Großangriff der Zombies - Umberto Lenzi (1980)
Moderator: jogiwan
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Re: Großangriff der Zombies - Umberto Lenzi
Zum Start erst Mal eine düstere Großstadtkulisse, so das man gleich ahnt, man bekommt hier keinen Heimatfilm vorgesetzt. Adalmar ist also raus. Auch das Fernsehen zeigt, das es keinen Schmusefilm geben wird.
Hugo, der vermeintliche Superstar lässt verklingen, das er sowas wie Ehre im Blut hat und keine Nachrichten manipuliert. Damit steht er natürlich alleine da, denn die Medien regieren die Welt. Schwupp und schon ist er am Flughafen, wo er auf seinen Interviewpartner wartet. Ein unbekanntes Flugobjekt (UFO) steuert den Flughafen an, ein Militärflugzeug Marke Herkules. Alle sind in heller Aufregung, nur Hugo zeigt sich, zumindest körperlich, unbekümmert. Scheint ein Bewegungslegastheniker zu sein.
Die Polizei rückt ein, denn das Flugzeug war nicht auf dem Radar und hatte keine Landeerlaubnis.
Zunächst reagiert keiner und dann wünschten sich alle, es hätte niemand reagiert. Action. Heraus stürmen mutierte Männer, die wohl vergessen haben, sich nach einem Moorbad abzuduschen und ballern drauf los, murksen ab und knabbern die Überraschten an.Unser Hugo steht wie angewurzelt da.
Nun wird dem Jogschi etwas Abwechslung garantiert, denn es wird wieder ins Fernsehstudio zurückgeschaltet und dort läuft gerade eine Danceshow. Nicht die Mädels haben es ihm angetan, sondern die Musik, die jeden Normalsterblichen einschläfern würde. Doch nicht unser Jogschi, der nimmt die Hand aus Hose und hüpft wie verrückt durchs Zimmer. Hugo Superstar unterbricht die Sendung, denn er möchte von den Vorkommnissen auf dem Flugplatz berichten (Danke Hugo) Doch es hat wohl jemand was dagegen und die Danceshow läuft zur Freude Jogschis weiter.Auf einmal stürmen die Mutanten in das Studio und knabbern die Mädels an. Warum auch immer sie das Fernsehstudio aufsuchten und wie sie ungesehen hereinkamen. Hauptsache, es geht rund. Meine Theorie ist ja, das sie ebenso wie ich angenervt waren von den Hüpfhasen und der schrecklichen Mucke. Ich jedenfalls bin dankbar. Hugo bekommt währenddessen eine Standpauke von einem General und dem Intendanten. Nicht ein einzelner Mitarbeiter bestimmt, was die Bevölkerung erfahren darf, sondern die herrschenden Institutionen. Also quittiert er den Dienst, er wäre eh suspendiert worden.
Zwischenzeitlich muss ein Major seine privaten Angriffe abbrechen und wird ins Hauptquartier befohlen. Noch schnell ein Gespräch über die Kunst seiner Freundin und Abmarsch. Im Krankenhaus trifft man auf einen Philosophen und einen Hellsehr, nur Hugos Frau ist nicht erreichbar, weil sie streng ihren Dienst ableistet.
Das Militär verdingt sich ihre Zeit mit viel Palaver und Schlachtplänen, denn die Mutanten haben sich weiter ausgebreitet und sind quasi unsterblich. Nur ein Kopfschuss (also dem Abtöten des Gehirns) lässt diese Hungermäuler stoppen. Alsbald wird der Ausnahmezustand verhängt. 1980 wurde beherrscht von Ängsten wie Umweltzerstörung und Atomkrieg, das lässt man hier immer wieder durchblicken.
Dann gibt es erst Mal längere Zeit das Treiben und Tun unser Mutanten zu besichtigen. Die Effekte sind doch recht harmlos, Gorebauern dürften nicht befriedigt werden, obwohl unzählige Menschen angegriffen werden. Die Tochter des Generals möchte mit ihrem Mann einen Campingurlaub machen übers Wochenende und sie fhalten auf einen Feldweg, der einen Campingplatz darstellen soll. Überall Hundegekläff, aber kein Hund zu sehen und kein Mensch. Anhand dessen sind diese beunruhigt, doch dann kommen die Freunde vorgefahren, die diese aber angreifen anstatt formal zu begrüßen. Warum diese schon mutiert sind und ausgerechnet sich diese beiden aussuchen, anstatt woanders nach größerer Ausbeute zu suchen, bleibt ein Rätsel.
Die Frau des Majors wird ebenfalls aufgesucht. Auch sie spürt, da kann etwas nicht stimmen und nicht nur aufgrund der Anweisung des Majors, das Haus zu verrammeln. Ein Rasenmäher tut alleine seinen Dienst und alles ist so merkwürdig still. Sie wird von einer Freundin besucht, doch die Freude ist nur kurz.
Währenddessen landen Hugo und seine Frau auf einer Tankstelle und die Frau philosophiert über die derzeitigen Erfindungen wie gefriergetrockneter Kaffee, Cola und Atomenergie, als wäre das alles gleichzusetzen mit dem Unglück, welches die Mutanten zeugte. Hugo muss ihr erstmal eine klatschen, damit sie wieder zu sich kommt und mit ihm gemeinsam die Flucht vor den überall auftauchenden Mutanten antreten kann. Diese haben sich mittlerweile, wie auch immer,bis an jeden gottverlassenen Ort ausgebreitet. Ihr Körper regeneriert sich unglaublich schnell dank Atomkraft, nur deren Haut leider nicht. Flink nehmen sie ihre Fährte auf, um ihren Durst nach frischem Menschenblut aufzunehmen, doch Hugo Superstar ist bestens ausgerüstet mit Waffen und Granaten und hält sich damit seine Verfolger auf Distanz.
Zum Glück war alles nur ein Alptraum und Hugo erwacht neben seiner Ehefrau, aber.....
Vor einiger Zeit ja auch mal im Kino gesehen und da kam er natürlich am besten und ein Teil meiner Aushangfotos wurden dort präsentiert, was mir einen Gratis Eintritt bescherte. Unzählige Male gesehen, zu Hause auch auf diversen VHS oder DVD's und er macht immer wieder Spaß. So blöd das Ende auch sein mag oder viele Dialoge und Leistungen der Schauspieler und natürlich auch die Story, der Film unterhält trotzdem bestens und wird eigentlich nie langweilig. Der Soundtrack erinnert auch stark an einen der Kannibalenfilme, passt aber gut rein. Logiklöcher gibt es wie in jedem gutem phantastischen Film zuhauf, doch das stört niemanden. Insgesamt ein gutes Tempo und auch Schnarchnase Hugo begeistert einen. Ich liebe diesen Film doch benoten kann ich ihn nur mit
7,5/10
obwohl ich auch gerne auf 8 Punkte erhöhen kann, wenn da nicht soviel Konkurrenz wäre.
Zuletzt geändert von dr. freudstein am Fr 30. Nov 2012, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Großangriff der Zombies - Umberto Lenzi
dr. freudstein hat geschrieben:
Die Polizei rückt ein, denn das Flugzeug war nicht auf dem Radar und hatte KEINE Landeerlaubnis.
Lenzi war seiner Zeit weit voraus.dr. freudstein hat geschrieben: Ein Rasenmäher tut alleine seinen Dienst
Bitte??dr. freudstein hat geschrieben: So blöd das Ende auch sein mag
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- DrDjangoMD
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Re: Großangriff der Zombies - Umberto Lenzi
Sehr nette Rekapitulierung, Freudschi, hab mich bei deiner Rezension fast so amüsiert, wie beim eigentlichen Film , aber...
The smiley becomes reality...ugo-piazza hat geschrieben:Bitte??dr. freudstein hat geschrieben: So blöd das Ende auch sein mag
Zuletzt geändert von DrDjangoMD am Fr 30. Nov 2012, 10:27, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Großangriff der Zombies - Umberto Lenzi
Sehr schöner Text, freudschi! Weiter so!
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Re: Großangriff der Zombies - Umberto Lenzi
Danke ugo, hab an einem Wort gespart wegen schlechter Zeiten, aber nun passt es wieder. Ja ich find das Ende ja nicht selbst blöd, kenn den Film ja. Aber bei der Erstsichtung ganz früher mal hab ich mir doch an den Kopf gefasst
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Re: Großangriff der Zombies - Umberto Lenzi
Statt U-Boot-Film habe ich mich gestern doch für die Mutantenstadt entschieden.
GROSSANGRIFF DER ZOMBIES – NIGHTMARE CITY (INCUBO SULLA CITTÀ CONTAMINATA, Italien, Mexiko, Spanien 1980, Regie: Umberto Lenzi)
Anfangs sehr bizarrer Streifen, der durch konsequente Aneinanderreihung von blutigen Szenen zu überzeugen versucht – was nur bedingt gelingt. Als die Flucht aus der Stadt jedoch in die Gänge kommt, schafft dies auch der Film. Einige tolle Szenen verhelfen dem insgesamt doch recht merkwürdigen Mutantenstreifen dann schließlich doch zu ein paar Unterhaltungswert-Punkten und heben ihn – meiner Meinung nach – mühevoll ins gehobene Mittelmaß. Soll heißen: Man kann mit GROSSANGRIFF DER ZOMBIES Spaß haben, man sollte aber auch nicht zu viel hiervon erwarten. Bier kann helfen! 6/10
GROSSANGRIFF DER ZOMBIES – NIGHTMARE CITY (INCUBO SULLA CITTÀ CONTAMINATA, Italien, Mexiko, Spanien 1980, Regie: Umberto Lenzi)
Anfangs sehr bizarrer Streifen, der durch konsequente Aneinanderreihung von blutigen Szenen zu überzeugen versucht – was nur bedingt gelingt. Als die Flucht aus der Stadt jedoch in die Gänge kommt, schafft dies auch der Film. Einige tolle Szenen verhelfen dem insgesamt doch recht merkwürdigen Mutantenstreifen dann schließlich doch zu ein paar Unterhaltungswert-Punkten und heben ihn – meiner Meinung nach – mühevoll ins gehobene Mittelmaß. Soll heißen: Man kann mit GROSSANGRIFF DER ZOMBIES Spaß haben, man sollte aber auch nicht zu viel hiervon erwarten. Bier kann helfen! 6/10
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
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- kein Sonnenlicht
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- Die Kroete
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Re: Großangriff der Zombies - Umberto Lenzi
Bei meiner Erstsichtung fand ich den Film seinerzeit enttäuschend, zuwenig Gore für einen Zombie-Film (Lenzi sprach daher immer von seinen Vampiren), zu verwirrender Handlungsstrang.
Mittlerweile mußte ich aber zu meinem erstaunen feststellen, daß der mir von mal zu mal besser gefällt. Es kommen immer mal wieder neue Eindrücke auf einen zu, auf die man so gar nicht geachtet hatte.
Der Film gehört mittlerweile zu meinen Lieblingen, der 80er-Italo-Zombiewelle.
Freudschis 7,5/10 kann ich demnach, nur dicke bestätigen!
Mittlerweile mußte ich aber zu meinem erstaunen feststellen, daß der mir von mal zu mal besser gefällt. Es kommen immer mal wieder neue Eindrücke auf einen zu, auf die man so gar nicht geachtet hatte.
Der Film gehört mittlerweile zu meinen Lieblingen, der 80er-Italo-Zombiewelle.
Freudschis 7,5/10 kann ich demnach, nur dicke bestätigen!
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Re: Großangriff der Zombies - Umberto Lenzi
Die Amis kriegen demnächst ihre Blu-Ray. Sollte bei uns nicht davon abhängig auch demnächst was kommen?
- Il Grande Silenzio
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Re: Großangriff der Zombies - Umberto Lenzi
So, um der Forenkeile zu entgehen, habe ich mich nun endlich an dieses Meisterwerk heran gewagt.
Hui, ist der schlecht!
Der sollte besser "Großangriff der autofahrenden Matschgesichter" heißen.
Nun ja, es wurde ja schon alles gesagt, wirklich sehr trashiger Mutantenreißer von Lenzi, der die fehlende Handlung und Spannung durch hohes Tempo ausgleicht. Zum Glück passiert ständig etwas, auch wenn es weder logisch noch besonderes gorig ist. Die Szene mit der mal außen vorgelassen.
Nichtsdestotrotz fühlte ich mich (leidlich) unterhalten, für Fans von Italo-Schmodderfilmchen durchaus empfehlenswert.
Knappe 5/10
Hui, ist der schlecht!
Der sollte besser "Großangriff der autofahrenden Matschgesichter" heißen.
Nun ja, es wurde ja schon alles gesagt, wirklich sehr trashiger Mutantenreißer von Lenzi, der die fehlende Handlung und Spannung durch hohes Tempo ausgleicht. Zum Glück passiert ständig etwas, auch wenn es weder logisch noch besonderes gorig ist. Die Szene mit der
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Nichtsdestotrotz fühlte ich mich (leidlich) unterhalten, für Fans von Italo-Schmodderfilmchen durchaus empfehlenswert.
Knappe 5/10
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"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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- horror1966
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Re: Großangriff der Zombies - Umberto Lenzi
So geht es aber nicht werter Herr Theoretiker, das ist feinster Italo-Trash.
Big Brother is watching you