Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento (1970)

Bava, Argento, Martino & Co.: Schwarze Handschuhe, Skalpelle & Thrills

Moderator: jogiwan

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Onkel Joe
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento

Beitrag von Onkel Joe »

Zu diesem Film gibts ja schon etwas sehr ordentliches von BU, da braucht es nicht noch etwas mit solch einem Cover.
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Blap
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento

Beitrag von Blap »

Die von Arrow verwendeten Motive finde ich teils ganz nett, aber sie passen überhaupt nicht zu den Filmen. Unfassbar, welche geschmackliche Entgleisungen man sich dort leistet. Aber IMHO sind das doch Wende-/Wechselcover?

Bisher habe ich auf Arrow Titel verzichtet, lieber greife ich zu Blue Underground Veröffentlichungen, der perverse Bill weiss wenigstens was er tut. ;)

Die BD zu "Bird/Handschuhe" von BU habe ich seit einiger Zeit, momentan gibt es sie z.B. bei Axel für schlappe 9.99€.
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buxtebrawler
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento

Beitrag von buxtebrawler »

Manchmal kommt es einfach vor, dass ich mit einem vielgerühmten Klassiker nicht soviel anfangen kann und selbst dann nicht so recht mit ihm warm werden, wenn ein sonst von mir sehr geschätzter Regisseur am Werke war. „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“, Dario Argentos Regie-Debüt, ist so ein Fall. Dem von Mario Bava ins Leben gerufenen Giallo-Genre verlieh die lose auf dem Roman „The Screaming Mimi“ (dt. „Die schwarze Statue“) von Fredric Brown basierende und in Deutschland als Teil der Edgar-Wallace-Reihe vermarktete Verfilmung Argentos neue Impulse und einen ungeheuren Popularitätsschub. Dass Argento bei Kameragenie Bava gelernt hat, merkt man der kreativen Kinematographie des Films an. Argento experimentiert mit Perspektiven, Zooms, Zeitlupen und Stills etc., eindeutige Hinweise auf sein Talent, das er mit späteren Filmen zur vollen Entfaltung bringen und ausreizen sollte. Mit Tony Musante verfügt man über einen recht charismatischen Hauptdarsteller, Nebenrollen wurden mit Namen wie Mario Adorf und Suzy Kendall ansprechend besetzt. Für den Score zeichnet niemand Geringerer als Maestro Ennio Morricone verantwortlich. Optimale Ausgangsbedingungen also. Doch was gibt es denn nun zu meckern? Zunächst einmal: Mir gefällt das Ambiente, die Ästhetik des Films überhaupt nicht. Während ich in anderen Gialli in wunderbare Landschafts-, Städteaufnahmen und/oder Gebäudeaufnahmen voller Zeit- und Lokalkolorit oder eben rätselhaft verfremdet geradezu eintauchen kann, verhindert das irgendwie Klinische, Sterile dieses Films ganz entschieden jedweden Wohlfühlfaktor. Das mag bewusst als Stilelement eingesetzt worden sein, lässt mich aber auf unangenehme Weise erschaudern. Dann wäre da natürlich die erzählte Geschichte: Dalmas beobachtet einen Mordversuch, gerät ins Visier der Polizei, meint, sich an ein wichtiges Detail erinnern zu können, auf das er aber nicht mehr kommt und stellt auf eigene Faust Ermittlungen an. Dabei führt er sich immer und immer wieder den Vorfall vors geistige Auge, wobei ihm eine morbide, geheimnisvolle Zeichnung hilft. In den Momenten der Rekapitulation hat der ansonsten verglichen mit anderen Werken Argentos fast schon nüchtern wirkende „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“ seine stärksten Momente inne, Dalmas’ Erinnerungen umgibt geradezu etwas Mystisches. Da jenes wichtige Detail für den Zuschauer, obwohl er das gleiche gesehen hat wie Dalmas, nicht sichtbar war, lässt es sich nur sehr bedingt miträtseln, dafür wartet man aber gespannt auf die Auflösung. Klar, diese fällt im Giallo nicht unbedingt nahe liegend und in sich schlüssig aus, doch was man dem Zuschauer hier als Motiv(e) präsentiert, ist so dermaßen an den Haaren herbeigezogen und wird in Rekordgeschwindigkeit kurz vor Einsetzen des Abspanns heruntergerattert, dass ich als jemand, der „Style over substance“ generell eher abgeneigt ist, einfach nicht darüber hinwegsehen kann und mich etwas für dumm verkauft fühle. Ich bin mir darüber im Klaren, dass derartige „Schwächen“ für viele Genrefans gar keine sind und maßgeblich zum Sehvergnügen beitragen. Doch gerade in Anbetracht Argentos späterer Filme, deren Wendungen zwar auch gerne mal so richtig abgefahren sind, sich aber stets als sehr gut zur vorausgegangenen Handlung passend entpuppen, weiß ich, dass es anders und besser geht. Die stärker als andere Gialli an den Kriminalfilm angelehnte Handlung mit all ihren Ermittlungen hätte einen befriedigenderen Schlusspunkt benötigt. Einem Bava hätte ich zugetraut, eine Auflösung wie diese als Persiflage auf die möglicherweise ähnlich gestrickten, reißerischen Groschenromane, denen das Genre seinen Namen verdankt, inszeniert zu haben, im Falle Argentos bin ich mir da aber unschlüssig. Ich möchte mich diesbzgl. aber auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da ich weder die Literaturvorlage noch überhaupt jemals eines der berüchtigten gelben Heftchen gelesen habe. „Der Weg ist das Ziel!“, mag da manch italophiler Cineast energisch konstatieren, doch betrachte ich diesen und subtrahiere bereits eingangs erwähnte Stärken, fällt vor allem eines auf: Unglaublich unpassender, alberner, unlustiger Humor und dümmliche Schießbudencharaktere. Wohlgemerkt beziehe ich mich mit meinen ketzerischen Zeilen auf die deutsche Synchronfassung, die evtl. nachträglich „klamaukisiert“ wurde, zugegeben. Wie dem auch sei, diese zahlreichen Szenen zielen leider weit an meinem Humorempfinden vorbei und sind der Entwicklung einer gelungenen Atmosphäre und spannungsgeladenen Stimmung mehr als abträglich. Hinzu kommt der fehlende Tiefgang der Charaktere: Weder Dalmas noch den bzw. die Täter lernt man näher kennen, was insbesondere bei letzteren dazu führt, ihr Verhalten noch weniger nachvollziehbar erscheinen zu lassen, als es ohnehin schon ist. Grafisch explizite Brutalität in Form blutiger Szenen ist hier noch recht rar gesät, hätte aber auch nicht so wirklich in den Film gepasst. „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“ ist keinesfalls ein schlechter Film, durchaus unterhaltsam und goutierbar, für mein Empfinden aber eben noch an ganzes Stück weit von Argentos wahrem Talent entfernt.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento

Beitrag von untot »

So geht es mir mit "Die Farben der Nacht", obwohls eigentlich ein guter Film ist!
Ich kanns nachvollziehen!
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Arkadin
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento

Beitrag von Arkadin »

buxtebrawler hat geschrieben: und in Deutschland als Teil der Edgar-Wallace-Reihe
Der BRYAN-Edgar-Wallace-Reihe. Das ist die von CCC und nicht das Original von Rialto. :opa:
Früher war mehr Lametta
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buxtebrawler
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento

Beitrag von buxtebrawler »

Arkadin hat geschrieben:Der BRYAN-Edgar-Wallace-Reihe. Das ist die von CCC und nicht das Original von Rialto. :opa:
Auch Bryan-Edgar-Wallace-Filme sind Edgar-Wallace-Filme :opa:

Klugscheißer! :D
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento

Beitrag von untot »

buxtebrawler hat geschrieben:
Arkadin hat geschrieben:Der BRYAN-Edgar-Wallace-Reihe. Das ist die von CCC und nicht das Original von Rialto. :opa:
Auch Bryan-Edgar-Wallace-Filme sind Edgar-Wallace-Filme :opa:

Klugscheißer! :D
Sind doch Papa und Sohn, menno! (klugscheiß) :opa:
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buxtebrawler
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento

Beitrag von buxtebrawler »

untot hat geschrieben:Sind doch Papa und Sohn, menno! (klugscheiß) :opa:
Eben, bleibt doch alles in der Familie - Bryan Edgar Wallace ist sozusagen ein Spin-Off :mrgreen:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento

Beitrag von Nello Pazzafini »

@ Untot sowie Buxti

die beiden erwähnten sind aussergewöhnlich und auch deshalb meisterwerke die man erkennen und auch "sehen" muss, gerade das teilweise etwas sterile bzw. klinische macht vieles aus, noch dazu das herstellungsjahr der handschuhe stellt den film ja aussen vor......da gibts nichts zu kritisieren, wenn euch die beiden nicht gefallen dann solltet ihr giallos sein lassen, auch Farben der nacht, outstanding der film, ich denke untot braucht mehr donald duck input..... :)
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untot
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Re: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - Dario Argento

Beitrag von untot »

untot hat geschrieben:Wow sehr schöne Bilder, hab mir auch schon überlegt mir ein paar Gialloplakate anzuschaffen, zum Aufhängen, aber das die so teuer sind hätt ich nicht gedacht. :o

Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe ist übrigens total genial, einer der besten Giallis dies gibt, mein Highlight ist der Auftritt von Mario Adorf mit seinen kulinarischen Köstlichkeiten! :D
Ansonsten ist es typisch Argento, wenn ich mir die Screenshots hier so ansehe, genial fotografiert.

9,5/10
Nello, guckst Du hier, ich liebe die schwarzen Handschuhe, Augen auf!!! :opa:

Ich sag nur das ichs verstehen kann, wenn einem ein an sich guter Film nicht gefällt, weil er bei einem nicht die richtigen Punkte trifft, gibts durchaus, bei mir ist es eben Farben der Nacht! :!:

Also bitte, weil mir 2 oder 3 von meinen fast 70 Gialli nicht gefallen, sollt ich keine mehr gucken, ich bitte Dich, warst Du wieder am Wein??? :twisted:
Gleich schick ich Dir Donald! :basi: :mrgreen:
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