Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
Moderator: jogiwan
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#32 - Heaven's Gate
Filmdaten:
Originaltitel: Heaven's Gate
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: Michael Cimino
Darsteller: Kris Kristofferson, Christopher Walken, John Hurt, u.a.
Handlung:
Montana am Ende des 19. Jahrhunderts. Ein weites Land, aber nicht weit genug nach Meinung der mächtigen Viehzüchter. Mit allen Mitteln versuchen sie, Einwanderer aus Osteuropa zu vertreiben. Die "Rechte" der Viehbarone verteidigend jagt Revolverheld Nathan Champion (Christopher Walken) gnadenlos die Neuankömmlinge. Den Einwanderern und dem Gesetz zur Seite steht Marschall James Averill (Kris Kristofferson). Aber die beiden Männer kämpfen nicht nur auf gegnerischen Seiten, sie kämpfen auch um die schöne Ella (Isabell Huppert). Das Unverständnis zwischen den beiden wird zu blindem Hass, der in einer blutigen Schlacht endet, die nur Verlierer kennt.
Quelle: http://www.ofdb.de/film/1661,Heaven's-Gate
Kritik:
"Heaven's Gate" dürfte von vielen so überaus kritisch betrachtet worden sein, da er zum einen der Erwartungshaltung vieler Kinobesucher "hey, cool, ein Western" nicht entsprochen haben dürfte und auch noch den üblichen Sehgewohnheiten zuwiderlief.
Der geneigte Zuschauer bekommt eben keinen US-Western mit der üblichen, eher nervigen Gut gegen Böse Geschichte, bei der der Held gewinnt und am Ende in den Sonnenuntergang reitet. Stattdessen muss er sich ein episches Drama anschauen, dass die Gier des Menschen in den Mittelpunkt stellt, und das hoffnungslose Aufbegehren gegen das korrupte System.
Inszenatorisch und darstellerisch gesehen ist Ciminos "Fiasko" über jeden Zweifel erhaben. Bauten, Kostüme, Score, Kamera, das alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Das kann man schon fast als künstlerischen Overkill bezeichnen, feinste Farbnuancen, eingestreute Wortfetzen, folkloristische Motive, das wirkt so dermaßen authentisch, dass man sich wirklich ins 19. Jahrhundert versetzt fühlt.
Eigentlich dürfte "Heaven's Gate" 34 Jahre nach seinem Entstehen eigentlich nicht mehr so sehr in der Kritik stehen. Regisseure wie Terrence Malick, die ihren Schwerpunkt ebenso auf die Wirkung der Bilder setzen, finden allseits Anerkennung, sodass man auch der Ansicht sein kann, dass dieses Werk seiner Zeit voraus gewesen ist.
Unabhängig von den Schauwerten bietet "Heaven's Gate" eine kritische Auseinandersetzung mit einem dunklen Kapitel der amerikanischen Geschichte. Dass dies bei den (konservativen) Amis nicht gut angekommen ist, überrascht wenig. Weit weg von jeglichem Westernmythos, entspricht das Sterben nicht dem Heldentod, sondern erscheint unnütz, sodass selbst die Überlebenden als leere, desillusionierte Hüllen zurückbleiben.
Das Thema Laufzeit kann ich aber durchaus nachvollziehen, Cimino schwelgte etwas zu sehr in Details, die eine oder andere Straffung hätte dem Werk gut getan.
9/10
Filmdaten:
Originaltitel: Heaven's Gate
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: Michael Cimino
Darsteller: Kris Kristofferson, Christopher Walken, John Hurt, u.a.
Handlung:
Montana am Ende des 19. Jahrhunderts. Ein weites Land, aber nicht weit genug nach Meinung der mächtigen Viehzüchter. Mit allen Mitteln versuchen sie, Einwanderer aus Osteuropa zu vertreiben. Die "Rechte" der Viehbarone verteidigend jagt Revolverheld Nathan Champion (Christopher Walken) gnadenlos die Neuankömmlinge. Den Einwanderern und dem Gesetz zur Seite steht Marschall James Averill (Kris Kristofferson). Aber die beiden Männer kämpfen nicht nur auf gegnerischen Seiten, sie kämpfen auch um die schöne Ella (Isabell Huppert). Das Unverständnis zwischen den beiden wird zu blindem Hass, der in einer blutigen Schlacht endet, die nur Verlierer kennt.
Quelle: http://www.ofdb.de/film/1661,Heaven's-Gate
Kritik:
"Heaven's Gate" dürfte von vielen so überaus kritisch betrachtet worden sein, da er zum einen der Erwartungshaltung vieler Kinobesucher "hey, cool, ein Western" nicht entsprochen haben dürfte und auch noch den üblichen Sehgewohnheiten zuwiderlief.
Der geneigte Zuschauer bekommt eben keinen US-Western mit der üblichen, eher nervigen Gut gegen Böse Geschichte, bei der der Held gewinnt und am Ende in den Sonnenuntergang reitet. Stattdessen muss er sich ein episches Drama anschauen, dass die Gier des Menschen in den Mittelpunkt stellt, und das hoffnungslose Aufbegehren gegen das korrupte System.
Inszenatorisch und darstellerisch gesehen ist Ciminos "Fiasko" über jeden Zweifel erhaben. Bauten, Kostüme, Score, Kamera, das alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Das kann man schon fast als künstlerischen Overkill bezeichnen, feinste Farbnuancen, eingestreute Wortfetzen, folkloristische Motive, das wirkt so dermaßen authentisch, dass man sich wirklich ins 19. Jahrhundert versetzt fühlt.
Eigentlich dürfte "Heaven's Gate" 34 Jahre nach seinem Entstehen eigentlich nicht mehr so sehr in der Kritik stehen. Regisseure wie Terrence Malick, die ihren Schwerpunkt ebenso auf die Wirkung der Bilder setzen, finden allseits Anerkennung, sodass man auch der Ansicht sein kann, dass dieses Werk seiner Zeit voraus gewesen ist.
Unabhängig von den Schauwerten bietet "Heaven's Gate" eine kritische Auseinandersetzung mit einem dunklen Kapitel der amerikanischen Geschichte. Dass dies bei den (konservativen) Amis nicht gut angekommen ist, überrascht wenig. Weit weg von jeglichem Westernmythos, entspricht das Sterben nicht dem Heldentod, sondern erscheint unnütz, sodass selbst die Überlebenden als leere, desillusionierte Hüllen zurückbleiben.
Das Thema Laufzeit kann ich aber durchaus nachvollziehen, Cimino schwelgte etwas zu sehr in Details, die eine oder andere Straffung hätte dem Werk gut getan.
9/10
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#33 - 11.6
Filmdaten:
Originaltitel: 11.6
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Philippe Godeau
Darsteller: François Cluzet, Bouli Lanners, Corinne Masiero, u.a.
Handlung:
Quelle: http://www.ofdb.de/plot/240155,584988,1 ... French-Job
Kritik:
Das neue französische Thrillerkino hat in den letzten Jahren (mit) die besten Genrevertreter hervorgebracht. Mit einem Mix aus Drama, Action und Krimi liefern die Franzosen regelmäßig spannende und äußerst unterhaltsame Kost ab.
"11.6" wählt allerdings eine andere Richtung. Action gibt es überhaupt nicht, ermittelt wird auch nicht, da die Tat minutiös begleitet wird, sodass letztendlich ein lupenreines Drama bleibt.
Der wahre Fall des Toni Musulin, der noch seine Haftstrafe absitzt, weil er die Banque de France um besagte 11,6 Mio. Euro erleichterte, war im Jahre 2009 kurzzeitig in aller Munde.
Was den Fall besonders macht, ist der Umstand, dass Musulin die Tat so geschickt plante, dass er
In Frankreich hat Musulin eigene Fanclubs und alle warten gespannt, was passiert, wenn er seine relativ kurze Haftstrafe beendet hat, da
Das größte Manko des Films ist, dass er sich scheinbar dokumentarisch an das völlig unspektakuläre Leben des Toni Musulin hält, das keine wirkliche Erklärungen für die Tat liefert. Mit anderen Worten, es passiert "fast nichts".
Der Film wird allein von Francois Cluzet getragen, der eine solide Leistung abliefert, aber hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.
Godeau hätte sich meines Erachtens vom wahren Fall entfernen müssen, so bleibt eine leidlich interessante Charakterstudie und die Darstellung eines bedingt interessanten Verbrechens.
Knappe 5/10
Filmdaten:
Originaltitel: 11.6
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Philippe Godeau
Darsteller: François Cluzet, Bouli Lanners, Corinne Masiero, u.a.
Handlung:
Toni Musulin, gelernter Elektriker und Spross jugoslawischer Einwanderer, arbeitet seit zehn Jahren als Fahrer und Sicherheitsmann für eine Geldtransportfirma in Lyon. Zuletzt gab es dabei immer mal wieder Streit mit Kollegen und dem neuen Chef, und auch daheim steckt in der freudlosen Ehe bereits seit längerem der Wurm. So langsam wird es nach Tonis Ansicht Zeit für einen komplexen Befreiungsschlag. Und wie die Kollegen einmal draußen beschäftigt sind, gibt Toni im Panzerwagen Vollgas. Mit 11,6 Mio. Euro im Laderaum.
Quelle: http://www.ofdb.de/plot/240155,584988,1 ... French-Job
Kritik:
Das neue französische Thrillerkino hat in den letzten Jahren (mit) die besten Genrevertreter hervorgebracht. Mit einem Mix aus Drama, Action und Krimi liefern die Franzosen regelmäßig spannende und äußerst unterhaltsame Kost ab.
"11.6" wählt allerdings eine andere Richtung. Action gibt es überhaupt nicht, ermittelt wird auch nicht, da die Tat minutiös begleitet wird, sodass letztendlich ein lupenreines Drama bleibt.
Der wahre Fall des Toni Musulin, der noch seine Haftstrafe absitzt, weil er die Banque de France um besagte 11,6 Mio. Euro erleichterte, war im Jahre 2009 kurzzeitig in aller Munde.
Was den Fall besonders macht, ist der Umstand, dass Musulin die Tat so geschickt plante, dass er
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Der Film wird allein von Francois Cluzet getragen, der eine solide Leistung abliefert, aber hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.
Godeau hätte sich meines Erachtens vom wahren Fall entfernen müssen, so bleibt eine leidlich interessante Charakterstudie und die Darstellung eines bedingt interessanten Verbrechens.
Knappe 5/10
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#34 Godzilla vs. Megaguirus
Filmdaten:
OT: ゴジラ×メガギラス G消滅作戦, Gojira tai Megagirasu: Jii Shômetsu Sakusen
Land & Jahr: Japan, 2000
Regie: Maasaki Tezuka
Studio: Toho Studios
Darsteller: Misato Tanaka, Shosuke Tanihara, u. a.
Handlung:
2001: Kudo (Shosuke Tanihara) hat ein ungeheures Talent winzig kleine, aber leistungsstarke Roboter bauen zu können. Er wird von Tsujimori für die "G-Grapser" angeheuert. Ein organisierter Zusammenschluss von Militärs und Wissenschaftlern. Ihre Aufgaben sind die Überwachung eines möglichen Auftauchen Godzillas, entwickeln von Waffen gegen ihn oder auch taktische Überlegungen für großangelegte Evakuierungen. Dort trifft Kudo auf seine alte Lehrerin Yoshino Yoshizawa (Yuriko Hoshi), die den Plan entwickelt hat, ein ungefähr 2 Meter großes Schwarzes Loch zu erzeugen, das gezielt auf Godzilla abgefeuert werden soll und ihn in sich reinzieht. Die G-Grasper testen später ihre Waffe an einem alten Schulgebäude abseits der Großstädte.
Der Test verläuft erfolgreich, allerdings entschlüpft unbemerkt vom Militär nachts eine riesige fliegende Kreatur aus den Resten des Schwarzen Lochs und legt ein Ei, das von einem Jungen gefunden und nach Tokio mitgenommen wird. Dort kann er das Ei nicht länger verstecken und läßt es in die Kanalisation fallen. Aus diesem Ei schlüpft bald eine neue Kreatur, die sich gleich an einem Pärchen ernährt und aus dem sich kurze Zeit später eine weitere Kreatur entpuppt.
Zum gleichen Zeitpunkt als dort die Kreatur entschlüpft meldet sich Godzilla zurück und die Menschen haben es plötzlich mit zwei Riesenkreaturen zu tun...
Quelle: Sense of View
Kurzreview:
Godzilla vs. Megaguirus ist nicht ganz so aufwändig inszeniert wie "Godzilla x Mothra x King Ghidorah, erreicht aber fast dessen Spannung und ist recht atmosphärisch.
Die Geschichte um die Schwarzen Löcher ist originell und in sich schlüssig. Unter wissenschaftlichen Aspekten darf man diese Filme natürlich nicht betrachten.
Die Men-in-Suits Fights sind gut gemacht und werden durch ordentliche CGI-Effekte ergänzt, durch die in erster Linie die kleinen Kreaturen dargestellt werden.
Das Ganze erreicht zwar nicht ganz Hollywood-Blockbuster-Niveau, ist aber durchaus nett anzusehen und kaum noch als Trash zu bezeichnen. Der Endkampf zwischen Godzilla und Megaguirus hätte aber etwas länger sein können.
Fazit:
Gelungener Teil der Millennium-Reihe, ohne große Überraschungen
6/10
Filmdaten:
OT: ゴジラ×メガギラス G消滅作戦, Gojira tai Megagirasu: Jii Shômetsu Sakusen
Land & Jahr: Japan, 2000
Regie: Maasaki Tezuka
Studio: Toho Studios
Darsteller: Misato Tanaka, Shosuke Tanihara, u. a.
Handlung:
2001: Kudo (Shosuke Tanihara) hat ein ungeheures Talent winzig kleine, aber leistungsstarke Roboter bauen zu können. Er wird von Tsujimori für die "G-Grapser" angeheuert. Ein organisierter Zusammenschluss von Militärs und Wissenschaftlern. Ihre Aufgaben sind die Überwachung eines möglichen Auftauchen Godzillas, entwickeln von Waffen gegen ihn oder auch taktische Überlegungen für großangelegte Evakuierungen. Dort trifft Kudo auf seine alte Lehrerin Yoshino Yoshizawa (Yuriko Hoshi), die den Plan entwickelt hat, ein ungefähr 2 Meter großes Schwarzes Loch zu erzeugen, das gezielt auf Godzilla abgefeuert werden soll und ihn in sich reinzieht. Die G-Grasper testen später ihre Waffe an einem alten Schulgebäude abseits der Großstädte.
Der Test verläuft erfolgreich, allerdings entschlüpft unbemerkt vom Militär nachts eine riesige fliegende Kreatur aus den Resten des Schwarzen Lochs und legt ein Ei, das von einem Jungen gefunden und nach Tokio mitgenommen wird. Dort kann er das Ei nicht länger verstecken und läßt es in die Kanalisation fallen. Aus diesem Ei schlüpft bald eine neue Kreatur, die sich gleich an einem Pärchen ernährt und aus dem sich kurze Zeit später eine weitere Kreatur entpuppt.
Zum gleichen Zeitpunkt als dort die Kreatur entschlüpft meldet sich Godzilla zurück und die Menschen haben es plötzlich mit zwei Riesenkreaturen zu tun...
Quelle: Sense of View
Kurzreview:
Godzilla vs. Megaguirus ist nicht ganz so aufwändig inszeniert wie "Godzilla x Mothra x King Ghidorah, erreicht aber fast dessen Spannung und ist recht atmosphärisch.
Die Geschichte um die Schwarzen Löcher ist originell und in sich schlüssig. Unter wissenschaftlichen Aspekten darf man diese Filme natürlich nicht betrachten.
Die Men-in-Suits Fights sind gut gemacht und werden durch ordentliche CGI-Effekte ergänzt, durch die in erster Linie die kleinen Kreaturen dargestellt werden.
Das Ganze erreicht zwar nicht ganz Hollywood-Blockbuster-Niveau, ist aber durchaus nett anzusehen und kaum noch als Trash zu bezeichnen. Der Endkampf zwischen Godzilla und Megaguirus hätte aber etwas länger sein können.
Fazit:
Gelungener Teil der Millennium-Reihe, ohne große Überraschungen
6/10
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#35 Godzilla
Filmdaten:
OT: ゴジラ, Gojira
Land & Jahr: Japan, 1954
Studio: Toho
Regie: Ishiro Honda
Darsteller: Akira Takarada, Momoko Kouchi, u. a.
Handlung:
Nachdem vor der Küste Japans einige Schiffe spurlos verschwinden und eine Insel verwüstet wird, sieht sich die japanische Bevölkerung mit einem urzeitlichen Monstrum konfrontiert. Bei dem "Godzilla" getauften Ungeheuer handelt es sich um einen Dinosaurier, der aufgrund von Atombombentests mutiert ist. Das ca. 50 Meter große Wesen verfügt dabei über die Möglichkeit, aus seinem Rachen einen radioaktiven Todeshauch auszustoßen. Während der angesehene Forscher Dr. Yamane das Wesen studieren möchte, will die Regierung es schnellstens beseitigen. Der einzige, der eine geeignete Waffe hätte, wäre dabei Dr. Serizawa, der Verlobte von Yamanes Tochter Emiko. Doch Serizawa hat die Schrecken des 2. Weltkriegs wie so viele andere nicht verarbeitet. Er möchte keinesfalls, dass seine Erfindung missbraucht wird. Erst als Godzilla über Tokio herfällt und ein Stätte von Tod und Verwüstung zurücklässt, kann Serizawa von Emiko überzeugt werden. Zusammen mit dem jungen Ogata, zu dem sich Emiko schon lange hingezogen fühlt, taucht er ins Meer hinab. Dort will er seine Waffe, den Oxygenzerstörer, in der Nähe Godzillas in Gang setzen. Dabei opfert er sein Leben, um das Geheimnis der Waffe mit ins Grab zu nehmen und Emiko freizugeben. Godzilla stirbt in den brodelnden Fluten des Meeres. Doch Dr. Yamane befürchtet auch für die Zukunft nichts Gutes, sollten die Menschen weiter in ihrer Vermessenheit mit den Naturgewalten spielen.
Quelle: monstrula.de
Kurzkritik:
Einer der Monster-Trash-Filmklassiker und der Beginn des japanischen Riesenmonster-Kinos.
Natürlich sind die Effekte trashig, aber das macht auch den naiven Charme dieses Kaiju-Klassiker aus.
Die Geschichte ist durchaus spannend und sehr ernst erzählt, das Überbordende und Bunte der späteren Godzilla-Werke fehlt gänzlich.
Hier wird das nur 10 Jahre zurückliegende Grauen der Atombomben-Abwürfe über Hiroshima und Nagasaki zur trivialen Grundlage von Unterhaltungskino. Das passt aber m. E. zur zurückhaltenden Art der Japaner und ist daher eine mögliche Art und Weise der Verarbeitung dieses Traumas.
"Trash" auf höchstem Niveau!
8/10
Filmdaten:
OT: ゴジラ, Gojira
Land & Jahr: Japan, 1954
Studio: Toho
Regie: Ishiro Honda
Darsteller: Akira Takarada, Momoko Kouchi, u. a.
Handlung:
Nachdem vor der Küste Japans einige Schiffe spurlos verschwinden und eine Insel verwüstet wird, sieht sich die japanische Bevölkerung mit einem urzeitlichen Monstrum konfrontiert. Bei dem "Godzilla" getauften Ungeheuer handelt es sich um einen Dinosaurier, der aufgrund von Atombombentests mutiert ist. Das ca. 50 Meter große Wesen verfügt dabei über die Möglichkeit, aus seinem Rachen einen radioaktiven Todeshauch auszustoßen. Während der angesehene Forscher Dr. Yamane das Wesen studieren möchte, will die Regierung es schnellstens beseitigen. Der einzige, der eine geeignete Waffe hätte, wäre dabei Dr. Serizawa, der Verlobte von Yamanes Tochter Emiko. Doch Serizawa hat die Schrecken des 2. Weltkriegs wie so viele andere nicht verarbeitet. Er möchte keinesfalls, dass seine Erfindung missbraucht wird. Erst als Godzilla über Tokio herfällt und ein Stätte von Tod und Verwüstung zurücklässt, kann Serizawa von Emiko überzeugt werden. Zusammen mit dem jungen Ogata, zu dem sich Emiko schon lange hingezogen fühlt, taucht er ins Meer hinab. Dort will er seine Waffe, den Oxygenzerstörer, in der Nähe Godzillas in Gang setzen. Dabei opfert er sein Leben, um das Geheimnis der Waffe mit ins Grab zu nehmen und Emiko freizugeben. Godzilla stirbt in den brodelnden Fluten des Meeres. Doch Dr. Yamane befürchtet auch für die Zukunft nichts Gutes, sollten die Menschen weiter in ihrer Vermessenheit mit den Naturgewalten spielen.
Quelle: monstrula.de
Kurzkritik:
Einer der Monster-Trash-Filmklassiker und der Beginn des japanischen Riesenmonster-Kinos.
Natürlich sind die Effekte trashig, aber das macht auch den naiven Charme dieses Kaiju-Klassiker aus.
Die Geschichte ist durchaus spannend und sehr ernst erzählt, das Überbordende und Bunte der späteren Godzilla-Werke fehlt gänzlich.
Hier wird das nur 10 Jahre zurückliegende Grauen der Atombomben-Abwürfe über Hiroshima und Nagasaki zur trivialen Grundlage von Unterhaltungskino. Das passt aber m. E. zur zurückhaltenden Art der Japaner und ist daher eine mögliche Art und Weise der Verarbeitung dieses Traumas.
"Trash" auf höchstem Niveau!
8/10
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"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#36 Gamera
Filmdaten:
OT: Daikaiju Gamera
Land & Jahr: Japan, 1965
Regie: Noriaki Yuasa, Sandy Howard
Studio: DAEI
Darsteller: Brian Donlevy, Eiji Funakoshi, u. a.
Handlung:
Bei einer Auseinandersetzung östlicher und westlicher Flugzeuge über der Arktis kommt es zu einer Atomexplosion, die eine riesige prähistorische Schildkröte aus dem ewigen Eis befreit. Einige japanische Forscher werden Zeuge dieses Fortgangs und müssen miterleben, wie das Monstrum sogleich ihr Schiff zerstört.
Gleichzeitig mit dem Erscheinen des urweltlichen Monsters, das sich von Flammen ernährt und auch selbst Feuer speien kann, gibt es weltweite UFO-Sichtungen.
In Tokio lebt ein kleiner Junge, der sich gegen den Willen eine Familie eine Schildkröte hält. Er muss sie am Stand aussetzen, wo er kurz danach eine Begegnung mit dem Monster, das GAMERA genannt wird, hat. Von da an ist er überzeugt, dass es sich dabei um seine eigene Schildkröte handelt. Dass ihm das Riesenmonster das Leben rettet, bestärkt ihn i dem Glauben. Gamera bedroht schon bald Japans Städte und der Plan, dass feurige Monster mittels Kühlbomben außer Gefecht zu setzen, scheint gut zu sein.
Tatsächlich wird das Ungeheuer schockgefroren und fällt sogar auf den Rücken. Das ist für eine Schildkröte verhängnisvoll. Doch Gamera hat noch einen Trumpf parat. Als das Monster wieder wach wird, zieht es seine Extremitäten in den Panzer. Aus Arm- und Beinöffnungen schießen plötzlich Flammen und das Tier beginnt sich zu drehen. Mittels eines solchen Raketenantriebs dreht sich Gamera und fliegt davon. Nun ist auch klar, dass die Schildkröte für die UFO-Meldungen verantwortlich war. Mit irdischen Waffen ist Gamera scheinbar nicht beizukommen.
So läuft ""Plan Z", an, der vorsieht, das Monster mit einer Raketenkapsel ins All zu schießen. Mit einer Feuerspur wird Gamera aus dem Hafen Tokios zum Abschussplatz gelockt. Unvermittelt schließt sich eine Kuppel um das Monster und die Rakete startet ins All. Die erde ist von Gamera befreit und auch Toshio ist froh, dass das Tier überleben durfte, wenngleich seine Zukunft ungewiss sein dürfte.
Quelle: monstrula.de
Kurzkritik:
Wer von Monster-Trash nicht genug bekommen kann, sollte mal einen Blick auf "Gamera" riskieren.
Auf dem Nivea der ersten Godzilla-Filme gedreht, ist es schon, sagen wir mal, ungewöhnlich, eine feuerspeiende Schildkröte, die auch noch fliegen kann, dabei zu beobachten, wie sie Tokio zerlegt.
Aufgrund des geringen Budgets wurde der Film in s/w gedreht, was für das Jahr 1965 ungewöhnlich war, dem Film aber entgegenkommt, da die Effekte ganz ordentlich rüberkommen.
Für den amerikanischen Markt wurden Szenen mit amerikanischen Schauspielern gedreht und nachträglich eingefügt, was den Film aber unnötig in die Länge zieht.
Fazit:
Typischer Monster-Trash aus dem Land der aufgehenden Sonne. Wer ein bisschen Abwechslung zu Godzilla sucht, wird hier fündig.
5/10
Filmdaten:
OT: Daikaiju Gamera
Land & Jahr: Japan, 1965
Regie: Noriaki Yuasa, Sandy Howard
Studio: DAEI
Darsteller: Brian Donlevy, Eiji Funakoshi, u. a.
Handlung:
Bei einer Auseinandersetzung östlicher und westlicher Flugzeuge über der Arktis kommt es zu einer Atomexplosion, die eine riesige prähistorische Schildkröte aus dem ewigen Eis befreit. Einige japanische Forscher werden Zeuge dieses Fortgangs und müssen miterleben, wie das Monstrum sogleich ihr Schiff zerstört.
Gleichzeitig mit dem Erscheinen des urweltlichen Monsters, das sich von Flammen ernährt und auch selbst Feuer speien kann, gibt es weltweite UFO-Sichtungen.
In Tokio lebt ein kleiner Junge, der sich gegen den Willen eine Familie eine Schildkröte hält. Er muss sie am Stand aussetzen, wo er kurz danach eine Begegnung mit dem Monster, das GAMERA genannt wird, hat. Von da an ist er überzeugt, dass es sich dabei um seine eigene Schildkröte handelt. Dass ihm das Riesenmonster das Leben rettet, bestärkt ihn i dem Glauben. Gamera bedroht schon bald Japans Städte und der Plan, dass feurige Monster mittels Kühlbomben außer Gefecht zu setzen, scheint gut zu sein.
Tatsächlich wird das Ungeheuer schockgefroren und fällt sogar auf den Rücken. Das ist für eine Schildkröte verhängnisvoll. Doch Gamera hat noch einen Trumpf parat. Als das Monster wieder wach wird, zieht es seine Extremitäten in den Panzer. Aus Arm- und Beinöffnungen schießen plötzlich Flammen und das Tier beginnt sich zu drehen. Mittels eines solchen Raketenantriebs dreht sich Gamera und fliegt davon. Nun ist auch klar, dass die Schildkröte für die UFO-Meldungen verantwortlich war. Mit irdischen Waffen ist Gamera scheinbar nicht beizukommen.
So läuft ""Plan Z", an, der vorsieht, das Monster mit einer Raketenkapsel ins All zu schießen. Mit einer Feuerspur wird Gamera aus dem Hafen Tokios zum Abschussplatz gelockt. Unvermittelt schließt sich eine Kuppel um das Monster und die Rakete startet ins All. Die erde ist von Gamera befreit und auch Toshio ist froh, dass das Tier überleben durfte, wenngleich seine Zukunft ungewiss sein dürfte.
Quelle: monstrula.de
Kurzkritik:
Wer von Monster-Trash nicht genug bekommen kann, sollte mal einen Blick auf "Gamera" riskieren.
Auf dem Nivea der ersten Godzilla-Filme gedreht, ist es schon, sagen wir mal, ungewöhnlich, eine feuerspeiende Schildkröte, die auch noch fliegen kann, dabei zu beobachten, wie sie Tokio zerlegt.
Aufgrund des geringen Budgets wurde der Film in s/w gedreht, was für das Jahr 1965 ungewöhnlich war, dem Film aber entgegenkommt, da die Effekte ganz ordentlich rüberkommen.
Für den amerikanischen Markt wurden Szenen mit amerikanischen Schauspielern gedreht und nachträglich eingefügt, was den Film aber unnötig in die Länge zieht.
Fazit:
Typischer Monster-Trash aus dem Land der aufgehenden Sonne. Wer ein bisschen Abwechslung zu Godzilla sucht, wird hier fündig.
5/10
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#37 Guila, Frankensteins Teufelsei
Filmdaten:
OT: Uchu daikaijû Girara
Land & Jahr: Japan, 1967
Regisseur: Kazui Nihonmatsu
Darsteller: Toshiya Wazaki, Peggy Neal, u. a.
Handlung:
Eine japanische Weltraumorganisation hat bei mehreren bemannten Marsexpeditionen bislang alle Raumschiffe samt Besatzung verloren. Man hat die Vermutung, dass UFOs einer fremden Macht hinter dem Verschwinden der Raketen stecken. Um diese mysteriösen Hintergründe aufzuklären und endlich den Mars erfolgreich zu besuchen wird ein vierköpfiges Team zusammengestellt. Ihm steht mit dem Top-Raumschiff AAB Gamma und dem neuen hochkonzentrierten Super-Treibstoff XTU 200 optimales Material zur Verfügung.
Das Team um Captain Sano und die schöne Weltraumbiologing Lisa macht sich auf den Weg, muss aber nach einer Begegnung mit einem UFO die Reise unterbrechen und eine Notlandung auf Planquadrat N53 der Mondbasis XE23 vornehmen. Hier wird erst einmal der erkrankte Bordarzt ausgetauscht und eine Cocktailparty gefeiert. Auf dem Weiterflug machen die Vier erneut Bekanntschaft mit einem UFO und das Heck des Raumschiffes wird von einer seltsamen Materie bedeckt. Das Heck wird gereinigt und eine Probe der Materie gesammelt. Zurück auf der Erde können Untersuchungen warten, denn erst einmal wird wieder gefeiert.
Just während dieser Party schlüpft aus der Materie ein Weltraumwesen, dass sich schnell zu einer 60 Meter hohen Hühnerechse mit Schnorchel und Antennen auf dem Kopf mausert und auf seinem Verwüstungsfeldzug einem jeden Godzilla das Wasser reichen kann.
Guilala, wie das Monster fortan genannt wird, scheinen herkömmliche Waffen völlig kalt zu lassen. Vor dem Einsatz einer H-Bombe schreckt man zurück und so bleibt letztlich nur der Einsatz des seltenen Elementes Guilalanium. Diesem schreibt man eine neutralisierende Wirkung gegen Guilala zu - um es in eine einsatzfähige Form zu bringen, ist aber eine erneute Reise zum Mond von Nöten. Wird eine rechtzeitige Rückkehr zur Erde mit der Wunderwaffe gelingen?
Quelle: monstrula.de
Kurzkritik:
Dachte ich bislang, dass "King Kong vs. Godzilla" nicht mehr zu toppen ist, wurde ich mit "Guila - Frankensteins Teufelsei" eines Besseren belehrt! Der Film toppt alles, was ich bisher im Monster-Trash so gesehen habe.
Die Effekte sind noch schlechter als bei den Werken der Toho-Studios und die Geschichte ist noch abstrußer. Hier wird nicht ansatzweise Grusel verbreitet, das ist alles nur zum Totlachen. Logik ist ein absolutes Fremdwort und sucht man vergebens (Element "Guilalanium"?!).
Freunde des asiatischen SiFi-Monster-Trashs werden sich aber vor Vergnügen die Schenkel klopfen, "Schlimmer" gehts wirklich nicht mehr!
Absolutes Highlight ist der Score, der so eine Art Easy-Listening darstellt, der passt überhaupt nicht und treibt jeden Zuschauer früher oder später in den Wahnsinn.
Fazit:
Einer der trashigsten Filme, die ich je gesehen habe! Ganz großes Kino!
4/10
Filmdaten:
OT: Uchu daikaijû Girara
Land & Jahr: Japan, 1967
Regisseur: Kazui Nihonmatsu
Darsteller: Toshiya Wazaki, Peggy Neal, u. a.
Handlung:
Eine japanische Weltraumorganisation hat bei mehreren bemannten Marsexpeditionen bislang alle Raumschiffe samt Besatzung verloren. Man hat die Vermutung, dass UFOs einer fremden Macht hinter dem Verschwinden der Raketen stecken. Um diese mysteriösen Hintergründe aufzuklären und endlich den Mars erfolgreich zu besuchen wird ein vierköpfiges Team zusammengestellt. Ihm steht mit dem Top-Raumschiff AAB Gamma und dem neuen hochkonzentrierten Super-Treibstoff XTU 200 optimales Material zur Verfügung.
Das Team um Captain Sano und die schöne Weltraumbiologing Lisa macht sich auf den Weg, muss aber nach einer Begegnung mit einem UFO die Reise unterbrechen und eine Notlandung auf Planquadrat N53 der Mondbasis XE23 vornehmen. Hier wird erst einmal der erkrankte Bordarzt ausgetauscht und eine Cocktailparty gefeiert. Auf dem Weiterflug machen die Vier erneut Bekanntschaft mit einem UFO und das Heck des Raumschiffes wird von einer seltsamen Materie bedeckt. Das Heck wird gereinigt und eine Probe der Materie gesammelt. Zurück auf der Erde können Untersuchungen warten, denn erst einmal wird wieder gefeiert.
Just während dieser Party schlüpft aus der Materie ein Weltraumwesen, dass sich schnell zu einer 60 Meter hohen Hühnerechse mit Schnorchel und Antennen auf dem Kopf mausert und auf seinem Verwüstungsfeldzug einem jeden Godzilla das Wasser reichen kann.
Guilala, wie das Monster fortan genannt wird, scheinen herkömmliche Waffen völlig kalt zu lassen. Vor dem Einsatz einer H-Bombe schreckt man zurück und so bleibt letztlich nur der Einsatz des seltenen Elementes Guilalanium. Diesem schreibt man eine neutralisierende Wirkung gegen Guilala zu - um es in eine einsatzfähige Form zu bringen, ist aber eine erneute Reise zum Mond von Nöten. Wird eine rechtzeitige Rückkehr zur Erde mit der Wunderwaffe gelingen?
Quelle: monstrula.de
Kurzkritik:
Dachte ich bislang, dass "King Kong vs. Godzilla" nicht mehr zu toppen ist, wurde ich mit "Guila - Frankensteins Teufelsei" eines Besseren belehrt! Der Film toppt alles, was ich bisher im Monster-Trash so gesehen habe.
Die Effekte sind noch schlechter als bei den Werken der Toho-Studios und die Geschichte ist noch abstrußer. Hier wird nicht ansatzweise Grusel verbreitet, das ist alles nur zum Totlachen. Logik ist ein absolutes Fremdwort und sucht man vergebens (Element "Guilalanium"?!).
Freunde des asiatischen SiFi-Monster-Trashs werden sich aber vor Vergnügen die Schenkel klopfen, "Schlimmer" gehts wirklich nicht mehr!
Absolutes Highlight ist der Score, der so eine Art Easy-Listening darstellt, der passt überhaupt nicht und treibt jeden Zuschauer früher oder später in den Wahnsinn.
Fazit:
Einer der trashigsten Filme, die ich je gesehen habe! Ganz großes Kino!
4/10
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#38 - Formicula
Filmdaten:
OT: Them!
Land & Jahr: USA 1954
Regie: Gordon Douglas
Genre: Tier-Si-Fi-Horror
Darsteller: James Whitmore, James Arness, u. a.
Handlung:
Police Sgt. Ben Peterson ist mit einem Kollegen in der Wüste von New Mexico auf Streife unterwegs, als er einen Funkspruch von einem Aufklärungsflugzeug erhält. Ein kleines Mädchen läuft alleine durch die Wüste. Schnell findet Peterson das Mädchen, doch es ist völlig verstört und nicht in der Lage Auskunft über die Ursache des Traumas zu geben.
Als das Mädchen von einem Krankenwagen übernommen wird, fährt Peterson weiter und findet einige Meilen entfernt einen verlassenen Wohnwagen vor. Bei näherer Untersuchung des Wagens stellen die beiden Polizisten fest, dass in der Rückseite des Campers ein riesiges Loch gerissen wurde. Es wurden weder Geld noch Wertgegenstände entwendet und das einzig auffällige sind verstreuter Zucker und der große Fußabdruck eines unbekannten Tieres im Wüstensand hinter dem Wagen.
Nachdem Verstärkung eingetroffen ist und die Spuren gesichert wurden, fahren die beiden Polizisten weiter zum Krämerladen eines alten Mannes. Auch hier zeigt sich ein Bild der Verwüstung - in einer Wand des Ladens klafft auch ein großes Loch und die Zuckervorräte sind verstreut. Als sie die schrecklich zugerichtete Leiche des alten Mannes im Keller finden, holt Peterson Hilfe, während sein Kollege den Laden bewacht. Doch den zurückgelassenen Polizisten ereilt das gleiche Schicksal, wie den alten Mann.
Nun wird das FBI hinzugezogen und als man in den Leichen der beiden Opfer große Mengen Ameisensäure feststellt lässt man zwei renomierte Insektenforscher einfliegen. Ein Team, bestehend aus Peterson, Dr. Harold Medford, seiner Tochter Dr. Patricia Medford und FBI-Agent Robert Graham will der Sache nun auf den Grund gehen.
Dr. Harold Medford stellt die Theorie auf, dass sie es mit riesigen Ameisen zu tun haben, die durch durch Atomtests vor acht Jahren in der Wüste mutiert sein müssen. Mit einer großflächigen Suche per Flugzeug findet man auch recht bald den Eingang zum Bau der Riesenameisen. Nach Feuergefechten mit den Wächtern des Ameisenstaates gelingt es das komplette Gangsystem des Ameisenbaus mit Giftgas auszuräuchern.
Bei der Kontrollbegehung des Baus werden die letzen überlebenden Rieseninsekten erschossen. Doch Dr. Harold Medford hat eine schlechte Nachricht: Zwei frisch geschlüpfte Ameisenköniginnen sind entkommen und können überall im Umkreis von hunderten von Meilen neue Staaten gründen. Beiben diese unentdeckt, wäre das Ende der Menschheit nahe...
Quelle: Monstrula.de
Kurzkritik:
Ich kann mich noch sehr gut an meine Kindheit erinnern, als noch regelmäßig in den dritten Programmen so gegen 23 Uhr Grusel-Klassiker aus dem Hause Hammer oder solche B-Movies wie Tarantula oder Formicula liefen. Zwar durfte man die als Dreikäsehoch natürlich nicht sehen, tat es aber trotzdem. Was auf der einen Seite für Gruseln und auf der anderen Seite für Einschlafstörungen sorgte!
Heutzutage locken diese Filme nur noch eine kleine Fan-Gemeinschaft hinter dem Ofen hervor. Das ist schade, wie ich finde, punkten sie doch durch einen ganz eigenen Charme, den heutige Bombast-CGI-Effekt-Gewitter einfach nicht bieten.
Formicula gehört stroytechnisch, darstellerisch und vom Spannungsaufbau zu den absoluten Highlights des B-Movies, die Effekte sind deutlich über dem Durchschnitt, auch wenn der trashige Charakter nicht fehlt.
Kritische Untertöne werden durch das beliebte Thema der damaligen Zeit "Angst vor der A-Bombe" vermittelt.
So hat man kurzweilige 94 Minuten vor sich und wir bestens unterhalten.
Fazit: Einer DER Si-Fi-B-Movies der 50er Jahre, absolut sehenswert!
8/10
Filmdaten:
OT: Them!
Land & Jahr: USA 1954
Regie: Gordon Douglas
Genre: Tier-Si-Fi-Horror
Darsteller: James Whitmore, James Arness, u. a.
Handlung:
Police Sgt. Ben Peterson ist mit einem Kollegen in der Wüste von New Mexico auf Streife unterwegs, als er einen Funkspruch von einem Aufklärungsflugzeug erhält. Ein kleines Mädchen läuft alleine durch die Wüste. Schnell findet Peterson das Mädchen, doch es ist völlig verstört und nicht in der Lage Auskunft über die Ursache des Traumas zu geben.
Als das Mädchen von einem Krankenwagen übernommen wird, fährt Peterson weiter und findet einige Meilen entfernt einen verlassenen Wohnwagen vor. Bei näherer Untersuchung des Wagens stellen die beiden Polizisten fest, dass in der Rückseite des Campers ein riesiges Loch gerissen wurde. Es wurden weder Geld noch Wertgegenstände entwendet und das einzig auffällige sind verstreuter Zucker und der große Fußabdruck eines unbekannten Tieres im Wüstensand hinter dem Wagen.
Nachdem Verstärkung eingetroffen ist und die Spuren gesichert wurden, fahren die beiden Polizisten weiter zum Krämerladen eines alten Mannes. Auch hier zeigt sich ein Bild der Verwüstung - in einer Wand des Ladens klafft auch ein großes Loch und die Zuckervorräte sind verstreut. Als sie die schrecklich zugerichtete Leiche des alten Mannes im Keller finden, holt Peterson Hilfe, während sein Kollege den Laden bewacht. Doch den zurückgelassenen Polizisten ereilt das gleiche Schicksal, wie den alten Mann.
Nun wird das FBI hinzugezogen und als man in den Leichen der beiden Opfer große Mengen Ameisensäure feststellt lässt man zwei renomierte Insektenforscher einfliegen. Ein Team, bestehend aus Peterson, Dr. Harold Medford, seiner Tochter Dr. Patricia Medford und FBI-Agent Robert Graham will der Sache nun auf den Grund gehen.
Dr. Harold Medford stellt die Theorie auf, dass sie es mit riesigen Ameisen zu tun haben, die durch durch Atomtests vor acht Jahren in der Wüste mutiert sein müssen. Mit einer großflächigen Suche per Flugzeug findet man auch recht bald den Eingang zum Bau der Riesenameisen. Nach Feuergefechten mit den Wächtern des Ameisenstaates gelingt es das komplette Gangsystem des Ameisenbaus mit Giftgas auszuräuchern.
Bei der Kontrollbegehung des Baus werden die letzen überlebenden Rieseninsekten erschossen. Doch Dr. Harold Medford hat eine schlechte Nachricht: Zwei frisch geschlüpfte Ameisenköniginnen sind entkommen und können überall im Umkreis von hunderten von Meilen neue Staaten gründen. Beiben diese unentdeckt, wäre das Ende der Menschheit nahe...
Quelle: Monstrula.de
Kurzkritik:
Ich kann mich noch sehr gut an meine Kindheit erinnern, als noch regelmäßig in den dritten Programmen so gegen 23 Uhr Grusel-Klassiker aus dem Hause Hammer oder solche B-Movies wie Tarantula oder Formicula liefen. Zwar durfte man die als Dreikäsehoch natürlich nicht sehen, tat es aber trotzdem. Was auf der einen Seite für Gruseln und auf der anderen Seite für Einschlafstörungen sorgte!
Heutzutage locken diese Filme nur noch eine kleine Fan-Gemeinschaft hinter dem Ofen hervor. Das ist schade, wie ich finde, punkten sie doch durch einen ganz eigenen Charme, den heutige Bombast-CGI-Effekt-Gewitter einfach nicht bieten.
Formicula gehört stroytechnisch, darstellerisch und vom Spannungsaufbau zu den absoluten Highlights des B-Movies, die Effekte sind deutlich über dem Durchschnitt, auch wenn der trashige Charakter nicht fehlt.
Kritische Untertöne werden durch das beliebte Thema der damaligen Zeit "Angst vor der A-Bombe" vermittelt.
So hat man kurzweilige 94 Minuten vor sich und wir bestens unterhalten.
Fazit: Einer DER Si-Fi-B-Movies der 50er Jahre, absolut sehenswert!
8/10
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#39 - Rakete 510
Filmdaten:
OT: First Man Into Space
Land & Jahr: Großbritannien 1959
Regie: Robert Day
Label: Anolis
Darsteller: Marshall Thompson, Marla Landi, Bill Edwards, u. a.
Handlung:
Der hitzköpfige Testpilot Dan Prescott (Bill Edwards) mißachtet mal wieder alle Regeln während er das neue Raketenflugzeug Y-13 einem Testflug unterzieht und steigt entgegen seiner Anweisungen bis hinauf in die Ionosphäre. Als die Y-13 außer Kontrolle gerät muß Dan das Flugzeug aufgeben und aussteigen, dabei gerät er jedoch in eine fremdartige "Staubwolke". Das Flugzeug stürzt ab, doch nirgendwo eine Spur von Dan.
Kurz nach dem Vorfall ereignen sich im Umkreis um die Absturzstelle mysteriöse Todesfälle, es werden immer mehr verstümmelte Menschen und Tiere aufgefunden ...
Kurzkritik:
Auch hier ist es Anolis wieder gelungen, einen herrlich naiven B-Movie aus den 50er Jahren hervorragend zu restaurieren. Der Film ist die 6. Veröffentlichung in der "Galerie des Grauens".
Die erste Hälfte des Films überzeugt durch echte Aufnahmen von Flügen der US-Airforce und das Zukunftsszenario Weltraumflug wird "wissenschaftlich" vermittelt. Die zweite Hälfte wird durch das "Monster" geprägt, das zwar hilflos, aber auch gefährlich ist.
Das "Monster" finde ich nicht so gelungen, allerdings agiert es sehr ambivalent, was die Glaubwürdigkeit erhöht und zum Ende kommt auch Mitleid mit ihm auf.
Fazit: Spannender Si-Fi-Horror, der geschickt die beiden Genre mixt und Trash-Fans gut zu unterhalten weiß.
5/10
Filmdaten:
OT: First Man Into Space
Land & Jahr: Großbritannien 1959
Regie: Robert Day
Label: Anolis
Darsteller: Marshall Thompson, Marla Landi, Bill Edwards, u. a.
Handlung:
Der hitzköpfige Testpilot Dan Prescott (Bill Edwards) mißachtet mal wieder alle Regeln während er das neue Raketenflugzeug Y-13 einem Testflug unterzieht und steigt entgegen seiner Anweisungen bis hinauf in die Ionosphäre. Als die Y-13 außer Kontrolle gerät muß Dan das Flugzeug aufgeben und aussteigen, dabei gerät er jedoch in eine fremdartige "Staubwolke". Das Flugzeug stürzt ab, doch nirgendwo eine Spur von Dan.
Kurz nach dem Vorfall ereignen sich im Umkreis um die Absturzstelle mysteriöse Todesfälle, es werden immer mehr verstümmelte Menschen und Tiere aufgefunden ...
Kurzkritik:
Auch hier ist es Anolis wieder gelungen, einen herrlich naiven B-Movie aus den 50er Jahren hervorragend zu restaurieren. Der Film ist die 6. Veröffentlichung in der "Galerie des Grauens".
Die erste Hälfte des Films überzeugt durch echte Aufnahmen von Flügen der US-Airforce und das Zukunftsszenario Weltraumflug wird "wissenschaftlich" vermittelt. Die zweite Hälfte wird durch das "Monster" geprägt, das zwar hilflos, aber auch gefährlich ist.
Das "Monster" finde ich nicht so gelungen, allerdings agiert es sehr ambivalent, was die Glaubwürdigkeit erhöht und zum Ende kommt auch Mitleid mit ihm auf.
Fazit: Spannender Si-Fi-Horror, der geschickt die beiden Genre mixt und Trash-Fans gut zu unterhalten weiß.
5/10
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#40 - Secret Defense
Filmdaten:
Originaltitel: Secret défense
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Philippe Haïm
Darsteller: Gérard Lanvin, Vahina Giocante, Nicolas Duvauchelle, u. a.
Handlung:
Diane, eine junge attraktive Studentin, die ihr Leben als Edelprostituierte finanziert und auf einen Job als Übersetzerin in den Arabischen Emiraten hofft, wird vom französischen Geheimdienst als Agentin zur Terrorbekämpfung angeworben. Schon bald wird sie zur Schlüsselfigur auf der Jagd nach einem skrupellosen Terroristen. Gleichzeitig gerät der Kleinkriminelle Pierre im Knast in die Fänge eines islamistischen Terrornetzwerkes und lässt sich für den heiligen Krieg ausbilden. Wie Figuren in einem Schachspiel erfüllen beide ihre Rolle, bis der Tag kommt an dem sich ihre Wege kreuzen...
Quelle: bereitsgetestet.de
Kritik:
Die Franzosen können es also doch! Die differenzierte, hinterfragende und nicht vordergründig parteiergreifende Auseinandersetzung mit dem Thema Terrorismus.
Secret Defense ist ein überaus spannender Polit-Thriller, der zwar nicht so actionlastig wie zB "Der Mann, der niemals lebte" inszeniert ist, aber trotzdem zu unterhalten weiß. Die Darsteller agieren ganz hervorragend, allen voran Vahina Giocante und tragen durch ihr Spiel zur glaubhaften Geschichte ihren wesentlichen Teil bei.
Dümmliche Schwarz-Weiß-Malerei wird dem Betrachter zum Glück erspart, die "Guten und die Bösen" sind auf beiden Seiten zu finden, wobei auch deren Werdegang differenziert betrachtet und kritisch hinterfragt wird, sodass schnell deutlich wird, dass niemand ohne Schuld bleibt.
Ein himmelweiter Unterschied besteht zu den "Brandstifterwerken" des Duos Besson/Morel. Auch wenn sich Genre und offensichtlich auch Zielgruppe unterscheiden, zeigt Haïm seinen Landsleuten, wie man spannend und unterhaltend eine Geschichte erzählt, die nicht alle muslimischen Charaktere zu bombenlegenden oder kriminellen Staatsfeinden erklärt. Natürlich bleibt eine gewisse - nicht zu aufdringliche - Einfärbung nicht außen vor.
Fazit:
Spannender Polit-Thriller, der vergleichbare Hollywood-Produktionen und erst recht die Action-Pendants aus dem eigenen Land deutlich hinter sich lässt.
Empfehlenswert!
8/10
Filmdaten:
Originaltitel: Secret défense
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Philippe Haïm
Darsteller: Gérard Lanvin, Vahina Giocante, Nicolas Duvauchelle, u. a.
Handlung:
Diane, eine junge attraktive Studentin, die ihr Leben als Edelprostituierte finanziert und auf einen Job als Übersetzerin in den Arabischen Emiraten hofft, wird vom französischen Geheimdienst als Agentin zur Terrorbekämpfung angeworben. Schon bald wird sie zur Schlüsselfigur auf der Jagd nach einem skrupellosen Terroristen. Gleichzeitig gerät der Kleinkriminelle Pierre im Knast in die Fänge eines islamistischen Terrornetzwerkes und lässt sich für den heiligen Krieg ausbilden. Wie Figuren in einem Schachspiel erfüllen beide ihre Rolle, bis der Tag kommt an dem sich ihre Wege kreuzen...
Quelle: bereitsgetestet.de
Kritik:
Die Franzosen können es also doch! Die differenzierte, hinterfragende und nicht vordergründig parteiergreifende Auseinandersetzung mit dem Thema Terrorismus.
Secret Defense ist ein überaus spannender Polit-Thriller, der zwar nicht so actionlastig wie zB "Der Mann, der niemals lebte" inszeniert ist, aber trotzdem zu unterhalten weiß. Die Darsteller agieren ganz hervorragend, allen voran Vahina Giocante und tragen durch ihr Spiel zur glaubhaften Geschichte ihren wesentlichen Teil bei.
Dümmliche Schwarz-Weiß-Malerei wird dem Betrachter zum Glück erspart, die "Guten und die Bösen" sind auf beiden Seiten zu finden, wobei auch deren Werdegang differenziert betrachtet und kritisch hinterfragt wird, sodass schnell deutlich wird, dass niemand ohne Schuld bleibt.
Ein himmelweiter Unterschied besteht zu den "Brandstifterwerken" des Duos Besson/Morel. Auch wenn sich Genre und offensichtlich auch Zielgruppe unterscheiden, zeigt Haïm seinen Landsleuten, wie man spannend und unterhaltend eine Geschichte erzählt, die nicht alle muslimischen Charaktere zu bombenlegenden oder kriminellen Staatsfeinden erklärt. Natürlich bleibt eine gewisse - nicht zu aufdringliche - Einfärbung nicht außen vor.
Fazit:
Spannender Polit-Thriller, der vergleichbare Hollywood-Produktionen und erst recht die Action-Pendants aus dem eigenen Land deutlich hinter sich lässt.
Empfehlenswert!
8/10
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#41 - VIER FLIEGEN AUF GRAUEM SAMT
Originaltitel: 4 mosche di velluto grigio
Herstellungsland: Italien / Frankreich / 1971
Regie: Dario Argento
Darsteller: Michael Brandon, Mimsy Farmer, Jean-Pierre Marielle, Bud Spencer, Aldo Bufi Landi, u.a.
Handlung:
Der Drummer Roberto Tobias (Michael Brandon) fühlt sich seit einiger Zeit von einem unbekannten Mann verfolgt. Als ihm dieser eines Nachts erneut auffällt, folgt er ihm bis in ein Theater und will ihn dort zur Rede stellen. Dabei kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern, bei welcher Roberto seinem Verfolger aus Versehen ein Messer in den Körper rammt und jener tot zusammenbricht. Daraufhin sieht der unfreiwillige Totschläger eine weitere mysteriöse Gestalt mit einer Maske auf einem der Balkone, welche Fotos von dem Vorfall gemacht hat.
Am nächsten Tag entdeckt Roberto die Fotos zwischen seinen Schallplatten und ihm wird bewusst dass irgendjemand aus seinem Freundeskreis ein grausames Spiel mit ihm treibt.
Schließlich kann er aufgrund seiner Schuld nicht die Polizei einschalten und auch seiner Frau Nina (Mimsy Farmer, bekannt aus „The Perfume Of The Lady In Black“ und „Autopsy“) erzählt er vorerst nichts von seiner Situation. Nachts wird er nun allerdings regelmäßig von einem Alptraum einer altertümlichen Exekution gequält: Bevor er jedoch das Gesicht des Verurteilten vor dessen Enthauptung erkennen kann, erwacht er jedes Mal...
Quelle: http://www.mannbeisstfilm.de/kritik/Dar ... t/941.html
Kritik:
Ich habe die Koch-VÖ bislang aufgrund der wenig euphorischen Kritiken gemieden und wurde mit einer exquisiten Ausstrahlung von ARTE belohnt.
Filmtechnisch sind die 4 Fliegen absolut gelungen, wirklich schöne Einstellungen und Kamerafahrten, auch die graphischen Morde sind "nett" eingefangen. Aber der Rest, na ja. Die Story ist imho leider sehr dünn und die Auflösung doch recht gewollt. So richtig Spannung will nicht so richtig aufkommen, mangels verfügbarer Protagonisten liegt die Vermutung der Täterschaft leider auch recht nah.
Apropos Protagonisten, Brandons Spiel fand ich wenig überzeugend, um nicht zu sagen schlecht, der Rest der Darsteller bleibt auch eher blass.
Die humoristischen Einlagen haben mir bei Gialli noch nie wirklich gefallen, hier tragen die "witzigen" Charaktere (Briefträger, Running Gag "God", etc.) zur Spannungslosigkeit bei.
Sehr weit vom Meisterwerk Profondo Rosso entfernt, durfte ich leider nur einen leicht überdurchschnittlichen Giallo genießen.
Knappe 6/10
Originaltitel: 4 mosche di velluto grigio
Herstellungsland: Italien / Frankreich / 1971
Regie: Dario Argento
Darsteller: Michael Brandon, Mimsy Farmer, Jean-Pierre Marielle, Bud Spencer, Aldo Bufi Landi, u.a.
Handlung:
Der Drummer Roberto Tobias (Michael Brandon) fühlt sich seit einiger Zeit von einem unbekannten Mann verfolgt. Als ihm dieser eines Nachts erneut auffällt, folgt er ihm bis in ein Theater und will ihn dort zur Rede stellen. Dabei kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern, bei welcher Roberto seinem Verfolger aus Versehen ein Messer in den Körper rammt und jener tot zusammenbricht. Daraufhin sieht der unfreiwillige Totschläger eine weitere mysteriöse Gestalt mit einer Maske auf einem der Balkone, welche Fotos von dem Vorfall gemacht hat.
Am nächsten Tag entdeckt Roberto die Fotos zwischen seinen Schallplatten und ihm wird bewusst dass irgendjemand aus seinem Freundeskreis ein grausames Spiel mit ihm treibt.
Schließlich kann er aufgrund seiner Schuld nicht die Polizei einschalten und auch seiner Frau Nina (Mimsy Farmer, bekannt aus „The Perfume Of The Lady In Black“ und „Autopsy“) erzählt er vorerst nichts von seiner Situation. Nachts wird er nun allerdings regelmäßig von einem Alptraum einer altertümlichen Exekution gequält: Bevor er jedoch das Gesicht des Verurteilten vor dessen Enthauptung erkennen kann, erwacht er jedes Mal...
Quelle: http://www.mannbeisstfilm.de/kritik/Dar ... t/941.html
Kritik:
Ich habe die Koch-VÖ bislang aufgrund der wenig euphorischen Kritiken gemieden und wurde mit einer exquisiten Ausstrahlung von ARTE belohnt.
Filmtechnisch sind die 4 Fliegen absolut gelungen, wirklich schöne Einstellungen und Kamerafahrten, auch die graphischen Morde sind "nett" eingefangen. Aber der Rest, na ja. Die Story ist imho leider sehr dünn und die Auflösung doch recht gewollt. So richtig Spannung will nicht so richtig aufkommen, mangels verfügbarer Protagonisten liegt die Vermutung der Täterschaft leider auch recht nah.
Apropos Protagonisten, Brandons Spiel fand ich wenig überzeugend, um nicht zu sagen schlecht, der Rest der Darsteller bleibt auch eher blass.
Die humoristischen Einlagen haben mir bei Gialli noch nie wirklich gefallen, hier tragen die "witzigen" Charaktere (Briefträger, Running Gag "God", etc.) zur Spannungslosigkeit bei.
Sehr weit vom Meisterwerk Profondo Rosso entfernt, durfte ich leider nur einen leicht überdurchschnittlichen Giallo genießen.
Knappe 6/10
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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