etwaiges Potential ebenfalls nicht genutzt. Der Film plätschert belanglos vor sich hin und an und an geschieht ein Mord und beim langweiligen Ende passiert auch alles so, wie man es sich erwarten kann. Ende der Achtziger war Slasher-technisch die Suppe ja bereits ausgelöffelt und „Silent Night, Deadly Night 3“ wirkt langweilig, uninspiriert und zu keiner Sekunde originell. Bewundernswert, dass es immerhin Bill Mosely und Laura Harring in das Teil geschafft haben, dass ansonsten jegliche Höhepunkte vermissen lässt.

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 1/10
Scare-Faktor: 4/10
(unfreiwilliger) Humor: 2/10
Gehirnsuppenglasbehältnisse: 9/10
Weihnachtsfeeling: 1/10
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Silent Night, Deadly Night 5

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01.jpg (31.78 KiB) 97 mal betrachtet
Seitdem er mitansehen musste, wie sein Vater von einem ihm zugedachten und geschenkten Spielzeug auf bizarre Weise ermordet wurde, spricht der junge Derek kein Wort mehr und will auch von Weihnachten nichts mehr wissen. Seine besorgte Mutter Sarah versucht dem Jungen auf erdenklich mögliches Weise zu helfen, doch der Besuch im Spielzeugladen von Mr. Petto hat eher die gegenteilige Wirkung. Wenig später wird weiteres und todbringendes Spielzeug im Umfeld des Jungen in der Kleinstadt unter die Leute gebracht und Sarah ist zunehmend verzweifelt und ratlos. Als sie eines Tages in ihrem Haus auf einen überraschenden Besucher trifft und auch ihr Ex-Freund Noah wieder auf der Bildfläche erscheint, kommt sie der Lösung des ganzen Mysteriums einen großen Schritt näher…

Eigentlich sollte ja gestern der vierte Teil im Player landen, aber irgendwie habe ich das im Eifer des Gefechts nicht geschafft und es wurde der fünfte Teil. Zum Glück haben Teil 4 und 5 mit ihren Vorgängern nicht mehr viel zu tun und auch „Toys – Tödliche Spielzeug“ entpuppt sich als eigenständiger Streifen von Regisseur Martin Kitrosser im Umfeld von Brian Yuzna (Drehbuch) und Effekten von Screaming Mad George. Leider klingt das aber alles besser, als es letztlich ist und vor allem die Geschichte vom todbringenden Spielzeug, dass von einem Psychopathen unter die Leute gebracht wird, klingt in der Theorie weit besser, als in der Praxis und der Streifen kommt irgendwie nie so richtig in die Gänge und lässt auch Weihnachtsfeeling weitgehend vermissen. Stattdessen erinnert hier alles etwas an Full-Moon-Produktionen wie „Puppet Master“ oder auch „Demonic Toys“ und erst im Finale kommt so etwas wie Stimmung auf. Die Effekte sind teils gelungen, teils aber auch arg lächerlich und der Film findet zwischen schwarzhurmorigen Weihnachts-Slasher, Familiendrama und bizarren Spielzeug-Splatter auch nie den richtigen Weg und enttäuscht auf der einen, als auch auf der anderen Seite. Für ein paar nette Momente, das zünftige Finale und das „Re-Animator“-Shirt gibt es Pluspunkte, aber retten können diese „Toys – Tödliches Spielzeug“ auch nicht so wirklich. Leider lahm.

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 1/10
Scare-Faktor: 4/10
(unfreiwilliger) Humor: 4/10
augenpoppende Larven-Spielzeugpuppen: 9/10
Weihnachtsfeeling: 2/10
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Welcome to Hell - Das Ritual

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01.png (160.97 KiB) 88 mal betrachtet
Die angehende Journalistin Kim ist es leid, dass sie von niemanden erstgenommen wird. Weder von ihrem Freund, noch von ihrem Chef, noch von der Gesellschaft, die Frauen immer noch an der kurzen Leine hält. Eines Tages kommt es zu einem bizarren Selbstmord und Kim wittert ihre große Chance mit den Hintergründen dieser Story groß rauszukommen. Sie beginnt mit Nachforschungen und trifft am Ort des Geschehens auf eine eloquente Bibliothekarin, die der jungen Frau sofort sympathisch ist. Wenig später beginnt ein Alptraum für Kim, der mit bizarren Visionen beginnt und immer weitere Kreise zieht, als die Journalistin erkennen muss, dass sie einem teuflischen Kreis auf die Spur gekommen ist und immer weiter die Kontrolle über ihr eigenes Leben verliert.

Nun auch der vierte Teil der „Silent Night, Deadly Night“-Reihe, mit der mal wohl nach Halloween ein eigenes Weihnachts-Horror-Franchise starten wollte. Mit Teil 1 – 3 hat dieser hier ja nichts mehr zu tun und Brian Yuzna recycelt sich selbst im weihnachtlichen Ambiente, in dem er kurzerhand eine abgeänderte Variation seines zuvor entstandenen „Society“ ohne dessen schwarzhumorige Komponente erzählt. „Welcome to Hell – Das Ritual“ hat zwar seine Momente, jedes Mal wenn die FX von Screaming Mad George zum Einsatz kommen, aber dazwischen leider auch so viele Füllmomente, dass so etwas wie Spannung erst gar nicht aufkommt. Die Geschichte ist leider nicht so der Bringer, bei den Figuren sucht man Sympathieträger eher vergeblich und die Hauptdarstellerin scheint mit ihrer Rolle auch eher arg überfordert, als dass man sie diese abnehmen würde. Bleiben noch die blutig-bizarre Effekte, die aber auch nicht mehr viel retten können. Die Filme von Yuzna sind ja okay, aber meistens auch nicht mehr und „Silent Night, Deadly Night 4“ ist auch maximal okay und es ist wenig verwunderlich, dass die Reihe dann nach einem weiteren unspektakulären Teil auch wieder eingestellt wurde.

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 1/10
Scare-Faktor: 5/10
Humor: 1/10
Made im Speck: 10/10
Weihnachtsfeeling: 1/10
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Silent Night, Bloody Night

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01.jpg (34.67 KiB) 77 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: So 15. Dez 2013, 09:54 70er-US-Horror und Prä-Slasher über eine düstere Geschichte, die sich an Weihnachten in einem geräumigen Haus zugetragen hat und zwanzig Jahre später wieder zu Tage tritt. Die Story wäre dabei auch gar nicht so schlecht, wäre der Film nicht so haarsträubend falsch herum und sprunghaft erzählt, sodass erst gar keine Spannung aufkommen kann. Die Perspektive der Geschichte wechselt ständig von einer Person zu anderen und im Finale gibt es ein haarsträubendes - aber zweifelsfrei gelungenes - Kracher-Ende, das ebenfalls kurzerhand ebenfalls aus dem Ärmel geschüttelt wird und "Silent Night, Bloody Night" dann doch noch aus der Masse vergleichbarer Streifen herausragen lässt. Ansonsten überzeugt der Streifen aber durch seine düstere Grundstimmung, blutige Momente und das bereits erwähnte Finale, dass man sich so sicher nicht unbedingt erwarten würde, auch wenn die Weihnachts-Thematik insgesamt hier nur am Rande in Erscheinung tritt.
Die Zweitsichtung von „Silent Night, Bloody Night“ hat mir ja besser gefallen und der Streifen ist durchaus interessant, weil er mehrfach die Perspektive wechselt und den Zuschauer auch im Unklaren lässt, warum sich die etwas spröde Geschichte mit seinen seltsamen Figuren so entwickelt. Am Ende läuft ja auch alles zusammen und präsent den Streifen als durchaus pessimistisch und wenig weihnachtlich. Theodore Gershuny nimmt vieles vorweg, was ein Jahrzehnt später als Slasher unter die Leute gebracht wurde und auch sonst wird hier viel mehr richtig als falsch gemacht. Sicherlich hätte man „Silent Night, Bloody Night“ vom Spannungsaufbau her etwas anders gestalten können, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Interessanter Streifen.

[Weihnachtsfilmspecial #23]
Schnee-Aufkommen: 3/10
Scare-Faktor: 4/10
Humor: 0/10
Psychopathen: 11/10
Weihnachtsfeeling: 1/10
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