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Re: Apocalypse Now - Francis Ford Coppola

Verfasst: Do 4. Apr 2013, 21:13
von CamperVan.Helsing
purgatorio hat geschrieben:
ugo-piazza hat geschrieben:Nachdem ich "Apocalypse Now" vor Urzeiten im ZDF sah und mir schon vor mehr als 5 Jahren die Redux-Version auf DVD gekauft hatte, bin ich über das Osterwochenende endlich mal dazu gekommen, sie mir auch mal anzusehen. Zumindest teilweise... :(

http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=39242

Denn bei mir ist das Kapitel 22 blockiert, Scheibe springt gleich auf 23 weiter. Beim Versuch, dann manuell die 22 anzuwählen, hängte sich die Disc auf. Daher Karfreitag nur bis zur Störung geschaut, (ein Teil fehlt somit), Rest am Montag.

Kur(t)z gesagt: Grandios! Ob man den Film nun noch unbedingt länger machen musste, sei mal dahingestellt, doch es lohnt definitiv, sich die Zeit zu nehmen und sich auf Apocalypse Now einzulassen.
genau diese Fassung habe ich auch... 2004 mal bei der Armee gesehen und ich möchte meinen, dass die fehlerfrei lief :?
Steht ja auch in der OFDB, dass nur ein kleiner Teil der Auflage fehlerhaft ist. :opa:

Re: Apocalypse Now - Francis Ford Coppola

Verfasst: So 15. Dez 2013, 15:21
von horror1966
Apocalypse Now
(Apocalypse Now)
mit Marlon Brando, Martin Sheen, Robert Duvall, Frederic Forrest, Sam Bottoms, Laurence Fishburne, Albert Hall, Harrison Ford, Dennis Hopper, G.D. Spradlin, Jerry Ziesmer, Scott Glenn, Bo Byers, James Keane
Regie: Francis Ford Coppola
Drehbuch: John Milius / Francis Ford Coppola
Kamera: Vittorio Storaro
Musik: Carmine Coppola / Francis Ford Coppola
FSK 16
USA / 1979

Mitten im Wahnsinn des Vietnamkrieges erhält Captain Willard den Auftrag für eine waghalsige Mission: Er soll sich mit einer Hand voll Soldaten zum Lager des sadistischen Colonel Kurtz im kambodschanischen Dschungel durchschlagen. Der brutale Kurtz lässt sich nicht mehr von der Militärführung kontrollieren und richtet von seinem Hauptquatier aus ein unglaubliches Blutbad nach dem anderen an. Willard hat den ausdrücklichen Befehl, den Sadisten zu liquidieren. Auf ihrem Weg begegnet die Truppe dem sonderbaren Colonel Kilgore, der seine Hubschrauberpiloten ihre Attacken zu den Klängen der "Walküre" fliegen lässt. Je tiefer das amerikanische Boot in den Dschungel eindringt, desto blanker liegen die Nerven der Besatzung. Ihre Mission führt die fünf Soldaten geradewegs in die Abgründe der menschlichen Seele...


Francis Ford Coppola hat einem ja wirklich so manchen außergewöhnlich guten Film serviert und gerade sein "Apocalypse Now" wird von den meisten Leuten als absolutes Meisterwerk angesehen, das dem Zuschauer auf eine eher ungewöhnliche Weise die Schrecken des Vietnam-Krieges aufzeigt. Nun muss man diese Sichtweise definitiv akzeptieren, darf jedoch durchaus anderer Meinung sein, was bei der vorliegenden Geschichte meiner Meinung nach auf keinen Fall ein Wunder ist, denn die hier ins Bild gesetzten Ereignisse treffen doch längst nicht alle Geschmäcker. Zugegebenermaßen sollte man dem Werk eine gewisse Bildgewalt attestieren und das Szenario beinhaltet auch jede Menge philosophische Ansätze, die den Film in meinen Augen aber auch nicht gerade besser machen. Man sollte jedoch von der ersten Minute darauf eingestellt sein, das sich hier auf gar keinen Fall ein Kriegsfilm im üblichen Sinne offenbart, vielmehr erscheint es größtenteils so, als wenn Coppola das Gehirn des Zuschauers mit seinem bizarren Szenario irgendwie weich kochen will und streckenweise weiß man so gar nicht, was man mit den präsentierten Bildern denn nun anfangen soll. Der Wahnsinn des Krieges soll hier herausgestellt werden und ehrlich gesagt gelingt das sogar sehr gut. Nun sollte man aber auch zwischen der alten Kinoversion und der hier besprochenen Redux-Variante des Werkes unterscheiden, die immerhin fast 50 Minuten mehr Laufzeit beinhaltet. Beinhaltete die alte Version schon diverse Längen, so kann man sich ganz bestimmt gut vorstellen, das die 194 Minuten Variante größtenteils eine echte Quälerei ist. Ganz ehrlich gesagt kann ich persönlich mich weder mit dem kurzen noch mit dem längeren Szenario anfreunden, doch was sich einem in der hier besprochenen Fassung präsentiert, ist an Langeweile nur schwerlich zu überbieten.

Es mag ja durchaus in Ordnung sein, das viele Leute in diesem Film eine Genialität erkennen die sich anderen Leuten eventuell verschließt, doch auch die ganzen moralischen Anprangerungen und philosophischen Gedankenansätze können kaum darüber hinwegtäuschen, das man mit einer quälend lang erscheinenden Suche nach einem Mann konfrontiert wird, die lediglich einige skurril erscheinende Passagen als Höhepunkte beinhaltet, die man ehrlich gesagt noch nicht einmal für voll nehmen kann. Da werden mitten im Kugelhagel auf einmal Surfbretter ausgepackt und der Krieg wird zum Nebenschauplatz, was zwar sicherlich den Wahnsinn in den Vordergrund stellt, aber irgendwie so dermaßen unglaubwürdig erscheint, das man nur die Hände über dem Kopf zusammen schlagen kann. Dabei handelt es sich an dieser Stelle lediglich um ein exemplarisches Beispiel für jede Menge Nonsens, die dieses ach so hoch gelobte Meisterwerk beinhaltet. Wären da nicht die zugegebenermaßen teilweise wirklich beeindruckenden Bilder, dann könnte man sogar von einem echten Totalausfall sprechen, denn man sollte sich schon selbst in einer Art Drogenrausch befinden, um diesem unsäglichen Langeweiler etwas abgewinnen zu können. Manch einer mag mich nun als Kunstbanausen ansehen der nicht viel von echter Filmkunst versteht, doch ehrlich gesagt frage ich mich unentwegt, was den so eindrucksvoll und einzigartig an diesem Film sein soll, der meiner persönlichen Meinung nach stellenweise absolut unrealistisch erscheint und durch irgendwelche hochtrabenden Andeutungen als Kunstwerk verkleidet wird.

Geschlagene zweieinhalb Stunden begleitet man einige Männer auf einem Boot die den Auftrag haben einen ihrer Landsleute zu töten, wobei dann das Aufeinandertreffen der Hauptfiguren, das hier so sehnsüchtig erwartet wird nicht mehr als ein laues Lüftchen darstellt. Hatte man zuvor noch die Hoffnung gehegt, das "Apocalypse Now" zumindest mit einem furiosen Showdown aufwartet, so wird man gerade an diesem Punkt der Ereignisse am meisten enttäuscht. Zugegeben, reißerische Action hätte den Eindruck des bisherigen Ablaufes noch schlechter dastehen lassen und vollkommen unpassend gewirkt, doch insbesondere der Auftritt von Marlon Brando entpuppt sich als größte Schwachstelle eines Werkes, das weder Fisch noch Fleisch darstellt. Das ich mich mit meiner Sichtweise weit aus dem Fenster lehne ist klar, jedoch konnte mich das größtenteils bizarre Geschehen zu keiner Zeit fesseln und schon gar nicht begeistern, vielmehr präsentiert Coppola eine Geschichte, die zwar durchaus gute Ansätze beinhaltet, die aber durch die an etlichen Stellen künstlich wirkende Umsetzung fast schon lächerlich daher kommt. Die von vielen Leuten nur zu oft beschriebene Faszination dieses Filmes hat sich mir in keiner Phase erschlossen und so werde ich mich wohl niemals wirklich mit diesem komischen Werk anfreunden können, das aus unerfindlichen Gründen als Meisterwerk bezeichnet wird, was aber viel zu hoch gegriffen ist.

Nun sind die Geschmäcker aber Gott sei dank verschieden, doch "Apocalypse Now"hinterlässt neben einem weich gekochten Gehirn ansonsten lediglich Langeweile. Wer auf längere Bootsfahrten und durchgeknallte Charaktere steht wird sicherlich seine Freude haben, aber sonst beinhaltet die Geschichte eher herzlich wenig, was auch nur annähernd erwähnenswert wäre. Wenn man sich den Film denn überhaupt anschauen will sollte man allerdings definitiv zur kürzeren Variante greifen, in der die langatmigen Passagen sich noch in einem etwas überschaubaren Rahmen bewegen, die Langeweile aber dennoch oft genug zum Vorschein kommt. Sorry Mr. Coppola, aber diesen Drogen-Trip hätte man sich auch sparen können, denn bis auf die musikalisch ansprechende Eröffnungs-Sequenz (This is the End) konnte ich kaum nennenswerte Höhepunkte erkennen.


Fazit:


Der Wahnsinn steht in dieser Geschichte ganz eindeutig im Mittelpunkt, wobei sich einem aber oft genug die Frage stellt, worin dieser denn eigentlich besteht. Ist es der Schrecken des Krieges oder die unglaublich zermürbende-und langatmige Erzählweise einer Story, die zwar mit etlichen bekannten Darstellern gespickt ist aber keinesfalls die Genialität erkennen lässt, die manch einer in ihr sehen will.


4/10

Re: Apocalypse Now - Francis Ford Coppola

Verfasst: So 15. Dez 2013, 22:59
von Adalmar
Alles in allem kann ich diese Position nur unterstützen. Zum größten Teil finde ich den Film langweilig, aber was ich ihm wirklich übelnehme, ist die comichaft-stupide Kilgore-Sequenz, die mir nach wie vor (wurde ja in diesem Thread schon diskutiert) wie eine Einladung an den Zuschauer vorkommt, sich am Vernichtungspotenzial des US-amerikanischen Luftkriegs aufzugeilen. In dubio pro reo kann man natürlich unterstellen, dass hier der "Wahnsinn des Krieges" dargestellt werden soll, aber eigentlich geht es hier doch nur um Männerkino auf dümmlichstem Milius-NRA-Redneck-Niveau (in dieser Sequenz, nicht im gesamten Film).

Re: Apocalypse Now - Francis Ford Coppola

Verfasst: So 15. Dez 2013, 23:33
von CamperVan.Helsing
horror1966 hat geschrieben:

4/10
:shock: Wo sind meine Tabletten? :angst:

Re: Apocalypse Now - Francis Ford Coppola

Verfasst: So 15. Dez 2013, 23:52
von dr. freudstein
ugo-piazza hat geschrieben:
horror1966 hat geschrieben:

4/10
:shock: Wo sind meine Tabletten? :angst:

Hälst du keine Ordnung :? Ach komm, lass den Horror doch auch mal rumbuxen. Ich weiss auch gar nicht mehr, ob ich den Film mag. Nur einmal in den 80ern gesehen und ich glaub, ich hatte Mühe durchzuhalten. Kaufen würd ich mir den Film nicht erst mal, ich guck mal in der Onlinevideothek nach

Re: Apocalypse Now - Francis Ford Coppola

Verfasst: Mi 18. Dez 2013, 16:17
von untot
:o
Horror!!! Erst Kojak und dann das hier!! :angst:
Biste heute gegen den Strick gebürstet worden? Mein Herz *japs*! :kicher:

Ich finde den Film zu keiner Sekunde langweilig, nicht mal die Redux Version, die gefällt mir sogar noch besser!

Re: Apocalypse Now - Francis Ford Coppola

Verfasst: Mi 18. Dez 2013, 16:29
von horror1966
untot hat geschrieben: :o
Horror!!! Erst Kojak und dann das hier!! :angst:
Biste heute gegen den Strick gebürstet worden? Mein Herz *japs*! :kicher:

Ich finde den Film zu keiner Sekunde langweilig, nicht mal die Redux Version, die gefällt mir sogar noch besser!

Och Menno, ich kann doch auch nichts dafür, das hier fast alle unter dem Einfluss von Drogen stehen. :kicher: Ich war, bin und werde immer clean sein und kann diesem Werk nun einmal einfach nichts abgewinnen. :verbeug: :thdown:

Re: Apocalypse Now - Francis Ford Coppola

Verfasst: Mi 18. Dez 2013, 16:36
von buxtebrawler
untot hat geschrieben:Biste heute gegen den Strick gebürstet worden?
Freudscher Verschreiber? :mrgreen:

Re: Apocalypse Now - Francis Ford Coppola

Verfasst: Mi 18. Dez 2013, 16:42
von untot
buxtebrawler hat geschrieben:
untot hat geschrieben:Biste heute gegen den Strick gebürstet worden?
Freudscher Verschreiber? :mrgreen:
Huch!!! :lol:
Ja das Unterbewusstsein! :mrgreen:

Re: Apocalypse Now - Francis Ford Coppola

Verfasst: Mi 18. Dez 2013, 16:48
von horror1966
Das ist eine unterschwellige Drohung, das die Dame mich aufgrund meiner Meinung aufknüpfen will. :mrgreen: