DrDjangoMDs Ordination für kränkelnde Filme
Moderator: jogiwan
Re: DrDjangoMDs Ordination für kränkelnde Filme
Wow, klasse Doc 2 da hast Dir wirklich Mühe gegeben, mit Deinen Spezials ist Dir gut gelungen!
- DrDjangoMD
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Re: DrDjangoMDs Ordination für kränkelnde Filme
SCHREIE IN DER NACHT
Originaltitel: Schreie in der Nacht
Land: Deutschland, Italien
Jahr: 1969
Genre: Horror, Giallo
Regie: Antonio Margheriti
Handlung:
In einer stürmischen Gewitternacht sucht eine Gruppe Leute Zuflucht in einem unheimlichen Haus (huch, wie originell). Die seltsamen Hausbesitzer laden die kleine Gruppe um den schwerreichen Archibald Barrett zu einer kleinen Runde Geisterbeschwören ein. Dabei stellt sich heraus, dass sowohl Barrett als auch sein kleiner Anhang aus Gemahlin und Bediensteter einige Leichen im Keller (oder sollte ich besser sagen im Pferdestall) haben.
Kritik:
Also um es gleich vorneweg zu sagen, daran, dass der Film jetzt nicht sooo gelungen ist, ist auf keinen Fall Margheritis Regie die Schuld zu geben. Der Typ hat wunderbare Arbeit geleistet, um während des ganzen Filmes kontinuierlich Spannung aufzubauen. Wir bekommen sehr viele unruhige Kamerafahrten, welche das beklemmende Gefühl, welches in dem alte Gemäuer herrscht, wunderbar in Szene setzt. Noch dazu kommen schöne Einsätze von Gewittereffekten, die trotz ihrer Häufigkeit nicht unecht oder fehl am Platz wirken.
Wer dem guten Herrn jedoch trotzdem eine Schlinge knüpfen will, der kann ihm vorwerfen, dass er das Drehbuch ziemlich verhunzt hat. Bevor sich die Handlung überhaupt erst in das gruselige Schloss verlegt gibt’s noch zwanzig Minuten (und das ist ein Viertel des gesamten Filmes) eine Einleitung, die uns aber nicht wirklich interessiert. Und wäre dies nicht lang genug werden in die Haupthandlung auch irgendwelche uninteressante Rückblenden eingefügt. Erst gegen Ende erfahren wir, dass die Rückblenden mit einem Mord zu tun haben. Hätten wir dies am Anfang gewusst, hätten wir sie mit mehr Aufmerksamkeit wahrgenommen. Hätte man die einzelnen Handlungselemente mit ein wenig mehr Feingefühl zusammengefügt, wäre der Film um so vieles besser gewesen. Zum Beispiel wird die „gerechte Bestrafung“ einer Mörderin gezeigt, bevor wir von ihrer Tat wissen. Wenn wir die Tat dann im Detail sehen ist es für uns vollkommen irrelevant, weil wir ja ohnehin schon wissen, wie die Mörderin dafür büßen muss.
Ein weiteres Verbrechen des Drehbuchschreibers sind die Charaktere. Wir bekommen nämlich niemanden, der uns sympathisch ist und damit keine wirkliche Identifikationsfigur. Barrett ist sowieso ein Aas, sein junger Angestellter Wright ist uns auch von seinem ersten Erscheinen an ein Dorn im Auge, Dominique Boschero als Barretts Gemahlin ist selbstverständlich reizend, aber wir mögen sie nicht so sehr wie sonst, Marianne Koch als die Gattin von Fuchsberger macht den ganzen Film lang eine Miene wie sieben Tage Regenwetter und selbst Fuchsberger als Barretts Anwalt spielt (zum ersten Mal, soweit ich’s gesehen habe) keine durch und durch sympathische Figur. Ich hab es kaum geglaubt, der Mann der immer den selben liebenswerten Charmebolzen spielt, selbst in Western wie „Der letzte Mohikaner“ oder Kriegsfilmen wie „Himmelfahrtskommando El Alamain“ ist hier nicht wirklich sympathisch. Er und Koch spielen die Rollen zwar gut (Fuchsi ist eine Mischung aus intelligent und stark von seinen Emotionen geleitet), aber die Rollen sind einfach nicht liebenswert. Die Figur, für die wir noch am ehesten was empfinden können ist Barretts Chauffeur mit seinem fünf Minuten auftritt und drei Zeilen Text, ein Charakter der mit der Handlung soviel zu tun hat wie der „New York Ripper“ mit „Mary Poppins“.
Am Ende will der Film, der bis dato doch recht den Gesetzen der Logik gefolgt ist, uns plötzlich an übernatürliche Mächte glauben lassen und versucht ein bisschen Moral reinzubringen, die aber spätestens dann flöten geht, wenn der Hausbesitzer zu seiner dämlichen Rede a la „Ihr wart alle nicht unschuldig, Sie, Herr Fuchsberger waren zwar unschuldig, aber ich musste damals auch als Unschuldiger leiden und darum müssen Sie das jetzt auch, blablabla“ anstimmt.
ABER! Der Film bleibt trotz seiner vielen Rückblenden ein kurzweiliges Vergnügen und Margheritis Regie baut viel Stimmung und Spannung auf. Es wäre perfekt hätte ich mir den Film mal im Fernsehen gegeben, aber die teure DVD von X-Rated war er nicht wert. (Kleiner Tipp am Schluss noch an Antonio Margheriti: Herr Margheriti, wenn Sie das nächste mal zeigen wie Marianne Koch und Helga Anders einen heißen Kuss austauschen, schneiden Sie bitte nicht mehr auf ein Bild von einem toten Fuchs, das ist verstörend, danke )
Fazit: Die Schwächen im Drehbuch verhindern, dass ich „Schreie in der Nacht“ als guten Film bezeichnen kann, aber besonders Margheritis Regie macht die langsame und falsch proportionierte Handlung kurzweilig und durchaus stimmig. 6/10
Originaltitel: Schreie in der Nacht
Land: Deutschland, Italien
Jahr: 1969
Genre: Horror, Giallo
Regie: Antonio Margheriti
Handlung:
In einer stürmischen Gewitternacht sucht eine Gruppe Leute Zuflucht in einem unheimlichen Haus (huch, wie originell). Die seltsamen Hausbesitzer laden die kleine Gruppe um den schwerreichen Archibald Barrett zu einer kleinen Runde Geisterbeschwören ein. Dabei stellt sich heraus, dass sowohl Barrett als auch sein kleiner Anhang aus Gemahlin und Bediensteter einige Leichen im Keller (oder sollte ich besser sagen im Pferdestall) haben.
Kritik:
Also um es gleich vorneweg zu sagen, daran, dass der Film jetzt nicht sooo gelungen ist, ist auf keinen Fall Margheritis Regie die Schuld zu geben. Der Typ hat wunderbare Arbeit geleistet, um während des ganzen Filmes kontinuierlich Spannung aufzubauen. Wir bekommen sehr viele unruhige Kamerafahrten, welche das beklemmende Gefühl, welches in dem alte Gemäuer herrscht, wunderbar in Szene setzt. Noch dazu kommen schöne Einsätze von Gewittereffekten, die trotz ihrer Häufigkeit nicht unecht oder fehl am Platz wirken.
Wer dem guten Herrn jedoch trotzdem eine Schlinge knüpfen will, der kann ihm vorwerfen, dass er das Drehbuch ziemlich verhunzt hat. Bevor sich die Handlung überhaupt erst in das gruselige Schloss verlegt gibt’s noch zwanzig Minuten (und das ist ein Viertel des gesamten Filmes) eine Einleitung, die uns aber nicht wirklich interessiert. Und wäre dies nicht lang genug werden in die Haupthandlung auch irgendwelche uninteressante Rückblenden eingefügt. Erst gegen Ende erfahren wir, dass die Rückblenden mit einem Mord zu tun haben. Hätten wir dies am Anfang gewusst, hätten wir sie mit mehr Aufmerksamkeit wahrgenommen. Hätte man die einzelnen Handlungselemente mit ein wenig mehr Feingefühl zusammengefügt, wäre der Film um so vieles besser gewesen. Zum Beispiel wird die „gerechte Bestrafung“ einer Mörderin gezeigt, bevor wir von ihrer Tat wissen. Wenn wir die Tat dann im Detail sehen ist es für uns vollkommen irrelevant, weil wir ja ohnehin schon wissen, wie die Mörderin dafür büßen muss.
Ein weiteres Verbrechen des Drehbuchschreibers sind die Charaktere. Wir bekommen nämlich niemanden, der uns sympathisch ist und damit keine wirkliche Identifikationsfigur. Barrett ist sowieso ein Aas, sein junger Angestellter Wright ist uns auch von seinem ersten Erscheinen an ein Dorn im Auge, Dominique Boschero als Barretts Gemahlin ist selbstverständlich reizend, aber wir mögen sie nicht so sehr wie sonst, Marianne Koch als die Gattin von Fuchsberger macht den ganzen Film lang eine Miene wie sieben Tage Regenwetter und selbst Fuchsberger als Barretts Anwalt spielt (zum ersten Mal, soweit ich’s gesehen habe) keine durch und durch sympathische Figur. Ich hab es kaum geglaubt, der Mann der immer den selben liebenswerten Charmebolzen spielt, selbst in Western wie „Der letzte Mohikaner“ oder Kriegsfilmen wie „Himmelfahrtskommando El Alamain“ ist hier nicht wirklich sympathisch. Er und Koch spielen die Rollen zwar gut (Fuchsi ist eine Mischung aus intelligent und stark von seinen Emotionen geleitet), aber die Rollen sind einfach nicht liebenswert. Die Figur, für die wir noch am ehesten was empfinden können ist Barretts Chauffeur mit seinem fünf Minuten auftritt und drei Zeilen Text, ein Charakter der mit der Handlung soviel zu tun hat wie der „New York Ripper“ mit „Mary Poppins“.
Am Ende will der Film, der bis dato doch recht den Gesetzen der Logik gefolgt ist, uns plötzlich an übernatürliche Mächte glauben lassen und versucht ein bisschen Moral reinzubringen, die aber spätestens dann flöten geht, wenn der Hausbesitzer zu seiner dämlichen Rede a la „Ihr wart alle nicht unschuldig, Sie, Herr Fuchsberger waren zwar unschuldig, aber ich musste damals auch als Unschuldiger leiden und darum müssen Sie das jetzt auch, blablabla“ anstimmt.
ABER! Der Film bleibt trotz seiner vielen Rückblenden ein kurzweiliges Vergnügen und Margheritis Regie baut viel Stimmung und Spannung auf. Es wäre perfekt hätte ich mir den Film mal im Fernsehen gegeben, aber die teure DVD von X-Rated war er nicht wert. (Kleiner Tipp am Schluss noch an Antonio Margheriti: Herr Margheriti, wenn Sie das nächste mal zeigen wie Marianne Koch und Helga Anders einen heißen Kuss austauschen, schneiden Sie bitte nicht mehr auf ein Bild von einem toten Fuchs, das ist verstörend, danke )
Fazit: Die Schwächen im Drehbuch verhindern, dass ich „Schreie in der Nacht“ als guten Film bezeichnen kann, aber besonders Margheritis Regie macht die langsame und falsch proportionierte Handlung kurzweilig und durchaus stimmig. 6/10
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Re: DrDjangoMDs Ordination für kränkelnde Filme
MAN-EATER - DER MENSCHENFRESSER
Originaltitel: Antropophagus
Land: Italien
Jahr: 1980
Genre: Horror
Regie: Joe D’Amato
Handlung:
Hach, es ist doch schön auf einer kleinen beschaulichen griechischen Insel seinen Urlaub zu verbringen. Das Ferienglück einer kleinen Reisegruppe wird erst gestört, als sie sich der Präsenz eines irrsinnigen Kannibalen (George Eastman alias Luigi Montefiori) gewahr werden, der unsere Protagonisten einen nach dem anderen verputzt…
Vorbemerkung:
Dies ist ein Film, so berüchtigt, dass ihn so gut wie jeder schon mal als Kind gesehen haben dürfte, oder zumindest von seiner Existenz wusste. Nun, meine Jugend war sehr unberührt von grausigen Filmchen und ich machte auch stets um den „Man-Eater“ einen großen Bogen. Aber trotzdem wusste ich natürlich um diesen Film bescheid, ich kannte grob die Handlung und vor allem kannte ich einige Bilder, wie jenes Plakat auf dem sich die Bestie gerade an seinem eigenen Gedärm gütlich tut. Dieses Bild allein genügte damals um mich in Angst und Schrecken zu versetzen und „Man-Eater“ kam zusammen mit „Tanz der Teufel“ und „Blutgericht in Texas“ auf die Liste der Filme, die ich mir niemals anschauen wollte. Gott sei dank hab ich diese Liste verworfen und die beiden vorher genannten Filme bescherten mir seitdem viele wunderschöne Stunden. Vor kurzem hab ich mich auch über den „Man-Eater“ getraut. Ich hab Gott sei Dank schon ein paar Reviews gelesen und wusste daher, dass ich nicht allzu viel zu erwarten hatte, wodurch ich nicht in die Gruppe derer fiel, die sich mit den größten Vorfreuden auf diesen Film stürzen und dann maßlos enttäuscht sind. Dadurch, dass dieser Streifen für mich aber in meiner Kindheit stets so ein Tabu darstellte, konnte ich ein wenig Nostalgie beim Ansehen empfinden und eben diese Nostalgie ist ja das auf und ab dieses Filmes.
Kritik:
Es gibt ja Personen, die diesen Film ob dem nahrungsverhalten des Killers in die Schublade der Kannibalenfilme packen. Für mich zählt er aber von seiner Handlung und der Umsetzung der selben mehr zu den Slashern, auch wenn er nicht in Amerika produziert wurde.
Dies beginnt schon bei dem typischen Anfangsmord, welcher der Handlung keinen großen Dienst erweist, aber gleich zu beginn festlegt in welchem Genre wir uns hier befinden. Danach bekommen wir unsere typischen Slasher-Opfer, bestehend aus einer Gruppe junger Leute, darunter das Stereotypen Finalgirl, dessen Position im Film uns mit ihrem ersten Erscheinen bewusst wird. Die Morde geben anfangs noch nicht die Identität des Killers preis, von welchem wir erst nur einige Point Of View Szenen bekommen, bis wir kurz vor dem Schluss endlich auch sein Gesicht sehen – alles in typischer Slasher-Manier.
Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass, wenn „Man-Eater“ eine amerikanische Produktion gewesen wäre, unser Kannibale durchaus den selben Kultstatus bekommen hätte wie Leatherface oder Jason (na ja, wir wollen nicht übertreiben, sagen wir den selben Kultstatus wie Cobsy oder Harry Warden). Montefioris Umsetzung der Menschenfresser-Figur ist meiner Meinung nach der stärkste Part des Filmes. Rein äußerlich passt er schon wunderbar: Er ist groß, fast schon hünenhaft und dies abgerundet mit seinem Make-Up und den langen grausen Haaren gibt uns einen schwarzen Mann, wie wir ihn aus unseren düstersten Kindheitsträumen kennen. Was mir an Montefiori, der übrigens auch das Drehbuch geschrieben hat, noch gefällt, ist dass er einerseits sehr mitreißend Wahnsinnige spielen kann, aber wenn er „normale“ Menschen spielt auch sehr sympathisch rüberkommen kann. Auf den Bildern, die ihn während des Filmes lächelnd mit seiner Familie zeigen wirkt er sehr liebenswürdig, was das Interesse weckt, wie er zu der Bestie, die er nun ist, geworden ist. Die Auflösung dieser Frage kam kurz vor Schluss in einer ergreifenden Szene, die leider von sämtlichen Inhaltsangaben und Covertexten, die ich bis dato gelesen hatte, gespoilert wurde. Schön wäre es gewesen, obwohl ich normalerweise gegen eine detaillierte Schilderung der Vergangenheit eines Mörders bin (nimm dies, „Black Christmas“ Remake), wenn wir Montefiori noch ein wenig mehr als seriösen Familienvater gesehen hätte, bevor er uns als bluthungriger Kannibale begegnet.
Die restlichen Darsteller sind zwar vergessenswürdig, leisten aber durchaus ihre Arbeit und ich würde keinen von ihnen als schlecht bezeichnen. Die Figuren sind durchaus sympathisch und wir können Hoffnung auf ihr Überleben entwickeln, was wiederum die Spannung steigert. Nur ihre Handlungen und Reaktionen sind oft nicht nachvollziehbar, bei dem Verhalten der Menschen in Extremsituationen hat sich Montefiori bei seiner Schreiberei ein paar grobe Schnitzer erlaubt. So ist es beispielsweise nur lächerlich, wenn unser Final-Girl in einem Raum voller mit weißen Tüchern überzogener Objekte, das erste aufdeckt und eine verweste Leiche findet, um danach nicht zu ihren Freunden zu laufen oder zu schreien sondern ganz ruhig auch die anderen zu enthüllen.
Da ich gerade bei den Darstellern bin, kleine Erwähnung der tierischen Darsteller, ich bin zwar kein extremer Tierfreund aber der zottelige Köter, der sich zu den ersten beiden Mordopfern gesellt hat war sooo süß!
Also Montefiori top, restliche Darsteller gut, Drehbuch geht so, wenden wir uns der Regie von Joe D’Amato zu, der ja selbst behauptete, dass ihm dieser Film nicht wirklich geglückt sei – Einsicht ist der Weg zur Besserung. Der Streifen baut sehr lange auf, bis er endlich zu detaillierten Tötungsszenen kommt und hebt sich seinen grandiosen Killer für die letzten zwanzig Minuten auf. Wir können gut sehen worauf D’Amato hinauswill. Er strebt deutlich eine düstere Atmosphäre an, die ihre Spannung aus dem bezieht, was wir nicht sehen, leider muss gesagt werden, dass ihm hierfür einfach die Begabung fehlt. So kommen jene Sequenzen, in denen nichts geschieht, nicht unheimlich, sondern eher langweilig herüber.
Wenigstens gab D’Amato zu, dass er sich mehr auf Gore als auf Atmosphäre versteht. Stimmt dann wenigstens dieser – Nein. Erstens hält er sich quantitativ zurück (prinzipiell nichts schlechtes, wenn wir stattdessen gute Atmo bekommen hätten) und außerdem ist er von außerordentlich schlechter Qualität. Aus so was wie dem Puppenkopf im Wassereimer, der irgendwie ein menschliches Haupt darstellen soll, können wir noch einen gewissen Trash-Faktor beziehen, aber solche Einstellungen wie das berühmte Verspeisen des Säuglings sind a) so schlecht gemacht, dass wir nicht ergriffen werden und b) so kontrovers und abstoßend, dass wir uns nicht an den miesen Effekten erfreuen können. Also Tipp an alle Horrorregisseure: Zeigt keine Szene in der ein Säugling gegessen wird (komischerweise machen das aber gar nicht mal so wenige) und wenn ihr unbedingt wollt, ihr kranken Bastarde, dann macht es wenigstens richtig.
Die Atmosphäre, die D’Amato meines Erachtens nicht zu Stande bekommt, liefert uns aber teilweise die Lokation. Das kleine griechische (und mit griechisch mein ich italienisch) Dorf, wirkt in seiner unheimlichen Verlassenheit genauso wirksam wie die Katakomben oder die Verkommene Villa des Menschenfressers.
Auch der Soundtrack von Giombini leistet das seinige, wir hören irgendwie eine Mischung aus „Alexis Zorbas“, „Nackt und Zerfleischt“ und „Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies“. Dies passt hervorragend zum Ton des Filmes, immerhin haben wir ja auch einen kannibalistischen Griechen auf einer Insel.
Fazit: Im Stil eines Slashers gedrehter Horrorfilm mit einem erschreckenden Luigi Montefiori, der aber von D’Amato nicht gebührend in Szene gesetzt wird. Wer sich den Film ansieht, der wird sich anderthalb Stunden amüsieren, aber den unglaublichen Bekanntheitsgrad, der ihm innewohnt, verdient er meiner Meinung nach nicht. 6/10
Originaltitel: Antropophagus
Land: Italien
Jahr: 1980
Genre: Horror
Regie: Joe D’Amato
Handlung:
Hach, es ist doch schön auf einer kleinen beschaulichen griechischen Insel seinen Urlaub zu verbringen. Das Ferienglück einer kleinen Reisegruppe wird erst gestört, als sie sich der Präsenz eines irrsinnigen Kannibalen (George Eastman alias Luigi Montefiori) gewahr werden, der unsere Protagonisten einen nach dem anderen verputzt…
Vorbemerkung:
Dies ist ein Film, so berüchtigt, dass ihn so gut wie jeder schon mal als Kind gesehen haben dürfte, oder zumindest von seiner Existenz wusste. Nun, meine Jugend war sehr unberührt von grausigen Filmchen und ich machte auch stets um den „Man-Eater“ einen großen Bogen. Aber trotzdem wusste ich natürlich um diesen Film bescheid, ich kannte grob die Handlung und vor allem kannte ich einige Bilder, wie jenes Plakat auf dem sich die Bestie gerade an seinem eigenen Gedärm gütlich tut. Dieses Bild allein genügte damals um mich in Angst und Schrecken zu versetzen und „Man-Eater“ kam zusammen mit „Tanz der Teufel“ und „Blutgericht in Texas“ auf die Liste der Filme, die ich mir niemals anschauen wollte. Gott sei dank hab ich diese Liste verworfen und die beiden vorher genannten Filme bescherten mir seitdem viele wunderschöne Stunden. Vor kurzem hab ich mich auch über den „Man-Eater“ getraut. Ich hab Gott sei Dank schon ein paar Reviews gelesen und wusste daher, dass ich nicht allzu viel zu erwarten hatte, wodurch ich nicht in die Gruppe derer fiel, die sich mit den größten Vorfreuden auf diesen Film stürzen und dann maßlos enttäuscht sind. Dadurch, dass dieser Streifen für mich aber in meiner Kindheit stets so ein Tabu darstellte, konnte ich ein wenig Nostalgie beim Ansehen empfinden und eben diese Nostalgie ist ja das auf und ab dieses Filmes.
Kritik:
Es gibt ja Personen, die diesen Film ob dem nahrungsverhalten des Killers in die Schublade der Kannibalenfilme packen. Für mich zählt er aber von seiner Handlung und der Umsetzung der selben mehr zu den Slashern, auch wenn er nicht in Amerika produziert wurde.
Dies beginnt schon bei dem typischen Anfangsmord, welcher der Handlung keinen großen Dienst erweist, aber gleich zu beginn festlegt in welchem Genre wir uns hier befinden. Danach bekommen wir unsere typischen Slasher-Opfer, bestehend aus einer Gruppe junger Leute, darunter das Stereotypen Finalgirl, dessen Position im Film uns mit ihrem ersten Erscheinen bewusst wird. Die Morde geben anfangs noch nicht die Identität des Killers preis, von welchem wir erst nur einige Point Of View Szenen bekommen, bis wir kurz vor dem Schluss endlich auch sein Gesicht sehen – alles in typischer Slasher-Manier.
Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass, wenn „Man-Eater“ eine amerikanische Produktion gewesen wäre, unser Kannibale durchaus den selben Kultstatus bekommen hätte wie Leatherface oder Jason (na ja, wir wollen nicht übertreiben, sagen wir den selben Kultstatus wie Cobsy oder Harry Warden). Montefioris Umsetzung der Menschenfresser-Figur ist meiner Meinung nach der stärkste Part des Filmes. Rein äußerlich passt er schon wunderbar: Er ist groß, fast schon hünenhaft und dies abgerundet mit seinem Make-Up und den langen grausen Haaren gibt uns einen schwarzen Mann, wie wir ihn aus unseren düstersten Kindheitsträumen kennen. Was mir an Montefiori, der übrigens auch das Drehbuch geschrieben hat, noch gefällt, ist dass er einerseits sehr mitreißend Wahnsinnige spielen kann, aber wenn er „normale“ Menschen spielt auch sehr sympathisch rüberkommen kann. Auf den Bildern, die ihn während des Filmes lächelnd mit seiner Familie zeigen wirkt er sehr liebenswürdig, was das Interesse weckt, wie er zu der Bestie, die er nun ist, geworden ist. Die Auflösung dieser Frage kam kurz vor Schluss in einer ergreifenden Szene, die leider von sämtlichen Inhaltsangaben und Covertexten, die ich bis dato gelesen hatte, gespoilert wurde. Schön wäre es gewesen, obwohl ich normalerweise gegen eine detaillierte Schilderung der Vergangenheit eines Mörders bin (nimm dies, „Black Christmas“ Remake), wenn wir Montefiori noch ein wenig mehr als seriösen Familienvater gesehen hätte, bevor er uns als bluthungriger Kannibale begegnet.
Die restlichen Darsteller sind zwar vergessenswürdig, leisten aber durchaus ihre Arbeit und ich würde keinen von ihnen als schlecht bezeichnen. Die Figuren sind durchaus sympathisch und wir können Hoffnung auf ihr Überleben entwickeln, was wiederum die Spannung steigert. Nur ihre Handlungen und Reaktionen sind oft nicht nachvollziehbar, bei dem Verhalten der Menschen in Extremsituationen hat sich Montefiori bei seiner Schreiberei ein paar grobe Schnitzer erlaubt. So ist es beispielsweise nur lächerlich, wenn unser Final-Girl in einem Raum voller mit weißen Tüchern überzogener Objekte, das erste aufdeckt und eine verweste Leiche findet, um danach nicht zu ihren Freunden zu laufen oder zu schreien sondern ganz ruhig auch die anderen zu enthüllen.
Da ich gerade bei den Darstellern bin, kleine Erwähnung der tierischen Darsteller, ich bin zwar kein extremer Tierfreund aber der zottelige Köter, der sich zu den ersten beiden Mordopfern gesellt hat war sooo süß!
Also Montefiori top, restliche Darsteller gut, Drehbuch geht so, wenden wir uns der Regie von Joe D’Amato zu, der ja selbst behauptete, dass ihm dieser Film nicht wirklich geglückt sei – Einsicht ist der Weg zur Besserung. Der Streifen baut sehr lange auf, bis er endlich zu detaillierten Tötungsszenen kommt und hebt sich seinen grandiosen Killer für die letzten zwanzig Minuten auf. Wir können gut sehen worauf D’Amato hinauswill. Er strebt deutlich eine düstere Atmosphäre an, die ihre Spannung aus dem bezieht, was wir nicht sehen, leider muss gesagt werden, dass ihm hierfür einfach die Begabung fehlt. So kommen jene Sequenzen, in denen nichts geschieht, nicht unheimlich, sondern eher langweilig herüber.
Wenigstens gab D’Amato zu, dass er sich mehr auf Gore als auf Atmosphäre versteht. Stimmt dann wenigstens dieser – Nein. Erstens hält er sich quantitativ zurück (prinzipiell nichts schlechtes, wenn wir stattdessen gute Atmo bekommen hätten) und außerdem ist er von außerordentlich schlechter Qualität. Aus so was wie dem Puppenkopf im Wassereimer, der irgendwie ein menschliches Haupt darstellen soll, können wir noch einen gewissen Trash-Faktor beziehen, aber solche Einstellungen wie das berühmte Verspeisen des Säuglings sind a) so schlecht gemacht, dass wir nicht ergriffen werden und b) so kontrovers und abstoßend, dass wir uns nicht an den miesen Effekten erfreuen können. Also Tipp an alle Horrorregisseure: Zeigt keine Szene in der ein Säugling gegessen wird (komischerweise machen das aber gar nicht mal so wenige) und wenn ihr unbedingt wollt, ihr kranken Bastarde, dann macht es wenigstens richtig.
Die Atmosphäre, die D’Amato meines Erachtens nicht zu Stande bekommt, liefert uns aber teilweise die Lokation. Das kleine griechische (und mit griechisch mein ich italienisch) Dorf, wirkt in seiner unheimlichen Verlassenheit genauso wirksam wie die Katakomben oder die Verkommene Villa des Menschenfressers.
Auch der Soundtrack von Giombini leistet das seinige, wir hören irgendwie eine Mischung aus „Alexis Zorbas“, „Nackt und Zerfleischt“ und „Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies“. Dies passt hervorragend zum Ton des Filmes, immerhin haben wir ja auch einen kannibalistischen Griechen auf einer Insel.
Fazit: Im Stil eines Slashers gedrehter Horrorfilm mit einem erschreckenden Luigi Montefiori, der aber von D’Amato nicht gebührend in Szene gesetzt wird. Wer sich den Film ansieht, der wird sich anderthalb Stunden amüsieren, aber den unglaublichen Bekanntheitsgrad, der ihm innewohnt, verdient er meiner Meinung nach nicht. 6/10
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Re: DrDjangoMDs Ordination für kränkelnde Filme
DAS PHANTOM DER OPER
Originaltitel: Il fantasma dell’opera
Land: Italien, Ungarn
Jahr: 1998
Genre: Horror
Regie: Dario Argento
Vorbemerkung
Hier sind meine Gedanken zum Film. Ich bitte niemanden böse über einige harsche Worte zu sein, meine DVD war teuer und ich war als ich diesen Text vor einiger Zeit schrieb ziemlich wütend. Es ist eigentlich mehr eine genaue Inhaltsangabe mit Kommentaren also ACHTUNG SPOILER.
Handlung und Kritik:
Dario Argento – seine Fans lieben ihn und selbst seine Feinde achten ihn. Und das zurecht, denn durch ungewöhnliche Kameraeinstellungen und gewagt geniale Lichtverhältnisse schaffte er es noch jedes Mal seine (wie ich finde) oft eher mittelmäßigeren Drehbücher durch die phantastische Regie locker wieder wett zu machen. Doch was passiert, wenn er versucht ein grottenschlechtes Drehbuch durch eine mittelmäßige Regie wettzumachen? Dann bekommen wir Dario Argentos „Das Phantom der Oper“.
Wir beginnen mit dem Vorspann, wo wir neben dem Namen von Argentos Tochter Asia auch den Namen unsres Phantoms zu lesen bekommen und spätestens da merken wir dann, dass wir nicht allzu viel zu erwarten haben. Ich meine die anderen Verfilmungen hatten die größten Horrordarsteller ihrer Zeit wie Lon Chaney Sr., Claude Rains oder Herbert Lom aber hier bekommen wir…irgendeinen Typen namens Julian Sands – wow!
Des weiteren sehen wir, dass wir die mittelmäßige, nicht schlechte aber recht vergessenswürdige Filmmusik dem Meister schlechthin, Ennio Morricone, zu verdanken haben, welcher wohl grade seinen uninspirierten Tag hatte.
Während die letzten Überbleibsel des Vorspannes ablaufen zeigt man uns eine junge Frau, die gerade eine Geburt hinter sich hat und ihr Neugeborenes in einem Binsenkörbchen in den nassen Tod schicken will. Doch Gott sei dank wird Baby Moses von ein paar Ratten aufgelesen, die ihn offenbar an Sohnesstadt annehmen. Ja Ratten und ihr dachtet das Dschungelbuch mit seinen Wölfen sei unlogisch.
Wir cutten zu der Pariser Oper ein paar Jahre später unter deren Kellern sich die Rattengrotte des Phantoms befindet. Dieses unheimliche Gemäuer wird gerade von ein paar Handwerkern auf Vordermann gebracht, die umgehend von einer unbekannten Macht in den blutigen Tod getrieben werden. In dieser Szene jedoch liegt ein bisschen Hoffnung. Allein daraus könnte man schließen, dass es sich hierbei einfach um eine gewöhnliche Phantom-Verfilmung mit mehr Gore-Effekten handelt und das hätte wirklich funktionieren können.
Nachdem es sich an den Handwerkern delektiert hat kuckt sich das ominöse Phantom unsre Hauptdarstellerin Asia Argento an, die gerade eine Solonummer für einen lehren Saal zelebriert. Dabei macht sie den selben Gesichtsausdruck, den sie auch den Rest des Filmes haben wird. Super – noch zwei weitere Gesichtsausdrücke und man könnte schon fast meinen sie würde richtig schauspielern. Neben dieser Inkompetenz haben wir noch ihre Gesangsstimme oder die ihres Gesangdoubles, welche Stimme es auch immer ist, sie klingt grässlich. Dies wird aber von allen anderen Darstellern nach Strich und Faden ignoriert und daher kommt es zu vielen Vergleichen mit der lieblichen Stimme einer Nachtigall. Dies könnte auch durchwegs hinkommen, sofern wir von einer heiseren Nachtigall im Stimmbruch sprechen, der gerade bei lebendigem Leibe die Federn ausgezupft werden.
Aber keine Sorge, Asia Argentos Gesang ist nicht das unstimmigste an diesem Film. Nein, das ist zweifellos das Phantom, welches wir sofort in der nächsten Szene sehen. Unmaskiert ohne Aufbau, ganz plötzlich und in all seiner Doofheit. Wer eine coole entstellte Persönlichkeit a la Lon Chaney/ Claude Rains erwartet wird enttäuscht werden, wir bekommen Julian Sands, der mit seinen langen blonden Haaren und seinen für seinen Wohnort erstaunlich sauberen Aussehen mehr an den Liebhaber eines Groschenromans erinnert. Der Titel sollte besser lauten „Der Fabio der Oper“. Oder um den Geist des Filmes widerzugeben „Die Enttäuschung der Oper“. Oder noch besser „Das Oh-mein-Gott-es-tut-mir-so-leid-dass-ich-so-einen-schlechten-Film-gemacht-habe der Oper“. Oder ganz einfach nur „Oper“, weil dieser Titel würde uns wenigstens nette Erinnerungen an den wesentlich besseren Argento-Film „Opera“ gestatten.
Aber keine Zeit uns über das Phantom zu ärgern, wir bekommen einen neuen unwichtigen Nebencharakter der getötet werden kann. Es ist ein Rattenfänger, dessen Hand das Phantom durch seine telekinetische Macht in die eigene Rattenfalle zieht. Es gibt in Argento-Filmen ja oft Gegenspieler mit übernatürlichen Fähigkeiten, die nie erklärt werden und nur den Zuseher verwirren. Ich bin ja so froh, dass Argento in einem Film, der keine seiner positiven Charakteristiker aufweist, wenigstens seine negativen verwendet.
Doch der Rattenfänger überlebt und nach seinem übernatürlichen Overacting zu schließen handelt es sich bei ihm wohl um die komische Figur des Filmes. Ja das brauchen wir bei einer Literaturverfilmung, die auf Möchtegern-Romantik und Gore setzt – einen lustigen Nebencharakter.
Wir haben hier überhaupt viele zu unernste Figuren wie die dicke Hauptsängerin, ihren verschleimten Assistenten und die pädophilien Edelleute. Moment mal, die sind nicht lustig. Warum sind die da, es wird keine wirkliche Stellungnahme zur Pädophilie genommen (OK, der eine wird später oral Kastriert, aber seine Abart wird nicht eindeutig als negativ dargestellt). Warum haben wir diese Charaktere dann? Pädophilie ist nicht unterhaltend, Dario, also nimm eine ablehnende Stellung dagegen ein oder lass sie weg!
Bei der nächsten Begegnung Asias mit dem „Phantom“ versucht Argento irgendwie Romantik durchkommen zu lassen. Doch die Faszination die Asia für den nach Ratten stinkenden im Abfluss lebenden Kannibalen empfindet ist ebenso unglaubwürdig wie die Orgasmen die sie scheinbar bei jedem Wort, das er zu ihr spricht bekommt.
Nach dieser Szene wird selbst dem Regisseur die Romantik zu doof und er wendet sich wieder dem Gore zu. Aber dazu brauchen wir erst zwei bisher unbekannte nervige Nabencharaktere die keinen Sinn für die Handlung haben und nur dazu da sind in der nächsten Szene abgeschlachtet zu werden. Ich hab ja so viel Mitleid, das waren meine absoluten Lieblingscharaktere (Sarkasmus!).
Aber Gore und Romantik allein reichen nicht, wir wollen ja auch ein wenig Atmosphäre haben. Daher bekommen wir ein kleines Gespräch von zwei anderen unwichtigen Nebencharakteren die in großen Worten über das Phantom fachsimpeln. „Die Luft wird eiskalt, wenn es auftaucht“, „Es liebt die Unterwelt“,…Das wäre ja gut und schön, wenn wir diese Konversation bekommen hätten BEVOR das dämliche Phantom aufgetaucht ist und wir noch nicht wüssten, dass dieser Geist kein unheimlicher Unterweltliebhaber sondern ein gepflegter Vollidiot ist. Und dies macht diese Szene, wie den Großteil des Filmes zu sinnlosen Filler.
So plätschert die Handlung wie gehabt dahin. Ein wenig Gore, ein wenig Möchtegern-Romantik und viel viel Filler. Wir erfahren, dass Asia noch einen adeligen Verehrer hat und dass das Phantom offenbar einen sagenhaften Schatz beherbergt. Wie es an diesem gekommen ist wird nicht erklärt, aber es ist auch völlig uninteressant, da der Schatz nie wieder erwähnt wird, geschweige denn zu sehen ist.
Ein kleiner Subplot von einem neuen Operndirektor mit dem sich der alte überhaupt nicht anfreunden kann, führt genauso ins Nichts wie der dämliche Computereffekt, der in der Phantasie des Phantoms eine riesige Rattenfalle voller nackter Menschen zeigt. Das soll wohl seinen Charakter vertiefen, da er aber keinen hat ist es vollkommen irrelevant.
Nachdem Asia ihren adeligen Galan abgelehnt hat, versucht sich dieser in einem Puff zu entspannen, schafft es aber nicht bei all den übergewichtigen Masseuren und schwulen Poetenpärchen die uns Argento aus überhaupt keinen Grund in dieser Szene zeigt.
Aber genug geekelt, jetzt ist es Zeit für KOMIK!!! Ja, der Rattenfänger und sein kleinwüchsiger Assistent sind wieder da. Diesmal haben sie eine Maschine gebaut, die mit Windeseile durch die Grotten fährt und alle Ratten, die ihr in die Quere kommt aufsaugt und zerstückelt. Das ist die einzige Szene, wo der Film ein Trash-Level erreicht. Der miese Blue-Screen-Effekt, komplett mit lustiger Musik und überzeichneten Gesichtsausdrücken wäre für Freunde des Over-the-Top-Trash-Kinos zu genießen, wäre der restliche Teil des Streifens nicht einfach nur so schlecht.
Wie dem auch sei, die Rattenfänger bauen einen Unfall und der Zwerg wird von seiner eigenen Maschine enthauptet. (Ironie oder unnötige unpassende und unsinnige Gewalt? Ich glaube eher letzteres.)
Nachdem Asia das Versteck des Phantoms ausfindig macht, bekommen wir die berühmte Orgel Szene, in welcher das Phantom mit dem Rücken zu seiner Angebeteten sitzt, diese sich langsam nähert und mit großem Schock sein Gesicht erblickt. Nur das wir wie auch Asia in Dario Argentos Version das Gesicht schon lange gesehen haben und es ist wirklich keinen Schock wert.
Beim Phantom kommt es zu viel unnachvollziehbarer Romantik und wenig sonst. Bis auf eine weitere Minute quälendem Gesinges bzw. Gekreisches Asias und einer Sexszene von ihr und dem Phantom. Ich muss gestehen, hierbei habe ich ein wenig kichern müssen, einfach ob der Vorstellung wie sich Julian Sands gefühlt haben muss eine Sexszene mit der Tochter des Regisseurs zu drehen. Und allein die Vorstellung, dass Argento hier Regieanweisungen wie „…und jetzt streichle die Hüfte meiner Tochter“ angewendet haben wird, bringt mich in seiner Groteske zum Lachen.
Das Phantom verlässt nach einem viel zu langen uninteressanten Gespräch seine Gespielin um „etwas, das was mit Schwerkraft zu tun hat“ zu erledigen (was könnte das wohl sein). Asia will ihm anfangs folgen, doch am Ausgang findet sie fünf Ratten und die Gutste besitzt dummerweise nicht die Intelligenz um die Ratten herumzugehen oder drüberzusteigen.
Unerwarteter Weise (Sarkasmus) bringt das Phantom den Opernleuchter zu Fall, weil…weil es das im Originalbuch auch macht. Wenigstens ist die Szene recht gut, weil drastisch gelungen. Die Claude-Rains-Version zum Beispiel zeigt nur wie der Leuchter fällt, aber nicht den Schaden, den er anrichtet. Wir sehen nicht mal ob jemand einen kleinen Kratzer bei diesem „Unglück“ davongetragen hat. Argento jedoch porträtiert die zerstörerische Brutalität des schweren Metallleuchters recht erschreckend und fasst die dadurch resultierende Massenpanik gut in die Kamera. Doch die dicke Sängerin ist da um mit ihrer „Komik“ die ganze Szene zu ruinieren. Hurra!
Weil jetzt endlich der ganze Filler ausgegangen ist kommt es zum Showdown, der zwar blutiger aber keineswegs ergreifender als in irgendeiner früheren Version gezeigt wird. Der alte Galan Asias bringt sie in Sicherheit während Soldaten die Höhle des Phantoms stürmen und dieses umbringen. Ich vermute Argento wollte, dass wir in dieser Szene Mitleid mit dem Phantom und seiner Geliebten haben, aber das geht vollkommen in die Hose. Es bleibt nur der Ärger über die Länge der Sterbeszene und die Tatsache, dass Asias dämlicher Charakter, der den brutalen Rattenmann wirklich liebt, nicht den Tod findet.
Wir sehen ein Standbild ihres weinenden Gesichtes und den Abspann – endlich!!!
Fazit: Die Regie scheitert an der Unmöglichkeit die Liebe zwischen der Sängerin und den mordenden Kannibalen aus der Gosse plausibel darzustellen. Wir merken wohl, was Argento erreichen will, eine Version, die besonderes Gewicht auf die Liebe der Protagonisten und die zweigeteilte Seele des Phantoms legen will, da beides aber nicht nachvollziehbar ist, kläglich scheitert. Asia kann nicht schauspielern und hatte als Kleinkind in „La Chiesta“ eine wesentlich überzeugendere Performance hingelegt. Warum das Phantom selbst ein Schuss in den Ofen war habe ich an anderer Stelle schon erläutert und das einzig Positive an den meisten Nebencharakteren ist, dass sie sterben. Die unzähligen Subplots wie die Pädophilien und die Rattenfänger führen ins Nichts und können weder die beabsichtigte Gesellschaftskritik noch die beabsichtigte Komik bewirken, in erster Linie, weil das eine die Wirkung des anderen bremst. Die Musik von Meister Morricone und die Regie von Meister Argento kommen diesmal nicht über das Niveau eines Fernsehfilmes hinaus und das Drehbuch ist eine Mixtur aus uninspirierten Dialogen und einer unnatürlichen Menge an Filler. Ich gebe diesem Film insgesamt 2 von 10 Punkten. Ein Punkt weil die Leuchterszene recht cool ist (sinnlos aber gut gefilmt) und der zweite Punkt einfach weil ich mir schlecht vor käme einen Film mit der Regie von Argento und der Musik von Morricone nur einen Punkt zu geben. Nimm es hin, Dario, und kehre zurück zu deinen Wurzeln.
Originaltitel: Il fantasma dell’opera
Land: Italien, Ungarn
Jahr: 1998
Genre: Horror
Regie: Dario Argento
Vorbemerkung
Hier sind meine Gedanken zum Film. Ich bitte niemanden böse über einige harsche Worte zu sein, meine DVD war teuer und ich war als ich diesen Text vor einiger Zeit schrieb ziemlich wütend. Es ist eigentlich mehr eine genaue Inhaltsangabe mit Kommentaren also ACHTUNG SPOILER.
Handlung und Kritik:
Dario Argento – seine Fans lieben ihn und selbst seine Feinde achten ihn. Und das zurecht, denn durch ungewöhnliche Kameraeinstellungen und gewagt geniale Lichtverhältnisse schaffte er es noch jedes Mal seine (wie ich finde) oft eher mittelmäßigeren Drehbücher durch die phantastische Regie locker wieder wett zu machen. Doch was passiert, wenn er versucht ein grottenschlechtes Drehbuch durch eine mittelmäßige Regie wettzumachen? Dann bekommen wir Dario Argentos „Das Phantom der Oper“.
Wir beginnen mit dem Vorspann, wo wir neben dem Namen von Argentos Tochter Asia auch den Namen unsres Phantoms zu lesen bekommen und spätestens da merken wir dann, dass wir nicht allzu viel zu erwarten haben. Ich meine die anderen Verfilmungen hatten die größten Horrordarsteller ihrer Zeit wie Lon Chaney Sr., Claude Rains oder Herbert Lom aber hier bekommen wir…irgendeinen Typen namens Julian Sands – wow!
Des weiteren sehen wir, dass wir die mittelmäßige, nicht schlechte aber recht vergessenswürdige Filmmusik dem Meister schlechthin, Ennio Morricone, zu verdanken haben, welcher wohl grade seinen uninspirierten Tag hatte.
Während die letzten Überbleibsel des Vorspannes ablaufen zeigt man uns eine junge Frau, die gerade eine Geburt hinter sich hat und ihr Neugeborenes in einem Binsenkörbchen in den nassen Tod schicken will. Doch Gott sei dank wird Baby Moses von ein paar Ratten aufgelesen, die ihn offenbar an Sohnesstadt annehmen. Ja Ratten und ihr dachtet das Dschungelbuch mit seinen Wölfen sei unlogisch.
Wir cutten zu der Pariser Oper ein paar Jahre später unter deren Kellern sich die Rattengrotte des Phantoms befindet. Dieses unheimliche Gemäuer wird gerade von ein paar Handwerkern auf Vordermann gebracht, die umgehend von einer unbekannten Macht in den blutigen Tod getrieben werden. In dieser Szene jedoch liegt ein bisschen Hoffnung. Allein daraus könnte man schließen, dass es sich hierbei einfach um eine gewöhnliche Phantom-Verfilmung mit mehr Gore-Effekten handelt und das hätte wirklich funktionieren können.
Nachdem es sich an den Handwerkern delektiert hat kuckt sich das ominöse Phantom unsre Hauptdarstellerin Asia Argento an, die gerade eine Solonummer für einen lehren Saal zelebriert. Dabei macht sie den selben Gesichtsausdruck, den sie auch den Rest des Filmes haben wird. Super – noch zwei weitere Gesichtsausdrücke und man könnte schon fast meinen sie würde richtig schauspielern. Neben dieser Inkompetenz haben wir noch ihre Gesangsstimme oder die ihres Gesangdoubles, welche Stimme es auch immer ist, sie klingt grässlich. Dies wird aber von allen anderen Darstellern nach Strich und Faden ignoriert und daher kommt es zu vielen Vergleichen mit der lieblichen Stimme einer Nachtigall. Dies könnte auch durchwegs hinkommen, sofern wir von einer heiseren Nachtigall im Stimmbruch sprechen, der gerade bei lebendigem Leibe die Federn ausgezupft werden.
Aber keine Sorge, Asia Argentos Gesang ist nicht das unstimmigste an diesem Film. Nein, das ist zweifellos das Phantom, welches wir sofort in der nächsten Szene sehen. Unmaskiert ohne Aufbau, ganz plötzlich und in all seiner Doofheit. Wer eine coole entstellte Persönlichkeit a la Lon Chaney/ Claude Rains erwartet wird enttäuscht werden, wir bekommen Julian Sands, der mit seinen langen blonden Haaren und seinen für seinen Wohnort erstaunlich sauberen Aussehen mehr an den Liebhaber eines Groschenromans erinnert. Der Titel sollte besser lauten „Der Fabio der Oper“. Oder um den Geist des Filmes widerzugeben „Die Enttäuschung der Oper“. Oder noch besser „Das Oh-mein-Gott-es-tut-mir-so-leid-dass-ich-so-einen-schlechten-Film-gemacht-habe der Oper“. Oder ganz einfach nur „Oper“, weil dieser Titel würde uns wenigstens nette Erinnerungen an den wesentlich besseren Argento-Film „Opera“ gestatten.
Aber keine Zeit uns über das Phantom zu ärgern, wir bekommen einen neuen unwichtigen Nebencharakter der getötet werden kann. Es ist ein Rattenfänger, dessen Hand das Phantom durch seine telekinetische Macht in die eigene Rattenfalle zieht. Es gibt in Argento-Filmen ja oft Gegenspieler mit übernatürlichen Fähigkeiten, die nie erklärt werden und nur den Zuseher verwirren. Ich bin ja so froh, dass Argento in einem Film, der keine seiner positiven Charakteristiker aufweist, wenigstens seine negativen verwendet.
Doch der Rattenfänger überlebt und nach seinem übernatürlichen Overacting zu schließen handelt es sich bei ihm wohl um die komische Figur des Filmes. Ja das brauchen wir bei einer Literaturverfilmung, die auf Möchtegern-Romantik und Gore setzt – einen lustigen Nebencharakter.
Wir haben hier überhaupt viele zu unernste Figuren wie die dicke Hauptsängerin, ihren verschleimten Assistenten und die pädophilien Edelleute. Moment mal, die sind nicht lustig. Warum sind die da, es wird keine wirkliche Stellungnahme zur Pädophilie genommen (OK, der eine wird später oral Kastriert, aber seine Abart wird nicht eindeutig als negativ dargestellt). Warum haben wir diese Charaktere dann? Pädophilie ist nicht unterhaltend, Dario, also nimm eine ablehnende Stellung dagegen ein oder lass sie weg!
Bei der nächsten Begegnung Asias mit dem „Phantom“ versucht Argento irgendwie Romantik durchkommen zu lassen. Doch die Faszination die Asia für den nach Ratten stinkenden im Abfluss lebenden Kannibalen empfindet ist ebenso unglaubwürdig wie die Orgasmen die sie scheinbar bei jedem Wort, das er zu ihr spricht bekommt.
Nach dieser Szene wird selbst dem Regisseur die Romantik zu doof und er wendet sich wieder dem Gore zu. Aber dazu brauchen wir erst zwei bisher unbekannte nervige Nabencharaktere die keinen Sinn für die Handlung haben und nur dazu da sind in der nächsten Szene abgeschlachtet zu werden. Ich hab ja so viel Mitleid, das waren meine absoluten Lieblingscharaktere (Sarkasmus!).
Aber Gore und Romantik allein reichen nicht, wir wollen ja auch ein wenig Atmosphäre haben. Daher bekommen wir ein kleines Gespräch von zwei anderen unwichtigen Nebencharakteren die in großen Worten über das Phantom fachsimpeln. „Die Luft wird eiskalt, wenn es auftaucht“, „Es liebt die Unterwelt“,…Das wäre ja gut und schön, wenn wir diese Konversation bekommen hätten BEVOR das dämliche Phantom aufgetaucht ist und wir noch nicht wüssten, dass dieser Geist kein unheimlicher Unterweltliebhaber sondern ein gepflegter Vollidiot ist. Und dies macht diese Szene, wie den Großteil des Filmes zu sinnlosen Filler.
So plätschert die Handlung wie gehabt dahin. Ein wenig Gore, ein wenig Möchtegern-Romantik und viel viel Filler. Wir erfahren, dass Asia noch einen adeligen Verehrer hat und dass das Phantom offenbar einen sagenhaften Schatz beherbergt. Wie es an diesem gekommen ist wird nicht erklärt, aber es ist auch völlig uninteressant, da der Schatz nie wieder erwähnt wird, geschweige denn zu sehen ist.
Ein kleiner Subplot von einem neuen Operndirektor mit dem sich der alte überhaupt nicht anfreunden kann, führt genauso ins Nichts wie der dämliche Computereffekt, der in der Phantasie des Phantoms eine riesige Rattenfalle voller nackter Menschen zeigt. Das soll wohl seinen Charakter vertiefen, da er aber keinen hat ist es vollkommen irrelevant.
Nachdem Asia ihren adeligen Galan abgelehnt hat, versucht sich dieser in einem Puff zu entspannen, schafft es aber nicht bei all den übergewichtigen Masseuren und schwulen Poetenpärchen die uns Argento aus überhaupt keinen Grund in dieser Szene zeigt.
Aber genug geekelt, jetzt ist es Zeit für KOMIK!!! Ja, der Rattenfänger und sein kleinwüchsiger Assistent sind wieder da. Diesmal haben sie eine Maschine gebaut, die mit Windeseile durch die Grotten fährt und alle Ratten, die ihr in die Quere kommt aufsaugt und zerstückelt. Das ist die einzige Szene, wo der Film ein Trash-Level erreicht. Der miese Blue-Screen-Effekt, komplett mit lustiger Musik und überzeichneten Gesichtsausdrücken wäre für Freunde des Over-the-Top-Trash-Kinos zu genießen, wäre der restliche Teil des Streifens nicht einfach nur so schlecht.
Wie dem auch sei, die Rattenfänger bauen einen Unfall und der Zwerg wird von seiner eigenen Maschine enthauptet. (Ironie oder unnötige unpassende und unsinnige Gewalt? Ich glaube eher letzteres.)
Nachdem Asia das Versteck des Phantoms ausfindig macht, bekommen wir die berühmte Orgel Szene, in welcher das Phantom mit dem Rücken zu seiner Angebeteten sitzt, diese sich langsam nähert und mit großem Schock sein Gesicht erblickt. Nur das wir wie auch Asia in Dario Argentos Version das Gesicht schon lange gesehen haben und es ist wirklich keinen Schock wert.
Beim Phantom kommt es zu viel unnachvollziehbarer Romantik und wenig sonst. Bis auf eine weitere Minute quälendem Gesinges bzw. Gekreisches Asias und einer Sexszene von ihr und dem Phantom. Ich muss gestehen, hierbei habe ich ein wenig kichern müssen, einfach ob der Vorstellung wie sich Julian Sands gefühlt haben muss eine Sexszene mit der Tochter des Regisseurs zu drehen. Und allein die Vorstellung, dass Argento hier Regieanweisungen wie „…und jetzt streichle die Hüfte meiner Tochter“ angewendet haben wird, bringt mich in seiner Groteske zum Lachen.
Das Phantom verlässt nach einem viel zu langen uninteressanten Gespräch seine Gespielin um „etwas, das was mit Schwerkraft zu tun hat“ zu erledigen (was könnte das wohl sein). Asia will ihm anfangs folgen, doch am Ausgang findet sie fünf Ratten und die Gutste besitzt dummerweise nicht die Intelligenz um die Ratten herumzugehen oder drüberzusteigen.
Unerwarteter Weise (Sarkasmus) bringt das Phantom den Opernleuchter zu Fall, weil…weil es das im Originalbuch auch macht. Wenigstens ist die Szene recht gut, weil drastisch gelungen. Die Claude-Rains-Version zum Beispiel zeigt nur wie der Leuchter fällt, aber nicht den Schaden, den er anrichtet. Wir sehen nicht mal ob jemand einen kleinen Kratzer bei diesem „Unglück“ davongetragen hat. Argento jedoch porträtiert die zerstörerische Brutalität des schweren Metallleuchters recht erschreckend und fasst die dadurch resultierende Massenpanik gut in die Kamera. Doch die dicke Sängerin ist da um mit ihrer „Komik“ die ganze Szene zu ruinieren. Hurra!
Weil jetzt endlich der ganze Filler ausgegangen ist kommt es zum Showdown, der zwar blutiger aber keineswegs ergreifender als in irgendeiner früheren Version gezeigt wird. Der alte Galan Asias bringt sie in Sicherheit während Soldaten die Höhle des Phantoms stürmen und dieses umbringen. Ich vermute Argento wollte, dass wir in dieser Szene Mitleid mit dem Phantom und seiner Geliebten haben, aber das geht vollkommen in die Hose. Es bleibt nur der Ärger über die Länge der Sterbeszene und die Tatsache, dass Asias dämlicher Charakter, der den brutalen Rattenmann wirklich liebt, nicht den Tod findet.
Wir sehen ein Standbild ihres weinenden Gesichtes und den Abspann – endlich!!!
Fazit: Die Regie scheitert an der Unmöglichkeit die Liebe zwischen der Sängerin und den mordenden Kannibalen aus der Gosse plausibel darzustellen. Wir merken wohl, was Argento erreichen will, eine Version, die besonderes Gewicht auf die Liebe der Protagonisten und die zweigeteilte Seele des Phantoms legen will, da beides aber nicht nachvollziehbar ist, kläglich scheitert. Asia kann nicht schauspielern und hatte als Kleinkind in „La Chiesta“ eine wesentlich überzeugendere Performance hingelegt. Warum das Phantom selbst ein Schuss in den Ofen war habe ich an anderer Stelle schon erläutert und das einzig Positive an den meisten Nebencharakteren ist, dass sie sterben. Die unzähligen Subplots wie die Pädophilien und die Rattenfänger führen ins Nichts und können weder die beabsichtigte Gesellschaftskritik noch die beabsichtigte Komik bewirken, in erster Linie, weil das eine die Wirkung des anderen bremst. Die Musik von Meister Morricone und die Regie von Meister Argento kommen diesmal nicht über das Niveau eines Fernsehfilmes hinaus und das Drehbuch ist eine Mixtur aus uninspirierten Dialogen und einer unnatürlichen Menge an Filler. Ich gebe diesem Film insgesamt 2 von 10 Punkten. Ein Punkt weil die Leuchterszene recht cool ist (sinnlos aber gut gefilmt) und der zweite Punkt einfach weil ich mir schlecht vor käme einen Film mit der Regie von Argento und der Musik von Morricone nur einen Punkt zu geben. Nimm es hin, Dario, und kehre zurück zu deinen Wurzeln.
- DrDjangoMD
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- Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:19
- Wohnort: Wien, Österreich
Re: DrDjangoMDs Ordination für kränkelnde Filme
UHRWERK ORANGE
Originaltitel: A Glockwork Orange
Land: Großbritannien
Jahr: 1971
Genre: Science Fiction
Regie: Stanley Kubrick
Handlung:
Alex (Malcolm McDowell) und seine Gang frönen ihrem Leben voller Sex und Gewalt. Doch nichts dauert ewig und Alex sieht sich irgendwann in polizeilichem Gewahrsam. Der Staat benutzt den jugendlichen Unhold nun als Versuchskaninchen für eine neue Form der Gewaltverhinderung. Durch das Zeigen von Gräueltaten wollen sie Alex zu einem guten Bürger erziehen, doch nicht jedes Experiment verläuft nach Plan…
Kritik:
Ich mag Kubrik allgemein nicht sonderlich (nicht dass ich ihn schlecht finde, aber viele seiner Filme halte ich für überschätzt), aber von Uhrwer Orange war ich mehr als angetan.
Der Film spielt mit der Haltung des Publikums seinem Hauptcharakter gegenüber. Wir werden hier und da gezwungen Alex zu hassen (warum muss ich wohl nicht erklären) aber an anderer Stelle können wir nicht anders als Mitleid mit ihm zu empfinden, in der letzten halben Stunde ist er sogar die einzige Figur, die gewissen Identifikationsmöglichkeiten bietet (natürlich außer Joe, ich mochte Joe). Und nicht vergessen, ER ist der Erzähler, also die einzige Figur, die direkt zum Publikum sprechen kann.
Überhaupt ist er in den ersten beiden Tritteln ein toller Bösewicht. Ich mochte die Szene besonders, in welcher der Minister Alex zum ersten Mal sieht und sich als guter Menschenkenner entpuppt, weil er ihn sofort charakterisieren kann und neben „normalen“ Eigenschaften wie „dynamisch“ oder „agressiv“ auch den abstrakten Begriff „böse“ hinzufügt. Auch für sich sprechend war die Szene in der Alex die Bibel ließt und wir schon an seine Besserung glauben, er sich aber in Wirklichkeit in der Rolle der Jesus-Peiniger sieht (Hm, McDowell als Römer, frag mich ob Tinto Brass den Film gesehen hat...)
Uhrwerk Orange ist so ein Film über den man stundenlang nachdenken könnte. Neben der Frage welche Botschaft Kubrik nun am ehesten versendet (wer ist der größte Übeltäter, der gewalttätige Alex, die Ärzte, die Gesellschaft, welche den geheilten Alex nicht fördert oder alle zusammen?) wirft er auch die Frage nach dem Ursprung der Gewalt auf. Ziemlich eindeutig ist, dass Alex verängstigte M und P was damit zu tun haben aber trotzdem, begeht Alex all diese Verbrechen, weil es ihm ein Gefühl von Macht gibt, weil er sonst keinen Weg sieht in dieser Gesellschaft klarzukommen oder weil er sich ganz einfach nichts dabei denkt???
An Kubriks Regie fand ich beachtlich, dass wir hier sehr sehr viele lange unbewegte Einstellungen bekommen, wenig Kamerafahrten, wenige Schnitte, nur eine handvoll Zooms. Über das, was er damit ausdrücken wollte könnte man nun spekulieren, ich fand aber zumindest die Wirkung dieser filmischen Faulheit sehr groß, weil in „Uhrwerk Orange“ so viel komisches Zeugs gezeigt wird, seien es die Charaktere, ihre Dialoge oder die Inneneinrichtungen, dass wir uns durch die wenigen Schnitte etc. mehr auf die Inhalte der Bilder konzentrieren können. Man stelle sich nur mal vor der Dreier zur Wilhelm-Tell-Musik in fünffacher (geschätzter Wert) Geschwindigkeit beinhalte noch nach jeder Viertelsekunde einen Schnitt oder eine Kamerafahrt, ich glaube da würde man selbst mit Klammern in den Augen versuchen wegzusehen.
Also 10/10 auf jeden Fall.
Originaltitel: A Glockwork Orange
Land: Großbritannien
Jahr: 1971
Genre: Science Fiction
Regie: Stanley Kubrick
Handlung:
Alex (Malcolm McDowell) und seine Gang frönen ihrem Leben voller Sex und Gewalt. Doch nichts dauert ewig und Alex sieht sich irgendwann in polizeilichem Gewahrsam. Der Staat benutzt den jugendlichen Unhold nun als Versuchskaninchen für eine neue Form der Gewaltverhinderung. Durch das Zeigen von Gräueltaten wollen sie Alex zu einem guten Bürger erziehen, doch nicht jedes Experiment verläuft nach Plan…
Kritik:
Ich mag Kubrik allgemein nicht sonderlich (nicht dass ich ihn schlecht finde, aber viele seiner Filme halte ich für überschätzt), aber von Uhrwer Orange war ich mehr als angetan.
Der Film spielt mit der Haltung des Publikums seinem Hauptcharakter gegenüber. Wir werden hier und da gezwungen Alex zu hassen (warum muss ich wohl nicht erklären) aber an anderer Stelle können wir nicht anders als Mitleid mit ihm zu empfinden, in der letzten halben Stunde ist er sogar die einzige Figur, die gewissen Identifikationsmöglichkeiten bietet (natürlich außer Joe, ich mochte Joe). Und nicht vergessen, ER ist der Erzähler, also die einzige Figur, die direkt zum Publikum sprechen kann.
Überhaupt ist er in den ersten beiden Tritteln ein toller Bösewicht. Ich mochte die Szene besonders, in welcher der Minister Alex zum ersten Mal sieht und sich als guter Menschenkenner entpuppt, weil er ihn sofort charakterisieren kann und neben „normalen“ Eigenschaften wie „dynamisch“ oder „agressiv“ auch den abstrakten Begriff „böse“ hinzufügt. Auch für sich sprechend war die Szene in der Alex die Bibel ließt und wir schon an seine Besserung glauben, er sich aber in Wirklichkeit in der Rolle der Jesus-Peiniger sieht (Hm, McDowell als Römer, frag mich ob Tinto Brass den Film gesehen hat...)
Uhrwerk Orange ist so ein Film über den man stundenlang nachdenken könnte. Neben der Frage welche Botschaft Kubrik nun am ehesten versendet (wer ist der größte Übeltäter, der gewalttätige Alex, die Ärzte, die Gesellschaft, welche den geheilten Alex nicht fördert oder alle zusammen?) wirft er auch die Frage nach dem Ursprung der Gewalt auf. Ziemlich eindeutig ist, dass Alex verängstigte M und P was damit zu tun haben aber trotzdem, begeht Alex all diese Verbrechen, weil es ihm ein Gefühl von Macht gibt, weil er sonst keinen Weg sieht in dieser Gesellschaft klarzukommen oder weil er sich ganz einfach nichts dabei denkt???
An Kubriks Regie fand ich beachtlich, dass wir hier sehr sehr viele lange unbewegte Einstellungen bekommen, wenig Kamerafahrten, wenige Schnitte, nur eine handvoll Zooms. Über das, was er damit ausdrücken wollte könnte man nun spekulieren, ich fand aber zumindest die Wirkung dieser filmischen Faulheit sehr groß, weil in „Uhrwerk Orange“ so viel komisches Zeugs gezeigt wird, seien es die Charaktere, ihre Dialoge oder die Inneneinrichtungen, dass wir uns durch die wenigen Schnitte etc. mehr auf die Inhalte der Bilder konzentrieren können. Man stelle sich nur mal vor der Dreier zur Wilhelm-Tell-Musik in fünffacher (geschätzter Wert) Geschwindigkeit beinhalte noch nach jeder Viertelsekunde einen Schnitt oder eine Kamerafahrt, ich glaube da würde man selbst mit Klammern in den Augen versuchen wegzusehen.
Also 10/10 auf jeden Fall.
- DrDjangoMD
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Re: DrDjangoMDs Ordination für kränkelnde Filme
ISLE OF THE DAMNED
Originaltitel: Isle of the Damned
Alternativtitel: Cannibal Island Holocaust; Island of the Damned; Cannibal Nightmare; Bind Them and Kill Them!
Land: Italien USA
Jahr: 1980 2008
Genre: Horror
Regie: Antonello Giallo Mark Colegrove
Handlung:
Wer kennt ihn nicht, Antonello Giallo, der kontroverseste Regisseur aller Zeiten der sich für solche umstrittenen Meisterwerke wie „Pleasures of the Damned“ oder den legendären „Mutantis“ zu verantworten hat. In seinem wohl berühmtesten Werk „Isle of the Damned“ geht es um den skrupellosen Schatzsucher Harold Thompson der zusammen mit dem Abenteurer Jack Steele und dessen Adoptivsohn Billy auf eine entlegene Insel fährt um einen sagenumwobenen Schatz zu finden. Doch die Insel ist nicht unbewohnt, bald schon sehen sich die Helden mit einer Horde hungriger Kannibalen konfrontiert. Des weiteren stoßen sie auf den zivilisierten Inselbewohner Alexis Kincaid, der ihnen lehrt, wer hier eigentlich die wirklichen Wilden sind…
Kritik:
Was an diesem Film besonders gefällt ist nicht der Film an sich sondern viel mehr das Drumherum. Die Macher um Regisseur Mark Colegrove erfanden den umstrittenen Filmemacher Antonello Giallo (ich frag mich ob der mit Luciano Italowestern verwandt ist) und dichteten ihm neben einer bedenklichen Biographie eine Filmographie voller abstoßender Schundfilme an.
Wie viele Italienische Regiegrößen fing Giallo beim Sandelenfilm an, bevor er sich nach einigen Pornos dem aufstrebenden Genre des Horrorfilmes zuwandte in welchem er seine abartigsten Fantasien ausleben konnte.
Der angeblich 1980 entstandene „Isle of the Damned“ brachte ihm dabei sogar eine Anklage ein, da die Gerüchte auftauchten, er hätte einige seiner Darsteller wirklich ermordet. (Get it, get it? ). Wie man hier schon sehen kann, wussten die Macher dieses Streifens über das Genre das sie parodierten, bestens bescheit. So haben wir im Film selbst auch duzende von Anspielungen auf diverse Kannibalen- oder andere Horrorfilme. (Er wurde beispielsweise produziert von Dino De Lantradis, get it, get it? )
Ein Beispiel für diese Anlehnungen an tatsächliche Kannibalenfilme sind auch die Archivaufnahmen wilder Tiere, welche sie mitten in die Handlung schneiden. Hier wirkt es aber noch unpassender als sonst und die Tiere sind sichtlich nicht in ihrer natürlichen Umgebung sondern im örtlichen Zoo aufgenommen worden.
Die nachgesagten Perversionen Giallos scheinen auch mehr als häufig durch. Um nur einiges zu nennen bekommen wir die obligatorischen Ausweidungen, das Verspeisen eines Fötus (nicht schon wieder ), eine der zeigefreudigsten Kastrationen der Filmgeschichte und einen Mann welcher von einem ganzen Stamm Eingeborener nacheinander vergewaltigt wird. Bei solchen Szenen, so abartig sie THEORETISCH sein mögen, vergeht einem jedoch nie das Lachen, da man die Filme, auf die angespielt wird, im Hinterkopf hat und den Dilettantismus mit dem sie hier umgesetzt werden (obwohl die Effekte für das geringe Budget recht ansehnlich sind) vergleichsweise lustig finden kann. Die Art wie hier mit der Gewalt umgegangen wird, ist weniger als Effekthascherei zu bezeichnen und mehr als augenzwinkernde Kritik an der Gewaltbereitschaft mancher echten italienischen Regisseure.
Die professionell wirkende Filmmusik von Kobold (Get it, get it? ) gemahnt deutlich an „Nackt und Zerfleischt“ sowie an „Die Rache der Cannibalen“ (besonders das fetzige Titelthema). (Nett, das bei der DVD auch eine CD mit dem Soundtrack dabei war, höre ihn schon den ganzen Abend. )
Anfangs störten mich noch Kleinigkeiten an den Kostümen. So sind Bärte sichtlich aufgeklebt, Perücken von Wischmoppqualität und der Kapitän eines neumodischen Segelbootes ist angezogen wie ein Pirat komplett mit Augenklappe. Dies alles wirkt recht verfehlt, da sich die Filmemacher sonst sehr viel Mühe gaben das Feeling eines 80er-Jahre-Filmes zu erzeugen. So kreierten sie einen für diese Zeit typischen Vorspann und ließen die Bildqualität absichtlich etwas schlechter erscheinen.
Man könnte nun argumentieren, dass man die schlechten Kostüme braucht, damit der Film nicht zu ernst wird, hierfür ist aber durch das Over-Acting der Darsteller ausreichend gesorgt. Durch dieses und natürlich durch die stark überzeichneten Charaktere, welche sich aus verschiedenen Stereotypen zusammensetzen.
Da haben wir zunächst Jack Steele, der seinem Namen alle Ehre macht; immer lässig, immer cool, stets mit Sonnenbrille zu sehen und über einen 80er-Pornobalken verfügend. Im Englischen hat man ihm zusätzlich noch eine unsagbar tiefe männliche Stimme verpasst.
Als Gegenpol zu diesem Archetyp der Heterosexualität haben wir seinen sexuell stark verwirrten Adoptivsohn Billy. Billy sieht aus wie Ilja Richter, nur mit Propellermütze und Regenbogenhosenträger, verhält sich wie Ilja Richter, wenn er einen Schwulen parodieren würde und spricht wie Ilja Richter nur noch ein wenig höher.
Harold Thompson ist so ein richtig fieser Mistkerl, den wir mit Freuden hassen. Ein ekelhafter geiziger pädophilier Mörder und Vergewaltiger, welcher Figuren wie Alan Yates oder Mike Logan („Die Rache der Kannibalen“) wie rationale und vernünftige Menschen wirken lässt.
Und zu guter letzt noch meine absolute Lieblingsfigur Alexis Kincaid, welcher früher selbst ein geldgieriger Schatzsucher war, durch das Leid, das er über die anfangs friedlichen Eingeborenen gebracht hat aber geläutert wurde und nun einen Monolog nach dem anderen hält, welche alle nur längere Ausformulierungen des Schlusssatzes Monroes aus „Nackt und Zerfleischt“ darstellen.
Diese Figuren haben wir schon dutzendweise in anderen Filmen gesehen und eben in den Ausschlachten und Überzeichnen dieser Stereotypen liegt ein Teil des Reizes von „Isle of the Damned“.
Der restliche Reiz liegt, wie schon angedeutet, in der Liebe der Filmemacher zu ihrem Genre. Mit Raffinesse lassen sie duzende von Gags einfließen, die niemand verstehen würde, der sich nicht in der Welt des italienischen Exploitationkinos halbwegs auskennt.
Fazit: Mit einem eigens erfundenen Entstehungsmythos ausgestattete Persiflage italienischer Kannibalenfilme, die vielleicht den Grossteil der Menschheit kalt lassen würde, für Fans des Genres aber eine Freude sondergleichen ist. Daher verzichte ich auf meine übliche objektive Bewertung und vergebe rein subjektive Unterhaltungspunkte. In diesem Sinne: 9/10 (wären 10/10, wenn ihr den einen Typen nicht wie einen Piraten angezogen hättet )
Originaltitel: Isle of the Damned
Alternativtitel: Cannibal Island Holocaust; Island of the Damned; Cannibal Nightmare; Bind Them and Kill Them!
Land: Italien USA
Jahr: 1980 2008
Genre: Horror
Regie: Antonello Giallo Mark Colegrove
Handlung:
Wer kennt ihn nicht, Antonello Giallo, der kontroverseste Regisseur aller Zeiten der sich für solche umstrittenen Meisterwerke wie „Pleasures of the Damned“ oder den legendären „Mutantis“ zu verantworten hat. In seinem wohl berühmtesten Werk „Isle of the Damned“ geht es um den skrupellosen Schatzsucher Harold Thompson der zusammen mit dem Abenteurer Jack Steele und dessen Adoptivsohn Billy auf eine entlegene Insel fährt um einen sagenumwobenen Schatz zu finden. Doch die Insel ist nicht unbewohnt, bald schon sehen sich die Helden mit einer Horde hungriger Kannibalen konfrontiert. Des weiteren stoßen sie auf den zivilisierten Inselbewohner Alexis Kincaid, der ihnen lehrt, wer hier eigentlich die wirklichen Wilden sind…
Kritik:
Was an diesem Film besonders gefällt ist nicht der Film an sich sondern viel mehr das Drumherum. Die Macher um Regisseur Mark Colegrove erfanden den umstrittenen Filmemacher Antonello Giallo (ich frag mich ob der mit Luciano Italowestern verwandt ist) und dichteten ihm neben einer bedenklichen Biographie eine Filmographie voller abstoßender Schundfilme an.
Wie viele Italienische Regiegrößen fing Giallo beim Sandelenfilm an, bevor er sich nach einigen Pornos dem aufstrebenden Genre des Horrorfilmes zuwandte in welchem er seine abartigsten Fantasien ausleben konnte.
Der angeblich 1980 entstandene „Isle of the Damned“ brachte ihm dabei sogar eine Anklage ein, da die Gerüchte auftauchten, er hätte einige seiner Darsteller wirklich ermordet. (Get it, get it? ). Wie man hier schon sehen kann, wussten die Macher dieses Streifens über das Genre das sie parodierten, bestens bescheit. So haben wir im Film selbst auch duzende von Anspielungen auf diverse Kannibalen- oder andere Horrorfilme. (Er wurde beispielsweise produziert von Dino De Lantradis, get it, get it? )
Ein Beispiel für diese Anlehnungen an tatsächliche Kannibalenfilme sind auch die Archivaufnahmen wilder Tiere, welche sie mitten in die Handlung schneiden. Hier wirkt es aber noch unpassender als sonst und die Tiere sind sichtlich nicht in ihrer natürlichen Umgebung sondern im örtlichen Zoo aufgenommen worden.
Die nachgesagten Perversionen Giallos scheinen auch mehr als häufig durch. Um nur einiges zu nennen bekommen wir die obligatorischen Ausweidungen, das Verspeisen eines Fötus (nicht schon wieder ), eine der zeigefreudigsten Kastrationen der Filmgeschichte und einen Mann welcher von einem ganzen Stamm Eingeborener nacheinander vergewaltigt wird. Bei solchen Szenen, so abartig sie THEORETISCH sein mögen, vergeht einem jedoch nie das Lachen, da man die Filme, auf die angespielt wird, im Hinterkopf hat und den Dilettantismus mit dem sie hier umgesetzt werden (obwohl die Effekte für das geringe Budget recht ansehnlich sind) vergleichsweise lustig finden kann. Die Art wie hier mit der Gewalt umgegangen wird, ist weniger als Effekthascherei zu bezeichnen und mehr als augenzwinkernde Kritik an der Gewaltbereitschaft mancher echten italienischen Regisseure.
Die professionell wirkende Filmmusik von Kobold (Get it, get it? ) gemahnt deutlich an „Nackt und Zerfleischt“ sowie an „Die Rache der Cannibalen“ (besonders das fetzige Titelthema). (Nett, das bei der DVD auch eine CD mit dem Soundtrack dabei war, höre ihn schon den ganzen Abend. )
Anfangs störten mich noch Kleinigkeiten an den Kostümen. So sind Bärte sichtlich aufgeklebt, Perücken von Wischmoppqualität und der Kapitän eines neumodischen Segelbootes ist angezogen wie ein Pirat komplett mit Augenklappe. Dies alles wirkt recht verfehlt, da sich die Filmemacher sonst sehr viel Mühe gaben das Feeling eines 80er-Jahre-Filmes zu erzeugen. So kreierten sie einen für diese Zeit typischen Vorspann und ließen die Bildqualität absichtlich etwas schlechter erscheinen.
Man könnte nun argumentieren, dass man die schlechten Kostüme braucht, damit der Film nicht zu ernst wird, hierfür ist aber durch das Over-Acting der Darsteller ausreichend gesorgt. Durch dieses und natürlich durch die stark überzeichneten Charaktere, welche sich aus verschiedenen Stereotypen zusammensetzen.
Da haben wir zunächst Jack Steele, der seinem Namen alle Ehre macht; immer lässig, immer cool, stets mit Sonnenbrille zu sehen und über einen 80er-Pornobalken verfügend. Im Englischen hat man ihm zusätzlich noch eine unsagbar tiefe männliche Stimme verpasst.
Als Gegenpol zu diesem Archetyp der Heterosexualität haben wir seinen sexuell stark verwirrten Adoptivsohn Billy. Billy sieht aus wie Ilja Richter, nur mit Propellermütze und Regenbogenhosenträger, verhält sich wie Ilja Richter, wenn er einen Schwulen parodieren würde und spricht wie Ilja Richter nur noch ein wenig höher.
Harold Thompson ist so ein richtig fieser Mistkerl, den wir mit Freuden hassen. Ein ekelhafter geiziger pädophilier Mörder und Vergewaltiger, welcher Figuren wie Alan Yates oder Mike Logan („Die Rache der Kannibalen“) wie rationale und vernünftige Menschen wirken lässt.
Und zu guter letzt noch meine absolute Lieblingsfigur Alexis Kincaid, welcher früher selbst ein geldgieriger Schatzsucher war, durch das Leid, das er über die anfangs friedlichen Eingeborenen gebracht hat aber geläutert wurde und nun einen Monolog nach dem anderen hält, welche alle nur längere Ausformulierungen des Schlusssatzes Monroes aus „Nackt und Zerfleischt“ darstellen.
Diese Figuren haben wir schon dutzendweise in anderen Filmen gesehen und eben in den Ausschlachten und Überzeichnen dieser Stereotypen liegt ein Teil des Reizes von „Isle of the Damned“.
Der restliche Reiz liegt, wie schon angedeutet, in der Liebe der Filmemacher zu ihrem Genre. Mit Raffinesse lassen sie duzende von Gags einfließen, die niemand verstehen würde, der sich nicht in der Welt des italienischen Exploitationkinos halbwegs auskennt.
Fazit: Mit einem eigens erfundenen Entstehungsmythos ausgestattete Persiflage italienischer Kannibalenfilme, die vielleicht den Grossteil der Menschheit kalt lassen würde, für Fans des Genres aber eine Freude sondergleichen ist. Daher verzichte ich auf meine übliche objektive Bewertung und vergebe rein subjektive Unterhaltungspunkte. In diesem Sinne: 9/10 (wären 10/10, wenn ihr den einen Typen nicht wie einen Piraten angezogen hättet )
- DrDjangoMD
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Re: DrDjangoMDs Ordination für kränkelnde Filme
EIN HAUFEN VERWEGENER HUNDE
Originaltitel: Quel maledetto treno blindato
Alternativtitel: Inglorious Bastards – Das Original
Land: Italien
Jahr: 1975
Genre: Kriegsfilm
Regie: Enzo G. Castellari
Handlung:
Um ihrer Hinrichtung zu entgehen entfleuchen fünf amerikanische Deserteure dem Erschießungskommando und versuchen sich durch das nationalsozialistische Deutschland durchzuschlagen. Die Abenteuer, die sie unterwegs bestehen gipfeln in einem Zugüberfall, den es durchzuführen gilt…
Kritik:
Er beginnt schon mal gut: Fünf Deserteure können am Weg zu ihrer vermeintlichen Hinrichtung türmen und planen sich in die Schweiz durchzuschlagen. Alle fünf sind zwar clichéhafte aber interessante Charaktere, mit denen wir gerne einen ganzen Spielfilm verbringen wollen. Bo Svenson ist enorm cool und in seiner Coolness ziemlich witzig, das Gleiche gilt für Fred Williamson, den Standart-liebenswerten-aber-etwas-grobschlächtigen-Farbigen wie man ihn so häufig zu Gesicht bekommt, der diesmal aber besonders sympathisch ist. Jackie Basehart gibt den üblichen Weichling, der langsam die Schnauze voll von dem ganzen Geballer hat und von dem wir hoffen, dass er überlebt, Des weiteren ist da unser witziger Nebencharakter des Abends, Nick, gespielt von Michael Bergolani, auch eine Stereotype, die Bergolani aber mit viel Witz und Energie zu spielen weiß. Und zu guter oder schlechter letzt haben wir noch Peter Hooten als Tony das Arschloch, das wir nicht mögen und welches am Ende hoffentlich zu Freuden des Publikums einen schmerzhaften Tod erleiden wird.
Diesen fünf Folgen wir durch viele kleine episodenhafte Abenteuer, hier mal eine Schießerei, hier gesellt sich mal Raimund Harmstorf zu ihnen, dann ist er wieder weg und dann gibt’s wieder mehr Schießereien. Dadurch kommt einfach nie Langeweile auf. Die ganze Spieldauer ist gespickt mit non-stop-action. Einzige durchgehende Handlung in der ersten Hälfte ist eben das Ziel der fünf verwegenen Hunde in die Schweiz zu kommen. Manchmal kommen mir diese Episoden nur ein wenig zu sehr aus dem Nichts und verziehen sich genauso schnell wieder dorthin. Zum Beispiel eben diese berühmte Szene mit den nackten Frauen mit den Maschinengewehren, die aus heiterem Himmel auftauchen und beginnen Salven auf unsere Helden abzufeuern. Schöne Szene an der ich überhaupt nichts auszusetzen habe und die ich mit Begeisterung verfolgt habe, nur kaum haben die Frauen ein paar Schüsse abgegeben, machen die Männer ein paar Schritte nach Hinten, werden von den Frauen nicht verfolgt oder so, reden nie wieder von ihnen und wir bekommen keinen kleinen Hinweis darauf wer diese Mädels waren. Das ist zu wenig! Unzusammenhängende Szenen sind ja gut und schön, besonders wenn sie solche ungewöhnlichen Inhalte haben, aber ein paar Erklärungen oder Reaktionen auf das Geschehene hätten den Film jetzt auch nicht zum kippen gebracht.
Apropos kippen, wir sind bei der Hälfte angelangt und der Streifen bekommt plötzlich eine Handlung. Die fünf sollen nämlich gemeinsam mit einem Trupp Partisanen einen Zug überfallen in dem die Nazis eine neumodische Waffe aufbewahren, deren Pläne man sich beschaffen soll. Der Teil ohne Handlung war zwar noch kurzweiliger als dieser, aber trotzdem geht es spannend weiter. Kurz vor Schluss geschieht einiges Bedeutungsvolles und dann ist der Film plötzlich aus. Und damit hatte ich dann ein paar Probleme, die alle schlimme Spoiler beinhalten. Also…Was ich aber wiederum positiv fand, ist dass es in Harmstorf auch einen netten Deutschen gibt. Ich hasse es immer, wenn der Feind nicht als Menschen, die teilweise zu ihren Taten gezwungen wurden, dargestellt werden, sondern nur als ein Haufen Bösewichter. Hier ist das Gott sei dank anders, zumindest anfangs, denn kaum ist Harmtorfs Figur verschwunden, verschwinden auch die positiven Eigenschaften der Deutschen und jeder einzelne von ihnen wird entweder böse oder nicht genauer charakterisiert.
Fazit: Kriegsfilm mit Stereotypen-Hauptfiguren, die aber sehr unterhaltsam und sympathisch sind. Trotz der episodenhaften Handlung muss ich den Film loben, dass er durchgehend spannend bleibt. 8 Punkte wären drin gewesen, aber dann endete der Film ohne eine bestimmte Figur sterben zu lassen und das hat mich so dermaßen aufgeregt, dass das Endergebnis wie folgt lautet: 6/10
Originaltitel: Quel maledetto treno blindato
Alternativtitel: Inglorious Bastards – Das Original
Land: Italien
Jahr: 1975
Genre: Kriegsfilm
Regie: Enzo G. Castellari
Handlung:
Um ihrer Hinrichtung zu entgehen entfleuchen fünf amerikanische Deserteure dem Erschießungskommando und versuchen sich durch das nationalsozialistische Deutschland durchzuschlagen. Die Abenteuer, die sie unterwegs bestehen gipfeln in einem Zugüberfall, den es durchzuführen gilt…
Kritik:
Er beginnt schon mal gut: Fünf Deserteure können am Weg zu ihrer vermeintlichen Hinrichtung türmen und planen sich in die Schweiz durchzuschlagen. Alle fünf sind zwar clichéhafte aber interessante Charaktere, mit denen wir gerne einen ganzen Spielfilm verbringen wollen. Bo Svenson ist enorm cool und in seiner Coolness ziemlich witzig, das Gleiche gilt für Fred Williamson, den Standart-liebenswerten-aber-etwas-grobschlächtigen-Farbigen wie man ihn so häufig zu Gesicht bekommt, der diesmal aber besonders sympathisch ist. Jackie Basehart gibt den üblichen Weichling, der langsam die Schnauze voll von dem ganzen Geballer hat und von dem wir hoffen, dass er überlebt,
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Diesen fünf Folgen wir durch viele kleine episodenhafte Abenteuer, hier mal eine Schießerei, hier gesellt sich mal Raimund Harmstorf zu ihnen, dann ist er wieder weg und dann gibt’s wieder mehr Schießereien. Dadurch kommt einfach nie Langeweile auf. Die ganze Spieldauer ist gespickt mit non-stop-action. Einzige durchgehende Handlung in der ersten Hälfte ist eben das Ziel der fünf verwegenen Hunde in die Schweiz zu kommen. Manchmal kommen mir diese Episoden nur ein wenig zu sehr aus dem Nichts und verziehen sich genauso schnell wieder dorthin. Zum Beispiel eben diese berühmte Szene mit den nackten Frauen mit den Maschinengewehren, die aus heiterem Himmel auftauchen und beginnen Salven auf unsere Helden abzufeuern. Schöne Szene an der ich überhaupt nichts auszusetzen habe und die ich mit Begeisterung verfolgt habe, nur kaum haben die Frauen ein paar Schüsse abgegeben, machen die Männer ein paar Schritte nach Hinten, werden von den Frauen nicht verfolgt oder so, reden nie wieder von ihnen und wir bekommen keinen kleinen Hinweis darauf wer diese Mädels waren. Das ist zu wenig! Unzusammenhängende Szenen sind ja gut und schön, besonders wenn sie solche ungewöhnlichen Inhalte haben, aber ein paar Erklärungen oder Reaktionen auf das Geschehene hätten den Film jetzt auch nicht zum kippen gebracht.
Apropos kippen, wir sind bei der Hälfte angelangt und der Streifen bekommt plötzlich eine Handlung. Die fünf sollen nämlich gemeinsam mit einem Trupp Partisanen einen Zug überfallen in dem die Nazis eine neumodische Waffe aufbewahren, deren Pläne man sich beschaffen soll. Der Teil ohne Handlung war zwar noch kurzweiliger als dieser, aber trotzdem geht es spannend weiter. Kurz vor Schluss geschieht einiges Bedeutungsvolles und dann ist der Film plötzlich aus. Und damit hatte ich dann ein paar Probleme, die alle schlimme Spoiler beinhalten. Also…
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Fazit: Kriegsfilm mit Stereotypen-Hauptfiguren, die aber sehr unterhaltsam und sympathisch sind. Trotz der episodenhaften Handlung muss ich den Film loben, dass er durchgehend spannend bleibt. 8 Punkte wären drin gewesen, aber dann endete der Film ohne eine bestimmte Figur sterben zu lassen und das hat mich so dermaßen aufgeregt, dass das Endergebnis wie folgt lautet: 6/10
- DrDjangoMD
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Re: DrDjangoMDs Ordination für kränkelnde Filme
NIGHT OF THE DEMONS
Originaltitel: Night of the Demons
Alternativtitel: Halloween Party; Nacht der Dämonen; Night of the Demons – Der Halloween-Höllentanz
Land: USA
Jahr: 1988
Genre: Horror
Regie: Kevin Tenney
Handlung:
Die etwas spiritistisch veranlagte Angela und eine Freundin von ihr Laden eine Rotte Klassenkameraden zu einer Halloweenparty in ein altes Spukhaus ein. Doch dummerweise ist jenes Gemäuer tatsächlich von Dämonen besessen, die sich zuerst in den Gastgeberinnen einnisten und nacheinander die anderen Teenager abmurksen...
Kritik:
„Night of the Demons“ ist „Tanz der Teufel“ für Arme. Und das sage ich nicht nur, weil diese Phrase so schön klingt, nein, es ist mein voller Ernst. Wenn du nur fünf Euro besitzt und im MediaMarkt findet sich „Tanz der Teufel“ um 10 und „Night of the Demons“ um 5 dann nimmst zu Letzteres. Nicht ganz so stimmig wie „Tanz der Teufel“ aber im Großen und Ganzen nichts anderes.
Von der Grundprämisse von Dämonen, die zuerst Besitz von einem Mitglied einer Gruppe ergreifen und hernach in die Körper der getöteten anderen schlüpfen, über den versteckten schwarzen Humor bis hin zu geklauten Details wie das Ausdrücken von Augen oder die Präsenz einer besessenen abgehackten Hand, lässt nichts Zweifel offen, wovon „Night of the Demons“ beeinflusst wurde.
Die Personen scheinen anfangs allesamt einem „Freitag 13.“ Film entnommen worden zu sein, ihre Charaktere sind schlecht, die Darsteller noch schlechter und die Synchronisationen am schlechtesten. Doch zirka nach dem ersten Drittel beginnen sich einige Figuren schön zu verändern und bieten dem gewohnten Slasher-Publikum einige Überraschungen. So ist das Arschloch von Ex-Freund doch gar nicht mal so böse wie wir dachten; der Farbige, der keinen Charakter hat und nur dazu da zu sein scheint, um getötet zu werden, bekommt eine Persönlichkeit und eine Rolle in der Handlung und das typische Finalgirl ist diesmal möglicherweise keine Jungfrau mehr! Die Schauspieler freuen sich offenbar über ihre bunteren Rollen und zeigen enthusiastischere Leistungen. Die Synchro ist zwar mies wie eh und je, aber dafür wollen wir ja nicht den netten Filmmachern die Schuld geben.
Mit den Personen bin ich also vollends zufrieden. Diejenigen, welche mehr Charaktereigenschaften pro verstrichener Viertelstunde bekommen sind überhaupt super aber auch die einseitigen Stereotypen kommen genau richtig rüber. So sympathisch dass man ihnen gerne beim Leben zusieht aber auch nicht allzu liebenswert, dass wir unterhaltsame Sterbeszenen immer noch ohne feuchte Augen hinnehmen können. Amelia Kinkade als Angela sticht natürlich hervor. Die Gute ist ausgebildete Tänzerin und das zeigt sie in einem schön schaurigen Dämonentanz, der die Herzen eines jeden männlichen Horrorfans bis zum Hals schlagen lässt.
Spezialeffekte, Masken und Atmosphäre sind zwar bei weitem nicht „Tanz der Teufel“, aber wer ist das schon. Die Stimmung ist durchwegs düster und bei dem einen oder anderen Jumpscare ist selbst mein harter Charakter zusammengezuckt. Langeweile gibt es nicht, denn wer nicht auf Gruselatmo steht wird seine Freude an den blutigen Effekten haben.
Was mich einzig ein wenig gestört hat, der Film ist aus den 80ern und das zeigt er auch und wie. Jede Frisur, jeder Dialog, jede vorkommende Musik scheint sich an mein Ohr zu schleichen und dann plötzlich unsagbar laut „80er!!!“ in mein armes Hörorgan zu schreien. Aber was meine Pein ist wird in der Beziehung andere sicher freuen.
Fazit: Vom Stil her wie eine Mischung aus „Tanz der Teufel“ und „Tanz der Teufel 2“. Zwar nicht ganz so stimmig wie seine Vorbilder macht aber immer noch gehörig Laune. 8/10
Originaltitel: Night of the Demons
Alternativtitel: Halloween Party; Nacht der Dämonen; Night of the Demons – Der Halloween-Höllentanz
Land: USA
Jahr: 1988
Genre: Horror
Regie: Kevin Tenney
Handlung:
Die etwas spiritistisch veranlagte Angela und eine Freundin von ihr Laden eine Rotte Klassenkameraden zu einer Halloweenparty in ein altes Spukhaus ein. Doch dummerweise ist jenes Gemäuer tatsächlich von Dämonen besessen, die sich zuerst in den Gastgeberinnen einnisten und nacheinander die anderen Teenager abmurksen...
Kritik:
„Night of the Demons“ ist „Tanz der Teufel“ für Arme. Und das sage ich nicht nur, weil diese Phrase so schön klingt, nein, es ist mein voller Ernst. Wenn du nur fünf Euro besitzt und im MediaMarkt findet sich „Tanz der Teufel“ um 10 und „Night of the Demons“ um 5 dann nimmst zu Letzteres. Nicht ganz so stimmig wie „Tanz der Teufel“ aber im Großen und Ganzen nichts anderes.
Von der Grundprämisse von Dämonen, die zuerst Besitz von einem Mitglied einer Gruppe ergreifen und hernach in die Körper der getöteten anderen schlüpfen, über den versteckten schwarzen Humor bis hin zu geklauten Details wie das Ausdrücken von Augen oder die Präsenz einer besessenen abgehackten Hand, lässt nichts Zweifel offen, wovon „Night of the Demons“ beeinflusst wurde.
Die Personen scheinen anfangs allesamt einem „Freitag 13.“ Film entnommen worden zu sein, ihre Charaktere sind schlecht, die Darsteller noch schlechter und die Synchronisationen am schlechtesten. Doch zirka nach dem ersten Drittel beginnen sich einige Figuren schön zu verändern und bieten dem gewohnten Slasher-Publikum einige Überraschungen. So ist das Arschloch von Ex-Freund doch gar nicht mal so böse wie wir dachten; der Farbige, der keinen Charakter hat und nur dazu da zu sein scheint, um getötet zu werden, bekommt eine Persönlichkeit und eine Rolle in der Handlung und das typische Finalgirl ist diesmal möglicherweise keine Jungfrau mehr! Die Schauspieler freuen sich offenbar über ihre bunteren Rollen und zeigen enthusiastischere Leistungen. Die Synchro ist zwar mies wie eh und je, aber dafür wollen wir ja nicht den netten Filmmachern die Schuld geben.
Mit den Personen bin ich also vollends zufrieden. Diejenigen, welche mehr Charaktereigenschaften pro verstrichener Viertelstunde bekommen sind überhaupt super aber auch die einseitigen Stereotypen kommen genau richtig rüber. So sympathisch dass man ihnen gerne beim Leben zusieht aber auch nicht allzu liebenswert, dass wir unterhaltsame Sterbeszenen immer noch ohne feuchte Augen hinnehmen können. Amelia Kinkade als Angela sticht natürlich hervor. Die Gute ist ausgebildete Tänzerin und das zeigt sie in einem schön schaurigen Dämonentanz, der die Herzen eines jeden männlichen Horrorfans bis zum Hals schlagen lässt.
Spezialeffekte, Masken und Atmosphäre sind zwar bei weitem nicht „Tanz der Teufel“, aber wer ist das schon. Die Stimmung ist durchwegs düster und bei dem einen oder anderen Jumpscare ist selbst mein harter Charakter zusammengezuckt. Langeweile gibt es nicht, denn wer nicht auf Gruselatmo steht wird seine Freude an den blutigen Effekten haben.
Was mich einzig ein wenig gestört hat, der Film ist aus den 80ern und das zeigt er auch und wie. Jede Frisur, jeder Dialog, jede vorkommende Musik scheint sich an mein Ohr zu schleichen und dann plötzlich unsagbar laut „80er!!!“ in mein armes Hörorgan zu schreien. Aber was meine Pein ist wird in der Beziehung andere sicher freuen.
Fazit: Vom Stil her wie eine Mischung aus „Tanz der Teufel“ und „Tanz der Teufel 2“. Zwar nicht ganz so stimmig wie seine Vorbilder macht aber immer noch gehörig Laune. 8/10
- DrDjangoMD
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Re: DrDjangoMDs Ordination für kränkelnde Filme
NIGHT OF THE DEMONS
Originaltitel: Night of the Demons 2
Alternativtitel: Night of the Demons - Angelas Revenge; Night of the Demons 2 (komischerweise ist der Zweier nicht im Deutschen Originaltitel )
Land: USA
Jahr: 1994
Genre: Horror
Regie: Brian Trenchard-Smith
Handlung:
Eine Gruppe Klosterschüler schleicht sich, da sie nicht zur Schul-Party dürfen, an Halloween in unser Spukhaus aus dem ersten Teil. Bald manifestiert sich Angela und macht Jagt auf unser liebenswertes Frischfleisch. Entgegen aller Erwartungen können es die Kids ohne größere Verluste aus dem Haus rausschaffen, was sie aber nicht wissen, Angelas Dämon hat sich ihnen in Form eines diabolischen Lippenstifts angeschlossen…
Kritik:
Teil 2 beginnt wieder als ein gewöhnlicher Slasher mit den gewöhnlichen Stereotypen: Wir haben bei den Damen die Totalschlampe , die Halbschlampe , Instant-Finalgirl und Miss Mauerblümchen sowie auf Seiten der Herren die beiden Totalarschlöcher, das Halbarschloch, Instant-Freund-des-Finalgirls und Mister Nerd. Ratet wer davon mit wem zusammen ist! Anders als im ersten Teil bleiben die stumpfen Charaktere diesmal leider stumpf auch wenn nicht alle draufgehen, von denen wir es erwarten und das Finalgirl wieder keine Jungfrau ist.
Bei diesem Personal nimmt es einen Wunder, dass der Film aber zirka bei der Hälfte aufhört nach Slasher-Regeln zu spielen und sich in eine Art familienfreundlichen Horror verwandelt, etwa von der Sorte, die Väter ihren Söhnen an deren zwölften Geburtstagen als „ersten richtig schierchen Film“ zeigen. Wie erwähnt überleben mehr als erwartet und für die Familienunterhaltung spricht auch, dass der Humor diesmal viel offener, wenn auch flacher ist.
Aber damit hätte ich leben können. Solange der kindergerechte Grusel gut in Szene gesetzt ist, bin auch ich zufrieden. Nur dummerweise geschieht am Schluss einiges was mich den Film in mieser Erinnerung haben lässt. Zunächst bekommen wir wieder diese dämliche Situation wo sich eine Gruppe in Gefahr begibt um EINE Person zu retten und ZWEI von dieser Gruppe sterben, darunter einen, den ich verdammt gerne hatte und dies werde ich nicht tolerieren. Ebenso ist das Ende geprägt von irgendeinem Mist über die Macht des Glaubens und tiefen Logiklöchern. Dem und doofen CGI-Effekten.
So langweilig die jugendlichen Charaktere auch sind, zwei Erwachsene die wir bekommen sind richtig gut. Da währe zunächst der Leiter der Klosterschule. Er beginnt als cooler I-kick-ass-for-the-lord-Priester, welcher den Schülern erlaubt eine Party zu schmeißen, der strenge Oberlehrerin mit einem Missionsposten in Somalia droht und Mister Nerd rhetorisch verarscht. Doch wenn die Lage ernst wird, entdecken wir, dass er in Wahrheit nur ein liebloser Lehrer ist, unwillig Glauben für die Probleme seiner Schüler zu zeigen.
Die Oberlehrerin (Jennifer Rhodes) ist das genaue Gegenteil. Sie beginnt als übertrieben böser Archetyp der strengen Christin, die ihre Lineale wie Fechtdegen zu schwingen weiß. Doch im Gegensatz zum Schulleiter besitzt sie Verständnis und Liebe zu ihren Schützlingen. Wenn die Dämonen auftauchen bewaffnet sie sich zusammen mit Mister Nerd mit Kruzifix-Peitschen und Weihwasser-Pistolen und führt uns vor, wie eine alte Nonnenversion von Bruce Campbell auszusehen hat.
Apropos Bruce, von „Tanz der Teufel“ wurde diesmal nicht mehr so viel geklaut, aber ich bin ziemlich sicher, dass die Macher dieses Filmes „From Durk Till Dawn“ gesehen haben und die zweite Hälfte geil fanden. Was? „From Dusk Till Dawn“ war zwei Jahre später? Kein Wunder, dass Tarantino den Regisseur von „Night of the Demons 2“ als einen seiner Lieblingsregisseure nennt.
Dieser Regisseur ist Brian Trenchard-Smith, den wir möglicherweise von seinen zweit- bis drittklassigen Horrorergüssen kennen. Eine größere Erfahrung sieht man ihm ja an, er weiß halbwegs wie man Atmosphäre aufbaut und wie Jump-Scares funktionieren, aber ihm fehlt die Liebe, mit welcher Kevin Tenney bei „Night of the Demons“ ans Werk gegangen ist und daher entwickelt sich keine so unheimliche und mitreißende Stimmung.
Ich hab in seiner Filmographie auf den ersten Blick zwar keine Pornos gefunden, aber er MUSS einfach vorher welche gedreht haben, genauso wie der Kameramann sicher mal den Photoapparat beim „Playboy“ geschwungen hat, denn beide zeigen in diesem Streifen den größten Eifer uns den weiblichen und manchmal auch männlichen Körper näher zu bringen. Gleich nach dem Vorspann sehen wir fünf Minuten nur Jungens oben ohne und Mädels ganz ohne, eine etwas merkwürdige Art uns unsere Hauptcharaktere vorzustellen. Wir kommen auch in den sehr sehr sehr (sehr, usw.) seltenen Genuss das Finalgirl nackt zu sehen. Ebenso erinnern die Darstellerinnen an Gespielinnen Hugh Hefners und Amelia Kinkade legt diesmal als Angela einen Tanz hin, gegen den ihrer aus dem ersten Film gar sittsam zu nennen ist.
Ach ja Angela, was mich den ganzen Film gestört hat war, dass er Angelas Herkunft als normales Mädchen, welches dummerweise von einem Dämonen besessen wurde, leugnet und sie stattdessen zu einer Fürstin der Dunkelheit machten, wohl damit die Serie ein bekanntes in jedem Teil auftauchendes Gesicht bekommt.
Fazit: Der Film konnte Stimmungen zwar etwas lieblos aber immerhin gekonnt aufbauen, er weiß nur nicht recht welche Stimmung er aufbauen will. Wir haben familienfreundlichen Grusel und Gore Elemente, flachen Humor und viel nackte Haut, wenig Tote aber mein größter Sympathieträger stirbt. Alles in allem eine 6/10
Originaltitel: Night of the Demons 2
Alternativtitel: Night of the Demons - Angelas Revenge; Night of the Demons 2 (komischerweise ist der Zweier nicht im Deutschen Originaltitel )
Land: USA
Jahr: 1994
Genre: Horror
Regie: Brian Trenchard-Smith
Handlung:
Eine Gruppe Klosterschüler schleicht sich, da sie nicht zur Schul-Party dürfen, an Halloween in unser Spukhaus aus dem ersten Teil. Bald manifestiert sich Angela und macht Jagt auf unser liebenswertes Frischfleisch. Entgegen aller Erwartungen können es die Kids ohne größere Verluste aus dem Haus rausschaffen, was sie aber nicht wissen, Angelas Dämon hat sich ihnen in Form eines diabolischen Lippenstifts angeschlossen…
Kritik:
Teil 2 beginnt wieder als ein gewöhnlicher Slasher mit den gewöhnlichen Stereotypen: Wir haben bei den Damen die Totalschlampe , die Halbschlampe , Instant-Finalgirl und Miss Mauerblümchen sowie auf Seiten der Herren die beiden Totalarschlöcher, das Halbarschloch, Instant-Freund-des-Finalgirls und Mister Nerd. Ratet wer davon mit wem zusammen ist! Anders als im ersten Teil bleiben die stumpfen Charaktere diesmal leider stumpf auch wenn nicht alle draufgehen, von denen wir es erwarten und das Finalgirl wieder keine Jungfrau ist.
Bei diesem Personal nimmt es einen Wunder, dass der Film aber zirka bei der Hälfte aufhört nach Slasher-Regeln zu spielen und sich in eine Art familienfreundlichen Horror verwandelt, etwa von der Sorte, die Väter ihren Söhnen an deren zwölften Geburtstagen als „ersten richtig schierchen Film“ zeigen. Wie erwähnt überleben mehr als erwartet und für die Familienunterhaltung spricht auch, dass der Humor diesmal viel offener, wenn auch flacher ist.
Aber damit hätte ich leben können. Solange der kindergerechte Grusel gut in Szene gesetzt ist, bin auch ich zufrieden. Nur dummerweise geschieht am Schluss einiges was mich den Film in mieser Erinnerung haben lässt. Zunächst bekommen wir wieder diese dämliche Situation wo sich eine Gruppe in Gefahr begibt um EINE Person zu retten und ZWEI von dieser Gruppe sterben, darunter einen, den ich verdammt gerne hatte und dies werde ich nicht tolerieren. Ebenso ist das Ende geprägt von irgendeinem Mist über die Macht des Glaubens und tiefen Logiklöchern. Dem und doofen CGI-Effekten.
So langweilig die jugendlichen Charaktere auch sind, zwei Erwachsene die wir bekommen sind richtig gut. Da währe zunächst der Leiter der Klosterschule. Er beginnt als cooler I-kick-ass-for-the-lord-Priester, welcher den Schülern erlaubt eine Party zu schmeißen, der strenge Oberlehrerin mit einem Missionsposten in Somalia droht und Mister Nerd rhetorisch verarscht. Doch wenn die Lage ernst wird, entdecken wir, dass er in Wahrheit nur ein liebloser Lehrer ist, unwillig Glauben für die Probleme seiner Schüler zu zeigen.
Die Oberlehrerin (Jennifer Rhodes) ist das genaue Gegenteil. Sie beginnt als übertrieben böser Archetyp der strengen Christin, die ihre Lineale wie Fechtdegen zu schwingen weiß. Doch im Gegensatz zum Schulleiter besitzt sie Verständnis und Liebe zu ihren Schützlingen. Wenn die Dämonen auftauchen bewaffnet sie sich zusammen mit Mister Nerd mit Kruzifix-Peitschen und Weihwasser-Pistolen und führt uns vor, wie eine alte Nonnenversion von Bruce Campbell auszusehen hat.
Apropos Bruce, von „Tanz der Teufel“ wurde diesmal nicht mehr so viel geklaut, aber ich bin ziemlich sicher, dass die Macher dieses Filmes „From Durk Till Dawn“ gesehen haben und die zweite Hälfte geil fanden. Was? „From Dusk Till Dawn“ war zwei Jahre später? Kein Wunder, dass Tarantino den Regisseur von „Night of the Demons 2“ als einen seiner Lieblingsregisseure nennt.
Dieser Regisseur ist Brian Trenchard-Smith, den wir möglicherweise von seinen zweit- bis drittklassigen Horrorergüssen kennen. Eine größere Erfahrung sieht man ihm ja an, er weiß halbwegs wie man Atmosphäre aufbaut und wie Jump-Scares funktionieren, aber ihm fehlt die Liebe, mit welcher Kevin Tenney bei „Night of the Demons“ ans Werk gegangen ist und daher entwickelt sich keine so unheimliche und mitreißende Stimmung.
Ich hab in seiner Filmographie auf den ersten Blick zwar keine Pornos gefunden, aber er MUSS einfach vorher welche gedreht haben, genauso wie der Kameramann sicher mal den Photoapparat beim „Playboy“ geschwungen hat, denn beide zeigen in diesem Streifen den größten Eifer uns den weiblichen und manchmal auch männlichen Körper näher zu bringen. Gleich nach dem Vorspann sehen wir fünf Minuten nur Jungens oben ohne und Mädels ganz ohne, eine etwas merkwürdige Art uns unsere Hauptcharaktere vorzustellen. Wir kommen auch in den sehr sehr sehr (sehr, usw.) seltenen Genuss das Finalgirl nackt zu sehen. Ebenso erinnern die Darstellerinnen an Gespielinnen Hugh Hefners und Amelia Kinkade legt diesmal als Angela einen Tanz hin, gegen den ihrer aus dem ersten Film gar sittsam zu nennen ist.
Ach ja Angela, was mich den ganzen Film gestört hat war, dass er Angelas Herkunft als normales Mädchen, welches dummerweise von einem Dämonen besessen wurde, leugnet und sie stattdessen zu einer Fürstin der Dunkelheit machten, wohl damit die Serie ein bekanntes in jedem Teil auftauchendes Gesicht bekommt.
Fazit: Der Film konnte Stimmungen zwar etwas lieblos aber immerhin gekonnt aufbauen, er weiß nur nicht recht welche Stimmung er aufbauen will. Wir haben familienfreundlichen Grusel und Gore Elemente, flachen Humor und viel nackte Haut, wenig Tote aber mein größter Sympathieträger stirbt. Alles in allem eine 6/10
- DrDjangoMD
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Re: DrDjangoMDs Ordination für kränkelnde Filme
DEMON NIGHT
Originaltitel: Night of the Demons 3
Alternativtitel: Demon House; Demons 3 (leider nicht Soavis Version)
Land: USA
Jahr: 1997
Genre: Horror
Regie: Jim Kaufman
Handlung:
Eine Gruppe Idioten überfallen eine Tankstelle und flüchten vor der Polizei in unser altbekanntes Spukhaus, wo Angela schon auf sie wartet…
Kritik:
Den ersten Teil habe ich mit „Tanz der Teufel“ verglichen, den zweiten mit „From Dusk Till Dawn“ und diesen würde ich am liebsten mit „Cannibal Terror“ vergleichen aber das währe unfair…„Cannibal Terror“ gegenüber!!! Ja dieses Mistding ist in meinen Augen der schlechteste Film, den ich je gesehen habe!
Es beginnt schon mit den schlechtesten Vorspann den ich je gesehen habe, voller Mist-CGI-Animationen (die übrigens auch im eigentlichen Film benutzt werden). Gegen diesen Vorspann sieht „Garfield – die animierte 3D Serie“ aus wie „König der Löwen“.
Regie, Kamera und Schnitt währen besser ausgefallen, hätten sie irgendwelche Bettler von der Straße ausgeführt. Stimmung gibt es überhaupt nicht und das ganze Teil ist langweilig wie eine weiße Mauer anzustarren! Und erinnert ihr euch noch an das spinnenwebendurchzogene Spukhaus? Meine Wohnung ist unordentlicher als das Geisterhaus in diesem Film. Und es verfügt über einen Garten, der geordneter ist als der Garten von Schloss Schönbrunn. Und erinnert ihr euch noch an die ausweglose Lage im ersten Teil, wo die Helden fliehen wollten aber der Eingang zum Grundstück war verschwunden? Hier befinden sie sich die meiste Zeit drei Schritte vom Eingang entfernt, die Heldin geht sogar einmal auf die sichere Seite, aber sie kehrt um, weil der Film über 50 Minuten dauern sollte…LEIDER!!!
Aber all das ist BEI WEITEM nicht das Schlimmste an diesem unglaublichen Misthaufen. Nein das Schlimmste sind die Charaktere. Das Personal in den ersten beiden Teilen war zwar nur ein Haufen Stereotypen, aber es machte wenigstens Laune ihnen zuzusehen, hier bekommen wir die unsympathischsten Mistkerle die Gottes Grüne Erde hervorbringen kann. Ihr Anführer ist wohl der einzige Mensch auf den die Phrase „schlimmer als Hitler“ vollends zutreffen würde. Das Einzige, was diese Leute ansehbar macht ist die Hoffnung, dass sie schön grausam sterben werden. Die einzigen Rollen die sie spielen sollten sind die Rollen des Opfers in der Rasierklingenszene aus „New York Ripper“. Aber nein, ich musste 40 Minuten ihr idiotisches Gelaber anhören bis der erste draufgeht und dann noch mal 15 Minuten bis der zweite folgt. Es gibt zwar wieder einige Nacktszenen, aber die Akteure sind mir so unsympathisch, dass ich mir bei diesen Szenen nichts sehnlicher gewünscht habe als einen Brecheimer!!!
Ein Mistkerl entscheidet sich irgendwann weniger Mistkerl zu sein, weil das Drehbuch sagt, die Heldin braucht einen Freund. Gelingt es ihm? Nein, er soll auch sterben! Sie alle sollen sterben, möglichst in den ersten zwei Minuten, weil man solche Leute kaum länger aushält.
Jede Figur ist nicht nur vollkommen egozentrisch, pervers und hat einen ausgeprägten Hang zur Kriminalität, es kommt auch zu Handlungen, die einfach seltsam sind. Zum Beispiel legt ein Polizeiermittler in einer Tankstelle ein Feuer. Warum fragt ihr. Nun ja, warum denn nicht?
Fazit: Mist! Ich hasse es, hasse es, hasse es. Ein Film der niemals gedreht hätte werden sollen und den sich niemals irgendjemand jemals ansehen sollte. 0/10, nein zu gut, -1/10
Originaltitel: Night of the Demons 3
Alternativtitel: Demon House; Demons 3 (leider nicht Soavis Version)
Land: USA
Jahr: 1997
Genre: Horror
Regie: Jim Kaufman
Handlung:
Eine Gruppe Idioten überfallen eine Tankstelle und flüchten vor der Polizei in unser altbekanntes Spukhaus, wo Angela schon auf sie wartet…
Kritik:
Den ersten Teil habe ich mit „Tanz der Teufel“ verglichen, den zweiten mit „From Dusk Till Dawn“ und diesen würde ich am liebsten mit „Cannibal Terror“ vergleichen aber das währe unfair…„Cannibal Terror“ gegenüber!!! Ja dieses Mistding ist in meinen Augen der schlechteste Film, den ich je gesehen habe!
Es beginnt schon mit den schlechtesten Vorspann den ich je gesehen habe, voller Mist-CGI-Animationen (die übrigens auch im eigentlichen Film benutzt werden). Gegen diesen Vorspann sieht „Garfield – die animierte 3D Serie“ aus wie „König der Löwen“.
Regie, Kamera und Schnitt währen besser ausgefallen, hätten sie irgendwelche Bettler von der Straße ausgeführt. Stimmung gibt es überhaupt nicht und das ganze Teil ist langweilig wie eine weiße Mauer anzustarren! Und erinnert ihr euch noch an das spinnenwebendurchzogene Spukhaus? Meine Wohnung ist unordentlicher als das Geisterhaus in diesem Film. Und es verfügt über einen Garten, der geordneter ist als der Garten von Schloss Schönbrunn. Und erinnert ihr euch noch an die ausweglose Lage im ersten Teil, wo die Helden fliehen wollten aber der Eingang zum Grundstück war verschwunden? Hier befinden sie sich die meiste Zeit drei Schritte vom Eingang entfernt, die Heldin geht sogar einmal auf die sichere Seite, aber sie kehrt um, weil der Film über 50 Minuten dauern sollte…LEIDER!!!
Aber all das ist BEI WEITEM nicht das Schlimmste an diesem unglaublichen Misthaufen. Nein das Schlimmste sind die Charaktere. Das Personal in den ersten beiden Teilen war zwar nur ein Haufen Stereotypen, aber es machte wenigstens Laune ihnen zuzusehen, hier bekommen wir die unsympathischsten Mistkerle die Gottes Grüne Erde hervorbringen kann. Ihr Anführer ist wohl der einzige Mensch auf den die Phrase „schlimmer als Hitler“ vollends zutreffen würde. Das Einzige, was diese Leute ansehbar macht ist die Hoffnung, dass sie schön grausam sterben werden. Die einzigen Rollen die sie spielen sollten sind die Rollen des Opfers in der Rasierklingenszene aus „New York Ripper“. Aber nein, ich musste 40 Minuten ihr idiotisches Gelaber anhören bis der erste draufgeht und dann noch mal 15 Minuten bis der zweite folgt. Es gibt zwar wieder einige Nacktszenen, aber die Akteure sind mir so unsympathisch, dass ich mir bei diesen Szenen nichts sehnlicher gewünscht habe als einen Brecheimer!!!
Ein Mistkerl entscheidet sich irgendwann weniger Mistkerl zu sein, weil das Drehbuch sagt, die Heldin braucht einen Freund. Gelingt es ihm? Nein, er soll auch sterben! Sie alle sollen sterben, möglichst in den ersten zwei Minuten, weil man solche Leute kaum länger aushält.
Jede Figur ist nicht nur vollkommen egozentrisch, pervers und hat einen ausgeprägten Hang zur Kriminalität, es kommt auch zu Handlungen, die einfach seltsam sind. Zum Beispiel legt ein Polizeiermittler in einer Tankstelle ein Feuer. Warum fragt ihr. Nun ja, warum denn nicht?
Fazit: Mist! Ich hasse es, hasse es, hasse es. Ein Film der niemals gedreht hätte werden sollen und den sich niemals irgendjemand jemals ansehen sollte. 0/10, nein zu gut, -1/10